Beraterkiste

Beraterkiste 2.17: People Pleasing

Markus Neuhauser, Sabrina Kogler, Michael Pusswald

People Pleasing – ein Verhalten, das uns allen schon einmal begegnet ist, sei es bei uns selbst oder in der Arbeit mit Klient/innen. Doch was steckt wirklich dahinter, wenn Menschen sich immer wieder anpassen, Konflikten aus dem Weg gehen und ihre eigenen Bedürfnisse hintanstellen, um es anderen recht zu machen?

In dieser Folge sprechen wir mit der großartigen Julia Hesse über die psychologischen Hintergründe von People Pleasing. Wir beleuchten, wie diese Muster entstehen, welche Dynamiken sie in Beziehungen auslösen können und warum sie oft tief in der Persönlichkeit verankert sind. Besonders spannend: Wie können wir als Berater/innen Klient/innen dabei unterstützen, diese Muster zu erkennen und zu durchbrechen?

Dabei diskutieren wir auch, welche Chancen und Herausforderungen dieses Thema für die Beratung mit sich bringt. Wann kann People Pleasing ein Schutzmechanismus sein, und wie schaffen wir es, Klient/innen zu helfen, gesunde Grenzen zu setzen? Julia teilt wertvolle Einblicke und praktische Ansätze, die direkt in der Beratung angewendet werden können.

Eine Folge voller Erkenntnisse und Inspiration – nicht nur für die persönliche Weiterentwicklung, sondern auch für deine Arbeit als Berater/in.

Viel Freude beim Zuhören!

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Speaker 1:

Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Episode in der Beraterkiste. Mein Name ist Markus Neuhauser, und zusammen mit verschiedensten Expertinnen und Experten aus der Psychologie möchte ich euch am Weg zur psychologischen Beraterin oder zum psychologischen Berater unterstützen. Ich wünsche euch ganz viel Spaß beim Zuhören und würde sagen los geht's. Ich habe so ein bisschen nachgedacht über das Thema der heutigen Episode, was ihr sicher schon gelesen habt, und zwar People Pleasing. Und irgendwie ist es ja so, dass ja auch dieser Podcast nichts anderes ist als der Versuch, es den Leuten recht zu machen und irgendwie die Bedürfnisse der anderen Menschen zu erfüllen. Und deshalb umso besser, dass wir heute mal in der Beraterkiste intensiver darüber reden, mache ich natürlich nicht alleine, sondern mache ich mit einer ganz, ganz lieben Kollegin, und zwar der Julia Hesse. Sie ist LSB Coach für Hochsensible, und ihr findet sie auf Instagram und generell im Internet unter Authentisch. Ich, und sie war auch schon einmal da beim Methodenkoffer, das Archaische Kreuz hat sie da vorgestellt. Also eine, die das zweite Mal wieder da ist, freut mich besonders. Hallo, liebe Julia.

Speaker 2:

Hallo Markus und alle Zuhörerinnen und Zuhörer. Ich freue mich total über die Einladung, dass ich ein zweites Mal hier sein darf. Ja, du hast dich qualifiziert. Du hast das beim ersten Mal so gut gemacht.

Speaker 1:

Da haben wir gesagt, die müssen wir noch einmal einladen. Es ist gar nicht anders gegangen.

Speaker 2:

Das müssen wir sehen. Dass ich rot werde, ja, das können wir nachreichen, ist ja kein Problem.

Speaker 1:

Ja, also People Pleasing, das ist etwas, was wahrscheinlich jeder schon irgendwann mal gehört hat, aber vielleicht ist es manchen gar nicht so klar, was man eigentlich darunter versteht. Magst du uns das vielleicht einmal ein bisschen erklären?

Speaker 2:

Ja gerne. Also unter People-Pleasing versteht man, dass man es immer anderen recht machen will, also dass man sehr fokussiert ist auf die Bedürfnisse, so wie du es jetzt im Intro schon gesagt hast, dass man immer schaut wie kann ich es anderen recht machen, die Bedürfnisse erfüllen von anderen den Erwartungen entsprechen, also so quasi das eigene Verhalten immer an dem anzupassen, was ich glaube, dass andere jetzt brauchen oder von mir erwarten oder möchten. Also, der Fokus ist immer auf den anderen, geht einher mit einem starken Harmoniebedürfnis natürlich, dass keine Konflikte entstehen, und auch oft mit so einem Helfer-Syndrom, also dass man eben anderen auch was abnehmen will, so überangepasst ist und übermäßig viel Verantwortung auch übernimmt für das Wohlbefinden, zum Beispiel, wenn man jetzt keine Ahnung an einem Tisch sitzt mit der ganzen Familie, dass man sich dafür verantwortlich fühlt, dass jeder sich an dem Tisch wohlfühlt, was ja Wahnsinn ist. also das kann man ja gar nicht tragen als Einzelperson.

Speaker 1:

Mich würde jetzt total interessieren. Ich habe hier schon schmunzeln müssen, wie viele Leute, die das jetzt gerade hören, sich denken boah, das bin voll ich. Mir geht es natürlich auch so, wenn ich das höre. Natürlich finde ich mich wieder. Also ich nehme da jetzt vielleicht schon mal vorweg ich gehe mal davon aus, dass in jedem von uns ein bisschen ein People Pleaser steckt, aber da gehen wir natürlich noch näher drauf ein. Ja, wo kommt eigentlich dieser Drang her, es den Menschen recht machen zu wollen? Wo ist das in unserer Kindheit verankert, würde ich sagen.

