Wie Worte wirken

Folge 54 mit Philip Semmelroth, Business-Strategie-Experte

Helga Boss

Wie schafft man es, ein Unternehmen erfolgreich zu führen, ohne ständig vor Ort zu sein? Philip Semmelroth, unser  Gast in dieser Episode und erfahrener Strategieexperte, teilt sein Wissen darüber, wie Kommunikation und organisatorische Fähigkeiten den Übergang von der Selbstständigkeit zur erfolgreichen Unternehmensführung erleichtern können. Philip gibt wertvolle Einblicke aus seiner frühen Unternehmensgründung und spricht über die Herausforderungen, mit denen sich viele Unternehmer konfrontiert sehen, sowie die Strategien, die zum Aufbau eines widerstandsfähigen Geschäfts erforderlich sind.

Hier findest du Philip:
Website: https://www.philip-semmelroth.com/
Roadshow: https://www.philip-semmelroth.com/vertriebstraining/
Podcast: https://www.philip-semmelroth.com/podcast/
Linkedin: https://www.linkedin.com/in/philipsemmelroth/

Speaker 1:

«Wie Worte wirken» das ist ein Podcast für dein berufliches und persönliches Wachstum. Menschen aus ganz unterschiedlichen Berufsgruppen erzählen über ihre Erfahrung, über ihre Sicht, wie Worte wirken, welche Kraft sie haben. Es geht also um effektive und effiziente Kommunikation. Viel Spass.

Speaker 2:

Heute am Mikrofon Helga Boss und bei mir zu Gast ist Philipp Semmelroth. Philipp, ich stelle dich gar nicht lange vor, weil ich finde, du wirkst als Person Viel Spaß in deinem Beruf, in deinem Alltag, ich glaube, worte und Kommunikation im Allgemeinen ist der Schlüssel für Erfolg im Leben.

Speaker 3:

Weil tatsächlich ist es ja so wenn man sich mal überlegt, wo wir Menschen herkommen, dann war es ja so, dass, als wir hier aus Afrika sozusagen auf die nördliche Halbkugel gekommen sind, waren ja hier bereits die Neandertaler. Und die Neandertaler waren besser an das kalte Klima adaptiert und waren uns körperlich überlegen. Und trotzdem hat der Neandertaler im Prinzip gegen den Homo sapiens verloren. Forscher sind sich heute darüber einig, dass es daran liegt, dass der Homo sapiens eine Fähigkeit hatte Er konnte miteinander kommunizieren und damit Gruppen bilden und damit Ziele gemeinsam erreichen, während der Neandertaler Ziel auch vielfach nur auf seine eigene Kraft vertrauen konnte.

Speaker 3:

Von daher glaube ich einfach, von Urzeiten her ist bewiesen Kommunikation ist der Schlüssel für Erfolg, kommunikation ist wichtig für Verkauf, kommunikation ist wichtig für Persönlichkeitsentwicklung, kommunikation ist wichtig für zwischenmenschliche Bindung, was ja auch im Unternehmenskontext wichtig ist. Von daher ich glaube, worte ist das, was uns von vielen anderen Spezien einfach unterscheidet und deshalb eben zur führenden Spezies macht. Und ein Wort, was mir besonders gut gefällt, ist in deinem Fall Helga Boss, in meinem Fall Hugo Boss. Ich habe gedacht, passend zu unserem Interview heute ziehe ich mich entsprechend an.

Speaker 2:

Ja, cool Finde ich natürlich super. Vielen Dank, du und Philipp. Du hast ja schon gesagt, kommunikation ist in Unternehmen sehr wichtig, und das ist auch das, wo dein geschäftliches Umfeld ist. Du berätst Unternehmen, du bist sehr viel in Unternehmen, du arbeitest viel mit Unternehmerinnen und Unternehmern und zeigst ihnen eigentlich, wie ein Unternehmen läuft, ohne dass der oder die Unternehmerin wirklich anwesend ist. Also ich glaube, das kommt auch aus deiner eigenen Erfahrung. Du hast selber ein Unternehmen gehabt, das gelaufen ist auch ohne dich, und das ist ja so ein bisschen der Pain von ganz vielen Unternehmen. Ich höre das permanent. Wenn man selbstständig ist, ist man selbstunständig, und ich finde das eigentlich furchtbar, weil es geht ja auch, dass es ohne einen läuft.

