Der AktienTalk

Wie die DWK Deutsche Wasserkraft AG in Norwegen sauberen Strom und knackige Rendite liefert

AktienTalk Season 4 Episode 6

Heute dreht sich alles um ein Thema, das für unsere Energiezukunft zentral ist – Wasserkraft.

Zu Gast habe ich heute die DWK – Deutsche Wasserkraft AG, ein Unternehmen, das mit Leidenschaft und Innovation an der nachhaltigen Energiegewinnung aus Wasserkraft arbeitet.

DWK – Deutsche Wasserkraft AG (ISIN:DE000A2AAB74; WKN:A2AAB7)

Gemeinsam sprechen wir darüber, welche Rolle Wasserkraft in der Energiewende spielt, wie moderne Technologien dabei helfen, natürliche Ressourcen effizient zu nutzen, und welche Visionen die DWK für die Zukunft der erneuerbaren Energien hat.

Der Aktientalk:

Willkommen zu einer neuen Folge vom Aktientalk, in dem wir heute über nachhaltige Energien, Innovation und die Zukunft unserer Stromversorgung sprechen wollen. Wir widmen uns einer Kraftquelle, die seit Jahrhunderten genutzt wird und gerade jetzt in Zeiten der Energiewende wieder enorm an Bedeutung gewinnt. Der Wasserkraft. Und dafür haben wir uns heute geholt, die Deutsche Wasserkraft AG mit den beiden Vorständen, Henning Rath und Jan-Erik Schulien. Erstmal herzlich willkommen.

Henning Rath:

Vielen Dank für die Einladung.

Der Aktientalk:

Henning, fangen wir mit dir gleich an. Was genau macht die Deutsche Wasserkraft AG und wie sieht euer Geschäftsmodell aus?

Henning Rath:

Ja, also wie man grundsätzlich unserem Namen schon mal in jedem Fall entnehmen kann, beschäftigen wir uns mit Wasserkraft. Wir sind einerseits ein Unternehmen, das anderen die Möglichkeit bieten möchte, in Wasserkraft zu investieren. Und wir beraten und begleiten diese dann dabei, von Anfang bis Ende im Prinzip, also vom Finden des Assets als solches über die gesamte Transaktion oder den Ankaufsprozess, bis hin später dann auch bei der Betreuung der Betriebsphase im Endeffekt. Und andererseits wollen wir aber auch schlicht ein Stromproduzent sein, der sich zu 100 Prozent konzentriert auf Wasserkraft. Das heißt, wir entwickeln eigene Projekte, bauen diese, betreiben sie, verkaufen den Strom. Das gleiche machen wir oder würden wir auch mit bereits im Betrieb befindlicher Anlagen machen. Da möchten wir auch gerne zukünftig welche erwerben, tun dies auch in Belde. Und es ist nur so, dass bei operativen Anlagen natürlich der Einstand ein wenig teurer ist, als wenn du sie selbst entwickelst und erbaust. Ja, hier schließt sich auch so ein bisschen wieder der Kreis zu unserem Beratungsgeschäft, denn wir werden nicht alle verfügbaren Projektentwicklungen bedauerlicherweise selbst behalten können, weshalb wir natürlich auch ganz bewusst stets welche in unterschiedlichen Stadien weiterverkaufen wollen und können, was by the way, eigentlich auch den größten Profit in der kürzesten Zeit mit sich bringt. Und was ein ganz wichtiger Punkt ist und was man unserem Firmennamen witzigerweise auf Anhieb eben nicht entnehmen kann, ist, dass wir uns tatsächlich gerade nicht auf Deutschland zurzeit konzentrieren, sondern auf Norwegen. Genau. Das liegt einfach daran, dass wir einerseits natürlich einen sehr, sehr guten Marktzugang haben. Da kann vielleicht der Jan Erik später noch etwas dazu sagen, denn der Jan Erik, mein geschätzter Kollege, ist Norweger. Und wir haben eben seinerzeit bei unserem ehemaligen gemeinsamen Arbeitgeber diese Asset-Klasse mit dem Fokus auf Norwegen implementiert und marktfähig gemacht. Aber darüber hinaus ist Norwegen schlichtweg das in Europa prädestinierte Land für den Betrieb von Laufwasserkraftwerken. Denn da hat die Natur einfach dafür gesorgt, dass es in Norwegen einfach die beste Kombination aus hohen Niederschlagsmengen, bergigen Regionen, relativ milden Klima, wenn man sich die Westküste Norwegens sich vor Augen führt. Und das wiederum ermöglicht ganz einfach konstante und effiziente Stromerzeugung auf Basis von sehr geringen Produktionskosten. Und das ist also für uns der Grund, sich bis auf weitere, und natürlich auch aufgrund der Möglichkeiten, die wir da zurzeit haben, was den Zugriff auf Projekte und Assets im Allgemeinen betrifft, auf dieses Land konzentrieren. Denn die Gegebenheiten, die einfach in diesem Land herrschen, sind eben wirklich famos mit Blick auf Wasserkraft. Dort kannst du ganz einfach einen Wirkungsgrad von bis zu 95 Prozent erzielen, was im Vergleich zu Photovoltaik mit bis zu 25, 30 Prozent und Windkraft mit bis zu 50 Prozent Roundabout doch einheblicher Vorteil ist. Und das führt eben dazu, dass die Wasserkraft weltweit und europaweit mit Abstand die größte erneuerbare Energiequelle ist und Norwegen aufgrund dessen der mit Abstand größte Wasserkrafterzeuger Europas und ich meine aktuell der siebtgrößte sogar weltweit ist. Ja, die Wasserkraft, dort, wo man sie am besten betreiben kann, ist also sowohl ökologisch als auch ökonomisch die nachhaltigste Energiequelle. Und wir wiederum beschäftigen uns innerhalb dieser Energiequelle Wasserkraft mit eher kleineren Laufwasserkraftwerken, kurz gesagt Small Hydro. Das heißt, so viel wie Anlagen bis zu einer Nennleistung von 10 Megawatt. Diese Form der Wasserkraft ist a die nachhaltigste Form und B gibt es darüber hinaus schlicht die größte Anzahl an verfügbaren Anlagen und Projektentwicklungen und gewährleistet insofern einfach einen sehr, sehr steten Deal Flow. Darüber hinaus wird es hier mit, oder haben es hier in der Regel mit deutlich einfacheren Genehmigungsverfahren bei Betrieb und Errichtung zu tun, steuerlichen Vorteilen im Vergleich zu der sogenannten großen Wasserkraft. Ja, und die Errichtung und der Betrieb sind natürlich auch deutlich weniger komplex. Was kann ich noch über uns erzählen? Also vielleicht, unser Team besteht aktuell, du weißt es bereits schon aus unserem Vorgespräch, wir sind ja noch ein sehr, sehr junges Unternehmen und das gibt es jetzt seit knapp 15 Monaten aus insgesamt vier Personen, wobei wir wirklich sehr tatkräftig auch von unserem Aufsichtsrat unterstützt werden, sodass wir eigentlich sagen könnten, wir wären zu siebt, aber ganz so ist es dann doch nicht. Aufgrund bevorstehender Zukäufe und der bevorstehenden Projektentwicklung, den wir uns widmen möchten, planen wir auch im Laufe des kommenden Jahres bis zu vier Mitglieder hinzuzunehmen in unserem Team. Das wird einfach vonnöten sein. Auch wenn man bei Transaktionen und den Projektentwicklungen darüber hinaus mit Anwälten, Steuerberatern, Entwicklern, Bauunternehmern sowieso oder doch eher mit externen Partnern zusammenarbeitet, werden wir hier auch ein paar Mitarbeiter auf unserer Seite mehr benötigen, als wir aktuell sind.

