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BIM & Bier
BIM & Bier
BIM und Architektur – Ja, läuft!
Von 2D auf 5D – wie BIM die Arbeit im Architekturbüro positiv verändert und warum Neugier dabei so wichtig ist. Unser Gast: Daniela Brink von Architekten K2. Das Bier: Kasteel Nitro Blond.
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Danke fürs Zuhören!
“Meine Welt der Architektur hat sich durch BIM dahingehend verändert, dass sie vielfältiger geworden ist. Vielschichtiger, würde ich sagen. Ja, in dieser Sprache zu bleiben von 2D auf 5D.
Und es ist ein super Werkzeug, um das, was wir im Kopf haben, in die gebaute Welt zu bringen.
Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge BIM & Bier. Ich bin euer Host, Volk Wagner. Unser heutiger Gast ist Daniela Brink, Geschäftsführerin bei Architekten K2.
Und mit uns am Start ist mein Kollege und Top-Binne-Manager Maxim König. Eine aus dem Norden, gut. Ja, worüber reden wir heute?
Unser Thema heute ist BIM & Architektur. Ja, läuft. Von daher passt Moin ganz gut so, ne?
Bevor wir reinstarten, stellt euch doch vielleicht kurz vor, Daniela, wenn du anfangen würdest.
Ja, sehr gerne. Ich bin Daniela. Geschäftsführerin bei Architekt K2 hier aus Aachen.”
“Wir sind ja in Aachen. Ich glaube, das darf man ja verraten. Ja, ich bin so die next generation hier in der Geschäftsführung.
Wir machen das zu zweit und ruppen hier unseren Laden mit, ja, inzwischen tatsächlich mehr als 40 Leuten. Und inzwischen auch, ja, dank eurer Hilfe ganz viel mit Revit und BIM. Und ja, ich glaube, deswegen bin ich heute hier.
Ich freue mich. Danke für die Einladung.
Immer gern. Maxim, erzähl uns, was der Top BIM Manager macht.
Ja, mal gucken, ob wir das heute rausfinden. Ja, hallo zusammen, ich bin Maxim. Von der Ausbildung her bin ich auch Architekt und bin aber irgendwann in die Digitalisierungsbranche quasi gewechselt, weil das einfach so meine persönlichen Interessen ein Stück weit auch widerspiegelt.
Und ja, ich bin in ganz vielen Bereichen tätig, bei der Formitas tatsächlich. BIM Management ist nur eines davon, noch sicherlich das Größte. Zu Beginn meiner Karriere, hier Anführungszeichen, habe ich auch tatsächlich Büros begleitet bei der Einführung und auch Schulungen gehalten.”
“Bei Architekten K2 war ich auch, das weiß ich noch genau.
Das ist ja ein Zufall jetzt, wie kommt das denn zustande?
Interessant, genau, da hat eine Workshops abgehalten, etc. Aber vielleicht kommen wir noch darauf. Es war auch eine sehr schöne Zeit, fand ich.
Und ja, es freut mich natürlich, Daniela, dass du sagst, dass jeder mittlerweile so firm seid und gut durch die BIM-Welt segelt.
So unterschiedlich sind die Blickweisen. Okay, wir kommen da gleich noch drauf, weil wir bei der Frage, ja, läuft, hört man ja schon, es läuft. Aber vielleicht gibt es da auch so ein paar Drawbacks und die wollen wir uns heute auch angucken.
Also was hat sich verändert? Wie sieht es vielleicht gerade aus? Und was sind so die next steps, die vielleicht noch vor uns liegen?
Bevor wir das machen, müssen wir unseren next step nehmen und zwar das Bier vorstellen, was wir heute trinken werden.”
“Wir finden heute auf unserem Tisch vor uns eine gelbe Dose. Das ist wieder mal eine Dose und das ist heute ein belgisches Bier und zwar von der Brauerei Kasteel, das Nitro Blond. Der Name sagt schon, das steckt viel dahinter.
Wir hören gerade, es wird gerade geöffnet. Perfekt, danke Daniela. Das kommt mit 6, 5 Prozent her, was für ein belgisches Bier noch moderat ist, aber kann man auf jeden Fall gut trinken.
Es ist ein super Durstlöscher, wie ich finde. Es kommt sehr zitronig rüber in den Hopfennoten. Es ist wenig bitter und es ist einfach, wie auch immer sie es machen, ultra cremig.
Also man hat das Gefühl, es ist ein gekremtes Bier, aber es ist es nicht. Es sieht aus wie normales Bier, aber es ist super lecker.
Für mich als Alttrinker tatsächlich sehr süffig.
