
Trolling Teacher's Talks
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TT22 - Gespräch mit Swen May über Mayway Gastrotechnik
Heute bin ich in Seiersberg und hab ein Gespräch mit Swen May – Geschäftsführer von Mayway Gastrotechnik dem führenden Gastroausstatter mit Filialen in ganz Österreich, Bayern und Slowenien. Wir sprechen über sein Leben, seinen Werdegang, wie wichtig es ist Risiken einzugehen und den Umgang mit Personal.
Viel Spaß, euer TT.
Wir haben gewusst, das ist jetzt eine Aktion Zylinderhut oder Kappl. Aber wir haben das Glück gehabt, dass wir gute Verkäufer sind und dass wir das der Bank gut erklären können, was wir machen wollen. Der hat nur gesagt, Herr May, ich sage Ihnen eines, Ich halte es wie der Landeshauptmann, damals der Kleine, Joschi, wer nicht für mich ist, ist gegen mich und hat das Telefon aufgekauft.
SPEAKER_00:Herzlich Willkommen zu einer neuen Folge von Trolling Teachers Talks and Thoughts. Ich bin heute in Seiersberg bei einem Gastronomieausstatter und ich darf ganz herzlich den Sven May begrüßen. Herzlich Willkommen. Hallo. Grüß dich. Sven, danke, dass du dir heute Zeit nimmst, dass wir da heute ein bisschen quatschen. Ich wollte einmal ganz grundsätzlich anfangen mit dem Thema, Was machst du? Was leistet dein Betrieb? In welchem Bereich seid ihr tätig?
SPEAKER_02:Ja, also unser Leistungsbereich, der ist ja sehr weit und breit gefächert. Wir kümmern uns praktisch um Kälteklima, Gastrotechnik und Großküchentechnik. Das sind unsere Bereiche, in denen wir tätig sind und dabei wiederum von der Planung weg bis zur fertigen Installation, bis zur Übergabe.
SPEAKER_00:Also ihr betreut die Kunden von Anfang bis zum Ende? Von
SPEAKER_02:Anfang bis zum Ende, also von der ersten Anfrage bis zum... Kocheinweisungen und so weiter.
SPEAKER_00:Tust du das nur geschäftlich oder hast du auch privat mit Küchen zu tun? Also kochst du selbst gern oder ist das kein Thema?
SPEAKER_02:Ich bin ein lausiger Koch. Ich habe aber das große Glück und das große Vergnügen, dass ich eine liebe Frau habe, die ausgezeichnet kocht und somit bleibt mir das sehr sport, dass ich
SPEAKER_00:mein eigenes Essen essen muss. Wie schaut es mit anderen Hobbys aus? Wenn du sagst, du kochst nicht gern, was machst du sonst gern in deiner Freizeit?
SPEAKER_02:Ich tue gerne Mountainbiken, ich genieße unsere Natur, unsere Traumhafte, die wir vor der Haustür haben, meistens bei uns da. Viele andere Hobbys wie Skifahren, auch Golf ist eines meiner Hobbys, auch wenn ich wenig Zeit habe dafür. Also
SPEAKER_00:langweilig wird es mir gar nicht. In der Freizeit quasi eher draußen, wenn es passt. Absolut draußen,
SPEAKER_02:weil der ganze Berufsalltag ohnehin bei
SPEAKER_00:uns stattfindet. Das kenne ich und verstehe. Mountainbike war nie meins, aber es ist ein schönes Hobby. Wir haben das im Vorgespräch kurz besprochen. Ich habe ein bisschen recherchiert. Wie das zustande gekommen ist, und ich habe da gelesen, dass die Eltern so einen Betrieb gehabt haben für Kältetechnik, in die Richtung gehend, oder? Genau, genau. Wie hat sich das alles entwickelt? Das war keine richtige Übergabe, aber wie ist das vom elterlichen Betrieb dann letztendlich dazu gekommen, dass du heute diese Gastronomieausstattung hast?
SPEAKER_02:Grundsätzlich, muss ich ja fast noch ein bisschen vorher anfangen, war ja der Wunsch von meinen Eltern, dass ich ein Studium mache, beziehungsweise eben eine bessere Ausbildung mache. Ich war genauso wie ein lausiger Koch bin, ein lausiger Schüler. Nicht, weil ich dumm war, das haben mir meine Lehrer damals attestiert, dass es nicht um die Dummheit gegangen ist, sondern ich habe halt nicht Mägen. Die Schule hat mir eigentlich nicht wirklich Spaß gemacht und das haben natürlich dann auch meine Eltern mit Wehmut erkennen müssen und haben dann entschlossen, jetzt werden wir den jungen Buben einfach eine Lehre machen lassen. Und die habe ich dann im elterlichen Betrieb abgeleistet, durch eine Kältetechnikerausbildung genossen. Immer unter den strengen Augen meines Vaters, der ja Kältetechnikmeister in der Ausbildung ist. Und so bin ich halt dann einmal in die Ausbildung gegangen bei uns im väterlichen oder elterlichen Betrieb.
