Wie Worte wirken

Folge 69 mit Arno Fischbacher, Kommunikationsexperte und Meister der Stimme

Helga Boss

Wie viel Einfluss hat deine Stimme auf deinen Erfolg? Mehr als du denkst.

In dieser Folge spricht Helga mit Arno Fischbacher, Wirtschaftsstimm-Coach und Experte für die Wirkung der Stimme in der Kommunikation. Wir tauchen in das Thema ein und diskutieren, wie du mit bewusster Stimmführung überzeugender wirkst – sei es im Business, in Verhandlungen oder auf der Bühne.

Das erwartet dich in dieser Folge:

  • Warum Worte oft unbewusst wirken – und wie du das für dich nutzen kannst
  • Die Stimme als unterschätztes Werkzeug der Kommunikation
  • Wie deine Haltung und Körpersprache deine Stimme beeinflussen
  • Tipps für Führungskräfte, Vertrieb und öffentliche Auftritte
  • Warum aktives Zuhören dein Gamechanger in der Kommunikation ist

Bonus: Arno verrät, wie man sich mit einfachen Mitteln auf Präsentationen oder schwierige Gespräche vorbereitet – und warum Zuhören oft wichtiger ist als Sprechen.

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Arno Fischbacher findest du hier:
Website: www.arno-fischbacher.com

Linkedin: https://www.linkedin.com/in/arnofischbacher/

Podcast: Stimme wirkt – jetzt überall, wo es Podcasts gibt
Buche ein Gespräch mit Arno: Espresso-Call auf seiner Website

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Viel Spaß beim Zuhören!

Speaker 1:

Wie Worte wirken. Das ist ein Podcast für dein berufliches und persönliches Wachstum. Menschen aus ganz unterschiedlichen Berufsgruppen erzählen über ihre Erfahrung, über ihre Sicht, wie Worte wirken, welche Kraft sie haben. Es geht also um effektive und effiziente Kommunikation. Viel Spaß.

Speaker 3:

Heute am Mikrofon Helga Boss und bei mir zu Gast ist Arno Fischbacher. Viel Spaß.

Speaker 2:

Bevor wir in dein berufliches Thema eintauchen weil ich finde das wirklich sehr, sehr spannend, was du machst bekommst du die Frage, die alle unsere Podcast-Gäste und Gästinnen bekommen, nämlich wie wirken Worte in deinem Alltag, beruflich und privat?

Speaker 3:

Oh, sie wirken wahrscheinlich grundsätzlich so wie bei allen anderen Menschen, nämlich vorrangigig unbewusst. Nur durch meinen Beruf und durch, man kann sagen, 50 Jahre Auseinandersetzung mit den Feinheiten der Kommunikation spitze ich ganz sicher in einem ganz anderen Ausmaß die Ohren, wenn andere Menschen sprechen, und da fällt mir alles Mögliche auf, da fällt mir die Wortwahl, auf die Formulierungen, da fällt mir in erster Linie der Ton auf, der die Musik macht, wie es klingt, und inwieweit sich jemand im Lauf des Lebens mit diesen Themen bereits auseinandergesetzt hat. Das ist in der Kommunikation speziell. Meine Kunden sind vorrangig Führungskräfte, selbstständige, also Menschen, deren Ergebnis und deren Erfolg in ganz hohem Ausmaß von der Kommunikation abhängt. Da höre ich im Grunde im ersten Wort, wie weit sie bewusst kommunizieren, wie weit sie sich Gedanken gemacht haben über ihre Art des Wirkens, des Kommunizierens.

Speaker 2:

So spannend, arno, und du bist ja eigentlich in einer Nische der Kommunikation, weil bei dir geht es um die Stimme, also das Einsetzen der Stimme, um zu kommunizieren. Ist das richtig?

