BIM & Bier

BIM für Ingenieure

Formitas AG Season 3 Episode 6

Wie geht BIM für Ingenieure und wie gelingt der Baubranche die Transformation hin zu mehr Nachhaltigkeit und Effizienz? Mit Dr. Hans-Jürgen Krause von Kempen Krause Ingenieure. Das Bier: Hoegaarden Wit Blanche

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Danke fürs Zuhören!

“Also Nachhaltigkeit setzt den Einsatz von BIM meines Erachtens voraus, wenn wir wirklich zirkulär bauen wollen und das müssen wir in der Zukunft tun, dann werden wir keine Alternative zu datengetriebenen Planungsmodellen haben.

Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge BIM & Bier. Wer im BIM denkt, hat meist ein digitales Modell dabei vor Augen und das wird häufig mit der Architektur und vielleicht noch mit der TGR in Verbindung gebracht. Doch viele an der Planung beteiligte Gewerke werden von Ingenieuren besetzt.

Rackwerksplanung, Brandschutz, Baudynamik, Rücken-Ingenieurs-Bauten und noch viele weitere Bereiche sind Teil des Prozesses für den BIM zum Einsatz kommt. Also wo steht diese Bereiche heute in der Transformation zum digitalen Planungs- und Bauprozess?

Wie durchgängig geht die Anwendung der Methode BIM und welche Probleme torpedieren diese Prozesse? Dazu unterhalte ich mich heute mit Dr. Hans-Jürgen Krause, Geschäftsführer der Gesellschaft von Kempen Krause, Ingenieur und neu gewähltem Vorstand der Aachen Building Experts.”

“Ja, hallo. Erstmal die Runde. Danke für die einleitenden Worte.

Ja, ich soll mich kurz vorstellen, das hast du ja schon gemacht, aber vielleicht noch ein bisschen in Ansicht zu mir. Also ich leite ein Ingenieurunternehmen. wir sind ein bisschen über 300 Mitarbeiter an verschiedenen Standorten, sind zuvorzuweisend in der Projektwelt der größeren Projekte unterwegs und haben im Grunde alle Ingenieurdisziplinen an Bord mit Ausnahme der technischen Gebäudeausrüstung und haben also von daher auch einen ganz guten Zugang zu dem Thema BIM und da freue ich mich heute, dass wir eine Gelegenheit haben, das auch zu vertiefen.

Zu meiner Person ja, ich bin Inhaber von dem Unternehmen und finde den jetzigen Zeitpunkt total spannend, weil wir so viele Transformationsprozesse haben und da würde ich mich auch freuen, wenn wir ein bisschen Gelegenheit haben, das nachher in Kombinationen auch bzw. unter Anwendung von BIM dort auch zu diskutieren. Ja, was soll ich noch zu mir sagen?”

“Also ich bin Prüfingenieur in der Verbaustatik, also auch in der technischen Welt, glaube ich ganz versiert und freue mich, dass wir heute Gelegenheit haben, vielleicht ein bisschen darüber zu sprechen, wo es denn hakt bei dem Thema BIM und wo wir vielleicht irgendwie auch zukünftig irgendwie hinlaufen sollten, welche Regularien uns im Wege stehen und welche Herausforderungen uns im Grunde erwarten.

Vielen Dank, Jürgen. Also Jürgen hat jetzt schon mal die ganze Folge umrissen. Heute sprechen wir über BIM für Ingenieure.

Das ist natürlich ein sehr weites Feld. wir versuchen, das auch heute einzukreisen, das Thema. Ich darf euch noch kurz sagen, wen eure Euren wieder hören, so wie jedes Mal euren Host, Falk Wagner.

Die guten Züherinnen kennen das schon. Erst das Vergnügen, dann die Arbeit. wir stellen erst unser Bier vor, das wir heute trinken.”

“Und da wir mit Jürgen heute einen Weintrinker zu Gast haben, versuche ich unser heutiges Bier mal in Form einer Wein-Digestation zu beschreiben. wir nehmen heute während der Fußball-AM 2024 auf. Es ist endlich Sommer und heute ziemlich warm.

Wer uns in zehn Jahren höher zuhört, ja, das war 2024 nicht selbstverständlich. Daher gibt es ein maximal erfrischendes Sommerbier ins Glas, und zwar das Hoegaarden Wit Bier Blanche, Hoegaarden, weil es nämlich ein belgisches Bier ist, aus dem Flämischen, wo nun mal niederländisch gesprochen wird, oder Flämisch, die Belgier würden mich jetzt umbringen, wenn sie das hören. Die Art ist ein Witbier, erkläre ich gleich noch.

Der Ibu-Wert ist 14, also das ist eher Limo-Level, und der Alkoholgehalt liegt unter 5 Prozent mit 4,9 Prozent. Kommen wir zur Beschreibung. Was wir sehen, ist ein Weißgelb, ein leicht milchig Trüb mit einer dichten Schaumkrone.

Steht das Bier leuchtend in einem weiten Glas, optimal auf 2,5 bis 3 Grad temperiert. Olfaktorisch nehmen wir direkt frische Zitrus- und Orangenoten wahr, gemischt mit einem typischen Hefeduft für Witbier.”

“Im Antrunk kommt es sehr frisch fruchtig mit deutlichen Zitrusnoten. Die Haptik auf der Zunge liegt typisch für Witbier sehr cremig und am Gaumen kommt eine feine, honigähnliche Süße zusammen mit der Würze des Korianders durch. Der Abgang ist dann hingegen trocken, leicht scharf hinterlässt, eine zitronige, frische hinten raus.

