
Geldleere - Podcast für Geldanlage und Finanzbildung
Geldleere - Podcast für Geldanlage und Finanzbildung
78 - die neue Fondsrente - Revolution der Altersvorsorge
Geldlehre Das Original Und nur echt Mit Doppel-E.
Speaker 2:Hallo und herzlich willkommen zur 78. Folge Geldlehre. Mein Name ist Philipp Hönisch, und mit mir dabei ist Nick Stieglitz, moin Moin aus Schwerin MV nach Bünde NRW. Hallo, nick, hallo.
Speaker 3:Philipp Moin Moin.
Speaker 2:Ja, 78. Folge Nick bei 78, da muss ich auch ein bisschen an unser Renteneintrittsalter denken. Was meinst du, machen wir mit 78 hier noch den Podcast?
Speaker 3:Ja, ich schätze mal schon, ich schätze, wir können gar nicht anders. Also, wenn das so weitergeht, dann wird sich, glaube ich, auch unser Rentenalter noch ein bisschen nach hinten verschieben.
Speaker 2:Und ja, vielleicht, wer weiß, Ja, das soll zumindest heute so ein bisschen das Thema sein, denn ihr habt es sicherlich mitbekommen, wir haben es auch im Podcast immer mal wieder besprochen die Fondrente, die die FDP mit auf die Agenda geschrieben hat, sie ist vom Tisch. Die FDP hat ja ist ins Koalitionspapier mit eingetragen, dass sie erkannt haben, dass wir vor einem riesen Dilemma stehen, einem Dilemma der Altersarmut, und dass wir einfach irgendetwas machen müssen, denn so, wie aktuell für die alte Bevölkerung bzw für die Rentner das Geld erwirtschaftet wird, so kann es nicht mehr weitergehen. Wir haben demografische Probleme, und dementsprechend müssen wir woanders unser Geld herbekommen. Und da hat die FDP gesagt Mensch, lass uns das Ganze am Kapitalmarkt investiert für die Bürgerinnen und Bürger machen. Das ist viel effizienter, und die Idee war super. Aber das Ende vom Lied, das kennen wir.
Speaker 2:Die FDP ist aus der Regierung ausgetreten oder wurde rausgeschmissen. Kann man vielleicht darüber streiten? wir stehen kurz vor Neuwahlen, und eins würde ich mal zumindest bezweifeln dass die FDP es in eine neue Koalition schafft. Die müssen wahrscheinlich um ihre 5% kämpfen. Aber das heißt für mich Fondrennt ist erstmal vom Tisch.
Speaker 3:Wie doof. Also müssen wir es doch wieder alleine richten. Ja, das ist schon wirklich bitter. Also, man kann über die FDP ja sagen, was man möchte, aber die Idee mit der Fondrente, die fand ich wirklich super. Wir sehen es auch an anderen Ländern, gerade in Skandinavien wird das so gemacht. Also, das funktioniert so gut, aktienbasiert zu investieren, und ich verstehe nicht.
Speaker 3:Also jeder weiß, dass wir in Deutschland an unserem Rentensystem gravierend was machen müssen, aber irgendwie kommt ja da nichts zustande. Und am Ende des Tages ist es so, wie wir es ja auch immer im Podcast sagen jeder ist für sein eigenes Glück verantwortlich und muss eigeninitiativ selber sich darum kümmern, dass das später nicht leer ausgeht. Denn darauf zu hoffen, dass wir da vom Gesetzgeber, dass sich da irgendwie was bessert, ich weiß es nicht. Ich weiß nicht, wo die Kohle herkommen soll, und wie du es eben schon suffisant erwähnt hattest. Also am Ende arbeiten wir alle bis 75 oder 80, weil es eben nicht reicht mit der Rente, und das ist für mich kein schöner Ausblick für die Zukunft. Also, ich möchte das nicht, ich möchte nicht noch mit 80 arbeiten. Also der Podcast mit dir ist ja keine Arbeit, aber ich selber bin da schon bestrebt, dafür vorzusorgen, dass ich da nicht darauf angewiesen bin, ob und wenn ja, was ich vielleicht mal irgendwie irgendwann von der gesetzlichen Rente bekommen werde.