Speaker 3:

richtig. Ja, also, ich meine jetzt, ja, das stimmt schon. Also alles, was, wenn es um den Ausdruck und um die Wirkung der Stimme beim Präsentieren auf der Bühne, wenn du vor der Kamera stehst, vor dem Mikrofon, so wie wir jetzt genau Natürlich, das ist eine Expertise, die ist schon sehr, sehr speziell und spezifisch Klar. Auf der anderen Seite, wenn du einen Kunden von mir fragst, woran er mit mir arbeitet, dann wird der kaum sagen an der Stimme, sondern dann wird die Frau oder der Mann wahrscheinlich sagen ja, der Fischbacher hat mich gerade unglaublich fit gemacht in ganz kurzer Zeit für ein unwahrscheinlich heikles Gespräch oder eine Präsentation vor meinem Vorstand oder ähnlich.

Speaker 3:

Also, letztlich muss es immer ums Ganze gehen, und das betrifft ja nicht nur die Wirkung, die wir auf die anderen haben, also die jetzt ein Geschäftsführer gegenüber seinem Aufsichtsrat hat, zum Beispiel, sondern da geht es ja auch um die Wirkung, die wir auf uns selbst haben. Also, wie führe ich mich selbst? Habe ich es im Griff? Wie geht es mir im Moment? Also, diese beiden Pole spielen eine Rolle, und am Ende ist dann die Frage wie mache ich es? Okay, da sind wir auf der Tool-Ebene, aber das, worum es eigentlich geht, sind immer ganz andere Dinge.

Speaker 2:

Und ja, da gebe ich dir total recht. Wie wichtig ist es aber trotzdem, sich selber mit der Stimme und der Macht der Stimme zu beschäftigen. Also ich war mal bei einer Kollegin von dir und habe ein Seminar gemacht zum Thema Stimme, und es hat mich schon sehr weit vorgebracht. Ich war mir nie bewusst, welche Macht ich habe, welche Möglichkeiten ich habe und wie damit umgehen. Wie erlebst du das?

Speaker 3:

Ja, da sprichst du einen ganz heiklen Punkt an. Also ich denke, man kann mit Fug und Recht behaupten, dass die Stimme, der Gebrauch der Stimme, das, was wir den ganzen Tag nutzen beim Sprechen, der am wenigsten gepflegte, am wenigsten bewusst eingesetzte Ausdruckskanal des Menschen ist. Also, selbst wenn du dich in der Früh in den Spiegel schaust, hast du es mit dir und mit Körpersprache zu tun. Also, wenn wir andere anschauen, dann fällt uns alles Mögliche auf, weil das, was wir visuell wahrnehmen, wie jemand ausschaut, mimik, gestik, also einfach die Körperhaltung, die sehr viel von innen ausdruckt, das wird uns eher bewusst, weil unser visueller Kanal, also das Sehen, einfach sehr schnell in der Kognition aufpoppt, also uns bewusst wird. das fällt uns auf, da machen wir uns Gedanken, während die Stimme in jeder Sekunde, in der jemand spricht, unfassbare Wirkung auf die anderen hat. aber das geht quasi am Ohr vorbei, wirkt unterschwellig, hat unfassbare Auswirkungen.

Speaker 3:

Wenn jemand so in ein Gespräch hineingeht, dann konzentrieren wir uns, wenn wir zuhören, auf die Inhalte irgendwie. aber irgendwas in uns ist irritiert. Aber irgendwas in uns ist irritiert, und es hat Auswirkung. Wir sind sofort gegen was, oder die Stimmung kippt, oder die Atmosphäre ist schlecht, und es war die Tonalität, der Ausdruck der Stimme. Aber wir haben keine Idee, was es ist und wie man es in den Griff bekommen kann. Also, wir haben keine Kriterien und keine Werkzeuge zur Verfügung, weil die Stimme der unbewussteste Ausdruckskanal ist, den wir täglich nutzen, vom Ausstehen, vom Gespräch im Frühstück, vom ersten Telefonat weg. Und darin liegt unglaubliches Potenzial in der Kommunikation Etwas, was sich gestalten, du stichst sofort heraus aus der Menge, wenn du dich, wenn du das nutzt, weil es kaum jemand anderer tut. Nach wie vor.

