Be Wise, Be Wild

Sternenklare Nächte und künstliche Intelligenz: Ein Gespräch über bewusstes Leben mit Karin Andrea Stephan von Earkick

Bianca Witte Season 4 Episode 1

Eine Entscheidung zu treffen bedeutet, eine Tür zu öffnen – zu einem neuen Erlebnis, einer Lernerfahrung oder einer unerwarteten Wendung. Meine Gesprächspartnerin Karin-Andrea Stephan hat in ihrem Leben viele solcher Türen geöffnet: von der Gründung ihrer ersten Musikschule bis zum KI-Startup EarKick, von der mutigen Reise nach Amerika als Teenager bis zur unkonventionellen Entscheidung, ganzjährig unter freiem Himmel zu schlafen.

Was Karins Perspektive so wertvoll macht, ist ihre tiefe Überzeugung, dass Neugier das beste Gegenmittel zur Angst vor Entscheidungen ist. "Wir machen ganz viele Entscheidungen aus ganz anderen Gründen, als wir denken," erklärt sie und enthüllt, wie sehr wir uns selbst täuschen, wenn wir glauben, rein rational zu handeln. Stattdessen lädt sie uns ein, unsere Entscheidungsprozesse mit mehr Selbstverständnis und weniger Selbstkritik zu betrachten.

Besonders faszinierend ist Karins Balance zwischen Technologie und Natur. Während sie tagsüber ein KI-Unternehmen leitet, das psychische Gesundheit revolutionieren will, verbringt sie ihre Nächte unter dem Sternenhimmel – ein bewusster Reset, der ihr hilft, den Stress des Startup-Alltags zu bewältigen. Diese scheinbaren Gegensätze verbindet sie zu einer ganzheitlichen Lebensphilosophie: "Ich nutze die KI und ich nutze die Natur, weil mich beides am Leben hält."

Entdeckt in dieser Episode, wie ihr eure eigenen Entscheidungsmuster besser verstehen könnt, warum es manchmal klug ist, keine Entscheidung zu treffen, und wie ihr die Balance zwischen Mut und Weisheit in eurem Leben finden könnt. Lasst euch inspirieren von einer Frau, die sich selbst als "hoffnungslos optimistisch" bezeichnet und deren Lebensweg zeigt, dass jede Entscheidung – selbst die vermeintlich falsche – ein Schritt auf dem Weg zu tieferem Selbstverständnis sein kann.

Speaker 1:

Herzlich willkommen zu Be Wise and Be Wild, dem Podcast über Entscheidungen. Mein Name ist Bianca, und ich bin der Host dieses Podcastes. Für mich sind Entscheidungen oft komplex, manchmal auch schwierig, und ich frage mich so manches Mal, ob ich die richtige Entscheidungsstrategie für mich schon gefunden habe. Meine Gäste sind deshalb sehr hilfreich für mich, weil sie mit unterschiedlicher Perspektive, unterschiedlicher Herangehensweise und ganz bestimmt auch viel Erfahrung ihre Entscheidungen treffen, sowohl in ihren Berufen wie aber vielleicht auch für Themen, die sie mit Herzblut angehen. Auch für Themen, die Sie mit Herzblut angehen. Und wenn Du genauso neugierig bist wie ich, zu erfahren, wie andere Menschen Entscheidungen treffen, was wir daraus lernen können und was Du vielleicht für Dich auch mitnehmen darfst, dann bleib dran und freu Dich auf unseren nächsten Gast, der uns verrät, ob seine oder ihre Entscheidungen mit dem Herz oder mit dem Kopf getroffen werden Oder vielleicht auch ganz weise Zusammen. Herzlich willkommen zu Be Wise and Be Wild, dem Podcast über Entscheidungsfindung.

Speaker 1:

Be Wise and Be Wild, dem Podcast über Entscheidungsfindung. Ich darf nach langer Zeit mal wieder mit einem ganz spannenden Gast oder einer Gästin heute unterwegs sein und freue mich wahnsinnig, denn ich durfte sie schon live erleben, und die Energie war damals im Raum spürbar. Und, liebe Karin, ich bin mir sicher, das kriegen wir heute im Podcast auch hin. Magst du etwas zu dir sagen. Wer bist du und wo? Ja, wer bist du?

Speaker 2:

Ich bin Karin-Andrea Stephan. Ich bin Unternehmerin, wirtschaftspsychologin mit einem sehr bunten Lebenslauf, ich bin vor allem Macherin. Ich glaube, man muss die Sachen anpacken und erleben, und diese Einstellung und auch einfach die große Freude, mit Menschen zu arbeiten und Neues zu finden, hat mich geprägt. Und das war das Gleiche mit meinem ersten Unternehmen Und jetzt bei diesem jetzigen Unternehmen, immer wieder das Gleiche. Einfach die Lust am Bauen, die Lust am Erleben, die Lust am Teilen.

Speaker 1:

Das klingt jetzt schon mal ganz aufregend, weil ich wusste von einem Unternehmen. jetzt bin ich natürlich selber neugierig was ist das andere Unternehmen gewesen? Oder welches sind beide Unternehmen? Lass mich so formulieren Genau.

Speaker 2:

Also ich sage, ich bin Unternehmerin, weil ich sehr, sehr früh angefangen habe. Also ich weiß gar nicht warum, aber ich habe schon mit elf angefangen, quasi zu arbeiten. Da habe ich in meiner unglaublichen Naivität angefangen zu unterrichten. Und zwar habe ich gemerkt, wenn ich zwei Wochen voraus bin in Latein oder in anderen Dingen der Schule, dann kann ich ja unterrichten, weil ich habe es ja dann schon gepackt. Und dann habe ich Lateinunterricht gemacht mit elf an meine Schulkameraden, die vielleicht weniger weit waren. Die Eltern waren ganz glücklich, günstig, ich war sehr dabei, und die Schülerinnen haben mir eher vertraut, weil ich in ihrem Alter war und auch gerade durch das Problem durchgegangen war. Aber richtig, ein Unternehmen habe ich erst mit Anfang 20 gegründet. Das war dann die Music Factory.

Speaker 2:

Das war in Deutschland noch, und das war eine Musikschule und Studio, und so ein Laden, wo man so High-End-Technologie kaufen konnte, gibt es immer noch. Aber ich mache es halt nicht mehr. Das macht jetzt jemand anderes. Und ja, für mich war das ganz logisch. Wenn ich etwas machen möchte, und ich habe erkannt, dass es einen besseren Weg gibt, zum Beispiel Musikunterricht auf eine andere Art zu machen, dann ist es das Beste, wenn man gründet. Das hat man damals auch nicht die CEO oder Entrepreneur genannt, sondern das war Anfang der 90er Jahre, das war dann halt einfach Selbstständigkeit oder was gründen. Und das Zweite ist Earkick. Das ist ja das Unternehmen, das AI-Startup, was ich jetzt im Moment zusammen mit meinen Mitgründern habe.

Speaker 1:

Es klingt unglaublich vielfältig jetzt schon, Und ich weiß, ich habe dich ja erlebt bei dem Siemens-Event, was total schön war, weil man erlebt dich ja auch und du erzählst es auch. da ist ganz viel Vielfältigkeit drin und ganz viele Interessen. Und das ist natürlich so ein bisschen. meine erste Frage Du als Unternehmerin, glaubst du, man braucht auch so eine gewisse Grundneugier, Oder hilft dir das in deinem Unternehmertum, also etwas zu unternehmen?

Speaker 2:

Ja, es hilft nicht nur beim Unternehmertum, es hilft im Leben, und das hat auch sehr viel mit dem Thema Entscheidungen zu tun. Und zwar also erstmal freue ich mich sehr, dass wir das Thema hier haben Und dass es persönlich aufgerollt wird, Weil wir tun sehr oft so, als wären Entscheidungen so ja, nein, oder ein rein kognitiver Prozess, logik und Zahlen oder so oder Bauchnummer. Aber in Wahrheit ist es sehr viel komplexer, und ich glaube, die Angst vor Entscheidungen, sie zu machen, sie nicht zu machen, sich falsch zu machen, hat sehr viel damit zu tun, dass wir als Menschen nicht so gerne die Strafe einsacken. Wir wollen ja vermeiden, dass wir etwas Schmerzhaftes erleben. Und wenn man jetzt die Neugier nimmt, ist das die Antithese von Angst und von all diesen Sachen, Weil man sagt sich okay, ich weiß etwas, und ich weiß etwas nicht.