Es schmeckt also nach Sommer. Ähnlich wie beim Wein ist die Wahl des Glases natürlich ausschlaggebend, um diese sommerlichen Biernoten wahrnehmen zu können. Hoegaarden hat, wie viele belgische Brauereien, ein speziell auf sein Bier abgestimmtes Glas entworfen.

Hier ist es ein Hexagon-Bächerglas mit besonders großem Querschnitt an der Öffnung. Man kann sich das vorstellen wie ein besonders breites Cocktailglas. Die Idee ist, dass die Form den Schaum besonders stabil stehen lässt und die breite Öffnung mehr Geschmack erzeugt.

Beim Trinken werden dadurch auch schon die Mundwinkel zur Geschmacksempfindung angeregt. Grundsätzlich gilt, Bier schmeckt häufig aus der Flasche, nur eingeschränkt, da es die kleine Öffnung hat. Also gönnt euch ein Glas für das volle Spektrum.”

“Und das macht man beim Wein ja auch so. Dann noch kurz zum Wit Bier, der Sidewag. Der Begriff Weißbier wird vor allem im süddeutschen Rahmen synonym zu Weizenbier verwendet.

Das Wit Bier stellt hingegen eine andere Art dar und zeichnet sich dadurch aus, dass mindestens 50 Prozent des Weizens ungemalst verbraut werden. Da auch die sehr goldige Farbe. So, und jetzt Prost.

Nach diesem erfrischenden Schluck wenden wir uns unserem erfrischenden Thema BIM für Ingenieure zu. Deutsche Ingenieure sind weltbekannt für Innovationskraft und technisch hochversierte Lösungen. Es geht immer darum, die optimalste Lösung bei stabilen Kosten und erwartbaren Risiken zu erreichen.

Wie ist das jetzt beim Thema BIM? Wie geht ihr als Ingenieure bei Kempen Krause und Ingenieure mit solchen Prozessverhandlungen um? Seid ihr schon gebimmt, Jürgen?

Ja, ich würde sagen, wir sind schon sehr, sehr gebimmt. Also das Thema ist wahrlich kein neues bei uns hier im Haus. wir machen das irgendwie schon seit über zehn Jahren, dass wir BIM in der Anwendung haben.”

“Vielleicht muss ich ein bisschen erklären, wo es denn herkommt. wir haben dort in der Tragwerksplanung begonnen, aus dem Thema heraus, dass wir dort auch den Fachkräftemangel schon gespürt haben und wir diese Schnittstellenproblematik, das waren die zwei Punkte, die uns da eigentlich in Richtung BIM getrieben haben, in diesen Schnittstellenproblematik auch gesehen haben. Also vielleicht muss man so ein bisschen erläutern, die Arbeitsteiligkeit der Ingenieure, der jetzt vielleicht diese statischen Berechnungen und die Planung macht, das Projekt leitet.

Und auf der anderen Seite der Bauzeichner, der die Planunterlagen in klassischer Formschale und Bewehrungspläne erzeugt hat, diese Schnittstelle, die war immer schwierig zu bedienen. Und wir haben das irgendwie so gelöst, dass wir mit der Hilfe der BIM-Methodik unsere Ingenieure in die Lage versetzt haben, dann neben ihrer statischen Berechnung auch diese Planung da, also die Pläne zu erzeugen, was dann diese Schnittstelle irgendwie beseitigt hat. Das war der eine Punkt, diese Schnittstellenproblematik, aber eben auch die nackte Tatsache, dass wir gar keinen Nachwuchs mehr in dem Bauzeichnerbereich gefunden haben, sodass diese Möglichkeit auch nicht bestand, diese Arbeitsteiligkeit wie vor, da war irgendwie fortzusetzen.”

“Das hatte aber dann auch, das haben wir relativ bald kapiert, dass das natürlich auch Riesenvorteile hatte, was für die Ingenieure jetzt irgendwie zu verzeichnen war. Denn aus dem BIM-Modell konnten die letztlich auch geometrische Modelle ableiten für ihre Berechnung. Das heißt, das war also nicht eine Zusatzaufgabe, die da entstanden war, sondern es war eine, ich sag eine andere Arbeitsmethodik, die jetzt irgendwo an anderer Stelle sich ausgezahlt hat.

Und dann haben wir natürlich auch weiter überlegt, wie können wir das eigentlich jetzt im Workflow und im Planungsprozess besser verankern, auch unter Einbindung unserer weiteren Fachbereiche. Und das ist eigentlich das Thema, was uns im Moment irgendwo maximal begeistert, dass wir also die Durchgängigkeit in dieses Modell im Grunde als zentrales Datenmodell führen und allen Fachbereichen irgendwie zugänglich machen. Auch mit der Idee, dass dann diese Simulationen und Berechnungen an diesem Modell oder aus diesem Modell heraus irgendwie abgeleitet werden und im Umkehrschluss alle Erkenntnisse aus diesen Modellierungen und aus den Berechnungen wieder als Informationen in das Modell reinfließen.”