Speaker 2:

Unglaublich. Ich denke mir gerade wieder, ich sollte wieder mehr meine Stimme trainieren. Und das ist wirklich so. Man steht in der Früh auf, man putzt die Zähne. Wir Frauen schminken uns und richten uns her.

Speaker 2:

Aber die Übungen, um die Stimme aufzuwecken und die Stimme zu reinigen oder eine klare Stimme zu kriegen, das gerät immer in den Hintergrund. Punkt Nummer eins, und viele wissen es gar nicht, dass man das ja tun kann, oder Also das ist so. Ich glaube, das ist wirklich der Vorteil von den Menschen, die im Theater sind oder die wirklich viel mit der Stimme arbeiten, die da regelmäßige Schulungen haben oder Fortbildungen. Aber eigentlich gehört das ja in die Volksschulen schon, oder Dieses Bewusstsein, oder wie siehst du das? Ich würde das ja lässig finden.

Speaker 3:

Ja, natürlich, also grundsätzlich ja, ich meine, du hast Übungen gesagt. Das ist auch das, weißt du. Wenn du mit irgendjemandem über das Thema Stimme sprichst, dann hörst du relativ schnell Ähnliches, was du gerade gesagt hast, helga, also dass man das Gefühl hat, ja, da wäre schon, was man müsste. Weißt du, man müsste irgendwie? Und das ist eine schlechte Voraussetzung im Grunde fürs Lernen, weil also eh klar, wenn man etwas müsste, dann weiß man man man müsste, aber man tut es nicht, und schon ist ein schlechtes gefühl entstanden, und das thema ist mit einem schlechten gefühl verknüpft, also mit dem ihr müsst was, aber ich tue es nicht. Und jetzt ist missempfindung. Ich glaube, der Weg geht anders herum.

Speaker 3:

Also in der Schule mit Stimmübungen zu beginnen, glaube ich, das wäre weniger sinnvoll. Aber in der Schule zum Beispiel den freien Ausdruck zu erlauben und nicht zu sagen, bleib still sitzen, dann wäre schon eines passiert. Oder ab und zu mal irgendwo einfach der Stimme freien Lauf lassen. Also das muss jetzt nicht der Gesangsunterricht sein, aber ab und zu im Auto mal singen, also sich erlauben, sich auszudrücken, dann ist schon etwas ganz Wesentliches passiert, weil in unseren Breiten, sagen wir in der Dachregion, das, was die größte Einschränkung querbeet, durchschnittlich gesehen ist, das sind verhaltene Bewegungsmuster, und die Stimme ist technisch gesehen nichts anderes als der hörbare Teil der Körpersprache.

Speaker 3:

Und in dem Moment, in dem mein Ausdrucksradius eingegrenzt ist und ich, wenn ich vor der Gruppe stehe, mich bemühe, mit diesem Stress umzugehen, dann spannt der Schulternackenbereich, der Ellbogenradius, also dieser Ausdrucksradius der Gesten wird kleiner und etwas gehemmt. Und das ist das, was in den meisten Menschen einfach drinnen steckt, weil wir haben den ganzen Tag Stress, die Schultern spannen, und das beeinflusst unmittelbar den Ton der Stimme, unmittelbar den Ton der Stimme. Also, wenn ich jetzt gerade mich ein bisschen aufrichte und mein Nacken sich ein bisschen strafft und ich nicht so da sitze, dann verändert sich. Meine Stimme, wird tiefer, wird voller, ein bisschen resonanter, ein Spurvoluminöser, und ich habe mit meiner Stimme überhaupt nichts gemacht, sondern die Stimme ist nur das Resultat von etwas, was davor passiert. Und das ist auch das, was meine Kunden immer wieder überrascht.

