Geldleere - Podcast für Geldanlage und Finanzbildung

67 - Börse zu optimistisch? Im Gespräch mit Stefan Riße von Acatis

Philipp Pönisch & Nick Stieglitz Season 1 Episode 67

Warum steigen die Aktienkurse trotz globaler Krisen und hoher Inflation auf Rekordniveau? Diese und viele weitere Fragen beantworten wir in der neuesten Folge von Geldleere, in der wir den erfahrenen Börsenexperten Stefan Riße von Acatis zu Gast haben. Gemeinsam analysieren wir die aktuellen Herausforderungen an den Finanzmärkten sowie die starken und schnellen Zinserhöhungen, die uns in Atem halten. Stefan zieht faszinierende Parallelen zu früheren Börsenbooms und erinnert an Warren Buffetts berühmte Vorhersage der Technologieblase im Jahr 2000.

Unsere Diskussion dreht sich intensiv um die zukünftigen Zinssätze und die Inflationsentwicklung. Kann die Inflation wirklich bald wieder auf das Ziel von 2 bis 2,5 Prozent sinken? Wir beleuchten Faktoren wie Lohninflation, Dekarbonisierung, Fachkräftemangel und Deglobalisierung, die diese Annahme infrage stellen könnten. Besonders spannend wird es, wenn wir über die politischen Implikationen in den USA sprechen und die möglichen Bedingungen unter die Lupe nehmen, unter denen Zinsen tatsächlich gesenkt werden könnten, wie etwa eine starke Rezession und steigende Arbeitslosigkeit.

Zum Abschluss widmen wir uns der Börsenstrategie und den Marktentwicklungen, insbesondere den Strategien hinter dem Akates Value Event Fonds. Wir diskutieren die Bedeutung von Managementwechseln und Aktienrückkäufen als Investitionstrigger und analysieren die Herausforderungen von Über- und Unterbewertungen am Aktienmarkt. Außerdem werfen wir einen Blick auf die politischen Landschaften Europas, die bevorstehenden Europawahlen und deren mögliche wirtschaftliche Auswirkungen. Schließlich geben wir wertvolle Tipps zur finanziellen Bildung und wie man sein Geld langfristig schützen kann. Hört rein, bleibt informiert und sorgt gut für eure Finanzen!

Speaker 1:

Herzlich willkommen zu einer neuen Folge Geldlehre Der Podcast mit Philipp Pönisch und Nick Stieglitz. Erfahre alles, was du wissen musst, damit dein Geld nicht leer ausgeht. Ob Anlageklassen, investmentstrategien oder aktuelle Wirtschaftsthemen, wir bringen Licht ins Dunkle Geldlehre Das Original Und nur echt, mit Doppel-E.

Speaker 2:

Hallo und herzlich willkommen zur 67. Folge Geldlehre. Mein Name ist Philipp Pönisch, und neben mir sitzt der wunderbare Nick Stieglitz, moin moin aus Frankfurt am Main.

Speaker 3:

Hallo Nick, hallo Philipp, ja, ich sitze, ich kann es ja sagen, wie es ist. Ich sitze gerade auf der Bettkante. Warum? Weil wir keinen Platz gefunden haben für die Podcast-Aufnahme, und wir haben einen Gast dabei heute.

Speaker 2:

Ja, wir haben einen Gast dabei, und ich würde tatsächlich den Gast gerne mal mit einem Zitat ankündigen, weil wir schon einen Vortrag von ihm lauschen durften. Und das Zitat, was ich gerne zitieren möchte, geht folgendermaßen Ich bin schon ein wenig verwundert über die Aktienkurse angesichts der globalen multiplen Krisen unserer Zeit und der anhaltend hohen Inflation. Und dementsprechend sage ich auch Moin, moin. Stefan Risse, bekannt aus Funk und Fernsehen, schön, dass du heute da bist bei unserem Podcast.

Speaker 4:

Geldlehre Freut mich auch sehr extrem. Moin. Moin ist auch meine Begrüßung, denn ich bin gebürtiger Bremer, habe lange in Hamburg gewohnt, also das Norddeutsche ist auch das, was in meinem Blute liegt, auch mütterlicherseits. Und ja, man muss ganz klar sagen, das ist für erfahrene Bersianer. ich mache das ganze Thema seit 1985,. ich habe also in der Mittelstufe schon angefangen, in der 10. Klasse war 16 Jahre alt. für erfahrene Bersianer sind das ein bisschen schwierige Zeiten. sind das ein bisschen schwierige Zeiten, Warum? Wenn man so ein bisschen auf monetäre Faktoren guckt, wie Geldpolitik, dann haben wir die prozentual nicht nominal, aber prozentual die stärksten Zinserhöhungen gesehen und schnellsten Zinserhöhungen gesehen, die wir je in der Geschichte gesehen haben. Sprich, die kamen von null quasi und sind auf 5,5 Prozent gegangen. Und alle reden drüber, wann werden denn die Zinsen? das erstebt, steigt ja nicht automatisch der Zins für meinen Kredit. Das wäre nur bei variabel verzinsten Krediten so.

Speaker 4:

Alle anderen Anleihen, die länger laufen, Kredite, die längere Zinsbindung haben ich kratze das ja noch nicht, Die laufen ja erst Stück für Stück aus, und dann habe ich die teure Anschlussfinanzierung, Warum ich einfach glaube, man sollte sich eher nochmal Gedanken darüber machen, ob diese Zinserhöhungen nicht in Wirtschaft und an der Börse Spuren hinterlassen. Aber du hast es angesprochen, bisher ist davon nichts zu sehen. Die Kurse sind auf Rekordniveau, Und das erinnert mich schon so ein bisschen an den Börsenboom im Jahr 2000. Tatsächlich Ist das so, Da werdet ihr euch nicht mehr ganz dran erinnern könnt, aber von der Art her, da war es damals so. Warren Buffett hielt einen Vortrag in Harvard bei den Studenten und hat den Studenten vorausgesagt, dass diese ganze Technologieblase, wie er es bezeichnete, irgendwann platzen werde. Warren Buffett, der auch damals schon ein Mythos war, ist quasi bestreikt worden in dem Sinne, dass die Studenten aus Protest den Vortragssaal verlassen.

Speaker 2:

Er hat ja auch jahrelang die Finger weggelassen von Internet und von Tech-Aktien.

Speaker 4:

seiner Zeit Wurde auch arg belächelt, hat auch riesige Fehler gemacht, die er auch eingesteht. Er sagt ja ganz klar, wir haben diesen Direktversicherer Geico, und irgendwann war er mit Direktversicherung nicht mehr Ruf an und mach's per Telefon, sondern logischerweise mach's im Internet, mach's online. Und er sagt wir haben ja gesehen, was Geico bezahlen musste für diese Keywörter bei Google, und wir haben trotzdem Google oder dann später Alphabet nicht gekauft. Also er gibt diese Fehler ja zu. Also die haben viele Dinge nicht gesehen. Auch, glaube ich, haben sie gesagt, als der PC kam, man bräuchte acht PCs auf der Welt für mehrwertigen Potenzial. Also die haben auch große Irrtümer gehabt. Aber das Schöne bei Buffett und ich nehme Manga jetzt mit dazu, der kürzlich verstorbene Partner von Warren Buffett, der mit 99 gestorben ist, die sind so erfrischend immer gewesen, weil sie Fehler auch zugegeben haben. Das können viele in unserer Branche nicht. Und in Deutschland war es Andrej Kostolany, den ich gut gekannt habe, der in der NDR Talkshow 1998 gesagt hat der neue Markt, das war ein neues Markt, also ein neues Segment an der Frankfurter Börse, wo Technologieaktien gelistet waren, der neue.

Speaker 2:

Markt ist ein Betrug, und es wird irgendwann ein Blutbad geben, hat er im Fernsehen sehr energisch angekündigt. Also umso überraschter bin ich, dass du gerade diese Zeiten, in denen wir gerade sind, vergleichst. mit denen Ist es denn jetzt auch? alles ein großer Besuch Müssen wir Angst haben um unsere?

