linketheorie - Der Podcast

Ep. #3 | Kritik am Kapitalismus (Theorie)

November 01, 2021 linke theorie
linketheorie - Der Podcast
Ep. #3 | Kritik am Kapitalismus (Theorie)
Show Notes Transcript

In dieser dritten Folge sprechen wir über die Kritik am Kapitalismus aus verschiedenen Perspektiven. Es geht darum, wie der Mensch im Kapitalismus umgeformt wird, wie Mensch und Arbeitskraft ausgebeutet werden, warum der Kapitalismus Krisen und Monopole hervorbringt und was dieses ökonomische System mit Klimakatastrophe, Rassismus und dem Patriarchat zu tun hat.

Wir erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Wenn euch etwas fehlt, ihr Kritik, Anregungen oder auch Lob loswerden wollt, schreibt uns gerne unter linketheorie@proton.me.

Wir gehören keiner politischen Organisation an und erhalten auch keine Förderung, sondern arbeiten komplett unabhängig und ehrenamtlich neben Arbeit, Studium und unserem politischen Engagement. Deshalb freuen wir uns über jede kleine Unterstützung bei patreon.com/linketheorie oder unter ko-fi.com/linketheorie.  Danke!


Weiterlesen:
Agarwal, A.; Narain, S.: Globale Erwärmung in einer ungleichen Welt. Ein Fall von Öko-Kolonialismus.
Amin, S.: Accumulation on a World Scale.
Castro Varela, M.; Dhawan, N.: Postkoloniale Theorie. Eine kritische Einführung. 
Edenhofer, O.; Jakob, M.: Klimapolitik. Ziele, Konflike, Lösungen. 
Engels, F.: Der Ursprung der Familie, des Privateigenthums und des Staats.
Federici, S.: Caliban und die Hexe. Frauen, der Körper und die ursprüngliche Akkumulation. 
Foster, J. B.; Clark, B.: Ecological Imperialism: The Curse of Capitalism. 
Galeano, E.: Die offenen Adern Lateinamerikas
Hickel, J.: The Divide. A Brief Guide to Global Inequality and ist Solutions. 
Klein, N.: Die Entscheidung. Kapitalismus vs. Klima.
Krämer, R.: Kapitalismus verstehen. Einführung in die Politische Ökonomie der Gegenwart. 
Malcolm X: Rede „The Harlem Hate-Gang-Scare“
Marx, K.: Das Kapital. Kritik der Politischen Ökonomie (Erster Band). 
Mintz, S.: Historical Context: Facts about the Slave Trade and Slavery.
Müller, K.: Boom und Krise. 
Penny, L.: Fleischmarkt.
Rodney, W.: How Europe Underdeveloped Africa.
Vogel, L.: Marxismus und Frauenunterdrückung.




Anmerkung: im Podcast unterhalten sich zwei Personen. Diese werden nachfolgend als (L) und (Y) bezeichnet. 

- Musik wird eingespielt – 

(L) Herzlich willkommen zur dritten Folge von linketheorie, dem Podcast wo wir über den Kapitalismus reden, was an ihm schlecht ist und wie wir ihn überwinden können.

(Y) In dieser Folge gibt es wieder einen Theorie-Input. Wir reden nämlich heute darüber, warum der Kapitalismus zum Scheitern verurteilt ist. Das ist natürlich auch wieder ´n riesiges Thema in unseren zwei ersten Theorie-Folgen. Machen wir aber eine Art Umriss, in der wir erst den Kern des Kapitalismus besprechen, wie wir das letztes Mal gemacht haben. Und heute gehen wir zusammen gefasst auf die zentralen Kritikpunkte am Kapitalismus ein. 

(L) Ja, das Ziel ist, dass wir einfach ein paar zentrale Widersprüche aufzeigen, zum einen die Umformung des Menschen im Kapitalismus, dann ökonomische und ökologische Krisen, die das System produziert und seine enge Verstrickung mit patriarchaler und rassistischer Unterdrückung.

(Y) Kommen wir direkt zur Umformung des Menschen. Das hat ja schon moralischen Aspekt und oft wird sozialistischen Ländern vorgeworfen, dass sie Menschen umerziehen, dass sie sie umformen und dass sie Menschen zu etwas machen wollen, was sie eigentlich gar nicht sind. Aber wenn wir uns die Geschichte des Kapitalismus einmal genauer anschauen, dann sehen wir, dass auch der Kapitalismus die Menschen formt.

(L) Wir hatten ja schon in der ersten Folge über die Bodenreform gesprochen, in der Zeit des Übergangs vom Feudalismus zum Kapitalismus. Damals wurde nämlich der Boden privatisiert und ehemalige Bäuer*innen wurden von ihrem Boden verjagt. Es gab dann kein verfügbares Land mehr, auf dem die Bäuer*innen Lebensmittel zu ihrem Überleben anbauen hätten können und um zu überleben, mussten sie jetzt Geld verdienen. 

(Y) Zu der gleichen Zeit wurden auch verschiedene Gesetze durchgesetzt. Und zwar wurde es vor allem verboten zu betteln und es wurde auch für Menschen verboten, sich ohne festes Heim, oder ohne Arbeit in der Öffentlichkeit aufzuhalten. Also das sogenannte „Vagabundentum“ oder die Landstreicherei wurden verboten. Dabei ging es um die Durchsetzung, dass die Menschen auch tatsächlich arbeiten, dass die Menschen, die jetzt kein verfügbares Land mehr hatten, also tatsächlich eine Lohnarbeit aufnehmen und dort ihren Lohn verdienen. Wenn sie dagegen verstoßen haben, wenn sie also das Vagabundentum oder die Landstreicherei der Lohnarbeit vorgezogen haben – was viele Leute gemacht haben zu dieser Zeit – dann hat ihnen Zwangsarbeit, oder sogar der Tod durch Hinrichtung gedroht.

(L) Und das ist systematische Umerziehung. Und es handelt sich hier nicht nur um Bildung, sondern um die gewalttätige Durchsetzung eines neuen Systems. Aber warum ist diese Umerziehung jetzt wichtig und wieso hat sie so gut funktioniert? Warum sind wir heute kapitalistische Menschen?

(Y) Hier ist es auch wichtig zu wissen, wie die marxistische Philosophie den Menschen betrachtet. Denn diese Anthropologie, also diese Sicht auf den Menschen, kann uns helfen besser zu verstehen, warum Menschen zu kapitalistischen Menschen geformt werden können. Denn in der marxistischen Philosophie wird angenommen, dass es eben keine Natur des Menschen gibt. Es gibt keinen Menschen außerhalb der Gesellschaft. Der Mensch ist selbst schon ein gesellschaftliches Wesen und die Gesellschaftsformation, beziehungsweise die Gesellschaft, in der dieser Mensch lebt, nimmt Einfluss darauf, was dieser Mensch in seinem Leben wird. Wie er denkt, wie er sich verhält und nach welchen Logiken er sein Leben gestaltet. Dafür spricht zum Beispiel, wie abhängig Kinder auch in ihrer Entwicklung von ihrer Umwelt sind. Wenn wir ´n kleines Baby mit Tieren in den Wald setzen würden, dann würde dieses kleine Baby die Verhaltensweisen der Tiere um es herum aufnehmen und sich eher wie ´n Tier verhalten, als wie ´n Mensch. Und wenn wir ein Baby aus dem Proletariat in eine Familie aus der kapitalistischen Klasse setzen würden, dann würde sich nicht die „Natur des Proletariats“ beim Kind durchsetzen, sondern das Kind würde selbst schon die Verhaltensweisen und Denkmuster der kapitalistischen Klasse in sich aufnehmen. Einfach weil es in dieser Umwelt aufwächst.