Speaker 3:

Ganz genau. Ich glaube, das Problem ist folgendermaßen Und zwar jemand, der sich selbstständig macht, hat nicht zwingend die Führungs und Organisationsfähigkeiten, die notwendig sind, um eine Firma wirklich erfolgreich zu machen. Eventuell kommt diese selbstständige Person Mann, frau spielt ja jetzt keine Rolle grundsätzlich gut zurecht, verdient auch ein paar Euros und so weiter und kann damit ihr Leben bestreiten, vielleicht auch der Familie irgendwie ein bisschen was bieten. Aber ohne diese zusätzlichen Fähigkeiten wird aus einem Selbstständigen kein Unternehmer. Ich glaube, es ist eben wichtig, dass man vor allen Dingen sehr früh lernt, dass es mehr Sinn macht, in eine Tätigkeit meinetwegen den zehnfachen Zeitinvest zu investieren, um damit eine Systematik zu schaffen, die dafür sorgt, dass das Ergebnis zukünftig auch ohne dich erreicht wird, als den Weg zu gehen, den viele Selbstständige gehen nach dem Motto ach komm, ich mache es schnell selber, das geht schneller, und dann ist es auch richtig, und dann ist es auch fertig no-transcript, die du merkst, wenn du mit ihnen arbeitest.

Speaker 3:

Ich glaube, die Angst vor finanziellen Verlusten, und zwar entweder in Form von Reklamationen das führt dann zu Gutschriften, weil irgendjemand nicht gut arbeitet oder eben auf die Angst vor Kontrollverlust. Viele haben beispielsweise auch Angst, gute Mitarbeiter aufzubauen, die dann teilweise vielleicht auch in der Lage wären, das Unternehmen zu verlassen, kunden mitzunehmen und so weiter, und dann natürlich auch vielleicht einfach die Unfähigkeit, sich selber so zu organisieren, dass man auch andere organisieren kann. Es ist ja manchmal so, wenn du mit Leuten sprichst, die so vor dem Schritt in die Selbstständigkeit stehen, dann hörst du so Sachen wie wenn ich erstmal selbstständig bin, dann bin ich mein eigener Chef, und auch wenn ich erstmal selbstständig bin, dann werde ich allen anderen sagen, was sie tun sollen. Oder aber auch, wenn ich erstmal selbstständig bin, dann werde ich viel später morgens ins Büro kommen, weil ich gerne länger schlafe und viel früher gehen. Und das sind ja alles Sachen, die sich hinterher als falsch rausstellen.

Speaker 3:

Und tatsächlich ist es aber so wenn du ja selber der Vollchaot bist, kannst du ja nicht deine Mitarbeiter organisieren, und deshalb ist es natürlich auch so, weil die eben unorganisiert vielleicht trotzdem irgendwas tun, was dann zu Fehlern führt, wirst du sehr früh mit dem ersten und dem zweiten Mitarbeiter diese Erfahrung machen, dass, wenn du eine Arbeit abgibst, du immer ein schlechtes Ergebnis bekommst, und das wird dann häufig zur falschen Rückschlussfolgerung führen, dass du sagst ich muss es selber machen, sonst wird es nicht gut. Und wenn du in diesem Denkmuster einmal gefangen bist, dann ist deine Unternehmerkarriere sowieso zu Ende, weil du dann im Prinzip niemals delegieren wirst. Du wirst immer nur zusätzliche Hände steuern. Das heißt, du gibst keine Entscheidungskompetenz an Leute ab, sondern du sagst immer, nur Einzelaufträge sind zu erledigen nach dem Motto fahr da hin und mach das, und das heißt ja sinngemäß so viel wie fahr da hin, mach das, danach ruf mich wieder an, dann habe ich einen neuen Einzelauftrag für dich.

Speaker 3:

Die Problematik ist dafür dann ja, dass du, wenn du theoretisch mal denkst, und dann hast du diese ganzen Arme, aber die Arme an sich wissen gar nicht, was sie machen sollen, weil ihnen das Ziel fehlt, weil ihnen die Erfahrung fehlt und auch der Freiraum fehlt.