Der Aktientalk:

Jan Erik, dann gleich an dich die Frage. Wie genau positioniert sich die deutsche Wasserkraft AG im europäischen Markt für Wasserkraftwerke? Gerade Henning hat es erwähnt im Bereich Small Hydro bzw. Laufwasserkraftwerke.

Jan Erik Schulien:

Genau, also unser Fokus ist, wie Henning schon sagte, eher auf die kleinen Anlagen. Das hat auch ein bisschen damit zu tun, dass die kleineren Projekte, die auf die kleineren Anlagen ein bisschen unter dem Radar häufig sind, also weniger Wettbewerb um die ist mit den größeren Regionalversorgern oder Utilities. Und die wollen wir eben sukzessive in relativ kleinen Teilen hinzukaufen bzw. entwickeln, um so irgendwie gute Einstände zu erreichen und infolgedessen dann durch die Zukäufe etc. Skaleneffekte erzielen und letztlich eine höhere Rendite erzielen können, als sie als Standalone letztlich gehandelt werden. Momentan ist unser Fokus auf Norwegen. Wir haben zwar Erfahrungen, eigentlich verbete in Europa und auch Transaktionen früher gemacht, aber aus der Erfahrung heraus ist letztlich Rendite-Risiko, das Profil in Norwegen sehr gut. Wir sind, wie Henning sagt, noch ein relativ kleines Team, wollen uns entsprechend auch nicht verzetteln. Aber mit der Zeit werden wir schon den Anspruch haben, möglicherweise auch in der Alpenregion oder auf der Iberischen Halbinsel aktiv zu werden.

Der Aktientalk:

Henning, welche Rolle spielen du Wasserkraftwerke in der europäischen Energiewende?

Henning Rath:

Ja, wie gerade schon teilweise ausgeführt, ist Wasserkraft die größte erneuerbare Energiequelle Europas. Das heißt, also die Rolle ist schon immens, die dort die Wasserkraft innehat. Heißt aber im Umkehrschluss jedoch auch, dass schon viel des Potenzials genutzt wird, sodass man nicht einfach überall darüber nachdenken kann, Wasserkraft zu errichten, sondern eben nur dort, wo die Gegebenheiten dafür vorhanden sind, um wirklich auch wirtschaftlich nachhaltig Wasserkraft betreiben zu können.

Der Aktientalk:

Du hast es ja kurz auch erwähnt bezüglich des Wirkungsgrades. Welche Wettbewerbsvorteile seht ihr genau gegenüber anderen erneuerbaren Energieträgern, wie zum Beispiel halt Wild und Solar? Und gibt es Nachteile?

Henning Rath:

Also die unmittelbaren Vorteile, die hätte ich ja in der Tat schon eingangs erwähnt, im Zusammenhang mit den Wirkungsgraden, die sind also schon mal immens. Darüber hinaus hast du aber eben bei der kleinen Laufwasserkraft natürlich auch einen ganz anderen Eingriff in die Natur bei der Errichtung. Und der Betrieb ist infolgedessen auch deutlich weniger komplex. Also du hast hier so Wirtschaftlichkeit und wirtschaftliche Nachhaltigkeit und ökologische Nachhaltigkeit in einem. Das sind sicherlich die maßgeblichsten Vorteile. Wenn man nach Nahteilen suchen möchte, dann reden wir hier, denn Erik, kannst du gerne ergänzen, aber in erster Linie, glaube ich, um Schwankungen in der Produktion, saisonale Schwankungen, die allerdings vorhersehbar sind und insofern in deiner Jahreskalkulation auch eingepreist werden oder eingepreist sind. Und natürlich Schwankungen bei den Preisen, da wir hier anders als anderenorts eben keine Subventionen benötigen und insofern auch keine Fliesen, sondern man hier quasi am Spotmarkt unterwegs ist. Es sei denn, man einigt sich auf etwaige PPAs oder dergleichen. Aber das sind so die beiden Imponderabilien, die ich am ehesten sehen würde.