“Und ich glaube, wenn man das irgendwie verstanden hat, dass dieser der Workflow komplett anders ist und dass wir dort eigentlich das geschaffen haben, was total wertvoll ist, dass man nämlich an einer Stelle sämtliche Daten in einer digitalen Form komprimiert aus allen Fachrichtungen zusammenbringen kann, dann hat man irgendwie so verstanden, wie mächtig dieses Thema ist. Und um jetzt vielleicht nochmal ein bisschen kritisch zu werden, was wir natürlich noch nicht geschafft haben, ist, da jeden Kunden, jede Behörde, jeden Betreiber irgendwo eines Gebäudes irgendwie mitzunehmen, auch dieses Thema der zirkularität, also im Hinblick auf Nachhaltigkeit, das ist noch ein Thema, von dem ich mir irgendwie eine Menge verspreche, aber da sind wir eben im Moment noch an den zarten Anfängen, das zu implementieren. Also die Strategie ist so, dass wir gerne auch natürlich diese BIM-Modell als Datenspeicher für die Materialität nachher benutzen, um im Sinne nachher der zirkularität auch einen Speicher bzw.

einen Ort zu haben, an dem ein Dokument entsteht oder eine Datenbasis über die verwendeten Baustoffe, um sie dann im zirkulären Prozess irgendwie weiter benutzen zu können. Also das ist so ein bisschen die Vision, die wir da haben für die Zukunft.”

“Ja, also da müssen wir gleich auch nochmal drauf kommen aufs Thema Bestandsbauten, finde ich super interessant. Mal nochmal zu dem strategischen Prozess. Was ich erlebe im Ingenieursbereich ist, dass diese reine Modellierung im Modell und wenn wir jetzt über Tragwerksplanung reden, die erschließt sich immer relativ schnell.

Wo es eng wird, ist immer wenn man auf Gewerke trifft, die ich sage mal stärker textbasiert arbeiten, also wie im Brandschutz zum Beispiel. Wo schnell das Argument kommt, ich brauche ja gar kein Modell, ich kann das ja alles textlich beschreiben. Jetzt hast du ja von Datenbanken gesprochen.

Für mich ist ja das, was hinter BIM steht, eigentlich die Datenbank, nicht das Modell. Das Modell ist eine visuelle Darstellung dieser Datenbank für den Menschen, weil der Mensch mit den Daten selber nichts anfangen kann. Wie war dieser Prozess bei euch?”

“Also habt ihr es geschafft, da, du sagst ja, ihr habt eigentlich geschafft, eine ziemlich gute Durchgängigkeit durch alle Bereiche zu kriegen. Wie habt ihr diesen Schritt hingekriegt, dass auch die, die vermeintlich sagen, ich brauch kein Modell, trotzdem mit eingestiegen sind?

Ja, im Grunde ist es eine Kombination. Also du hast ja recht, der Textteil ist an der Stelle nicht irgendwie jetzt disponibel. Der muss ja nach wie vor gemacht werden, wenn ich an das Brandschutzkonzept denke.

Aber wir kommen ja nachher noch auf das Thema KI zu sprechen. Auch da gibt es ja Ansätze, die jetzt irgendwo dieses Thema revolutionieren werden oder zumindest irgendwie verändern werden. Aber bei dem Brandschützer ist es ja so, dass dann das Austauschformat mit den Mitplanern immer der Plan ist oder das Modell.”

“Das heißt, insofern kommen die ja gar nicht umhin, diese Informationen im Modell letztlich abzulegen. Und wir hatten das Ziel oder haben das Ziel, dass wir zum Beispiel dieses Thema Brandschutzpläne, was immer ein Riesenthema ist, weil wir in dem herkömmlichen Workflow immer kurz vor Tore Schluss, wo die Planunterlagen bekamen und dann unsere Brandschutzpläne über Nacht erzeugen durften, ist heute immer noch so, dass das irgendwie in den überwiegenden Fällen ist das leider noch so. Wenn wir das alles im BIM-Modell hätten, dann wäre es ein Abfallprodukt.

wir bräuchten im Grunde nur eine Schnittführung irgendwie definieren und könnten die Pläne automatisch rauslaufen lassen. Das ist unser Ziel. wir wollen also im Grunde dieses Thema der händischen Bearbeitung dieser Planunterlagen.

Das möchten wir nicht mehr haben. Und wir wollen irgendwo diese zeitliche Entspannung irgendwie dort endlich mal bekommen, weil es irgendwie auch für die Leute immer ziemlich unangenehm ist in diesen Abteilungen. Das ist eine Bauvorlage, die muss dann zu dem Zeitpunkt da sein, wenn der Bauantrag gestellt wird.”

“Und dummerweise ist jede zeitliche Verschiebung im Vorfeld dieses Termins geht zulasten der Brandschützer. Und das erscheint uns als ein gutes Instrumentarium, wie man dort aus dem Thema rauskommt. Und jetzt gibt es, wie man das umgesetzt hat, natürlich gibt es irgendwie zwei Ebenen.

wir haben einmal die fachbezogene Ebene, die jetzt irgendwo aus der Brandschutzabteilung sich dann zum Beispiel bildet oder aus der Bauphysikabteilung sich bildet. Aber dann gibt es eben auch übergeordnete Runden unter Begleitung unseres BIM-Kompetenzzentrums, der eben genau diese Schnittstellen irgendwie detektiert und der sich um diese Workflows dann kümmert, dass wir dann irgendwo einen vernünftigen Ablauf in den Prozessen hinbekommen.

Das heißt, ihr habt mit dem BIM-Kompetenzzentrum eine interne Kompetenz geschaffen, die explizit eure Prozesse beleuchtet. Also das ist ja jetzt keine externe Geschichte gewesen, wenn ich es richtig verstanden habe.”

“Ja, das ist so. Das ist eine Supportfunktion, weil wir gesehen haben, dass wir aus den Abteilungen heraus, die sind sehr technisch orientiert, bekommt man das Thema nicht vernünftig in den Griff. Man braucht freigespielte Leute, die sich um dieses Thema kümmern.