Speaker 3:

Da geht es kaum ums Stimmtraining Von meinen Kunden machen relativ wenige dann viele Übungen sondern da geht es eher um die Bewusstheit dieser Mechanismen. Sondern, da geht es eher um die Bewusstheit dieser Mechanismen, also um die eine Sekunde, um die wache Sekunde, bevor du das erste Wort des nächsten Satzes aussprichst, des ersten Gedankens aussprichst. Dort kannst du Entscheidungen treffen. Wie geht es dir gerade, wie fühlst du dich, wie geht es dir körperlich, Wie bist du gerade? Und dann kannst du überlegen naja, wer ist der andere, was will ich gerade, was ist die Strategie? Und dann sind wir in der Sprachgestaltung, in der Rhetorik, in der Psychologie, im Führungsbewusstsein, im Bewusstsein. Will ich lenken oder will ich nur reagieren auf etwas? Bin ich geführt oder führe ich?

Speaker 2:

Und du hast es eh gerade gesagt du arbeitest mit Führungskräften. Ich sitze übrigens auch schon aufrechter.

Speaker 3:

Ja, ich sehe es großartig.

Speaker 2:

Fangen wir doch gleich an. Aber das ist natürlich auch total wichtig im Vertrieb. Wir alle kennen die Tage, wenn wir im Vertrieb sind, wenn wir verkaufen. Wir haben Tage, da geht es uns total gut, und dann läuft es einfach. Und wir haben Tage, da geht es uns total gut, und dann läuft es einfach, und wir haben Tage, da läuft es nicht so gut. Ich empfehle immer in den Verkaufsschulungen wenn ich so einen Tag habe, der überhaupt nicht gut ist, dann sollte ich nicht einmal anfangen zum Telefonieren, weil dann wird es nichts. Also, entweder ich schaffe es mit Methoden, mich selber zu motivieren, und ich habe eine Gaudi dran, und sonst bitte nicht ans Telefon irgendwas anderes anders machen, und dann, wenn es einem wieder gut geht, dann bitte dann.

Speaker 3:

So ist es Also auch während des Tages nach drei Absagen. Wenn man das Gefühl hat, jetzt bin ich aber blockiert, dann einfach eine Runde drehen oder in die Küche gehen und sich beschreien von dieser Last, die da auftaucht, Ganz genau, Unbedingt wichtig.

Speaker 2:

Und da kommen wir nämlich zum zweiten Punkt, wo jetzt ein bisschen nur Nachbarn war möchte in der Hoffnung, dass wir auch Pädagoginnen und Pädagogen haben, die uns vielleicht zuhören Was würde es bedeuten, wenn wir anfangen, in unserem Schulsystem diesen freien Ausdruck zu erlauben? Das wäre meine erste Frage Und die zweite du hast gesagt, in unseren Breitengraden, im Dachraum, ist es in anderen Breitengraden in anderen Ländern vielleicht anders? Gehen die anders damit um? Ich habe das Gefühl, zum Beispiel in Amerika lernt man viel mehr zu debattieren und zu präsentieren, was sicher auch in dieses Thema hineinkommt. Was sind deine Erfahrungen da?

Speaker 3:

Ja, keine Frage, Ich verwende das gerne auch als Anschauungsbeispiel, speziell wenn es ums Reden vor der Gruppe geht. Dort tauchen ja die meisten Hemmungen auf. Also du kennst ja diese Untersuchungen, nach denen viel zu viele Menschen mehr Angst vor dem öffentlichen Reden haben als vor dem Tod, weil da ist man nervös und man versinkt im Boden. Der ganze Druck, wie man sein sollte und was man richtig machen sollte, der lastet in dem Moment auf einen, Die Versagensängste und all das. Aber woher kommt das? Das kommt daher, weil in der Schule es immer um richtig und falsch geht und weil, wenn es ums Departieren, also zum Beispiel ums ich sage etwas zur Gruppe, dass es in immer eher um das Richtigsagen einer Sache geht, als um das in den Köpfen anderer etwas anzustoßen und zu bewegen und darauf zu reagieren. Das heißt, wir sind von der ganzen Schulzeit und inklusive Uni und so weiter in allen Ausbildungswegen darauf gedrillt, die Sache vollständig und korrekt wiederzugeben, und das erzeugt einen unglaublich inneren Kontrolldruck, der eine der wesentlichsten Ursachen für Lampenfieber und Nervosität beim öffentlichen Reden ist.

