Projekte einfach

Wenn Führung wankt, fehlt eine Ecke

Jörg Tausendfreund

Balance schlägt Methode: Wir nehmen dich mit in ein ehrliches Gespräch darüber, warum Führung nicht an Tools zerbricht, sondern an der fehlenden Balance zwischen Mensch, Aufgabe und System. Statt noch ein Dashboard einzuführen, schauen wir dorthin, wo Wirkung entsteht: in Beziehungen, in klaren Entscheidungen und in der klugen Navigation durch dein Umfeld.

Wir tauchen zuerst in das Führungstreieck ein und machen die drei Ecken greifbar. Menschen führen heißt zuhören, Sicherheit geben und Energie lesen, damit Commitment statt Dienst nach Vorschrift entsteht. Aufgaben führen heißt Prioritäten setzen, Erwartungen klären und Entscheidungen treffen, damit aus Aktivität echte Ergebnisse werden. Im System führen heißt, Kräfte und Stakeholder zu verstehen, Spielräume zu schaffen und dein Team vor unnötigem Lärm zu schützen. Drei lebendige Szenen zeigen, wie Schieflagen aussehen: die brillante Planerin ohne Verbindung, der beliebte Teamplayer ohne Richtung und der Manager, der dem System das Steuer überlässt.

Damit es nicht bei Einsicht bleibt, liefern wir zwei sofort nutzbare Werkzeuge. Der 15-Minuten-Dreieckscheck pro Monat deckt blinde Flecken in Beziehung, Priorität und Stakeholderarbeit auf. Der Wochenstartkompass schärft in 90 Sekunden deinen Fokus für Mensch, Aufgabe und System und sorgt für konsequentes Handeln statt Reaktivität. Du bekommst eine klare Linse, um Situationen zu lesen, Einflussräume zu erkennen und dein Team spürbar zu entlasten. Keine Ideologie, keine Buzzwords – nur pragmische Schritte, die Führung leichter und wirksamer machen.

Wenn du öfter zwischen Harmonie und Härte schwankst, wenn KI und Tools zwar glänzen, aber die Kultur wackelt, ist dieses Modell dein Kompass. Frag dich: Welche Ecke meidest du, und was änderst du ab Montag? Abonniere den Podcast, teile die Folge mit deinem Team und lass uns wissen, welche Ecke bei dir gerade am lautesten ruft.

 