Okay, verstehe ich. Also dann hätten wir doch was Bittereres aussuchen können für heute.
Ja, meine Zunge ist das Gewöhn, das stimmt.”
“Man muss ja aber wieder Neues probieren und darum geht es ja auch heute, weil vor wenigen Jahren war ja das Thema BIM noch gefühlt was Neues. Heute würde man ja vielleicht sagen, aus Sicht von Formitas ist es gar nichts Neues mehr, aber ich weiß, in der Architektenwelt ist das nicht unbedingt so, dass es überall der Standard ist. Wie wir schon gehört haben, gibt es eine Vergangenheit mit Architekten Karat 2 und Formitas, darauf beruht unter anderem auch, dass ihr schon was mit BIM macht, Daniela.
Und vielleicht kannst du uns so ganz kurz einen Einblick geben, wie sich die Welt von BIM bei euch darstellt. Also wie wirkt sich das aus in eurem Projekt, in eurer täglichen Arbeit?
Ja, das ist eine gute Frage. Man wächst da ja so rein und das kommt ja auch nicht von heut auf morgen, sondern passiert ja wirklich schrittweise. Aber ich sag mal, es bringt ganz viele positive Dinge.
“Also das heißt, wir entwickeln uns weiter, wir werden schneller. Allerdings, die andere Seite ist, es bringt ganz viele neue Herausforderungen, in dem Sinne, dass man ganz viel, ganz schnell Neues lernen muss und das natürlich auch an die Mitarbeiter ran tragen muss. Und der Planungsablauf ändert sich.
Es ist nicht mehr wie diese klassische Abwicklung der Leistungsphasen und die Zusammenarbeit mit den Fachplanern ändert sich. Und ja, also es hat sehr viel Positives, aber eben auch ganz viel Veränderung, was es mit sich bringt. Und das jetzt mal ganz global.
Ja, im Endeffekt hat es schon mal nichts Negatives, das habe ich jetzt erst mal gehört. Also klar, viel Veränderung, keine Frage.
Ja, genau, also negativ auf gar keinen Fall. Ich würde das als eine absolut positive Entwicklung sehen. Ich freue mich auch darüber, dass das bei uns im Büro so eine positive Entwicklung nimmt.”
“Also das hätten wir, glaube ich, alleine auch so nicht hinbekommen. Man muss halt der Stein des Anschlusses sein, man muss es wollen. Ich glaube, das ist der erste Schritt.
Aber dann, glaube ich, ist es sehr ratsam, wenn man sich dazu Unterstützung holt und da auch quasi so eine Art Roadmap macht, so wie wir das auch gemacht haben. Und dann einfach diesen Weg stoisch auch geht mit allen Hürden und Herausforderungen, die es so mit sich bringt. Also muss man dann einfach, wenn man an dieses Ziel kommen will, definitiv.
Genau, und das, wo man vielleicht das globale Ziel gar nicht so gut sehen kann. Also ich weiß, viele Büros und Maximen wird das wahrscheinlich so bestätigen können, fangen so ein bisschen an, sagen wir machen jetzt BIM und fangen dann an zu modellieren. Das ist ja so der erste Schritt, bevor man überhaupt versteht, was BIM dann methodisch ist.
Ist das heute auch noch so Maxim, wenn du so belegst, wie du Kontakt mit Architekturbüros hast? Ist man da weiter? Geht es schon um die Methode oder geht es immer noch ums Modellieren?”
“Es kommt drauf an. Der initiale Impuls ist manchmal quasi extern und manchmal auch intern. Manchmal ist es so, dass Inhaber davon hören, jetzt auf Architektur bezogen, auf meine Erfahrung mit Architekturbüros, Inhaber hören davon und vielleicht hat sie einen Reseller kontaktiert und berichtet über Revit oder Archicad und sie mit Werbematerial überstüttet wurde.
Sie haben bei einem Vortrag davon gehört und bringen das quasi von außen mit. Dann beginnt der Stein zu rollen und andere Weg, was auch oft passiert, ist, dass die Mitarbeiter Interesse mitbringen, vielleicht aus dem Studium oder einem selbst schon damit herumexperimentiert oder probiert und dann brodelt das quasi von innen und irgendwann entscheidet man sich vielleicht dafür, da weiter zu machen und weiterzugehen. Also das ist zumindest meine Erfahrung und auch mit den Büros, in denen ich selber tätig war.