Da bin ich fest überzeugt, dass das die einzige Form ist, wie man dort als Unternehmen vorankommt. Das ist jetzt vielleicht der Vorteil eines größeren Unternehmens, dass man diese Menschen eben auch freistellen kann und dort entsprechend mitgetragen werden von den anderen Disziplinen.

Das ist vielleicht ein guter Übergang zum Bauen im Bestand. Wenn man auf eure Website geht, kriegt man ja auch direkt so ein Laser-Aufmaßgerät präsentiert. Das heißt, ich leite daraus ab, ihr seid da schon sehr weit mit dem Thema, wie nehme ich eigentlich Bestand auf?

Wie bringe ich den in eine modellierte Welt? Kannst du vielleicht da beschreiben, wo euer Zustand da gerade ist?”

“Ja, also wir haben das, kommen ja ein bisschen aus dem Workflow und irgendwie wir haben es schwierig empfunden, dass wir im Neubaubereich BIM als Arbeitsmethodik irgendwie fest einsetzen und jetzt kommt der Bestand irgendwie zunehmend ins Spiel. Das hat natürlich irgendwo nachvollziehbare Gründe und ich finde es auch absolut richtig so, dass wir das so machen. Aber wir haben immer da das Problem, dass wir keine digitalen Daten haben und wer so ein bisschen sich im Bestand irgendwie auskennt, der weiß auch, dass bei solchen Bauvorhaben, die dann vielleicht 30, 40, 50 Jahre alt sind, vielleicht nicht das Ganze so gebaut wurde, wie das in irgendeinem Planstand mal angedacht gewesen ist.

Die Maßhaltigkeit ist das andere Problem, dass dort irgendwie sehr große Abweichungen sind. Und ich kann mal berichten, wir haben gerade ein sehr schönes Projekt, bei dem wir das natürlich auch eingesetzt haben in Mannheim. Das ist das N7.”

“Das ist ein ehemaliger Kaufhof gewesen, der jetzt irgendwo dann geschlossen wurde, weil man die Kaufhäuser eben nicht so heute mehr braucht. Jetzt wird dieses, das ist eine sehr zentrale Lage, Innenstadtlage ganz toll. Und an der Stelle entsteht gerade ein, finde ich, bemerkenswertes Projekt.

wir haben also die Orangen-Geschosse abgetragen bis zum Deckel über Erdgeschoss. Und die Erdgeschossstützen bleiben noch stehen. Und in der Erdgeschossdeckel aufwärts bauen wir jetzt eine neue aufgehende Wohnbebau, innerstädtisch.

Da gibt es also eine Abfangekonstruktion in dieser Deckel über Erdgeschoss. Und da drauf stehen dann die viergeschossige Holzhybridkonstruktionen, in denen später dann die Wohnungen da quasi realisiert werden. Und das Spannende war dabei, wir haben unser Nevis-Gerät dort eingesetzt, haben dort aufgemessen, haben dort auch festgestellt, welche irren Abweichungen dort gewesen sind in dem Haus.”

“Also, wenn wir das nach Planunterlagen gemacht hätten, also wir wären im Treppenhaus schon gescheitert, weil diese Stufen anders angeordnet waren, als sie eigentlich hätten angeordnet sein sollen. Und das zeigt so ein bisschen die Mächtigkeit. Das sind irgendwie zwei Tage gewesen, man hat es aufgenommen, man hat letztlich dann die Pumpwolke irgendwie dort zum Modell gemacht und hat dann entsprechend weitergearbeitet.

Und das halte ich für alternativlos beim Bauen im Bestand. Und insofern irgendwie, da wir den Fokus eben auch in diese Richtung Bestandsbauten irgendwie gelenkt haben, haben wir uns dieses Gerät irgendwie da zugelegt und sind sehr, sehr fein damit.

Ich meine, es deutet sich ja auch so ein bisschen ab, wenn es, glaube ich, auf dem Baukongress ja auch Thema gewesen ist. Der hat letztens hier in Aachen stattgefunden, falls uns jemand in ein paar Jahren hört. War ja so der Usus, dass wir die CO2-Ziele, die wir uns da alle gesetzt haben, eigentlich mit Neubauten nicht erreichen können, weil die nie CO2-neutral sein könnten.”

“Das heißt, der Fokus geht ja mehr auf den Bestandsbau und du hast eben auch schon angeschnitten, Materialkataster. Es geht natürlich nicht nur darum, Kubaturen aufzunehmen, sondern jetzt auch viel darum, welche Materialien sind im Gebäude und welche fügen wir hinzu oder entnehmen wir. Habt ihr da auch schon erste Schritte gemacht mit Tools wie Modaster, Öko-Baudat und so weiter?

Gibt es da schon Gedanken oder vielleicht Ansetzungen?

Ja klar, wir sind Modaster Master User. Das heißt, da gibt es schon eine mehrjährige Kooperation mit Modaster. wir haben es also bei uns in der Anwendung.

wir haben auch bei uns, was den Neubau angeht, wenn ich das jetzt mal auf die Tragweisplanung beziehe, haben wir ein neues Entwurfskriterium für uns definiert und das ist die Irkubilanz. Das heißt, wir vergleichen unsere Tragwerkskonstruktionen. Also das ist ja am Anfang eine Aufgabenstellung.

Ich möchte ein Bürogebäude oder ich möchte irgendwie ein Krankenhaus oder was auch immer bauen. Und jetzt gibt es ja nun verschiedene Möglichkeiten, wie man irgendwie vom Tragkonzept auf diese Frage antworten kann. Und der Vergleich ist neben Kosten, Terminen, Qualitäten.”