Speaker 3:

Gleichzeitig ist es so, wenn der Körper nicht da ist, funktioniert gar nichts, und das bedeutet, du bist als Selbstständiger in deiner eigenen Firma gefangen und kannst dir diese unternehmerische Freiheit niemals schaffen und damit auch nicht genießen, die andere eben erreichen. Von daher ist es vielfach auch Arbeit an Glaubenssätzen, mindset-veränderungen, und ich glaube, und das ist auch noch ein Punkt, wenn deine Firma nicht wirklich profitabel ist, hast du keine finanziellen Polster, und keine Polster sorgen dafür, dass du sparsam bist. Sparsam heißt auch, risiko vermeiden, und Risiko ist, einen Mitarbeiter mal selbstständig einen Job übernehmen zu lassen. Und wenn du das dann im Prinzip einfach so nicht ausprobierst, weil du Angst hast, dass das zum Fehler führt, der dich Geld kostet, ja, dann kommst du ja niemals in diesen Modus rein, den eben erfolgreiche Unternehmer haben. Von daher es hängen viele Sachen miteinander zusammen, und ich gucke halt immer, wo ist der erste Engpasspass, und dann versuche ich, den sozusagen zu beheben, um dann auf dem nächsten Level die nächste Stufe freizuschalten.

Speaker 2:

Okay, da war jetzt ja schon mega viel drinnen, was du jetzt erzählt hast. Ein Punkt, der mir immer wichtig ist, den ich dich jetzt gerne fragen möchte wie wichtig ist es dann, als Unternehmen eine Vision zu haben und die mit den MitarbeiterInnen zu teilen oder eine Zielklarheit einfach zu haben? Weil das ist das, was ich merke. das fehlt in ganz vielen Unternehmen, mit denen ich arbeite.

Speaker 3:

Ja, also, ich habe jetzt gerade tatsächlich eine sehr interessante Anfrage bekommen von einem Unternehmen. Die haben über 100 Mitarbeiter. Die haben mich gefragt, ob ich ihnen bei einem Positionierungs und einem Visionsworkshop helfen könnte. Und dann habe ich gesagt schaut mal, das Problem ist folgendes Wenn ein Unternehmen bereits läuft und seit einigen Jahren am Markt ist, dann glaube ich, ist es nicht sinnvoll, eine Vision auszuarbeiten, weil tatsächlich eine Vision ja bedeutet, dass ich mich in eine Richtung bewegen will, die rein aus meiner Denke heraus resultiert. Und wenn ich ein Gründer bin, dann kann ich das machen, no-transcript. Und dann würde ich eher den Ansatz wählen, dass ich sage was wissen die wirklich an meiner Dienstleistung, meiner Arbeit zu schätzen? Wovon wollen die mehr? Was unterscheidet uns in deren Augen von anderen Anbietern? Wofür sind die wirklich bereit zu bezahlen? Und dann würde ich darum herum die Ziele für die nächsten Jahre festlegen, um sozusagen mehr Menschen zu finden, die sich genau mit den Werten identifizieren.

Speaker 3:

Weil würde ich die ignorieren und von mir aus einfach nur in Richtung Vision denken, laufe ich ja Gefahr, dass mein bestehendes, eventuell sogar gut gehendes Business mir um die Ohren fliegt, weil sich meine ganzen Bestandskunden plötzlich irritiert fühlen und denken, der neue Kurs der Firma passt nicht mehr zu dem, was wir über Jahre schätzen und lieben gelernt haben. Von daher ich glaube, ziele sind wichtig. Ziele sind eine Wette auf dich selbst. Du bist also bereit, bestimmte Risiken einzugehen, weil du glaubst, ich kann das erfolgreich zu einem Ergebnis führen. Aber gleichzeitig ist es aus meiner Sicht für ein Unternehmen entscheidend ist das Unternehmen schon lange Zeit am Markt oder nicht? weil dann bekommt das Thema Vision eine unterschiedliche Wertigkeit.

Speaker 2:

Macht Sinn. Es ist ziemlich klar, was du sagst, und wie nehmen das die Firmen an? wenn du so mit ihnen das so durchgehst und diesen Vorschlag machst, sind sie dann am Anfang eher so, hätten wir es nicht gesehen, oder ja, gute Idee?

