10 nach 10 Podcast

CSCD: Network Applications

April 16, 2021 Sigrid Schefer-Wenzl and Igor Miladinovic
10 nach 10 Podcast
CSCD: Network Applications
Show Notes Transcript

Die beiden Schwerpunkte in unserem Bachelorstudium sind Softwareentwicklung und Kommunikationsnetze. Beide Bereiche sind stark nachgefragt und bilden das Rückgrat für viele künftige Entwicklungen, wie beispielsweise IoT, Industrie 4.0, künstliche Intelligenz und IoB.  Die beiden Schwerpunkte kommen im 3. Semester in der Lehrveranstaltung Network Applications zusammen.

00:00:05
 Intro Speaker: Wissenswertes und Wissen. News aus den Studiengängen der Technik an der FH Campus Wien

00:00:22
 Igor Miladinovic: Die beiden Schwerpunkte in unserem Bachelorstudium Computer Science and Digital Communications sind Softwareentwicklung und Kommunikationsnetze. Beide Bereiche sind stark nachgefragt und bilden das Rückgrat für viele künftige Entwicklungen, wie beispielsweise Internet of Things, Industrie 4.0, Künstliche Intelligenz und Internet of Behavior.

00:00:47
 Sigrid Schefer-Wenzl: Die beiden Schwerpunkte kommen im dritten Semester in der Lehrveranstaltung Network Applications zusammen. Hier werden Sie Protokolle, Architekturen und Konzepte für die Entwicklung von Netzwerk Applikationen kennenlernen und Netzwerke, Dienste wie Web, E-Mail und FTP selbst implementieren. In dieser Folge stellen wir Ihnen gemeinsam mit den Vortragenden diese Lehrveranstaltung vor.

00:01:17
 Igor Miladinovic: Die Entwicklung der Informatik und digitalen Kommunikation war nie so schnell wie heute

00:01:23
 Sigrid Schefer-Wenzl: und sie wird nie so langsam sein. Beweinte.

00:01:28
 Igor Miladinovic: In diesen Podcast stellen wir wichtige Themen. Unsere Informatik Studiengänge der FH Campus Wien vor,

00:01:37
 Sigrid Schefer-Wenzl: die Sie optimal für diese Entwicklung vorbereiten werden.

00:01:40
 Igor Miladinovic: Willkommen zu dieser Folge von unserem Podcast 10 nach 10 Mein Name ist Igor Miladinovic und ich bin der Studiengangesleiter von den Studiengängen Computer Science and Digital Communications und Software Design and Engineering.

00:01:57
 Sigrid Schefer-Wenzl: Mein Name ist Sigrid Schäfer Wenzel und ich unterrichte in diesen beiden Studiengängen.

00:02:02
 Igor Miladinovic: Das Thema von der heutigen Folge ist Network Applications. Das ist eine Lehrveranstaltung, die bei uns im dritten Semester im Bachelor angesiedelt ist. Wir reden mit Heimo Hirner und Berhard Taufner, die dieser Lehrveranstaltung abhalten. Am Anfang würde ich Heimo und Bernhard bitten, sich kurz vorzustellen.

00:02:23
 Heimo Hirner: Hallo, mein Name ist Heimo Hirner, es freut mich, wieder in eurem Podcast zu sein. Ich bin hier seit ein paar Jahren an der FH Campus Wien für Netzwerk nahe Gegenstände, Unterrichtsgegenstände verantwortlich. Ich unterrichte in Netzwerk Applikationen mit meinen Kollegen Bernhard Taufner, in Gegenständen wie Internet of Things. Das heißt alle Dinge, die Netzwerk Kommunikation benötigen. Bevor ich an die FH Campus Wien kam, war ich in einem Telekommunikationsunternehmen in der Software Integration für Operations Support Systeme SKADA Systeme, also Dinge, die man früher noch nicht Internet of Things nannte, die aber in diesen verteilten Systemen beheimatet sind.