Jan Erik Schulien:

Ganz kurz noch dazu, was Wassergraf wirklich unterscheidet, ist die Langlebigkeit. Also so eine Anlage läuft 60, 80 Jahre, man hat die Wasserrechte im Zweifel unendlich. Und eben aufgrund der Langlebigkeit ist eben einerseits die Wirtschaftlichkeit eine langfristig eine andere und zeigt gleich eben auch umwelttechnisch oder der CO2-Abdruck vorteilhaft bei Wasserkraft? Man hat es einmal gebaut, es kostet zwar Geld, es ist eine größere Investition, aber man erzeugt damit dann eigentlich unendlich lang sauberen Strom.

Der Aktientalk:

Du hast es ja schon angekündigt oder vorhin erwähnt, bezüglich eurer geografischen Expansion und eurem Fokus auf Norwegen. Gibt es da, gesehen von den geografischen Vorteilen in Norwegen, noch andere Vorteile, die zum Beispiel jetzt Skandinavien hätte gegenüber Deutschland oder der Dachregion?

Jan Erik Schulien:

Vor allem gerade wenn man Projektentwicklung macht, ist es in Norwegen regulatorisch deutlich einfacher. Es ist zentralisiert gesteuert. Man muss also nicht bei 17 verschiedenen Behörden und Ämtern Anträge stellen, sondern es läuft über eine zentrale Stelle, die entsprechend auch gute Erfahrungen haben. Und so gesehen die ganzen Genehmigungsverfahren und Konzessionsverfahren deutlich schneller sind.

Der Aktientalk:

Sind die Genehmigungsverfahren in der Dachregion und speziell in Deutschland wirklich so komplex und so weiter?

Jan Erik Schulien:

Also ich meine, ja, das ist momentan oder mittlerweile ist es selbst, wenn man eine Etüchtigung machen will oder sowas, es gibt, es sind so viele Parteien, die da mitreden und Interessensgruppen, die dann auch teilweise wirklich nicht so viel Automobilwasserkraft haben, die mitmischen und ja, jeder seinen Senf dazugeben will und verzögern die Prozesse. Das ist schon ein signifikanter Unterschied zu Norbing. Also in Deutschland, selbst wenn man, ja, wie gesagt, eine Ertüchtigung macht, dann dauert das für eine kleine Anlage, eine kleine Mühle vielleicht. Das dauert dann, was weiß ich, fünf, sieben, acht Jahre, bis man alles zusammen hat, um mit dem Bau beginnen zu können. Oder eben auch den Bau nicht beginnen kann, weil da vielleicht eine, ich will es nicht sagen, Fledermaus da, eine seltene Fledermausgattung da ist, aber wie auch immer.

Der Aktientalk:

Die berühmte Fledermaus aus Bad Sägeberg, ja, genau.

Henning Rath:

Genau, also man kann das schon, es ist schon manchmal etwas paradox und man kann das schon auch provokant ausdrücken, wenn Umweltschutz verhindert. Es ist schon manchmal etwas, ja, wie eben schon gesagt, paradox. Einerseits wissen wir genau, wo wir hinwollen und hin sollen. Also wenn wir die klimatischen Vorgaben oder die Klimaziele und umwelttechnischen Vorgaben, ich meine, wir haben ja gerade hier in Hamburg dazu auch einen zukunftsweisenden Volksentscheid gehabt. Aber andererseits, man weiß gleichzeitig auch, was es noch bedarf an Zubau, an Kapazitäten. Aber wenn das dann umgesetzt werden soll, dann geht es nicht aus Herrn Erik mitunter oder aufgezählten Gründen. Und da muss man eben, also es gibt ja den doofen Spruch, wasch mich aber, mach mich nicht nass. Das funktioniert halt leider nicht.

Der Aktientalk:

Benning, wir wollen auch über ein paar finanzielle Sachen von der deutschen Wasserkraft sprechen. Ihr habt in letzter Zeit Kapitalerhöhungen durchgeführt mit Barkapital, Sachkapital. Was war der Grund dafür? Und vor allen Dingen, was für einen Kreis von Investoren muss man sich vorstellen, die bei euch dann investiert haben?

Henning Rath:

Ja, also die erwähnten Kapitalerhöhungen, ob Barkapital oder Sachkapitalerhöhungen, die waren von Beginn an, also in der Konzeptionsphase eigentlich schon geplant worden. Das war also wesentlicher Bestandteil der Idee, dieses Unternehmen neu aufzusetzen und in diesem Setup zusammen aufzubauen. Und insofern diente das in erster Linie eben dafür, die Neuausrichtung entsprechend auszustatten. Und die damit einhergehenden, muss man ja auch sagen, Verbesserungen betrafen insofern also auch nur die Initiatoren, die Hauptinitiatoren und eben die Altaktionäre plus uns im Management und waren aber insofern eingepreist. Also keine Überwachung, keine Nachteile in dem Sinne. Und ja, die damit einhergehenden neuen Aktionäre, die haben natürlich einen vergleichsweise günstigen Einstieg erzielt. Und das waren natürlich in erster Linie, ja, wie schon gesagt, naturbedingt eigentlich alles Personen, die, die so ein bisschen auch uns schon mal irgendwo gesehen haben. Also erweiterten Kreise derjenigen, mit denen man auch früher schon einmal beruflich zu tun hatte und die sich eben in dieser Szene der Energiemärkte, der erneuerbaren Energien, aber auch eben auf dem Finanzmarkt eben da gut auskennen und die man gegebenenfalls früher schon mal auf Investorenseite hatte. Und insofern zumindest das, was wir gesehen haben. Am Ende des Tages wissen wir nicht, wer alles heute aktionär ist, aber das waren so im ersten Schritt die typischen Investoren, Kaufleute auf Investment- und Asset-Management-Seite eigentlich.