Speaker 2:Ja, also, jetzt bleibt es also dementsprechend doch wieder an uns hängen, und das möchtest du ja schon seit längerer Zeit mit mir besprechen, weil es dort einen Game Changer am Markt gab, und ihr wisst, wir sind hier eigentlich ein Geldanlage Podcast und kein Versicherungs, und wir haben auch das Thema Altersvorsorge schon einmal mit euch gemeinsam besprochen, und wir haben viele Themen dort gegeneinander aufgewogen, und man muss ja wirklich sagen, mein lieber Nick, die Altersvorsorge auf Basis einer Rentenversicherung hat ja nicht gerade den besten Ruf. Aber jetzt lasst uns das Thema Fondrente mal aufgreifen, denn da gab es schon wirklich nennenswerte Änderungen, die letztlich das ganze Thema unter neuem Licht erstrahlen lassen.
Speaker 3:Ja ganz genau. Also, eine Fondsrente, also auch eine fondsbasierte Rentenversicherung gab es schon vorher und hat auf jeden Fall eine Daseinsberechtigung. Wir haben ja die für und widers besprochen, und es macht für den einen oder anderen oder für die meisten schon auch Sinn. Aber es gab noch so ein, zwei Punkte, die wirklich echt nicht gut gelöst waren, wo ich auch ehrlicherweise mich seit 20 Jahren frage, warum man das Thema nicht mal angegangen ist. Und zum Glück wurde es mittlerweile gelöst. Also jetzt wirklich erst seit ein paar Monaten gibt es da auch andere Produkte, die genau diese Fehler oder diese ganz, ganz negativen Punkte ausgemerzt haben. Und da habe ich dich jetzt ja wirklich auch die letzten Wochen genervt und gesagt, philipp, wir müssen das Thema nochmal aufgreifen, weil ich glaube, das ist wirklich eine gravierende Änderung, wenn wir es mal so Stück für Stück durchgehen. Klar, ich meine, jeder weiß das, eine Versicherung kostet immer Geld, das ist auch irgendwo auch berechtigt. Da steht eine Versicherung hinter die eine lebenslange Rente gewährleistet, die diese ganze Verwaltung übernimmt und alles, was dazu gehört. Nur in der Vergangenheit war es dann auch oft so, wenn man eine fondsbasierte Rente hat und der Fonds da seine 6, 7 Prozent vielleicht gemacht hat, dass dann gerade bei etwas älteren Verträgen, die jetzt nicht vielleicht die letzten Jahre gemacht worden sind, dass da teilweise die Hälfte an Kosten draufgegangen ist, und das ist natürlich schon eine enorme Renditeminderung, die so eine Rentenversicherung jetzt zwar nicht komplett unnötig macht, aber einfach die Alternative, dann eine freie Fondsanlage, deutlich interessanter wirkt. Das konnte man jetzt glücklicherweise lösen.
Speaker 3:Also, wenn man sich jetzt gute Produkte anguckt am Markt da muss man natürlich, sollte man auf jeden Fall immer reinschauen dann ist das nicht ganz unrealistisch, dass man da eine Fondsrente bekommt, die bei Kostenquoten von unter einem Prozent liegen. Also, das heißt, wenn der Fonds sieben Prozent Rendite macht, dann landen nachher auch sechs Prozent bei euch, und wenn man jetzt mal bedenkt, dass ein Fonds sowieso auch Fondsverwaltungsgebühren hat und und und, dann ist das schon eine ziemlich gute Quote. Also ich sage mal in diesem Bereich 1%, vielleicht mal 1,2, 1,3%, das ist schon ein ganz, ganz anderer Schnack, das muss man wirklich sagen.
Speaker 2:Lass uns mal eine ganz kleine Rolle rückwärts machen, weil man muss ja sich mal überlegen wo ist die hauptsächlich Daseinsberechtigung der Rentenversicherung? Das ist vor allem das Sicherheitsbedürfnis der Menschen, Und das Sicherheitsbedürfnis auch, letztlich eine lebenslange Rente, egal wie alt sie werden, pünktlich zum ersten des Monats wird da überwiesen aufs Konto, ohne Wenn und Aber. Und dieses Sicherheitsbedürfnis war letztlich viele Jahre so gedeckt, dass die Versicherer einen Garantiezins gezahlt haben, einen Garantiezins gezahlt haben. Und jetzt sagt man so bei den guten alten Verträgen da waren das so gerne so 3,25 bis 4% Garantiezins pro Jahr. Jetzt wissen wir natürlich und auch ihr als Hörer unseres Podcasts, dass 4% im Durchschnitt naja, da sind wir auf defensiver Mischfondbasis.
Speaker 3:Ja, genau, und das ist alles noch vor, Kosten Ja ganz genau.