SPEAKER_00:Man sagt ja immer, also ich kenne es ja selbst, ich habe ja auch bei meinem Papa unten quasi gelernt und siehst du das auch so, dass der eigene Papa der strengste Chef
SPEAKER_02:ist? Absolut, absolut, also das hat schon damit angefangen, dass man natürlich schon ein bisschen bestraft wird, wenn man die Schule jetzt nicht macht, so waren die ersten Tage, man fährt da raus zum Kundendienst, ich als Beifahrer bei meinem Vater, um 5 Uhr in der Früh gestartet, natürlich ist man müde als junger Bursch und möchte gerne neben, man möchte schon neben sitzen, ein bisschen schlafen, das war nicht möglich, weil mein Vater hat mir natürlich bei jeder Art ausfort gefragt, wie hat denn der Ort jetzt geheißen? Und bei dem, du hast es nicht gewusst, war es natürlich schon wieder diskreditiert. So ist halt das recht streng runtergegangen, aber auf der anderen Seite habe ich auch sehr, sehr viel Möglichkeit gehabt, dass ich mich selber ein bisschen entfalten kann und habe das eben auch machen dürfen, dass ich mich schon ein bisschen um Verkauf oder für Verkauf interessieren habe dürfen und das war schon sehr toll. Also ich bin schon mit, zum Beispiel im zweiten Lehrjahr, wenn man sich das so vorstellen kann, habe ich schon einen eigenen Chauffeur dazu gekriegt, weil ich einfach ein guter Kölner Techniker war. Und der ist mit mir gefahren, weil fahren habe ich nicht dürfen noch. Jetzt sind wir auf Service gefahren, habe ich nur einen Chauffeur gebraucht. Der Lehrbruder hat mir auch schon den Service gebraucht. Das spricht für Qualität dann. Ja, ich habe mich damals auch gefreut, das Vertrauen von meinen Eltern zu kriegen, dass ich gesagt habe, den Buben schicke ich mir jetzt einfach raus.
SPEAKER_00:Super. Und dann wahrscheinlich
SPEAKER_02:LRP abgeschlossen? LRP abgeschlossen natürlich und dann natürlich gleich einmal ins Ausland. Gleich ins Ausland, nach Stuttgart raus und da mal auf eigenen Beinen bei einer großen Air-Condition-Firma zu arbeiten begonnen. Draußen war damals schon so, dass Kältetechniker Mangelware waren. Interessant. Was bei uns ja natürlich etwas später erst gekommen ist und jetzt ganz schlimm eigentlich geworden ist. Aber damals schon. Und ich war natürlich glücklich, dass so einen jungen Kältetechniker aus Österreich gekriegt. Und da habe ich damals quasi noch... Für Flughafenbusse zum Beispiel, die nach Kairo gegangen sind, habe ich Trinkwasserkühler einbauen dürfen oder beim Neoplanwerk, der die großen Autobusse baut, da haben wir die Air Condition einbaut für die Firma Sytrak, hat die damals geheißen. Ein tolles Unternehmen. Und auch dort war es als 19-Jähriger für mich toll. Zuerst war ich in der Montage, dann war ich in der Reparatur und dann habe ich dem Meister sofort widersprechen müssen, weil ich natürlich ein guter Kältetechniker war und der Meister unter Anführungszeichen jetzt nicht so ein guter. Und habe dann eben bei einer Diagnose gesagt, das ist das und er hat gesagt, das ist das. Dann sind wir ein bisschen übereinander gekommen. Und dann ist aber das herausgekommen, dass das das war, was ich gesagt habe. Und am nächsten Tag war ich schon nicht mehr in der Reparatur. War aber mein Schaden nicht. War aber mein Schaden nicht, weil das ist nicht unbemerkt geblieben. Und ich bin dann gleich in die Forschung und Entwicklung gekommen und habe dort dann dürfen helfen bei der Weiterentwicklung von diesen Klimaanlagen.
SPEAKER_00:Super. Das heißt, du hast wirklich eigentlich alles durchgesägen. Also wirklich jede Abteilung. Ja, war interessant als junger
SPEAKER_02:Mensch überhaupt, dass dort in dem Ausmaß zu sehen. Und der Ursprung von dem Ganzen war ja noch ganz ein anderer. Das war ja damals eigentlich schon mein größtes Abenteuer, war ja vorgeplant, weil die wollten mich eigentlich einsetzen damals für die Kühlzellenmontage im Iran. Da hätte ich nachher in Iran runter und dort, glaube ich, 30 waren es, Kühlzellen mit Kältetechnik aufstellen. Nur ist dann der Umsturz gekommen, beziehungsweise der Krieg hat dann angefangen. Jetzt ist aus dem nichts geworden. Aber schon bin ich halt in Deutschland geblieben.
SPEAKER_00:Dabei ist es ja, du sagst, das war damals schon Mangel, dabei war ja Kältetechnik für die Privatwirtschaft, also für die Haushalte noch gar kein Thema damals, oder? Da haben ja die wenigsten Leute daheim eine Klimaanlage gehabt. Das war eigentlich wirklich was, was für Unternehmen war, oder?
SPEAKER_02:Also Klimaanlagen und so wie es heute ja immer häufiger ist, diese privaten Kühlzellen, die wir ja wirklich in Mengen momentan auch aufstellen, die hat es natürlich nicht gegeben damals. Das heißt, wir haben zwar auch zwischendurch immer wieder so private Kleingeräte repariert, weil damals hat man eine Tiefkühltruhe noch repariert. Heute wird die einfach weggeschmissen, weil sie sich nicht mehr ausgeht oder sich nicht mehr auszahlt. Rechnet sich nicht. Und damals hat man die noch repariert und das haben wir natürlich auch dann wir gemacht.
SPEAKER_00:Gut, du bist dann von Stuttgart wieder zurückgekommen Ich
SPEAKER_02:bin dann wieder retour ins Unternehmen, ins elterliche, habe dann da wieder als Kältetechniker gearbeitet und habe dann eine interessante Begegnung gehabt. Zwei Jahre später in etwa ist in unserem Geschäft plötzlich ein Italiener
SPEAKER_01:gestanden.
SPEAKER_02:War ganz unerwartet eigentlich. Und der hat mit meinem Vater geredet und hat gesagt, er möchte ihm gerne anbieten, dass wir Kaffeemaschinen verkaufen. Was der Vater dann gesagt hat, das interessiert ihn überhaupt nicht, er ist ein Kältetechnikbetrieb, was soll er mit Kaffeemaschinen machen? Und ich habe das so ein bisschen zwischen Tür und Angel gehört und habe mir gedacht dann, Ja, das sollte man sich schon anschauen besser. Und da habe ich gesagt, du Papa, warte ein bisschen, lass mich mit denen mal
SPEAKER_01:reden.