Speaker 3:

In dem Moment, in dem du die Lust und die Neugier hast, in den anderen Assoziationen zu wecken, dort irgendwelche Bilder aufzumachen, irgendwelche Vorstellungen zu wecken, die irgendwo hinzuführen, dann bist du nicht nur von deinem ganzen Körperausdruck völlig anders drauf. Deine Körpersprache wird sich grundlegend verändern. Du wirst sehen, die Gestik wird flüssig, es tauchen Beziehungsgesten auf. Die offene Hand, die gibt und nimmt, spielt plötzlich eine Rolle. Dein sprachlicher Ausdruck wird sich verändern.

Speaker 3:

Da wird auf einmal das Wörtchen du drinnen vorkommen und nicht ich und wir, und es ist und man hat, und die Sache ist so. Also, die Sprache wird sich verändern, und von der Seite lässt sich das auch auftröseln. Also ich beginne sehr, sehr oft speziell dort, wo es wirklich um Effizienz geht, wenn wenig Zeit da ist, also wenn übermorgen irgendein Event ist, dann mache ich überhaupt nichts über Körpersprache oder Stimme oder irgend sonst was, sondern da analysieren wir nur die Psychologie hinter der Sprache, und dann schauen wir, wie gelangt man mit einfachen Fragen oder Frageketten etc. Wie gelangst du, wenn du präsentierst, in den unmittelbaren Dialog mit den anderen, aber die reden nicht, sondern sie denken. Unmittelbaren Dialog mit den anderen, aber die reden nicht, sondern sie denken. Und sobald sie denken und sobald dort der Groschen fällt, wirst du eine Reaktion zumindest sehen.

Speaker 3:

Und das, was die wunderbaren effizienten Sprechpausen der amerikanischen Redner ausmacht, die wir da täglich im Fernsehen sehen, ob wir sie politisch mögen oder nicht, das ist, weil die Zuhörer in den Vereinigten Staaten nicht still bleiben, weil dort die Menschen gewohnt sind, im Publikum laut zu geben. Also, wenn der Obama gesagt hat, das muss doch so oder so sein, es kann doch nicht sein, dass die Oma keine Versicherung hat und das Publikum anspricht, dann wirst du, hättest du ein Mikrofon im Publikum, dort hören Ja, sure, that's what I say. Und währenddessen, was macht dann der Politiker? Der schaut interessiert dorthin, spitzt die Ohren, hört zu, weil er von vornherein neugierig ist auf diese Reaktion, und er wird nie im Himmel weitersprechen, bevor die Reaktion zu Ende ist. Und dadurch hören wir im Publikum, wissen wir im Publikum.

Speaker 3:

Wir nehmen wahr, dass der, der vorne steht, uns zuhört, unseren Gedanken zuhört, unsere Reaktionen wahrnimmt, und dann ist wahrhafter Dialog entstanden. Und das ist das, was ich noch anfügen wollte. Wenn du sagst, was sind die kulturellen Unterschiede? Darin liegen die, und das beginnt in der Schule. Also, wenn man so Diskurse oder so Dispute von den Schülern, studenten wahrnimmt, dann ist es immer ein sehr, sehr aktiver Dialog, bei denen du die Reaktionen der Zuhörenden immer wahrnehmen kannst. Du hörst sie Und dieses kurze Feedback in den Sprechpausen der Rednerin, des Redners, das ist das, was uns, wenn wir auf der Bühne stehen, so beflügelt, weil dann merken wir, wir kriegen Resonanz, wow. Und dann fängt das Ganze richtig zum Arbeiten an, dann ist die Maschine angeworfen, und dann merkt man plötzlich gar nicht mehr, das ist eine Rede, sondern es ist ein Zwiegespräch.