Speaker 2:Genau dann auch noch vor Kosten. Und dann haben die ihr wisst das auch, wir haben zehn Jahre Nullzinspolitik der Zentralbanken gehabt, und die Versicherer, die wussten einfach nicht, wie sie diese vier Prozent weiter zahlen sollen, und haben sich dann schon Produkten bedient, die sich am Kapitalmarkt investieren und dann auf diese Garantien verzichten. Blöd war nur, dass sie oftmals echt handwerklich nicht gut gemacht waren. Da war der Anleihenfonds drin Staatsanleihen, Unternehmensanleihen, wo wir auch wieder bei 2, 3, 4 Prozent bummeliger Rendite rumlaufen, Dann die Kostenstruktur, die noch zu hoch war, sodass das Ganze am Ende des Tages ja, was unter reinen?
Speaker 2:Rendite gut gemeint, aber unter reinen Renditeaspekten einfach wenig lukrativer. Und ja, da muss man wirklich sagen, diese Kostenstruktur spürbar zu senken. Das ist extrem wichtig. Man verdankt es letztlich auch dem Wettbewerb. Das ist eine super Geschichte, und was man mit Renditen am Kapitalmarkt erreichen kann, das wisst ihr. Also, wir haben das Thema verstanden. Kostenostensignal Rendite ist besser, aber es gibt ja noch einen ganz anderen.
Speaker 3:Ja, man muss ja auch dazu sagen man kann ja im Rahmen so einer Rentenversicherung so altbackend sich das anhört, also wahrscheinlich muss man mal das Wort auch verändern kann man halt auch alles mögliche an guten Fonds und ETFs da reinpacken. Also, im Grunde kannst du mit einer Rentenversicherung genauso investieren wie mit einem freien Depot. Also das ist ja auch immer so ein bisschen die Waage oder die Überlegung, die man hat Ja mache ich lieber das oder das. Unsere Meinung kennt ja wesentlich oft, dass wir sagen beides macht Sinn.
Speaker 3:deswegen, warum soll ich nicht beides machen? Aber das heißt von der Umsetzung, wie man investiert, da ist man zum Glück mittlerweile extrem flexibel. Aber Philipp, und das wolltest du ja gerade einleiten, das große Problem, was ich immer mit den Rentenversicherungen hatte in der Vergangenheit und was irgendwie ja also ich habe mich wirklich oft gefragt, warum man das Thema nicht mal irgendwie löst ist ja, wir wissen alle oder jeder, der diesen Podcast hört, weiß, dass Geldanlage sich umso besser entwickelt, je länger sie läuft. Also, zeit ist Geld, und wenn man langfristigen Horizont mitbringt und dann seine Durchschnittsrendite von 6, 7, 8 oder 9 Prozent mit sich einsackt, dann hat man über lange Laufzeit unfassbar gute Renditen. Warum haben die Rentenversicherungen dann mit Rentenbeginn dieses Geld, was vielleicht vorher in Fonds investiert war, also erstmal gut gemacht worden ist, warum hat man das mit Rentenbeginn aus diesen Fonds rausgeschmissen und einfach auf die Halde gelegt und dann zu mickrigen 1-2%, wenn überhaupt, vor sich hin vegetieren lassen, das habe ich nie verstanden.
Speaker 2:Ich kann es dir sagen. Ich kann es dir sagen, warum. Also, wenn man sich die Historie anguckt, dann sieht man doch auch letztlich die Versicherer können die Produkte am Markt platzieren, die die Leute kaufen, Und die Leute wollten diese Schwankungen nicht haben. Sie hatten so viel Angst. Und das merken wir doch auch immer noch, Nick, in unserer täglichen Arbeit mit unseren Kunden, indem wir diesen Kapitalmarkt erklären, indem wir die Welt der Aktien und Fonds erklären, merken wir doch immer wieder die große Furcht vor Verlusten, die die Anlegerinnen und Anleger nun mal haben. Und das muss man ernst nehmen, das muss man respektieren. Die Furcht aus meiner Sicht kommt vor allem vor dem Unbekannten, weil man sich mit der Thematik nicht auseinandersetzt oder die nicht kennt. Aber das ist doch bei Rentenversicherungen nichts anderes, Als wir die garantiert verzint sind und nicht mal die Idee haben, später zu bauen, sondern einfach, weil sie die Sicherheit wollen und kostet es, was es wolle. und dann ging der nächste Step weiter, dass man so langsam die Leute an den Kapitalmarkt gewöhnt, weil die Alternative mit Festverzins nicht mehr da war.