00:03:13
 Bernhard Taufner: Hallo, mein Name ist Bernhard Taufner, ich bin ebenso wie mein Kollege Heimo Hirner auch schon 4 Jahre hier an der FH tätig meine Fachgebiete hier an der FH sind unter anderem: Web Technologies, Security und eben auch die Netzwerktechnik. Bevor ich angefangen an der FH zu unterichten, habe ich selbst auch mein Studium absolviert und mich im Laufe meines Studiums auch in den Bereichen der IT-Security spezialisiert. Davor noch während des Studiums habe ich als Netzwerk Administrator gearbeitet und auch als Web Developer zusätzlich. Das heißt vor dem Studium, während dem Studium und auch nach dem Studium, habe ich mich mit diesen Bereichen schon beschäftigt.

00:03:56
 Sigrid Schefer-Wenzl: Vielen Dank. Könnt ihr uns die Inhalte der Lehrveranstaltungen, Network Applications kurz vorstellen?

00:04:02
 Heimo Hirner: Networker Applications ist eine, würde ich sagen, doch recht zentrale Lehrveranstaltung im Studiengang Computer Science and Digital Communications. Hier verbinden wir die Software, die unsere Studierenden entwickeln oder wer auch immer, mit dem Netzwerk. Wie wir wissen: in unseren heutigen Zeiten haben wir so gut wie keine Applikation, sei es auf mobilen die devices, sei es auf Servern, PCs et cetera, die keine Netzwerkverbindung und keine Netzwerk Anbindung benötigen. Die Grundlagen für diese Applikationen, die Protokolle, die Connections zwischen den Softwareelementen und den Transport Layer an den IP Layern, die im darunterliegenden Netzwerk ist. Diese Grundlagen nehmen wir in dieser Lehrveranstaltung durch.

00:05:00
 Igor Miladinovic: Vielen Dank! Was uns jetzt interessieren würde, ist, wie diese Lehrveranstaltung organisiert ist bzw. gibt es Aufgaben oder Teile, für die du Heimo zuständig bist und Teile für die du Bernhard zuständig bis? Wie ist das Ganze aufgeteilt und wie ist das Verhältnis zwischen Vorlesung und Übung?

00:05:22
 Bernhard Taufner: Insgesamt ist es so, dass diese Lehrveranstaltung grob in zwei Teile eingeteilt ist. Wir haben auf der einen Seite eine theoretische klassische Vorlesung mit einem klassischen Frontal Vortrag, wo wir gemeinsam auch mit Studierenden die theoretischen Inhalte erarbeiten. Im Vordergrund dieser Lehrveranstaltung steht aber auch die Praxis, das heißt alles, was wir uns theoretisch erarbeiten, versuchen wir dann gemeinsam mit den Studierenden innerhalb einer Übung in die Praxis umzusetzen. Und hierbei haben wir keine einzelnen abgeschlossenen Übungen, sondern wir haben eine gesamte Übung, die sich über die gesamte Lehrveranstaltung zieht. Das bedeutet, wir bauen ein Netz auf in einer virtuellen Umgebung. Diese virtuelle Umgebung wird von uns zur Verfügung gestellt. Aus dieser virtuellen Umgebung können auch die Studierenden jederzeit weiterarbeiten. Das heißt, vor der Übung kann gearbeitet werden. Während der Übung kann daran gearbeitet werden. Nach der Übung kann weiterhin daran gearbeitet werden. Das Problem bei Netzwerken ist es sehr oft, dass man immer wieder neue Komponenten hinzufügen muss. Vielleicht einen Nameserver, einein Emailserver, Webserver. Und diese Komponenten müssen in Kombination miteinander natürlich weiterhin funktionieren. Das ist sozusagen der Inhalt dieser praktischen Umsetzung der Lehrveranstaltung, dass diese Komponenten miteinander noch funktionieren und man sieht, was passiert, wenn ich ein Netzwerk größer gestalte. Welche Probleme habe ich dabei? Worum muss ich mich kümmern? Das ist der zentrale Inhalt letztlich der Übung.

00:06:50
 Sigrid Schefer-Wenzl: Vielen Dank. Könnt ihr uns vielleicht nochmal genauer erklären, auf welchen Inhalten aus dem ersten Studienjahr ihr aufbaut? Das heißt, was sollten die Studierenden mitbringen für euer Fach?