SPEAKER_02:Und habe dann mit dem gesprochen, ich weiß heute noch, wie er geheißen hat damals, der Herr Raffaele Delacqua war das, von der Firma Rangilio. Sobald rede ich schon einmal. Ja, ganz ein netter Bursche, langjährig und heute haben wir noch sehr guten Kontakt. Und der hat dann einem angeboten, okay, verkauft die Kaffeemaschinen bei uns. Und dann habe ich gesagt, okay, wieso eigentlich nicht? Wir machen ja auch die Kälte technischen Reparaturen bei den Gastwirten unter anderem und da könnte man ja auch was anderes dann dort anbieten und wenn Interesse da ist, dann werden sie das auch kaufen, weil Service, was wir machen, ist gut, also wir sollten es dann das nicht kaufen. Gesagt, getan, haben wir das ins Programm genommen, war natürlich damals sehr schwierig, wir haben ja kein Geld gehabt, das war ja damals unglaublich, fast so eine Kaffeemaschine, die hat damals gekostet im Einkauf 30.000 Schilling.
SPEAKER_00:Ja, das hat ganz vermögen gewesen. Ja, ja, damals
SPEAKER_02:nicht und jetzt hast du aber müssen, das war auch die Abmachung einmal fünf Maschinen kaufen, dass du überhaupt starten hast können mit dem. Das war fast unfinanzierbar für uns als kleines Betrieb in Wirklichkeit. Aber das haben wir uns geleistet, das haben wir gemacht. Jetzt war ich natürlich gefordert, weil der Papa hat gesagt, du, aber schau, dass du dich aber gleich wieder weiterbringst. Das ist klar, ja. Jetzt habe ich natürlich einen schweren Druck auf den Schultern gehabt. Habe aber dann wiederum großes Glück gehabt, weil ich sehr, sehr gute Gastronomen gekannt habe, die wesentlich älter waren wie ich damals, aber die haben gesagt, dem Buben helfen wir jetzt einmal. Und haben dann zwei wirklich namhafte Gastronomen gleich einmal tolle Kaffeemaschinen bei mir gekauft und so ist das dann gestartet. Das haben die anderen dann gesehen und das war dann relativ nicht einfach, aber doch relativ schnell, dass ich die fünf Maschinen wieder verkaufe. Und so ist das eigentlich dann mit der Gastro-Technik begonnen. von dem dann das Ganze entstanden
SPEAKER_00:ist. Und aus dem heraus hast du dich dann selbstständig gemacht, dass du da dann Kundenstock aufgebaut
SPEAKER_02:hast? Ja, da war noch viel dazwischen natürlich. Wir haben dann natürlich begonnen, mehrere andere Produkte auch noch ins Programm zu nehmen.
SPEAKER_00:Du warst mehr mit Gastro dann zum Tunnel. Genau,
SPEAKER_02:also immer in diese Richtung Gastro und Messen besucht und geschaut halt und dann sind halt Großküchengeräte dazugekommen von der Firma Armbach, hatte ich damals geheißen, und Kühlschränke und so weiter. Man muss sich das so vorstellen, das hat damals so begonnen, wenn ich da jetzt einen Kunden gehabt habe, eben den einen Gastwirt vielleicht, der hat eine Kaffeemaschine gekauft und da hat er ein neues Café
SPEAKER_01:gemacht.
SPEAKER_02:Dann hat er gesagt, ich kaufe jetzt von dir den Eisbierflutautomat, die Kaffeemaschine, den Gläserspüler und den Tortenkühlschrank. Okay, Auftrag geschrieben. Dann bin ich Mitternacht losgefahren mit dem Lieferwagen Und bin dann halb Italien abgefahren, habe die Kaffeemaschine geholt, habe den Tortenschrank geholt, habe den Eiswürfler
SPEAKER_01:geholt
SPEAKER_02:und bin dann wieder rauf. Und am nächsten Tag, dann haben wir das dort aufgestellt. Wahnsinn. Im Auto geschlafen, ein bisschen und schon wieder weiter. So waren die ersten Ausstattungen im Gastro-Bereich.
SPEAKER_00:Schöne Geschichte. Und dann bist du dann weitergegangen. Was war dann der große
SPEAKER_02:Schritt? Was würdest du sagen, war dann so? Naja, der große Schritt ist eigentlich dann einmal die Idee selber gewesen. Wir haben dann das ausgebaut, sind auch auf Messen gegangen. Es ist immer mehr geworden, immer mehr geworden, sodass auch noch die großen Konkurrenten auf uns aufmerksam geworden sind. Und damals hat es ein Telefongespräch gegeben zwischen mir und einem Leiter erst kürzlich verstorbenen Ex-Wettbewerber, der Mitbewerber von uns, der hat mich damals angerufen und hat nicht viel gesagt zu mir. Der hat nur gesagt, Herr May, ich sage Ihnen eines, ich halte es wie der Landeshauptmann, damals der Kleine, Joschi, wer nicht für mich ist, ist gegen mich und hat das Telefon aufgekaut. Und ich habe mir gedacht, aber jetzt schaust du mal, weil das kann ich auch. Hat er mich sehr motiviert und aus dem heraus dann haben wir noch mehr Gas gegeben in Wirklichkeit. Aber durch die immer größer werdenden Radien, die wir da gehabt haben und dann immer mehr Kunden, immer mehr Kunden, haben wir dann gemerkt, okay, das kann jetzt nicht eigentlich der Weisheit letzter Schluss sein. Diese Vertriebsmethodik, wie wir es damals gemacht haben und wie es heute eigentlich bei den Wettbewerbern zumeist immer noch ganz gleich stattfindet. Man ist damals mit einen großen Koffer voll mit Ordnern herumgefahren, Prospektordnern, Preislisten und so weiter. Und ist dann von Gastwirt zu Gastwirt gefahren. Man hat gesagt, okay, heute bin ich im Bezirk Volzberg, morgen bin ich im Bezirk Murau. Klassisches Vertretergeschäft. Vertreter und Grüß Gott und dort ein Kaffee und da ein Kaffee. Man hat noch 15 Kaffee im Laufe des Tages. Ist so gewesen. Und so hat man halt das Geschäft gemacht. Dann haben wir gesagt, das kann es ja nicht sein. Es gibt ja da schon ganz andere Methoden. Man hat die diese Baumärkte damals gerade begonnen zu machen, diese Fachmärkte großen. Dann natürlich im Möbelhandel war es damals schon so, da hat es den Gräbel Möbel schon gegeben, der hat da das richtig gut gemacht zum Beispiel, der Werner Gräbel mit seinen Möbelhäusern. Übrigens ein super Kunde auch dort in meiner Startphase gewesen, da haben wir dürfen auch diese ganzen Pizzerien, die er da reingebaut hat in die Möbelhäuser, haben wir dürfen ausstatten, das war ja einer der größten Dinge überhaupt für mich damals, da war ich ganz stolz drauf. dass wir das auch machen dürfen. Ja, aber da haben wir gesehen, es gibt andere Vertriebsmöglichkeiten auch, nicht nur dieses von Haus zu Haus fahren. Und dann haben wir gesagt, der Vater natürlich auch, voll involviert, und mein Bruder, und haben gesagt, jetzt müssen wir uns was überlegen. Und dann ist halt gekommen, haben gesagt, okay, was machen wir, was könnten wir was anderes machen, was interessanter ist. Erste Idee war, wir machen einen riesen Verkauf von Gebrauchtwaren. Weil wir sind Techniker, wir können die reparieren, wir können die wiederherstellen, wenn es jetzt auch schon ältere Geräte sind, und verkaufen das dann wieder an Kunden, die gebrauchte Waren suchen.
