BIM & Bier

BIM Buzzwords: "BIM Koordinator"

Formitas AG Season 1 Episode 8

Was steckt hinter dem Begriff „BIM Koordinator“? Wir untersuchen dieses Buzzword und beleuchten Aufgaben, Skills und Rollen im Projekt. Das Bier: Stone Buenaveza Salt & Lime Lager

Kontakt BIM & Bier

  • Senden Sie uns eine E-Mail: bimundbier@formitas.de
  • Bewerten Sie uns auf Spotify: https://spoti.fi/3zdVbus
  • Folgen Sie Formitas auf Linkedin: https://www.linkedin.com/company/6420289
  • Abonnieren Sie unsere monatlichen News: https://bit.ly/3N520nZ

Danke fürs Zuhören!

“Bussword Bingo kennt irgendwie jeder. Man haut halt so einen Begriff raus, schon ist das Thema irgendwie im Raum und der Begriff ist gefallen, dann läuft es ja dann auch irgendwie. Aber alles ist heute irgendwie nachhaltig, digitalisiert, gegendert.

Aber da hat man halt viel gesagt, aber wenig verändert. Also wenn man schon bass, dann sollte man auch verstehen, was dahinter steckt.

Hallo und herzlich willkommen zu BIM & Bier. Heute wollen wir mit euch ein BIM-Basswort unter die Lupe nehmen. BIM-Koordinatorin.

Wir erleben immer wieder, dass diese Rolle sehr unterschiedlich interpretiert wird. Was steckt also dahinter und was macht eine gute BIM-Koordinatorin heute aus? Ich bin Fark Wagner und dazu spreche ich heute mit Gerrit Hoppe und Shahin Farazadi.

Wie immer stellen wir erstmal kurz unser Bier vor. Mitgebracht haben wir heute ein Bier aus den USA. Genauer gesagt eine weiße Dose aus den USA mit einem Totenschädler drauf.”

“Sehr coole Verzierung. Und es ist schon lange nicht mehr so, dass aus den USA nur Bud Light und Miller und Coors kommen, sondern viele Brauereien, vor allem kleinere, haben die Tradition des Bierbrauens wieder aufleben lassen und weiterentwickelt. Und heraus kommt dabei so etwas wie Bonavesa Salt & Lime Lager.

Stone Brewery baut das Ganze zusammen und beim Öffnen kommt einem Limette entgegen, malzige Nuancen und vor allen Dingen überraschenderweise eine Spur Salz. Und das Bier kommt dabei sehr knackig, erfrischend mit einer leichten Bitterkeit rüber. Aus meiner Sicht dank der coolen Totenkopfdose, das perfekte Halloweenbier.

Okay, okay, lass uns mit dem Passwort BIM-Koordinatorin anfangen.”

“Ich glaube, BIM-Koordinator muss man wirklich an die Wurzel des Wortes mal rangehen und das analysieren. Also was, woraus setze ich das? Der Begriff BIM-Koordinator zusammen.

BIM-Koordinator, der koordiniert tatsächlich fortwörtlich was und nur weil ich etwas umsetze, bin ich doch kein BIM-Koordinator.

Das muss rausgeschnitten werden, weil dein Gesicht kommt immer näher.

Also BIM-Koordinator, er koordiniert etwas, oder? Also wenn ich ein Programm öffne, bin ich dann schon am koordinieren?

Aber lass uns doch mal darüber sprechen. Vielleicht ist es einfach zu verstehen, wenn wir sagen, was wir darunter verstehen oder damit verbinden. Also warum sagen wir, das entspricht nicht der Rolle, was dahinter steht?”

“Also der BIM-Koordinator, ja, den gibt es ja auch noch auf mehreren Ebenen im Optimalfall. Ein Fachmodellkoordinator, ein Gesamtkoordinator und dann gibt es auch noch einen BIM-Manager. Das muss man ja auch mal sehen.