00:07:06
 Heimo Hirner: Im ersten Studienjahr machen die Studierenden in den zwei Lehrveranstaltungen Networking 1 und Networking 2, die unteren Layer der Netzwerkstruktur. Das Netzwerk ist aufgebaut im Layered Approach von dem physikalischen Layer, das heißt, von den Kabeln, von der Luft Schnittstelle, die wir in einem WLAN oder ähnlichem haben. Über die unteren Protokolle des Internet Protocol IP bis zu den Transport Layer Protokollen. Das heißt, all die Technologien, die dafür sorgen, dass die Datenpakete zwischen den Rechnern verteilt werden. Das wird im ersten Studienjahr gemacht. Darauf aufbauend setzen wir mit dieser Lehrveranstaltung, ich würde jetzt nicht sagen die Krone auf, aber doch einen wesentlichen Teil des Gesamtsystems, indem wir über die Applikationen auf diese Netzwerkstrukturen zugreifen und es den einzelnen Applikationen, den Prozessen ermöglichen, Daten auszutauschen, miteinander zu kommunizieren und so eben diese Netzwerk Applikationen zu realisieren.

00:08:25
 Igor Miladinovic: Vielen Dank. Ich finde auch diese Metapher nicht ganz falsch. Das mit der Krone es ist tatsächlich so, dass man mit dieser Veranstaltung den Plicht Pfad im Bereich Netzwerktechnik im Studium abschließt. Es gibt im ersten und im zweiten Semester Network Technologies 1 und 2 und im dritten Network Applications. Danach können die Studierenden als Wahlpflicht Modul sich weiter mit dem Thema beschäftigen. Aber das ist eben optional und da damit sozusagen ein Ausbildungspfad, Pflichtpfad abgeschlossen wird, im Bereich Kommunikationsnetze. Mich würde interessieren, auf welche Berufe bereitet diese Lehrveranstaltung vor?

00:09:10
 Bernhard Taufner: Also diese Lehrveranstaltung bereitet einen auf unterschiedlichste Berufe vor. Das heißt zum einen Teil natürlich die klassische Administrations Arbeit, wie wir es auch schon erwähnt haben, also der Operations Bereich. Das heißt, wie kann ich Dinge automatisieren? Wie kann ich Systeme einrichten, wie kann ich Systeme überwachen und dergleichen? Und wenn wir jetzt vor diesen Operations Bereich vielleicht weggehen würde, dann ist vielleicht DevOps auch ein Wort was die letzten Jahre immer wieder mal gefallen ist am Arbeitsmarkt. Und das heißt Developer und operational verschmilzt ein bisschen insgesamt und auch darauf bereitet sie vor. Das heißt, für Entwickler und Entwicklerinnen ist es natürlich auch wichtig zu wissen, wie funktioniert das Netzwerk darunter. Wenn man daran denkt, man sieht Microservices, man sieht Verteilte Systeme, dann müssen auch die einzelnen Komponenten miteinander kommunizieren. Und natürlich wie der Kollege schon gesagt hat: Internet of Things. Da kommunizieren wir heutzutage über IP, IPv6, vielleicht auch manchmal noch IPv4, und können diese Technologien, die man bei uns in der Lehrveranstaltung vertieft hat, kann man dann weiter nehmen und auch sozusagen in den Bereich der Entwicklung mit einbringen. Das heißt, Administration, Operational und Entwicklung, das würde ich sagen, sind die Sparten, für die diese Lehrveranstaltung ausbildet.

00:10:25
 Heimo Hirner: Ich würde sogar soweit gehen zu sagen, dass es mittlerweile in der Softwareentwicklung, in der Telekommunikation, in allen Bereichen unseres vernetzten Lebens, wo ich etwas entwickle, wo ich etwas implementieren, um diese Netzwerke und diese Netzwerke Applikationen nicht umhin komme. Das heißt, ich sehe es als Basis für für all die Berufe, die in der Entwicklung von Systemen, von Software, Applikationen, von mobilen Applikationen, für Devices et cetera notwendig sind.

00:11:03
 Sigrid Schefer-Wenzl: Vielen Dank, wenn ihr euch drei Sachen wünschen könntet, die die Studierenden aus eurer Lehrveranstaltung mitnehmen sollen. Was wären diese drei Sachen?