Der Aktientalk:

Wie ist das Verhältnis von Eigenkapital zu Fremdkapital bei der deutschen Wasserkraft? Und wie wirkt sich das beim Bau nachher und beim Betrieb der neuen Kraftwerke aus, Stichwort hier natürlich Leverage-Effekt.

Jan Erik Schulien:

Genau, also momentan ist die deutsche Wasserkraft primär über rein, pass auf, wie sich über Eigenkapital, Eigenkapital finanziert. Wir wollen das grundsätzlich auch so halten. In Norwegen anzögert oder sowas, das dann also als Non-Recurse darlehen, dass sich das dann nicht direkt Auswirkungen auf die DWK hat. Aber der Hebel-Effekt ist momentan vielleicht nicht mehr so groß wie vor drei, vier Jahren. Aber wir werden schon auf Projektlevel eben oder SPV-Level, auf Projektgesellschaftsniveau relativ konservativ, aber schon mit Leverage arbeiten. Und da nutzen wir eigentlich P mal down die, also die Faustregel, so 50-50 mit Fremdkapital, mit Bankdallehen, 50% der Kaufpreise bzw. der Baukosten und den Rest dann mit Eigenkapital oder Eigenkapitalähnlichen Instrumenten.

Der Aktientalk:

Da ihr ja jetzt nach eigener Aussage eigentlich erst 15 Monate am Start seid, darf man da schon über die Cashflow-Perspektive sprechen? Gibt es bereits Assets, die stabile Free Cashflows generieren oder vielleicht in Bälde generieren? Und welches Timing erwartet ihr, bis neue operative Anlagen und selbstentwickelte gebaute Anlagen wirtschaftlich agieren können?

Jan Erik Schulien:

Also wir werden da wahrscheinlich in den kommenden Tagen News publizieren können, was die Anbindung von operativen Anlagen betrifft. Die Projektentwicklungsp haben ja eigentlich einen Projektentwicklungspartner eine Pipeline von 250, 260 GWH, darum werden nicht alle, wir befinden uns zwar in der Due Diligence von den ersten Projekten, werden auch diese bald abfließen, bis diese dann wiederum, anders als die operativen Anlagen, die natürlich ab Tag 1 oder ab next Jahr, Cashflows generieren werden for the Gesellschaft. Das dauert natürlich bei den Projektentwicklungen etwas länger. We reden da jetzt vielleicht von noch ein Jahr, anderthalb teilweise die Projekte fertig zu entwickeln. Dann Bauzeit 1, 1,5 Jahre, also bei denen wird es vielleicht noch drei Jahre dauern, bis diese Cashflow generieren. Aber wenn diese dann Cashflow generieren, ist es natürlich ein ganz anderer Einstandskurs. Beziehungsweise können wir Teile davon, ist unser Plan, wie Henning auch eben sagte, Teile davon dann mit relativ gutem Gewinn, erwartungsgemäß, auch veräußern, um so der Gesellschaft auch dadurch Cashflows zu generieren oder für die Aktionäre Cashflows zu generieren. Also teilweise Gewinnmitnahmen sozusagen und teilweise eben diese Projektentwicklung, diese eigenen Projekte sozusagen auf dem eigenen Buch behalten, um einfach stabilere Cashflows zu generieren für die Aktionäre.

Der Aktientalk:

Okay. Und wie hoch kann ich mir eine durchschnittliche Rendite von solchen Laufwasserkraftwerken vorstellen, gerade im aktuellen Marktumfeld?

Jan Erik Schulien:

Genau, und wie eingangs gesagt, in Norwegen sind die Rendite-Levels schon höher als in Deutschland. Also da zielen wir schon darauf ab, wenn wir operative Anlagen kaufen im Einkauf kaufen, dass wir die an Eigenkapitalrendite von über 7% erreichen, also Zielrendite 8%. Bei der Projektentwicklung ist natürlich dann die Frage, wie lange hält man die Anlagen, die man selber entwickelt hat und betreibt sie weiter, aber da sind natürlich deutlichst zweistellige Renditemöglichkeiten drin. Wenn wir jetzt diese 7-8% für operative Anlagen in Norwegen das Verhältnis setzen, die Iberische Halbinsel hat teilweise auch relativ gute Renditen. Oder finden Sie das achtens auf ein relativ gutes Chancenrisikoverhältnis? Aber im Alpenraum, Alpinen in der Dachregion sind wir da sicherlich im Schnitt gefühlt zwei, zweieinhalb Prozentpunkte niedriger. Also da reden wir jetzt nicht von Zielrendite von 8%, sondern, wenn man operativ kauft, eher 4, 5, 5,5% aufs Eigenkapital. Also wir kriegen ab und zu jetzt auch schon Projektentwicklungen angeboten in Deutschland, die natürlich auf dem Papier deutlich bessere Renditen versprechen. Aber da sind wir, wie gesagt, vorsichtig aufgrund der Erfahrung, die wir auch hatten, weil es schon ein hohes Risiko ist, dass es sehr lange dauert, bis man wirklich Bau begehen kann. In der Dachregion.