Speaker 2:

Und diesen Gap, den finde ich spannend, und ich mache jetzt die Entscheidung so oder so oder hier oder da, um da weiterzukommen, um diesen Neugier zu befriedigen. Und wenn es dann die falsche in Anführungszeichen Entscheidung war, dann ist es trotzdem dem Wachsen, dem Weiterkommen gewidmet Und nicht so ich bin ein schlechter Mensch, oder ich bin dumm, oder ich bin so und so, weil ich jetzt so und so entschieden habe. Also, entscheidungen treffen ist eine lebenslange Aufgabe, und je neugieriger man ist, desto mehr kann man damit umgehen, dass man halt nicht immer recht hat und dass man Fehler macht. Man lernt.

Speaker 1:

Ich finde das ganz wunderbar, weil es macht ganz viel Resonanz, weil über die Podcasts hinweg war genau immer das Thema So hey, was habe ich für eine Strategie? und dann stellte sich heraus bei den meisten irgendwie, man hat sich eine Strategie gebastelt, aber so richtig. Also sie wird immer wieder überrollt. Und was ich aber faszinierend finde und so, wie du es auch sagst, war so ein bisschen dieses Thema auch immer, wenn ich eine Entscheidung treffe, steht auf der anderen Seite eine Konsequenz Oder was du jetzt gesagt hast, eine Strafe einsacken.

Speaker 1:

Und da habe ich mich auch so ein bisschen gefragt, weil auch jetzt, wo du gerade gesagt hast, du hast ja ein KI-Startup, und auch gar nicht irgendwie, dass man das Gefühl hat, uiuiui, da kommen uns jetzt die Menschen abhanden. Also ich mag, wenn du magst, erzähl uns doch vielleicht auch nochmal von dem Startup, aber die meisten Menschen, die ich gerade so erlebe, haben entweder sehr viel Neugier oder sehr viel Angst.

Speaker 2:

Also es ist recht schwarz-weiß finde ich.

Speaker 1:

Und was ist dein Learning? vielleicht Also neben deiner eigenen Neugier, aber vielleicht auch Menschen, die dir begegnet sind. Was sind so Entscheidungen vielleicht auch in diesem Umgang mit der künstlichen Intelligenz, wo du gerade sagst, so Entscheidungen vielleicht auch in diesem Umgang mit der künstlichen Intelligenz, wo du gerade sagst ja, also, da ist auch Neugier, super oder Interesse, aber wie komme ich denn da hin? Also, wenn ich als Mensch vielleicht gar nicht so bin.

Speaker 2:

Ich glaube also, ich muss dazu sagen, angst ist ja insofern gar nicht schlecht. Es ist auch eine Reaktion, eine Emotion, und der kann man nachgehen mit Neugier Und Neugier. Oder auch die Leute, die das total hypen, die ganze AI-Geschichte, ki-geschichte, ja auch da, wir haben alle, egal wie wir reagieren, haben wir eine Aufgabe. Wir müssen uns selber besser kennen, wir müssen verstehen, warum macht mir das Angst, oder warum drücke ich mich von einer Entscheidung, oder warum ist mir das unangenehm, oder warum will ich das jetzt unbedingt haben? Und das ändert sich auch im Zeitalter der KI nicht. Das ist Teil des Menschseins, sich besser kennenzulernen, einfach ein bisschen besser zu beobachten. Wie reagiere ich oder warum laufe ich quasi in Mustern? Das hat auch mit dem Entscheiden zu tun, das hat mit unseren ganzen kleinen und großen Entscheidungen zu tun, unserem Weg. Und das ist die spannende Frage, nicht, ob ich mir das Label neugierig oder ängstlich oder so selber auftue, sondern wie bin ich, wie reagiere ich auf einen Impuls?

Speaker 2:

Und die KI ist ja eigentlich nur ein Tool, das ist eine Technologie, es ist ein Werkzeug, und das Werkzeug in meinen menschlichen Händen genau. Wenn ich mich selber nicht kenne und den Fokus nur auf dem Werkzeug habe, dann kommt vielleicht was ganz anderes dabei raus, als wenn jemand anderes, der sich gut kennt mit diesem Werkzeug, kantiert, das heißt, ki sollte eigentlich. Es wird nicht weggehen, ki ist hier und bleibt hier. Aber wir selber als Menschen müssen uns dem nähern und uns einfach immer wieder fragen was hat das mit mir zu tun, mit meinem Leben, mit dem Leben meiner Familie, mit meinem Beruf?

Speaker 2:

Und diese Fragen erst mal stellen, ohne gleich schon oh nein, will ich nicht sehen, und von dort aus es in die Hand nehmen. Und wenn ich sage in die Hand nehmen, dann meine ich auch wirklich aktiv werden, es benutzen, mal ein bisschen näher gucken, was ist ein KI? Nicht einfach nur schnell die Definition oder irgendeine Nachbarfragen, sondern nicht einmal mit rumspielen und was habe ich da erlebt, und so weiter. Und wenn man durch diesen Weg geht, dann tun sich neue Räume auf, und dann tun sich auch neue Fragen auf, und dann tun sich neue Erlebnisse auf. Also ich gehöre weder zum Halleluja-Club alles wird gut mit Kali, noch zu denen, die sagen oh, mein Gott, das Ende der Welt ist da.

Speaker 1:

Halleluja-Club habe ich noch nie gehört, finde ich gerade ganz gut. Hast du selber Rollen mir gerade? hast du selber Rollenvorbilder im Sinne von Entscheidungen treffen und auch für den Mut, Weil das wäre jetzt ein bisschen ist mir gerade gekommen, weil du klingst halt einfach auch sehr frei in dem, wie du auch entscheidest und wie du dich den Dingen näherst Und so, wie du sagst, manchmal hat das ja auch so. Entscheidungsprozesse habe ich über die Podcasts auch ein bisschen mitgenommen, manchmal hat das ja auch so. Entscheidungsprozesse habe ich über die Podcasts auch ein bisschen mitgenommen, manchmal Rollenbilder noch mit drin, Also irgendjemand, der uns stark beeinflusst hat, Hast du auch so eine Person?

Speaker 2:

Ich habe keine einzelne Person. Aber ich muss sagen, als ich mein Wirtschaftspsychologiestudium gemacht habe, ist mir nochmal sehr, sehr deutlich geworden auch durch die ganze Literatur und durch porträtige Bücher dass wir uns oft dem Hiegen geben, dass wir glauben, wir hätten einen freien Willen, dass wir glauben, wir haben Entscheidungsfreiheit, und dass wir sehr, wie gesagt, rational agieren, weil wir einen Kopf haben und das durchdeklinieren können. Und das Schöne ist, dass dem nicht so ist. Wir machen ganz viele Entscheidungen aus ganz anderen Gründen, als wir denken. Wir stückeln uns das dann zurecht oder wir erzählen uns selber etwas darüber, und das ist auch okay.

Speaker 2:

Aber einfach diesen Schritt zurückzumachen, hat mir sehr geholfen, durch die Psychologie Und mir zu sagen, eigentlich leben wir in einer konstanten Selbst und Enttäuschung, in einer Wahrnehmung der Welt, und aufgrund dieser Wahrnehmung machen wir Entscheidungen. Und es hilft einfach mal immer wieder mal so rauszugehen und das von einer anderen Perspektive zu sehen, weil es ist klar, wir wollen ja unser Gehirn, das denkende Gehirn, aber auch das nicht denkende, quasi das Automatische liegt effizient, und oft laufen halt eben Entscheidungen unbewusst oder auf Basis alter Muster, und wir entscheiden oft, um eine Lücke zu schließen, und was wir nicht wissen, da greifen wir auf Heuristiken Oder wir gucken, wie du sagst, ein Vorbild Wie hat der das entschieden? Wie hat sie das entschieden? Und dann wollen wir die Geschichte hören, und von der Geschichte, die auch meistens das ist, was bleibt, können wir lernen, oder wir können uns da entlanghangeln, wir können uns inspirieren lassen.