Speaker 4:

Gelder. Es ist nicht so extrem, aber es hat auf jeden Fall für mich Anleihen an diesen Bereich. Ich will auch gleich sagen, warum. 1998 sagt Costolani, das, er stirbt. Im September 1999 und erst im März 2000 platzt eben diese Blase. Und diese letzten zwei Jahre, von 1998 bis Anfang 2000, waren auch da für erfahrene Börsianer ganz schwierig, weil jede Logik, wenn du von Bewertungen kommst und wir bei Akates, wir gehen von Bewertungen aus bei Unternehmen, da gab es unglaublich gute Unternehmen in Deutschland, eine Linde, eine Kali und Salz, die steigerten jedes Jahr die Gewinne, und die kriegtest du für Dividendenrenditen 4-5%, kursgewinnverhältnis 8, und die Dinger lagen wie Blei in den Portfolios, und gekauft wurde nur dieser Kram an der Börse. Ich habe das dann selber auch erlebt mit meinem Freundeskreis. Ich war zwar in Frankfurt tätig, schon für NTV, damals als Börsenkorrespondent, aber kam immer wieder zurück in meine Kneipe. Ich, der Experte, war der Vollidiot, weil ich von diesen Aktien keine einzige hatte, und die kamen mit. Ich habe EMTV, ich habe Mobilcom.

Speaker 3:

Aber das haben wir doch jetzt gerade auch. Da hört man doch hier GameStop AMC, und also da gibt es ja noch ganz andere. Also gefühlt hat ja jeder Nachbar irgendwie eine geile Aktie und die tatsächlich teilweise gelaufen ist und läuft, und man selber, der dann sagt Moment mal, wir lassen das mal so ein bisschen, wir gucken uns das mal ein bisschen fundamentaler und von den Kennzahlen an. Man war ja oft dann der, der schlechter ausgesehen hat in dem Moment.

Speaker 2:

Oder Entschuldigung Nvidia zum Beispiel. Der Wert von diesem Unternehmen ist größer als der gesamte deutsche Aktienmarkt. Da reden wir nicht vom DAX, wir packen auch noch den MDAX, du. Wir sind ja jetzt auf dem Fischmarkt hier in Bremen und Hamburg.

Speaker 3:

Der S-DAX war mal auch noch drauf.

Speaker 4:

Alle mit rein wertvoller als Nvidia Sensationell, ja, und da kommen jetzt aber auch die Unterschiede. Damals war es wirklich. Da sind ja Unternehmen damals schon gehypt worden, die wir heute noch kennen, eine Amazon, eine Ebay, und die Ebay ist dann nie mehr so groß gewachsen, wie man damals als Fantasie hatte, eine Cisco. Und die Cisco kannst du gut vergleichen mit der Nvidia, weil damals wurde das Internet ausgebaut, internet war das große nächste Ding, und man hat gesagt okay, da brauchst du einen Netzwerkknoten, und dann brauchst du denjenigen, der die Netzwerkknoten herstellt, der die Router herstellt, und das ist Cisco. Das hat ja auch gestimmt, und Cisco ist ja heute noch ein großer Player in diesem Markt.

Speaker 3:

Der Schaufelverkäufer.

Speaker 4:

Ja der Schaufelverkäufer. Was du meinst, muss man vielleicht auch kurz erklären Wenn Gold geschürft wird, schürfe nicht nach Gold, sondern verkaufe den ganzen Idi KI, die auch die Quick-Wins haben. Aber wenn ich mir die Nvidia-Bewertung angucke, die ist sportlich, aber sie ist ja in den letzten Jahren sogar gesunken weil die Gewinne ja noch stärker gestiegen sind.

Speaker 3:

Das muss man ja verstehen. Der Kurs der Aktie ist wahnsinnig nach oben gegangen. Trotzdem kann eine Bewertung gleich bleiben oder sich sogar reduzieren, weil halt die Gewinne oder auch Umsätze überproportional gestiegen sind.

Speaker 4:

Und insofern muss man sagen, damals war es wirklich fast alles heiße Luft. Amazon und diese ganze macht ihr alle nur Verluste. Das war ja wirklich alles nur Fantasie. Heute haben wir, wenn wir gucken, welche Unternehmen da nach oben getragen werden, also diese Magnificent Seven ich klär mal Tesla da mal aus. Das sind super Unternehmen.

Speaker 4:

Wir haben die auch in vielen Fonds drin. Die verdienen Geld, die haben so etablierte Marktstellungen, dass du dir eigentlich eine Welt ohne die nicht vorstellen kannst. Trotzdem, die Bewertungen sind mittlerweile eben auch sportlich, insofern, ich würde das nicht eins zu eins vergleichen. Ich habe aber das Gefühl, diejenigen, die da mittlerweile auch durch viele Finfluencer und durch so Podcasts von so jungen Leuten wie euch verlockt werden, an die Börse zu kommen, die haben tatsächlich alle einen Crash noch nicht erlebt und die denken kaufen ein bisschen Bitcoin und kaufen ein paar von diesen Infinite Seven Aktien und noch ein MSCI World ETF und da, kann nichts schief gehen, und da sage ich euch voraus, die werden alle noch ihr Blauswunder erleben, weil wir werden auch wieder einen Crash sehen, wann auch immer der kommt Es sind ja auch häufig so die Fragen, die unsere Hörer und auch unsere Anleger an uns stellen ist der Markt nicht gerade viel zu hoch bewertet?

Speaker 2:

Und natürlich hört es sich viel besser an, wenn du als Experte jetzt sagst, alles ist gut, alles wird gut. Aber du bist ja jetzt schon sehr, sehr mahnend unterwegs, und lass uns mal den Curve so ein bisschen zum Thema Inflation machen. Da hast du vorhin ja auch schon angedeutet, die Thematik Refinanzierung der Unternehmen. Wenn du einfach sagst Mensch, so in zwei, drei Jahren werden gewisse Schulden neu verhandelt, neu aufgenommen, und dann eben nicht mehr zu zwei, drei Prozent auf Unternehmensbasis, sondern vielleicht auf 4, 5, 6, 7 Prozent.

Speaker 4:

Und kriegen Sie da dann überhaupt noch Kredit, weil Sie es dann? im Verwaltungsverdiener rechnen Und müssen es einpreisen in den Produkten, weil bei den Nebenwerten in den USA macht 40 Prozent der Small Caps in den USA Verluste. Wir haben ein ganz großes Potenzial an Zombie-Unternehmen.

Speaker 2:

Das sind eher kleinere.

Speaker 4:

Unternehmen. Also, wenn du auf die gesamte Market-Cat rechnest, ist es nicht so groß, weil die großen Magnificent Seven, die nehmen dann eben viel Raum ein. Aber wenn du die Anzahl der Unternehmen siehst 40 Prozent der Unternehmen machen Verluste, und viele haben sich natürlich in dieser langen Phase mit Nullzinsen oder ganz wenig Zins irgendwie so durchgemuddelt, ein wahnsinniger Apparat aufgebaut, Mitarbeiter und so weiter und so fort. Ja, teilweise kosten Genau, und kriegen die überhaupt dann noch neuen Kredit? weil möglicherweise rechnet es sich dann gar nicht mehr, weil sie dann überhaupt nicht mehr in der Lage sind, wenn sie bei Nullzinsen oder 1% oder 2% Zins schon nicht in der Lage waren, noch die Zinsen zu erwirtschaften. Das ist ja das, was ein Zombie-Unternehmen ausmacht, ein negativer Cashflow. Dann ist es aber 7% ausgeschlossen.

Speaker 2:

Ja, und die zukünftigen Gewinne werden ja anders abgezinst, wenn du auf einmal einfach Zins hast von 3, 4, 5 Prozent oder das Geld halt einfach für lau ins System gepumpt wird.