Speaker 2:

Ich muss jetzt gerade einmal darauf achten, wie es bei uns bei politischen Diskussionen oder auch wenn ein Vortragsredner da ist in dem Fall sitzen wir ja auch still im Publikum, weil wir das nicht gewohnt sind Feedback zu geben. Und das, was ich schon auch erlebt habe, wenn ich auf der Bühne stehe oder Vorträge hal, hatte.

Speaker 2:

Es ist natürlich auch als Rednerin unglaublich anstrengend, oder man darf es lernen, diese Stille auszuhalten, oder zu warten, weil es ist ja eine Verzögerung da, bis das Publikum quasi merkt, jetzt habe ich eigentlich Platz und Raum, mich zu formulieren, und dann stehe ich aber schon da und denke mir, jetzt habe ich viel zu lange nichts gesagt. Auch das gehört ja gelernt.

Speaker 3:

Aber das ist etwas, das ich vielleicht auch als damals gar nicht so bewusst aus dem Theater mitnehme, denn auf der Bühne hörst du das Publikum, ganz egal, wie groß oder klein der Raum ist, die sagen ja nichts, die sitzen still drinnen, und wenn es gerade jetzt keine Komödie ist, lachen die ja nicht ununterbrochen. Das heißt, du hörst sie nicht, aber du hörst sie atmen. Man nimmt das Publikum wahr, wenn man es will, und dann merkst du plötzlich, es atmet mit dir, weil bei einer durchschnittlichen Theateraufführung spielst du ja jetzt nicht direkt mit dem Publikum wie im Kabarett, aber du hörst, wie es denkt und wie es reagiert und ob es mit dir mitlebt. Und diese Neugier, also dieses innere Ausgerichtetsein auf dieses Lebendige, das da vor dir ist, das ist das, was aus meiner Sicht einer der ganz wichtigen Schlüssel ist, generell in der Kommunikation, auch in Gesprächen. Wie viele Gespräche erlebe ich, wo einer was sagt, dann sagt der andere was, dann sagt dieser was, dann sagt dieser was? und keiner hört dem anderen zu.

Speaker 2:

Und oft mal überlegt sich der andere, während der eine was sagt, schon die Antwort drauf und hört gar nicht zu. Ich habe das Gefühl, es nimmt ein wenig ab, leider auch, weil unsere Aufmerksamkeit ja nur weniger wird durch soziale Medien und ähnliches, oder wenn ich mit Menschen rede oder mit den Kindern rede, dieses hey, aktiv zuhören, zuerst zuhören, dann überlegen, was man darauf sagt, dieses Bewusstsein auch, wie wichtig es ist, zuzuhören, einfach nur zuzuhören.

Speaker 3:

Das ist eine große Herausforderung.

Speaker 3:

Und ich glaube, gerade wenn es um, weil du Sales angesprochen hast oder Führungskräftekommunikation. Es ist ein einfaches Werkzeug. Ich habe lustigerweise jetzt im Podcast gerade eine Episode veröffentlicht, wo eine KI, also eine künstliche Stimme, eine künstliche Intelligenz, mich interviewt hat, und da ist etwas Hochinteressantes passiert. Es ist in kurzer Zeit. Es ist ein bisschen irritierend, weil das lief online, und ich habe nichts gesehen, sondern ich habe nur gehört, diese Stimme gehört Sophie heißt die, und sie hat mich als Gastgeberin des Interviews etwas gefragt, und dann habe ich eine längere Antwort gegeben, so, und jetzt kommt es. Jetzt könnte die KI die nächste Frage stellen. Das wäre logisch. Ne, hat sie nicht gemacht.