(L) Und deswegen gibt es heute nicht mehr diesen Zwang, den es damals gegeben hat, in dem Menschen wirklich durch Zwangsarbeit oder die Androhung von Hinrichtung dazu gezwungen wurden zu arbeiten. Es läuft wie von selbst, denn inzwischen wachsen wir in diese kapitalistische Gesellschaft hinein und wachsen als kapitalistische Menschen auf. 

(Y) Wir können also festhalten, dass zu Beginn der kapitalistischen Produktionsweise, die Menschen umgeformt wurden. Ihnen wurde durch Zwang beigebracht (wie sie) wie kapitalistische Menschen sich verhalten und denken können. Diese Formung des Menschen ist aber kein Phänomen, das nur zu Beginn der kapitalistischen Produktionsweise vorkommt. Auch der neoliberale Mensch des Westens, also wir alle, die wir hier in Deutschland, oder in Österreich, oder in der Schweiz – oder wo auch immer ihr das gerade hört – leben, auch wir werden ständig davon beeinflusst, wie kapitalistisch unsere Umwelt gestaltet ist. Wir nehmen uns heutzutage eher als Unternehmer des eigenen Selbst war. Wir sind also in gewisser Weise Unternehmer, die ihr eigenes Leben managen und die versuchen müssen, mit den ihnen bereitstehenden Ressourcen möglichst viele Gewinne, also möglichst viel für sich selber rauszuholen. Das ist ´ne Logik, die uns eigentlich seitdem wir geboren sind, über verschiedene Medien, Werbung und über die Familie und andere Institutionen vermittelt wird.

(L) Aber solche gewalttätigen Prozesse, wie sie in Europa zu Beginn des Kapitalismus stattgefunden haben, finden auch heute immer wieder in Ländern des globalen Südens statt. Also zum Beispiel die Landnahme, wie wir sie vorhin beschrieben haben ist ein Phänomen, das immer wieder auftritt. Denn es gibt immer noch Gemeineigentum, oder Land, das nicht offiziell in Privatbesitz ist und dann einfach privatisiert wird, obwohl es schon längst von einer Gemeinde oder von Menschen bestellt wird und diese können sich dann nicht mehr selbst erhalten. Und der gleiche Prozess, den wir vorhin beschrieben haben, findet dann dort statt.

(Y) Dadurch werden dann verschiedene Menschen, die vorher sich selbst noch ernähren konnten und sich selber versorgen konnten, in die Lohnarbeit gedrängt. Also da haben wir genau das gleiche Phänomen, wie wir vorhin schon beschrieben haben wieder. Aber kommen wir zum zweiten Punkt. Wir hatten ja in der letzten Theorie-Folge schon mal von der Ausbeutung der Arbeitenden im Kapitalismus gesprochen. Nach der Durchsetzung des Kapitalismus, also im Industriezeitalter, hat diese Ausbeutung eine besonders extreme Form angenommen. Denn die Arbeitenden wurden nicht nur in ihrer Arbeitskraft ausgebeutet, also dadurch, dass sie mehr produziert haben, als sie selber zum Überleben gebraucht hätten, sondern auch ihr Körper, ihre gesamte Existenz wurde ausgebeutet. Die Menschen wurden in ihrem Körper zerstört und hatten häufig ´ne viel geringere Lebenserwartung, durch die schlechten Bedingungen, unter denen sie arbeiten und leben mussten.

(L) Im Kapital von Karl Marx finden sich sehr viele Schilderungen darüber. Zum Beispiel stellt er einen Bericht eines Doktors aus Töpferdistrikten 1860 dar. Es geht darum, dass Töpfer*innen ganz typisches – ja – sogenanntes „Töpferasthma“ oder „Töpferschwindsucht“ hatten und wie ihre Mandeln, Knochen oder andere Körperteile angegriffen, oder verwachsen waren. Einfach wegen den Arbeitsverhältnissen in diesen Töpfereifabriken.

(Y) Außerdem berichtet er von der 20 Jahre alten Mary Anne Walkley, die in einer Hofputzmanufaktur ausgebeutet wurde und daran starb. Wir wollen da ´n kurzes Zitat zu vorlesen. (Anmerkung: Ausgabe des Karl Dietz Verlag, Seite 269) „Die alte oft erzählte Geschichte ward nun neu entdeckt, daß diese Mädchen durchschnittlich 16,1/2 Stunden, während der Saison aber oft 30 Stunden ununterbrochen arbeiten, indem ihre versagende „Arbeitskraft“ durch gelegentliche Zufuhr von Sherry, Portwein oder Kaffee flüssig erhalten wird. Und es war grade die Höhe der Saison. Es galt, die Prachtkleider edler Ladies für den Huldigungsball bei der frisch importierten Prinzessin von Wales im Unsehn fertigzuzaubern. Mary Anne Walkley hatte 26,1/2 Stunden ohne Unterlaß gearbeitet zusammen mit 60 andren Mädchen, je 30 in einem Zimmer, das kaum 1/3 der nötigen Kubikzolle Luft gewährte, während sie nachts zwei zu zwei ein Bett teilten in einem der Sticklöcher, worin ein Schlafzimmer durch verschiedene Bretterwände abgepfercht ist. Und dies war eine der besseren Putzmachereien Londons.“  Ende des Zitats. 

(L) Heute sind Arbeitsbedingungen zumindest in einem Land wie Deutschland besser. Trotzdem ist die Ausbeutung der Arbeitenden ein Grundprinzip des Kapitalismus. Damit meinen wir, dass Arbeitende einen größeren Umsatz einbringen, als sie dann wieder an Lohn ausgezahlt bekommen. Das was für den Chef, oder die Chefin dabei rausspringt, ist der Mehrwert, den sie den Arbeitenden abgeschöpft hat. Die Produktion von Mehrwert und dem daraus entspringenden Profit sind grundlegend im Kapitalismus. Es ist genau das, was Unternehmen antreibt, überhaupt zu produzieren.

(Y) Ja und auch wenn heute im Westen die Rate der Ausbeutung geringer ist, also die Arbeitenden deutlich mehr Geld bekommen, ist das Prinzip der Ausbeutung nicht innerhalb des Kapitalismus abzuschaffen. Denn das kapitalistische System baut gerade darauf auf, dass die Arbeitskraft der einen Klasse durch die andere Klasse ausgebeutet wird. 

(L) Aber auch extreme Ausbeutung existiert noch. Sie wurde einfach ausgelagert in ärmere Länder, von denen der Reichtum ihrer Arbeit seit Jahrhunderten in den sogenannten Wesen abfließt. 