Speaker 4:

Und das ist der Punkt, warum ich auch sage die Bewertung der großen Technologieunternehmen, auch in Nvidia. In der Zeit, wo es Nullzinsen gab, haben doch alle argumentiert, wenn man gesagt hat, das ist teuer, ja, aber das kannst du ja nicht vergleichen mit früheren.

Speaker 3:

Bewertungsmaßstäben, denn der Zins ist ja bei null.

Speaker 4:

Das können Alternative für das Investment bringen. Genau, die Aktie ist alternativlos. Wie oft habe ich das denn selber erzählt auf Vorträgen, und das hat ja auch gestimmt. Das ist ja nicht falsch. Und es gibt ja diese Risikoprämie, die Aktien haben. Das ist, wenn du die Gewinnrendite der Unternehmen das ist der ganz klassische Maßstab in den USA nimmst, die Gewinnrendite der Unternehmen und vergleichst die mit dem 10-jährigen risikolosen Zins, also für 10-jährige Staatsanleihen, und dann siehst du, die Risikoprämie für den S&P 500 ist auf Null, und damals war die bei 5, 6 Prozent. Das heißt, diese höheren Bewertungen, als sie historisch im Durchschnitt sind, waren tatsächlich gut zu rechtfertigen bei dem niedrigen Zins. Aber die historisch im Durchschnitt sind, waren tatsächlich gut zu rechtfertigen bei dem niedrigen Zins. Aber jetzt habe ich einen Zins von 5,5 Prozent.

Speaker 4:

Umso verwundlicher wie die Märkte laufen Genau. Und was du richtig sagst, bei den Zombie-Unternehmen, die gar keine Gewinne machen, da brauche ich auch keine Gewinne mehr abzinsen. Aber das ist ja klar, in dem Moment, wo ich die zukünftigen Cashflows abzinsen muss mit einem höheren, sinkt automatisch der Wert des Unternehmens, denn der Wert eines Unternehmens besteht aus der bestehenden Substanz, und bei diesen Wachstumsunternehmen sind ja Unternehmen, die kaum Substanz haben. Da sind es die zukünftigen Cashflows, und wenn ich die höher abzinse, sinkt automatisch der innere Wert des Unternehmens.

Speaker 3:

Diese allgemeingültige Prognose, die man aktuell an jeder Ecke hört die Inflation kommt langsam zurück, die Zinsen können langsam gesenkt werden. Das ist ja so irgendwie in allen Köpfen drin, und das scheint der Markt ja auch so einzupreisen. Würdest du damit sagen, dass das gar nicht so klar ist, Also dass die Zinssenkung gar nicht in der Form oder auch in der Geschwindigkeit kommt, und auch, dass diese Inflation man redet ja immer von einem Inflationsziel 2, 2,5 Prozent? Ist das aus deiner Sicht unrealistisch?

Speaker 4:

Wann werden Zinsen gesenkt? Zinsen werden gesenkt, wenn entweder die Inflation runterkommt, weil wenn ich dann die Zinsen nicht anpasse, dann habe ich ja einen Zinsanstieg, weil die Realzinsen dann ja steigen. No-transcript Konstellation, wo alle erstmal denken, die Inflation kommt wieder runter auf 2 Prozent. Der Markt denkt es, das kannst du am Markt auch ablesen. Aber ich habe also Charts gesehen, wenn du mal guckst, man kann ja die Markterwartung ablesen aus der Verzinsung der inflationsgesicherten Anleihen. Da kannst du ja sozusagen die fünfjährige erwartete Inflation rauslesen. Das hat in der Vergangenheit überhaupt nicht funktioniert. Also, der Markt war ein extrem schlechter Prognostikator, auch den Inflationsanstieg 2021 überhaupt nicht richtig vorausgesehen. Insofern muss das nicht stimmen, sich überhaupt nicht richtig vorausgesehen. Insofern muss das nicht stimmen. Und wenn da der Markt sich irrt und die Inflation nicht runterkommt, dann gibt es keinen Grund, die Zinsen zu senken. Vor allem nicht, weil ich eben jetzt und da haben die Notenbanken erneut eine komfortable Situation 40 Jahre lang hatten sie eine komfortable Situation, weil es keine Inflation gab Konnte, in jeder Krise der berühmte Greenspan-Put, wie man das nannte, du konntest in jeder Krise, der berühmte Greenspendput, wie man das nannte. In jeder Krise kommt man Zinsen, senken Geld ins System. Jetzt hast du zwar mehr Inflation, aber was du trotzdessen eben hast, auch die Wirtschaft boomt ja nicht, aber ich habe Vollbeschäftigung, aber ich habe immer noch Inflationsraten um die 3%, dann drückt den Leuten doch der Schuh nicht beim potenziellen Verlust des Arbeitsplatzes, weil der scheint momentan auch sicher zu sein, sondern bei den steigenden Preisen. Das ist das Riesenthema im Wahlkampf in den USA. Aldi macht riesige Geschäfte, weil die auch da in den USA eben diese günstigen Angebote haben und weil die Leute sagen, die Markenartikel bei Walmart werden zu teuer. Also das, was wir auch in Deutschland sehen, dass man diese Handelsmarken kauft und nicht mehr die bekannten Marken. Das siehst du auch in den USA.

Speaker 4:

Die Inflation ist ein Riesenthema. Also von der Inflation glauben wir, dass sie eher höher bleibt. Warum? Weil die Lohninflation da eingearbeitet werden muss. Wir kriegen so eine kleine Lohnpreisspirale.

Speaker 4:

Die Dekarbonisierung kostet Geld, die Löhne steigen, weil wir eben den Fachkräftemangel haben, also zu wenig Arbeitskräfte zunächst einmal, und dann haben wir das Thema Deglobalisierung. Wir wollen Produktion zurück nach Europa oder in die USA, weil wir uns weniger abhängig machen wollen von China. Wenn wir das zu unseren Löhnen, zu unseren Produktionsstandards machen, wird das logischerweise teurer werden, und dann gibt es nur noch Grund, die Zinsen zu senken, wenn tatsächlich die Wirtschaft in die Rezession kommt, und zwar so stark, dass ich doch plötzlich Entlassungen bekomme. In Deutschland sehen wir das ja. Also, wir haben in Deutschland ein paar hunderttausend Arbeitslose weniger als vor sechs Monaten. Wir kennen die Ankündigung von Bosch. Wenn das auch in Amerika plötzlich so kommt, dass mehr Entlassungen kommen, dann hat die Notenbank das erste Mal wieder die Frage kümmere ich mich um die Wirtschaft und um die Arbeitslosigkeit, oder kümmere ich mich um die Inflation? Und ich glaube, dass in dem Fall dann die Notenbank vor allem in den USA, aber auch in Europa. Die alte Bundesbankphilosophie ist daher lange getilgt aus der Notenbank, dass die Notenbanken dann eher die Wirtschaft unterstützen, die Zinsen dann.

Speaker 4:

Und man im Zweifel das Inflationsziel von 2 auf 4 Prozent anhebt. Das kann ihm ja keiner verbieten. Die 2 Prozent sind ja auch so aus der Luft gegriffen.

Speaker 3:

Absolut ja. Und dann?

Speaker 4:

kann ich bei 4 Prozent einen Zins von 0 machen und sage, ich habe per Definition Geldwertstabilität. Also was ist meine Prognose? Die Zinsen bleiben noch ein bisschen länger oben, als der Markt das am Jahresanfang sowieso erwartet hat, aber vielleicht auch jetzt erwartet. Ich glaube aber, wenn dann die höheren Zinsen durchschlagen in 2025, in 2026, dass wir doch weltweit in die Rezessionen kommen, weil China zieht uns diesmal nicht mehr raus. Die haben nun wirklich eigene Probleme. Nach der Finanzkrise war es vor allem China, was ja auch Deutschland dann stark aus der Krise geholfen hat. Aber da waren die noch nicht hoch verschuldet. Die haben sich schon x-mal verschuldet. Die haben sich schon x-mal verschuldet, um die Konjunktur anzukurbeln, und wenn wir dann in der Rezession sind, dann kriegen wir dann die sinkenden Zinsen, ob die Inflation noch hoch ist oder nicht.