“Die vierte Säule ist jetzt bei uns die Ökobilanz. Das heißt, wir jagen irgendwie unser Modell dann irgendwie in, lesen lassen wir das da ein und vergleichen dort diese verschiedenen Konzeptionen in der Vorplanung auch hinsichtlich ihrer Ökobilanz. Und das machen wir natürlich auch, damit es vergleichbar ist mit Werten jetzt aus der Öko-Baudat.

Da liegt natürlich noch ein bisschen der Hase im Pfeffer. Man kann ja dort verschiedene Werte rauslesen. Da haben wir uns aber einen Standard gegeben, der auch mit dem Deutschen Betonverein irgendwie abgestimmt ist.

Also das heißt, um jetzt eine Vergleichbarkeit dieser Dinge irgendwie herzubekommen, gibt es da eine gemeinsame Datenbasis. Und dann kann ich den Vergleich über diese Ökobilanz machen. Und so machen wir das jedenfalls irgendwie beim Neubau.”

“Und wenn man jetzt mal weiterdenkt, dann wird also gerade dieses Thema Nachhaltigkeit. Da haben wir ein Nachhaltigkeitszentrum gebildet, genauso wie wir das gemacht haben bei dem BIM-Kompetenzzentrum. Das heißt, wir haben zwei Kompetenzzentren.

Und die Leitungen dort sind natürlich bemüht, jetzt einmal das Verständnis in den Fachdisziplinen irgendwie zu wecken, irgendwie an welchen Stellen muss ich denn was tun? Und das ist also für den Neubau das erste Ergebnis, was wir dort haben, dass wir das irgendwo als Invoce- Parameter irgendwie dort jetzt für uns implementiert haben.

Ja, es hat sich ja schon sehr fortgeschritten, innovativ an, was ich toll finde. Also freue ich mich drüber, dass Ingenieursunternehmen wie euch gibt, die da schon so große Schritte gemacht haben, würde ich jetzt mal von außen betrachten und nicht als Standard betrachten. Ich hatte mal in einem Vorgespräch mit dir den Satz aufgenommen, dass die Bauindustrie schwach an Innovationen ist, weil sie mit zu geringen Renditen agieren muss.”

“Jetzt sagt ihr ja, wir haben aber ein Kompetenzzentrum hierfür, ein Kompetenzzentrum da für und wir machen eigentlich schon das, das, das. Das macht ihr ja auch natürlich, weil ihr sagt, okay, der Markt entwickelt sich so, wir müssen vorne weggehen. Warum zieht sich das nicht durch die Branche?

Also das scheint ja nicht Standard zu sein.

Ja, also sicherlich, das ist so. Das war auch ein mega Thema jetzt beim Baukongress irgendwo. Da kriegt man ja einen Spiegel von verschiedenen Seiten mal vorgehalten.

Also die Produktionstechniker, Maschinenbauer, die verstehen ja gar nicht, warum wir da nicht irgendwelche seriellen Produkte irgendwie da erzeugen. Also sicherlich ist es so, dass die die Bauindustrie in der Ausführungsseite natürlich extrem fragmentiert ist. Sie hat aber auch den Nachteil, dass sie in gewissen Regularien unterliegt.”

“Und das meine ich eben in Bezug auch auf juristische Spitzfindigkeiten. wir müssen ja einmal die allgemein anerkannten Regeln der Technik für das Zivilrecht irgendwie dort erfüllen. wir haben aber auch natürlich das Beordnungsrecht irgendwie zu erfüllen.

Das sind alles Dinge, die irgendwie ein Stück weit dazu führen, dass nicht jede Innovation irgendwie sofort da um sich greifen kann und die man auch nicht sofort irgendwie anwenden kann. Da denke ich aber, ist jetzt so langsam irgendwie dem Letzten klar geworden, dass das nicht irgendwie daran liegt, dass in dieser Branche einfach nur Deppen unterwegs sind, die jetzt irgendwie keine Ideen hätten, wie man es anders machen könnte, sondern es hat sich da eigentlich eine Industrie entwickelt, die ja ein bisschen in sich selber gefangen ist und die man irgendwie dort vielleicht ein Stück weit entfesseln muss. Dann bin ich allerdings sehr fein, dass das irgendwo zukünftig sich verändern wird.”

“Robotik ist sicherlich auch ein Thema dabei, was man irgendwie quasi auf die Baustelle bringen kann. Also mir war noch erinnerlich irgendwie dort, dass das Ausland schon deutlich weiter ist. Das heißt nicht, dass wir jetzt den Menschen auf der Baustelle ersetzen durch einen Roboter, sondern das heißt, dass wir diese Supportaufgaben, nennen wir es mal diese Materialbereitstellung, dass solche Dinge irgendwie dann über Nacht mit Robotern erledigt werden, um die Produktivität auf der Baustelle zu erhöhen.

Ich bin da nicht pessimistisch. Ich glaube, dass die Branche genauso innovativ ist wie alle anderen Branchen, die wir haben. Ich glaube nur, dass wir an manchen Stellen jetzt nachjustieren müssen.

Und ich glaube, dass dieser Druck, der aus der Nachhaltigkeit kommt, also diese Klimawende zu schaffen, uns dort in die Lage versetzen wird, dass wir diese Fesseln irgendwie sprengen, die jetzt irgendwo im Bauordnungsrecht, im Zivilrecht in erster Linie liegen. Ich glaube auch, dass sich die Bauwelt irgendwie neu formieren wird. Ich sehe es ein bisschen schon in den Planungsbüros und ich sehe es auch bei den baufirmen.”