Speaker 3:

Ich habe den Auftrag tatsächlich bekommen, weil die Firma stand mit drei anderen Anbietern in Kontakt, fand meinen Ansatz am besten, weil sie einfach sagten Semro, das ist so pragmatisch, nachvollziehbar, zielführend. Ich glaube, das ist wirklich der richtige Weg. Tatsächlich ist es aber so. Ich möchte die Frage etwas erweitert beantworten. Ich habe heute tatsächlich den Vorteil da sind wir wieder bei dem Thema Kommunikation ich werde häufig heute dafür bezahlt, dass mich Leute buchen und sagen Senro, sag mir mal die Sachen, die sich keiner traut, mir zu sagen. Weil tatsächlich ist ja so, wenn der Kunde einen gewissen Karrierelevel erreicht hat, dann ist es ja häufig so, dass diejenigen, die dir Kritik gegenüber äußern, weniger werden Aus Angst vor weiß ich nicht, vielleicht einem Watschen, wie ihr das da vielleicht in Österreich nennt, oder sonstigen Dingen. Und ich werde halt dafür bezahlt no-transcript machen, um dann auch zu entscheiden, wen wir nicht mit auf die Reise nehmen, weil ich halt auch der Meinung bin, nicht jeder, der da ist, muss bleiben. Manchmal muss man auch mal einen freistellen, weil der einfach das Team bremst.

Speaker 3:

Und das sind eben Sachen. Als Werner kann ich mir heute leisten, weil ich ja wirtschaftlich unabhängig bin, meine eigene Meinung zu vertreten, und weil ich das dann halt auch immer ganz gut untermauert bekomme mit Vorgehensweisen, strategien und Erfahrungswerten stößt das halt häufig auf sehr gute Akzeptanz. Und deshalb ist das halt schon so, dass ich denke, was du sagen kannst, hängt mit dem Level zusammen, den du selber erreicht hast. Wenn du ganz am Anfang stehst, musst du viel zuhören, was der Kunde für Wünsche hat, um den Auftrag überhaupt zu kriegen, und später sagst du der Kunde alles tolle Ideen, aber da das von ihrer Seite ja so noch nie gemacht wurde, vertrauen Sie mal auf mich hier, weil ich mache das jeden Tag, und das führt dann meistens zu besseren Ideen oder Ergebnissen.

Speaker 3:

Von daher ich glaube, man muss viel an seinem Standing arbeiten, weil man daraus dann einfach eine andere Autorität bekommt und mit der Autorität häufig auch mehr Handlungsspielraum. Der Handlungsspielraum gibt dir einfach die Chance, neue Ansätze auch mal auf den Weg zu bringen. Neue Ansätze bringen immer neue Ergebnisse und sind die besser als die alten, bekommst du noch mehr Support, noch mehr Freiraum, und dann kurbelt sich das Ganze massiv nach oben. Einfach nur mehr von dem zu machen, was Firmen ohnehin schon machen, bringt ja niemanden nach vorne, stellt dann auch die Sinnhaftigkeit der Beauftragung eines Beraters infrage weil, wenn sich durch den Berater nichts ändert, stellt ja jeder die Frage wofür bezahlen wir den überhaupt?

Speaker 2:

Und davon gibt es, glaube ich, relativ viele am Markt. Also, ich habe mir am Anfang total schwer getan mit dem Wort Unternehmensberatung, weil das oft einmal den negativen Touch hat, bei ganz vielen Firmen schon.

Speaker 3:

Ja, es ist ja auch so, dass viele, die Unternehmen beraten, selber noch nie ein Unternehmen hatten.

Speaker 3:

Die haben in irgendeiner Firma gearbeitet. Die haben sich irgendwie ein bisschen angeguckt, wie andere das machen, haben gesagt, das fand ich blöd, das fand ich besser. Die haben aber noch nie den Beweis erbracht, dass mit ihren Strategien eine Firma wirklich auch nachhaltig profitabel läuft. Da bin ich ja in einer komplett anderen Basis. Ich meine, ich habe mit 18 ahnungslos gegründet, einfach aus dieser Idee heraus, ich könnte Menschen irgendwie helfen, da ihre Computerprobleme zu lösen. Dann habe ich Leute eingestellt, dann musste ich Leute entlassen, weil ich die Falschen eingestellt habe, dann habe ich Aufträge angenommen, die der Kunde nicht bezahlt hat, weil er mich irgendwie betrogen hat. Dann habe ich falsch kalkuliert, weil ich eine Festpreis-Offerte gemacht habe. Der Auftrag war aber aufwendiger, und ich habe nachher Geld dabei getan.