SPEAKER_00:Das was heute quasi refurbished ist,
SPEAKER_02:habt ihr damals schon. Das haben wir als erstes im Gedanken gehabt und dann haben wir aber gesagt, ja, aber das ist natürlich schon sehr gefährlich, weil wir wollen ja natürlich auch eine Garantie geben drauf und man steckt nicht drinnen, auch wenn man als Techniker das gut beurteilen kann, aber das kann trotzdem hingestellt werden und eine Woche später ist irgendwas kaputt dabei. Jetzt sagst du, nein, das geht nicht, das geht nicht. Ja, was könnte man machen? Was könnte man machen? Dann haben wir gesagt, okay, schauen wir uns das nochmal an, genau wie diese großen Fachmärkte oder eben Geschäfte funktionieren, wie große Ausstellungen, die Preise sind überall gut sichtbar auf den Geräten, was ja in unserer Branche ein No-Go war, zu dem Zeitpunkt. Da war es sogar so, du hast nicht einmal ein Angebot gekriegt von Irngang, wenn der nicht vorher physisch die gesehen hat. Also eine Preisanalyse war nicht einfach vom Wettbewerb zu kriegen, weil die haben da keine Angebote gemacht. So misstrauisch waren wir da. Und Ja, aber das war eben nachher, da haben wir uns ein paar Märkte angeschaut und sind immer mehr zu dem Entschluss gekommen, auch wenn wir jetzt nur eine Nischenbranche, eine Nische eigentlich besetzen da mit unseren Gastronomie-Kunden, wäre es doch vielleicht interessant und das würden die vielleicht auch für gut befinden. Und haben dann eigentlich gesagt, okay, was brauchen wir, damit es gut geht? Wir müssen eine Riesenausstellung haben, wir müssen schneller sein als die anderen, das heißt, wir müssen was auf Lager
SPEAKER_01:haben
SPEAKER_02:was eben die gängigsten Produkte sind. Und das Dritte natürlich, das Wichtigste fast, wir müssen günstiger sein wie die. Wir müssen schauen, wir müssen günstiger sein wie die und das verbunden mit einer guten Werbung, dass der Kunde stattdessen erwartet, bis wer zu ihm kommt, zu uns
SPEAKER_01:kommt.
SPEAKER_02:Diese Sachen müssen wir abholen und das müssen wir schaffen. Und da haben wir noch wirklich lang drüber nachgedacht, geschaut, haben dann eine externe Agentur damit beauftragt, dass wir überall einmal einen Namen
SPEAKER_01:haben.
SPEAKER_02:Das Maiwe, das war ja damals nicht noch, das hat damals Herbert Mai, mein Papa, seinen Namen, hat das Unternehmen getragen damals und haben gesagt, nein, das muss anders
SPEAKER_01:heißen.
SPEAKER_02:Und da sind eben viele, viele Namen reingekommen und aus dem hat sich dann auch dieses Maiwe herauskristallisiert. Unter anderem auch natürlich das Logo und viele, viele andere Dinge, auch das Shop-Konzept, das gezeichnet wurde, also sehr, sehr professionell ist das gemacht worden. Und das aber alles mit einem Geld, das gar nicht unseres war. Weil wir haben kein Geld gehabt. Das war damals so, wie ich es vorher gesagt habe, wir haben überhaupt kein Geld
SPEAKER_01:gehabt.