“Ich bin Architekt und hab auch geplant und da war es so eine Mischung aus beidem, hier und da. Aber egal, wie es losgeht, das was wichtig ist, das wollte ich mir gerade ein, Daniela, als du davon gesprochen hast, wie es bei euch losging, ich finde es total wichtig, dass ein Büro Personen hat, die das dann vorantreiben wollen. Also wenn man irgendwie so eine Art, das ist irgendwie Gold wert, wenn man jemanden hat, der da so richtig Lust verspürt und auch die anderen dann ein Stück weit mitnehmen kann, das ist wirklich wirklich viel wert.
“Das habe ich schon oft festgestellt, wenn es diesen Menschen nicht gibt oder man viel mit Zweiflern zu tun hat, dann ist es schwierig am Ball zu bleiben und wirklich das durchzuziehen, weil manchmal sieht man nicht so richtig, wo es am Ende hingehen kann. Und da versuchen wir halt zu helfen unseren Workshops, die wir vorab durchführen mit den Kunden, um einfach auch realistische Ziele zu setzen, auf die man dann gemeinsam hinarbeiten kann. Und wenn man eben so eine Person hat im Unternehmen, die da richtig Lust drauf hat, ist es natürlich auch für uns toll, mit demjenigen Pläne auszuhacken und zu schmieden und dann zu überlegen, wie man die anderen auch rumkriegt.
Ich sehe Daniela die ganze Zeit nicken. Wir wollen ja gar nicht so viel Werbung für Vormittags machen, wollen eigentlich eher hören, war das so bei euch? Also habt ihr bei euch in Haus dann Leute gehabt, die das getrieben haben, die da Lust drauf hatten, die auch verstanden haben, wir können nicht alles auf einmal schaffen.”
“Diese Vorstellung ist ja, man macht dann so eine BIM-Schulung und ab dann können wir das dann so machen. Also man muss ja ganz klar sagen, das hast du vorhin auch formuliert, das ist ein Prozess, der auch noch andauert und man kann nicht erwarten, dass von heute morgen alles so geht. Dann muss man es tragen.
Also war das so bei euch?
Ja, definitiv. Also ich sag mal, wir kamen natürlich auch aus dieser klassischen Ecke, wir haben einfach erst mal das Programm gehabt, was eben dieses Modellieren zugelassen hat. Das musste erst mal implementiert werden und ich sag mal BIM ist ja dann noch der nächste Schritt.
Also das ist ja, man halt macht ja nicht direkt BIM, nur weil man ein Programm hat, was irgendwie 3D kann und das wird ja auch irgendwie oft verwechselt. Also das heißt, wir mussten ja erst mal mit dem Programm klarkommen und dann haben wir wirklich erstmal Grundschulungen gemacht für alle Mann, auch wenn das vielleicht am Anfang noch gar nicht so zielführend war. Aber da kommen ja dann noch ganz viel weitere Gedanken dazu.”
“Da kommt dann, wie halte ich das Programm auf Stand? Ich will jetzt nicht da irgendwie zu technisch werden, aber diese Vorlagengeschichten. Dann kommt dazu, wie mache ich die Bibliothek?
Wie halte ich, wie gucke ich, dass ich irgendwie das, was ich hier arbeite mit der Zeit und wo ich mich entwickle, das auch festhalten kann für alle und alle sich immer weiterbilden. Wie bin ich neue Mitarbeiter ein? Wie bin ich bei Entwicklungen ein?
Und irgendwann kommen dann eben, wie Maxim eben schon gesagt hat, die Bauherren dazu, die dann Vorstellungen haben. Das fängt an bei ganz groß. Können Sie uns bitte den BIM-Manager stellen über ihr seid nur Teil einer BIM-Koordinat-
oder einer Modellkoordination, die klassische 3D-Koordination über baut uns mal ein digitales Zwilling von 25.000 Quadratmeter Gebäude in Bestand aus den 1920er Jahren. Vorher müssen wir aber alles noch mit einem Laserscan aufnehmen. Ein totaler Wahnsinn, was wir da so in den letzten, gerade in den letzten zwei, drei Jahren mitgemacht haben und ja, also, super spannend.”
“Nee, das ist ja genau das, was wir meinen. Also was man raushört ist ja, ihr habt euch da sehr tief mit beschäftigt und habt das aber auch als Teil eurer Strategie übernommen, da dran zu gehen und was man jetzt aus dem, was du erzählt hörst, ist der Markt, ohne dass er genau weiß, was da eigentlich dahinter steckt, fragt dann auf einmal solche Dienstleistungen ab und sagt, ja gib mir doch mal den berühmten digitalen Zwilling. Das hört sich ja immer so nett an.
Aber je nach Surrounding kann es ziemlich aufwendig sein, so ein Ding hinzukriegen. Oder das berühmte S-Bild Modell, was immer erwartet wird.