Speaker 2:

Das mache ich auch. Aber es ist nicht so eine Person, die hat das jetzt alles draußen, sondern ich realisiere ein Problem oder eine Herausforderung und denke dann ah okay, ich bin hier unsicher, oder ich hätte gerne wie Beispiele. Dann gehe ich und suche, oder ich gehe und frage jemand, und das hat eine sehr schöne Komponente, nämlich dass es unerwartete Begegnungen gibt, dass es neue Begegnungen gibt. Es gibt auf diesem Weg, mehr zu erfahren und zu sehen, wie andere das lösen würden oder gelöst haben, die unglaubliche Gelegenheit, dass wir reicher werden.

Speaker 2:

An allem, am Ende müssen wir trotzdem die Entscheidung treffen. Also, ich finde es ganz, ganz schlimm, wenn man Entscheidungen nicht selbst trifft, sondern irgendwie hofft, dass das von alleine oder dass irgendjemand kommt und sagt du machst das jetzt so. Es ist immer eine Einladung. Es ist immer eine Einladung, etwas Neues zu erleben, etwas von einer anderen Seite zu sehen und auch mal einfach Farbe zu bekennen und dann zu gucken was ist denn die Konsequenz, wie du vorher sagst, was ist denn die Konsequenz?

Speaker 2:

Ich meine, die großen Entscheidungen ist nochmal eine andere Sache als so kleine Entscheidungen. Großen Entscheidungen ist nochmal eine andere Sache als so kleine Entscheidungen. Aber im Alltag können wir diese kleinen Entscheidungen nehmen und schauen bin ich eigentlich gut damit Bin ich mir dessen bewusst, merke ich eigentlich, dass ich die Kaufentscheidungen, die ich mache, gar nicht wirklich so sehr rational mache, sondern vor allem, dass da ganz andere Mächte dran sind am Arbeiten und dass ich halt auch beeinflussbar bin durch alle möglichen Menschen, durch meine Umwelt, durch Marketing und so weiter. Und wenn man sich mal einmal in diese Welt begibt und das mal von der Seite sieht, dann ist man auch viel gnädiger mit falschen Entscheidungen oder mal ein Detour, ein Umweg.

Speaker 1:

Ganz schönes Stichwort, weil ich habe mir gedacht beziehungsweise sagt man ja auch mal lieber eine Entscheidung, auch eine falsche Entscheidung, als gar keine Entscheidung. Wie würdest du das beleuchten? Weißt du auch eine falsche Entscheidung? was ist eine falsche Entscheidung? Also, wie würdest du die? kannst du die klassifizieren? Oder ist es einfach etwas, was du reflektierend sagst? hätte ich irgendwie mal sparen können? Wie würdest du das sagen?

Speaker 2:

Für mich ist das immer vorübergehend. Als Unternehmerin darf ich ja auch nicht entscheidungsscheu sein. Ich muss sehr, sehr viele Entscheidungen treffen, und auf allen möglichen Ebenen verständlich. Und wenn man dazu streng ist mit sich selber und sich da auch ständig Maß regelt, dann wird man das vielleicht nicht lange machen. Im Unternehmeralltag wird man ständig abgelehnt, zum Beispiel Ständig Das ist das Normal? Nein, nicht, und ich drehe das in meinem Kopf zu einem noch nicht. Oder wenn etwas wirklich schief geht, also Fakt schief geht, dann sage ich mir ja, okay, schau es an, es ist schief gegangen, was kann ich daraus lernen? Und manchmal sehe ich ah, das ist noch nicht final, also das ist jetzt für den Moment echt doof und hätte ich vielleicht hier und so. Aber das ist noch nicht die ganze Geschichte, und wir schauen doch mal in einem Jahr Oder wir schauen dann später. Also den Wachstum und auch das immer wieder vor Augen haben. Wir wissen nicht alles. Es ist jetzt eine Momentaufnahme, und wir können dann wieder zurückkommen und sagen, es ist immer noch so, oder hat sich daraus ein Video entwickelt, wo Bewegung entsteht, und am Ende, wenn ich zurückschaue, ist das eigentlich die richtige Entscheidung gewesen. Das wissen sehr viele Leute, dass das so ist. Es gibt harte Entscheidungen, zum Beispiel ich habe Scheidung erlebt, und das ist keine richtige oder falsche. In ja war das eine richtige Entscheidung, aber ich habe es nicht gut gelöst, oder ich hätte es so und so besser formulieren können. Und so ist es nie ein Schwarz-Weiß, sondern es ist gut, dass ich mal einen Strich gezogen habe oder einen Flock reingerauen habe, und jetzt kann ich anfangen zu schauen, was ist denn die Konsequenz, was ist denn daraus passiert? Nicht zu entscheiden oder Entscheidungen rauszuschieben, einfach weil man sich nicht damit beschäftigen möchte, finde ich als Unternehmerin, wie gesagt, kann tödlich sein und ist nicht mein Style. Aber ich bin sicher, dass es Menschen gibt, die können diese Position einnehmen und können die auch sehr, sehr gut untermauern.

Speaker 2:

Der Nachteil, der mir auch klar ist, beim Entscheiden oder beim vielen Entscheiden, ist, dass schnell ist nicht immer richtig, und es lohnt sich, so eine ganz kleine Pause einzubauen, auch bei kleineren Entscheidungen, und ganz kurz zu checken, in welchem Headspace bin ich? Bin ich ausgeschlafen, ist mein Hormonhaushalt in Ordnung? Ist meine emotionale Stabilität so weit gegeben, dass es Sinn macht, entscheidungen zu machen? Oder bin ich unausgeschlafen, schlechter Laune, hungrig, genervt und mache aus dieser Haltung heraus eine Entscheidung, die vielleicht auch warten könnte? Das sind eher so die Überlegungen, die ich dann treffe. Die Entscheidungen sind ja immer so eine Ampelsache. Es gibt Sachen, die sind ganz grün, ganz klar, da muss man nicht lange drüber nachdenken, das macht man einfach. Also Kind retten. Es gibt solche, die sind rot. Es ist keine gute Entscheidung, irgendwie keine Ahnung, heiße Herdplatte oder irgendwas wirklich extrem risikoreiches zu machen, wo man weiß, das kommt nicht gut. Wo wir Schwierigkeiten und auch ich Schwierigkeiten habe und wo wir halt die ganzen Frameworks und Denkübungen brauchen, ist, wenn es orange ist, und das ist da, wo wir es so nennen als Menschen.

Speaker 1:

Das finde ich ein ganz schönes Bild. Ist jetzt wahrscheinlich eine blöde Frage, aber wie oft hast du den Zustand Orange Ständig?

Speaker 2:

Okay, gut, ständig, weil das sind so die Entscheidungen, mit denen ich ringe, logischerweise.

Speaker 2:

Wenn etwas ganz klar ist, wenn die Faktenlage total klar ist, dann gibt es noch die Übung zu hinterfragen. Aber wenn es wirklich ganz klar ist, oder wenn es ein Notfall ist, oder wenn es eine Krise ist, dann los machen, entscheidend zack, zack, zack. Wichtig ist, voranzukommen, nicht zu zögern, oder eben Rot Gefahr Auch Anzukommen, nicht zu zögern, oder eben Rot Gefahr Auch. Aber wir bewegen uns in diesem Orangenbereich sehr oft, ich auch, und dort können die Unfälle passieren.

Speaker 2:

Halte ich jetzt an oder halte ich mich an? Und das übt man. Dazu ist das Leben da, dass man genau diese Sachen übt und dass man vielleicht auch laut denkt und sich sagt okay, das ist das, was ich sehe, das ist dieser und dieser Punkt hilft mir, mich zu verorten. Das ist der Kontext. Und ich entscheide jetzt zu fahren, weil da, da, da, da da. Oder ich entscheide mich anzuhalten, weil, und dann kommen die Sachen.