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Hey, Hand aufs Herz. Führung scheitert selten an Tools, selten an Methoden und an fehlender Erfahrung. Führung scheitert an etwas anderem, etwas viel Grundsätzlicherem. Etwas, das wir gerne übersehen. An fehlender Balance. Und genau darüber will ich heute mit dir sprechen. Also sei dabei. Herzlich willkommen bei Einfach Projekte. Mein Name ist Jan Tausend Freund und du kannst hier für deine Projektarbeit Strategien, Ansätze und Tipps bekommen. Vor allem immer in Klasse gesprochen. Und für dich, damit du direkt was damit anfangen kannst. Einfach dabei. Herzlich willkommen und schön, dass du heute wieder mit dabei bist. Denn wir sprechen über eines der meist unterschätzten modernen Modelle der Führung. Das sogenannte Führungstreieck. Und das ist ein Modell, das so einfach aussieht, dass manche es eben auch einfach nur belächeln. Und gleichzeitig ein Modell, das so tief wirkt, dass du nach dieser Folge vielleicht nie wieder auf die gleiche Art führst. Heute wird es also ehrlich real und wenn du willst, für dich absolut hilfreich. Und ja, für jede Führungskraft und für jede Projektleitung hilfreich, die wirklich wirksam sein will. Und warum sollten wir uns eigentlich gerade jetzt mit diesem Thema beschäftigen? Naja, wir reden viel über hybride Arbeit, über KI als Co-Pilot oder Begleiter, über Selbstorganisation, über Geschwindigkeit, über Stress, über Arbeitslast, über Komplexität und über Transformation und in deiner Organisation vielleicht noch über vieles mehr. Und gleichzeitig passieren in Teams immer noch dieselben Dinge wie vor 20 Jahren. Menschen werden nicht gesehen, Entscheidungen werden vertagt, Rollen sind unklar, Erwartungen sind unausgesprochen. Wir schaffen es, hochmoderne Tools einzuführen, aber wir schaffen es nicht, miteinander klar zu reden. Wir bauen Dashboards, aber wir bauen keine Beziehungen. Wir installieren KI, aber wir installieren keine Kultur. Und genau das zeigt das Führungstreck so brutal deutlich. Führung funktioniert nie eindimensional. Nie. Nicht mit KI, nicht ohne KI, nicht in klassischen Projekten, nicht in agilen Teams und nicht in jeder anderen Art der Führung. Wer also heute führt, und übrigens, wer gestern geführt hat, auch, muss drei Dimensionen gleichzeitig balancieren. Oder hätte drei Dimensionen gleichzeitig balancieren sollen. Nicht eine, nicht zwei, drei. Und ich möchte mit dir ein bisschen tiefer in dieses Führungsdreieck einsteigen. Um was geht es da eigentlich genau? Stell dir einen stabilen Dreifuß vor. Du kennst das von diesen Hockern, also was ist die stabilste Form? Das sind drei Füße, vier Füße, da gibt es schon wieder so eher so Wackel-Effekte möglicherweise und so weiter und so fort. Also, oder stell dir so ein Dreibein vor, das man auch fürs Kochen über Feuer benutzen kann. Drei Beine, jedes ist gleich wichtig. Fehlt eins, wird alles instabil. Wird eins zu kurz, kippt das das ganze Dinge. Wird eins zu lang, reißt es das System in eine Schieflage. So ist Führung. Genauso. Führung hat drei Dimensionen. Die erste Dimension ist Menschen führen. Das bedeutet zuhören, sehen, verstehen, Beziehung aufbauen, Vertrauen ermöglichen und psychologische Sicherheit schaffen. Es bedeutet, die Energie im Team zu spüren, zu merken, wenn jemand schweigt, zu erkennen, wenn ein Konflikt im Raum schwebt. Es bedeutet Verbindungen schaffen, bevor man verteilt. Das zweite Bein, der zweite Aspekt, das ist das ganze Thema Aufgaben, führen mit Aufgaben. Das heißt, priorisieren, strukturieren, erklären, Erwartungen setzen, Entscheidungen treffen, Orientierung geben. Es geht darum, Ergebnisse zu führen oder herbeizuführen und nicht Menschen zu managen. Es geht darum, dass klar ist, wofür stehen wir, wohin gehen wir, bis wann, womit, wer entscheidet. Und der dritte Aspekt ist im System führen. Und hier geht es um Organisation, Macht, Stakeholder, Politik, Rahmenbedingungen und Spielregeln. Es geht darum zu verstehen, welche Kräfte wirken hier wirklich? Und wie navigiere ich durch dieses System, damit mein Team nicht darunter leidet. Ich kann mich da selber noch gut daran erinnern, dass mein Chef in einer vorangegangenen Organisation das großartig beherrscht hat. Immer sozusagen das Team optimal vor der Organisation geschützt hat, sodass wir uns auf das