(Y) Wir wollen das nochmal unterstreichen: Ausbeutung, also die Aneignung der Mehrarbeit ist also ein strukturelles Grundbedürfnis des Kapitalismus. Der Kapitalismus kann nicht ohne Ausbeutung überleben. Sie lässt sich nicht abschaffen, sie lässt sich nur verschieben. Und wenn wir in bestimmten Ländern das Gefühl haben, dass Ausbeutung abgeschafft wurde, dann sollten wir uns vielleicht umschauen und gucken, ob sie nicht viel eher woanders hin verschoben wurde und sich dort jetzt zweimal oder dreimal so viel niederschlägt. Kommen wir zu ´nem dritten Punkt, der ´n bisschen weiter weg von den einzelnen Menschen geht und sich eher auf die Wirtschaft als Ganzes bezieht. Es geht um ökonomische Widersprüche, die im kapitalistischen System produziert werden. Denn es gibt innerhalb des kapitalistischen Systems grundlegende Widersprüche, in denen das kapitalistische Prinzip immer wieder zu Krisen führt und durch die auch der freie Markt unterwandert wird. Wir werden jetzt gleich darauf eingehen, wie das Konkurrenztreiben und der freie Markt in ihrer eigenen Logik zu ihrem Gegenteil führen: zu Krisen und Monopolen. Das kann natürlich reguliert werden durch Politik, aber das ist meist nur für kurze Zeit möglich. Denn das Kapital, wenn es eingepfercht wird und wenn ihm die Möglichkeit zur größtmöglichen Mehrwertausbeutung gestohlen wird, bricht sich seine Bahn und bringt die Politik durch Lobbyismus und so weiter dazu, die Fesseln wieder zu lösen. 

(L) Ein Widerspruch besteht darin, dass es ja das Hauptziel der Kapitalist*innen ist, ihre Profite zu maximieren und was sie dazu tun können ist, dass sie ihre Produktion erhöhen und gleichzeitig die Kosten der Produktion senken. Deshalb ist der Druck auf die Löhne im System enthalten. Denn durch die Senkung der Löhne können die Kosten der Produktion ganz einfach verringert werden. Das Problem besteht jetzt darin, dass wenn gleichzeitig die Produktion erhöht wird und dann gesamtgesellschaftlich zu viel produziert wird, gleichzeitig aber die Arbeitenden zu wenig verdienen, um sich diese Produkte zu leisten, dass dann die Nachfrage sinkt. Es sind dann zu viele Produkte auf dem Markt, aber zu wenige können sie sich leisten. Dadurch wird natürlich die Produktion wieder weniger profitabel und die Unternehmen werden die Produktion zurück fahren, weil die Waren nicht mehr verkauft werden können. Wenn sie die Produktion zurück fahren, werden die Arbeitenden ihren Arbeitsplatz verlieren, dadurch gibt es mehr Armut und noch weniger Menschen können sich Produkte vom Markt leisten. Gesamtgesellschaftlich führt so etwas dann zu einer Krise. 

(Y) Da spielen in der Realität natürlich noch viele andere Faktoren rein, aber hier geht´s erst mal nur um eine knappe Skizze der Krise. Wir werden dann in ´ner anderen Folge bestimmt noch mal näher auf die Probleme der Krisen eingehen müssen. Im Kern lässt sich aber festhalten, dass es im Kapitalismus sogenannte Überproduktionskrisen gibt, in denen regelmäßig große Mengen an gesellschaftlichem Reichtum zerstört werden. Diese Überproduktionskrisen – also Krisen die entstehen, weil zu viel produziert wird, nicht wie früher, weil zu wenig produziert wird – sind einer der großen Gründe, warum die kapitalistische Produktionsweise für die Weiterentwicklung der Gesellschaft hinderlich ist. 

(L) Und neben solchen zyklischen Überproduktionskrisen gibt es auch langfristige Entwicklungstendenzen im Kapitalismus, auf die wir aber an anderer Stelle nochmal näher eingehen werden. 

(Y) Kommen wir zu ´nem zweiten ökonomischen Widerspruch und zwar zur Monopolbildung. Wirtschaftsliberale sagen ja ganz gerne, dass der Markt alles regelt und dass die unsichtbare Hand des Marktes schon die Ordnung und das Gleichgewicht herstellen wird. Die Konkurrenz auf dem Markt soll dabei dafür sorgen, dass sich das beste Produkt für den besten Preis durchsetzt. 

(L) Gleichzeitig lohnt sich eine Produktion bei höherer Profitrate mehr. Die Unternehmen werden also versuchen, die Produktion möglichst profitabel zu gestalten, durch größere Ausbeutung der Arbeitskraft – wie wir gerade schon gehört haben – und sie versuchen dadurch gleichzeitig einen niedrigen Preis und einen satten Gewinn für sich selbst abzuschöpfen. Besonders profitabel kann es aber sein, einen Preis konkurrenzlos festzusetzen. Denn dann können die Waren über ihrem Wert verkauft werden und sehr hohe Profite gemacht werden. Das ist dann möglich, wenn man die Konkurrenz ganz einfach ausschaltet, indem man ein Monopol bildet. Das bedeutet, dass das Unternehmen dann das einzige Unternehmen ist, das in einem bestimmten Bereich Waren anbietet. Damit kann es dann die Preise frei setzen und ist nicht mehr der Konkurrenz ausgesetzt. 

(Y) Unterstreichen wir das mal wieder: Wirtschaftsliberale träumen also vom freien Markt, aber der freie Markt erzeugt genau solche Monopole, die eigentlich entgegen den Vorstellungen des freien Markts funktionieren. Die Vorstellung von Wirtschaftsliberalen ist also in gewisser Weise eine Utopie, ein Idealismus, eine Wunschvorstellung, wie der freie Markt in ihrem Kopf funktioniert. Aber der freie Markt, wie er sich in der wirklichen Welt entwickelt, führt dann zu eben diesen Monopolen. 

(L) Ja, wie wird jetzt ein Unternehmen zu so einem Monopol? Wenn ein Unternehmen sehr erfolgreich ist, wird es versuchen, andere Unternehmen auszuschlagen. Und es kann sich dann auch – wenn es besonders hohe Profite macht – leisten, gezielt Preise sogar unter dem Wert anzubieten. Das heißt, es macht vielleicht sogar eine Zeit lang Verlust. Amazon zum Beispiel hat einen sehr hohen Profit und jetzt kann Amazon sich leisten, in bestimmten Bereichen, in denen es noch keine Monopolstellung hat, besonders niedrige Preise anzubieten, unter dem Wert in dieser Branche, in der es noch viele Konkurrenten gibt. Diese Konkurrenten in der Branche X bluten dann aus, weil alle – sagen wir mal zum Beispiel die Töpfe – jetzt bei Amazon kaufen, weil sie dort 5€ billiger sind. Wenn Amazon dann das Monopol in Töpfen werden würde, kann es dann die Preise so teuer setzen, wie es möchte, weil zum Beispiel Konkurrent*innen, die auch billige Töpfe hergestellt haben, ausgeblutet sind und wegen den hohen Verlusten schließen mussten. Eine andere Art und Weise ein Monopol zu werden ist es, wenn man einmal viele Profite macht, einfach zu versuchen, alle Konkurrenten aufzukaufen. Facebook macht das zum Beispiel so mit WhatsApp, oder Instagram. Eine andere Möglichkeit, wenn man sich das nicht leisten kann ist es, dass man einfach mit den großen Konkurrenten Preisabsprachen macht und so können alle von größeren Preisen profitieren. Und so ganz einfach hat man die Konkurrenz besiegt.