Der Aktientalk:

Welche Rolle spielen dabei staatliche Förderung, Einspeisevergütung, Regulierung? In Skandinavien jetzt vielleicht auch mit Hinblick auf Deutschland, wenn man das miteinander vergleicht?

Jan Erik Schulien:

Also in Deutschland hat man ja, so gesehen hat man da mehr staatliche Förderung. Die Medaille hat auch eben die Kehrseite, dass man dadurch auch ein bisschen abhängiger davon ist oder auch in iberischen Inseln. Oder dass das Renditepotenzial oder die Cashflows eben darauf basieren, dass man irgendwie staatlich gefördert wird und auch in Zukunft ist in Norwegen traditionell braucht man keine und braucht man auch heute keine staatliche Förderung. Ist also sozusagen nicht, sagen wir, das politische Risiko ist einfach deutlich geringer dadurch, meines Erachtens. Die Projekte tragen sich grundsätzlich in Norwegen selber, weil hohes Gefälle führt dazu, also viel Gefälle führt dazu, dass die Anlagen relativ klein gebaut werden können für den Output. Und man darf, was vielleicht auch hierzu angemerkt ist, auch wenn man jetzt, sagen wir mal, ein Spotpreis-Risiko hat, Norwegen hat 95% Wasserkraft. Als Stromquelle will heißen, wenn es ein nasses Jahr ist, produziere ich viel, sind die Strompreise, weil die alle anderen Länder auch viel produzieren, für Strom erzeugen sind die Preise niedrig. Und umgekehrt, in einem trockenen Jahr hat man dafür sehr hohe Preise. Stromerlöse, Strompreise. Man hat also gewissermaßen einen natürlichen Hedge zwischen Preis und Menge. Anders als man es in Deutschland hat oder in EEG-getriebenen Ländern, wo man einen fixen Einspeisetarif hat, was natürlich dazu führt, dass man eins zu eins davon abhängt, dass man genügend Mengen in jedem Jahr erzeugt. Man hat nicht diesen natürlichen Hedge dann zwischen Preis und Menge, wie man das in Norwegen hat.

Henning Rath:

Ja, vielleicht nur ganz kurz ergänzend dazu kann man natürlich, oder gehört natürlich zu den politischen oder regulatorischen Rahmenbedingungen, auch die Tatsache oder die nationalen und internationalen Klimaziele, die natürlich vom Grundsatz her das Thema begünstigen. Also es ist ja fast schon PR-Arbeit, die dann dort geleistet wird. Und der gesellschaftliche Wille ist ja, sofern es mit Sinn und Verstand geschieht, durchaus auch vorhanden, eben hier so eine Transformation hinzubekommen. Und das beflügelt natürlich die Thematik. Und insofern erhoffen wir uns natürlich auch eine Beflügelung unseres Geschäftes bzw. auch die Sensibilisierung von potenziellen Investoren auf das Thema, sich eben damit zu beschäftigen, in die Produktion von Strom aus erneuerbaren Energien und da wiederum in die Produktion von Strom aus der nachhaltigsten erneuerbaren Energiequelle.

Der Aktientalk:

Hemming, ihr habt einen Rahmen- und Dienstleistungsvertrag zum Bau von Anlagen mit ungefähr 95 Gigawattstunden Jahreserzeugung mit Hotel Energy abgeschlossen. Wie ambitioniert ist dieses Projekt und wie realistisch sind die Meilensteine, die ihr euch da selber gesetzt habt? Das ist schon ein ganz schöner Sprung.

Henning Rath:

Auf jeden Fall, das wäre auf jeden Fall ein ganz schöner Sprung. Aus dem Grund wird das auch nicht en bloc realisiert, sondern geklustert. Also geclustert, also insgesamt besteht diese Pipeline aus 95 GWH natürlich aus einer ganzen Reihe von kleineren Projekten und diese werden wiederum geklustert, geografisch einerseits und auch eben, was das jeweilige Stadium, das Entwicklungsstadium betrifft, sodass also hier ein Verzetteln eigentlich nur schwer möglich ist vom Grundsatz, auch weil natürlich die involvierten Teams und Parteien alle schon jahrelang zusammenarbeiten und sehr erfahren auf dem Gebiet sind. Denn man muss ja, oder darf ja nicht vergessen, dass Wasserkraft in Norwegen mehr als systemrelevant bezeichnet werden kann, wenn man berücksichtigt, dass im Prinzip der komplette Strombedarf des Landes durch Wasserkraft erzeugt oder gedeckt wird. Und insofern, aber hauptsächlich eben aufgrund dieser Clusterung und der Tatsache, dass wir nicht irgendwie 25 Projektentwicklungen zeitgleich an unterschiedlichsten Orten realisieren müssen, ist das auf jeden Fall realisierbar.

Der Aktientalk:

In unserem Vorgespräch hattest du auch erwähnt, dass ihr in Kürze die ersten zwei Wasserkraftwerke in Norwegen für den Eigenbestand erwerben würdet. Was kannst du uns da genaueres noch zu sagen?

Henning Rath:

Also da hat im Prinzip Jan Erik gerade verschlüsselt sozusagen schon drüber gesprochen. Das sind dieselben Assets, von denen Jan-Erik gerade erwähnt hat, dass wir da im Abschluss der Due Diligence sind. Und das eben in der Tat sehr gut aussieht, sodass wir da in Belde aller höchster Wahrscheinlichkeit nach verkünden können, eben hier also auch in das operative Geschäft einsteigen zu können. Insofern, als dass wir eben Stromproduzent sein wollen und hier eben auf die eigene Bilanz erste Anlagen nehmen können. Und ja, da Fingers crossed, aber ich denke, in den nächsten ein, zwei Wochen sind wir da schlauer, um nicht zu sagen, im positiven Sinne durch.