Speaker 3:aber bitte schön lieber Versicherer, wenn ich in Rente gehe, dann darf hier gar nichts mehr passieren, und das ist der Hintergrund, weil die Leute es nicht gekauft hätten, wenn du das flexibel gehalten hättest. Mag sein, also da hast du wahrscheinlich recht mit, aber das Ding ist ja einfach wenn man in Rente geht und ob es jetzt mit 67, 65 oder 63 ist, jetzt sei mal dahingestellt aber im Durchschnitt haben wir dann alle noch 20, vielleicht 25, vielleicht auch 30 Jahre zu leben, und in der Zeit kann doch das Geld auch noch weiter vernünftig verzinst werden.
Speaker 3:Also warum sollte man dann überhaupt aus diesen Fonds rausgehen? Natürlich muss man einen Teil dieses Geldes dann anfangen, defensive anzulegen, wenn das dann ausgezahlt werden soll. Das ist doch gar keine Frage, und es macht auch Sinn, an der Stelle eine Sicherung nach unten vielleicht reinzubauen. Wir haben letzte Folge über Stop-Loss gesprochen. Auch das macht ja Sinn, weil es kommt ja kein neues Geld mehr rein. Also, man braucht jetzt keinen Cost-Evidence-Effekt mehr. Man muss schon gucken, dass man jetzt nicht mal irgendwie in eine richtige Krise reinrutscht. Aber das ist ja alles darstellbar. Und wie gesagt, zum Glück ist es mittlerweile so, dass man Rentenversicherungen abschließen kann, die genau das machen.
Speaker 3:Ihr bleibt auch in der Auszahlungsphase weiter investiert. Man kann da eben Sicherheitsmechanismen reinbauen, ist super flexibel in der ganzen Geschichte, und dadurch hat man über die gesamte Laufzeit eine so unfassbar höhere Renditeerwartung. Also mal als Beispiel man kann das ja ganz gut hochrechnen. wir haben ja auch gerade eine Übersicht vorliegen klassische Rente im Vergleich zu einer Investment-orientierten Rente, also sprich, die nach der Auszahlungsphase weiter investiert wird, und es kommen also wir reden von 40 bis 50 Prozent mehr Rente, die bei rumkommt, wenn man das Geld investiert lässt. Und das ist also für mich ein absoluter Gamechanger, ist ein Riesenmehrwert und auf jeden Fall ein Argument mehr, dass auch eine Rentenversicherung Sinn machen kann, auch in.
Speaker 2:Krisenzeiten einfach durch. Wenn ihr in eurer freien Anlage in eurem Depot mal in so eine Krise rauscht in der Ansparphase, und dann seht ihr mal minus 30 Prozent Wertentwicklung, da kriegt der ein oder andere das auch schon mal mit der Panik zu tun und zieht vielleicht raus. Auch oft genug passiert. Ich schreibe dann meine Kunden immer an und sage deswegen sind kleiner Leger nie erfolgreich. Ich bin da ein bisschen kätzerisch, weil sie den Turnaround nicht mehr mitsehen, aber das hält ja für sich davon ein, Was empirisch tatsächlich oftmals, also schon oft genug belegt worden ist.
Speaker 3:Das ist jetzt nicht nur unser Empfinden, das ist ja so. Also ich sage das auch in jeder Beratung zu meinen Kunden. Also am Ende, im Durchschnitt wirst du nicht erfolgreich sein, weil im Durchschnitt die Leute nach fünf, sechs, sieben Jahren oder spätestens in der nächsten Krise die Dinger platt machen. Also, bevor man sich zu sehr Gedanken macht, ob man jetzt den besten Fonds oder ETF hat oder ob man hier nochmal irgendwo was noch Besseres machen könnte, muss man eher dieses Mindset entwickeln, dran zu bleiben. Und ja, Thema Psychologie das hatten wir ja bei der letzten Rennfolge schon besprochen hat man im Rahmen so einer Versicherung schon ein bisschen mehr automatisch mit drin. Das muss man schon auch so sagen.
Speaker 2:Nun sind wir ja keine Steuerberater. Nichtsdestotrotz ist dieser steuerliche Aspekt ja schon nicht zu unterschätzen, weil dort gibt es ja wirklich signifikant rechtlich festgeschriebene Vorteile, die so eine Rentenversicherung da mit sich bringt. Nick, ich bin jetzt einfach mal ganz fies und sage willst du das nicht mal erklären? Ich lehne mich mal zurück hier und schiebe das Steuerthema schön zu dir rüber.