Was ganz schön ist und ich glaube, das bringen wir halt auch ein Stück weit mit, ist die Neugier für solche Sachen. Also wir sagen dann nicht, lasst mich damit in Ruhe, das können wir nicht. Und das ist irgendwie eine Nummer zu groß.
“Sondern bei uns ist das dann halt oft auch mit dem Hintergrund, dass wir natürlich wissen, dass die lieben Kollegen von Formitas irgendwie da sind, dass wir sagen, okay, wir machen das mal. Und dann muss man natürlich erst mal im stillen Kämmerlein sich Gedanken machen und viel reden und Informationen einholen. Man weiß auch ein bisschen, worauf man sich da einlässt.
Aber irgendwie haben wir es halt immer hinbekommen und sind dadurch total gewachsen und haben gelernt. Und wenn wir heute so überlegen, was wir schon alles machen, damit gucken wir uns immer wieder verwundert um, wo wir eigentlich schon stehen.
Es ist halt doch noch krass, wenn man das schon alles gemacht hat, ist man schon noch besonders in der Architektur. Und eben nicht der Standardfall. Das ist wirklich so.”
“Wenn du jetzt sagst, du bist ja in der Geschäftsleitung, das heißt, du hast sicherlich auch mit den Kosten dieser ganzen Thematik beschäftigt intern. Eine Frage, die ich immer wieder höre, ist ja, wenn wir jetzt dieses BIM machen, wie ist denn der ROI, also der Return on Invest? Also ich gebe jetzt Geld aus, damit die Formitas mich berät und eine Schulung macht und also ich stecke Geld rein und ich muss Mitarbeiter schulen, das heißt, ich verliere auch Arbeitsleistungen an der Stelle, das heißt, sind ja auch Kosten für mich.
Und dann ist die Frage, wenn ich das jetzt alles gemacht habe, wie viel billiger wird denn die Planung danach? Habt ihr euch mit der Frage auseinandergesetzt? Also ich habe da keine echte Antwort drauf.
Meine Antwort ist immer, ich weiß nicht, ob es billiger wird, ich weiß nur, dass es qualitativ besser wird. Und dann kann man sagen, das ist der Return. Aber war das bei euch ein Thema, dass ihr gesagt habt, es ist egal, wir investieren trotzdem?”
“Ja, im Prinzip ja. Natürlich muss man immer gucken, dass es irgendwo eine gewisse Wirtschaftlichkeit hat. Uns war aber auch bewusst, dass es eigentlich keine Alternative gibt.
Also wenn wir weiter wachsen wollen, wenn unser Ziel ist, ich sag mal Projekte in einem gewissen Maßstab, in einem gewissen Level zu machen, dann war uns klar, dass wir da mitspielen müssen. Und dann war klar, dass wir das investieren müssen. Wir hatten das große Glück, dass wir es auch konnten oder auch immer noch können.
Aber das war jetzt kein Spitz auf Knopf und gegebenenfalls irgendwie eine Entscheidung treffen, oh nee, die drei Fortbildungen können wir jetzt nicht machen, weil rechne. Und ja, ich sag mal, der Weg gibt uns recht. Wir haben alles richtig gemacht und es hat sich auf jeden Fall rentiert.”
“Da kann ich auch was ergänzen, was ich ungemein wichtig finde bei diesen Überlegungen. Sollen wir das jetzt wagen oder nicht? Ach, das kostet so viel Geld und die Lizenzen und Co.
Was, glaube ich, total wichtig ist, dabei zu bedenken, ist der Nachwuchs. Denn wenn man überlegt, diejenigen, die jetzt zum Beispiel studieren oder in fünf Jahren studieren werden, die haben sicherlich keine Lust, dann 0815 Zeichenprogrammen zu benutzen und irgendwelche 2D-Plänen rumzufuhrwerken.
Die werden es gar nicht kennen, das ist das Problem.
Genau, die wollen in VR ihr Gebäude entwickeln, mit dem Kunden da durchgehen. Die wollen BIM, die wollen Gebäudemodellierung. Da will keiner mehr in 2D-Pläne konstruieren, sicherlich skizzieren und so.
Das will ich jetzt gar nicht da rausnehmen. Also der Entfußprozess ist ja auch etwas Schönes und macht ja auch Spaß. Aber selbst da gibt es Werkzeuge, die das unterstützen.”
