Wie Worte wirken

Folge 62 mit Heidi Winsauer, Kommunikationsexpertin für leise Frauen

Helga Boss

Die Podcast-Macherinnen Helga und Heidi sprechen in dieser Folge über das Thema "leise Frauen, starke Wirkung". Sie gehen der Frage nach, warum Frauen sich weniger trauen, ihre Gedanken laut auszusprechen. Und sie sprechen darüber, wie sich Frauen mit ihren Aussagen unbewusst selbst klein und inkompetent dastehen lassen. Du bekommst viele Hinweise, wie du deinen Auftritt und deine Präsenz verbessern kannst. Viel Spaß!

Verlinkung zur angesprochenen Veranstaltung
👉🏻 https://www.sprechenundbegeistern.at/blog/auch-leise-frauen-konnen-stark-kommunizieren-entdecke-deine-stimme

Speaker 1:

Wie Worte wirken. Das ist ein Podcast für dein berufliches und persönliches Wachstum. Menschen aus ganz unterschiedlichen Berufsgruppen erzählen über ihre Erfahrung, über ihre Sicht, wie Worte wirken, welche Kraft sie haben. Es geht also um effektive und effiziente Kommunikation. Viel Spaß.

Speaker 2:

Heute mit den beiden Gastgeberinnen des Podcasts. Ich bin Helga Boss.

Speaker 1:

Mein Name ist Heidi Winsauer, hallo Viel.

Speaker 2:

Spaß. Und die erste Frage, die ich mir gestellt habe was bedeutet es, eine leise Frau zu sein? Auf mich trifft das ja nicht so zu. Aber wenn du sagst, auch leise Frauen können stark kommunizieren, was macht eine leise Frau aus? oder warum sollte jemand zu dir in dieses Seminar kommen?

Speaker 1:

Ich bin auf den Titel gekommen, weil die Frauen, die bei mir im 1-2-1-Redecoaching sind, immer das Gefühl hatten, sie müssen jetzt mehr reden, und sie müssen lauter reden, damit sie gehört werden. Drum sind sie ins Redecoaching gekommen, aber irgendwie mit einem Widerwillen, Und die größte Arbeit war dann immer, diesen Frauen zu versichern na na Moment, du musst jetzt kein Plaudertäschchen werden, weil das mag niemand. Keiner hat gern Schwätzer um sich herum. Und die waren dann echt ziemlich erleichtert, wenn ich ihnen dann erklärt habe stark kommunizieren hat nichts mit laut sein zu tun oder mit viel reden zu tun, sondern das beginnt dann mit Präsenz, mit Körpersprache, mit Fragen stellen, mit aufmerksam zuhören und sich nicht so irgendwie in Gedanken verstecken. Was sage ich jetzt wohl als nächstes? Also, der Titel kommt eigentlich deshalb, weil ich eine Angst von den Frauen aufgegriffen habe, die da beim Rede-Coaching waren, dass sie dann plötzlich jemand anderes werden die da beim Redecoaching waren, dass sie dann plötzlich jemand anderes werden.

Speaker 1:

Das heißt, dass ganz viele Frauen, die du bei dir im Coaching hast, das Gefühl, haben, sie müssten mehr reden, sie müssten jemand anderes werden, als sie sind, und das ist natürlich ein totaler Quatsch. Weil stark kommunizieren bedeutet, ich bin so wie ich bin, gut. Und wenn ich mich einbringen will beziehungsweise meine Idee von Kommunikation ist ja in Verbindung gehen. Also wenn ich mich in Verbindung bringen will mit anderen Menschen oder mit meiner Familie oder mit meinem Team, dann muss ich einfach nur als ersten Schritt einmal da sein Und nicht in die glauben, ich bin nicht gut genug, die denken, ich kann das nicht, sondern in diesen Gedankenkonstrukten gefangen sein. Einfach einmal ich mit meiner Persönlichkeit bin gut genug, bin jetzt hier im Raum und stelle mich zur Verfügung im Sinne von ich rede mit oder ich stelle meiner Frage.