Und die sind an unterschiedlichen Stellen platziert. Und der Koordinator in der Koordinationsrolle, das kann ja eine Person mehrere Rollen innehaben, aber die Rolle des Koordinators ist eben dafür zu sorgen, dass der Zusammenarbeit funktioniert und die Übergabe und die Qualität der Übergaben zwischen den verschiedenen Gewerken, zwischen den verschiedenen Konstrukteuren, die in einem Gewerk zum Beispiel arbeiten. Also sprechen wir über einen Fachmodellkoordinator in der Architektur, der dafür sorgt, dass drei Konstrukteure in gleichbleibender Qualität ein austauschbares Ergebnis unter den Bedingungen eines BIM-Prozesses.”

“Also wir kennen alle die Begriffe LOD, also Level of Detail, was wir drin haben. Natürlich kennen wir alle diese Begriffe. Okay, dann wird es auch bestimmt noch eine Folge zu geben.

Oder den BIM-Ablaufplan. Das sind alles Themen, die auf der Management-Ebene sind, aber die dann in den Teams koordiniert werden müssen.

Okay, also um es einfach kurz zusammenzufassen, der Definition nach hat der BIM-Koordinator ob jetzt Fachkoordinator in der Architektur oder egal wo er sitzt, eigentlich kaum was mit dem Inhalt des Projektes zu tun, sondern ist in erster Linie mal für die Qualität und für die Durchgängigkeit des Prozesses mit verantwortlich.”

“Ich würde sagen, das eine schließt ja das andere nicht aus, aber hauptsächlich ist er dafür zuständig, dass einfach die BIM-Prozesse im Unternehmen, in dem Projekt, aber auch übergreifend zu den anderen Fachkoordinatoren funktionieren. Und damit dann auch diese koordinierende Funktion erfüllt ist und somit auch ein BIM-Fachkoordinator oder BIM-Koordinator genannt werden kann. Also ich denke, das Schwierige ist, dass wenn diese paar Punkte, die Fein gerade genannt hat, nicht erfüllt sind, das sorgt für einen normalen Projekt, auf jeden Fall für Verwirrung und dann auch für Probleme innerhalb des Projektes.

Das haben wir auch relativ häufig, dass wir dann bei so einem Auftakt-Meeting da sitzen und dann stellen sich die einzelnen Leute von dem Team vor und da ist immer einer dabei, der sich entweder übereifrig BIM-Manager nennt oder BIM-Koordinator nennt und tatsächlich derjenige ist, wie auch vorhin erwähnt, der eigentlich nur das Programm öffnet und darin zeichnet, aber eigentlich gar keine Ahnung davon hat, wie der Austausch zwischen den einzelnen Fachplanern funktioniert und auch noch nicht koordiniert hat.”

“Bis dahin, ciao Die Frage, die einfach so gerade während des Redens bei dir irgendwie über mich hochkam, war, was macht denn dann eigentlich einen guten Koordinator aus? Also wo kann man da überhaupt dann so, sagen wir mal, eine Qualität feststellen? Weil ich sag mal, beim Planer, wenn er gute Entwürfe macht, wenn er gut aus der Situation eingehen kann und so weiter und so fort, gibt es ja so verschiedene, sagen wir mal, Leistungsgates beim BIM-Koordinator.

Ich denke, dass da irgendwie ein Talent dafür da sein muss, dass man die Leute einfängt, die verschiedenen Leute und auch Probleme erkennt. Deutet nicht nur, dass ich irgendwie wirklich gut in meiner eigenen Disziplin bin und weiß, was meine Planung ausmacht und was ich machen muss, damit es ein guter Plan wird, sondern dass ich verstehe, wie muss ich arbeiten, wie muss mein Modell aufgebaut sein, damit zum Beispiel der TG. Aller damit arbeiten kann als Architekt oder Fachkoordinator beim Architekten, damit der TG.”

“Aller damit arbeiten kann, der Statiker damit arbeiten kann. Aber es sind auch weitere Punkte wichtig, beispielsweise Fachkoordinator koordiniert das eigene Modell, bedeutet, er prüft das auch. Das heißt, er muss auch irgendwie fundierte Kenntnisse, zumindest Grundkennnisse in Solibri beispielsweise oder Navisworks haben, um das eigene Modell prüfen zu können und dementsprechend auch fehlerfrei übergeben zu können bei den Datadrops.