Speaker 3:

Das ist alles jetzt Fakt. Aber aus diesen ganzen Erfahrungen heraus habe ich ja auch Wege gefunden, die mich nachher ich sage mal, finanziell sehr erfolgreich gemacht haben. Und dadurch habe ich ja einen Erfahrungsschatz aufgebaut, der ja nicht im Studium und auch nicht beim Mitarbeiten erworben werden kann, sondern den kannst du nur erwerben, wenn du den kompletten Prozess von A wie Akquise bis Z wie Zahlungseingangskontrolle mal selbst gemeistert hast. Und diese Erfahrung nimmt mir auch keiner, deshalb bin ich heute auch ziemlich entspannt. Es gibt sicherlich viele Leute, auch wenn ich Vorträge halte, die sagen, der Simmeroth ist nicht mein Typ, der redet mir zu schnell, der ist mir irgendwie zu bam, bam, bam und so weiter. Aber es gibt keinen, der sagen würde, der hat keine Ahnung, weil es für die Sachen, die ich sage, ja durchaus Belege gibt. Mag sein, dass dir die nicht gefallen oder dass die dich nicht faszinieren, völlig okay Bei jedem Künstler so, der Bilder malt, aber dadurch wird das Tun an sich nicht falsch.

Speaker 3:

Und viele Unternehmensberater oder auch Vertriebstrainer und so, die da heute draußen arbeiten, die haben ja noch nie wirklich selber was aufgebaut, die haben einfach nur irgendwo mitgespielt und dann irgendwann gesagt, ich mach das mal unter eigener Fahne. Und dass da natürlich eine andere Beratungsqualität raus resultiert, das merkt der Kunde leider erst hinterher im Projekt, und wenn er nur einmal so einen holt und nie einen anderen, dann merkt er, denkt er ja auch, es müsste immer so sein, weil er gar keine Kontrasterfahrung hat. Aber das ist das Bild, mit dem sich oder das Problem, mit dem sich ja jeder immer wieder beschäftigen muss.

Speaker 2:

Das stimmt ja, und du hast es jetzt auch schon erwähnt. oder Avia Quise, oder Vertrieb spielt eine große Rolle in deinen Beratungsleistungen. Du bist, glaube ich, auch Vertriebstrainer, also du arbeitest auch mit Vertrieblern. Was ist so dein Rezept? oder wie wichtig ist Kommunikation? Das, was ich merke, ist, dass eigentlich Vertrieb niemand gerne macht irgendwie oder es eine Barriere gibt, wirklich Vertrieb zu machen. Und ich habe die letztens gehört, dass du gesagt hast, jeder wird eigentlich als Vertriebler geboren.

Speaker 3:

Ja, also dass es keinen gibt, der Vertrieb gerne macht, das halte ich mal definitiv für falsch, weil tatsächlich wäre ich jetzt einer, der es gerne macht. Ich finde, Vertrieb wird von vielen Leuten nicht Deutschen, sondern von vielen Leuten falsch angegangen. Du redest mit einem schlechten Produkt mit den falschen Kunden und wunderst dich dann, dass die nicht kaufen. Und dann gehen die Leute hin und sagen, ich lerne jetzt Einwandbehandlung, damit ich diese schwierigen Gespräche gewinne. Das macht aus meiner Sicht gar keinen Sinn. Deshalb wenn mich jemand bucht für eine vertriebliche Optimierung oder so, dann sage ich auch immer lass uns nicht operativ gucken, wie die Leute Gespräche führen, sondern lass uns erstmal vorgelagert schauen was tut ihr überhaupt, um diese Gespräche herbeizuführen? Wie selektiert ihr die Gesprächspartner vor? Welche Angebote habt ihr für die Gruppe, was sind eure Mehrwerte? Wie unterscheidet ihr euch vom Wettbewerb Und viele andere Sachen auch Hinterher den Präsentationsprozess ein Verkaufsgespräch ist ja nichts anderes als ein Präsentationsgespräch.