Speaker 2:

Das sind ja ganz viele Glaubenssätze und Paradigmen, die wir so im Laufe unseres Lebens gelernt haben, die da mitspielen. In deinen Seminaren geht es dann auch darum, einmal diese Glaubenssätze vielleicht zu identifizieren oder zu überlegen wer will ich denn überhaupt sein? Also ich stelle mir das ja vor die Menschen, die du beschreibst, jetzt nicht so im familiären Umfeld, aber vielleicht einmal bei einem Meeting, bei einer Besprechung im Job, wo man sich eigentlich selten vielleicht was sagen traut, einmal oder so Genau.

Speaker 1:

Tatsächlich so dieses überhaupt einmal die Stimme zu erheben oder einmal zu hinterfragen, sich einmal trauen zu fragen ist das schon eine gute Idee, wenn wir ein Projekt so machen? Ist das schon eine gute Idee, wenn wir ein Projekt so machen, ist das schon eine gute Idee, wenn wir das Geld so und so ausgeben? Das trauen sich viele nicht. Ich kann doch den nicht in Frage stellen. Ja, aber du stellst ja nicht die ganze Person in Frage, du stellst ja nur eine Idee in Frage. Also so dieses bei vielen und ich habe mich jetzt halt da wirklich auf das Thema Frauen spezialisiert bei vielen Frauen geht es einfach darum, dass sie das Gefühl haben, sie würden die Welt aus den Angeln heben, wenn sie sich getrauen, kritisch zu sein, und verwechseln aber kritisch mit angriffslustig oder konfrontationsmäßig unterwegs zu sein. Ein kritischer Blick heißt ja einfach nur ein aufmerksamer, ein sorgfältiger Blick, um dann nach einer Prüfung zu sagen ja, so machen wir es, oder es gibt doch noch eine bessere Variante.

Speaker 2:

Das merke ich tatsächlich immer in meinen Unternehmertrainings, dass wir irgendwie nicht lernen, die Sache zu kritisieren. Genau Also dieses wir reden über eine Sache, das hat nichts mit dir als Person zu tun oder Also, diese Sache in den Vordergrund zu stellen. das liegt aber wahrscheinlich auch in unserer Mentalität, das ist nicht geübt.

Speaker 1:

Also schau her, ich meine, du bist in Salzburg aufgewachsen, ich bin in Vorarlberg aufgewachsen, aber ich glaube, sowohl in Salzburg als auch in Vorarlberg war es zum Beispiel beim Thema Finanzen oft so das haben die Männer miteinander ausgemacht. So jetzt übers Geld reden die Männer und die Frauen verstehen nichts davon, und da geht es schon los. Wir haben keine Vorbilder, also wir haben es nie gesehen. Dann kommen vielleicht noch diese wie du schon angesprochen hast, diese Glaubenssätze dazu. Oder Frauen können das nicht, oder über Geld redet man nicht. Frauen können das nicht, oder über Geld redet man nicht.

Speaker 1:

Ich habe auch schon den Spruch gehört Geld braucht Dunkel, soll heißen, muss irgendwo weggesperrt sein. Also, man redet über so wichtige Dinge nicht, Ja, woher sollen wir es dann können? Und meistens wird es dann in so Gesprächen sehr schnell emotional, und man weiß mittlerweile, sobald etwas emotional wird, ist das Gehirn in einem anderen Bereich. Da sind wir dann schon gleich im Verteidigungsmodus, und dann sind wir schon wieder in diesem es geht um alles oder nichts, oder es geht vor allem um mein Ganzes, um meine ganze Person. Ich glaube nicht, dass es eine Sache von Talent ist, sondern es ist eine reine Übungssache. Lasst uns beginnen oder lasst uns üben, sachlich auf Themen, ideen, projekte zu schauen, und sind wir doch froh, wenn man nicht alleine irgendwie was austüfteln muss. Und Frauen dürfen sich da wirklich angewöhnen, dass sie sich einbringen, und eben, viele haben die Sorge. Aber ich kann ja nichts Gescheites beitragen, ich weiß ja nichts.