00:11:16
 Bernhard Taufner: Und zwar würde ich gern haben, dass Studierende mitnehmen, ein gewisses Wissen darüber, wie komplex es sein kann, ein Netzwerk aufzubauen, das zu warten und welche Probleme dabei entstehen können, wenn mehrere Komponenten eines Netzwerks miteinander kommunizieren müssen. Der zweite Punkt, der bei uns sehr im Zentrum steht, bezogen auf diese Lehrveranstaltung, sind Fehler. Fehler zu suchen, Fehler zu finden, Strategien zu entwickeln. Ist es auch ein Teil meiner Vorlesung. Wie kann ich Fehler finden, wie kann man Strategien dazu entwickleln diese Fehler zu finden und wie kann man insgesamt schneller werden oder systematisch solche Fehler und Probleme in Netzwerken finden? Und das Dritte ist, eine gewisse Ruhe zu entwickeln, wenn etwas nicht funktioniert. Also im Normalfall ist es so, dass wenn im Netzwerk Bereich, klassischer Fall Internet funktioniert nicht, man kann nicht kommunizieren es doch erheblichen Stress bei einigen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen eines Betriebes auslöst. Und hier ist es oft wichtig, dass man ruhig bleibt, dass man gelassen bleibt. Und auch das ist etwas, was wir gern hätten. Dass die Studierenden das mitnehmen können, dass sie sich auf ihre Kompetenzen verlassen können und wissen, sie werden das Problem lösen und ruhig und sachlich mit Problemen umgehen können.

00:12:29
 Heimo Hirner: Genau wie Bernhard sagte Diese strukturierte Herangehensweise, wenn etwas nicht funktioniert, weil die Studierenden wissen, auf welcher Ebene passiert etwas. Wenn ein Service nicht erreichbar ist, gibt es viele Ursachen dafür. Es kann sowohl der Server down sein, das Netzwerk, das Kabel nicht Angesteckten et cetera. Und um das strukturiert erforschen oder bearbeiten zu können. Dafür wollen wir die Tools mitgeben und auch das Wissen die Grundlagen dafür schaffen.

00:13:06
 Igor Miladinovic: Vielen Dank! Wir kommen jetzt zum letzten Teil, wo wir über Sachen reden, die jetzt nicht direkt relevant für die Lehrveranstaltung sind, sondern mehr so persönliche Sachen, wo es um eure Sichtweise auf verschiedene Sachen geht. Und die erste Frage also bei uns im Team ist Weiterbildung ein wichtiges Thema. Wir alle machen in jedem Semester einige Weiterbildungskurse. Das gilt auch für euch zwei. Das heißt, es ist mir schon klar, dass das für euch sehr wichtig ist. Die Frage ist: Was bedeutet Ausbildung in Form eines Studiums für euch? Was ist ein Studium? Wieso sollte man überhaupt studieren?

00:13:55
 Bernhard Taufner: Bei mir ist es folgendermaßen: Ich habe grundsätzlich eine klassische Schulausbildung gemacht, im Gymnasium sozusagen. Und hierbei habe ich eine sehr allgemeine Bildung oder vielleicht auch Ausbildung erfahren. Im Zuge des Studiums hatte ich nun die Möglichkeit, dass ich mich wirklich nur mehr mit Dingen beschäftigen kann, die aus einer Fachrichtung kommen, für die ich mich interessiere. Und das ist auch das, was mein Studium für mich bedeutet dass man die Möglichkeit bekommt, eine Fachrichtung zu lernen, ein gewisses Gebiet kennenzulernen, wirklich einmal zu wissen, worum geht's. Im Großen und im Gesamten. Und das ist das, was mir das Studium bietet, wo ich der Meinung bin, dass einem das Studium bieten sollte zu zeigen: das sind die relevanten Themen, die Inhalt dieses Studiums sind. Inhalt dieser Fachrichtung sind. Und ich habe nun die Möglichkeit, als Studierender innerhalb dieser Fachrichtung mich zu spezialisieren und auf gewisse Themen zu stürzen. Das bedeutet für mich Studium bzw. auch Studieren insgesamt.