Speaker 3:Ja, man muss ja sagen, das Steuerthema, das ist jetzt nicht neu, das gab es vorher auch schon. Nur wir haben es ja eben gesagt durch die Kosten und durch diese Bremse zur Ablaufphase hat das so ein bisschen diesen Steuervorteil aufgewogen. Dann war man immer nicht sicher, ist es jetzt wirklich rentabel oder nicht? Aber jetzt gibt es die Vorteile, wie wir es eben besprochen haben, plus diesen Steuervorteil, den man eh schon immer gehabt hat. Wir wissen ja, bei normalen Geldanlagen, also einer Fondanlage, aktien, etf oder auch Bausparen oder Geld auf dem Sparbuch, wenn es da mal Zinsen gibt, zahlen wir auf die Erträge eine Abgeltungssteuer, also 25 Prozent plus Soli, plus eventuell Kirchensteuer. also sind wir da irgendwie bei 26 bis zu 28 Prozent.
Speaker 2:Und da kommt, warte, ich kriege dich mal ein. Da kommt Mr Habeck ja jetzt noch mit der großartigen D, die. Auch die Kapitalerträge könnte man doch auch nochmal krankenversicherungsbeitragspflichtig machen. Ja.
Speaker 3:Wahnsinn, absolut. Also da, philipp, da sollten wir jetzt nicht drüber sprechen, sonst atmen wir hier komplett aus.
Speaker 2:Aber einen Satz, bitte, noch einen Satz von Frau Baerbock. Sie hat gesagt Leute, die Kapitalerträge erwirtschaften, die arbeiten ja nicht richtig. Grüße gehen raus an jeden, der diesen Podcast hört und der jetzt einfach sich schüttelt. Das wäre eine Frechheit gewesen. Okay, genau, arbeitspolitische Debatte machen wir wieder zu. Ja, ist gut.
Speaker 3:Also, wie gesagt, 25% plus Soli, plus Kirchensteuer, das ist bekannt auf Erträge ist einfach so, wie es ist. Und der Unterschied bei einer privaten Rentenversicherung also wir reden jetzt wirklich von privaten Rentenversicherungen, nicht von einer betrieblichen Altersvorsorge, auch nicht von einer Riester-Rente, sondern das von dieser typischen Fondrente, die wir jetzt besprochen haben, in dieser Folge, da ist es so, da gilt die sogenannte Ertragsanteilbesteuerung, das Oh, das klingt ja wieder so nach so einem sperrigen Prozent von der Rente, die man dann aus dieser Rentenversicherung bekommt, bei der Steuer angeben. Also Beispiel ihr geht mit 65 Jahren in Rente, oder sagen wir mal, mit 63 Jahren, dann ist die Summe ein bisschen runder, dann hättet ihr 20 Prozent dieser Rente, die ihr bekommt, von der Versicherung, die ihr bei eurer Steuer angeben müsst. Also, ihr müsst nicht 20% Rente bezahlen, sondern ihr müsst 20% versteuern. Konkretes Beispiel 1000 Euro Rente, die ausgezahlt werden mit 63, 20% davon sind 200 Euro. Die gebt ihr quasi dann bei eurer Steuer als Einnahme an. Die gebt ihr quasi dann bei eurer Steuer als Einnahme an.
Speaker 3:Und jetzt muss man ja sagen, im Rennalter ist in der Regel der individuelle Steuersatz ja geringer als während man noch gearbeitet hat. Aber das können wir jetzt natürlich nicht wissen. Wenn wir jetzt wirklich über Zahlen sprechen, müsste man sagen, irgendwo zwischen 14 und 45 Prozent Stand heute ist dann euer individueller Steuersatz. Durchschnittlich ist es meistens eher so 20, 25, 30 bei den Rentnern, aber es kommt ein bisschen drauf an, und wir reden jetzt von dem einen oder anderen. Was ist in 30 oder 40 Jahren? Rechnen wir mal mit 30 Prozent Philipp. Ich glaube, das ist ein ganz guter Wert, um mal einfach das zu überschlagen. Um es einfach nur zu verdeutlichen Also wir haben von der 1.000 Euro Rente die 200 Euro, die wir versteuern müssen. Mit unserem Steuersatz. 30 Prozent sind 60 Euro. Also 1.000 Euro Rente kommt rein, ich zahle 60 Euro Steuer. Jetzt muss man ja dann sich die Frage stellen ist das jetzt gut oder schlecht? Wir haben es ja eben schon angedeutet, dass es eigentlich gut ist. Wie wäre das Ganze?