(Y) Wir finden jetzt zwar, dass der Kapitalismus extreme Schwächen hat, aber auch wir geben zu, dass Monopole nicht unbedingt schlecht sein müssen. Betrachten wir zum Beispiel den Bereich der sozialen Netzwerke. Und gehen wir mal davon aus, dass es im Bereich der sozialen Netzwerke eben nicht nur zwei drei große Player gäbe, sondern dass es in diesem Bereich plötzlich zehn, oder 15 große Player gäbe und dass unsere Freunde über all diese Netzwerke verteilt sind. Soziale Netzwerke machen genau dann nur Sinn, wenn dort auch alle meine Freunde sind. Und auch ein online Händler ist dann besonders gut, wenn ich hier alles bekomme, was ich brauche. Das ist also per se nichts schlechtes, es produziert aber im kapitalistischen System verschiedene Probleme. Eines dieser Probleme ist, dass im Kapitalismus diese Monopole weder zum Positiven der Arbeitenden handeln, noch zum Positiven für die Verbraucher. Facebook kann es sich leisten seine Seiten immer mehr zu Werbeplattformen zu machen und Instagram zum Shop zu machen, weil es kein zweites Instagram gibt. Wir können also nicht einfach davon weggehen, nur weil Facebook plötzlich seine Machtposition ausnutzt. Im Sozialismus wäre das nicht mehr zwangsläufig so. Wir könnten dann zwar ein Monopol in einem bestimmten Bereich haben, aber weil es nicht mehr nach der Profitlogik handelt, könnte dieses Unternehmen dann tatsächlich etwas Gutes für die Arbeitenden und für die Verbraucher bringen. 

(L) Außerdem wäre es dann unter gesellschaftlicher Kontrolle und nicht mehr unter der Kontrolle von irgendwelchen gewinnsüchtigen Einzelpersonen. 

(Y) Ein weiteres Problem ist, dass die Monopole als riesige Player ihre Konditionen irgendwann selbst setzen können, weil jede mögliche Konkurrenz keine Chance hat. Durch wachsende Macht können sie dann auch die Politik beeinflussen, zum Beispiel durch die Drohung mit Arbeitsplatzverlust und so weiter. 

(L) Ja, auf genau diese Weise dominieren auch riesige, transnationale Konzerne den gesamten Weltmarkt. Vor allem ärmere Länder können sich kaum gegen diese wehren. Aber auch schon die EU, oder die USA haben Schwierigkeiten, sich gegen diese großen Player politisch durchzusetzen. Und genau das ist das Problem. In einem kapitalistischen System ist ein Monopol in privater Hand alles andere als wünschenswert.

(Y) Es ist also genau diese kapitalistische Logik, in der alle Konkurrenz ausgeschlagen gehört und der Zwang existiert immer größer zu werden, um immer mehr Profit zu machen, die die Entstehung von Monopolen begünstigt und die schon in der Logik der kapitalistischen Produktionsweise angelegt ist. Wenn dann diese Monopole existieren, denken wir zwar immer noch, wir hätten eine große Auswahl, aber eigentlich gehört das Meiste, was wir kaufen, zu irgendwelchen riesigen Playern, die wie Nestlé tausende Marken gründen, sodass wir nicht mehr nachvollziehen können, woher sie eigentlich kommen.

(L) Und solche Monopole erlauben sich dann alles, ohne Rücksicht auf Mensch und Natur. Und dabei sind wir auch schon beim vierten Punkt, nämlich die ökologischen Widersprüche, die der Kapitalismus mit sich bringt. Der Kapitalismus zielt in seiner Logik auf unendliches Wachstum. Und dabei geht es weder um nachhaltiges Wachstum, noch darum Grundbedürfnisse zu befriedigen. Oft geht es darum, dass Hauptsache irgendein trash Produkt auf den Markt geworfen wird, das eigentlich niemand wirklich braucht und gesamtgesellschaftlich keinen Wohlstand bringt. Die Akkumulation findet um ihrer selbst willen statt. Wir hatten das in der letzten Theorie-Folge, dass das Grundprinzip des Kapitalismus ist, dass das Kapital sich vermehrt. Egal wie, Hauptsache es funktioniert. Und es gibt dann oft irgendwelche BWL-Studies, die um jeden Preis irgendein Produkt entwickeln wollen und wenn sich keine Marktlücke findet, dann erfindet man irgendetwas „wovon die Menschen noch gar nicht wissen, dass sie es brauchen“. Geregelt wird das dann durch Werbung, eine andere Branche, die extrem viel Denkleistung und Arbeitskraft verschleißt, aber gesellschaftlich eigentlich überhaupt nichts zum Reichtum beiträgt. Und genau diese Art zu produzieren, hat unseren Planeten in eine Krise gestürzt. 

(Y) Bezeichnend ist in diesem Kontext auch, dass 71% der industriellen Treibhausemissionen von den 100 größten Unternehmen produziert wird. Hier ballt sich also die gesamte Umweltzerstörung bei einigen wenigen Firmen, die das Kapital immer weiter vergrößern müssen.

(L) Genau genommen ist die Produktion aber ja für uns, wie wäre das im Sozialismus? Denn auch dort würde ja noch produziert werden.

(Y) Wir sehen hier zwei Punkte: 1. Klar, die Produktion ist für uns und am Ende kommen die Produkte dann in unseren Konsum, aber dieser Konsum befriedigt ja gerade Bedürfnisse, die durch Werbung befeuert wurden und diese Werbung wurde geschaltet, um die Kapitalakkumulation zu befriedigen. Also um immer mehr Waren an den Mann oder die Frau zu bringen und dadurch die Kapitalakkumulation voranzutreiben. Ein zweiter Punkt aus unserer Sicht ist die verschwenderische Produktion und der verschwenderische Konsum im Kapitalismus. Wir haben einerseits einen Luxuskonsum, wo Waren produziert und konsumiert werden, die über die unmittelbaren Bedürfnisse hinausgehen, während in anderen Bereichen der Welt, oder bei anderen Menschen, noch nicht mal die grundlegenden Bedürfnisse erfüllt sind. Auf der anderen Seite haben wir die häufig beschworene Wegwerfgesellschaft, die auch dadurch beeinflusst wird, dass es ´ne geplante Obsoleszenz gibt. Also Produkte sind schon von Anfang an darauf ausgelegt, dass sie möglichst früh kaputt gehen, damit wir uns wieder möglichst schnell neue Waren holen. Wir sehen also in erster Linie ein Verteilungsproblem, global und auch in einzelnen Gesellschaften. Aber es müsste tatsächlich an bestimmten Stellen mehr produziert werden, damit Leute, die heute gerade so das Überleben schaffen, tatsächlich die Bedürfnisse befriedigt bekommen, die sie haben und gleichzeitig müsste an bestimmten Stellen – zum Beispiel beim Luxuskonsum – die Produktion und der Konsum wieder eingespart werden. Die Produktivkräfte müssten also anders verwendet werden, weil global gesehen, viele Bedürfnisse noch gar nicht befriedigt sind. 