Speaker 3:

Und apropos China, du hast es gerade angesprochen ist das nicht auch noch ein weiterer ich sage mal Brandherd oder Gefahrenherd, der aus China, schrägstrich, taiwan, auch noch on top kommen kann als Risiko? Ich?

Speaker 4:

bin schon so ein halbes Jahr in meinen Vorträgen unterwegs mit der Thematik, was passiert, wenn China in Taiwan einfällt? Weil China wissen wir alle sagt Taiwan gehört uns, ist kein eigenständiges Land. Und man hat in diesem Jahr auf dem Parteitag auch die Doktrin geändert. die lautete bisher eine friedliche Wiedervereinigung mit Taiwan ist angestrebt. das Friedliche wurde gestrichen.

Speaker 3:

Es gab jetzt ja ein Militärmanöver da in der Seestraße zwischen Taiwan und China, die extrem wichtig ist für den Seeverkehr, also das Säbelrasseln gibt es, und jeder, der jetzt denkt ja, was interessiert mich, was in Taiwan los ist, man muss sich das ja mal vor Augen führen, was passiert, wenn diese Seestraße wirklich blockiert wird. Also da sind wir unter anderem und vor allem auch im Schippbereich. Wir haben eben darüber gesprochen.

Speaker 4:

Nvidia und TSMC, ich weiß es selber gar nicht so genau. Ich meine, ich kann natürlich immer noch mit Flugzeugen quasi die Chips aus Taiwan irgendwie nach Europa bringen, aber wenn die auch den Luftweg blockieren, einfach mal die Insel abriegeln, dann ist Nvidia also erstmal zu Ende der Boom, weil der ganze KI-Boom wird dann nicht funktionieren, weil 90% der ganzen Chips, die Nvidia designt werden in Taiwan gebaut, und das ist der Punkt.

Speaker 3:

Also, nvidia ist ein tolles Unternehmen, das ist ja nun der Zahn der Zeit. Aber, wie du es gerade sagst, die designen, die Chips produziert, tut es jemand anders, und der sitzt nun mal zufällig größtenteils dann in Taiwan, und die sind ja direkt betroffen. Und in dem Zusammenhang stellt man sich auch die Frage diese ganzen MSCI World ETFs, über die Philipp und ich auch öfter mal sprechen, die wir gar nicht gerein verurteilen wollen, aber die haben ja auch gerade diese großen Tech-Unternehmen sehr, sehr hoch gewichtet. Auch eine Nvidia liegt ja in der Natur der Sache. Sind das da nicht da auch Risiken, wo man einfach auch mal überlegen muss, ob man da mal ein bisschen Risiko rausnimmt, weil das ist ja fast wie ein Domino-Effekt, wenn da mal sowas passieren sollte?

Speaker 4:

Also du sprichst mir aus der Seele. Die anderen Fintfluencer, also alle anderen außer euch nicht ganz, aber ich sage mal so die Bekannten, die sehr hohe Abrufzahlen haben, die wir kennen, predigen ja rauf und runter kaufen MSCI World ETF, brauchst keinen aktiven Fondsmanager. Alles Blödsinn Und klar. Der erste Blick so auf die Performances siehst du, die meisten aktiven Fonds, gerade die letzten Jahre, liegen in der Performance hinter diesem MSCI World und damit auch hinter dem MSCI World ETF. Und ich habe so das Gefühl, alle glauben jetzt, das ist der Weisheit letzter Schluss. Jetzt haben wir den Stein des Weisen gefunden, und wann immer das an den Finanzmärkten eintrifft, funktioniert es nämlich nicht mehr, denn wir haben mittlerweile mehr Geld in passiven Ansätzen, also in ETFs, die passiv anlegen, also Indizes abbilden.

Speaker 4:

Das meiste Volumen ist in Europa tatsächlich im MSCI World, eurostox auch noch, aber dann in den USA vor allem S&P 500. Und so, wie diese Indizes aufgebaut sind, wenn wir unsere Fonds so managen würden, also so allokieren würden, uns würden die Anleger das spätestens, wenn es runterginge, um die Ohren hauen. Denn was man wissen muss und da hört es ja dann eben bei den meisten Filmfluencern schon auf, dass sie das nicht erklären, du hast es angesprochen Wenn man Fondsmanager ist, so wie wir, wenn man Fondsmanager ist so wie wir. Also es ist nicht so, dass wir immer rebalancen und alle Titel gleich gewichten im Fonds, weil wir haben auch gelernt, wenn Dinge laufen, lass sie mal ein bisschen laufen, lass die.

Speaker 4:

Gewinne laufen. du schneidest uns die Gewinne ab, erhöhst die Positionen in Werten, die nicht laufen, und wartest ewig, dass die laufen. Aber man muss immer irgendwann mal zurückschneiden, rebalancen, wie man sagt, und das passiert ja in den Indizes überhaupt nicht Je größer ein Unternehmen wird im Sinne der Marktkapitalisierung, desto größer wird sein.

Speaker 3:

Anteil im Index.

Speaker 4:

Das ist das, was ich meine Und im MSCI World haben wir mittlerweile 70% USA Und da dann hauptsächlich in dem Bereich Infotech, und wir haben das 2022 schon gesehen. Da ist das nämlich alles ja nicht so doll gelaufen. Und da ist der MSCI World auch schlechter gelaufen Als ich sag mal, der MSCI World Equal Weight, wo ich alle Werte nur gleichgewichte. Wir haben ein Klumpenrisiko da drin, und ich glaube, ganz viele dieser Leute, die sich da drei YouTube-Videos angeguckt haben, wissen das nicht, und die werden noch ihr blaues Wunder erleben.

Speaker 2:

Da ist ja auch an der Stelle immer. Da kann man das ja erklären, weshalb viele aktive Fondsmanager in den letzten zwei, drei Jahren dem breiten Markt hinterher liefen, weil sie halt immer gesagt haben okay, unsere Position darf im einzelnen Bereich nicht eine gewisse Grenze übersteigen. Also es ist ja wirr, wenn das nachher anfängt, dass es 10% auf ein Unternehmen gibt, und du hast dann 600 Milliarden Fonds.

Speaker 4:

Das ist schon schwierig, die 10 größten Aktien des S&P 500 machen mittlerweile über 30% der Marktkapitalisierung aus, und so einen Fonds findet man halt selten.

Speaker 2:

No-transcript Ja, aber in dem Indizie passiert es nicht, und deswegen sind die Fondsmanager in den letzten 2, 3 Jahren oftmals behind the curve gewesen. Aber sehr, sehr mahnendes Beispiel, sehr gut.

Speaker 4:

Und der Punkt ist, das darfst du auch nicht vergessen alles, was noch im Index ist, dem fließt ja adäquat das Geld zu. Aber sobald du dich außerhalb der ganz großen Indizes bewegst, also außerhalb des S&P 500, außerhalb des MSCI World, und kaufst da Aktien das sind teilweise tolle Unternehmen unglaublich günstig bewertet, ebenfalls mit, ich sag mal, guten Geschäftsmodellen, die über Jahre Gewinne schreiben. Die Gewinne wachsen, die Dividenden wachsen, nur die kauft halt keiner, weil das ganze Geld geht in die ETFs und das Geld geht in die großen Indizes, und wenn du da nicht drin bist, kommt das Geld bei dir nicht an. Aber am Ende des Tages gibt es kaufmännische Gesetze, und es kann manchmal lange, lange, lange dauern, bis fundamentale Wahrheiten oder kaufmännische Grundgesetze sich durchsetzen.

Speaker 4:

Fundamentale Wahrheiten oder kaufmännische Grundgesetze sich durchsetzen, aber sie setzen dich durch. Ein Unternehmen hat einen inneren Wert, habe ich schon erklärt, setzt sich zusammen aus den Cashflows der Zukunft, meinetwegen der Substanz von heute, und ist der innere Wert eines Unternehmens. Und wenn die Börse einen viel höheren Preis bezahlt, wird eines Tages der Börsenkurs zurückkommen auf den inneren Wert, und wenn sie einen viel zu niedrigen Preis zahlt, kommt die Börse auch irgendwann hoch, andré Costolani, und der Hund und die Leine und das Härchen, oder Ja, das war ja Wirtschaft.