SPEAKER_02:Aber wir haben das Glück gehabt dass wir gute Verkäufer sind und dass wir der Bank gut erklären können, was wir machen wollen. Und die haben das für gut befunden? Die haben das dann für gut befunden und da sind wir halt eines Tages dann mit dem Bankdirektor, mit seinen Chauffeuren, der Bankdirektor kann mich noch so gut erinnern, ist vorne gesessen, hat die Presse, weiß ich sogar die Zeitung, die Presse hat er gelesen vorne, der Chauffeur ist gefahren und der Papa und ich sind hinten gesessen und sind nach Wien gefahren zur Zentralbank, zur Zentralbank. alle dort. Ich glaube, das war damals die Vorgänger-Ding noch von der Erste Bank. Ich weiß jetzt nicht, ob es die Kreditanstalt war. Ich glaube, es war gar damals eine Kreditanstalt. Und Businessplan habe ich schon vorher mitgemacht und bin dann raus und habe das dort präsentiert. Da waren zwei Banker dort und die haben sich das angehört und haben geschaut und die haben gedacht, das könnte funktionieren und so weiter. Und dann sind wir halt wieder gefahren. Gehört haben wir dort noch nichts. Und nachher Ein paar Tage später kriegen wir den Anruf, sie finanzieren uns das. Das war für uns natürlich dann gleichzeitig auch der Startschuss. Und natürlich aber auch, wir haben gewusst, das ist jetzt eine Aktion, Zylinderhut oder
SPEAKER_01:Kappel. Das heißt, wenn das jetzt nicht
SPEAKER_02:funktioniert, dann haben wir gar nichts mehr. Dann haben wir kein Haus mehr, dann haben wir kein... Also gar nichts mehr, in Wirklichkeit. Da hätte man können von Haus auf gehen, wenn es nicht funktioniert hätte. Das heißt, wir haben gar keine andere Wahl gehabt, als wie das hat müssen funktionieren. Jetzt war der Druck natürlich nicht gering,
SPEAKER_00:eigentlich. Und hat es sich nachher relativ schnell abgezeichnet, dass es funktioniert? Oder war das am Anfang schon eine Wackelpartie?
SPEAKER_02:Das ist am Anfang eine große Wackelpartie gewesen, aber hat natürlich auch schon einen gewissen guten Hintergrund gehabt. Wir haben natürlich müssen neue Lieferanten suchen. Aber mit den Lieferanten, die wir damals gehabt haben, haben wir schon weiter gearbeitet, aber mit dem wäre es auch nicht möglich gewesen jetzt, dass wir diesen Preisvorteil abbilden können. Das heißt, wir haben da wieder Nächte verbracht mit den Analysen und geschaut, welche Produkte interessanter sind und so weiter. Und meine Frau hat mir da immer geholfen, da sind wir oft bis zwei in der Früh gesessen und haben nur geschaut, Preisvergleiche gemacht und bis wir noch unser Sortiment gehabt haben und dann mit dem sind wir noch auch gestartet. Jetzt haben wir noch Großbestellungen gemacht bei denen und die haben sich gefreut, weil das war ja nicht so üblich, dass da einer gleich einmal 50 Küchen gekauft und so Sicher
SPEAKER_00:in dem Preissegment sowieso. In dem
SPEAKER_02:Preissegment nicht, das sind ja Riesendinger und haben dann in Karlsdorf ein tolles Mietobjekt bekommen. bei der, ich glaube, heute ist immer noch die Firma Röfix dort, aus dem Putze, tolle Firma, österreichische, und haben dann dort einmal unsere ersten, glaube ich, 600 Quadratmeter waren es zuerst, Ausstellungsfläche und damals, ich glaube, 1000 Quadratmeter Lagerfläche angemietet, war riesig für uns damals, haben wir gedacht, diabetisch, wie kriegen wir das jemals voll und was tun wir da jetzt? Eingeräumt nach dem Shop-Konzept, wie es uns praktisch vorgegeben worden ist und dann haben wir natürlich was gemacht, was in der Branche eben total verbrannt war, wir haben Preise aufgetan. Jetzt war dann das Lustigste für mich nachher immer wieder, Dort, wenn alle Leute schon weg waren, die Mitarbeiter, bin ich oft noch drin gesessen und habe mir noch meine Gedanken gemacht, bevor wir aufgesperrt haben, was können wir machen, wie können wir machen. Und da sind damals noch die besagten Wettbewerber gekommen und haben die Nasen schon auf die Scheiben gedrückt. Das war für mich ein Vergnügen, nachher immer rauszugehen und zu sagen, Grüß Gott, können Sie reinkommen? Das sind keine Geheimnisse. Ich war komplett verblüfft, natürlich zuerst einmal komplett verblüfft. läuft, aber das hat dann auch das Ganze ein bisschen umgedreht und hat dazu geführt, dass halt die anderen nachher begangen haben, ein bisschen transparenter die Preise dort zu stellen und eben nicht so verdeckt zu arbeiten. Weil damals war es ja üblich, in der Branche, da hat es Listenpreise gegeben, da hat eine Kaffeemaschine, die hat 30.000 im Einkauf gekostet zum Beispiel, da hat es Listenpreise gegeben, die hat halt 80.000 Euro gekostet, Listenpreise. Und dann hat halt der eine Wirt im Ort zwei 20% gekriegt und der andere, der hat halt mehr Bier getrunken mit dem Verkäufer, hat nur 30% gekriegt. Und das ist halt gar nicht gegangen. Da hat es keine Fixpreise gegeben. Wir haben gesagt, okay, wir machen von Anfang an einen super Preis, der irgendwie geht, aber das ist auch ein Fixpreis. Da können wir dann nichts
SPEAKER_00:mehr tun. Du sparst dir dann ja auch viel Mühe mit dem ganzen Verhandeln, wenn du deine Kunden dahingehend erziehst, dass du weißt, der Preis ist fix, aber er passt. Das kommt dir dann auch irgendwie zurück vom Kunden, oder?
SPEAKER_02:Absolut, auch wenn es sehr schwierig war, weil natürlich der österreichische Gastronom, ich glaube nicht nur der Gastronom, ich glaube der Österreicher generell, der tut schon gerne handeln. Das ist immer schon so gewesen und ich glaube, das ist heute noch nicht ganz verschwunden. Damals war es noch viel ausgeprägter sogar, der Durchheben, die handeln haben müssen, damit sie einen gescheiten Preis kriegen. Ja, sicher, ja. Und da haben wir halt natürlich dann diese Fixpreise gehabt. Aber, was... Du merkst, ich habe immer wieder das Wort Glück im Mund, was dann für uns ein riesen, riesen Glück war. Das war zum gleichen Moment, wie wir eröffnet haben, das war im Jänner 1995, ist im Dezember davor, ich glaube es war Dezember oder Ende November, eine ganz extreme Lira-Abwertung passiert. passiert. Das hat es ja früher öfter gegeben. Die Lira hat sich ja immer
SPEAKER_00:wieder mal zerrissen. Das waren auch die 10.000-Lira-Scheine.
