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#249 Dampf ablassen reduziert nicht zwangsläufig Ärger und Wut
Wut und Ärger sind im Berufsalltag immer wieder ein Thema. Manchmal offen, manchmal subtil. Oft spürst du sie schon im Raum, bevor ein Wort fällt. Ein Augenrollen, ein scharfes Abkürzen im Ton, eine Tür, die etwas zu laut ins Schloss fällt. Wir alle kennen diese Momente. Die Frage ist: Was tun wir dann?
Viele greifen zum vermeintlich naheliegenden Mittel: Dampf ablassen. Mal laut, mal leise, mal in endlosen Schleifen im Gespräch mit Kollegen und Kolleginnen oder im privaten Umfeld. Schließlich heißt es doch: „Besser raus damit als alles in sich hineinfressen.“ Klingt plausibel, aber stimmt es auch?
Genau hier setzt meine neue Podcast-Folge an. Ich spreche darüber, warum „Dampf ablassen“ nicht automatisch entlastet, sondern manchmal sogar das Gegenteil bewirkt. Inspiration dazu habe ich mir von der Sozialpsychologin Jennifer Parlamis geholt. Sie zeigt eindrucksvoll, dass das reine Abladen von Ärger die Emotionen oft nicht reduziert, sondern verlängert. Spannend ist ihre Alternative: Neugier statt emotionales Abladen. Die simple, aber herausfordernde Haltung, sich selbst zu fragen: Was genau ärgert mich hier eigentlich?
Das klingt vielleicht unspektakulär, ist aber ein entscheidender Unterschied. Denn wer sich neugierig der eigenen Emotion nähert, öffnet einen Weg zur Klarheit, statt in der Endlosschleife des Ärgers stecken zu bleiben. Und genau darum geht es in dieser Folge: Welche Wege gibt es, Wut nicht nur loszuwerden, sondern wirklich zu regulieren?
Ich verrate dir nicht alle Details, dafür lohnt es sich, reinzuhören. Nur so viel: Wenn du das nächste Mal spürst, wie dir die Galle hochkocht, könnte eine kleine innere Frage mächtiger sein als ein großer Ausbruch.
Buchempfehlungen/Links:
Wut und Ärger: Gut umgehen mit starken Gefühlen
von Annette Auch-Schwelk
Mit Ärger und Wut umgehen
von Georg H. Eifert u.a.
Ärger: Befreiung aus dem Teufelskreis destruktiver Emotionen
von Thich Nhat Hanh
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