“Also wir werden Veränderungen bekommen dahingehend, dass wir Konzentrationsprozesse bekommen. Und diese Konzentrationsprozesse, das bedeutet dann, dass die Planungsunternehmen nicht mehr vielleicht zehn Leute sind, sondern tausend Leute, die dann aber alles können. Aber eben als größere Einheit dort irgendwo vielleicht manche Antwort geben, die ein kleines Büro einfach nicht mehr leisten kann, weil das hast du ja gerade angesprochen.

Die Kompetenzzentren kosten Geld, ja, das tun sie, aber sie sind auch alternativlos. Also ich glaube, jedes Unternehmen, das irgendwo nicht in seine Zukunft investiert, wird in zehn Jahren irgendwie nicht mehr am Markt sein. Und das ist eigentlich die Antwort da drauf.

Ich meine, klar ist es schön, wenn man jetzt das Geld irgendwie vielleicht verdienen würde, aber auf der anderen Seite, wie unspannend ist das, ein Unternehmen, wie, ich sag mal, sehenden Auges, irgendwie da vor die Wand laufen zu lassen. Also das kann ja keiner ernsthaft wollen. Ich meine, vielleicht ist das dann auch der Spaß an der Materie und die Neugierde, wohin sich das entwickelt, dass man das für unser Unternehmen irgendwie so mit dem Kompetenzzentrum beantwortet hat.”

“Ja, ich glaube, dass was die aktuelle Entwicklung zeigt, ist, dass es natürlich Unternehmen gibt, die es in sich selbst lesen können, so wie ihr jetzt, aber im Großen und Ganzen das Thema Kooperation eigentlich weiterhin im Vordergrund rückt. Also wenn wir gleich zum Thema KI gucken, würde ich da auch nochmal kurz in dem Zusammenhang was zu sagen, weil das es jeder in dem Gesamtbild, jeder für sich selber löst, ist glaube ich relativ kurz gedacht. Also wenn wir über so Themen wie Madasta zum Beispiel jetzt reden, das lebt ja davon, dass da ganz viele Daten zu beitragen, so wie ihr auch.

Und so werden wir es an anderen Punkten auch erleben. Also wir haben eben kurz angeschnitten Automatisierungsprozesse durch KI im Brandschutz. Das Thema bei KI ist ja in Deutschland viel getrieben gerade durch das Thema Datenschutz.

Also dass die KI's und die Machine Learning Modelle, die dahinterstehen, dass die funktionieren und wir damit zum Ding chatten können, ist ja erstmal alles schön. Aber damit wir wirklich Arbeitsergebnisse von so einer Maschine bekommen, müssen wir ihr auch entsprechend qualitative Daten geben. Und die sind häufig aus einem einzelnen Unternehmen viel zu komplex auszulösen.”

“Und das zweite ist, dass es sehr kostenintensiv ist, dann wieder sowas für sich selber aufzubauen. Da ist so mein Ansatz zu sagen, warum schaffen wir das nicht, dass im Baubereich verschiedenste firmen und die können auch unterschiedliche Größen haben, miteinander kooperieren und solche Sachen gemeinsam entwickeln. Wie wuchst du da drauf?

Also ich meine, im Bau ging es bisher immer darum, ein Wettbewerb, es ging auch um Abgrenzung. Warum bin ich besser als der andere? Es geht immer viel um Erfahrung.

Jetzt rede ich auf einmal von Kooperationen und dass Unternehmen ihre Daten miteinander teilen. Das passt ja nicht so ganz zusammen.

Ja, das stimmt. Das ist tatsächlich auch irgendwie eine Mindset-Änderung. Ich glaube aber, das haben wir in den letzten Jahren schon durchaus begriffen und auch nachvollzogen.”

“Also ABE, wenn ich das noch einspielen darf, ist ja auch nichts anderes als eine Idee, dass der Fortschritt und die Weiterentwicklung und vielleicht die Effizienzsteigerungen, über die wir eben geredet haben, dass die nur entstehen kann entlang der Wertschöpfungskette, wenn man miteinander redet und wenn man kooperiert und wenn man dann vielleicht auch offensichtlich wo sind denn meine Probleme oder was brauche ich denn von dir? Aber das sind ja alles Dinge, die passieren ja nicht, wenn ich dann irgendwie abgeschottet irgendwie für mich irgendwie arbeite. Also insofern bin ich fest davon überzeugt, dass Kooperation auch ein Schlüssel dafür ist.

Und die Kooperation, die wird man natürlich jetzt nicht mit jedem machen, sondern das ist immer wie das bei Menschen ist, man ist ja auch nicht mit jedem befreundet. Da guckt man irgendwie, was gibt es für Unternehmen, mit denen man irgendwie vielleicht so eine ethische Basis teilt. Und diese Unternehmen gibt es, die Unternehmen findet man und dann macht das allerdings irgendwie unglaublich viel Spaß.

“Und wir haben also auch natürlich hier ein ACHNER-Unternehmen, mit dem wir irgendwie seit vielen, vielen Jahren in, ich sag mal, ethischer, im ethischen Gleichklang unterwegs sind. Und was auch dann menschlich sehr viel Spaß macht in der Zusammenarbeit. Und das finde ich ja auch einen wichtigen Aspekt.