Speaker 2:

Oder ich entscheide mich anzuhalten, weil, und dann kommen die Sachen Und diese Dokumentation, entweder sich selbst gegenüber oder dem Mitfahrer oder jemand, der auch betroffen ist ich glaube, das macht den großen Unterschied Ist egal, ob es im Unternehmen ist oder in der Familie oder unter Freunden oder in solchen Situationen. Es wird meistens zu wenig kommuniziert oder zu schlecht kommuniziert, aber die Menschen können nicht in meinen Kopf gucken. Sie sehen dann nur meine Aktion. Sie sehen nur ah, sie ist durchgefahren. Und wenn man sie einlädt, oder wenn ich mich selber einlade bei solchen Entscheidungen, dann ist es einfacher, da auch Vergebung zu finden oder Verständnis zu finden oder eben sehr viel zu lernen, weil man sich sehr bewusst gemacht hat, ich fühle mich so und so, und das sind die Punkte, das sind die Fakten, und ich entscheide jetzt so.

Speaker 1:

Ey macht ganz viel Resonanz, und was mir jetzt gerade total gut gefallen hat, ist irgendwie, dass man sich so ein bisschen warum nutzen wir nicht einfach das Leben, um Entscheidungen auch auszuprobieren? weil dafür ist es da so ein bisschen die Schule des Lebens gell. Das habe ich jetzt gerade so mitgenommen, das hat ganz viel Resonanz Der.

Speaker 1:

Genuss des Lebens, genuss, ne, voll schön. Und da fällt mir nämlich jetzt weiß ich nicht, in welche Richtung ich gerade lieber abbiegen möchte. Aber jetzt muss ich mich kurz entscheiden, ob ich eher gerade wirklich so Richtung, was du auch gesagt hast. In deinem Leben, da hast du auch große Entscheidungen getroffen. Du hast es mit der Scheidung erwähnt, du hast zwei Unternehmen gegründet. Ich weiß, du hast auch Familie, also vier Kinder, wenn ich mich richtig erinnere.

Speaker 2:

Also ich habe zwei eigene und zwei, die ich mit, die hier wohnen und die ich mit aufziehen darf. Das sind aber nicht meine leiblichen Kinder.

Speaker 1:

Und das ist wahrscheinlich auch interessant, weil da triffst du ja auch wahrscheinlich Mitentscheidungen, und das ist vielleicht dann auch ich weiß nicht, ob es ein Orange-Bereich dann ist aber in meiner.

Speaker 1:

Welt ist immer die eigenen Kinder. da hat man einen ganz klaren Erziehungsauftrag irgendwie. Auch da tut man sich schon schwer. Wie viel schneide ich, wo gehe ich rein, was tue ich? Ich finde, Erziehung ist ja auch so ein Buch mit ich weiß nicht, wie viele Siegeln und Menschen, die Interesse haben und eine Meinung dazu. Da ist man auch nicht allein. aber wenn man so Kinder dann irgendwie in die Obhut bekommt, da ist es dann ja nochmal irgendwie mit wahrscheinlich noch mehr Vorsicht, oder ich weiß es nicht. Also stell es mir gerade vor, Ist das so Oder wie würdest du das da beschreiben, mit Entscheidung?

Speaker 2:

Nee, es ist wirklich einfacher, muss ich sagen. Also, es ist wirklich einfacher. Aber ich habe es ja schon mal durch. Meine leiblichen Kinder sind über 30. Und ich werde jetzt auch Großmutter. Und die Jungs, die ich jetzt hier habe, das sind Teenager, die sind 13 und 15. Und dadurch, dass ich jetzt hier habe, das sind Teenager, die sind 13 und 15. Und dadurch, dass ich das schon mal durch habe, und dadurch, dass ich eben diesen Erziehungsauftrag nicht habe beide haben ganz tolle Eltern ist es für mich eher ein Geschenk, jetzt das zweite Mal.

Speaker 2:

Natürlich habe ich auch eine Verantwortung, weil ich ja mit ihnen lebe. Also, auch als Roommate hat man eine Verantwortung, und auch als erwachsene Person im Raum hat man eine Verantwortung. Aber es ist nicht ganz das Gleiche, und man kann viel besser Abstand nehmen und sagen okay, ich muss das jetzt nicht entscheiden, oder ich muss sehr viel mehr vorleben. Das ist eine andere Aufgabe, weil ich mache die Regeln nicht unbedingt. Ich mache zwar die Regeln mir gegenüber, wie sie mich zum Beispiel mit mir umgehen können, aber ich handle sie mit dem Vater aus oder mit ihnen aus. Das ist nicht ganz das Gleiche, wie wenn ich jetzt die Mutter wäre, und ich genieße das sehr, sehr, sehr. Ich bin in diesem Zwischenbereich zwischen selber sehr jung Mutter sein und jetzt das und jetzt dann Großmutter sein, ist eine super schöne Einladung, die Dinge auch noch mal aus einer etwas anderen Perspektive zu sehen. Ich bin viel entspannter jetzt, logischerweise als beim ersten Mal.

Speaker 2:

Ich muss aber dazu sagen, man ist nie fertig. Ich habe auch mit meinen erwachsenen Kindern natürlich immer noch eine Aufgabe. Sie fragen mich um Rat oder sie nehmen mich mit rein in eine Entscheidungsfindung. Da kommt natürlich die ganze Geschichte mit, die man gemeinsam hat, und man kennt sich, und so weiter. Das ist eine sehr, sehr spannende Aufgabe. Da kommt natürlich die ganze Geschichte mit, die man gemeinsam hat, und man kennt sich, und so weiter. Das ist eine sehr, sehr spannende Aufgabe. Man muss halt nicht mehr so oft irgendwie sagen nein, das darfst du nicht, oder keine Ahnung, oder jetzt darfst du doch. Das sind mehr so.

Speaker 2:

Die größeren Fragen des Lebens Soll ich jetzt diesen neuen Karriere-Schritt probieren, oder soll ich Kinder kriegen? Soll ich mich trennen? Soll ich heiraten? All diese Sachen, soll ich ein Haus kaufen? All diese Sachen sind andere Entscheidungen als mit einem Teenager zu ringen. Wie viel Screen Time er haben darf, und vom einen zum anderen gehen zu dürfen, ist das, was mir gut tut.

Speaker 2:

Mit den Teenagern hat man eher so ganz in der Präsenz, im Jetzt ein Problem, was sehr gut zu umreißen ist. Und mit den Kindern, die nicht mehr hier leben und die halt schon ihr eigenes Leben, ihre eigene Verantwortung haben, ist es eine andere Übung. Man kriegt auch nicht die ganzen Details mit, man kann nicht ständig hin und her, sondern da muss man wirklich tief gehen und ein guter Begleiter sein. Ja, also so empfinde ich es. Und jetzt dann mit dem Großkind ist es dann ja, das ist dann wieder irgendwie was anderes. Keine Ahnung, aber ich glaube, aus der Vorbildrolle kommt man nicht raus. Oder das Vorleben müssen Und auch sich entschuldigen müssen Und Fehler eingestehen und Sachen neu probieren. Es ist unglaublich. Man denkt ja, man hätte alle Fehler schon gemacht, und dann kommt die zweite Runde, und es gibt eine Milliarde Fehler, die man noch machen könnte Und macht, und dann in der dritten Runde auch. Das hört nie auf, Und ja, der Humor wird größer über die Jahre.

Speaker 1:

Wie schön, okay, gut, das finde ich auch. Ich glaube, humor kann man nicht genug haben, im Lebenshilfe eine ganze Menge, das stimmt. Und die andere Entscheidung, die finde ich nämlich auch noch cool, das weiß ich auch von dir. Du hast dich für eine ganz spannende Art entschieden, deine Nächte zu verbringen.