Speaker 2:

Suggestiv-Frage. Einerseits ist es natürlich auch so etwas, sag ich mal, evolutionäres, dass wir ja früher auch davon abhängig waren, dass wir als Gruppe funktionieren, um unser Überleben zu sichern. Das heißt, es ist sicher auch so ein archaischer Anteil nur in uns, dass jeder Mensch möchte, gemocht werden, möchte anerkannt werden, möchte sich zugehörig fühlen. Also, es ist, wie du auch richtig sagst, bis zu einem gewissen Grad normal, und wahrscheinlich hat jeder so einen Anteil in sich. Das Problem entsteht ja nur dann, wenn er zu groß ist, wenn er überhand nimmt, und das kann halt viele Gründe haben.

Speaker 2:

Natürlich einerseits ganz starker Faktor in der Kindheit, zum Beispiel, wenn Kinder schon sehr viel Verantwortung übernehmen müssen. Das kann passieren, beispielsweise wenn ein Elternteil depressiv oder psychisch krank oder suchtkrank ist, dass dann ein Kind, meistens das empathischere, das hochsensible Kind, auf das kommen wir vielleicht auch noch dann die Rolle zum Beispiel des Elternteils übernimmt und dann eben Aufgaben übernimmt, sich um die Bedürfnisse von der Familie und von anderen kümmert, das eigentlich nicht altersadäquat wäre. Das wäre zum Beispiel eine Möglichkeit das muss jetzt nicht bei jedem so sein. Oder auch, wenn man merkt also Kinder sind ja eben sehr sensibel, und die merken das ja ganz schnell. Wie funktioniert das System Familie bei mir? Ich werde zum Beispiel immer gelobt, wenn ich gute Noten nach Hause bringe, wenn ich brav, ruhig, angepasst bin, bekomme ich da einfach sehr viel an Anerkennung, an Lob. Wenn ich ruhig bin, wenn ich mich so verhalte, dass ich eben nicht auffalle, und dann gehen diese Muster natürlich als Erwachsener weiter. Die sind einfach dann sehr gut antrainiert, sage ich mal, nicht angeboren ist ganz wichtig die Unterscheidung. Niemand wird als People Pleaser geboren, also als übertriebener People Pleaser.

Speaker 1:

Ich glaube, das ist ja, was wir jetzt so ansprechen, oder was du jetzt angesprochen hast, ist ja auch ein großer Faktor im Ganzen. Also, es ist ja nicht generell so, dass People-Pleasing schlecht ist. Ich glaube, bis zu einem gewissen Punkt hat dir das auch Vorteile. Kannst du uns vielleicht so ein bisschen die Pros und Kontras zu diesem Thema näher bringen?

Speaker 2:

Absolut genau. Also Menschen, die sehr auf dieses Kümmern und auf den Bedacht sind, dass es harmonisch ist Entschuldigung, jetzt muss oft sehr hilfsbereit, sehr empathisch, feinfühlig bis hin zu hochsensibel sind meistens gute Teamplayer, weil sie eben sehr stark spüren okay, was braucht das Team vielleicht, um zu funktionieren, an welcher Stelle kann ich schrauben? kommen gut bei anderen Menschen an, weil sie eben wertschätzend, respektvoll, taktvoll sind, gute Umgangsformen haben, jetzt kein Drama machen, keine extrem komplizierte Umstände machen wollen, eben durch diese Anpassung. Also, es sind meistens im Zwischenmenschlichen sehr loyale, nette Zeitgenossen, mit denen man ja gern Zeit verbringt, weil sie eben meistens eher sanfter sind von der Art her.

Speaker 2:

Und auf der anderen Seite ist aber eben ich sage immer so everybody's darling, everybody's fool Natürlich die Gefahr, wenn man so viel für andere tut, auch natürlich die Gefahr, ausgenutzt zu werden, es zu übersehen, dass man sie vielleicht in einer Beziehung befindet, die nicht auf Augenhöhe ist, in einer toxischen Beziehung. Und natürlich ganz groß dieser Faktor, dass die eigenen Bedürfnisse oder das eigene Wohlbefinden, die Wünsche, die Eigengestaltung sozusagen des Lebens, also diese Selbstbestimmung kommt bis hin zu, dass die komplett abhandengekommen ist, also dass man ein total fremdbestimmtes Leben führt, was nur geleitet ist von dem, was man glaubt, was andere wollen und erwarten, von einem und gar nicht so. Okay, was brauche ich jetzt eigentlich? Da gibt es auch so einen ganz guten Spruch, der mir zumindest ganz gut gefällt Die Belohnung fürs Bravsein ist Depression. Also, wenn man immer nur schaut, dass man brav und lieb und angepasst und nett und hilfsbereit ist, wird man irgendwann sich ausbrennen, burnout kriegen, depressiv werden oder sonstige Krankheiten entwickeln, weil es kann nicht gut gehen auf Dauer.

Speaker 1:

Ich glaube, das ist ja sowas in unserer Gesellschaft, und das meine ich überhaupt nicht negativ den Leuten gegenüber. aber die Leute nutzen einen bis zu dem Punkt aus, wo es nicht mehr geht. Aber wie gesagt, das meine ich nicht negativ, sondern wenn ich jetzt hergehe und alles von mir gebe, und das jeden Tag, natürlich nehmen es die Leute Also. es wird keiner hergehen und sagen na der ist so nett, das will ich eigentlich jetzt nicht.

Speaker 2:

Ja, genau, wenn sich zwei People-Blinker treffen, dann haben wir vielleicht mach du nach ein paar Stunden, aber grundsätzlich.