Arbeiten und auf die Performance, die eigentlich von uns erwartet wurde, konzentrieren konnten. Und man könnte eigentlich sagen, das ist mit Sicherheit eine der ganz großen Aufgaben eines Chefs, auch seine Mitarbeitenden vor dem System zu schützen. Verstehe mich da nicht falsch, das System ist wichtig. Aber Führung im System bedeutet eben nicht, bei jeder Windöhe einzuknicken. Es bedeutet, das System zu lesen und zu führen, statt geführt zu werden. Und genau diese drei Ecken begegnen dir doch jeden Tag. Manchmal bewusst, oft einfach unbewusst. Und ich möchte dir jetzt drei Szenen mitgeben, die vielleicht ein ganz kleines bisschen zum Nachdenken anregen können. Echte Situationen, echte Menschen, echte Führung. Drei Situationen, die jede Führungskraft kennt und die jede dieser Ecken greifbar macht. Lass uns also da ein Stück weit tiefer einsteigen und das Führungsdreieck lebendiger machen. Szene Nummer eins. Wie immer Ähnlichkeiten mit aktuell laufenden Projekten oder lebendigen Personen rein zufällig. Also, Szene 1. Der Taskmaster. Ich erinnere mich an eine Projektleitung und wir nennen sie einfach mal Anna. Brillant, strukturiert und sie konnte einen Projektstrukturplan, einen Projektstrukturplan nochmal, zeichnen, der schöner war als so manche Architekturvisualisierungen in einem ganz großartigen Softwareprojekt. Aber ihr Team war ausgelaugt, stumm, reaktiv. Sie sagte einmal zu mir, ich verstehe nicht, alles ist sauber geplant, warum liefert das Team nicht? Die Antwort, schmerzhaft und klar, weil sie die Aufgabe führte, aber nicht die Menschen. Sie war stabil an zwei Ecken. Aber die Ecke Menschen war bei ihr leer oder nicht existent. Und wenn diese Ecke fehlt, entsteht kein Commitment in deinem Team oder in ihrem Team in diesem Fall. Dann entsteht Dienst nach Vorschrift. Dann entsteht Dinge aussetzen oder einfach Dienst nach Symbolik. Wir machen also einfach das, was es gerade so braucht. Feuer und Energie, Fehlanzeige. Wir gucken uns mal die zweite Szene, das zweite Szenario an. Und wir nennen dieses Szenario einfach mal den People Pleaser. Solche kennst du bestimmt auch, gehen direkt innere Bilder auf. Da gab es mal den Markus. Er wollte geliebt werden, ein Teamplayer, einer, der immer fragte, wie geht es euch? Einer, der alles möglich machen wollte. Das Problem, er entschied nicht, er priorisierte nicht und ersetzte keine Grenzen. Sein Team sagte mal, wir mögen Markus sehr, aber wir wissen nicht, was richtig wichtig ist. Und da fiel mir wieder auf, Beziehungsorientierung ohne Klarheit ist keine Führung. Es ist einfach nur Nettigkeit. Und Nettigkeit ist weder ein Fundament für Projekte noch für Führung im Alltag. Und lass uns noch die dritte Szene gemeinsam anschauen. Und die bezeichnen wir mal mit der Überschrift Das System Opfer. Und die dritte Szene kenne ich aus echt vielen Projekten, so oder so ähnlich immer wieder. Menschen, die sich komplett dem System ergeben. Die sagen, kann ich nichts machen, ist halt so, da oben, die machen das so und so, das Management denkt so und so. Diese Menschen sind im Dreieck an zwei Ecken schwach und an einer überbetont. Sie lassen das System für sich entscheiden. Sie führen nicht, sie warten. Und Führung im System heißt nicht, die Welt zu verändern. Es heißt, den Raum zu sehen, in dem du Einfluss hast. Oder man könnte auch sagen, die Spielregeln zu erkennen, die in diesem System angewendet werden müssen, um für dein Projekt oder mit deinem Team die optimalen oder optimalstmöglichen Ergebnisse zu erzielen. Oder wenn wir das vom Raum her betrachten, diesen Raum zu nutzen und konsequent, mutig und klar in diesem gegebenen Handlungsraum zu agieren. So, und jetzt gucken wir uns mal kurz sozusagen daraus entstehende Schieflagen an. Also wir kommen jetzt quasi zum Kern des Ganzen. Zu dem Punkt, an dem sich gute Führung und schlechte Führung ganz einfach voneinander trennen lassen. Schieflage 1. Aufgaben und Menschen. Also du lieferst Pläne, aber keine Verbindung. Ergebnis, das Team schützt sich, statt zu liefern. Hier ist also die Aufgabe komplett überbewertet und die Menschen komplett unterbewertet. Also voll die Schieflage. Schieflage 2: Menschen über Klarheit. Also du baust Beziehung, aber keine Richtung. Das Ergebnis Komfort statt Fortschritt. Das willst du auch nicht. Schieflage 