(L) Ökologisch gesehen ist der Sozialismus also nicht per se die Rettung. Wichtig ist, wie wir den Sozialismus dann gestalten würden. Aber der Sozialismus begünstigt zumindest eine langfristig ausgelegte und geplante Wirtschaft und zielt auf das Gemeinwohl. Anders als in einem kapitalistischen System, in dessen Logik die Umweltzerstörung schon angelegt ist, wie wir gesehen haben. Der Ansatz des Kapitalismus zur Lösung der Klimakrise ist jetzt einfach die Entwicklung von neuer Technologie. Ein Problem, das dabei auftritt, ist der sogenannte Rebound-Effekt. Das bedeutet, dass wenn effizientere Technologie entwickelt wurde, diese dann plötzlich mehr genutzt wird, als die weniger effiziente, weil das Gefühl der Effizienz ja da ist. Und wir sehen das zum Beispiel auch bei Elektroautos, die nicht mal unbedingt nachhaltiger sind als normale Verbrenner-Autos, denn selbst wenn der Strom völlig ökologisch wäre, dann hat das Elektro-Auto immer noch sehr hohe CO²-Emissionen aus der Batterie-Produktion. Dazu kommt ein ganz anderer Umweltschaden, nämlich der ausbeuterische Raubbau von Ressourcen wie Lithium. Und daran sieht man auch schon wieder, wie die Ausbeutung von Mensch und Umwelt im Kapitalismus miteinander einhergehen. Irgendwo raus muss man ja Geld machen. Und dennoch werden diese Elektro-Autos jetzt als der neue nachhaltige Hype gefeiert und man kauft sie und verschrottet die alten Verbrenner-Autos. Ob das wirklich nachhaltig oder nicht, sogar mehr – oder zumindest anderen Umweltschaden hervorruft – das ist fraglich. Trotzdem ist Technologie ja nicht per se etwas Schlechtes, wenn sie zum Beispiel nachhaltiger oder effizienter ist. In einem sozialistischen System gäbe es die Chance, diesen Rebound-Effekt einzuhegen, denn er ist auch ein Effekt des auf Konsum und Werbung ausgelegten Kapitalismus, der eben immer wieder neue Möglichkeiten sucht, um zu produzieren und um zu verkaufen, während es im Sozialismus um Bedürfnisbefriedigung geht. Es würde also nicht versucht werden, einfach um jeden Preis jetzt ein neues Automodell zu entwickeln, das uns ein gutes Gefühl gibt, aber vielleicht nicht wirklich unbedingt nachhaltiger ist, sondern optimaler Weise wäre das Gesellschaftsziel, eine nachhaltigere Mobilität zu entwickeln, unabhängig von den Gewinnaussichten.

(Y) Unter anderem deswegen wäre es unwissenschaftlich neue Technologie aus diesem Grund komplett abzulehnen. Auch Marx hat damals die Maschinenstürmer, also die Leute, die in den Fabriken Maschinen zerstört haben dafür kritisiert, dass sie nicht gesehen haben, dass nicht die Maschinen das Problem sind, sondern die Nutzung der Maschinen im kapitalistischen System. Aktuell existiert noch viel Armut und Hunger und zur Behebung ist neue Technologie extrem wichtig. Aus der komfortablen Position des deutschen Mittelstands lässt es sich gut für Verzicht und für eine Anti-Technik-Einstellung einsetzen. Der Sozialismus muss aber darauf ausgelegt sein, die Technologie von ihrem kapitalistischen Charakter zu trennen und für die Menschen einzusetzen.

(L) Was wir noch im Kapitalismus sehen ist, dass es nicht unbedingt eine Abkoppelung von Emissionen und Konsum gibt. Sondern vielmehr wird auch versucht, die emissionsschwere Produktion auszulagern. Zum Beispiel während des Kyoto-Protokolls – das war das Vorgängerklimaschutzabkommen des Pariser Vertrags – da haben vor allem die europäischen Länder, die besonders emissionsschwere Papierproduktion in vor allem asiatische Länder einfach verlagert. Es schien dann auf der Bilanz so, als hätten sie weniger Emissionen ausgestoßen, aber eingespart wurden die Emissionen tatsächlich nicht. Und nicht mal damit haben sie ihre Ziele erreicht. Es war einfach nur ein Versuch, die eigene Klimabilanz zu schönigen.

(Y) Diesen Effekt sieht man auch ganz gut, wenn man die produktionsbasierten Emissionen den konsumbasierten Emissionen gegenüberstellt. Die USA, Deutschland und Co. zeigen heute gerne überheblich auf China und andere Länder, deren Emissionen immer weiter ansteigen. Dabei wird aber ausgeblendet, dass die Produkte, die in diesen Ländern hergestellt werden, meist eben nicht in den Ländern selber konsumiert werden, sondern dass die Produkte für uns hergestellt werden. Wir haben die Produktion einfach in diese Länder ausgelagert, um unseren eigenen Konsum aufrecht zu erhalten und dabei können wir uns dann noch als die neuen Klimaschützer stilisieren. 

(L) Aber auch generell ist der Klimawandel extrem ungerecht. Er wurde von den reichsten Nationen der Welt verursacht und am wenigsten dazu beigetragen haben genau die Staaten, die vom kapitalistischen Wohlstand auch am wenigsten profitieren und darunter sogar Jahrhunderte lang ausgebeutet wurden, im Kolonialismus. Jetzt betrifft der Klimawandel aber alle.

(Y) Ärmere Länder haben während der Klimakatastrophe weniger Möglichkeiten sich anzupassen, oder Technologie zu entwickelnd und die Folgeschäden zu bezahlen. Dies ist unter anderem eine Folge des Kolonialismus, auf den wir jetzt eingehen, in unserem fünften Punkt. Nämlich die Verstrickung es kapitalistischen Systems mit dem Rassismus. 

(L) Wir haben ja schon über die Ausbeutung von Arbeitskraft und Natur im Kapitalismus gesprochen. Das Kolonialsystem war eine Extremform der institutionalisierten Ausbeutung von Mensch und Umwelt und genau da hat auch der Rassismus seinen Ursprung. 

(Y) Der Kolonialismus steckte unter anderem dahinter, dass Millionen von Kilogramm Gold und Silber in den Kolonien in Lateinamerika abgebaut wurden, mit Hilfe von Sklavenarbeit. Dafür wurde mit verschleppten und versklavten Menschen aus Afrika gehandelt, die man sich besorgte, indem man zum Beispiel die Konflikte auf dem afrikanischen Kontinent immer weiter schürte und den paar herrschenden auf dem afrikanischen Kontinent schöne europäische und asiatische Waren versprach, die in Wirklichkeit aber von ziemlich schlechter Qualität waren. Die Lebenserwartung für die wenigen, die die Überfahrt in die Amerikas überlebt haben, war noch so ca. 10 Jahre und dabei wurden meistens junge und gesunde Menschen verschleppt. Das muss man sich auch noch mal vorstellen in den Konsequenzen, die das für den Kontinent hatte, dass genau die jungen und gesunden Menschen, die häufig eine Gesellschaft nach vorne treiben und Veränderung rein bringen, dass genau diese jetzt verschleppt wurden. Nach Schätzungen leisteten die versklavten Menschen bis 1865 etwa 222,5 Millionen Stunden Zwangsarbeit. Wenn wir den heutigen Mindestlohn der USA dafür mal ansetzen würden, wäre die Arbeit 97 Billionen US-Dollar wert. 

(L) Dazu kam auch noch die sexuelle Ausbeutung von Schwarzen Frauen, der Handel mit ihnen als Zwangsprostituierte, der private Missbrauch und die Ausbeutung ihrer Gebärfähigkeit. Oft stellt man sich die Sklaverei vor allem als männliche Plantagenarbeit vor. Die am meisten nachgefragten Sklaven waren auch Männer um die 25. Aber auch sehr viele Frauen arbeiteten auf den Plantagen und waren in bestimmten Bereichen sogar noch profitabler für die Sklavenhalter:innen. Und deswegen waren Mädchen bis zur Pubertät begehrter als Jungen in ihrem Alter. Denn sie hatten  noch ein ganzes Gebärleben vor sich, wurden noch als sexuell attraktiv empfunden und so weiter. 