Der Aktientalk:

Ich muss nochmal auf die Projektentwicklung zurückkommen. Welche Risiken und welche Faktoren sind entscheidend nachher für Genehmigung, Umweltauflagen, Standortwahl, Wasserverfügbarkeit etc. Kannst du uns da nochmal ein bisschen mitnehmen?

Jan Erik Schulien:

Also vielleicht kann ich dazu ein paar Worte verlieren. Genehmigungsrisiko in Norwegen ist es halt sehr schön, dass, wie erwähnt, relativ zentral organisiert ist über das norwegische Öl- und Energieministerium. Und dort sind eigentlich alle Flüsse, alle Bäche kartografiert und von den Behörden klassifiziert. Also einzelne Flussabschnitte wird dann für alle zugänglich ersichtbar. Also das ist ein geschützter Fluss oder ein Flussabschnitt, das ist genehmigungspflichtig, aber grundsätzlich erlaubt, hier und dort zu bauen. Und andere sind sogar ausgewiesen als genehmigungsfrei grundsätzlich. Da muss man natürlich dann schon Umweltstudien machen, etc., aber das ist dann alles kein Hexenwerk. Was die Wasserverfügbarkeit betrifft, ist eben gibt es Daten rein über 100 Jahre über Niederschlagsmengen und hat man in Norwegen einfach wirklich sehr gutes Datenmaterial für alle ersichtlich, so dass Wasserverfügbarkeit eigentlich anders als, sagen wir mal, im mediterranen Raum zum Beispiel, oder kein Thema ist. Und wenn wir uns auch die Entwicklung, die historische Entwicklung angucken, dann ist in Norwegen anders eben als in südlicheren Regionen. Ist statistisch signifikant ersichtlich, dass die Niederschlagsmengen zugenommen haben und auch prognosegemäß zunehmen werden. Also die klassischen Meteorologen gehen dann davon aus, dass die Niederschlagsmengen und entsprechen dann die Stromerzeugung, die man aus den Kraftwerken hat, pro Jahr um 0,1 bis 0,3 Prozent steigen.

Der Aktientalk:

Wie wird die Wartung und der Betrieb der Anlagen gewährleistet, im besonderen Hinblick auf Aldrohung, Instandshaltungsbedarf, technische Effizienz, etc.?

Jan Erik Schulien:

Also wie gesagt, technische Effizienz, die Turbinen etc., die sind alle bei über 90% heutzutage. Eigentlich immer und die Abnutzung ist minimal. Also will heißen, wir haben Turbinen, kennen Turbinenanlagen, die von 1918 sind, 1920 sind, die immer noch mit dem Originallaufrad produzieren. Die haben dann vielleicht keinen Wirkungsgrad mehr von 90%, sondern 80%. Aber wir reden dann auch über Anlagen, die über 100 Jahre alt sind. Die, sagen wir mal, die Instandhaltung waren, der Betrieb ist letztlich dreigeteilt, auf der erste Stufe sind in der Regel lokale Landwirte, Bauern, die dann eh aufs Feld gehen und so weiter und die das für einen Obolus machen, kleinere tägliche nach dem Rechten schauen und so weiter, kleinere Tätigkeiten. Zweite Stufe, inklusive Stromabverkauf und Monitoring und digitale Steuerung, gibt es zwei, drei, vier Dienstleister, die das für Dritte anbieten. Teilweise haben die auch Eigenbestand, aber bieten das auch für Dritte an. Und da machen wir dann am Ende des Tages eine Ausschreibung. Und wer uns das beste Angebot macht, erhält dann den Zuschlag für diese zweite Stufe der Betriebsführung. Und die dritte Stufe ist dann letztlich die richtige, was dann Revision etc., alle 10, 20 Jahre ist das dann vielleicht fällig, eine Revision zu machen. Das ist dann der OEM oder der letztlich der Hersteller der Turbinen und Generatoren.

Der Aktientalk:

Jan-Erik, noch eine Frage. Einmal zu der Deutschen Wasserkraftakie im Vergleich noch zu anderen Unternehmen, die vergleichbar mit euch sind. Wie würdest du aktuell eure Bewertung darstellen im Vergleich zu anderen Unternehmen, die in dieser Branche tätig sind?

Jan Erik Schulien:

Also es gibt relativ, also es gibt eigentlich keinen wirklichen Vergleich. Es gibt natürlich Versorger, die auch Wasserkraft haben oder auch substantiell Wasserkraft haben, aber das sind im Regelfall Versorger, die eben auch Eden haben oder Netze betreiben, etc. Also es gibt so ein Pure-Play-Wasserkraft für Kleinanleger, etc. gibt es in dem Sinne im deutschen Markt nicht wirklich. Wenn wir uns die DCF-Berechnungen anschauen, alles nach Plan läuft, würde ich natürlich sagen, dass die Aktie deutliches Kurspotenzial hat vom momentan wirklich niedrigen Niveau. Und auch die Gesamtmarktkapitalisierung ist ja sehr niedrig. Und ja, wie gesagt, gerade die Projektentwicklungen, die haben ein Renditepotenzial von 20, 25 Prozent PR will heißen, da sollte deutlich Luft sein beim Aktienkurs, jetzt auf zwölf Monatssicht.