Speaker 1:

Das ist, glaube ich, was, was auch jeder so ein bisschen schon irgendwo einmal erlebt hat, dass man irgendwo plötzlich dann da hängt und sagt hey, eigentlich ist es sehr einseitig, da kommt alles nur von mir, und das muss ich irgendwie ändern.

Speaker 2:

Genau, und statt darauf zu warten, dass die anderen irgendwann drauf kommen, so wie du es gesagt hast, das ist ein Wunschdenken, ein unrealistisches. Dass immer draufkommen wird, nein, das kann ich aber den Markus nicht so ausnehmen oder so, sondern das ist eben genau. Ich muss die Grenze setzen. Ich muss sagen, bis hierhin gebe ich, bis hierhin bin ich hilfsbereit, bis hierhin kümmere ich mich, übernehme vielleicht, was kommt da entgegen, aber eben nicht immer. Und die Grenzen eben zu setzen, das ist ja dann eben genau auch, weshalb viele Menschen ins Coaching kommen.

Speaker 1:

Wunderbar. Also ich finde es immer so lustig, weil ich schreibe die Fragen im Vorhinein so ein bisschen vor, damit ich weiß, was da so alles kommt, aber es ist Wahnsinn, wie sich diese Antworten immer genau zur nächsten Frage hin entdecken. Also ich bin jedes Mal dann echt begeistert von meinen lieben Interviewgästen, weil ich denke, ihr seid perfekt, ihr legt das auf. Ich kann gleich weiterfragen, wie ich das alles im Stehgreif mache, ist es aber gar nicht immer so. Also ehrlich muss ich sein. Also, wir kommen jetzt eh ins Coaching. Was passiert im Coaching? Was kann ich im Coaching machen, wenn jetzt da eine Klientin, ein Klient gegenüber von mir sitzt, die sagt ich versuche es immer, jedem recht machen, und ich komme nicht mehr klar damit in meinem Leben.

Speaker 1:

Ich will Veränderung. Wie würdest du vorgehen?

Speaker 2:

Ja, das ist ja was sehr Klassisches, genau das ich sehr, sehr häufig im Coaching habe, weil ich auch mit hochsensiblen Menschen arbeite, die eigentlich immer People Pleaser sind.

Speaker 2:

Also wir arbeiten dann meistens einmal gut heraus was wäre denn so das eigene Bedürfnis, das, was wäre denn so das eigene Bedürfnis?

Speaker 2:

Das heißt doch nicht, dass das dann gleich gelebt wird, weil gerade wenn man das immer gewohnt ist, aber sich einmal die Frage überhaupt zu stellen, was möchte ich denn überhaupt, weil ich immer nur schaue, was alle anderen wollen, einmal wirklich herausarbeiten, ja, was wäre denn so dein Wunsch, wenn alles möglich wäre, ja, vielleicht auch so, diese Wunderfrage, die jetzt vielleicht auch viele kennen, zu stellen Und das und mein ganzes Leben komplett ändere, aber es überhaupt mal die Frage zu stellen, in dieser ganzen Situation oder in dem Chaos, na, was wäre denn der Wunsch nach Veränderung?

Speaker 2:

Was möchte denn ich jetzt, unabhängig davon, dass gleich wieder mit ja, aber da hat die Mama was dagegen, oder das möchte mein Partner nicht, und dann verliere ich gleich das, also gleich die Konsequenzen, nicht mehr mitzudenken, sondern wirklich einmal nur zu erlauben, die Frage zu stellen, was denn mein innigstes Bedürfnis da wäre, jetzt wirklich, was ich machen möchte, und dann so den Weg herausarbeiten okay, was davon ist vielleicht realistisch umsetzbar, und wir zerteilen es dann wirklich in ganz kleine Schritte. Also, du kannst nicht, wenn du dein Leben lang, 30 oder 40 Jahre lang kompletter People Pleaser warst, dann hergehen, und auf einmal schaffst du es, von heute auf morgen alles aufzulösen.

Speaker 1:

Das ist generell so was. Das ist mir einfach ein Anliegen, dass ich das so anspreche, weil ich das immer wieder mitkriege, auch von Klientinnen und Klienten, die jetzt auch woanders waren in Beratung und so, dass ab und zu so der Eindruck entsteht, wenn man in einer Sitzung etwas herausarbeitet. Ich sage es jetzt ganz klassisch man macht jetzt irgendwie eine Aufstellung oder sowas, Und man verändert in dieser Aufstellung jetzt irgendwo dieses System, und es steht dann am Ende alles so da, wie man es sich vorstellt, und es fühlt sich super an, und so weiter und so fort. Das ist ein erster Schritt, Und ich glaube, das wird ab und zu eben. Wir und deswegen sage ich es dazu ich glaube, wir als Berater und Beraterinnen sind so in dieser Bubble drinnen, dass wir natürlich ja wissen, was das bedeutet.

Speaker 1:

Aber unsere Klienten und Klientinnen wissen das oft nicht. Manche gehen davon aus, so und jetzt bin ich geheilt, unter Anführungszeichen Also es ist ein Schritt gemacht worden, ein erster kleiner Schritt in die Heilung rein, aber es ist dann schon eben dieses. Okay, was bedeutet das für mich jetzt im echten Leben? Wie gehe ich das jetzt an, dass ich zu diesem Gefühl komme? Energetisch gesehen habe ich vielleicht schon mal einen Teil jetzt ein bisschen so aufgelöst, aber jetzt darf es in der Praxis umgesetzt werden. Und das sind wieder Schritte, Schritte, Schritte Schritte, Und da kann ich als Berater oder Beraterin natürlich ganz intensiv mithelfen.