(Y) Auf Basis dessen müssen wir uns dann auch Rassismus vorstellen. Rassismus wird häufig als „falsches Denken“ oder als eine „Ideologie“ verstanden. Der Rassismus, oder das rassistische Denken hat aber viel mehr seinen Ursprung in der Realität des imperialistischen und kolonialen Systems. Es ist also 1. Die gelebte Erfahrung dessen, dass den meist Schwarzen Menschen, tatsächlich ihre Menschlichkeit in der realen Welt aberkannt wurde und dass sie tatsächlich auf den Plantagen nicht mehr als Menschen behandelt wurden. 2. Ist es die Rechtfertigung der tatsächlich bestehenden Ausbeutungsverhältnisse. Denn sobald du einen Menschen nicht mehr als Menschen behandelst, dann musst du diese Behandlung als Nicht-Mensch rechtfertigen und das geschieht durch den Rassismus. Aber, so sagt man sich, zum Glück kam dann irgendwann Lincoln und hat die Sklaverei abgeschafft. Aber das ist auch schon wieder ´ne falsche Sichtweise auf die Realität und auf die Geschichte, denn auch die Abschaffung der Sklaverei war meistens keine humanitäre Geste der Weisen, sondern einerseits Ergebnisse des realen Kampfes, der rassistisch markierten Menschen, gegen ihre Erniedrigung im kolonialen System. Und andererseits ist sie auch aus ökonomischen Gründen entstanden.

(L) In den USA wurde das ja mit dem Bürgerkrieg erreicht, der Lincoln auch zu seinem Sieg verschaffen hat. Am Beispiel Kuba sieht man auch noch die ökonomische Logik dahinter. Die Sklaverei wurde dort 1886 abgeschafft und ein wichtiger Zusammenhang war auch dort, dass es schon seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Kuba zunehmend Unruhen gab und man Angst hatte vor möglichen Sklav*innen-Aufständen. Das reichte aber nicht aus, damit die damalige Kolonialmacht freiwillig die Sklaverei abschafft, weil dann hätten sie auch einfach die Aufstände abwarten können. Kuba war in der globalen, kolonialen Arbeitsteilung damals vor allem für den Zuckeranbau zuständig und hatte riesige Zuckerplantagen. Nun war aber die Entwicklung der Maschinerie inzwischen so weit fortgeschritten, dass die arbeitsintensiven Tätigkeiten vor allem die auf dem Feld waren, für die es noch keine Maschine gab um sie abzulösen. Für die Großgrundbesitzer wurde es jetzt immer weniger profitabel, Sklav*innen das ganze Jahr zu ernähren, während die Erntezeit nur vier Monate im Jahr betrug. Unabhängige Lohnarbeiter*innen konnten stattdessen einfach für vier Monate mit dem niedrigsten möglichen Lohn angestellt werden und die restlichen acht Monate des Jahres ihrem eigenen Schicksal überlassen werden. Denn dank dem jahrhundertelangen Sklav*innenhandel gab es mehr als genug Menschen auf der Insel. Dass es an diesem Punkt der Entwicklung der Maschinerie nicht mehr profitabel genug war, die Sklav*innen das ganze Jahr lang zu ernähren, war ein wichtiger Grund, weshalb es irgendwann einfach logisch war, die Sklaverei abzuschaffen. 

(Y) Das verweist schon wieder darauf, dass wir die kapitalistische Produktionsweise in ihrer Entwicklung betrachten müssen. In dem einen Moment kann das noch sinnvoll sein, versklavte Menschen zu halten und für die Arbeit einzusetzen, im nächsten Moment kann´s dann schon wieder weniger sinnvoll sein und man greift lieber auf Lohnarbeitende zurück. Das lässt sich an einer anderen Entwicklung während der Zeit zeigen. Jemanden zum Arbeiten zu zwingen funktioniert am besten bei einfachen Arbeiten, mit wenigen Maschinen, die zerstört oder manipuliert werden können. Denn sobald du versklavten Menschen Maschinen gibst, die sie zerstören oder manipulieren können, werden sie das auch machen, denn sie werden gegen das System rebellieren, das sie fest hält und das sie entmenschlicht. Als nun durch die Entwicklung der kapitalistischen Produktionsweise immer mehr Maschinen eingesetzt wurden, machte das die Abschaffung der Sklaverei in vielen Ländern sinnvoller, als die Aufrechterhaltung. Die Produktivkräfte, das heißt die Maschinen und so weiter, haben sich also weiter entwickelt und haben die Phase der Sklaverei irgendwann überstiegen. Und in dieser Situation waren´s dann nicht einzelne Weise, die aus ihrer Nettigkeit heraus die Sklaverei abgeschafft haben, sondern es war die Logik des Systems, die Logik der kapitalistischen Produktionsweise, die fast schon vorgegeben hat, dass die Ökonomie sich jetzt weiter entwickeln müsste, von der Sklaverei zur freien Lohnarbeit. 

(L) Genau so wenig wie die Ausbeutungsverhältnisse wurde mit der Abschaffung der Sklaverei der Rassismus abgeschafft. Und so rechtfertigt er auch noch heute das internationale, kapitalistische, ungleiche System. Er rechtfertig zum Beispiel auch die Einwanderungsgesetze des Westens, die de facto den Menschen im globalen Süden kaum Auswege lassen aus ihrer Armut.

(Y) Durch diese Einwanderungsgesetze wird dann das System der weltweiten Arbeitsteilung aufrechterhalten. Könnten die Menschen des globalen Südens einfach so in den Westen migrieren, würden sie wahrscheinlich nicht mehr unter den menschenunwürdigen Bedingungen arbeiten und für den extrem geringen Lohn, für den sie aktuell arbeiten, nur um sich gerade so am Leben zu erhalten. Könnten die Menschen des globalen Südens außerdem einfach so in Bereiche der Welt, zum Beispiel Europa hereinwandern, dann würden sich die Löhne durch die Migrationsströme ausgleichen. Das heißt, es wäre nicht mehr möglich extra Profite dadurch zu bekommen, dass Arbeit „outgesourct“ wird und die billige Arbeitskraft in Ländern des globalen Südens ausgenutzt wird.

(L) Stattdessen holen wir lieber nur die hochqualifizierten Facharbeiter*innen, die in den ärmeren Ländern für dort verhältnismäßig hohe Kosten ausgebildet wurden und jetzt hier her kommen und Arbeiten, für ausgebildete Fachkräfte, wieder unterbezahlt erledigen. Was wir aber nicht wollen, sind die einfachen Arbeiter*innen, die die Masse der Produktion für uns erledigen. Und davon profitieren wir hier im Westen. Wir können günstig importieren und es gibt hohe Profite für die Konzerne, die dort produzieren, aber eigentlich im Westen angesiedelt sind und hier dann ihre Profite realisieren. 