“Und ich glaube über kurz oder lang, diejenigen, die jetzt nicht so langsam sich auf die Reise begeben, die werden sicherlich Schwierigkeiten bekommen, in naher Zukunft da Absolventen dafür zu überzeugen, bei ihnen anzufangen. Deswegen wäre das mein Rat an alle, guckt euch oben. Also kann man nicht schon irgendwo beginnen.
Es muss ja auch nicht das große BIM-Projekt direkt sein. Also es gibt ja auch das klassische Pilotprojekt. Man kann einfach sagen, kommt Leute, diesen Anbau machen wir jetzt in BIM.
Architekart, Revit, weiss was ich, Halbplan. Und dann legt man einfach los. Im besten Fall hat man natürlich jemand an der Hand.
Aber das muss auch nicht unbedingt sein. Man kann auch erstmal selber Erfahrungen sammeln und anfangen. Das war ja auch so im Prinzip Architekt.”
“In K2, wenn ich mich richtig erinnere, da wurde einfach losgelegt. Und dann hat man gemerkt irgendwann, wir wollen das professionalisieren, wir finden den Weg gut. Und dann hat man weitere Schritte unternommen.
Aber ich sag immer, sucht euch einfach ein Projekt und legt los. Wenn man es sich leisten kann, da jemanden dran zu setzen, der auch Bock hat, dann auf jeden Fall machen.
Und die haben alle Bock. Das merken wir ja auch. Also das ist super schön, was da für einen Input und auch für einen Drei von den Mitarbeitern kommt.
Die können da gar nicht genug von kriegen. Das wird teilweise schon in Vorstellungsgesprächen, ist das Thema, da wird danach gefragt. Und wir sind dann auch jedes Mal total froh, wenn wir davon berichten können, dass wir das auch tun und machen und dass wir da eigentlich mitten drin sind.
Also das wird super gut angenommen. Also die junge Generation ist da tatsächlich wild drauf.”
“Maxi wollte auch gerade loslegen.
Ich wollte nur erzählen, ich habe einen 6-jährigen Sohn und der kann schon auf dem iPad mit, ich sage jetzt nicht das Produkt, aber er kann schon quasi modellieren.
Ist das ein Bedarbungsgespräch jetzt hier? Kinderarbeit ist ihm nicht zugelassen, Maxi.
Das ist die Interaktion eine ganz andere mit neuen Medien und Technologie. Deswegen ist das ungemein wichtig.
Aber wo wir gerade von Neugierde und Bock auf Themen sprechen, lass uns mal über Fachplaner sprechen. Da ist es ja meistens aus meiner Erfahrung so, dass gewisse Kategorien von Fachplanern nicht so wahnsinnig viel Bock auf Veränderungen haben. Da kommt auch oft das Argument, ich mache ja nur eine Textabgabe hier, ich muss da nichts einplanen.”
“Du hast ja am Anfang gesagt, es war auch so eine Herausforderung, die kommunikativen Ebenen zu lösen. Weil BIM mir dann doch die Herausforderung stellt, dass man auf einmal viel transparenter zusammenarbeitet. Wo es ja vorher vielleicht eher ein Nebeneinander herarbeiten und an bestimmten Punkten zu versuchen, sich zu synchronisieren, das ist ja doch eher ein sehr fortlaufender Prozess.
Wie war euer Erlebnis in der Sache? Nehmen wir mal so ein Beispiel wie einen Brandschutzplaner. Der fällt ja meistens raus bei so einem Prozess.
Habt ihr da auch Erfahrungen gemacht?
Ich würde sagen, der Brandschutzplaner, der guckt immer noch auf 2D-Pläne. Aber ich sag mal, die mit denen wir ja auch sehr viel im Modell zu tun haben, sind ja als Beispiel die TGA-Fachplaner. Um mal bei dem groben Thema Fachplaner an sich zu bleiben, die sind da noch nicht so weit wie die Architekten.
Würde ich aus meiner Erfahrung sagen. Da geht es auch definitiv nur mit Open BIM. Wir haben jetzt gerade ein großes Projekt, ein Produktionsgebäude, Neubau.”
“Da ist nur in einer Abführung der TGA-Fachplaner tatsächlich mit dem gleichen Programm unterwegs wie wir. Das klappt auch ganz gut. Der Rest, da wird dann über die Schnittstelle was eingelesen, was aber immer wieder Probleme macht.
Ich sag mal, die Fachplanerwelt ist da noch... Ja, die brauchen noch ein bisschen. Wobei die auch auf dem Weg sind, so ist es nicht.