Speaker 2:

Da muss ich ein bisschen korrigieren.

Speaker 4:

Da passt eher ein Buffett-Zitat, nämlich Price is what you pay, value is what you get. Und Costolani beschrieb ja den Unterschied von Wirtschaft und Börse. Wenn jemand sagte, wirtschaft und Börse, wie hängt das zusammen? Dann sagte er, die Wirtschaft ist. Oder das ist wie ein Mann, der mit seinem Hund spazieren geht, der Mann ist die Wirtschaft. Oder er schrieb die Geschichte so. Ich bin Hundebesitzer gewesen, ich habe ihn ja nur live oft erlebt, ich habe immer Hunde gehabt. Und wenn man mit einem Hund spazieren geht, dann läuft der Hund vor und kommt zurück, und läuft vor und kommt zurück, und der Mann geht langsam, schritt für Schritt, bleibt mal stehen. Am Ende der Strecke kommen sie am gleichen Ziel an, aber der Hund ist die fünffache Strecke gelaufen. Der Mann ist die Wirtschaft, der Hund ist die Börse. Und damit hat er recht. Ob alle Aktien, die jetzt vom KI-Boom gehoben werden, nicht teilweise zu weit nach vorne gelaufen sind, das würde ich mal durchaus als These in den Raum stellen.

Speaker 3:

Ich sage ja immer, es gibt super Unternehmen. Das heißt aber nicht, dass die auch gut und fair bewertet sind, dass es sich auch lohnt, in die zu investieren. Das ist ja ein Riesenunterschied. Genau das ist es.

Speaker 4:

Also, du kannst diese ganzen Kriterien anwenden. Du kannst sagen okay, ich will ein Unternehmen mit hohen Gewinnmargen, einem wachsenden Cash-Floss, mit gutem Management, und wenn ich das finde und das dann noch zu einem vernünftigen Preis bekomme, dann kaufe ich. Und aktuell ist es eben so. es gibt diese tollen Unternehmen.

Speaker 2:

Und wir haben die auch im Fonds drin.

Speaker 4:

Aber die meisten sind eben so. Warum jetzt auch in unseren Mischfonds die Aktienquote gering ist? die meisten sind halt einfach momentan zu teuer. Das ist eben auch alles schon bezahlt, und wenn da mal einmal eine Enttäuschung kommt. Ich will ja gar nicht dieses Taiwan-Thema, ich bin da immer noch optimistisch, dass es nicht zu der Eskalation kommt. Aber wenn das käme, das wäre natürlich für den gesamten KI-Bereich eine Katastrophe.

Speaker 3:

Also da wären ja Kursverluste von 50 Prozent noch gering. Und das ist ja das Interessante, wie du es gerade sagst die Indizes sind auf Höchstkursen, auf Höchstständen. Es gibt sehr viele Unternehmen, die sehr hoch bewertet sind. Es gibt aber eine Reihe von wirklich Qualitätsunternehmen, die so günstig sind wie seit Jahren seit fünf, teilweise seit zehn Jahren nicht mehr, und man hat das Gefühl, da guckt gerade keiner hin. Welche generieren kontinuierlich auch Gewinne.

Speaker 4:

Wir finden die vor allem im Small Cap Bereich. Diese Unternehmen, das sind nicht so viele. Wenn ich gesagt habe, im Small Cap Bereich in den USA machen 40 Prozent der Unternehmen Verluste, die musst du schon suchen. Und da gibt es dann auch manche, die nicht so billig sind. Das ist nicht so ganz einfach. Die Qualitätsunternehmen, die großen Namen, die wir alle kennen In Europa gibt es ja diesen Begriff der Granolas, die Glaxo ist da mit drin, die ASML ist mit drin, die Louis Vuitton, die Nestle und so weiter, diese Qualitätsunternehmen in Europa, europa ist generell ja viel billiger bewertet als die USA, wenn man das S&P 500 gegen den Eurostock stellt. Aber diese Qualitätsunternehmen in Europa, die großen, novo Nordisk, die sind ja auch alle nicht günstig, und das macht es eben für einen Investor schwer. Also bei uns ist es wirklich so die Unternehmen, die die Kriterien erfüllen, die wir haben wollen, damit ein Unternehmen in unsere Portfolien kommt, die sind eben leider nicht günstig bewertet, auch in Europa nicht. Es gibt Einzelne, da kann man was machen im Small und Mid-Cap-Bereich, Aber da musst du dann auch, und da schrecken wir manchmal auch zurück, weil es kann. Dann ich habe das selber auch, das habe ich eben um die Jahrtausendwende erlebt, wie so ein erwähnte Kali und Salz oder eine Linde, oder ach, was gab es da noch alles? Maschinenbauer, tolle Unternehmen, und du wartest halt fünf Jahren, und es tut sich nichts, warum wir in einem Fonds, dem Akates Value Event, diese Event-Komponente drin haben.

Speaker 4:

Uns reicht es noch nicht, dass diese Unternehmen diese Kriterien erfüllen, also die ich eben genannt habe steigender Cashflow, steigende Umsätze usw, sondern wir gehen dann eigentlich rein, wenn es ein Event gibt, also da wechselt das Management, die fangen an, eigene Aktien zurückzukaufen, also irgendeine Veränderung der Kapitalstruktur, irgendein Event, was so ein Trigger sein kann, damit so eine Unterbewertung gehoben wird. Denn es kann oft sein, dass also Überbewertungen können lange dauern, unterbewertungen können lange dauern, und diese massiven Summen, die in den ETFs sind, verzerren natürlich den Aktienmarkt, machen die Aktien, die in den Indizes sind, eigentlich zu teuer und die, die außerhalb sind, zu billig. Und weil diese Kapitalströme aber da sind, kann diese Fehlbewertung die einen zu billig, die anderen zu teuer manchmal lange, lange anhalten, aber ewig hält es nicht.

Speaker 3:

Ja, das ist ja so ein bisschen die Frage was machen wir denn mit jetzt? Lassen wir mal Taiwan, china vielleicht ein bisschen am Rande stehen. Wir wollen ja nicht irgendwelche Horrorszenarien schüren. Aber auch das Thema mit der Inflation, auch mit den vielleicht eher stabil bleibenden Zinsen oder nicht so sehr sinkenden Zinsen, das ist ja schon ein Thema. Also, so verstehe ich jetzt auch unser Gespräch, wo du den Mahnenden Finger hebst Was sollen wir jetzt machen? Sollen wir jetzt alle Aktien verkaufen und erstmal unterm Kissen parken das Geld? Oder was würdest du?

Speaker 4:

empfehlen, ke, weil, wenn ich irgendwas gelernt habe in über 35 Jahren Börse, dass ich mich kolossal täuschen kann. Also ich bin natürlich nicht erst seit heute, seit unserem Podcast vorsichtiger, ich bin schon länger vorsichtig. Das war bisher auch falsch. Pauschale Empfehlungen zu geben, ist immer ganz, ganz schwierig, das wisst ihr. Ihr beratet Kunden, und man muss immer gucken, welches Risikoprofil hat ein Kunde, wie viel Risiko verträgt der auch? Und ich bleibe trotzdem dabei wenn einer noch gar keine Aktien hat, dann würde ich ihm trotzdem anfangen, in Aktien langsam hine Richtung, wie ich denke. Die erhöhten Zinsen wirken sich nicht mehr aus, weil nach der Finanzkrise möglicherweise die Unternehmen sich anders aufgestellt haben. Who knows? Man muss immer mit Überraschungen rechnen. Wer Cash auf der Seite hat, aber schon Aktien hat, da würde ich jetzt mal abwarten. Ich bin mir ziemlich sicher, wir kriegen vieles nochmal günstiger.