(Y) Die unterschiedlichen Erscheinungsformen und das Wesen des heutigen imperialistischen und neokolonialen Systems wird uns in unserem Podcast noch an unzähligen Stellen begegnen. Für die Arbeitenden des globalen Südens gibt es aber in dieser Situation praktisch zwei Möglichkeiten. Entweder sie sind weiter gezwungen für niedrigen Lohn im globalen Süden zu arbeiten und dadurch die Profite und den Konsum des „imperialistischen Zentrums“ hochzutreiben. Oder sie schaffen tatsächlich die Migration in den Westen, aber auch dann machen sie hier die besonders prekäre Arbeit, weil sie durch den Rassismus auch hier als weniger wert angesehen werden. Die rassistisch markierten Menschen bilden also im Kapitalismus eine „Masse“ die als weniger wert angesehen wird. Genauso behandelt unsere Gesellschaft auch Frauen. Und genauso wie die kapitalistische Produktionsweise mit dem Rassismus verbunden ist, ist sie auch mit dem patriarchalen System verbunden. Wir fangen mal grundlegend an. Die kapitalistische Produktionsweise baut ja auf der Ausbeutung der arbeitenden Klasse auf. Um eine arbeitende Klasse ausbeuten zu können, braucht es Arbeiter*innen. Eine genügend große Masse an Arbeiter*innen zu haben hat einen netten Nebeneffekt. Je mehr Angebot es von Arbeiter*innen gibt, desto höher ist die Konkurrenz um Arbeitsplätze und damit steigt die Möglichkeit den Lohn zu drücken und auch die Arbeitsbedingungen zu verschlechtern. 

(L) Wir haben uns vorhin die Zeit vom Übergang des Feudalismus zum Kapitalismus angeschaut, als die Bäuer*innen ihr Land verloren hatten und jetzt plötzlich Lohnarbeiter*innen wurden. In dieser Zeit sollte auch die Macht der Frauen gebrochen werden, denn vorher arbeiteten Frauen und Männer, in der bäuerlichen Gesellschaft zumindest,  relativ gleichberechtigt zusammen. Die starken Unterschiede zwischen Männern und Frauen, auf die immer wieder hingewiesen wird, die auch damals schon da waren, gab es vor allem in der herrschenden Klasse. Denn dort war es wichtig die Sexualität der Frau zu kontrollieren, um die Eigentumsverhältnisse zu sichern. Denn zur Vererbung war der genetische Nachfolger des Mannes wichtig, weil das Eigentum und die Stellung in der Gesellschaft im Adel durch die männliche Familiennachfolge geregelt wurde. Im Nicht-Adel war das anders. Es gab auch eine große Macht der Frauen über ihre eigene Fruchtbarkeit, es gab Mittel und Wege zu Verhütung und Abtreibung und die weiblichen Hebammen wussten über viele Tinkturen und Mittel Bescheid. 

(Y) Als dann der Kapitalismus in Europa aufkam, gab es zwei neue Ziele. Erstens wollte man die Kontrolle über den Uterus haben und damit die Kontrolle über die Möglichkeit neue Arbeitskräfte zu produzieren und zweitens wollte man Frauen in die Hausarbeit zwingen. 

(L) Es wurden damals vor allem Gesetze erlassen, gegen die Selbstkontrolle der Frauen über ihre Fruchtbarkeit. Der Höhepunkt dieses Brechens der Macht der Frauen war aber die Hexenverfolgung, bei der alle Frauen, die dennoch noch heimlich über Wissen verfügt haben oder ihre Fruchtbarkeit kontrolliert hatten, als Hexen erklärt wurden und zur Abschreckung aller anderen in der Öffentlichkeit verbrannt wurden.

(Y) Um die Kontrolle über den Uterus und über die Fruchtbarkeit zu bekommen, wurden außerdem Hebammen aus dem Gebärprozess verdrängt. Männer hatten zunehmend die Hauptübersicht über die Geburten. So konnte das Leben von Babys in jedem Fall über das Wohl der Mutter gestellt werden. Dazu gab´s dann noch hohe Strafen für Abtreibung und starke Verfolgung von dieser und eine Gleichsetzung von Abtreibung mit Kindsmord. Ein Beispiel dafür ist, dass es in Frankreich 1556 einen königlichen Erlass gab, dass jede Frau eine Schwangerschaft zu melden habe. Gleichzeitig wurden Frauen zum Tode verurteilt, wenn sie eine geheime Geburt hatten und das Kind vor der Taufe starb. Darüber hinaus sollten in protestantischen Ländern und Städten Menschen ihren weiblichen Nachbarinnen nachspionieren und über alle sexuellen Einzelheiten und Vorkommnisse berichten. 

(L) Sie wurden in den Haushalt verdrängt und wurden dort der Kontrolle ihres Ehemanns unterstellt. Und dieser Kontrolle halfen auch männliche Arbeiter mit, die sich von den Frauen bedroht fühlten. Außerdem leisteten sie im Haushalt unbezahlte Arbeit und hielten so dem Mann, der der Lohnarbeit nachging, den Rücken frei. Er konnte so mehr unterbezahlte Arbeit leisten und gleichzeitig war die Produktion von Kindern und damit neuen Arbeiter*innen gesichert. Die Situation der Frauen ist auch heute noch abhängig vom kapitalistischen System. In Berufen sind Frauen unterbezahlt und werden benutzt um Berufsgruppen abzuwerten. Zum Beispiel war der Beruf des Sekretärs früher mal ein angesehener Männerberuf, irgendwann drangen Frauen in den Beruf ein und der Beruf der Sekretärin ist heute ein sehr niedrig bezahlter, extrem sexualisierter und nicht mehr wirklich hoch angesehener Beruf. Diese und noch ein paar andere Faktoren resultieren dann im Gender Pay Gap, der aussagt, dass Frauen für eine Stunde Arbeit im Durchschnitt 18% weniger Lohn erhalten als Männer. In Westdeutschland ist es noch ein bisschen höher als in Ostdeutschland. Man sieht also, dass es tatsächlich verringerbar ist und nicht einfach nur an irgendwelchen unterschiedlichen Werteeinstellungen von Frauen und Männern liegen würde. 

(Y) Hier lohnt es sich glaub ich nochmal kurz zurück zu schließen zum marxistischen Menschenbild. Wie schon vorhin gesagt:  der Marxismus geht davon aus, dass es kein festes menschliches Wesen gibt. Das heißt, es gibt auch kein festes geschlechtliches Wesen. Dass Frauen sich in ihrem Lebenslauf für bestimmte Berufe entscheiden, liegt also an der Sozialisation, an der „weiblichen Sozialisation“, die sie zu „weiblichen Berufen“ hin treibt und nicht daran, dass sie ein „weibliches Wesen“ in sich haben, das sie in gewisser Weise empathischer, oder liebensfähiger macht, als Männer. Die Frau wird nur zur Frau, weil die Gesellschaft sie zur Frau macht und wenn wir die Gesellschaft ändern, dann wird es auch möglich, die geschlechtliche Trennung zu ändern. Wir erkennen die Verstrickung vom patriarchalen System mit der kapitalistischen Produktionsweise noch an einem anderen Punkt. Und zwar werden Frauen schon immer dafür genutzt, die Löhne zu drücken. Das lässt sich aktuell am Besten in Ländern der globalen Südens beobachten. Die Arbeitendenschaft besteht hier zunehmend aus Frauen, da Frauen meist als Hausfrauen angesehen werden, die neben dem Mann als Hauptverdiener nur zusätzliche Arbeit verrichten, ist ihre Arbeitskraft günstiger. Unternehmen nutzen dabei die Fronten zwischen den Geschlechtern und die prekäre Situation von Frauen um den Arbeitenden schlechter Bedingungen aufzudrängen. Dabei werden Frauen in Arbeiten eingesetzt, dadurch werden die Arbeitsbedingungen und der Lohn gedrückt und am Ende werden Frauen wieder durch Männer ersetzt, die jetzt unter schlechteren Bedingungen und für geringeren Lohn arbeiten müssen. Am Ende haben also alle verloren. Außerdem leisten Frauen natürlich auch heute immer noch im Haushalt unbezahlte Arbeit. Einerseits sorgen sie dafür, dass die Arbeitskraft für den nächsten Tag wieder bereit steht, andererseits sind Frauen auch heute noch überwiegend dafür verantwortlich, dass zukünftige Arbeiter*innen – also Babys und Kinder – herangezogen und erzogen werden. 