Da muss man wissen, worauf kommt es an, wenn ich bei den Datadrops meine EFC-Dateien übergebe und muss auch sehr kooperativ und kommunikationsfreudig sein, wenn man ständig mit den anderen einen Austausch hat und die verschiedenen Fachkoordinatoren einholen muss und sich mit denen abstimmen muss.”

“Okay, du hast ja gerade ganz konkret Hard Skills, eine gewisse Vertrautheit mit Prüfprogrammen wie Solibrio oder Navisworks vorausgesetzt, aber eigentlich auch relativ konkret über verschiedene Soft Skills gesprochen, die man einfach haben muss, entweder von Haus aus oder auftrainiert, um vor allem auch die eigene Arbeit oder die Arbeit des Teams, des eigenen Teams irgendwie kontrollieren zu können und auch da Feedback zu geben, Kritik herauszutragen zu können. Wie sieht das eigentlich da aus? Funktioniert das gut, wenn man das für sich selbst macht?

Ja, eigentlich schon. Wir gehen ja immer davon aus, dass das sowieso schon immer so gemacht worden ist. Wenn man mit den Architekten zum Beispiel spricht oder mit irgendwelchen Ingenieuren, die sagen, haben wir schon immer gemacht.”

“Ich würde sogar so weit gehen, dass ich denen Recht gebe, haben sie schon immer so gemacht, nur dass sich jetzt die Ebene und die Tiefe verändert. Also ich prüfe nicht mehr mit dem Auge und mit einem bunten Stift auf meinen ausgedruckten Plänen, wo ich dann mit Rotmarke habe, was meine Fehler sind, die mir aufgefallen sind, sondern ich prüfe jetzt mit einer Software, die mir viel, viel genauer diese Probleme aufzeigt. Und ich denke, dass das, wenn sich jeder halbwegs darauf einlässt, dass es eigentlich leicht ist, das zu kommunizieren und das auch einzubestehen, dass es diese Probleme gibt.

Man spricht ja nicht über, also man gibt ja keine Schuldzuweisung, sondern man spricht ja über Fakten, die einfach vorhanden sind. Es ist einfach ein Fehler von einem Problem in dem Modell vorhanden. Es ist halt wichtig, wie man das rüberbringt und dass man die Sachen auch ordentlich verteilt, aber ich denke schon, dass das mit ein bisschen Übung relativ leicht machbar ist.”

“Ich glaube, die Frage ist ja auch nochmal, wo diese Rolle platziert ist. Wenn wir vom Fachkoordinator sprechen, ist das eine Rolle, die in einem Projekt im Unternehmen, also bleiben wir aber beim Architekturunternehmen, der wirklich in der Planungsabteilung dieses Architekturunternehmens in dem Projekt unterwegs ist und die Rolle da ausfüllt. Wenn wir vom Gesamtkoordinator sprechen, reden wir ja schon davon, dass es gewerkeübergreifend ist.

Dann kann das schon sein, dass er gar nicht mehr beim Planer sitzt, sondern zum Beispiel bei einem, also kann, naja, beim Auftraggeber wird er nicht sitzen, aber kann zum Beispiel bei einem Generalunternehmer sitzen. Und es gibt ja dann auch noch eine weitere Stufe. Und es klingt alles sehr kompliziert, aber eigentlich, wenn man sich den Prozess anguckt, macht das total Sinn.

Jeder, der schon mal ein Projektorganigramm gesehen hat, spannt gerade so eine Welt vor Augen auf.”

“Genau. Dann gibt es ja noch die Stufe des BIM-Managers, woher das Besondere ist, dass der eigentlich dann auf Auftraggeberseite sitzt. Und dann stellt sich natürlich ganz schnell die Frage, was macht jetzt noch der BIM-Manager?

Der macht im Prinzip die Qualitätsprüfung von der Gegenseite. Und da sollen ja eigentlich die Koordinatoren, der BIM-Manager, die sollen ja Hand in Hand zusammenarbeiten. Da kommt dann immer wieder dieses Problem auf, was macht denn eigentlich der Projektsteurer noch?

Um noch einen reinzubringen. Da wird es dann schwierig. Aber um bei unserem Koordinator zu bleiben, also warum nicht jeder ein BIM-Koordinator ist, ist sicherlich, weil man bestimmte Skills auch dafür braucht.