00:14:58
 Heimo Hirner: Wie Bernhard gesagt hat, dieses Aneignen von Fachwissen, dieses sich eine Zeitlang intensiv mit einer Materie, die einen interessiert, was ich natürlich hoffe, warum sollte ich etwas studieren, was mich nicht interessiert? Diese Möglichkeit, sich über längere Zeit damit intensiv zu beschäftigen, ist sicher ein wesentlicher Antriebsfaktor für ein Studium. Einen anderen wichtigen Aspekt, den ich sehe ist, dass ich neben der Anhäufung von Wissen, die ich in relativ kurzer Zeit mache, was natürlich anstrengend ist, lerne oder mir selbst erarbeite, in komplexen Zusammenhängen zu denken und mir diese Grundlagen selbst erarbeite. Es ist zwar schön, in der Vorlesung zu sitzen und die einzelnen Elemente zu hören, vorgetragen zu bekommen, die Zusammenhänge dieser Elemente, wie das Ganze zusammenspielt. Das muss ich mir im Endeffekt dann selbst erarbeiten. Hier im Studium habe ich diese Möglichkeit und wir sehen das ja auch bei unseren Studierenden. Wir haben es auch alle selbst erlebt, die studiert haben. Die Entwicklung, die ich als Person in dieser Zeit mache. Von einem, ich möchte nicht naiven Anfang sagen, aber doch von einer sehr eingeschränkten Sichtweise auf das Thema, um das Ganze dann im Gesamtkontext am Ende zu sehen und auch eine eigenständige Arbeit in Form einer Bachelorarbeit, später Masterarbeit ablegen zu können. Also ich finde es ist schon eine sehr persönlichkeitsgestaltenede Form und intensive Arbeitsphase im Leben. Und natürlich lernt man jede Menge Leute kennen. Das darf man auch nicht vergessen. Es ist neben dem Fachlichen und dem Know how ein sehr intensives soziales Erlebnis, auch so ein Studium wo man Leute aus unterschiedlichsten Gegenden kennenlernt, neue Leute deren Sichtweisen man kennenlernt, mit denen man sich austauscht. Gerade bei uns am Campus gibt's die unterschiedlichsten Fachrichtungen. Das heißt, ich bin nicht nur auf mein Informatik Bereich oder Technik Bereich beschränkt. Wir bieten ja auch den Austausch in Projekten an, den Department übergreifenden, und ich baue mir hier ein Netzwerk für mein Leben auf von lauter interessanten Menschen.

00:17:24
 Sigrid Schefer-Wenzl: Vielen Dank für diese wirklich tollen Antworten. Zwei Fragen haben wir noch für euch. Ich weiß, dass ihr euch auch viele Gedanken darüber macht, wie ihr eure Prüfungen gestaltet. Was bedeutet prüfen für euch?

00:17:39
 Intro Speaker: War mit dieser Frage schon das letzte Mal konfrontiert, beim letzten Podcast bei dem ich dabei sein durfte, und habs da schon auch als ein etwas notwendiges Übel bezeichnet, dem wir uns alle stellen müssen, die Studierenden, die Lehrenden. Es ist ein Nachweis eines Wissens, das ich mir in dieser Lehrveranstaltung angeeignet habe. um einen Teil theoretisch, zum anderen kann ich praktisch etwas umsetzen. Die Gestaltung dieser Prüfung ist für uns Lehrende eine Herausforderung, die die Studierenden wahrscheinlich auch etwas aus ihrer Sicht unterschätzen. Sie müssen die Leistung erbringen. Im Laufe dieser Prüfung aber, im Großen und Ganzen ist der Nachweis zu erbringen, dass ich mir diesen Titel, dieses Studium erarbeitet habe und dass ich das Wissen, das andere von mir erwarten wenn ich rausgehe habe.