Ja klar, ich glaube, am meisten hinterher, aus unserer Erfahrung, hängt eigentlich die, die am Ende das tatsächliche Bauen übernehmen, nämlich die Bauunternehmen selber. Die sich da zwar auch immer krasser aufstellen und immer mehr tun, gerade die Großen natürlich, aber das hängt schon noch hinterher. Und dieses Thema, wie kriegen wir das Ganze jetzt auf die Baustelle, gibt es auch zig Lösungen, aber dass man so das Gefühl hat, das ist so ein Standard geworden, dass das alle machen, das sehe ich da ehrlich gesagt im Moment noch nicht.
Oder Maxim, hast du da Erfahrung mit?”
“Ja, gebe ich recht. Also, hängt auch so ein bisschen von den Projekten ab, in denen man unterwegs ist. Da habe ich auch schon Überraschungen erlebt, auch fachplanerseitig.
Aber ich wollte einfach nur anmerken, gerade das finde ich so toll an diesem Thema BIM. Deswegen arbeite ich so gerne in diesem Bereich, weil alles noch so im Fluss ist. Und irgendwie hat man das Gefühl, man kann auch richtig mitgestalten.
Also irgendein großer GÜ oder Bauunternehmer ruft dann an und sagt, wie können wir das denn jetzt hier nutzen? Wir haben etwas bekommen. Und dann tüftelt man zusammen etwas aus und schaut sich dieses Thema an und überlegt, wie könnte man das denn nutzen, was die Planer dort erstellt haben?
Das finde ich gerade so charmant. Ich würde das gar nicht so kritisieren, sondern wir lernen alle immer noch. Das ist total faszinierend irgendwie an diesem Thema.
Und auch da gilt einfach nur, wenn man Lust hat, dann geht alles. Also ich habe schon echt tolle Projekte erlebt, auch mit Fachplanern, die hoch installierte Labor- oder Produktionsstätten hochziehen, bis hin zur Hängerplanung, die dann auch integriert ist.”
“Und das ist der Wahnsinn, was man mittlerweile alles vorab simuliert bekommt. Wir sind noch nicht so ganz bei der Autoindustrie, die ja, glaube ich schon, die dem Bauwesen vielleicht ein Jahrzehnt oder mehr voraus ist. Aber das finde ich schon sehr, sehr interessant, was man jetzt vorab alles schon simulieren kann, um dann eben später vor Ort Probleme einfach vermeiden zu können.
Wobei ich glaube, es ist richtig, diese Neugier gibt es da überall, bei den Fachplanern, bei den Firmen, bei den Ausführungen und so weiter. Aber ich glaube, dass das noch die sind, mit denen wir jetzt zu tun haben. Ich glaube, das sind wenige.
Also wenn man das prozentual mal nimmt, jetzt an Architektenschaft oder Fachplanerschaft in Deutschland oder ausführende Firmen. Ich glaube, dass der Prozentsatz, der sich tatsächlich schon so damit beschäftigt, dass der noch relativ klein ist. Ich glaube, für uns ist es normal, weil wir uns tagtäglich damit beschäftigen.”
“Und bei euch ja auch die anrufen, die sich damit beschäftigen. Aber ich glaube, das ist tatsächlich die Spitze des Eisberges. Ich weiß nicht, vielleicht habt ihr da andere Erfahrungen.
Aber das ist so, was wir mitbekommen.
Das passt schon, würde ich auch sagen. Das ist doch sehr heterogen. Aber auch hier würde ich sagen, in 5 bis 10 Jahren, dann weiß ich nicht, ob es die da noch gibt, dass die nicht mitgegangen sind.
Eine harte Vorhersage. Entweder jetzt aufspringen oder du bist raus.
Du musst ja nur auf gängigen VGV-Portalen gucken, was die Projekte dort um Bewerbung bitten. Das sind die größten, lukrativsten Projekte. Im öffentlichen Bereich kommt auch immer mehr.”
“Wenn man einfach am Ball bleiben will, dann muss man über kurz oder lang mitmachen. Es gibt durchaus noch, dafür sind jetzt die Fachplaner nicht schuld, aber hier und da eben diese Schnittstellenprobleme, von denen Daniela spricht, das merken wir auch in der täglichen Arbeit. Wir sind ja diejenigen, die das große Ganze zusammenführen und aus allen Puzzleteilen das Koordinationsmodell zusammenstellen.
Da merken wir dann auch oft, die Koordinaten passen wieder nicht oder irgendwelche Objekte landen gar nicht in meiner Koordinationssoftware. Da muss man wieder abstimmen. Und manchmal ist es eben so, dass die Planer da gar nichts für können, sondern zum Teil einfach die Software da einfach noch Fehler fabriziert.