Und ich glaube, die kann man, wenn man bestimmte Grundkenntnisse hat, sehr schnell sich aneignen. Man sollte sich nur die Zeit nehmen, das auch zu tun. Es ist nichts, was man einfach ist, indem man dazu ernannt wird.”

“Man kennt das so aus Architekturbüros, wie schnell man da Projektleiter werden kann. Man fängt nämlich an, erstes Projekt, und zack, ist man Projektleiter.

Eine steile Karriere.

Eine steile Karriere, genau, aber deswegen kann man immer noch keine Projekte leiten.

Ja, okay, ich würde eigentlich ganz gerne noch mal einen Step zurück, weil du hast gerade wunderschön diese Frage aufgemacht. Eigentlich Unterschied von mir aus auch Gesamtkoordinator, der ja der Fachliteratur nach eher auf Planerseite angesiedelt sein soll. Und dann sagen wir auf der Gegenseite den BIM Manager, der die Interessen des Bauherrn vertritt in erster Linie.

Also zumindest die BIM Interessen des Bauherrn. Und damit eigentlich auch irgendwo parallel neben dem Projektsteurer im Zweifel dann auch sitzt, je nachdem wie der Bauherr sich einbringen will. Was ich dabei halt relativ interessant finde, ist, dass das so der erste Punkt ist, wo für mich definitiv auf der Ebene eigentlich die Theorie von der Praxis auseinandergeht.”

“Also für mich ganz persönlich. Weil ich bisher eigentlich in egal welchen Projekten wir auf der Bauherrn-Seite saßen, immer noch das Gefühl hatte, dass ich eher für das gesamte Team gearbeitet habe. Und damit auch eigentlich dadurch, dass der Bauherr auch für mich Teil des Teams ist, viel mehr mit dem Plan anzutun hatte und viel mehr sagen wir mal für sie auch Sachen aufgedeckt habe.

Anstelle von einfach nur eine lange Liste von Problemen, irgendwie zu sagen, warum deren Arbeit gerade noch mangelhaft ist oder infrage zu stellen sei.

Muss es überhaupt diese harte Grenze geben an der Stelle?

Es ist natürlich ein vertragliches Thema, was auch dahinter steht, weil solange ein Projekt läuft und die Teams funktionieren und so weiter, sind da alle zufrieden und schwierig wird es immer dann, wenn Geld fließen soll, bezahlt werden soll, wenn Leistungsphasen abgeschlossen werden und so weiter. Wenn man jetzt einfach nur davon spricht, warum ist die Rollenverteilung so? Ich muss vielleicht andersrum anfangen.”

“Es geht ja in dem BIM-Prozess nicht darum, überall Kontrollinstanzen zu installieren. Das ist ja nicht die Idee. Schwierige Prüfung, ne?

Das wirkt ja manchmal so. Eigentlich will man doch, was man erreichen will, ist eine bessere Qualität in der Planung herzustellen, um weniger, und da sind wir wieder im Gelbfluss, weniger Probleme in der LP8 zu haben. Dass ich nicht hinterher die ganzen Nachtragsdiskussionen habe, weil eine Planung nicht sauber koordiniert ist.

Und da sind wir wieder beim BIM-Koordinator. Wenn wir ein Bauprojekt angucken, ist die grundsätzliche Pflicht des Architekten die Koordination. Und desto mehr Gewerke beteiligt sind, umso komplexer wird diese Aufgabe.

Wenn ich aber jetzt hinkriege, dass die Planungsprozesse durch klar eingesetzte Koordinatoren, damit wird der Architekt nicht von seiner Koordinationspflicht enthoben, aber er kann sie natürlich besser verteilen, macht den Job für den Architekten leichter. Er kriegt gegebenenfalls auch eine höhere Qualität. Das hängt natürlich von allen Beteiligten ab.”