3, System vor Verantwortung. Du wartest, bis die Organisation sich bewegt. Ergebnis, du verlierst an Einfluss und dein Team verliert an Vertrauen. Und ich sage dir, und zwar mit voller Klarheit, ich kenne jede dieser Schieflagen auch persönlich. Aus eigenen Projekterfahrungen, aus Zeiten, in denen ich mich selber mich in Systemen und in Organisationen entsprechend bewegt habe und tatsächlich auch heute noch immer wieder an der einen oder anderen Stelle. Ich habe jede davon gelebt und ich habe mich hinter Struktur versteckt. Ich habe Harmonie über Klarheit gestellt und ich habe das System geblamt, statt zu navigieren. Und deshalb ist das Dreieck kein Modell zum Belehren, sondern ein Modell zum Spiegeln und zum Orientieren. Und ich möchte dir zwei große Hebel anbieten, mit denen du theoretisch morgen starten kannst. Hebel 1, wir nennen ihn mal den 15 Minuten Dreieckscheck. Einmal im Monat 15 Minuten. Und zwar, du stellst dir ganz einfach drei Fragen. Menschenführung? Erster Aspekt. Habe ich echte Gespräche geführt, nicht Status abgefragt, sondern auf Beziehungen eingezahlt. 2. Aufgabenführung. Sind Prioritäten klar und ist jeder jede im Team orientiert. 3. Systemführung. Habe ich Stakeholder bewusst adressiert? Habe ich Räume geschützt? Für mein Team, ist ja klar. Und du wirst sehen, wenn du dir diese Fragen stellst, und das ist überhaupt nicht schlimm, eine Ecke ist immer schwächer. Nochmal, das ist überhaupt nicht schlimm. Aber genau da liegt halt einfach dein Ansatzpunkt. Wenn du eine Schwäche identifizierst, und wie gesagt, das kommt im normalen Führungsleben, im normalen Projektleben auf jeden Fall vor. Dann weißt du aber auch ganz genau, wo du angreifen, angreifen, das hört sich auch wieder so an, wo du agieren solltest oder wenigstens könntest. Der zweite Hebel, den nennen wir jetzt einfach mal den Wochenstartkompass. Montagmorgen. Und bevor du deine Meetings startest, bevor du deine Meetings angehst, sagst du zu dir selbst laut oder auf leise, kommt drauf an, ob du an einem Büro bist oder mit mehreren. Diese Woche tue ich für die Menschen. Punkt Punkt Punkt. Diese Woche tue ich für die Aufgabe. Punkt Punkt Punkt. Und diese Woche tue ich im System. Punkt Punkt Punkt. Das sind 90 Sekunden. Aber sie verändern deine Woche komplett. Und übrigens, wenn du willst, kannst du es dir auch aufschreiben. Oder du kannst sie aufsprechen oder was auch immer. Aber was ganz klar ist, wenn du dir das durch den Kopf gehen lässt, dann erzeugst du auf jeden Fall Klarheit. Und Klarheit schafft Führung. Und aus dieser Perspektive bleibt eigentlich nur eine Frage offen. Also wenn du sehr ehrlich bist. Und zwar, welche Ecke deines Führungsdreiecks vermeidest du seit Monaten und warum? Du könntest jetzt gerade einmal tief durchatmen und dir vorstellen, wie sich dein Team entwickelt, wenn du genau auf diese Ecke ab morgen mutig drauf schaust oder in diese Ecke ab morgen mutig investierst. Und ich nehme an, dass du das jetzt gerade gemacht hast. Du hast vielleicht sogar kurz gestoppt. Das wäre ganz, ganz wunderbar. Und was ich dir einfach zum Abschluss unseres gemeinsamen Nachdenkens heute mit auf den Weg geben möchte, ist, Führung wird nicht einfacher. Nicht in 2025, nicht in 2026 überhaupt nicht. Sie wird eher komplexer, sie wird eher schneller und sie wird eher widersprüchlicher. Aber das Führungstreieck zeigt uns etwas sehr Beruhigendes. Alles, was wir brauchen, ist schon da. Drei Ecken, drei Aufgaben, drei Chancen. Mensch, Aufgabe, System. Und wenn du beginnst, bewusst zwischen diesen drei Ecken, zwischen diesen drei Ebenen, je nachdem wie du es sehen willst, ehrlich zu wechseln. Und wenn du erkennst, wann eine Ecke dich mehr braucht als die anderen beiden, wenn du also mutig balancierst, nicht perfekt, aber ehrlich, dann wird Führung für dich leichter. Übrigens, sie wird nicht perfekt. Perfekt geht ja auch gar nicht, aber sie wird leichter. Und vor allem, sie wird wirksamer. Und mit diesem Gedanken möchte ich einfach Danke sagen. Und zwar danke, dass du heute mit dabei warst und danke, dass du mich dich, dass du dich mit mir auf dieses Thema eingelassen hast. Bleib also klar, bleib menschlich und bleib in Bewegung. Und bis wir uns das nächste Mal wieder hier treffen bei dir wie immer allzeit erfolgreiche Projekte wünschen. Bis zum nächsten Mal.