Aber da ist die Industrie dran, das zu beheben. Ich weiß nicht, wann es soweit sein wird, aber sicherlich irgendwann werden wir diesen Point of No Return hinter uns lassen.
Ich würde ganz gerne nochmal zu den Architekten zu kommen. Wir haben ja jetzt quasi so ein bisschen darüber gesprochen, wie geht das eigentlich so in der Entwicklung in einem Büro und wie sieht das jetzt auf dem Markt aus? Wie sieht denn die projektbeteiligten Seite aus?”
“Also jetzt hier waren es die Fachplaner. Nochmal zu den Architekten zurück. Da gibt es ja immer wieder das Argument, ja, also wenn das jetzt alles im Modell ist und alles automatisiert wird und alles parametrische Planung ist, was machen wir Architekten denn dann noch?
Und meine Haltung dazu stammt sehr stark aus meiner Zeit als ich als Architekt gearbeitet habe, sind nämlich die beiden letzten Projekte, die ich gemacht habe, bis erst ein paar Jahre her. Das waren beide größere hochtechnische Gebäude, so um die 60 Millionen Bausumme, also das war so die Größenordnung. Und das erste Projekt war ohne BIM und auch ohne Modellierung.
Es war nämlich ganz klassisch auf 2D, CAD-Zeichnung und so weiter. Und wir haben mit vier bis fünf Architekten, ich sage so Architekten, aber eigentlich waren wir ja alle Bauzeichner an der Stelle, haben wir an diesem Projekt gearbeitet. Plus Projektleitung und so weiter.”
“Das waren nur die Zeichner. Dann bin ich ins nächste Projekt gegangen, ähnliche Größenordnung und das war ein BIM-Projekt, wo auf Revit-Basis jetzt gearbeitet wurde. Ich glaube, das Produkt ist egal, aber so war es halt.
Und auf einmal hat eine Person die Zeichenleistung übernommen. Ich will das nicht verallgemeinern, dass es immer so ist. Ich will nur sagen, was ist dann passiert?
Wir waren ja trotzdem Leute in diesem Team. Wir hatten auf einmal Zeit, was zu entwerfen. Und das war für mich so ein Knackpunkt, wo ich gesagt habe, das ist ja ultra geil.
Wir machen das gleiche wie vorher, aber wir haben wieder Zeit für das, was mich an Architektur eigentlich immer fasziniert hat, nämlich nicht 2D-Zeichnung und auch nicht die Normen durchgehen. Klar muss man auch machen, aber was mich fasziniert hat, war immer der Entwurf eigentlich. Und dafür war wieder mehr Zeit.
Also kannst du das bestätigen, Daniela, dass dem so ist?”
“Doch, das kann ich schon bestätigen. Also wir haben gerade auch so ein vergleichbares Projekt, ungefähr selbe Größenordnung, selbe Komplexität. Die ersten zwei, drei Leistungsphasen waren mega.
Also da hat einer wirklich an diesem Modell gesessen, obwohl es schon, ich sag mal, vorgedacht werden musste. Das verschiebt sich ja ein bisschen was aus der Ausführung in die vorderen Leistungsphasen. Trotzdem war der Aufwand geringer.
Man konnte sich tatsächlich mit anderen Sachen beschäftigen. Wobei ich sagen muss, in der Fünf relativiert sich das wieder so ein Stück weit. Weil ich sag mal, die Ausführungsplanung, die wir im Moment auch selber machen, es ist nicht nur eine Leitdetailplanung oder so was, sondern tatsächlich eine klassische Ausplanung.
Da steckt dann auch wieder sehr viel drin. Und dann kann da nie nur einer dran sitzen. Also das ist schon auch ein Idee.
Ja klar, wenn ich in die Detailplanung gehe natürlich. Also dann sind es ja auch häufig andere Leute, war das jedenfalls in meiner Erlebniswelt immer, die sich wirklich darauf spezialisiert haben, solche Detailplanungen zu machen.”
“Aber was einfach mega ist, ist das, was dieses Programm dann ausspuckt, quasi fast von alleine, wenn man es wirklich gut aufzieht. Das fängt bei Türlisten an, bei Raumbüchern, bei gerade was so in, ich sag mal, in diesen Pharma-Labor-Bereichen ja unendlich viel Arbeit kostet, wenn man es per Hand macht in Exotabellen. Das ist jetzt nur ein Beispiel.
Das ist einfach gigantisch. Und dann noch, wenn das Projekt eine gewisse Größe hat, was da dann wirklich an Zeit erspart, und auch an Fehlerminimierung, das ist schon toll. Klar muss es noch jemand einmal prüfen, das ist klar, man kann es nicht einfach umgesehen machen, aber der Output ist super.