Speaker 2:

Absolut ja so wichtig, was du sagst, weil ich glaube auch, dass dann viele denken ja super, jetzt habe ich das erkannt, ich bin People Pleaser, und jetzt geht es los. Aber man muss sich das so vorstellen, das ist so eine Art Schutzstrategie, die man ja entwickelt hat, und hinter dem People Pleasing liegen ja meistens ganz viele Ängste Verlustangst, angst vor Konflikten, angst, dass mich vielleicht der Partner, die Partnerin, die Freundin verlässt, dass Beziehungen auseinanderbrechen, und diese ganzen Ängste, die werden ja überdeckt durch das, wenn ich es immer anderen recht mache, das heißt, um diese dann aufzulösen. das kann unmöglich von heute auf morgen passieren sein. das ist wirklich ein Prozess. ich will ja niemanden demotivieren, aber ich kann es aus meiner eigenen Erfahrung sagen, dass ich mehrere Jahre dran war, wirklich so ganz tiefe Muster aufzulösen, und geheilt ist ja immer die Frage genau in Anführungszeichen wenn man vielleicht eher nur darauf zu sprechen kommt. Man kann trotzdem immer wieder in alte Muster fallen, in alte Rollen oder sich wieder dabei ertappen, dass man was, was man schon geglaubt hat, gemeistert zu haben, dann doch wieder nochmal angehen oder nochmal hinschauen darf.

Speaker 1:

Ja, ich glaube, man darf auch nie vergessen. Das sind halt oft Lebensthemen, und ein Lebensthema ist halt, das begleitet einen irgendwo ein Leben lang Mal mehr, mal weniger, und wenn man es schafft, es so zu halten, dass es einen nicht extremst behindert im Leben, dann ist man super unterwegs. Wenn man jetzt eben so ein richtig hardcore People-Pleaser ist, wenn man das so sagen darf dann ist es auch okay, wenn einen das ab und zu mal einholt.

Speaker 1:

Es ist überhaupt kein Problem, sondern ja, dann schaut man halt wieder hin und geht es wieder von einer anderen Richtung an, dass man vielleicht das auch wieder lösen kann. Also ich glaube, man muss sich da nicht genieren dafür, wenn man irgendwie ein Thema drei, vier, fünfmal in einer Sitzung oder in mehreren Sitzungen angehen muss, sondern das, glaube ich, geht jedem irgendwo so wurscht bei was für einem Thema.

Speaker 2:

Absolut, du hast es eh schon ganz gut beschrieben. Darum hast du dann ja ein Lebensthema genau begleitet, einen eben vielleicht ein Leben lang, und das ist völlig okay. Das bedeutet ja dann auch Weiterentwicklung, weil meist, Weil meistens schaut man ja zum späteren Zeitpunkt trotzdem ein bisschen anders schon auf das Thema drauf oder beginnt nicht mehr bei Null, sondern hat ja schon einiges an Erfahrung, an Wissen schon mitbekommen und kann es dann quasi eigentlich von einer, ja, wenn man so will, von einer höheren Ebene irgendwie anschauen und dann vielleicht auch schneller auflösen.

Speaker 1:

Genau, Ja. gibt es vielleicht irgendwie eine spezielle Methode, die du mit uns teilen kannst, die du für dieses Thema besonders gern verwendest?

Speaker 2:

Also dadurch, dass ja ganz viel um das Thema Sicherheit geht, eben weil ja so viele Ängste hinter dem People Pleasing stecken, aber die zum Beispiel sehr gern mit so selbstwertstärkenden Sätzen vom Dr Bohne. Das ist so. Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, wie die Übung genau heißt. Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, wie die Übung genau heißt, aber man kurbelt quasi, also man streichelt sich so beim Schlüsselbein am Brustbereich, macht so kreisende Bewegungen.

Speaker 2:

Das ist alleine schon irgendwie selbstberuhigend, und dann kann man verschiedene Affirmationen, sätze dazu sagen. Das kann man auch in den Situationen sagen, zum Beispiel, auch wenn ich jetzt Nein sage, bin und bleibe ich in Sicherheit. Und sie einfach so zu beruhigen, auch in den Situationen oder auch wenn schon was passiert ist, zum Beispiel, wenn man jetzt Angst hat, dass der andere so oder so reagieren könnte, auf die Grenze, auf das Nein, wenn er sagt, okay, egal, wie der andere jetzt reagiert, ich bin und bleibe in Sicherheit, ist sowas. Also, das ist, ich bin und bleibe in Sicherheit, ist etwas ganz Essentielles, weil ja das Nervensystem dann so anschlägt, wenn man entgegen der Konditionierung arbeitet oder halt etwas macht, was man sonst nie macht.

Speaker 1:

Es ist immer wieder so spannend für mich, dass es am Ende des Tages unserem Gehirn oder unserem Körper immer nur darum geht, in Sicherheit zu sein.

Speaker 1:

Also, ich glaube, das ist bei jedem Thema, und ich finde, das ist eigentlich auch etwas Schönes, weil am Ende geht es nur darum, dass wir beschützt werden von uns selber, und natürlich machen wir oft Dinge, die uns vielleicht in unserem gesellschaftlichen Leben ein bisschen schaden. Aber die oberste Priorität ist einfach wir bleiben am Leben, und das ist irgendwie total schön und nett und ab und zu natürlich nervig sage ich mal in.