00:18:38
 Bernhard Taufner: Für mich stellt das Prüfen zwei Dinge zur Verfügung. Zum einen kann man überprüfen, ob faktisches Wissen besteht, zum anderen, ob etwas verstanden wurde. Und uns ist natürlich das, ob etwas verstanden wurde, doch deutlich wichtiger insgesamt. Mir persönlich ist das deutlich wichtiger, wenn jemand fünf Dinge versteht, als zehn Dinge auswendig zu lernen. Nichtsdestotrotz ist es auch wichtig, um Dinge verstehen zu können. Gewisse Informationen abgespeichert zu haben, d. h. auch wie beim Kollegen, es ist ein notwendiges Übel. Insgesamt jedoch merke ich schon, dass ein Prüfungs Termin Studierenden motivieren kann, etwas abzuspeichern. Etwas zu lernen insgesamt. Ich kenne das auch von mir selber. Auch der Prüfungstermin hat mich selbst immer wieder motiviert, doch etwas bis zu einem gewissen Tag, Datum zu lernen und dieses Wissen, was man dann abgespeichert hat, vielleicht glaubt man, dass es ein Jahr später nicht mehr vorhanden ist. Aber man kann Ableitungen treffen durch dieses abgespeicherte Wissen und wir haben eingangs über Fehler geredet und wie man vielleicht Fehler findet und beim Fehler finden, gibt's auch so etwas, das könnte man Gefühl nennen. Und umso mehr Wissen man schon mal aufgenommen hat in sich, umso mehr Gefühl kann insgesamt entstehen, dass man Probleme lösen kann. Und da finde ich ist Prüfen schon etwas, was sozusagen hilfreich sein kann insgesamt, um jemanden dazu bringen, Wissen abzuspeichern.

00:20:08
 Igor Miladinovic: Vielen Dank! Wir kommen zu der letzten Frage. So eine Lehrveranstaltung ist immer so eine Kombination aus Studierenden, Vortragenden und Inhalten. Und bis jetzt haben wir über Inhalte gesprochen. Jetzt würde mich interessieren Was ist für euch eine gute Vortragende oder ein guter Vortragender? Was sind die Eigenschaften von so einer Person?

00:20:35
 Heimo Hirner: Eine gute Vortragende würde ich als eine Person bezeichnen, die ihr Fach aus Überzeugung mit einer Begeisterung versucht, den Studierenden nahezubringen. Das heißt, ich weiß, warum dieses Fach für die Studierenden relevant ist, und ich bemühe mich in einer verständlichen Art und Weise auch immer wieder in einer neuen Art und Weise, wenn sie mein Fach weiterentwickelt, den Studierenden nahezubringen und einen Teil der Studierenden auch dafür zu begeistern. Alle werde ich nie erreichen, aber dennoch immer zu versuchen, die Relevanz nahezubringen und auch eine Freude mit dem Fach. Natürlich ist das Lernen mühsam, lästig et cetera. Aber man kann mit dem Ding ja dann was machen. Es ist nicht so, dass das für eine Prüfung und erledigt ist. Das Fach ist wie das Studium der Anfang einer Reise. Und auf diese Reise sollten wir unseren Studierenden eine Idee geben, wie sie mit Schwung ihre eigene Reise angehen können.

00:21:47
 Bernhard Taufner: Für mich ist eine gute Vortragende oder der Vortragende eine Person, welche es schafft, wenn ich aus der Sicht von Studierenden sprechen würde, mich an die Grenzen meiner Komfortzone, ein bisschen über meine Komfortzone hinweg und sobald ich über diese Komfortzone hinweg bin, auch wieder zurück in die Komfortzone bringen kann. D. h. die Grenzen erkennt. Wo kann man mich reizen, wo kann ich vielleicht etwas noch selber tun? Wo sollte ich mir selbst Dinge vielleicht erarbeiten? Oder wo brauche ich Hilfe? Und an dieser Grenze kann man meiner Meinung nach am meisten lernen, am meisten mitnehmen insgesamt. Und das wird für mich eine gute Vortragende ausmachen. Sozusagen nicht jemand, der lediglich motiviert und dergleichen, sondern vielleicht sogar inspiriert für ein gewisses Thema, inspiriert zum Selbst erarbeiten, zum Selbst weiterarbeiten, und Interesse nicht zunichte macht von Studierenden, sondern dieses fördert und fordert.

00:22:44
 Igor Miladinovic: Vielen Dank für diese spannenden Einsichten in eure Lernveranstaltung und auch über diese allgemeinen Sachen. Danke auch an unsere Zuhörerinnen und Zuhörer für die Teilnahme. Und wir hören uns wieder in der nächsten Folge. Bis dann.

00:23:03
 Sigrid Schefer-Wenzl: Bis zum nächsten Mal.

00:23:05
 Heimo Hirner: Tschau.

00:23:06
 Bernhard Taufner: Tschau.