“Aber wir haben einfach Leute dann im System, die sich damit beschäftigen, dass diese Plane untereinander koordiniert wird. Und aus unserer Erfahrung können wir sagen, dass das häufigste Problem für Fehler, für Probleme, die auf der Baustelle entstehen, für Planungsleistungen, die eigentlich aus einer LP3, aus einer LP5 kommen, dann plötzlich in der LP8 noch erbracht werden müssen, weil erst im Live-Modell, also sprich im gebauten Modell auffällt, dass die Fehler da sind. Und dafür sollen die BIM-Koordinatoren da sein, um das im digitalen Zwilling schon festzustellen.

Und nicht erst nachher.

Okay, wenn man das jetzt auch damit einherbringt, um wieder vielleicht durch das Thema des Skill-Sets auch zu kommen, warum nicht eben nicht jeder ein gelungener BIM-Koordinator sein sollte. Es wird ja grundsätzlich zumindest in unseren Projekten immer so modelliert, wie später auch gebaut werden soll auf eine Art und Weise. Weil ich will ja im Grunde genommen erst mal das Haus digital aufbauen, bevor ich es dann in Realität falsch mache.”

“Wenn ich aus Planungserfahrung oder auch aus Ausführungserfahrung weiß, wie diese Sachen eingebracht werden, habe ich zu beiden eine deutlich bessere Indikation, wohin ich gucken muss, auf eine Art und Weise. Auch im Modell kann ich vielleicht auch deutlich einfacher die Prozesse einschätzen, so wie sie halt gerade auch während der Planung laufen, kann deutlich besser auch mit Konfliktsituationen mich darauf einstellen, weil ich einfach nachfühlen kann, wo es gerade, an welchen Punkten in der Planung auch stocken kann, weil ich vielleicht selbst in der Situation schon mal war als Planer und dementsprechend auch ein Stück weit besser darauf eingehen. Also so dieses Realbild auch ein bisschen besser abfeilen.

Ich habe halt immer so ein bisschen das Problem damit, gerade auf dieses Sinnbild, dass wir ganz am Anfang aufgespannt haben, zurückzukommen, quasi jeden, der eine gewisse Softwareaffinität hat, auf so einen komplexen Prozess loszulassen. Und dann einfach zu sagen, hey, du kannst das zwar vielleicht rein vom Ablauf her bedienen, aber inhaltlich noch nicht. Und ich würde selbst, für mich selbst sagen, ich bin weiß Gott noch kein begnadeter BIM-Koordinator, weil mir einfach Erfahrungswerte dafür auch fehlen.”

“Also solange ich die Erfahrung nicht habe, kann ich es halt auch schlecht umsetzen. Herr Wagner.

Die Frage, die sich jetzt noch stellt, ist, wie wird man es denn machen? Wie machen wir es denn? Wie bringen wir Unternehmen dahin, dass sie BIM-Koordinatoren haben?

Echte BIM-Koordinatoren. Klar, wir können über den BIM-Beratungsprozess sprechen und so. Das sind alles Sachen, die da drüber stehen, strategische Ausrichtungen und so weiter.

Aber wie bringen wir es denn den BIM-Koordinatoren bei?

Also im Prinzip gehen wir in ein Unternehmen und suchen uns tatsächlich den Menschen, der bis jetzt irgendwie die Affinität hat, aber noch nicht die Erfahrung, der beispielsweise schon die Software aufhatte, aber aus Begeisterung und sagt, ich bin BIM-Koordinator oder bis dahin vielleicht auch verstanden hat, dass das gerade erst werden möchte. Und bringen ihm einfach tatsächlich die Grundzüge davon bei, was man dann wissen muss, um koordinieren zu können. Also beispielsweise, wie arbeiten andere Fachgewerke und worauf kommt das an?”

“Worauf muss ich bei meinem Modell achten? Worauf muss mein Team achten? Was für Software-Themen muss ich irgendwie mit einbeziehen, damit ich auch intern koordinieren kann?

Also sowas wie die Prüfsoftware, aber auch die Bereitstellung von BCF-Dateien über Server, wie zum Beispiel mit dem CoreLab, dass ich auch intern meine Issues nicht gefunden hab, relativ schnell kommunizieren und verteilen kann innerhalb des Teams, dass ich Aufgabenpakete verteile. Dann ist es einfach eine Schulung. Tatsächlich ist das der erste Schritt dahin, dass man sagt, okay, ich geh jetzt Richtung BIM-Koordinator und der Rest ergibt sich dann überwiegend über die Berufserfahrung in den nächsten Projekten.