Speaker 1:

Anführungszeichen. Aber ja, irgendwie, wenn man das unter diesem Gesichtspunkt betrachtet, ist vielleicht auch dieses Gefühl, dass man mit sich selber da ein Problem hat, diese Selbstvorwürfe. Warum bin ich so? Naja, du bist einfach so, weil du in erster Instanz schaust du mal, dass du am Leben bleibst, in zweiter Instanz schauen wir, dass sich das Ganze gut anfühlt. Auch noch, und das ist halt von ganz, ganz, ganz früher ist das einfach nur bei uns so konditioniert, und ja finde ich einfach wieder auch hier sehr, sehr, sehr, sehr spannend.

Speaker 2:

Absolut.

Speaker 1:

Ja, wir reden ja meist über die Arbeit unserer Klientinnen und Klienten. Das ist ja so, das können wir ja gut in der Beraterkiste. Aber ich will natürlich auch ein bisschen so dieses Private Persönliche ein bisschen reinbringen. Wir haben es eh auch schon so ein bisschen angeschnitten. Aber ich stelle jetzt die Frage, die jetzt da im Raum steht bist du selbst eine People Pleaserin?

Speaker 2:

Uh, die Gretchenfrage. Also ich würde es mal so sagen also ich war auf jeden Fall auf einer Skala sicher volle Punktezahl extreme People Pleaserin vor ein paar Jahren. Jetzt würde ich sagen, es gibt natürlich Momente so wie du es gesagt hast ich bin nicht komplett geheilt, unter Anführungszeichen wo ich rückfällig werde, wo ich merke, das sind alte Muster. Je nach Skala würde ich auf keinen Fall mehr sagen, dass ich da jetzt im tragischen oder für mich noch sehr einschränkenden Leidensbereich bin oder so. Also ich habe schon sehr viel aufgearbeitet, aber natürlich gibt es ich bin ein ganz normaler Mensch natürlich gibt es Situationen, wo ich merke verdammt, jetzt bin ich da wieder total ins alte Muster gefallen, habe wieder nur darüber nachgedacht, wie die Situation für alle anderen am besten ist. Und das Schöne ist aber, dass ich es schneller bemerke und mir dann denke okay, moment, stopp, jetzt muss ich wieder schauen ich darf es mir ja selbst recht machen Und wieder zu mir zurückzukehren und zu sagen okay, das habe ich jetzt gehört, gesehen von allen, was alle wollen, und jetzt schaue ich, was ich will.

Speaker 2:

Und dann schaue ich ich glaube, es geht ja auch um dieses Bewusste dann schaue ich bewusst bin, ich gehe gern auf das ein, was die anderen sagen, oder es ist mir egal, oder ich sage nein, es ist jetzt total wichtig, dass ich für mein Bedürfnis einstehe, weil das geht gar nicht, das geht total gegen meine Werte oder gegen meine Grenzen, und dass das dann einfach eine bewusste Entscheidung ist und nicht, dass man so das Gefühl hat, dass ich nur eingreifen kann, dass ich handlungsfähig bin, dass ich sagen kann okay, da stehe ich, da stehen die anderen, und jetzt schauen wir, was wir damit machen.

Speaker 1:

Ich finde das auch sehr schön, was du jetzt gesagt hast, dieses es kann ja auch mal so sein, dass man es den Leuten recht machen möchte. Also es gibt ja auch definitiv Situationen, wo eben man selber mal irgendwo sich selbst rausnehmen kann und sagen kann hey, pass auf, da ist jetzt das Wohl der anderen gerade wichtiger. Da schaue ich einfach, dass ich jetzt unterstützend da bin, und das ist auch okay, weil ich glaube, wir leben halt schon oft in so einer Schwarz-Weiß-Gesellschaft, so dieses okay, ich darf jetzt gar keinem mehr was recht machen. jetzt bin nur noch ich an erster Stelle, und das ist auch irgendwo gefährlich unter Anführungszeichen ja. aber ich denke mir einfach so es ist ja auch okay, wenn man auch gerne etwas für andere tut, weil das ist ja auch ein gutes Gefühl.

Speaker 2:

Genau.

Speaker 1:

Es ist halt immer wieder diese Mischung und dieses, dass es am Ende des Tages sich gut anfühlt, und wenn ich merke, ich bin eigentlich schon komplett drüber und mache jetzt aber wieder alles für alle anderen, dann wird es halt problematisch. Genau so ist es.

Speaker 2:

Genau das ist ja die Angst, die viele meiner hochsensiblen Klientinnen und Klienten haben, dass sie dann so egozentrisch und egoistisch werden und dann nur noch ich, ich, ich, Und da muss ich sie auch immer beruhigen, dass das nicht passieren wird. du wanderst nicht von einer Skala von einem Extrem plötzlich ins andere. Das habe ich noch nie erlebt, weil ja eben die Muster total tief sind und du ja immer nur sage ich mal, aktiv bist. Du hast ja nur Bewusstsein und Bewusstsein. Du wirst ja nicht gesteuert. Du bist ein bewusstes Wesen und kannst dich nur selbst steuern, bis wohin du dich durchsetzen möchtest und wie du kommunizieren möchtest. Also das, wie du kommunizieren möchtest, also das passiert nicht. aber so gesunde Selbstfürsorge, also ich sage mal, so gesunde Mitte sollte auf jeden Fall starke, gesunde Mitte etabliert werden, dass man eben nicht ausgenutzt wird, dass man nicht krank wird, dass man nicht unglücklich ist, und irgendwann am Ende des Lebens dann fragt boah, eigentlich habe ich nur das Leben der anderen gelebt und gar nichts selbst verwirklicht, und ich kann gar nicht vor, in meinem Leben sozusagen, das soll ja nicht passieren.