Ich meine, wir reden immer nur über das Projekt, aber wie viel schöner ist das, wenn man neben dem Projekt auch noch zwischenmenschlich harmoniert und gut kooperiert dann? Also ich glaube, dass Kooperation tatsächlich alternativlos ist. Und wir werden das also sicherlich mit den Partnern fortsetzen.

Du hast es aber bei KI eben nochmal angesprochen, dass die Frage irgendwie Datenschutz, wie ich dazu stehe. Ja, das ist schon wichtig. Also wenn ich jetzt zum Beispiel meine ganzen Brandschutzkonzepte und das sind viele tausend, irgendwie dort in ChatGPT da einlesen würde oder quasi da zugänglich machen würde, dann hätte ich das Gefühl, ich hätte jetzt meine Unterhose runtergezogen und stünde da irgendwie komplett nackt, weil ich mein Know-how irgendwie ein Stück weit transparent mache.”

“Und das möchte ich natürlich nicht machen, sondern ich möchte schon gerne eine Arbeitsmethodik, irgendwie dort KI unterstützt, mir entwickeln, die vielleicht diese Doof-Prozesse ein Stück weit supportet und die vielleicht dem kreativ tätigen Brandschützer dort eine Möglichkeit gibt, dass er vielleicht befreit ist von gewissen Grundüberlegungen. Dass der sich da aber immer noch irgendwie in seinem Projekt irgendwie austoben muss und dass er Spezialfragen dort beantworten und bewerten muss, das bleibt nach wie vor. Also das heißt, wenn KI, dann wäre das so eine hausinterne KI-Lösung, die jetzt meinen Wissensmanagement im Grunde, und dann reden wir eigentlich über ein Wissensmanagement, mit KI zugänglich gemacht oder mit Hilfe von KI zugänglich gemacht.

Das wäre eine Lösung. Das ist ein Gedanke, den wir haben und den ich irgendwie auch für das Unternehmen gerne weiterentwickeln möchte. Und da werden wir sicherlich auch mit ihrem Haus, gibt es ja da Kontakte, dass wir da an der Stelle irgendwie mal gemeinsam überlegen, wie sowas gehen kann.

“Genau, da sind wir gemeinsam in Überlegung. Grundsätzlich glaube ich, ist das aber der Punkt. Also neben aller Kooperation muss man natürlich seine eigenen Daten und so eine Sammlung von Brandschutzkonzepten ist natürlich quasi ein Goldschatz, den ihr besitzt.

Den wollt ihr natürlich nicht global verfügbar machen, weil das wäre ein bisschen bescheuert, weil dann könnte einfach jeder im Prinzip mit Hilfe einer KI solche Sachen erzeugen. Ist ein netter Gedanke, aber es fehlt eben die qualitative Ebene. Also das, was du beschreibst, der Brandschützer, der kreativ auf das Thema draufguckt, weil wir wissen ja im Bau ist es halt anders als in der produktionswirtschaft nicht so, dass alles immer im gleichen Takt läuft und immer gleich zu lösen ist.

wir bauen halt nicht zwei Millionen Türen für einen Golf, sondern wir bauen halt jedes Mal irgendwie ein Stück weit ein einzigartiges Teil. Und darauf müssen wir immer kreativ reagieren können. Das heißt, da bietet uns natürlich so eine KI aus meiner Sicht viele Möglichkeiten, diese Kreativität zu unterstützen in den Prozessen, wie wir sie anwenden.”

“Und wenn wir dann auf unsere eigenen Daten zugreifen, und das haben wir hier im Podcast auch schon öfter mal dargestellt, dann haben wir natürlich die Chance, das auch in unserem Stil zu tun, weil das ist ja auch häufig das Thema. Selbst ein Brandschutzkonzept wird einen erkennbaren Kempen-Krause-Stil haben, auch wenn es für den Nicht-Kennner einfach nur ein Textdokument ist. Aber wie es formuliert ist, was da auch an Festlegungen drin steht, das ist sehr spezifisch.

Und das kann natürlich, wenn man da was Eigenes hat, ein sehr weit nach vorne bringen. Also Business-Datenbank finde ich super spannend. Das Thema werden wir, glaube ich, auch mal eine Folge zu machen, weil das, glaube ich, alle umtreibt.

Und jetzt mit KI eine große Chance geschaffen ist, wie wir das wirklich breit in die Unternehmen reinbringen können. Da ist nur noch ein bisschen Arbeit da. Also die Tools sind da.

Aber die Überzeugung in den Unternehmen ist, glaube ich, noch nicht so an der Stelle.”

“Ich würde gerne noch einen Punkt kurz machen. wir hatten ja irgendwie das Thema BIM ist ja, ich sage mal, da war ja die Frage, wie setzt das ein und was habt ihr für eine Strategie und für eine Idee. Du hast mitbekommen, dass in Nordrhein-Westfalen Frau Schauenbach jetzt irgendwie dort einen Pilot gestartet hat, wo sie dort den Gebäude Ressourcenpass und das in Kombination mit Madasta dort irgendwo im weitesten Sinne als Bauvorlage irgendwie quasi mal erzeugen möchte.

Das heißt, der Hintergedanke ist, es wird jetzt erstmal gefördert, das Thema, aber die Idee ist dann zukünftig, dass mit jedem Neubau letztlich ein Gebäude Ressourcenpass entsteht. Der Gebäude Ressourcenpass als Ausdruck über die Reuse-Fähigkeit einer Konstruktion, über die Materialität, über diese Dinge. Und da sind wir fest davon überzeugt, dass das ein Weg ist, der alternativlos mit BIM begangen werden kann.