Speaker 2:Steuern zahlen ist immer super. Bitte, steuern zahlen ist immer super.
Speaker 3:Ja genau, steuern zahlen, macht nie Spaß. Aber man muss ja wirklich sich das einmal nebeneinander halten und sagen ist das jetzt gut oder nicht gut, wenn wir jetzt eine? also gleiche Beispiel wir machen eine freie Geldanlage, und jetzt ist es bei der wir haben es ja eben gesagt Abgeltungssteuer, werden dann nur auf die Erträge bezahlt, jetzt ist eswicklung und durch Zinsen und Dividenden zustande kommen? Also ich habe jetzt mal gesagt, wir rechnen einfach mal fürs Beispiel 300 Euro ist das, was ich aus Eigenleistung da eingezahlt hatte, und 700 Euro ist die Wertentwicklung. Und nochmal, auf eine lange Laufzeit sage ich sogar, ist wahrscheinlich sogar konservativ gerechnet. Dann ist es jetzt so bei der freien Anlage, dass man nur den Ertrag, also nicht die 1000 Euro, sondern die 700 Euro versteuern muss.
Speaker 1:Nehmen wir jetzt die 25% plus Soli.
Speaker 3:Ich lasse jetzt mal Kir das Fazit ziehen. Genau, wir reden ungefähr vom Dreifachen. Und jetzt also ich habe es ja jetzt oft genug gesagt wir haben jetzt ein paar Variablen. Man kann das in die oder die Richtung auch anders rechnen, aber ich glaube, es ist jetzt gar nicht so unrealistisch, was ich da berechnet habe. Und dann reden wir von einer deutlich höheren Steuer bei der freien Anlage, die natürlich vorher in der Regel günstiger war, andere Vorteile hatte.
Speaker 3:Aber warum machen wir das Ganze, warum machen wir die Berechnung und auch die Folge? Wir wollen einfach mal aufzeigen, dass beides eine Daseinsberechtigung hat und beides Vor und Nachteile hat. Also man kann weder sagen, eine freie Anlage in Fonds und ETS ist generell günstiger. Das kann man wirklich so nicht behaupten. Man kann aber auch nicht sagen, dass eine Versicherung günstiger ist. Am Ende kommt es ein bisschen darauf an, und beides hat Vor und Nachteile. Aber über eine lange Laufzeit und das ist so mein Fazit haben wir mittlerweile über gut strukturierte Fondsrenten Möglichkeiten, von der Rendite her vielleicht mindestens das gleiche zu erreichen wie mit einer freien Anlage, und das ist eine Situation, die haben wir noch nie gehabt. Das muss man so ehrlich sagen.
Speaker 2:Vielen Dank für den Steuerexkurs. Ich finde, nick, das hast du gut gemacht, dankeschön. Besser hätte ich es nicht machen können.
Speaker 3:Also ist natürlich auch im Podcast, echt immer schwierig.
Speaker 2:Ja, total.
Speaker 3:Also, hört es euch vielleicht nochmal an und schreibt euch die Zahlen selber mal auf. Dann hat man es mal schwarz auf weiß vor Augen.
Speaker 2:Du. Und Fakt ist auch, die Variablen sind so verschieden, also wir verschieden. Also wir wissen ja nicht, wie sind die rechtlichen Regelungen in dem Jahr, in dem du, lieber Hörer, lieber Hörerin, in Rente gehst. Keine Ahnung, was für eine politische Einflüsse haben wir Keine Ahnung. Aber Fakt ist, wir müssen mit den Sachen rechnen, mit denen wir aktuell, die wir aktuell kennen, und da kann man gewisse Prognosen anstellen. Und Fakt ist auch, wenn man aus Furcht vor Steuerlast oder dass der Staat einem irgendwie doch nochmal was wegnimmt, gar nichts macht, ja, das ist natürlich total dösig, und am Ende kann der Staat, so sehr sich auch versuchen zu beteiligen, ja nur an dem Erfolg beteiligen, den ihr habt, und dementsprechend gar nichts zu machen, wäre eine Konklusio, die völlig daneben läuft.