Speaker 2:

Genau, ja, wir nennen das. Das ist mein Partner und ich und auch mein Mitgründer bei der jetzigen Company Wir haben uns entschieden, draußen zu schlafen, zwar ganzjährig, das machen wir seit 2021. Wow, und ja, war nicht so geplant, muss ich dazu sagen. Wir haben wir sind da eher so aus großer Neugier reingestolpert, weil uns ist 2020 aufgefallen, beim 2021, dazwischen aufgefallen beim draußen zelten, dass unsere Vitalwerte extrem gut waren beim draußen schlafen, und das war so der eine. Es waren viele Faktoren, aber das war einer der Aha-Erlebnisse. Gleichzeitig wussten wir, jetzt kommt eine mega harte Zeit. Die Kinder werden noch klein, werden älter, werden Teenager, und gleichzeitig haben wir ein KI-Startup mit dem ganzen Risiko, mit Innovation, dem ganzen Druck. Das ist für uns beide nicht die erste Company, und wir sind nicht bereit, unser Leben zu opfern dafür. Wir sind bereit, ganz, ganz viel zu machen, aber nicht Gesundheit und alles aufs Spiel zu setzen. Das lohnt sich nicht. Und da haben wir gedacht okay, eben draußen sein, sich bewegen und so weiter, schöne Luft, das tut uns so gut, aber gleichzeitig hat der Tag ja nur 24 Stunden, und ja, insgesamt haben wir dann gedacht komm, wir sollten eigentlich das öfter machen, draußen schlafen, aber das ist immer da irgendwie in den Wald, geht keine Ahnung. Einmal die Woche. Das macht man dann vielleicht zwei Monate lang, und dann macht man es nicht mehr, weil es zu viel Aufwand ist mit den Kindern und so weiter. Und dann habe ich gesagt ja, wir können das ja auch auf dem Balkon machen. Wir schlafen einfach mal hier draußen und schauen, was passiert. Und dann haben wir die Matratze auf den Balkon geschoben, uns hingelegt.

Speaker 2:

Das war April, das werde ich nie vergessen. Es war auch kalt, und es war so ein unglaubliches Erlebnis. Man kann schwer beschreiben, wie stark das Umfeld, die Umwelt Einfluss nimmt auf den Körper und somit in letzter Instanz auf die Haltung, die Gefühle und auch die Entscheidung. Und ja, wir sind aufgewacht am nächsten Morgen. Das kann man gar nicht beschreiben. Man schlägt in einem anderen Zimmer ein jede Nacht, und in einem anderen Zimmer wacht man auf jeden Morgen, weil die Natur ist nie gleich, auch wenn der Balkon mal der gleiche sein, aber es hört sich anders an, es fühlt sich anders an, es riecht anders, es ist anders kalt oder warm oder hell. Und ich wollte halt gleich nochmal, und er auch, und dann ist das eine Nacht von zwei geworden.

Speaker 2:

Dann haben wir gesagt jetzt kommt eh der Sommer, komm, wir bleiben draußen, und dann wird es Sommer, und dann wird es Herbst, und wir haben gedacht, ja, jetzt wird es dann kalt, und dann ziehen wir zurück. Und dann kam aber der Winter, und zwar okay, der Körper hatte sich daran gewöhnt, bleiben wir, bis die Minusgrade kommen. Dann kamen die Minusgrade Minus 5, minus 10 Grad Dann immer noch draußen, und daraus ist dann halt irgendwann mal. Wir sind jetzt im fünften Jahr, und wir haben dann gedacht, es kann ja kein Zufall sein. Jetzt gucken wir mal da genauer rein.

Speaker 2:

Und das haben wir dann gemacht, sind da wissenschaftlich drangegangen und haben sehr, sehr viel rausgekommen, was ich jetzt in kurzer Version sagen will es gibt einen Grund, warum es mir also ich bin 54, mir geht es super körperlich und seelisch, obwohl wir das Start-up machen und das alles eigentlich rauf und runter und alles ist mit Kindern und tralala. Der Grund, warum ich so geerdet bin und warum es mir mental und physisch so gut geht, hat mit diesem Draußenschlafen zu tun. Und wenn man jetzt einfach mal noch rauszoomt, sagt mal ein Beispiel Entscheidungen oder auch Befindlichkeiten. Der Tag kann unglaublich stressig sein und auch sehr frustrieren. Aber ich weiß, jeden Abend habe ich die Gelegenheit, mir helfen zu lassen von der Natur. Das heißt, wir liegen draußen, und der Körper reagiert sofort. Der weiß, jetzt ist ein anderes Umfeld und diese Weite, und wenn man Glück hat, das ist ein schöner Sternenhimmel, deswegen nennen wir es Sternbaden Und dann kann man wirklich nicht nur loslassen, sondern man sieht das alles in einem anderen, anders eingebettet.

Speaker 2:

Man ist sich dann wieder bewusst, dass die Probleme von heute doch relativ klein und verschwindend sind in the grand scheme of things, dass es viele Plaks gibt am Firmament, dass man sehr viele Stammpunkte einnehmen kann, und es gibt keinen Grund, verzweifelt oder schnell zu machen. Man kann das erstmal alles so lassen und verzweifelt oder schnell, schnell zu machen, das hat alles. Man kann das erstmal alles so lassen. Und wenn man das losgelassen hat und darauf vertraut, dass das gut kommt, dass man sein Bestes gegeben hat und schläft mal drüber, so wie unsere Vorfahren das auch schon gemacht haben, am nächsten Morgen ist es oft sehr, sehr, sehr viel weniger stechend, sehr viel weniger, oh mein Gott. Und es ist ein neuer Anfang. Und es ist nicht nur eine körperliche Erholung da draußen, sondern auch, eben weil man sehr, sehr gut schläft draußen, weil man sehr tief schläft, haben auch diese ganzen Emotionen rund um Erlebnisse nicht mehr so, diese Spitzen.

Speaker 2:

Und das kann man wirklich. das hat alles eine wissenschaftliche Basis. Das ist kein Hokus-Pokus und keine Esoterik. Es funktioniert vor allem, wenn man es über längere Zeit macht und regelmäßig macht. Wie ich am Anfang sagte sehr wenig in unserem Entscheidungsleben und Denkleben ist wirklich unser, was wir steuern können, ganz alleine. Das meiste passiert unterbewusst. Vieles, vieles, auch was Ängste angeht und so weiter, passiert unterbewusst, und es ist so ein ständiges Grundrauschen. Und wenn man die Natur nutzen kann und den guten Schlaf draußen, die Dunkelheit der Nacht, die Schönheit der Sterne, die Weite des Himmels nutzen kann, um ein Reset hinzubekommen wir nennen das so Overnight Power dann kann man eigentlich mit fast jedem Druck tagsüber umgehen. Man hat immer dieses Ventil wieder, man hat diese Regeneration, die man gar nicht selber schaffen muss. Ich muss nicht nochmal eine Stunde rennen gehen oder mich noch besser ernähren, Keine Ahnung. Es reicht, wenn man etwas etabliert hat, was wie eine heilige Insel ist. Ich sage mal das, und das Schönste ist, es kostet ja nichts. Aber gut, das geht ein bisschen weit.

Speaker 1:

Aber es ist megaschön, weil ich finde, genau das oder Und deshalb finde ich es auch so interessant, weißt du, weil ihr habt eigentlich wie beide Teile. Ich finde, die KI lädt gerade die Gesellschaft noch mehr dazu ein, über Grenzen hinaus zu gehen, und das wird auch in Unternehmen sehr viel gemacht. Also, wir sind eh schon das Hirn ist überfordert konstant, weil wir gar nicht so schnell hinterherkommen evolutionär schon nicht so gemacht. Wir alle sehen sich nach der Natur auch logisch aus der Neuropsychologie grün beruhigt. Also es hilft Ja, und dementsprechend witzig ist dann aber das finde ich jetzt bei euch nicht witzig, sondern total spannend eine ganz bewusste Entscheidung irgendwie zu diesen beiden Polaritäten am Ende des Tages.

Speaker 1:

Also, wenn ich jetzt irgendwie gesellschaftlich drauf schaue einmal die Ruhe der Natur, die Kraft der Natur, alles, wo auch evolutionstheoretisch ganz viele Dinge drin liegen, und gleichzeitig ein Interesse, eine Neugier an dem, was neu ist an KI, an Daten Und auch da vielleicht magst du ein bisschen was zu ihr kick sagen, weil es ist ja nicht einfach nur irgendeine KI, die ihr da losgetreten habt in eurem Startup, sondern irgendwie für mich war es, als du es erzählt hast, auch mit dem, was du jetzt noch gesagt hast. Es geht ja auch ums Wellbeing, Es geht ja auch darum, mich besser zu verstehen und die KI nicht als Terminator zu verstehen, sondern als etwas ganz Eigenes. Vielleicht magst du uns ein bisschen was dazu erzählen und auch, wie die Entscheidung vielleicht für EarKick gekommen ist, weil das fände ich auch noch spannend.