Das funktioniert nur letztlich über diese Arbeitsmethodik. Und das ist etwas, was uns im Zuge dieser Nachhaltigkeitsbetrachtung wieder maximal anfixt. Auch das Thema, und da haben wir noch gar nicht drüber geredet, über die Frage, woran hapert das denn im Moment?”

“Jetzt mal abgesehen davon, dass unsere unteren Bauaussichten eigentlich irgendwie in so einem anderen Zeitalter noch unterwegs sind und eigentlich wunderbar mit diesem Instrumentarium eigentlich ihre eigene Arbeit irgendwie viel leichter und viel einfacher machen könnten. Es aber nicht können, weil dort keiner irgendwie denen auf die Sprünge hilft oder denen mal sagt, ihr müsst das aber tun. Das ist etwas, was ich so gar nicht verstehe.

Aber auch im Hinblick auf dieses Thema nach dem Lebenszyklus. Lebenszyklus heißt ja dann auch, dass der Betrieb letztlich über dieses Modell dort quasi abgewickelt wird, beziehungsweise der Betrieb organisiert wird. Und wenn man noch einen Schritt weitergeht und man intelligente Bauwerke erzeugt, die jetzt noch so eine Art Monitoring ermöglichen.

Ja, denke ich jetzt mal an unsere Infrastruktur. Da haben wir ja mal Lebensdauern von, ich sag mal 70 bis 100 Jahren für die Brücken. Aber tatsächlich stellen wir die schönsten Brücken sind irgendwie schon weit über 100 Jahre alt.”

“Das sind irgendwie genietete Konstruktionen und die stehen da schon 150 Jahre rum. Das heißt, wenn wir nachhaltig sein wollen, dann ist auch dieses Thema der Sensorik und der Information, die jetzt von einer Brücke oder von einem Bauwerk gesendet wird, ist natürlich eine wichtige Aussagegröße über den Zustand dieser Konstruktion. Das heißt, wir könnten uns ja vorstellen, dass wir auch diese Dinge so intelligent, und dann bin ich wieder bei dem Modell so intelligent verknüpfen, dass ich so eine automatisiertes Monitoring über eine Konstruktion lege und damit auch eine Lebensdauer angepasst verlängern kann.

Und das ist ja nun auch ein irres Fund, wenn ich jetzt mal in Gebäuden nicht 50 Jahre nutzen kann, sondern vielleicht 150 Jahre. Auch das zahlt ja auf dieses Thema Nachhaltigkeit an. Das heißt, was wir machen müssen, ist, dass wir jetzt irgendwo diese technologischen Entwicklungen, die alle irgendwie da sind, die müssen einfach besser vernetzen.

Und ich glaube, da sind wir wieder bei dem Kooperationsthema. Das geht nur gemeinsam. Und dazu müssen wir bereit sein, dass wir auch mehr miteinander kommunizieren.”

“Und vielleicht ist das die oberste Schwäche der Ingenieurwelt, dass sie ja immer per se noch versucht, diese Dinge alleine zu lösen. Und Kommunikation ist vielleicht auch nicht die oberste Stärke, sondern ein spezielles Mensch ist.

Naja, also ich finde, dass du das jetzt ganz gut gemacht hast, Jürgen, mit der Kommunikation. Das scheint dir ja doch zu liegen, trotz des Ingenieurs. Ja, also man sieht, glaube ich, an dem, was du auch sagst, ist ein sehr breites Feld und dass die Kommunen da noch große Schritte zu gehen haben.

“Ich kann nur aus unserem Feld sagen, wir sind ja mit mehreren Kommunen beratend tätig, gerade im BIM-Bereich, unter anderem auch mit so Kommunen, die auch kleiner sind, wie die Stadt Schleiden in der Eifel, die gerade sich genau mit dem Thema beschäftigt, wie geht eigentlich Hochwasserschutz auf einem virtualisierten Modell für die ganze Region da. Da sind ganz viele Sachen in der Entwicklung und ich glaube, grundsätzlich hast du recht, es geht darum, zusammen nach vorne zu schauen. Das hat der Baukongress zumindest mir noch mal sehr eindrücklich gezeigt, wo wir da gerade stehen, also dass der Klimawandel einfach Transformation erfordert und die Transformation uns aber auch umgekehrt beim Klimawandel einfach helfen wird.

Deswegen gut, dass es solche Pilotprojekte gibt. wir kommen zum Ende unseres heutigen Podcasts. Und ich kann schon mal sagen, dass was Jürgen eben angeschnitten hat mit der Sensorik von Brücken, ich glaube unsere nächste Folge oder übernächste Folge wird genau dieses Thema haben.

Also könnt ihr euch schon mal drauf freuen. Da geht es nämlich genau darum, wie kriegt man Sensorik jetzt bis in die Modelle rein. Zeigen wir euch dann bei Freunden aus der Schweiz.”

“Dann sage ich danke Jürgen, dass du dabei warst. Vielen Dank für deinen wertvollen Input. Ich sage euch fürs Zuhören danke und sage tschau.

Bis zum nächsten Mal.

BIM & Bier ist eine Produktion der Formitas AG. Unsere Musiktracks, New Front bei McKay Beats, and Drop of Water in the Ocean bei Broke for Free. Habt ihr Fragen, Feedback oder einen Themenvorschlag?

Dann schreibt uns eine Mail an bimundbier.com”

Von BIM & Bier: BIM für Ingenieure, 15. Aug. 2024
https://podcasts.apple.com/de/podcast/bim-f%C3%BCr-ingenieure/id1605115573?i=1000665463055
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