Speaker 2:

Also wir kriegen nochmal Kaufchancen.

Speaker 4:

Wir kriegen nochmal Kaufchancen.

Speaker 2:

Was ist denn für dich klar? man kann das nicht für jeden, man muss immer individuell schauen, immer wieder individuell beraten. Aber was ist so für dich?

Speaker 4:

eine vernünftige Cashquote Also ja, aktuell haben wir sie in unserem größten Mischfonds, dem Arcades Value Value Event, bei knapp 50 Prozent. Das ist historisch eher wenig. Wir können 100 Prozent machen, hatten auch schon 80 Prozent. Dass wir weniger haben, hat zwei Gründe A, weil es wieder Zinsen gibt, wir haben auch wieder mehr im Anleihbereich jetzt machen können.

Speaker 4:

Aber auch, weil wir eben sehen, dass die Unternehmen, die wir im Portfolio haben und die haben wir natürlich nicht zu 100 Prozent rausgeschmissen, gehen jetzt nicht 100% in Anleihen, aber das ist die Unternehmen, die wir drin haben schon ganz anspruchsvoll bewertet sind und haben da dann einfach mal Teilgewinne mitgenommen, um die Risiken zu reduzieren Und konnten sie aber nicht wiederum reinvestieren, weil dann doch andere Sachen halt auch zu teuer sind. Genau.

Speaker 4:

Wir finden auf der Aktienseite momentan wenn wir billige Also nimm mal ein klassisches Beispiel, was du jetzt kaufen kannst deutsche Automobilunternehmen, mercedes, vw, bmw, die sind super, aber will ich die haben Bei diesem Wandel, bei dieser Transformation der Autoindustrie in Richtung Elektromobilität? Und ich muss ja nur in Hamburger Hafen gucken und sehen, wie die chinesischen Billig-Elektroautos da reinrollen. Ich muss mir nur die Diskussion anhören über die Zölle. Und wir haben bei Acatis, obwohl eine Mercedes mit 7% Dividendenrendite angelacht hat, wir haben das Zeugs die ganzen Jahre nicht angefasst, weil wir gesagt haben, wir wissen nicht, jahre nicht angefasst, weil wir gesagt haben, wir wissen nicht, wer in der Branche, wenn auf Elektromobilität umgestellt wird, am Ende die Gewinner sind. Und die deutsche Automobilindustrie hat das große Wachstum und die großen Gewinnmargen die letzten Jahre, die letzten 10 Jahre, 15 Jahre aus China geholt.

Speaker 4:

Und unsere These war und wir fühlen uns zu 100 Prozent bestätigt unsere These war im Zuge der Elektromobilität werden die Chinesen keine deutschen Autos mehr kaufen, die bauen sie selbst. Da geht es dann um digitales Erlebnis im Auto, da geht es um Multimedia. Aber wofür steht ein deutsches Auto? Es steht für einen Boxermotor. Spaltmaße, spaltmaße, die die anderen auch besser können, mittlerweile Ja. Spaltmaße, spaltmaße, die die anderen auch besser können Können, die auch besser Mittlerweile da war. Die deutsche Automobilindustrie saß auch auf einem viel zu hohen Ross. Nein, aber diese Getriebe und diese Motoren, wenn wir immer an deutsche Automobilkunst denken. Ich meine, es ist schon Wahnsinn, was in Deutschland entwickelt wurde. Ich meine, wir haben ja Autos gehabt, die so intelligent waren, dass sie wussten, ob sie auf der Straße oder auf einem Teststand fahren. Auch das ist eine Leistung.

Speaker 2:

Eine.

Speaker 4:

Ingenieursleistung ist das ja schon. War eh egal, gut. Aber wenn du das nicht mehr hast, diesen Verbrennermotor und diese Getriebe, sondern ich glaube, ich bin nötig. Man hat mal gesagt, elektroauto kannst du einfach bauen.

Speaker 3:

Gehst in den Baumarkt, kaufst dir Akkuschrauber und Ja, da ist der große Vorteil weg. Aber es gibt ja jetzt also ich muss immer an den Konsumgüterbereich denken, von ob es eine Nestle ist, ob es jetzt eine Starbucks ist oder auch die ganzen Alkoholhersteller Diageo, pernod, ricard, braunformel, die sind ja alle unfassbar gesunken in auch eine Chance sein. oder sagst du dann ja, gerade dieses Rezessionsrisiko ist dann doch zu groß, und die werden weiterhin Probleme haben.

Speaker 4:

Also, die sind sicherlich teilweise nicht uninteressant. Eine Nestle ist ja auch recht stark zurückgekommen, auch eine Louis Vuitton ist zurückgekommen. Aber da sehe ich tatsächlich das wirtschaftliche Risiko. Wir sitzen ja hier in Frankfurt, und ich arbeite hier in Frankfurt, und ein Konjunkturindikator ist für mich die Schlange bei Louis Vuitton.

Speaker 2:

Ich habe gehört, die sind immer lang.

Speaker 4:

Ja, aber mittlerweile habe ich also ich habe auf Vorträgen das immer wieder erzählt, weil wir Louis Vuitton ja in Portfolien haben, und ich habe auf Vorträgen dann immer wieder gesagt egal, ob es stürmt oder schneit, ob es minus 10 oder plus 40 ist, ob 9 Uhr morgens oder 10 Uhr, wann haben wir die aufmachen? oder 20 Uhr abends immer Schlangen vor dem Laden, wo Menschen warten, eine Stunde lang, damit sie da Handtaschen kaufen können Für 10.000.

Speaker 4:

Euro 10.000 Euro, die in der Herstellung wahrscheinlich keine 100 Euro gekostet haben. Das sind Unternehmen, die wir lieben, mit einer unglaublichen Preissetzungsmacht, denn die kaufen die Taschen nicht, weil sie so riesengroß sind. Da könnte man bei Primark, wenige hundert Meter von Louis Vuitton in Frankfurt, größere Taschen also weniger Geld kaufen.

Speaker 2:

Es ist die Marke.

Speaker 4:

Aber ich habe es tatsächlich jetzt mal erlebt, dass ich da vorbeikomme, und es steht keine Schlange vorm Laden, und das habe ich jahrelang nicht erlebt.

Speaker 3:

Und dann bist du direkt reingelaufen und hast gesagt, jetzt habe ich die Chance, mal in Ruhe mal Taschen zu shoppen. Nee, also ich.

Speaker 2:

Aber das ist ja Alltagsökonomie, was ich immer wieder Nick mit dir bespreche, in diesem Format das Augen offen halten und dann gucken, was ist da draußen los, was für tolle Unternehmen gibt es, und was für Nick war auf Asienreise wir hatten ja in unserem letzten Podcast darüber berichtet, dann auch festgestellt Starbucks immer noch rappelvoll, alle sind ganz aufgeregt. Das sind so Erkenntnisse, die man auch so ausfüllt.

Speaker 3:

Und am Ende des Tages muss man ja auch sagen wir reden jetzt gerade über kurzfristige Geschichten, die passieren können. Die Frage ist immer was habt ihr für einen Anlagehorizont? Jeder, der sieben, zehn Jahre oder länger hat, der soll verdammt nochmal gute Unternehmen kaufen oder einen Fonds mit guten Unternehmen und daran festhalten. Rezession haben, mal zwei, drei Jahre weniger Taschen verkaufen, ist dann egal. Wer aber das nicht hat, diesen Anlagehorizont oder vielleicht auch nervlich das nicht nicht aushalten möchte, da sagen Philipp und ich ja auch immer mal wieder, dafür gibt es Alternativen, wie zum Beispiel einen Mischfonds, der dann selber sagt okay, wie ist gerade der Markt? ich nehme vielleicht ein bisschen Aktienquote raus, nehme ein bisschen Risiko aus dem Markt und verteile mich mal ein bisschen anders. Und das ist ja auch irgendwo ein Stück weit. Akates ist ja nun eine sehr bekannte Fondengesellschaft, die genau das machen. Und nochmal, das muss jeder für sich entscheiden, was er für einen Horizont hat. Aber wir haben Optionen, und auch ihr habt in eurem Haus ja verschiedene Möglichkeiten für verschiedene Szenarien.