Speaker 3:

Den Präsentationsprozess zu optimieren, das ist ja eine ganz andere Baustelle. Aber tatsächlich ist es doch so, und das bringt mich zu der These, die du gerade nochmal wiederholt hast jeder ist als Vertriebler geboren. Ein kleines Baby kann nicht sprechen und auch keine Einwandbehandlung, hat keine Strategie und nichts. Aber es verfügt über zwei Fähigkeiten Es hat ein klares Ziel vor Augen Und die Fähigkeit, eine emotionale Bindung zu einem Gesprächspartner herzustellen. Und anfangs steht nur das Quengeln zur Verfügung, aber trotzdem obwohl man ja sagen würde, es ist immer dasselbe Quengeln, kriegt das Kind ja eine neue Windel, was zu essen, jemand, der das Kind auf den Arm nimmt, und so weiter.

Speaker 3:

Das heißt, ich glaube nicht, dass man super viele rhetorische Skills braucht, um vertrieblich erfolgreich zu werden. Das macht nachher die Top-Vertriebler noch erfolgreicher. Aber für die Grundlagen im Vertrieb brauchst du einfach nur erstmal eine andere Vertriebsstrategie. Und das ist häufig das, wo ich mit den Leuten als erstes dran arbeite, bevor wir dann auch auf die nachgelagerten Dinge im Unternehmen gehen, weil man bei einer Vertriebsoptimierung schneller Ergebnisse sieht. Und das führt dann natürlich dazu, dass der, wenn es noch gar keinen Beweis dafür gibt, dass das Sinn macht, was du sagst, würden die Kunden zu früh zurückrudern. Deshalb erstmal im Vertrieb ein paar Ergebnisse erzielen höhere Verbindlichkeit, stärkere Abschlüsse, weniger Konflikte, stärkere Frequenz und so weiter, weil viele Vertriebler ja auch Angst vor Kunden haben und zu viel Zeit mit Verwaltungsarbeit verbringen und so weiter. Wenn man das alles mal gelöst hat, dann kann der Kunde auch mit dir auf einer anderen Ebene zusammenarbeiten, und das ist eben das, wo ich heute sehr viel Zeit drauf verwende.

Speaker 2:

Das ist ja sehr spannend, philipp, und da gibt es jetzt auch noch mehr von dir. Du gehst ja, glaube ich, auf Roadshow, oder Also vielleicht für unsere Zuhörerinnen und Zuhörer. Wo bist du denn in nächster Zeit zu finden? Wo kann man mehr von dir hören, und um was geht es bei deinen Auftritten und bei deinen Veranstaltungen?

Speaker 3:

Ja, lass uns eine Ebene zurückgehen, und zwar jeder, der jetzt hier zuhört, der irgendwas verkaufen will, der muss sich immer über eine Sache im Klaren sein, und zwar der Kunde möchte niemals das volle Paket im Erstkontakt kaufen. Das bedeutet, du musst den Kunden die Möglichkeit geben, dich einfach erstmal in einem isolierten Bereich kennenzulernen. Isoliert heißt für mich ein Einmal-Invest, und danach ist nicht zwingend eine weitere Beauftragung erforderlich. Der Kunde hat trotzdem ein Ergebnis. Das versetzt ihn in die Lage, sein Risiko komplett abschätzen zu können, weil es ist ja theoretisch maximal der Ticketpreis für zum Beispiel eine Veranstaltung, und es ist direkt die Möglichkeit, innerhalb eines kurzen Zeitfensters einen Abgleich zwischen was habe ich erwartet und was habe ich bekommen, durchzuführen Und damit auch Rückschlüsse auf das zu ziehen, was vielleicht in einer komplexeren, auf eine längere Zeit ausgelegten Zusammenarbeit zu erwarten wäre. Und daraus resultiert, dass ich glaube, dass jedes Unternehmen und jeder Unternehmer und jede Unternehmerin so eine Art Testangebot haben sollte, so ein Angebot, wo man das allererste Mal die Möglichkeit hat, mit einer Person, mit der man vielleicht irgendwie dauerhaft zusammenarbeiten möchte, mal Erfahrungen zu sammeln. Und in meinem Fall ist es beispielsweise eine Zweitagesveranstaltung.