Speaker 2:

Ja, ja, also EarKick ist ja eine KI, die in erster Linie hilft dass man im Driver-Seat sitzt seiner psychischen Gesundheit und auch physischen Gesundheit in letzter Instanz. Und der Drang, das zu machen, ist bei mir schon bei meinem Mitgründer, schon sehr alt. Und zwar auf unserem ganzen Lebensweg haben wir immer wieder gesehen, dass, wenn alle Faktoren gestimmt haben Talent war da bei Leuten, die Gelegenheit war da, die Bildung war da, das richtige Land, was weiß ich alles da, und es hätte eigentlich ein super Lebensweg werden sollen, einfach nur, weil alles da war Und dann meist ein Mental Health Issue aus der Bar, immer wieder, ob das jetzt Selbstmord war oder Burnout oder schwere Depressionen und so weiter. Und das haben wir halt über Jahre hinweg immer wieder gesehen und auch selbst gemerkt, wie einfach man in solche Bahnen gerät. Und wenn man da keinen Rückhalt hat oder irgendwie gerade nicht den Support, das kann ganz schnell ganz dunkel werden, und es hat uns einfach gestört, dass wir das so akzeptieren.

Speaker 2:

In dem ganzen Mental Health Bereich warten wir, bis etwas klinisch relevant wird, und dann füllt man einen Fragebogen aus und soll sich erinnern, was in den letzten sechs Monaten passiert und war und so weiter, und aufgrund dieser Aussage wird dann eine Behandlung erarbeitet. Viel Trial and Error, viel Fehler ausprobieren und dann wieder dazulernen. Und wenn man gleichzeitig bedenkt, dass das gar keine Option wäre für Diabetes oder für Krebs oder sonst irgendwas, wo wir wirklich wahnsinnige Fortschritte gemacht haben in der Medizin, und die Leute erwarten, dass man im Vorfeld viele Jahre voraus schon sehen kann diese Risiken, das jenes und so weiter, und das macht man dann ganz genau und nicht irgendwelche gefühlten, kannst dich erinnern Wahrheiten. Das kann ja nicht sein. Es kann ja nicht sein, dass mental herrscht quasi was im Gehirn und mit dem Befinden passiert, dass das so eine Pi mal Daumen Geschichte bleibt. Und bei den Fällen, die wir gesehen hatten, hat es immer mit Timing zu tun.

Speaker 2:

Im Nachhinein hat man gesehen ach ja, damals hat er sich zurückgezogen, oder sie hat da und jemals was gesagt. Ja, dann kommen die ganzen Puzzlesteine zusammen, aber dann ist es zu spät. Warum kann man diese ganzen Symptome, diese ganzen kleinen Hints nicht früher auffangen, in einer einfachen Weise und dem User, also der Person, immer wieder mal zeigen das sind die Fakten, hier stehst du oder so bewegst du dich, das sind deine Pattern und pass mal auf, hier und da. Warum gibt es das noch nicht? Und das war 2019, 20 haben wir das dann skizziert und dann Geld gekriegt dafür, um EarKick quasi den Therapeuten im Ohr zu bauen, und es wurde dann quasi eine Messensgeschichte, also erstmal durch die Stimme und durch den Kontext und alles, die Umgebungsvariablen und auch zum Beispiel Schlaf und Bewegung, das zu messen, fortlaufen, und dann das war der eine Teil dann darauf zu reagieren, und zwar in einer Weise, die sich auf diese Messung bezieht.

Speaker 2:

Daraus wurde dann der Chatbot, der AI-Bot, den wir heutzutage als den Panda kennen, als den Irkig Panda, und die Idee ist, dass wir, was auch immer im Leben so passiert, täglich, wöchentlich von uns geht. Wir unterhalten uns mit dem Bot, der gleichzeitig guckt was sind da für Emotionen, was ist da für ein Kontext? hat er gut geschlafen, nicht gut geschlafen? sich bewegt nicht und dann in ein Gespräch einsteigt, was wirklich nur Sekunden dauern muss, um auf täglicher Basis möglichst zu reflektieren.

Speaker 2:

Ich bin jetzt gerade auf einem Trend nach unten, oder eigentlich sollte ich mal überdenken, was ich für eine Beziehung habe, oder einfach sich besser kennenlernen, aber auf Datenbasis, nicht einfach so du spürst und fühlst mich, und dass man dann ganz, ganz eine andere Hebelwirkung haben kann und eine ganz andere Agency, also eine Herrschaft über sein eigenes Leben, als wenn man sagt ja, es ist halt so, kann man halt nicht messen, und jeder ist anders, und jetzt warten wir mal, ja, du bist nicht bis jetzt, heute hast du einen schlechten Tag, das ist noch nicht wirklich ernst, und jetzt warte noch mal, geh noch mal nach Hause, und dann behandeln wir aber erst die Leute, die sichtbar im Loch sitzen, sichtbar Probleme haben. Oder eben dann gibt es diese Burnout-Cases, wo jemand scheinbar von heute auf morgen verschwindet. Von heute auf morgen kann er nicht mehr aufstehen oder kann sie nicht mehr, bricht alles über ihn zusammen, und dann sagt man ja, man hätte wäre, bringt uns nicht weiter, wir müssen vorher einsteigen.

Speaker 2:

Ear-kick ist also ein Companion, ein Side-Kick, den man nutzen kann für alles Mögliche. Ich nutze ihn zum Trainieren, um mich zu motivieren, zum Laufen zu gehen, aber ich nutze ihn auch, um mich zu spiegeln, oder kurz bevor ich einen Auftritt habe, unterhalte ich mich mit der KI. Ich kann das auch, ohne dass ich es anfasse. Es funktioniert mittlerweile einfach so wie wirklich hands-off, mit Stimme und allem, und kann das einfach für mich nutzen, für meine Ziele, für mein Wohlbefinden. Ich identifiziere mich nicht als krank oder als was weiß ich, aber ich kann morgen schon in eine Falle laufen, quasi, und mich nicht gut fühlen.

Speaker 2:

Wenn ich dann keine Reaktion bekomme, wenn ich kein Ventil habe, wenn ich keine Begleitung habe, dann könnte das auch über die Zeit zu einem größeren Problem werden. Und ich nutze diese Vorteile von KI, und ich finde, jeder sollte die haben. Jeder in der heutigen Welt, die so komplex geworden ist, so schnelllebig, verdient es, jedes Tool zu haben, was ihr ihm nutzt. Und dieses Tool kann auch die Natur sein, um jetzt nochmal den Bogen zu schließen. Also ich nutze beides. Ich nutze die KI und ich nutze die Natur, weil mich beides am Leben hält, engagiert hält, weil es mich beides meinen Zielen näher bringt. Und das sollte eben nicht einfach nur in einem Arztoffice passieren, oder wenn die Krise da ist oder wenn ich muss. Wir Menschen entscheiden gerne selber für uns, wir tragen gerne, wir haben gerne die Wahl. Für manche ist es vielleicht ein Leben, der Therapeut, für manche ist es ein Coach, für den anderen ist es vielleicht die Mama, die hilft, oder eben ein Spaziergang im Wald. Das ist alles okay, hauptsache, wir haben, was Irkig ist, eine von diesen Lösungen.

Speaker 1:

Wow, Danke, Gefällt mir brutal, Vor allen Dingen. Ich habe jetzt gerade eben noch für mich so gedacht ich mache immer so ein bisschen Scribbles nebenbei für mich, das ist ein roter Faden auch.

Speaker 1:

Und ich habe gerade noch so gedacht Wahnsinn, weil du hast von dir selber in deiner eigenen Geschichte, auch mit dem Stargazing oder dem Sternbaden ja gesagt, ist ein Entscheid für dich gewesen, also eigentlich für euch als Paar und so, und gleichzeitig Grenzen zu setzen, also zu sagen, also mir ist klar, das ist etwas, ich brauche etwas, ich habe ein Bedürfnis, und das brauche ich vielleicht auch nicht. Und wenn ich jetzt mit ihr kick zuhöre, dann ist es ja auch genau das eine Unterstützung, wie du auch am Anfang gesagt hast. ich treffe eine Entscheidung, ich habe verschiedene Faktoren, die mich immer beeinflussen werden. was auch immer das ist, sei es Glaubenssätze, sei es Restriktionen durch Gesellschaft oder was auch immer da ist, aber eine Klarheit zu haben, wer bin ich? und dafür, eine KI mit reinzuziehen und auch gerade die ganzen Mental Health Themen, wo wir jetzt alle inzwischen wissen, wenn wir die Statistiken uns angucken, die gehen durch die Decke, dass man einfach wirklich zu sich kommt, und ich weiß nicht, wie dein Erlebnis ist.