Speaker 4:

Ja, klar also erstmal ganz klar diese Qualitätstitel, die du ansprichst, oder eben auch eine Coca-Cola, weil der Warren Buffett immer noch drin ist. Coca-cola, bei der Warren Buffett immer noch drin ist, Das sind nach wie vor Unternehmen, auch eine McDonald's, die aber natürlich dann temporär Probleme hat, weil es eben die Proteste gibt, weil USA Israel unterstützt in dem Gaza-Krieg und dann die muslimisch geprägte Bevölkerung eben dann aufruft, zu McDonald's nicht zu gehen. Aber längerfristig sind das wahrscheinlich Themen, die gar keine Rolle spielen in der Wachstumsstory von McDonald's, die global weitergehen wird. Also da gibt es tolle Unternehmen, die teilweise auch runtergekommen sind, Und da bin ich auch nach wie vor der Meinung, die kann man investieren, Die können auch noch ein bisschen weiterfallen, Da gebe ich dir recht.

Speaker 4:

Und ich gebe dir vollkommen recht, wenn du das Thema Mischfonds ansprichst Gerne unseren, gibt natürlich auch andere, die dieses Motto haben wir vermeiden Stress, Das heißt, wir versuchen, aktienähnliche Renditen zu erzielen, aber bei deutlich geringer Schwankung. Und das ist uns mit dem Fonds, den wir mitten in der Finanzkrise 2008 im Dezember aufgelegt haben, ist uns das ganz gut gelungen. Denn und das ist eben auch ein Teil der Wahrheit wenn ich hingehe und gucke dann 20 Jahre zurück und gucke jetzt ein MSCI World gegen unseren Akates Value Event oder meinetwegen auch ein Flossbach Multiple Opportunities. Dann sage ich ey, guck mal, die Rendite war ja viel besser. Nur, ich möchte diese Leute alle erleben, wenn sie dann plötzlich mit einem Drawdown von über 30 Prozent dastehen Und dann sollen, die aber die Nerven haben und sagen, ja steigt ja langfristig alles wieder.

Speaker 4:

Weil das habe ich immer wieder erlebt, wie Anleger, die eben überzeugt werden von der langfristigen Wachstumsstory von Aktien, und du musst aussitzen, dass die die Nerven nicht haben, Die gucken, und das ist ja heute noch viel schlimmer geworden. Ich bin dann noch mit der Zeitung, mit dem Kurszeit zur Zeitung groß geworden.

Speaker 4:

Als ich das während der Schule machte, bekam ich morgens im Weserkurier in Bremen die Kurse, und wenn ich sie am Tag haben, wollte fuhr ich mit dem Rad zur Commerzbank in Fegesack, die den Kurszettel nachmittags ausziehen, und es gab ja auch nur einen Kurs, den Kassakurs am Mittag, mehr gab es ja nicht. Da bist du hingefahren und sagst oh, sieht aber schlecht aus. So, heute kannst du diesen Moment ja alle drei Minuten haben, indem du auf dein Smartphone guckst Tagesschwankung von 10, 15 Prozent teilweise Genau.

Speaker 4:

Und das mach aber erst mal mit, dass du plötzlich siehst, oh, mein Geld ist jetzt ja aber irgendwie. Ich hatte 100.000, jetzt habe ich noch 70. Ich will jetzt nicht noch alles verlieren, und das machen ganz viele andere, das zeigen auch Untersuch Fs investieren, dass die viel zu stark hin und her handeln, also rausgehen, wenn sie denken, jetzt muss man mal raus oder mal Gewinne mitnehmen, dann verpassen sie, Weißt du, was viele Kunden, die zu mir neu kommen, sagen?

Speaker 2:

Philipp, ich möchte gerne was Sicheres sowas wie den MCI World.

Speaker 3:

Also, ich will was Stressfreies, weil die Leute, die da investieren, das in einer Zeit das nervlich ertragen, wenn wir mal wieder einen richtigen Crash kriegen, nochmal China. Wir wollen es jetzt nicht an die Wand pinnen, aber wenn das kommt, dann ist da nicht nur Nvidia betroffen, sondern dann wird das gesamte Bruttoinlandprodukt der Welt darunter leiden, und das könnte ein Ausmaß annehmen. Da möchten wir nicht drüber nachdenken.

Speaker 4:

Also, der IWF sagt ganz klar bei Inversionen Chinas in Taiwan minus 10 Prozent Weltbib, Und dann kannst du bei den Aktienmärkten, wenn du 30 Prozent abziehst bei den Aktienmärkten, dann ist das irgendwas anderes passieren 9-11,.

Speaker 3:

wir haben alles ja schon erlebt, und dafür sollte sich jeder so aufstellen, wie er weiß, dass er sich auch dann in einer Krisenzeit wohlfühlt. Und dafür gibt es Optionen.

Speaker 4:

Und in den USA steht jetzt ein verurteilter Straftäter zur Wahl. Der wird möglicherweise gewählt. Das sieht ja gar nicht schlecht aus. Ich spreche von Donald Trump, no-transcript. Aber in unserer Welt, in unserer Wirtschaft kommen ja Narzissten sehr, sehr weit. Das weiß man, und insofern nicht ausgeschlossen, dass der wiedergewählt wird, und auch das bringt ja eine Menge Unsicherheit mit sich. Wir wissen ja nicht, was der morgen macht. Möglicherweise das Beistandsversprechen der NATO auf gegenüber Europa? Was heißt das für unsere Sicherheitsarchitektur? Er will 10% Zoll einführen, linear. Was bedeutet das für ein Land wie uns, das zu 70%?

Speaker 3:

exportabhängig ist. Auch da wieder Thema Inflation, das kommt ja nochmal mit dazu Genau.

Speaker 4:

Auch Auswirkungen. Warum fahre ich Zölle ein? Weil ich die billige Konkurrenz draußen halten will. Das hebt das Preisniveau, also habe ich höhere Inflation. Was bedeutet das dann für die Zinsen? Kann ich Preise, die durch Zölle steigen, mit höheren Zinsen bekämpfen Macht eigentlich nicht wirklich Sinn, weil dann muss die Wirtschaft so in den Keller wirken, dass es so, als wenn man Ölpreisinflation bekämpfen. dann kann man das ja nur machen, indem man die Wirtschaft so abwirkt und in eine so schwere Rezession zwingt, dass die Wirtschaft quasi sich in ihrem Öl, in ihrer Ölnachfrage so verringert, dass es wieder zu dem verringerten Angebot passt. Das kannst du ja nicht machen. Da kannst du ja sagen in Bezug auf die Inflation okay, operation gelungen, patient tot. Bezug auf die Inflation okay, operation gelungen, patient tot. Und dann wird man es laufen lassen. Dann wird man sagen, na gut, die Zölle haben die hohe Inflation ausgelöst.

Speaker 2:

Das können wir nicht mit Zinsen bekämpfen. Kurzer Ausblick noch Die Folge kommt heute direkt live, wo wir sie jetzt auch aufzeichnen, raus. Am Wochenende stehen die Europawahlen an. Was erwartet uns da? Vielleicht auch aus Anlegersicht Wir haben wahnsinnig viel Rechtsdruck in Europa. Möchtest du dich da auch nochmal zu positionieren, vielleicht auch dem einen oder anderen so einen kleinen Hinweis mitgeben? Es ist ja nicht so einfach im Moment, was man dann überhaupt wählen kann, ohne jetzt.

Speaker 4:

Parteiwerbung machen zu wollen. Die Frage ist eben wie rechts wird Europa wählen? Viel ist da, glaube ich, auch schon in den Kursen eingepreist. Wir wissen, es wird wohl einen Rechtsruck geben, also einen Ruck in Richtung rechtspopulistischer Parteien. Das ist eigentlich genau das Falsche. Wir bräuchten viel mehr Europa. Ich bin großer Emmanuel-Macron-Fan, der das alles erkannt hat, auch die Gefahr aus China. Wir hadern da rum. Wobei ist Herr Macron wirklich Europäer?