Speaker 1:

Ich will jetzt mal eins ein bisschen in den Raum. das ist mir jetzt gerade so ein bisschen gekommen, und zwar diese Angst, die man hat, dass man eben dann das andere extrem wird, glaube ich haben auch wahrscheinlich schon sehr viele, die da jetzt zuhören, schon erlebt. Also ich auf jeden Fall, mir ist das definitiv schon ein paar Mal so gegangen, dass ich mir auch gedacht habe aber was ist, wenn ich dann so und so und ich glaube, das kommt ein bisschen daher, da wir ja dieses alte Extrem, also nennen wir es jetzt jetzt bin ich ein extremer People Pleaser. das ist ja unbewusst entstanden, das ist ja mehr oder weniger keine aktive Entscheidung von mir gewesen, dass ich jetzt so bin, sondern das ist über viele, viele, viele, viele Jahre entstanden.

Speaker 1:

und auf einmal ist es irgendwie passiert, und ich habe gesehen uh, ich bin das ja, und man hat, glaube ich, irgendwo so die Angst was ist, wenn es mir in die andere Richtung auch einfach passiert? Was ist, wenn ich das gar nicht steuern kann? Was ist, wenn ich plötzlich der arroganteste und egoistischste Mensch auf der ganzen Welt werde? Und natürlich, jetzt, rational betrachtet wird das so wie du sagst, absolut nicht der Fall sein. Aber da wir den ersten Teil auch nicht steuern konnten, glaube ich, ist diese Unsicherheit einfach da. was ist, wenn wir das in die andere Richtung auch nicht steuern können? Was sagst du dazu?

Speaker 2:

Ja, das klingt sehr plausibel. Ich denke mir, da geht es auch wieder um dieses Vertrauen, ich kann mir selbst kann, eben, dass ich nicht unbewusst gesteuert werde von irgendwelchen als Erwachsener, sondern dass ich selbst entscheiden kann, wie ich mich entwickeln möchte und bis wohin ich was sagen möchte oder was tun möchte. Also, ich glaube, da geht es um das Vertrauen in Wahrheit und wieder um Sicherheit, dass ich sagen kann okay, ich kann mir vertrauen, dass ich gut spüre, was ich will und was ich brauche, dass ich gut spüre, was ich will und was ich brauche, und dass ich meine Antenne nutzen kann, dass ich trotzdem wertschätzend bleibe, zum Beispiel, wenn ich Grenzen setze, also dass das eben nicht so, wie du vorher gesagt hast, kein schwarz-weiß ist.

Speaker 1:

Es ist nicht da, entweder ich sage nichts und ich mache es allen recht, oder ich haue voll am Tisch und schreie herum, sondern da gibt es ja ein Mittelmaß wie und trotzdem wertschätzend bleiben Da schließt sich auch der Kreis wieder, dass einfach Selbstwert, selbstarbeit, selbstvertrauensarbeit einfach immer Teil unserer Tätigkeit sein wird und sein darf und vielleicht auch sein muss, weil am Ende des Tages alles, was ich mache, alles, was ich verändere, braucht diesen Grundstock, und das ist der Selbstwert. Wenn ich es mir selber zutraue, wenn ich es mir selber wert bin, dann bin ich auch bereit, dinge zu verändern. Bin ich das nicht, dann ist einfach das ist alles irgendwie nur so eine.

Speaker 1:

Sackgasse. Da wirst du dich wieder umdrehen müssen und von vorne anfangen.

Speaker 2:

Ja, genau, also nur dann sowas, wie dass du nur überstülpen würdest, aber nicht an der Basis genau arbeitest. Und ja, voll absolut.

Speaker 1:

So, jetzt sagst du das hast du ja vorher schon erwähnt dass das dann ab und zu natürlich dir trotzdem passiert, dass dann du merkst hey, jetzt bin ich vielleicht einen Schritt über meine Bedürfnisse drüber gegangen und habe eigentlich nochmal für die anderen gelebt. Was machst du in so einer Situation für dich persönlich? Weil ich denke mir immer so das eine ist natürlich, wenn ich jetzt im Coaching drin bin, kann ich da jetzt gut arbeiten. Dran ist kein Thema. Aber wenn es einen selbst zu überkommt und plötzlich so ach, was mache ich jetzt? Was machst du dann?

Speaker 2:

Also, im ersten Moment ist es ja schon mal gut, dass ich es erkannt habe. Meistens lasse ich dann ein bisschen Zeit vergehen, damit sich bei mir ich bin ja ein sehr emotionaler Mensch das ein bisschen einpendelt, weil dann bin ich zum Beispiel wütend, weil dann nervt es mich ja natürlich auch, dass ich meine Grenze nicht gewahrt habe, zum Beispiel vielleicht schon etwas zugesagt habe, weil ich zu vorschnell war, weil ich es einfach übersehen habe, und dann ärgert es mich total, dass ich zugesagt habe, und dann muss ich mir jetzt überlegen, wie ich wieder rauskomme. Das Problem hätte ich ja gar nicht, wenn ich gleich richtig gespürt hätte. Also, zuerst lasse ich mir meine Emotionen ein bisschen auspendeln, sozusagen, bis ich dann absage, weil es sich doch nicht gut anfühlt, wenn ich etwas zugesagt habe, oder dass ich ein Gespräch suche, wo vielleicht etwas nicht gut gelaufen ist, ich aber geschluckt habe und mir dann denke das war eigentlich überhaupt nicht okay. Das möchte ich nur geklärt haben. Also kommt dann natürlich auf die Situation drauf an auf die Situation drauf an.