Auch für die Leistungsphase 6, für die Ausschreibung. Ich kann in ein Ausschreibungsprogramm dieses Modell reinladen, kann dann die Positionen anklicken, dann wird es modellfarbig, ich sehe genau, was die Position beinhaltet. Das sind Schnittstellen, die sind super.
Lass noch einen Satz vielleicht loswerden und hat es auch gerne zwei Sätze. Zum Thema, was liegt vor euch? Was ist so der next step, wo ihr sagt, das wollen wir jetzt machen mit BIM?”
“Gibt es da was Konkretes, oder?
Ja, also ich sag mal kurz- und mittelfristig. Also wir müssen mit dem weitermachen, was wir im Moment tun.
Wir müssen uns weiterbilden, fortentwickeln. Wir müssen dem besser werden, was wir im Moment tun. Es hört sich alles toll an, aber wir wissen auch, wo unsere Lücken sind, die müssen wir einfach schließen.
Das ist aber, ich sag mal, das ist alles machbar und auch kein Problem. Mittelfristig wollen wir tatsächlich ein Stück weit auch, ich sag mal, die Koordination und das Management ins Büro holen. Also wir haben schon die großen Pläne, dass wir das auch, ich sag mal, selber können.
Das wäre so unser Wunschvorstell. Ich weiß nicht genau, in welchem Zeithorizont, aber dass das stattfinden kann, dass da sich auch noch so ein bisschen auf mich zukommt. Aber wir haben die Mitarbeiter und das Team, das da echt Bock drauf hat.
Und ja, also das wäre so unser Ziel, unser ganz großes Ziel.
Ich denke, sehr gut.”
“Perfekt, dann kann ich mich ja dann mehr anderen Themen widmen. Aber es ist schon richtig, das entspricht ja dem Leistungsbild des Architekten, die Koordination an der Planung Beteiligten. Ich weiß nicht, ob ich das jetzt im Wortlaut richtig wiedergegeben habe, aber du kennst die HAI Passagen.
Also das gehört ja eigentlich in euer Metier und wird einfach durch andere aktuell geleistet aufgrund der Komplexität oder anderen Themen. Aber ich wollte noch vorher zu dem Punkt etwas sagen. Es war wichtig bei so einer BIM Einführung, dass das Erwartungsmanagement so ein Stück weit genommen.
Also Daniela hat jetzt tolle Sachen genannt, ist auch alles richtig. Wenn man es richtig aufsetzt, sind das wirklich Knopfdruckprodukte. Also Bauteillisten etc.
Das purzelt da einfach raus. Es ist tatsächlich so. Nur müssen die Mitarbeiter das natürlich beherrschen.
Und man muss das quasi von Anfang an korrekt aufsetzen mit der Vision im Kopf. Okay, wir wollen modellbasierte Bauteillisten. Das heißt, ich muss entsprechend arbeiten.”
“Deswegen, das muss man natürlich im Hinterkopf behalten. Und sagen wir jetzt nicht unrealistische Erwartungen an die Mitarbeiter vorab irgendwo im Kopf haben. Nur einfach so ein vielleicht andere Inhaber, die hier zuhören.
Das muss man können. Das braucht Zeit. Und Architekt Mk2 hatte die Zeit.
Und ich finde, die sind richtig, richtig gut. Und da geht noch was. Da stimme ich auch zu.
Aber wie gesagt, wenn man neu anfängt, muss man das so ein bisschen relativ betrachten.
Das waren noch mal schöne Schlussworte von dir. Wir sind auch heute am Ende unserer Aufzeichnung. Ich hoffe, es hat euch ein bisschen mehr Einblick gegeben, wie Architekten heute mit dem Thema BIM arbeiten.
Ich bedanke mich ganz herzlich bei Daniela für deinen Teilnehmen an diesem Podcast. Und danke auch dir, Maxim, dass du dabei warst. Hat mir Spaß gemacht.”
“Und wir hören uns beim nächsten Mal. Ciao!
BIM & Bier ist eine Produktion der Formitas AG. Unsere Musik-Tracks, New Front by McKay Beats and Drop of Water in the Ocean by Broke for Free. Habt ihr Fragen, Feedback oder einen Themenvorschlag?
Dann schreibt uns eine Mail an bimundbier at formitas.de und wir sehen uns dann bald wieder.”
Von BIM & Bier: BIM und Architektur – Ja, läuft!, 21. Feb. 2023
https://podcasts.apple.com/de/podcast/bim-und-architektur-ja-l%C3%A4uft/id1605115573?i=1000601251651
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