Henning Rath:

Ja, noch ergänzend dazu muss man ja feststellen, dass eben unsere Bewertung ja auch auf unsere ersten zwölf Monate abzielt, indem wir ja maßgeblich die Strukturen geschaffen haben und die Voraussetzung dafür geschaffen haben, jetzt mit dem Investieren und mit dem Entwickeln von eigenen Projekten loszulegen. Das bedarf ja durchaus eine ganze Menge an Vertragswerk und Akquisitionsarbeit. Und insofern gilt es, dass man letztens noch zu berücksichtigen, weshalb ich nur unterstreichen kann, was Swestian Erik hinsichtlich der Luft nach oben gesagt hat.

Der Aktientalk:

Henning, du hattest es angesprochen, in Hamburg gab es ja gerade so einen netten Volksanschalt, meine letztes, vorletztes Wochenende, auch bezüglich der Klimaziele für die Stadt Hamburg. Welche politischen regulatorischen Rahmenbedingungen beeinflussen jetzt die DWK am stärksten? Solche Sachen wie Klimaziele, Wasserrecht, Förderung von erneuerbaren Energien, was schlägt bei euch am meisten in die Kerbe?

Henning Rath:

Habe ich ja eben gerade auch schon mal so ein bisschen angerissen, also dass eben die politischen und gesellschaftlichen Ziele natürlich förderlich sind für uns grundsätzlich. Also wir werden in Norwegen auf jeden Fall ja nicht mit Subventionen unterstützt, sondern das läuft einfach auf der wirtschaftlichen Basis. Insofern zielen wir da nicht auf politische Unterstützung ab. Aber insgesamt das Big Picture, diese Renewable-Bewegung und der Wunsch, die Transformation hinzubekommen, ist schon immens und ist hilfreich. Und es ist eben nun in der Tat ja auch keine schlechte Idee, eben da vieles umzustellen und da umweltschonender zu sein, weil am Ende des Tages weiß niemand, wie lange welche fossilen Rohstoffreserven reichen und wie man an sich herankommt und wie teuer das Ganze wird. Und man möchte hier und da sicherlich auch zunehmend etwaige Abhängigkeiten von Lieferantenstaaten vielleicht minimieren. Also insofern ist das schon eine gute Idee, vom Grundsatz her die erneuerbaren Energien zu fördern. Denn wie man so schön sagt, die Sonne oder die Natur stellt keine Rechnungen dafür, dass es Sonne, Wasser oder Wind gibt. Und insofern schon grundsätzlich eine gute Sache. Wasserrechte als Beispiel, das ist eine projektspezifische Angelegenheit, die ist immer schon geregelt zum Zeitpunkt unserer Investitionen. Also wir brauchen und werden nicht in Projekte investieren, wo nicht die, also wenn wir über operative Assets sprechen, sowieso nicht. Außer du willst es nutzen, dass die Wasserrechte ausgelaufen sind und du sie neu verhandeln möchtest. Und du möchtest es nutzen, um den Preis brutal nach unten zu drücken, aber ansonsten kaufst du eigentlich operative Anlagen, wo auf Jahrzehnte hin die Wasserrechte gesichert sind. Und eben dann auch die Förderung des Stroms, der Elektrizität, die du da produzierst, wo du gegebenenfalls aber auch natürlich auch auf die Unterseekabel von Nordeuropa nach Kontinentaleuropa abzielst. Da spielt uns natürlich ebenfalls der politische Wille grundsätzlich in die Karten, wobei das natürlich keine Einbahnstraße ist. Das müssen natürlich Länder wie Norwegen umgekehrt auch wollen. Denn die haben ja auch ihren nationalen Strommarkt und ihre nationalen Strompreise und insofern muss man da immer abwarten. Aber der Bedarf eben natürlich an Energie aus Wasserkraft alleine in Norwegen wird deutlich zunehmen, dadurch, dass eben viele Tech-Unternehmen planen, auch ganz konkret in Norwegen einzusteigen, also beziehungsweise sich dort mit ihren Datacentern niederzulassen. Also von daher, das spielt uns schon grundsätzlich in die Karten. Das steht außer Frage.

Der Aktientalk:

Jan Erik, Aktionäre interessieren sich natürlich auch immer für die Finanzkennzahlen, Umsatz, Gewinn, Verschuldung. Wie sehen diese aktuell aus bei der Deutschen Wasserkraft AG?

Jan Erik Schulien:

Genau, also wie schon erwähnt, Verschuldung ist momentan nicht wirklich gegeben. Wir gehen davon aus, dass wir in diesem Jahr noch Einnahmen erzielen werden für die Gesellschaft und eben aus operativen Anlagen, die wir dabei sind, anzubinden. Und unser Ziel ist es, wenn wir jetzt working capital adjustments außen vor lassen, that the operative cash flow im nächsten Jahr locker positiv sein wird. And then is eben bei dem jetzigen Kurs oder bei der jetzigen Marktkapitalisierung ein riesiger Hebel für das Bedarf. You have the cost im griff und werden die auch weiterhin im Griff haben, so dass man nicht passieren muss, um, sagen wir mal, Earnings per Share in dem Sinne signifikante Earnings per Share erwirtschaften zu können. Oder Cashflows per Share.

Der Aktientalk:

Gucken wir ein bisschen in die Zukunft, Jan-Erik. Wie denkst du, wird sich der Markt für Wasserkraftwerke bis 2030, sagen wir mal, entwickeln? Und welche Innovation und technischen Entwicklungen erwartest du jetzt noch in den nächsten Jahren?