Speaker 3:Ja, man muss ja auch sagen, auch bei den also ich sage mal, bei guten Rentenversicherungen da gibt es ja auch ganz viele verschiedene am Markt. aber bei guten Rentenversicherungen ist es ja auch so, dass du komplett flexibel bist. Du kannst ja auch sagen, ich will gar nicht die Rente haben, ich will eine Einmalauszahlung, oder will mir das in mein Depot überführen, auch schon vorher mit 40, 50, 60, was auch immer, also die Flex. Es ist schon so ein bisschen die Schlussfolgerung insgesamt, dass ich glaube, für jeden ist es wichtig, zweigleisig zu fahren, eine Rente zu haben und eine freie Fonds oder ETF-Anlage oder Aktien, wie auch immer, no-transcript. Also das ist doch eine richtig coole Kombinationsmöglichkeit, die es einfach gibt, und wieso sollte man nicht von beiden Welten das Beste nehmen, wenn man beide Sachen für wichtig erachtet?
Speaker 2:Du nickt, diese Zweigleisigkeit, das ist voll. Also das sage ich ja seit Jahren in meiner Beratung, dass ich das für eine gute Idee halte, und ich kann es. In meinem eigenen Leben habe ich es selbst ja am besten schon erlebt. Ich habe letztlich ein Depot, hatte ich mit der Ausbildung damals noch über den Einstieg vermögenswirksamen Leistungen. Da hatte ich selbst noch überhaupt keine Kenntnis, wie die ganze Welt der Aktienanlage und der Fonds und ETFs funktioniert. Ich habe das aber einfach in die vermögenswirksamen Leistungen reingespielt bekommen. Die Rentenversicherung hatte ich auch von Anfang an, Und dann ergab sich das später, dass da auch gewisse Positionen gewachsen sind. Also auch da nur Mut fängt halt an Erhöhen könnt ihr später das durchaus immer noch. Aber in meinem Leben war es ja auch letztlich schon. mehrfach gab es verschiedene Situationen, wo das genau gut war, dass es sich so dargestellt hat. Guck mal, als wir das Haus gekauft haben, als wir eine Familie gegründet haben und raus aus der Stadt wollten, da haben wir unser Depot leer gemacht, nick, da haben wir es komplett auf leer gemacht.
Speaker 2:Ja, typisch, genau weil du musst die Nebenkosten bezahlen, du musst den Notargrund erwerben und so weiter. Aber meine Rentenversicherung, die habe ich nie angefasst. Aber meine Rentenversicherung, die habe ich nie angefasst. So hätte ich jetzt nur Rentenversicherung gehabt, hätte ich vielleicht das Haus nicht, oder hätte ich vielleicht die Rentenversicherung kaputt gemacht, trotz in Corona, wo man den Gürtel enger geschnallt hat. Nick, ich sage dir ganz ehrlich, mein Fonddepot habe ich da deutlich reduziert, auch wenn die Märkte gerade so günstig waren. Aber man musste ja auch wirklich gucken, was passiert denn da eigentlich? Da waren so viele Unsicherheiten, werden wir jetzt alle arbeitslos, können die Kunden die Beiträge nicht mehr bezahlen und so weiter, und da habe ich letztlich mein Fonddepot, meinen Sparplan reduziert. Das Geld habe ich drin gelassen, aber meine Rentenversicherung habe ich weiterlaufen lassen. Also das habe ich nicht angefasst.
Speaker 3:Ja, und das ist eine super Ausführung von dir. weil das ist genau das, diese Psychologie, die immer dahinter steht. Das haben wir ja auch schon ein paar Mal gesagt. Also, da muss sich jeder mal selber hinterfragen, und ich glaube, die meisten können das sehr gut nachvollziehen. Ich bin da genauso, und manchmal muss man sich vor sich selber schützen, ist halt auch so, du, das Leben verläuft nicht geradlinig.
Speaker 2:Du weißt nicht, welche positiven wie negativen Ereignisse kommen.
Speaker 3:Ja, ganz genau. Und deswegen, wie man es nachher gewichtet, das ist ja auch nochmal jedem selber überlassen, ob man Mehrwert auf Rente oder Altersversorgungflicht, mehr auf das andere, Das kann man alles schauen. Wichtig war uns jetzt, euch nochmal die Botschaft rauszusenden. Es gibt verschiedene Möglichkeiten am Kapitalmarkt, auch wie man die beiden Sachen nachher kombiniert. Also, ich habe jetzt auch zum Beispiel kann man ja auch sagen, ich mache in der Altersversorgung mache ich vielleicht Fonds, die eher in dem Bereich gehen, oder vielleicht ein bisschen offensiver, weil ich dann eher ein bisschen konservativer bin, vielleicht ein bisschen Misschwanks mache. Also da kann man tolle Sachen machen. Wichtig war, dass ihr von uns nochmal die Botschaft bekommt, dass es sowas gibt und dass das durchaus eine Überlegung wert ist. Und ja, deswegen sind wir heute mal ein bisschen von unserem eigentlichen Thema abgeschwiffen, wobei eigentlich passt das ja auch ziemlich gut.