SPEAKER_02:Ich weiß es, ungefähr im Ausmaß von 30% hatte ich gegenüber den Schilling damals einen Wert verloren. Und jetzt haben wir sowieso schon günstiger einkaufen können, weil wir eben größere Mengen gekauft haben. Da haben wir schon einen Preisvorteil gehabt. Aber jetzt haben wir das Glück gehabt, dass wir diese 30% noch einmal dazu haben. Das hätten die anderen Wettbewerber auch
SPEAKER_01:gehabt,
SPEAKER_02:aber die waren immer zu gierig. Die haben das nicht hergegeben. Das heißt, die haben die gleichen Preise weitergehabt
SPEAKER_01:und wir als
SPEAKER_02:MyWay sind von Anfang an mit dem Preis schon mit der reduzierten Lira rein und haben dadurch einen Preisvorteil gehabt von 50% zum Start. Wahnsinn. Das war natürlich gewaltig und ich weiß es aus Erzählungen von späteren Mitarbeitern als Verkäufer, die sind damals, sind die reihenweise von den Wirtshäusern ausgeflogen, weil die haben da drüben eine Woche vorher einen Eiswürfelautomaten, um bei dem Beispiel vielleicht zu bleiben, verkauft ums Doppelte, wie es noch bei uns war im Preis. Und dann hast du natürlich das Vertrauen verloren. Das Vertrauen verloren war der Grund, warum so einige zu uns gekommen sind, weil die haben gesagt, wir können dort nicht mehr arbeiten, weil unsere Kunden lassen uns gar nicht mehr ins Haus.
SPEAKER_00:Das verstehe ich. Du hast ja auch nicht nur Kunden in Österreich, ich habe recherchiert, dass du auf der ganzen Welt eigentlich Kunden hast, ne? Wie kommt man zu einem Kunden? Zum Beispiel in Japan habe ich gelesen, Wie
SPEAKER_02:kommt man einfach zu dem? Ja, das ist ja spannend hin und wieder. Das japanische Beispiel, das ist aber recht einfach erklärt. Das ist ein Kunde gewesen, das ist eine österreichische Firma, die in Japan eine größere Montageleistung durchgeführt hat. Und die hat dann von uns eben die Geräte einkauft, dass sie dort ihre Mitarbeiter gut verpflegen können. Aber es gibt natürlich auch ganz andere Beispiele jetzt. Eines Tages... war ein Mann bei mir da im Geschäft drinnen und ich war ja selber aktiv am Anfang im Verkauf und er spricht in Englisch mit mir und er erklärt mir halt, er macht ein Hotel in Russland. Und er möchte dann mit uns das mal anschauen, ob das nicht passen könnte. Und hat sich dann herausgestellt, dass der aus Moldawien ist, das vier Sterne Hotel soll in Novosibirsk entstehen. Und nach mehreren Gesprächen hat er dann gesagt, er macht das mit uns. Er macht das mit uns, aber wir müssen das natürlich auch dann in Betrieb nehmen, also installieren und dem unsere Techniker schicken. Und das war für uns natürlich schon ein sehr komplizierter haben gesagt, mein Gott, nein, in Russland wissen wir jetzt ja gar nicht, wie das geht. Die wichtigste Entscheidung, die wir damals getroffen haben, war einfach das, dass wir gesagt haben zu denen, ja, alles gut, Ware ab Werkstau bei uns, dann ist das Risiko bei Ihnen und bitte vorher zahlen. Das war die wichtigste Entscheidung und ich komme jetzt darauf, wieso das so wichtig war. Weil wie wir dann eigentlich den Montagetermin schon im Auge gehabt haben, weil das nicht mehr weit weg war, hat uns der Kunde kontaktiert und hat gesagt, liebe Firma Mäube, ich brauche noch einmal ganz das Gleiche. Dann haben wir gesagt, wie jetzt, machen Sie noch ein Hotel? Er hat gesagt, nein, die Ware ist nie angekommen. Nein. Ja, der ist verschwunden. Unglaublich. Das war halt ein Leben, das ich gedacht habe, um Gottes Willen, wenn es uns da erwischt hätte, hätten wir vielleicht gleich zusperren können. Ja, sicher, ja. Weil das hätten wir nicht verkraftet wahrscheinlich. Und so haben wir dann das zweimal geliefert, war natürlich dann für den ein riesen, riesen Verlust da. Aber es ist schlussendlich dann gut ausgegangen. Ich glaube, das Hotel, also ich habe das immer geschaut, das gibt es heute noch und hat alles gut funktioniert.
UNKNOWN:Ja.