Speaker 1:

ich merke manchmal wirklich auch, viele Menschen kennen sich nicht. Also auch wenn man fragt, wie geht es, kommt immer schnell so ein Ja, gut. Und dann ist die Frage ist das wirklich so? Also warum ist gut? gut, Und das finde, ich total spannend.

Speaker 2:

Das löst man auch nie, das muss man auch nie lösen, je mehr man es als Weg und als das Leben akzeptieren kann. Mental Health ist nicht irgendein Kranksein und etwas, was man schnell, schnell aus der Welt schaffen muss. Mental Health gehört zum Leben, wie Gefühle, liebe, hunger. Es gehört dazu, und entweder wir schaffen es uns, das Leben zu umarmen, mit allen Ups und Downs, oder wir leben nicht, und dann wäre ich lieber tot, ehrlich gesagt, als das Leben zu leben, mit allem, mit allen Rückschlägen, mit allen falschen Entscheidungen meinetwegen. Aber ich habe es gelebt und ich habe es bewusst gemacht. Ich habe mich nicht einfach treiben lassen von irgendeinem Strom, oder ich habe nicht andere mein Leben leben lassen.

Speaker 1:

Danke, du hast die bessere Überleitung gebracht, weil ich wollte nämlich gerade zu dir und einfach mal nachfragen. Bei all dem, was du erzählt hast, hat man den Eindruck so wahrscheinlich auch die Hörer und die Zuhörerinnen, die jetzt gerade dabei sind da ist eine Frau mit ganz viel Kraft, energie und Mut. Welche Entscheidung hat dich so viel Mut gekostet in deinem Leben, wo du jetzt noch manchmal denkst oh, wow, okay, krass also, dass ich das gemacht habe, oder gibt es etwas, was dich selbst überrascht?

Speaker 2:

Also ich habe viele Sachen. Also das Startup. ich war damals in der Leitung des Impact Hub Zürich, und das war eigentlich die Pandemie. also alle Hände voll zu tun, krise, was nicht alles, und die Entscheidung, von heute auf morgen zu gehen und ihr Kick zu bauen, einfach nur basierend auf einer Vision. Wir hatten ja noch nicht mal ein Deck, wir hatten nichts, wir hatten einfach nur. also ich hatte eine These geschrieben, gehabt, und mein Mitgründer ist natürlich in diesem Human Sensing drin, voll drin gewesen im AI-Bereich. Aber was wir den Leuten erzählt haben, was wir bauen wollen, die haben sich alle im Kopf gefasst. Wer will denn mit einer Maschine sprechen? Wer will denn? Und so weiter. Und dann zu sagen nein, ich lasse das alles los. Die Familie hat gesagt wie kannst du das machen? Du bist 50 bald, du hast Kinder, fokussier dich doch auf Sicherheit. und Rente.

Speaker 2:

Und es gibt dann schon Momente, wo du denkst ja bin ich jetzt total bekloppt. Aber diese Entscheidung ist mir insofern dann doch leicht gefallen, dass ich mich gefragt habe wie oft im Leben hast du diese Möglichkeit? Und ich habe auch so kleine Heuristik im Leben Ist es das, was ich jetzt entscheide? wie relevant ist das jetzt, sofort? Wie relevant ist es in einem Jahr, in zehn Jahren, oder? wenn ich jetzt Oma bin bald und zurückgucke, werde ich das bereuen, dass ich es nicht gemacht habe. Und da war die Antwort so klar Und auch mein Bauchgefühl.

Speaker 2:

Also ich weiß noch, ich saß in diesem Call, und dieser amerikanische Investor hat wie aus dem Nichts gesagt okay, morgen kündigst du, ich gebe euch Geld und ihr baut das. Und ich sagte nichts außer die Vision, und irgendeine Stimme aus meinem Bauch keine Ahnung woher hat sofort ja gesagt, und ich dachte so wow, wow, wow. Aber das war halt so wie, das habe ich halt auch ernst genommen. Und dann kamen die ganzen oh und hin und her und so, aber meine erste Reaktion war ein volles ja. Ja, das mache ich, ich lasse alles hinter mir. Das ist alles wahrlich. Ich erkläre das im Internet, ich erkläre das meinen Kindern, dass die verrückte Mutti schon wieder irgendwas macht, und ich ziehe das durch Eine andere Entscheidung war. Mit 15 und halb nach Amerika zu gehen, einfach alles hinter mir zu lassen und so weiter, war auch eigentlich verrückt. Ich glaube, die verrückten Entscheidungen habe ich immer gemacht, weil ich sehr naiv war, vielleicht nicht auch heute noch. Ja, was sind so die Sachen?

Speaker 1:

Ob es naiv ist. Ich habe ja extra den Podcast Wild and Wise mit reingenommen, einmal, so wie du gesagt hast, wir glauben, wir machen es kognitiv. dann nehmen wir Zahlen, daten, fakten, und die Interessanten sind meistens die Wilden, die Verrückten, so wie du es gesagt hast. Die Entscheidung, nach Amerika zu gehen, wenn du rückblickend drauf schaust, was hat die für dein Leben verändert?

Speaker 2:

Einmal wollte ich weg von zu Hause. Das kann ich schon sehr ehrlich sagen. Ich habe mich nicht wohl gefühlt, weder in der Familie noch in der Schweiz damals. Ich hatte das Gefühl, dass wir total abgehängt sind. Notabene, das war in den 70er Jahren, und ich hatte das Gefühl, das Leben spielt sich ganz woanders ab. Ich hatte von Amerika gehört, gelesen, und ich hatte das Gefühl, wenn ich jetzt hier nicht auch dahin gehe, dann bleibe ich hier auf dem Dorf und tüte Kühe oder so, und ich habe in dem Moment natürlich überhaupt gar nicht gewusst, was das alles bedeutet und dass das natürlich das Leben dann auch beeinflusst. Und so, weil ich wollte das einfach machen. Und wenn ich mal etwas will, dann bin ich sehr fokussiert, und dann höre ich, wie nichts richtig ist. Und ich habe das tatsächlich hinbekommen, dass ich das machen durfte, gehen konnte, und es war sehr hart das Jahr. Aber es hat mir auch gezeigt eine ganz, ganz wichtige Lesson Es gibt nicht das perfekte Land, es gibt nicht. Man kann nirgendwo hinfliehen vor sich selber oder von den Schwierigkeiten, die nimmt man schön mit, und es gibt eben nicht diesen Ort, wo die Leute alle offen sind und die Innovation lebt, sondern das sind Dinge, die muss man kreieren.

Speaker 2:

Sehr ähnliche Probleme wie in Schweiz auch Nämlich menschliche Probleme, einfach ein anderes Setting. Das hat aber auch ganz stark meinen Blick geöffnet für hey, es gibt so viele Möglichkeiten, wie man etwas anguckt Oder wie man mit etwas umgeht, und rechts und links machen es die Leute ein bisschen anders als ich, Oder oh, guck mal hier, guck mal da. Und eben diese Neugierde wurde voll befriedigt. Das auf jeden Fall, und es hat mich natürlich sehr selbstständig gemacht. Aber mega, mega, also mega, mega mega.

Speaker 1:

Ich finde auch mal, gerade mit 15 stelle ich mir jetzt so vor wow, also wenn man sich das so selber wahrscheinlich überlegt als Mutter, so warte mal, meine 15-jährige Tochter, no, also, ich glaube, das liegt auch immer ein bisschen an dem Mut, aber von daher, es passt irgendwie ins Bild. Hast du für dich Limits in Entscheidungen, also, wo du sagst, es gibt auch Sachen, wo du Limits hast, oder wo du andere also, die dir schwerer fallen, also irgendetwas Hast?