Speaker 2:

Ja, aber eine Frage stellen kann jeder, und das sind oft einmal die klügeren Inputs Viel, als nur die eigene Meinung zu platzieren. Genau.

Speaker 1:

Genau, also dieses Signal. Ich verstehe das jetzt nicht. Warum ist das jetzt wichtig? Da kann ein Raum still werden.

Speaker 2:

Und das ist lustig, dass du das sagst, weil ich bin ja gerne so eine Warum-Fragerin. Warum ist das so? Warum machen wir das so? Warum ist das so? Und ich sage dann auch oft ich muss jetzt blöd nachfragen, weil das ist jetzt nicht mein Metier, Das habe ich aber lernen müssen. Und dann komme ich darauf, dass es die anderen teilweise gar nicht besser verstehen als ich. Die tun nur so.

Speaker 1:

Ich bin die.

Speaker 2:

Einzige, die einfach nachfragt.

Speaker 1:

Genau, und, liebste Helga, das schneiden wir jetzt nicht heraus, aber ich sage es dir trotzdem. Den Blödsinn mache ich auch, dass ich sage, ich muss jetzt blöd nachfragen, aber schau, da geht das Drama schon los. Das ist doch keine blöde Frage, ich würde es gerne ein bisschen genauer wissen, klingt schon gleich anders. Also, auch da geht es um dieses Vokabular. Ich bin nicht die Dumme, wenn ich die Frage stelle. Und das ist für mich so, diese Haltungsänderung, die muss ich bei mir beginnen, dass ich mich nicht selber als dumm etikettiere, weil ich eine Frage stelle, weil ich es nicht weiß. Und das ist so mein Angebot in diesem Seminar, dass wir einfach gemeinsam es geht nicht um richtig und falsch, um klug oder unklug, sondern es geht um einfach günstigere Varianten Da ein bisschen spielen und schauen, was geht mir leicht über die Lippen und was noch nicht und warum noch nicht Fehlt mir was oder hemmt mich was Und was noch nicht, und warum noch nicht?

Speaker 1:

Fehlt mir was oder hemmt mich was? Nur, was man bei sich verändern muss, ist eben dieses Vokabular. Manche Dinge sagt man oder zu viele Dinge sagen wir unbewusst, und ich bin auch so eine, die früher gesagt hat ich muss jetzt mal blöd fragen.

Speaker 2:

Ab sofort werde ich nur mehr genauer nachfragen.

Speaker 1:

Ja, aber schon, oder Ja, es macht doch was.

Speaker 2:

Das stimmt ja natürlich natürlich ja Schon wieder was gelernt.

Speaker 1:

Also, es geht um diese, und es sind diese kleinen Wörter. Da muss ich drauf achten, ja, ja, also, wer mal eine Beobachtung wird, und auch da geht es wieder darum, dass man einfach mal beobachtet und von anderen lernt wie formulieren die das, formulieren die das, wie formulieren die eine Frage? oder wie formulieren die eine kritische Äußerung?

Speaker 2:

Was gefällt mir? Wo möchte ich gerne was dazu gewinnen, Wenn wir über starke Kommunikation reden? welche Rolle hat das Recht zu?

Speaker 1:

haben. Also habe ich immer Recht, wenn ich stark kommuniziere Als Mama, immer Entschuldigung, das muss jetzt raus. Ich habe immer Recht, weil ich bin die Mama. Weil ich die Mama bin, ist mein Standardargument zu Hause Bei zu vielen Warum-Fragen Ja, ja, furchtbar. Das wollte ich vorhin noch sagen. Weil? deshalb auch dieses Warum? weil es uns zu sehr an Kinder erinnert, wenn jemand dauernd mit Warum, warum, warum, dann triggert das schon an eine Erinnerung. Mein Kind fragt auch immer Warum. Das heißt auch, da hilfst du dir, wenn du andere Frageformen wählst, was genau, wie genau, wer genau versprechen wir uns mit dieser? weil dieses Warum sehr kindlich wirkt. Das haben wir mit der Warum-Phase von einem Dreijährigen abgespeichert.