Speaker 3:

Im Rahmen einer Roadshow touren wir da im Moment durch Deutschland. Wir waren jetzt in Berlin, in Köln, in Würzburg, sind jetzt in Stuttgart, hamburg, münchen, dresden. Termine gibt es alle auf meiner Webseite, auf meinen Social Media Kanälen, vielleicht hier auch in den Shownotes und so weiter, und da kommen ja auch immer wieder neue Veranstaltungen dazu, weil wir einfach die Chance geben, dass Leute, die jetzt irgendwo guckt mir das einfach mal an, ob der wirklich einen Plan hat oder ob der einfach nur immer im Podcast ohne Punkt und Komma redet, weil er sich so gut vorbereitet, und dann haben die Leute nach zwei Tagen häufig den Wunsch zu sagen ich glaube, ich muss doch mehr mit dem Semmelroth machen, dann passt das. Und andere sagen dann vielleicht, ich muss erstmal alles umsetzen, was ich jetzt gehört habe, und das passt für mich auch. Von daher, glaube ich, ist die Roadshow einfach eine super Gelegenheit. Wer sonst irgendwelche weiteren Insights einfach mal gewinnen möchte, kann natürlich auch kostenfrei meinen Podcast abonnieren Der heißt einfach Business Turbos, auf allen Podcastportalen, wenn du Philipp Semmelroth oder Business Turbos eingibst, zu finden.

Speaker 3:

Ansonsten bin ich natürlich sehr präsent, auch auf Social Media, insbesondere LinkedIn, wo ich sehr viel auch Expertise teile mit Leuten, aber übertragen für die, die zuhören, immer überlegen was könnt ihr für Angebote entwickeln, die andere Leute in die Lage versetzen würden, euch mal isoliert kennenzulernen? Weil tatsächlich ist ja so Kunden tun sich häufig schwer, eine Entscheidung zu treffen, aber eigentlich musst du nur zwischen drei Szenarien abwägen. Worst Case, zwischen drei Szenarien abwägen. Worst Case, und das wäre ja bei einer Veranstaltung. Das ganze Geld ist weg, du hast keinen Gegenwert bekommen. Most Likely Case was ist die wahrscheinlichste Variante? Ach, das wird schon ganz gut werden. Best Case ich zahle was und kriege ein Vielfaches von dem zurück, was ich erwartet habe und was ich theoretisch an finanziellen Mitteln investiert habe.

Speaker 2:

Von daher ich glaube, mit so einem einfachen Angebot können viele Leute sehr schnell feststellen passt das? und der Worst Case tritt selten ein, wenn du mit Profis arbeitest. Von daher kannst du dabei auch nur gewinnen, und das muss man einfach schaffen zu kommunizieren, sowohl jetzt in meiner Rolle mit meinen ganzen Angeboten als auch natürlich auf der Seite derer, die jetzt hier zuhören und sagen was kann ich tun, um mein Business aufs nächste Level zu bringen, was unglaublich tolle Tipps sind, und mit denen möchte ich auch unseren heutigen Podcast beenden. Vielen, vielen Dank, philipp.

Speaker 3:

Ich habe wieder ganz viel mitgenommen und gelernt. Wie gesagt, ich kann deinen Podcast empfehlen. Auch da nehme ich immer sehr viel mit, und ich freue mich auf ein Wiederhören. Ich freue mich auch. Herzlichen Dank an alle, die hier zugehört haben. Vergesst bitte nicht, eine super Bewertung für den Podcast dazulassen. Das hilft der Helga dann natürlich auch, mit ihrem Podcast eine gewisse Reichweite zu erzielen und vielleicht dann auch noch weitere Interviewpartner für euch zu finden, die euch dann wiederum helfen, nach vorne zu kommen. Immer daran denken so ein kleiner Kommentar, so eine kleine Bewertung, so ein kleines positives Statement auf Social Media kostet euch gar nichts, bringt euch aber auch bei eurer Zielgruppe oder den Leuten, mit denen ihr gerne Kontakt hättet, aufs Radar. Die werden euch wahrnehmen. Plötzlich ergeben sich irgendwie die Möglichkeiten, auch mal näher miteinander in den Austausch zu kommen. Deshalb tut was für die Helga, die tut ja hier auch jedes Mal was für euch.

Speaker 1:

Wie Worte wirken. Das ist ein Podcast für dein persönliches und berufliches Wachstum. Es geht um effiziente und effektive Kommunikation. Gestaltet wird der Podcast von Helga Boss und Heidi Winsauer. Wenn dir gefallen hat, was wir dir hier bieten, dann freuen wir uns über eine kurze Rückmeldung. Unsere E-Mail-Adressen. Vielen Dank,

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