Speaker 1:

Also auf gut Deutsch, und das ist vielleicht auch, was man irgendwie so in die Welt hinaus posaunen kann eine getroffene Entscheidung ist keine endgültige Entscheidung. Man kann ja auch noch etwas rückgängig machen. Vielleicht nicht jedes Mal, aber in sehr vielen Fällen kann man auch noch sagen hey, pass auf. Ich habe mir da eigentlich etwas an, was ich gar nicht möchte. Ich bin doch nicht dabei.

Speaker 2:

Absolut. Das ist auch wirklich so ein wichtiger Punkt, dass fast also es gibt ganz wenige Entscheidungen, wie zum Beispiel Kinder kriegen, natürlich, wenn ihr Kinder habt, das kann ich nicht rückgängig machen. Aber selbst dann Hauskauf, also Hochzeitscheidung, also es lässt sich alles, eigentlich fast alles im Leben irgendwie wieder umkrempeln, rückgängig machen, Umzüge etc. Also auch wenn es große Entscheidungen sind. Dass Also auch wenn es große Entscheidungen sind, dass man sich diese Option trotzdem offen lässt, diese Flexibilität, dass ich sage ja, dann habe ich halt in dem Moment falsch entschieden oder irgendein Bedürfnis übergangen, ja, so what, und dann gehe ich halt nochmal in Kontakt und revidiere das. Also da passiert nichts. Ja, auch, dann bin ich in Sicherheit.

Speaker 1:

Cool. Du hast das Thema Kinder kurz angesprochen, und da gehen wir jetzt natürlich auch noch ein bisschen rein, weil das für mich immer etwas ist, was mich schon sehr interessiert. Macht es Sinn, wenn man jetzt sagt, man arbeitet mit Kindern oder man hat auch Kinder also es ist ja auch im privaten Bereich wenn man selber einfach Kinder hat oder mit Kindern zu tun hat? macht es Sinn in diesen jungen Jahren, weil wir sagen, es kommt ja auch viel da von der Kindheit, und so macht es Sinn, schon in diesem Alter wirklich Kindern bewusst zu machen, ihr müsst es nicht? oder beziehungsweise eben dieses Peep-Bleasing was bedeutet das? ist das sinnvoll, oder würdest du sagen, muss man da ein bisschen aufpassen? Wie siehst du das?

Speaker 2:

no-transcript, also dass du wirklich glaubst, du hast weiß Gott was getan ihnen. Oder die sagen ja ganz klar, was sie essen wollen, wie viel sie essen wollen. Also, die kennen ihre Grenzen, ihre Bedürfnisse ganz genau. Das heißt, da sieht man ja auch, dass es eben nicht angeboren ist, und ich glaube, dann ist es total wichtig, dass man das sind ja oft kleine Situationen, dass man quasi hellhörig wird, wenn zum Beispiel das Kind eben keine Umarmung will, dass man nicht drüber geht, dass man sagt, aber die Tante würde ja jetzt gerne knuddeln, dass das Kind nicht lernt, die Bedürfnisse der anderen sind wichtiger. Ich glaube, da gibt es schon viele Situationen, wo man auch selbst als Erwachsener sich zurücknehmen muss. Ja, weil natürlich ist das im ersten Moment.

Speaker 2:

Vielleicht denkt man sich ja, aber ich habe ja jetzt gar nichts verbrochen, sozusagen, das ist ja gar nichts Schlimmes, sozusagen, ich wollte ja nur irgendwie spielen oder umarmen oder keine Ahnung was. Aber dass Kinder einfach ein Recht auf die Grenzen haben, also das glaube ich, sollte man schon immer wieder fördern, dass es eben nicht Dinge tun muss, die es nicht tun will, natürlich auch in einem Rahmen, wie zum Beispiel eben, dass es nicht umarmen muss, dass es nicht will, dass es nicht wo übernachten muss, wo es nicht will, wo es sich nicht wohlfühlt, also dass es einfach lernt.

Speaker 1:

Ja, meine Bedürfnisse sind wichtig, also im Zuge des Älterwerdens, Ich glaube allein, wie du das jetzt schon ansprichst, sieht man auch irgendwo, dass das Ganze ja gar nicht so einfach ist, weil auf der einen Seite hat man dann dieses Ding, wenn du jetzt sagst räum dein Zimmer auf, dann das Kind wird jetzt nicht vor lauter Freude springen, dass es jetzt aufräumen muss. Es wird das Bedürfnis auch haben, dass ich es nicht machen will. Aber da ist es dann wieder so zu lernen. Okay, okay, das gehört jetzt gemacht, und so weiter und so fort. Also, ich glaube auch da die Mischung zu finden. Wo geht es wirklich um Bedürfnisse, wo man zeigt okay, da darfst du deine und sollst auch deine Grenzen zeigen, und da geht es aber Dinge. Da ist das, nennen wir es, das Allgemeinwohl steht drüber. Eben, ich nehme das Aufrahmen immer her, dass man das lernt ein Zimmer so irgendwie schön gehalten werden oder keine Ahnung, ja spannend.

Speaker 1:

Ich glaube, als Elternteil stelle ich mir das wirklich immer wieder sehr challenging vor, dass man da auch das richtige Gefühl bekommt. Wo ist jetzt der Punkt, wo ich das Kind zwinge, ist jetzt das falsche Wort aber wo ich dem Kind klar mache okay, das musst du jetzt tun. Und wo ist der Punkt, wo ich sage nein, es ist okay, es sind deine Grenzen, ich akzeptiere das?

Speaker 2:

Ja, absolut. Es ist wie immer und überall im Leben eine Gratwanderung.