SPEAKER_00:Wie ist es so generell, also wenn du sagst, das war jetzt ein Zufallsbeispiel mit diesen Herren, aber wie ist es ganz generell, wenn ich jetzt aus Österreich ein Gasthaus aufmache, wie läuft das ab, dass ich zu einer Gastronomie-Küche komme? Ich komme zu dir und sage, ich will ein Kino-Restaurant aufmachen oder ein Italiener- oder Schnitzel-Restaurant. Wie funktioniert das? Grundsätzlich ist es ja
SPEAKER_02:so, dass das... Es sollte ja schon viele verschiedene Kundenorten gibt da. Es gibt immer mehr zum Beispiel jetzt bei uns Kunden, die sind Quereinsteiger. Die haben eigentlich gar nie noch in der Gastronomie gearbeitet, bauen aber irgendeine Immobilie, irgendwas Größeres und sagen, okay, da wollen sie jetzt auch ein Restaurant drinnen haben oder Mitarbeiterverpflegung oder wie auch immer. Und da ist es natürlich dann schon... sehr wichtig, dass die dann auch wirklich erfahrene und professionelle Leute vor sich haben, die das dann planen und anbieten können. Und das ist auch der Grund oder mit der Grund dafür, dass wir bei unseren Kundenberatern ausschließlich Köche beschäftigen. Ich bin der fixen Überzeugung, dass nur der Koch weiß, wie die Küche dann genau ausschauen soll, wenn der Kunde sagt, er möchte das und das machen. Wie kommst du dann zu deinen
SPEAKER_00:Leuten? Ist das schwierig, dass du zu Köchen kommst? Sehr schwierig, wenn man weiß, wie sollten
SPEAKER_02:Köche da sein, aber zum Glück haben wir nicht so eine große Fluktuation, also unsere Mitarbeiter sind zumeist schon langjährige Mitarbeiter und das kann sein, einmal ein Selbstständiger, der sagt, ich will jetzt selber mein eigenes Lokal führen, dass der dann zu uns kommt, habe ich zum Beispiel als guter Beispiel auch bei uns. Oder eben Köche, die 45 Jahre alt sind und sehr häufig ist es dann so, dass sie zwischen 40 und 45 Jahren sich umorientieren wollen, weil sie sagen, ich will nicht mehr jeden Tag kochen. Und das sind dann meist oder oft Leute, die dann zu uns kommen oder sich bei uns dann bewerben und die nehmen natürlich mit offenen Händen dann offene Arme bei uns auf. Die haben natürlich ein großartiges Know-how, dass wir das dann auch wirklich unseren Kunden weitergeben
SPEAKER_00:können. Wie geht es dir da mit der Verkaufsfähigkeit? Wir haben den Weg auch bestritten, dass wir eben... versuchen Tischler einen Verkauf zu kriegen. Die haben dann zwar das technische Know-how, aber es mangelt dann manchmal ein bisschen am Interpersonellen, an der Verkaufsfähigkeit. Wie machst du da? Oder hast du das Problem auch
SPEAKER_02:beobachten können? Auf alle Fälle, auf alle Fälle. Aber ich bin der Überzeugung, das muss... der Mensch selber, das sehe ich eigentlich in fünf Minuten, wenn sie bei mir bewirbt, ob er jetzt ein Verkäufer werden kann oder nicht. Es gibt oft die besten Köche, ich habe da Köche gehabt, die Hauben erkocht haben und sie beworben haben und wo ich dann später gesagt habe, sie müssen als Koch bitte uns erhalten bleiben. Ich nehme sie nicht, weil wir brauchen sie als Koch. Und andere wiederum, andere wiederum, die kommen rein und du merkst, der ist offen, der ist freundlich, der ist komplett eben alles, was den Verkäufer auszeichnet, hat der. Und alles andere muss man sich dann eh aneignen und wir schulen ja unsere Leute permanent. Das heißt, wenn bei uns jetzt ein neuer Koch als Kundenberater kommt, der muss zuerst einmal eine Monatsschulung machen. Bevor der nicht das Monatsschulung hat, verkauft der gar nichts bei uns. Weil ich sage, Das bin ich meinen Kunden schuldig. dass der super oder gut ausgebildete Kundenberater
SPEAKER_00:hat. Nur Koch sein reicht auch nicht. Nein, reicht nicht,
SPEAKER_02:reicht überhaupt nicht und schon gar nicht bei uns, weil das einfach so eine komplexe Materie ist, die viel mehr dann wie das noch erfordert. Aber die Grundkenntnisse, die Skills, die haben die Köche für diesen Job und wenn der dann noch ein offener Mensch ist, ist man oft überrascht, wie schnell die dann auch das Verkäuferische drauf haben und was gibt es Schöneres, wenn der Kunde reinkommt und der Verkäufer kommt hin und sagt, ich weiß, wie Sie das machen können, weil ich habe das 20 Jahre lang gemacht. Ich habe das immer mit dem Gerät gemacht. Das empfehle ich Ihnen jetzt. Was Der Kunde sagt, super, schau,
SPEAKER_00:ist sicher die beste Wahl. Das stimmt, das stimmt. Generell Mitarbeiterführung, also mir hat das sehr gut gefallen, wie ich reingekommen bin. Hast du gerade einen Kaffee getrunken mit einem Mitarbeiter, der anscheinend gerade Urlaub hat und du hast gesagt, es ist schön, wenn die Mitarbeiter im Urlaub reinkommen. Ich habe dann auch erwidert, dann hat man einiges richtig gemacht. Wie nimmst du das mit der Mitarbeiterführung?
SPEAKER_02:Ja, also bei uns, wir sind ja nicht nur dem Namen nach ein Familienbetrieb, wir leben das wirklich auch. Also wir sind eine große Familie und man merkt auch ganz schnell natürlich, nicht jeder möchte das, haben wir auch von den Mitarbeitern nicht, wir haben da auch einige mittlerweile, aber es gibt viele, die das nachher schon gerne auch spüren immer wieder und das wird ja immer mehr und immer stärker in der heutigen Zeit, dass durch diese vor allem weniger werdenden sozialen Kontakte, die die Leute haben wollen, die Jungen, dass wir da in den Firmen ein bisschen auch, so wie die Großeltern sind oder in der Art ein bisschen auch, die gut zuhören können und wenn es ein Problem gibt, sind wir auch dafür da, dass wir da vielleicht dann zuhören, vielleicht auch den einen oder anderen guten Tipp geben können nachher und so halten wir es halt auch. Das ist wirklich sehr familiär bei uns, was aber nicht heißt, dass es nicht fordernd ist. Also wir erwarten uns schon auch wirklich voll Einsatz und gute Leistungen, aber umgekehrt ist es so, dass wenn irgendwas einmal ist, dann helfen wir alle
SPEAKER_00:zusammen. War das schon immer so familiär oder ich meine, du machst das jetzt doch schon einige Jahrzehnte oder hat sich das verändert, der Führungsstil?