Speaker 2:

Das kommt ja aus dem Coaching, oder Das Warum führt immer in die Verteidigungsfunktion, wenn wir es aber in einem geschäftlichen Sinn sehen, führt das Warum zur Essenz? Warum agierst du so? Warum machst du das so? Dann brauche ich aber ein.

Speaker 1:

Umfeld das eine.

Speaker 2:

Fehlerkultur erlaubt. Wenn du jetzt einen Prozess im geschäftlichen Bereich anschaust und eine Fehlerkultur zulässt, dann brauchst du dieses Warum, damit du auf die Essenz kommst. Warum tut er das jetzt?

Speaker 1:

Okay. Und was ist, wenn man statt Warum, um diesen Trigger zu entgehen, sagt was genau versprichst du dir davon, was genau erwartest du dir wenn? Wie genau schaut es aus, wenn Wer genau sollte? oder Wenn dieses Warum präzisiert wird, dann hätten wir glaube ich bin ich, zumindest, aus meiner Sicht denke ich mir das so dann hätten wir zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen Erstens dieses kindlich behaftete Warum aufgelöst und zweitens noch konkreter Aber es wäre spannend, ist für mich eine Mischung.

Speaker 2:

Aber ich finde auch, dass wir lernen dürfen, das Warum zu ertragen, gerade wenn es um die Sache geht, finde ich, muss man nicht ums Warum herumbauen, sondern wenn es um die Sache geht, um einen Prozess, wenn es in einer Firma ist warum machst du das eigentlich so, warum machst du das so? dann finde ich, ist das eine ganz konkrete Frage auf den Prozess. Und nur so kommt man eigentlich in Verbesserungen hinein. Und ich bin kein Freund ich habe das auch lange gemacht, dieses Warum zu vermeiden. aber mittlerweile, wenn es wirklich um eine Sache geht, frage ich leidenschaftlich gern warum?

Speaker 1:

Dann sind wir bei einem spannenden Punkt. Und auch da wieder man lernt voneinander und miteinander. Der Ton macht die Musik, wenn es nur warum ist es das Kindliche? und so wie du das jetzt fragst, ist es verdient. Könnte sein, dass das, warum gut verdient sein muss, wahrscheinlich, aber es darf da sein. Genauso, wie es aber da sein darf.

Speaker 2:

Nicht dauerhaft oder nicht permanent aber, natürlich hat das eine Daseinsberechtigung.

Speaker 1:

Sonst brauchen wir das Wort ja gar nicht. Absolut, ich habe heute unterbrochen, sorry.

Speaker 2:

Alles gut, also, auch leise Frauen können stark kommunizieren. Dieses Sorry Alles gut, also, auch leise Frauen können stark kommunizieren. Dieses Programm hast du gelauncht ab Jänner hier in Dornbirn.

Speaker 1:

Jawohl In Drehachmüllerstraße 2.

Speaker 2:

Es sind auch Termine da, und wir werden das natürlich verlinken. Sehr cool.

Speaker 1:

Das war jetzt spannend, mit dir einen Podcast zu machen. Jetzt haben wir so viele Podcast-Folgen, aber wir zu zweit beim Mikrofon. Das war noch nie. Das machen wir öfter.

Speaker 2:

Helga. Auf jeden Fall. In diesem Sinne bedanken wir uns bei den Zuhörerinnen und Zuhörern und bei uns und freuen uns aufs nächste Mal, wenn es heißt Wie Worte wirken.

Speaker 1:

Das ist ein Podcast für dein persönliches und berufliches Wachstum. Es geht um effiziente und effektive Kommunikation. Gestaltet wird der Podcast von Helga Boss und Heidi Winsauer. Wenn dir gefallen hat, was wir dir hier bieten, dann freuen wir uns über eine kurze Rückmeldung. Unsere E-Mail-Adressen findest du in der Beschreibung verlinkt. Bis zur nächsten Podcast-Folge wünschen wir dir eine gute Zeit und erfolgreiche Gespräche.

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