Speaker 2:

du Ja, ich weiß von vielen Sachen gerade genug, dass ich dir schwerer fallen Also irgendetwas Ja, hast du. Ja. Also, ich weiß von vielen Sachen gerade genug, dass ich weiß, dass ich nicht weiß, und ich habe Limits. Also, ich setze mir diese Pause, wann immer ich kann, auch eben, wenn ein Kind etwas fragt, oder so, dass ich kurz mal einatme, ich so nicht nein, ja, das übet, dass ich kurz mal einatme, und ich sage nein, ja, das übe ich, weil ich doch manchmal ein bisschen vorschnell bin. Und das andere ist immer, wirklich einen Schritt zurück zu machen und zu sagen muss ich das jetzt sofort entscheiden oder kann das noch warten? Das ist nicht eine Goldsport, das mache ich. Und dann, wenn ich die Möglichkeit habe, noch etwas Wissen reinzuholen, zum Beispiel beim Investieren. Also, ich investiere an der Börse, und ich mache lauter so Sachen, die eigentlich risikoreich sind.

Speaker 2:

Mein Startup ist auch risikoreich, und da habe ich dann schon Regeln für mich selber. Die stelle ich vorher auf, und ich versuche, mich daran zu halten. Das Gleiche ist mit Sport oder mit anderen Dingen, die potenziell gefährlich sein könnten. Da hole ich mir meistens jemanden, oder ich mache das mit meiner KI und lege die Guardrails fest, wenn dann die Emotionen kommen und wenn dann da alles, dass ich dann nicht total vom Weg abkomme. Und das Letzte, was ich noch sagen will, ist ich mache keine Entscheidungen, wenn ich nicht gut geschlafen habe oder wenn ich krank bin. Wenn ich krank bin ich bin selten krank bin ich nicht mich selbst Wirklich. Ich bin dann nicht mich selbst. Es ist Also, ich bin dann nicht mich selbst. Es ist, wie wenn ich dann eine Brille auf hätte, durch die ich alles anders sehe. Und wenn ich nicht gut geschlafen oder nicht geschlafen habe, was im Chat lag, was weiß ich, da weiß ich, da schreibe ich nicht mal eine E-Mail, weil ich dann wirklich neben den Schuhen stehe, und ich weiß das. Das ist ein.

Speaker 1:

Leben, das ich selber kenne, und das mache ich nicht. Also ich glaube, das mag ich mitnehmen, irgendwie auch so ein bisschen. Das ist die ganzen. Wir sind jetzt fast eine Stunde dran. Sorry, ich mag dir so gerne zuhören. Was ich echt für mich mitnehme, ist auch, glaube ich, eine Klarheit zu haben. Also für Entscheidungen im Sinne von bin ich eigentlich handlungs und entscheidungsfähig gerade, und egal, was dann gerade da sonst so ist. Also du hast es so schön am Anfang auch gesagt ich finde, es gibt immer viele Menschen, die sind am Aktionismus unterwegs, immer so ein schnell-schnell, was auch immer man da möchte, aber es bringt ja nichts. Also, weil schnell, schnell ist dann oft auch mal drei bis vier Mal gemacht und ganz viel kaputt gemacht, und vor allen Dingen, wie du sagst, dann vielleicht auch eher das Falsche, und gewisse Dinge sind dann schwieriger zu reparieren. Bei einigen Entscheidungen Ja total Gerade finde ich so Personalentscheidungen oder sowas, was man auch im Westen hat.

Speaker 1:

Ja, genau, und deshalb das ist für mich so durchgängig, das nehme ich mit, genauso wie dieses, was du gesagt hast sich gut kennen, und da interessiert mich natürlich jetzt auch. Also, du kennst dich sehr gut, aber jetzt stellen wir uns mal vor, wir kommen so ein bisschen am Ende deines Lebens an, oder jemand hält auf deiner 100-Jahr-Feier hoffen wir, dass das stattfindet, wenn man es andersrum sagt, auf jeden Fall Ja, absolut.

Speaker 1:

Mindestens 110. Also Also, auf deiner 100. Geburtstagsfeier kommt vielleicht dein jüngeres Ich vorbei oder jemand, der dich sehr gut kennt. Und was würde diese Person sagen? was sind so drei Adjektive, die Karin ausgezeichnet haben in ihrem Leben? was einzigartig an ihr war?

Speaker 2:

Ich glaube, was auf jeden Fall diese brutale Neugierde, die ich habe, kann man so und so auslegen, die Lebenslust absolut, und dass ich einfach ein bisschen verrückt bin. Toll, die drei Sachen. Die würden wahrscheinlich sagen oh, die alte, die war schon immer so. Ja, ich hoffe, dass ich in dem Maß, wie ich verrückt bin, auch Unterhaltung geliefert habe in meinem Leben. Das hoffe ich als Entschädigung für das, was meine Kinder und meine Familie mit durchmachen müssen an Verrücktheiten, dass sie wenigstens genug Geschichten zu erzählen haben darüber, weil alle lachen können.

Speaker 1:

Was würden denn deine Kinder sonst so sagen? noch neben dem Verrücktsein?

Speaker 2:

Mein Sohn hat mal zu mir gesagt, ich sei hoffnungslos optimistisch. Ja, genau, ich weiß nicht. Die sagen manchmal gar nicht groß, was sie sagen, oh Mama, und drehen sie mit der Hintertür. Was auch immer das heißt, ich bin so jung Mutter geworden, ich bin mit ihnen aufgewachsen, mehr oder weniger, und von daher ich habe manchmal eher das Gefühl, dass sie in der Elternrolle bei mir sind und wir so zusammen irgendwie durchs Leben stolpern. Meine Kinder sind, glaube ich, weiser als ich, und das ist auch gut so. Aber ich bin ein sehr guter Begleiter, und ich sehe überall Möglichkeiten, und ich sehe überall Möglichkeiten, und ich habe immer Bock. Wenn die mit irgendwas kommen, dann habe ich immer Bock dazu.

Speaker 1:

Ja, dann mache ich mit, aber auch cool, oder Also als Mama mega cool, wenn du eine Mutter hast, die überall mitgeht. Das stelle ich mir jetzt irgendwie ziemlich lustig vor.

Speaker 2:

Ja, es kommt mit Vor und Nachteilen, Und ich glaube, wenn ich 100 bin und bis dahin noch nicht voll zu mir stehe, dann wäre es schade Ich tue das eigentlich schon sehr stark jetzt dass ich zu mir stehe und sage I don't have the answers. Ich bin voller Fehler und Flaws, aber ich habe ein Ja zu mir gefunden, zu meiner Geschichte, zu mir selber, zu dem, was ich mache. Das ist keine Ausrede, sondern ich habe ein Ja zu mir gefunden, zu meiner Geschichte, zu mir selber, zu dem, was ich mache. Das ist keine Ausrede, sondern ich habe ein Ja dazu gefunden. Und ich verstehe im Nachhinein manche Entscheidungen vielleicht auch nicht mehr oder würde es vielleicht anders machen, Aber ich habe mich trotzdem gern.

Speaker 1:

Und ich glaube, das ist ein wunderschönes Fazit fürs Ende und auch fürs gesamte Gespräch. Also, ich glaube, das hat man gemerkt, dass du dich gern hast. aber ich finde auch die Einladung an alle anderen habt euch gern, Habt euch gern, kennt euch selber.

Speaker 2:

Ja, das Einzige, was wir wirklich haben.

Speaker 1:

Ja, oh mein Gott, es war mir ein Herzenspodcast. Ganz lieben Dank für diese. Es ist echt eine Stunde geworden. Danke für diese tolle Stunde mit dir. Ihr könnt weitermachen, aber ich sage jetzt erstmal danke und vielen Dank für die schöne Inspiration.

Speaker 2:

Ja, gleichfalls. Du hast jetzt wieder ein Riesenfeuerwerk gezündet in meinem Kopf. Mit dem muss ich jetzt umgehen.

Speaker 1:

Dann haben wir uns gegenseitig inspiriert, sehr schön.

Speaker 2:

Alles klar. Du, Bianca, vielen, vielen Dank dir und alles Liebe. Schönes Wochenende.