Jan Erik Schulien:

Also es ist in ganz Europa, es sind nicht mehr so viele Standorte möglich, außer eben kleinere Flüsse in Norwegen, wo man noch entwickeln, noch Projekte entwickeln kann, die freigegeben werden zur Entwicklung zur Errichtung. Technische Innovation, Wasserkraft hat eigentlich immer technisch anders, seit yeah, or seit 100 Jahren, such the Elektrifization der Gesellschaft, in dem Sinne, der erste Runde der Elektrifizierung, eine Wirkungsgrade von 90% schon gehabt. It heißt, da ist über 100% kann man natuurlijkmäßig kommen, was den Wirkungsgrad betrifft, also da passiert nichts. Was an technischen Innovation jedoch, was man verstärkt sieht, ist, man lässt sich mehr IT-basiert oder nennen es Big Data oder KI, das ist präventive Maintenance, also durch die Sammlung von Daten, dass man da, sagen wir mal, einen optimalen Zeitpunkt für Maintenance ist. Also bevor wirklich was kaputt geht oder sowas, dass man schon vorher deutlich günstiger irgendwie seine Maintenance macht, präventive Maintenance. Das andere ist, Wasserkraft hat eben den Vorteil, dass es häufig auch ein bisschen eine Flexibilität hat in der Erzeugung. Also jetzt die kleinen Wasserkraftwerke haben jetzt nicht eine Flexibilität, dass man da jetzt Wasser ins nächste Jahr sparen kann und dann eben die Strompreise im nächsten Jahr höher sein sollten oder sowas rauslässt. Aber man hat da schon häufig kleinere Reservoirs, dass man sagen würde, mal nachts das Wasser ansparen kann, um dann tagsüber, wenn die Strompreise höher sind, damit dann Strom zu produzieren oder dochabhängig. Wenn es in Deutschland gerade Dunkelflaute ist, dass man dann mehr produziert, beziehungsweise andersrum, eben, wenn gerade viel Wind ist, dass man das Wasser ein bisschen zurückhält. Und auch da im Sinne von IT, da gibt es schon eine gewisse Entwicklung, wie man, sagen wir mal, diese Flexibilität optimal steuert mit Prognosen etc., was also Wetter betrifft, aber auch die Strompreisprognosen durch einfach durch die Entwicklung, was Datenverarbeitung am Ende des Tages betrifft. Und die Compute-Power, die letztlich dahinter steckt.

Der Aktientalk:

Wir sind am Ende unseres Gesprächs und jedes Mal am Ende eines Gesprächs frage ich meine Gäste, warum sollten Aktionäre und meine Zuhörer die DWK-Aktie auf der Watchlist haben? Gebt uns gute Gründe. Henny, möchtest du vielleicht anfangen?

Henning Rath:

Gar nicht so einfach, das in wahrscheinlich nur drei oder so Gründen zusammenzufassen. Ich versuche das mal, also wenn da ich auch von der Live-Slogans eigentlich nicht so viel halte, aber es ist jedoch so, dass man eben investiert und was Gutes tut. Also man investiert allerdings in wertstabile Assets, die zudem ein Wettsierungspotenzial haben. Und man tut was für die Natur und für die Transformation am langen Ende. Wir reden also über eine Investition in die Produktion von Strom und insofern in ein Zukunftsmarkt im Kontext von Klimawandel und Digitalisierung. By the way, würde ich sagen, es gibt doch dieses alte KISS-Prinzip, keep it simple and stupid. Also, und wenn man eben Warren Buffets Erfahrungen und Empfehlungen folgt, die dadurch heißen, dass eben einfache verständliche Geschäftsmodelle oft erfolgreicher sind als komplexe Konstrukte, dann ist man, glaube ich, bei uns auch an der richtigen Adresse, denn die Zutaten, die den Erfolg der DWK am Ende des Tages ausmachen werden, die sind nicht abstrakt. Wir bauen da, wo Genehmigungen vorhanden sind und betreiben Wasserkraftwerke und verkaufen den Strom. Also wir schaffen kein Gold und wir entwickeln keine Medikamente, deren Genehmigung in den Sternen steht und wir machen auch SpaceX keine Konkurrenz. Und last but not least, würde ich sagen, sind wir schlichtweg gegenwärtig noch ziemlich günstig zu haben.

Der Aktientalk:

Jan Erik, möchtest du dazu noch was anfügen?

Jan Erik Schulien:

Ich glaube, Engl hat das relativ gut auf den Punkt gebracht, aber vielleicht nochmal herausstreikend, Wasserkraft wird immer bleiben. Und wenn man so eine Anlage hat, dann liefert die 80 Jahre Strom. Will heißen, wir sind nicht abhängig von irgendwelchen politischen Entwicklungen oder Hoffnungen in der einen oder anderen Richtung. Und ich glaube, das bei der jetzigen Bewertung vor allem macht es meines Erachtens spannend. Technischer Fortschritt ist bei den Wirkungsgraden eben sehr begrenzt, will heißen, Wasserkraft wird nicht verschwinden oder irgendwelche Erneuerungen, die auf einmal ältere Anlagen schlechter dastehen lassen. Das ist so gesehen ein sehr stabiles Geschäft und natürlich die Elektrifizierung der Gesellschaft sorgt in ganz Europa oder weltweit effektiv für einen immense Nachfrageschub nach Strom, dass letztlich das erneuerbare Element bei Wasserkraft eigentlich nur so ein Sugarcoating ist on top, weil einfach so viel Strom notwendig ist und die Wirkungsgrade einfach bei Wasserkraft jetzt schon so hoch sind, dass man da, glaube ich, relativ gut schlafen kann mit einer Wasserkraftaktie.

Der Aktientalk:

Ich denke, das waren hervorragende Schlussworte. Und ich möchte mich ganz, ganz herzlich bei euch bedanken für eure Zeit. Vielen Dank für das Gespräch.