(L) Heute haben Frauen ja wieder ein Stück weit die Kontrolle über ihren Uterus zurückerlangt, auch wenn es immer noch gesetzlich reguliert ist. Wie können wir uns das erklären, denn es gibt ja immer noch einen Kapitalismus? Das liegt zum einen daran, dass die Produktivkraftentwicklung fortgeschritten ist, das heißt ein großer Teil von Hausarbeit wurde durch Maschinen wie Spülmaschine, Waschmaschine und so weiter erleichtert. Aber ein anderer wichtiger Punkt ist, dass wir im Westen hier heute nicht mehr die produzierenden Menschen sind, zumindest nicht großflächig. Hier wird nicht mehr so dringend höchst ausbeutbare Arbeitskraft benötigt. Die besonders ausgebeuteten Berufe werden auch hier häufig von Migrant*innen übernommen und der Zustrom an diesen ist ja groß genug um sich Arbeitskräfte zu sichern. Und auch in den Ländern, in denen vor allem produziert wird, gibt es aktuell genug Arbeitskraft. Das heißt, dieser Drang nach immer mehr Menschen ist heute nicht mehr so groß, wie er einmal war. Und damit können auch Frauen die Kontrolle über ihren Uterus zurück erlangen, insofern es mit dem Kapitalismus vereinbar ist. 

(Y) Zur Kontrolle über den Uterus ist uns noch ein anderer Punkt wichtig. Häufig wird die Pille als Durchbruch angesehen und dann geht die Erzählung so, dass die Pille kam und dadurch die Kontrolle über den Uterus endlich möglich wurde und weil die Kontrolle über den Uterus durch die Pille endlich möglich wurde, hatten die Frauen dann plötzlich die Kontrolle über den Uterus. Wir meinen aber, dass der Fokus auf die Pille als Medikament die gesellschaftlichen Verhältnisse aus dem Blick verliert. 

(L) Wenn wir uns vorstellen, dass die Pille 1640 entwickelt worden wäre, dann wäre sie damals nicht in dieser Weise wirksam geworden. Sie wäre wahrscheinlich verboten worden und alle Schriften über ihre Entwicklung wären verbrannt worden, einfach weil das System eine weibliche Geburtenkontrolle damals nicht zugelassen hätte. Und es gab ja auch schon damals Möglichkeiten zur Empfängnisverhütung. Aber Jahrhunderte lang wurde dann nichts weiter entwickelt. Stattdessen gab es in anderen Bereichen unvorstellbare Entwicklungen und die Pille wurde erst entwickelt, als die Welt schon fast beim Internet war. 

(Y) Wir meinen also, dass die Pille nicht ohne den entsprechenden gesellschaftlichen Rahmen wirksam wird. Prägend ist immer, dass unsere Wirtschaftsweise und unsere Gesellschaftsform den Raum dafür lassen muss, dass eine neue Entwicklung – wie ein Medikament – überhaupt wirksam werden kann. Solange die kapitalistische Produktionsweise Arbeitskräfte braucht, werden Wissenschaftler*innen nicht zur Geburtenkontrolle forschen, vor allem auch weil sie überhaupt nicht die Finanzierung, häufig durch die private Wirtschaft bekommen, dazu zu forschen. Und andererseits werden Politiker*innen das auch nicht zulassen, weil sie genau wissen, wenn Arbeitskräfte im eigenen Land fehlen, weil die Frauen plötzlich die Kontrolle über ihren Uterus haben, dann wird es in letzter Konsequenz auch der Wirtschaft schlecht gehen und ihre eigenen Umfragewerte werden fallen. Hier lässt sich ´ne Parallele ziehen zu ´ner anderen Technologie. Und zwar wurde das Wasserrad schon in der Antike erfunden, aber es konnte erst wirksam werden, als die Wirtschaftsweise, nämliche die kapitalistische Wirtschaftsweise, die Notwendigkeit dafür in sich trug. Während nämlich in der Antike versklavte Menschen bereit standen, um die Arbeit zu absolvieren und gar kein Zwang war, irgendwie die Produktivität zu steigern, um dadurch den Profit zu steigern, war es in der kapitalistischen Produktionsweise dann plötzlich so, dass der relative Mehrwert, den wir in der letzten Sitzung angesprochen haben, extrem wichtig wurde. Das heißt, auch die Produktivitätssteigerung wurde wichtig und Technologien, die vorher schon erfunden wurden, aber noch nicht verbreitet wurden, sind plötzlich viel wichtiger geworden. Einfach durch die Wirtschaftsweise, in der sie sich plötzlich befanden.

(L) Und hier sind wir auch für dieses Mal am Ende angekommen. Das war jetzt ein relativ knapper Abriss über ganz verschiedene Kritikpunkte, Kritikperspektiven am Kapitalismus. Ihr werdet auf diesem Podcast noch viele Argumente gegen den Kapitalismus kennen lernen.

(Y) Tatsächlich werdet ihr auch Argumente für den Kapitalismus kennen lernen, denn ´ne marxistische Sicht malt den Kapitalismus nicht nur schwarz, sondern sieht auch die Möglichkeiten und die Berechtigung des Kapitalismus in der geschichtlichen Entwicklung von Gesellschaft. Wenn euch ein Thema, das wir hier nur angeschnitten haben, genauer interessiert, könnt ihr uns gerne per Mail schreiben, die steht nämlich in den Shownotes. 

(L) Und danke auch für alle eure Unterstützung, die ihr uns schon gegeben habt. Empfehlt uns gerne weiter, teilt uns auf Social Media und gebt uns weiter Sterne auf Apple Podcasts. Außerdem freuen wir uns über eine kleine Spende über ko-fi, wenn es euch reinpassen sollte, um ein paar laufende Kosten zu decken. Den Link dazu findet ihr auch in den Shownotes.

(Y) Als nächstes kommt dann wieder eine kürzere Gesprächsfolge zum Thema dieses Podcasts, da werden wir beide uns dann wieder ´n paar Fragen stellen, die uns aufgekommen sind, während wir recherchiert haben. Wir freuen uns, wenn ihr uns dann wieder zuhört.

(L) Wir grüßen dieses Mal unseren guten Freund und Sponsor Thomas Sankara, wir gratulieren dir, dass ihr mittlerweile schon 10 Millionen  Bäume gepflanzt habt und damit zur Wiederaufforstung Burkina Fasos beigetragen habt. 

- Musik wird eingespielt -