Nicht in einem Projekt, sondern dann in den nächsten ein, zwei Projekten.

Ich glaube, einer der Beispielprozesse, die man sich vorstellen kann, was bedeutet so eine Koordination und was bringen wir dann rein in die Unternehmen, ist zum Beispiel Schlitz- und Durchbruchplanung. Ein ganz klassisches, gewerkübergreifendes Thema.”

“Statiker ist im Spiel, technische Gebäuderausrüstung sowieso, Architekten natürlich. Und da gibt es sicherlich mehrere Wege, das zu machen, aber es gibt auch nur ganz wenige goldene Wege, das tatsächlich in einem BIM-Prozess zu machen und das auch sauber zu koordinieren.

Das war doch im 2D früher immer so viel einfacher.

Ja, im 2D war es schnell gezeichnet, aber ganz, ganz schwer koordiniert. Das ist viel Nacharbeit. Also ich erinnere mich auch an Prozesse wie lasst uns doch erstmal große Durchbrüche machen und später ziehen wir die Leitungen und der Rest wird mit pure Tonstein wieder zugemacht.

Man kann es auch auf der Baustelle lösen, natürlich.

Alles, alles.

Aber es ist mit erheblich mehr Aufwand verbunden. Das ist eigentlich so ein Prozess, wo die Koordination ganz wichtig ist, damit alle sich an die Gegebenheiten halten und die Übergaben zwischen den Modellen funktionieren. Ich glaube, wir haben jetzt ganz viel über den BIM-Koordinator gesprochen.”

“Das Einzige, was mir fehlt, weil der Architekt hat ja seinen schwarzen Rollkragenpulli. Wie sieht eigentlich die Uniform des BIM-Koordinators aus?

Ich glaube, dass er gar keine Uniform hat. Ich meine, wir sind alle drei Architekten und keiner von uns trägt jetzt gerade einen Rollkragenpulli. Ich weiß, dass ihr beide einen habt.

Aber ich glaube, er trägt keine Uniform. Und das sollte auch das Bild dahinter sein. Es geht nur um eine Rolle.

Es ist keine Karriere. Schade.

Hättest du jetzt so das Fazit nicht so gezogen, hätte ich einfach den Held in der Mitte gesehen.

Und das ist ja oft wieder das, da kommen wir auch wieder zu unserem Headliner. Also warum nicht jeder ein BIM-Koordinator ist, aber warum jeder ein BIM-Koordinator werden kann. Es braucht keine Uniform, es braucht keine besonderen Skills, es braucht nur viel Neugier und es braucht eine Begeisterung dafür, dass man Lust auf was Neues hat, Lust darauf hat, sich mit Menschen zu unterhalten.”

“Und dementsprechend steckt ein BIM-Koordinator in jeden von uns, der es werden möchte, so in jedem von uns ein Jedi steckt. Und ja, ich denke, damit schließt sich auch irgendwo der Kreis, oder?

Ja, soll auch wieder Spaß bringen.

Richtig.

Mehr Plastik-Tour machen und nicht umplanen, umplanen, umplanen.

Oh, da hätten wir direkt eigentlich auch ein Folgethema direkt daraus. Was bedeutet es eigentlich, wenn die Planung effizienter ist?

Und das war das Schlusswort. Wir hoffen natürlich, dass es euch wieder gefallen hat und wir freuen uns wie immer, wenn ihr uns eine Bewertung dalasst, egal auf welcher Plattform ihr uns folgt.

Unsere Musiktracks, New Front bei McKay Beats und Drop of Water in the Ocean bei Broke for Free. Habt ihr Fragen, Feedback oder einen Themenvorschlag? Dann schreibt uns eine Mail an bimundbier.formitas.de und wir sehen uns dann bald wieder.”

Von BIM & Bier: BIM Buzzwords: "BIM Koordinator", 24. Okt. 2022
https://podcasts.apple.com/de/podcast/bim-buzzwords-bim-koordinator/id1605115573?i=1000583854111
Dieses Material ist möglicherweise urheberrechtlich geschützt.