Speaker 1:

Mich würde total interessieren alle Zuhörerinnen und Zuhörer, die da gerade auch sich ihre Gedanken machen und die vielleicht Kinder haben wie macht ihr das? Wie geht es ihr damit um, wenn ihr versucht, den, wenn ihr versucht, den Kindern Grenzen beizubringen, aber auch irgendwie zu zeigen, okay, gewisse Dinge gehören gemacht, würde mich total interessieren. Schreibt es auch auf Spotify, wenn ich die Frage stelle. Schreibt es dazu. Wäre sehr interessant für uns, was ihr dazu sagt. Ja, wir kommen schon langsam zum Ende. Was würdest du denn unseren Zuhörerinnen und Zuhörern raten, wenn sie jetzt gerade dazuhören, viel zuhören gerade, und mit diesem Thema vielleicht in eine Beratung in Berührung kommen oder auch vielleicht im echten Leben? was ist so dieser Nummer 1 Tipp, den du mitgeben würdest?

Speaker 2:

puh, da spüre ich ganz viel Druck.

Speaker 1:

Nummer 1 Tipp es darf auch Tipp Nummer 2 oder drei sein, das ist okay.

Speaker 2:

Ja, ich glaube, was ganz wichtig ist, ist, immer wieder zu sagen, dass man ein Recht drauf hat, also ein Recht auf die eigenen Bedürfnisse, auf die eigenen Grenzen, auf das eigene Leben. Also diese Erlaubnis. Das merke ich halt immer, wenn wir uns selbst die Erlaubnis geben, ja, ich darf das jetzt anders machen, oder ich darf jetzt da einstehen für mich, ich darf den Raum verlassen, wenn mir was nicht passt, ich darf was sagen, wenn mir was gegen den Strich geht. Also so quasi ab dem Zeitpunkt, wo man sich selbst so quasi das erlaubt, grenzen zu setzen, wird es schon leichter, weil muss still sein, ich darf nichts sagen, ich muss es allen recht machen, wird sehr schwer mit solchen Glaubenssätzen.

Speaker 2:

Also das ist sicher eins, was mir jetzt so spontan einfällt, was ganz wichtig ist, so sich selbst die Erlaubnis zu geben, für sich einzustehen, und dass es eben auch wichtig ist, sich vielleicht auch klarzumachen, was das People-Bleasing alles kostet, nämlich Zeit, energie, kraft, gesundheit, psychische und physische Gesundheit und manchmal sogar Geld, wenn man zum Beispiel Geld leiht oder Trinkgeld gibt, obwohl man keines geben will, etc. Also dass man sich bewusst macht, dass man das eigentlich ganz viel kostet und dass man quasi eigentlich nur gewinnen kann, wenn man es aufgibt.

Speaker 1:

Die letzte Frage der heutigen Folge Was wünschst du dir für die Zukunft?

Speaker 2:

Für mich persönlich.

Speaker 1:

Du darfst es beantworten wie du möchtest. Du darfst auch zwei Antworten geben. So viel Zeit haben wir.

Speaker 2:

Dann sind es drei Dinge. Also einerseits würde ich mir wünschen, so in Bezug auf LSB und Coaching, dass es auch in das Krankenkassensystem kommen würde, das wäre echt so. Gleichstellung mit der Psychotherapie, zumindest zur Teilrefundierung, das wäre echt, glaube ich, sehr, sehr wichtig, und das Thema Hochsensibilität ist ja mein Herzensthema Mehr Aufmerksamkeit und mehr Aufklärung bekommt. Und das führt mich zum zweiten Punkt genau, dass ich einfach dahingehend eben noch ja hoffentlich viele Visionen und Ziele umsetzen kann und viele Menschen begleiten darf und das Thema Hochsensibilität halt noch groß in die Welt bringen darf. Und dafür braucht es vor allem eins Gesundheit und die richtigen Wegbegleiter. Und das ist mein dritter Wunsch.

Speaker 1:

Also, ich glaube, so klare Wünsche habe ich selten gehabt bei mir in der Beraterkiste, und wenn man sagt, man muss die Ziele und die Wünsche klar formulieren, dann werden sie auch wahr. Ich glaube, das hast du mir auf jeden Fall schon sehr gut umgesetzt. Ich sage auf jeden Fall vielen, vielen Dank, dass du heute wieder zu Gast warst. Also, ich würde auch sagen, du hast dich heute wieder mit Bestnoten abgeschlossen.

Speaker 2:

Yeah, my people please. Ich habe dem Markus recht gemacht. Das war mein Ziel.

Speaker 1:

Du darfst auf jeden Fall wiederkommen. Vielen Dank, dass du dir Zeit genommen hast und auch mit deiner Expertise zur Seite gestanden bist. Das ist einfach immer wieder unglaublich viel wert und wünsche dir auch alles Gute für deine Wünsche und Ziele in der Zukunft.

Speaker 2:

Danke, dir hat mich sehr gefreut. Danke, dass ich wieder da sein durfte.

Speaker 1:

Und natürlich auch zum Abschluss wieder, last but not least, an euch ein großes Danke, dass ihr wieder zugehört habt, und ja, dass ihr immer so fleißig auf unseren Like-Button klickt, und so weiter und so fort. Also, danke, danke, danke. Ich wünsche euch eine wunderschöne Woche und bis bald. Ciao, ciao. Schön, dass ihr dabei wart. Wenn ihr mehr über mich oder den Podcast erfahren möchtet, dann besucht den Instagram oder Facebook-Channel Beraterkiste. Dort könnt ihr euch gerne ein Like oder einen Kommentar dort lassen. Ich freue mich immer über euer Feedback. Ich wünsche euch noch eine schöne Woche und freue mich, wenn ihr wieder einschaltet. Ciao, ciao.