Speaker 2:Passt voll gut, und ich habe als kleine Dienst von uns Fünf Bullet Points. Heißt das so, nick? Bullet Points? Ich glaube schon, je nachdem, was du sagst.
Speaker 2:Also ich habe mir jetzt mal als Zusammenfassung fünf Punkte aufgeschrieben, die diese Folge wirklich mal in einen Rahmen packen sollen. Also erstens wir haben verstanden, die Rendite geht nach oben in solchen Produkten, weil die Anlageform immer besser wird. Zweitens die Kosten gehen nach unten, weil auch dort der Markt für Bewegung sorgt und die Versicherer auch an der Stelle ordentlich was gemacht haben. Dritter Punkt ihr bleibt investiert, wenn ihr in die Rente geht. Also, das Geld wird nicht rausgezogen und dann bummelig auf dem Tagesgeldkonto verzinst oder irgendwas, sondern ihr bleibt investiert, und ihr profitiert weiter von den Wertentwicklungen des Marktes, abgesichert, aber nach unten hin, also ohne wilde Sachen zu machen, aber ihr bleibt investiert.
Speaker 2:Vierter Punkt Steuervorteil. Also so eine Rentenversicherung hat gewisse steuerliche Begünstigungen, die andere Anlagemöglichkeiten nicht unbedingt haben. Und fünfter Punkt den habe ich mir gerade nicht ausgedacht, sondern ergänzt no-transcript immer ein bisschen vorsichtiger kalkuliert, als es wahrscheinlich eintritt, und diese Differenz zwischen dem ich mach mal ein bisschen vorsichtiger, als es eigentlich wird, dann muss der Versicherer zu großen Teilen auch an den Kunden weitergeben, wenn er recht hat damit. Also, das heißt, er wirtschaftet nochmal Überschüsse, die er am Ende auch nochmal in den Vertrag reingespült bekommt. So, das waren meine fünf Bullet Points Finde ich gut.
Speaker 3:Ja, super, super Zusammenfassung, und wir reden ja schon länger, als wir es gedacht haben. Es gibt natürlich noch viele andere Gedanken dabei. Zum Beispiel hast du bei der Rentenversicherung auch einen Steuerstundungseffekt. Das ist ja auch nochmal ein Vorteil. Aber wir wollen es jetzt auch nicht zu kompliziert machen. Ich glaube, die Botschaft ist angekommen. Ja, also, wenn da Fragen zu sind, schreibt uns da gerne nochmal an, oder wenn ihr da nochmal eine Folge wollt oder wir nochmal tiefer reingehen sollen. Aber zumindest haben wir die Botschaft mal rausgesendet. und ja, gebt uns mal ein Feedback, wie ihr das fandet.
Speaker 2:Sehr gut. Zitat der Folge. Kann sein, dass wir das bei der anderen Folge auch hatten, aber ich finde es immer wieder klasse. Norbert Blüm, die Rente ist sicher. Eins sage ich euch, und das könnt ihr mitschreiben Die Rente ist sicher, hat er gesagt. Er hat noch nicht gesagt, welche Höhe. Also von daher kümmert euch mal um euren Kram lieber alleine und geht nicht in Gott vertrauen, dass Vater Staat irgendwie das Ganze für euch klärt. Und von daher war das so ein guter Exkurs. Nick, ich sage vielen Dank, und ihr Lieben Nick hat es vorhin gesagt passt auf euch auf, dass ihr am Ende nicht leer ausgeht. Und dementsprechend ist das auch das Motto unseres Podcasts Passt auf euch auf Und bleibt uns gewogen. Natürlich, und dann werden wir mal gucken, was so demnächst kommt. Nick, wenn wir die Folge raus haben, ist nicht mehr lang. Dann gibt es eine neue Regierung, vielleicht wird da doch nochmal ein bisschen Bewegung. Es wäre ja schön, es wäre ja wünschenswert. Wir gucken mal, ansonsten Grüße gehen raus aus Schwerin und aus Bündel. Macht's gut, bis bald und ciao ciao.
Speaker 1:Das war Geldlehre, der Podcast für deine finanzielle Bildung, damit dein Geld nicht leer ausgeht. Abonniere den Kanal und schalte auch nächstes Mal wieder ein. Geldlehre Das Original Und nur echt, mit Doppel-E.