Speaker 2:

Am Ende ist er vor allem Franzose. Nicht sicher.

Speaker 4:

Wobei ist Herr Macron wirklich Europäer?

Speaker 2:

Am Ende ist er vor allem Franzose. Also, wenn es um gewisse Entscheidungen geht, sind sie vor allem oftmals im ersten Moment pro. Europa, aber dann doch bitte vor allem pro.

Speaker 4:

Frankreich. Also es ist so. Auch der muss nicht in den Wahlumfragen auch für die Präsidentschaftswahl gut, er tritt da nicht mehr an. Aber seine Partei nicht in den Wahlumfragen 10% hinter der Partei von Marine Le Pen. Wie spricht man das aus? Romblo-Semant-National Keine.

Speaker 3:

Ahnung, frau Le.

Speaker 4:

Pen. Ja, frau Le Pen, die Partei von Frau Le Pen, obwohl sie ja nicht mehr der Kandidat ist für die Präsidentschaftswahl, sie hat ja so einen jungen, dynamischen, und du meinst vielleicht das Mercosur-Handelsabkommen, das Frankreich unterschreibt, um die eigene Agrarindustrie zu schützen. Der macht natürlich auch hier und da Klientelpolitik, aber trotzdem, er denkt so wie Mario Draghi. Ja, aber Energiewirtschaft weiß ich nicht unbedingt, weil da setzen sie auf Atomkraft. Das bin ich persönlich aber richtig. Ich finde, dass wir Deutschen da auf einem schrägen Trip sind. Als Brückentechnologie, finde ich, sollte man das nutzen. Aber er denkt schon europäisch, und mit ihm könnte man schon einen europäischen Sonderhaushalt schaffen. Das ist ja auch das, was Draghi wohl in seinem Sonderbericht jetzt fordern wird. Draghi ist auch so ein großer Europäer Man stelle sich vor, irgend so ein Bundesbanker hätte in der EZB gesessen. Zur Euro-Krise Da wird es erst kratzen, wenn sie in so einem Korrekturmodus ist, wo man dann schon sensibler auf solche Nachrichten reagiert. Aber längerfristig muss man es im Auge behalten, weil wir müssten eigentlich viel mehr Europa haben, um zwischen diesen Machtblöcken USA und gerade in den USA mit.

Speaker 4:

Trump irgendwie noch eine Relevanz zu haben, Denn das BIP von Europa ist ja größer als das BIP der USA oder China. Nur, wir machen Kleinstaaterei. Das spielt schon eine Rolle. Und wenn ich jetzt auf Deutschland gucke und ich war bei Tagesschau24, Update Wirtschaft morgens zu der Frage ist es richtig, dass die deutschen Wirtschaftsführer sich gegen die AfD positionieren? Ich habe es ganz klar gesagt ja, ihr erreicht wahrscheinlich mehr Hörer als die Sendung da, das weiß ich nicht, Aber ich sage es auch hier ganz eindeutig Welche Meinung man auch immer vertritt, man muss sich über eines im Klaren sein Wenn die AfD hier große Stimmenanteile bekommt, werden hier keine Fachkräfte nach Deutschland kommen, die wir dringend brauchen, Und auch Investitionen werden nicht mehr nach Deutschland kommen.

Speaker 2:

Man braucht auch nicht denken, dass die Inflation zurückgeht, wenn man so einen Ball erstmal ins Rollen bringt.

Speaker 4:

Ja, natürlich nicht, Denn die spielen ja auch mit dem Gedanken des Dexits, also dass Deutschland aus der Eurozone austritt. Das sind ja krude Gedanken, die die eben haben. Und diejenigen, die jetzt zuhören und vielleicht immer noch damit liebäugeln, die AfD zu wählen, sollten sich vielleicht nochmal vor Augen führen, dass selbst die rechtspopulistischen Parteien im Europaparlament, also das ganz rechte Lager, die AfD jetzt ausgeschlossen hat, weil die nämlich auch mit dieser braunen Soße nichts zu tun haben wollen. Es scheint ja bei rechten Parteien in Deutschland immer so zu sein, dass ich Anleihe ans Dritte Reich, nehme an dieses grausame Kapitel unserer Geschichte. Also, man muss ja immer irgendwie damit spielen, die Nazi-Verbrechen zu relativieren. Das scheint so zu sein, damit ich da auch alle Wählerschichten abgreife, die genau das wollen. Woher das kommt, ich weiß es nicht, aber das sollte jedem Wähler, der mit dieser Regierung auch noch zu unzufrieden ist, zu denken geben, ob er wirklich aus Protest weil ich glaube, viele, die die AfD wählen, sind keine strammen Nazis sondern wollen der aktuellen Regierung einen Denkzettel geben.

Speaker 2:

dann wählen sie die CDU meinetwegen oder ich weiß nicht. Wählen aber nicht die AfD. Schweres Thema zum Schluss, aber wichtiges Thema definitiv, und unser Aufruf auf jeden Fall an der Stelle geht überhaupt wählen, damit fängt das Ganze mal an. Nutzt diese großartige Möglichkeit, die wir überhaupt haben. Das ist nicht nur ein Recht, sondern auch irgendwo ein Stück weit Verpflichtung. Und dementsprechend sind wir jetzt am Ende des Tages so nochmal ein bisschen von den Börsenthemen abgewichen, die aber letztlich auch zusammenspielen, und auch wenn man sagt, politische Börsen haben kurze Beine, ist es trotzdem ein wichtiges Statement an der Stelle, weil vielen das gar nicht an der Stelle so klar ist.

Speaker 2:

Ich würde sagen, mir hat es wahnsinnig viel Spaß gemacht mit dir. Vielen, vielen Dank, dass du bei uns warst. Wir freuen uns auf ein Follow-up, vielleicht mit dem Kollegen Henrik Leber. Das wäre natürlich großartig. Und zum Ende unserer Folge bringen wir beide immer ein Zitat, und dementsprechend vielleicht überfahre ich dich jetzt ein bisschen damit, aber schick doch auch unsere Hörer aus der Folge raus mit einem von deinen Zitaten, die du vielleicht von deinem Freund Costolani aufgeschnappt hast oder irgendwas, was dich begleitet oder was tagesaktuell ist.

Speaker 4:

Die Bühne gehört dir, und wir sagen vielen Dank am häufigsten zitiert wird, weil wir doch recht unruhige Zeiten haben und weil ich glaube, wir werden auch recht unruhige Zeiten nochmal an der Börse bekommen. Weil ich aber noch stärker als ich davon überzeugt bin, bin ich davon überzeugt, dass Aktien langfristig die beste Geldanlage sind, sage ich eben wenn Sie Aktien haben oder wenn Sie noch keine haben, dann kaufen Sie trotzdem jetzt welche. Und dann gehen Sie in die Apotheke, kaufen Sie Schlaftabletten, nehmen Sie die Schlafmittel ein, und hören Sie nicht die Stürme, die da draußen wehen, und die Krisen, die es gibt. 2035 und dann wird man auch vom aktuellen.

Speaker 4:

Kursniveau aus betrachtet, positive Überraschungen haben.

Speaker 2:

In dem Sinne ihr Lieben, passt auf euch auf, passt drauf auf, dass euer Geld nicht leer ausgeht. Wir freuen uns, wenn ihr uns auch weiterhin gewogen seid und bleibt, sagen Danke an Akates, danke an Stefan Risse und sagen an der Stelle Tschüss und Ciao, liebe Grüße aus Frankfurt am Main raus in die Welt. Bis dann, ciao, ciao.

Speaker 1:

Das war Geldlehre der Podcast für deine finanzielle Bildung, damit dein Geld nicht leer ausgeht. Abonniere den Kanal und schalte auch nächstes Mal wieder ein. Geldlehre das Original und echt, mit Doppel-E.