SPEAKER_02:Das war früher noch freundschaftlicher fast, aber da war man natürlich auch kleiner und meine ersten Mitarbeiter, das waren alles Freunde von mir. Das war damals mein Auswahlkriterium, dass ich gesagt habe, du kannst gut mit Computer, komm. Wir machen das zusammen. Und der andere kam gut mit Werbung. Wir machen das. Das sind alles fremde, bekannte, gute gewesen von mir. Am Anfang war natürlich viel, viel kleiner, wie schon gesagt. Da war das auch noch möglich. Aber wir haben dieses familiäre immer gehabt. Das ist auch eine menschliche Sache für unsere Familie. Wir sind so eigentlich. Wie viele Leute hast du jetzt insgesamt? Mit den Partnern 180. 180? Das
SPEAKER_00:ist schon eine Hausnummer. Und die kennst du auch alle persönlich? Wie sagst du von jedem jetzt, wer er ist?
SPEAKER_02:Ja, ja, ja, also weitestgehend habe ich es alle benommen. Ja, habe ich es alle benommen und habe mit allen eigentlich einen recht guten Kontakt immer wieder.
SPEAKER_00:Okay, sonst von der Struktur her, also hast du wahrscheinlich schon Bindeglieder, bei 180 Leuten brauchst du ja... schon Führungsebenen. Wie seid ihr da aufgebaut?
SPEAKER_02:Wie schon am Anfang gesagt, ist es ja so, dass das die Familie macht. Das heißt, mein Bruder, der ist zuständig bei uns für die ganze Technik. Das heißt, alle Techniker die für die Installationen und dann auch für den Reparaturensupport da sind. Die sind unter seiner Führung und ich bin zuständig für den Handel. Also Verkauf, Lieb, Einkauf, das mache ich und so ist das bei uns aufgeteilt. Dann haben wir noch eine ganz liebe Mitarbeiterin, die Prokuristin Frau Krevel, das ist meine rechte Hand eigentlich, dann im Handelsbereich drinnen und natürlich dann immer wieder viele kleinere Rädchen nachher noch dabei, die aber nicht unwichtiger sind als wir selber, damit das Ganze läuft. Ob das jetzt die Buchhaltung ist, ob das jetzt die Beschaffung ist. Jeder Teil muss laufen. Überall dann eine leitende Person, die das macht und dann halt die anderen, die halt dann da mithelfen und dann halt auf dem Weg sind, dort auch hinzukommen.
SPEAKER_00:Als letzten Punkt würde ich dich noch fragen, Wie schaut es, was siehst du, Mai, in 20 Jahren? Was sind die Zukunftspläne? Was ändert sich?
SPEAKER_02:Ich weiß jetzt nicht für nächstes Jahr, aber für 20 Jahre, das ist natürlich auch vielleicht sogar leichter zu beantworten. Ja, natürlich in der heutigen Zeit, wo jetzt diese große, die großen Mangel eigentlich auftauchen, ob es bei unseren Kunden ist oder bei uns, sich hier natürlich immer mehr in unseren Produktsortiment-Automatisierungen drinnen, dass man das wirklich alles Mögliche automatisiert und natürlich auch in der ganzen Struktur, das wird halt wirklich jetzt, wir werden nicht weniger Leute deswegen werden, aber es wird halt alles immer mehr unterstützt, wahrscheinlich halt auch durch Automatisierungen. Vielleicht druckt sich in Zukunft unser Kunde selber die Rechnung aus. Das ist denkbar, ja. Dass er im Geschäft auf dem Display seine Sachen eindruckt oder vielleicht nur so wie heute dann irgendeine Strichcodes gibt es noch gar nicht mehr, aber halt irgendwelche anderen Sachen, die er da aufschreibt und dann kriegt er die Rechnung aus und ich brauche gar niemanden sitzen an der Kasse, der nur Rechnungen macht jetzt, sondern die vielleicht nur da sind, dass ich den Kunden noch einen guten Kaffee machen stattdessen und ein bisschen plaudern.
SPEAKER_00:Dass das auf CRT-Ebene verlagert. Ja, wäre natürlich toll, wenn wir da mehr Zeit hätten. Wie ist es bei dir persönlich, Sven? Was sind deine Pläne? Wie lange willst du im Unternehmen bleiben?
UNKNOWN:Naja,
SPEAKER_02:Das ist jetzt natürlich immer abhängig auch von der Gesundheit. Aber du arbeitest gerne und solange es geht? Ja, solange es geht. Ich habe Spaß an meiner Arbeit. Ich habe Spaß an dem Ganzen, auch wenn es jetzt durch diese blöde Pandemie wirklich ein bisschen kompliziert worden ist und es wirklich schon zerrt ein bisschen. Also ich habe noch nie so eine fordernde Phase erlebt. Nicht einmal die Eröffnungsphase oder diese Startphase war so fordernd wie jetzt diese letzten zwei Jahre fordernd worden bei uns. Wir haben einen Flow gehabt, wir sind alle auch gewachsen, gewachsen, gewachsen und wir waren richtig gut unterwegs, haben Hotelketten in Deutschland betreut, bis Rügen auf, haben wir Hotels gebaut und mit einem Schlag ist es dann gegangen, wie wenn der Vorhang runtergeht und die haben gar keine Hotels mehr gebaut. So ist das gewesen. Ist dann aber später dann wieder weitergegangen. Wir machen heute wieder für die Hotels vielleicht nicht mehr so ganz so schnell und so viele, aber das kommt wieder später. Nur ist es halt sehr herausfordernd und voll herausfordernd ist, weil die Mitarbeiter natürlich, mir kommt von oben noch viel mehr Leiden darunter, wie ich selber jetzt. Und da ist es natürlich dann schon eine wichtige Sache für mich, dass ich dann da immer da bin und sage, kommt, das wird
SPEAKER_00:schon wieder, wir sind gut. Ja, super. Sven, herzlichen Dank für das Gespräch, für die Zeit und einen schönen Tag wünsche ich
SPEAKER_02:dir. Ja, ich danke dir. War wirklich ein ganz tolles Interview, eine ganz tolle Sache.
UNKNOWN:Danke. Danke.