Speaker 3:

Was hat die KI getan? Super programmiert, unglaublich clever. Sie hat in einer unglaublich wertschätzenden Art und Weise die Quintessenz aus dem, was ich gesagt habe, nochmal rekapituliert, reflektiert, schon mit ein paar Signalen, in welche Richtung sie gerade denkt, und hat aus dem heraus mir die nächste Frage gestellt, und das ist ein rhetorisches Prinzip. Ich habe es dann auch mit dieser KI diskutiert. Es war unglaublich, also verrückt. Ich habe mit der KI also auf der Meta-Ebene sozusagen ihre Art der Gesprächsführung reflektiert, und das ist das, was mir im Alltag abgeht.

Speaker 3:

Es ist eine einfache Technik. Ich höre hin und dann sage ich Dass du das Gefühl hast, dass in unseren Breiten das schon von der Schule her fehlt die Erlaubnis, sich frei auszudrücken. Und dann könnte ich darauf reagieren und dann etwas sagen. Und das ist nichts anderes als eine einfache rhetorische Struktur. Das ist ja nichts anderes als A und B. Simpler geht es nicht. Und wer verstanden hat, das zu nutzen, wirkt unfassbar empathisch, ist aus dem Zwang heraus sofort zu reagieren, was ja unter Druck setzt und wie der Körpersprache und Stimme beeinflusst, die für die Zuhörer das Gefühl von Souveränität mindert. Man wirkt angestrengt, man wirkt geführt. Und dieser kleine Moment des aktiven Zuhörens, also des wirklich Reflektierens, was habe ich von anderen gehört, nochmal kurz rekapitulieren, mit eigenen Worten in zwei Sätzen zusammenzufassen, um dann nach vorne zu gehen mit der nächsten Frage, Ist ja nebenbei auch eine wunderbare Moderationstechnik. Ja, ja, genau.

Speaker 2:

Spannend, und du hast das schon gesagt. Du hast eine Podcast-Folge aufgenommen, du hast selber einen Podcast. Ich frage ja dann auch immer wo findet man dich, und was gibt es sonst noch so über dich zu wissen? Das? heißt wir werden deinen Podcast jetzt natürlich verlinken in den Shownotes Und für alle Zuhörerinnen und Zuhörer, die jetzt ein bisschen mehr von dir hören und sehen wollen oder vielleicht auch sagen ich habe eine Präsentation, ich glaube, ich brauche Unterstützung, ich brauche den Arno, wo findet man dich?

Speaker 3:

Ganz simpel arno-fischbachercom, und da findest du alle nötigen Infos im Grunde und auch die Gelegenheit, dir einfach ein kurzes Telefonat mit mir zu vereinbaren. Also arno-fischbachercom, slash Espresso, dann landest du direkt auf meinem Espresso-Kalender, und dann trinken wir einen Kaffee oder einen Tee miteinander und unterhalten uns über deine Themen. Der Podcast heißt Stimme wirkt, also zu suchen unter meinem Namen oder unter Stimme wirkt, und über 400 Episoden haben wir da schon im Backkatalog zu sehr, sehr unterschiedlichen Themen der beruflichen Kommunikation, mit einigen, mit ganzen Reihen Interviews natürlich, aber sehr viel Content im Gespräch mit dem Andreas Giermeier, meinem Co-Host, der mich löchert und mir die Feinheiten aus der Nase zieht in unseren Gesprächen.

Speaker 2:

Wunderbar. Hut ab. 400 Folgen, das ist schon mal eine Nummer. Ich kenne wenige Podcasts, die wirklich schon so viele Folgen haben. Wann habt ihr gestartet?

Speaker 3:

Drei Jahre. Wir bringen zwei Episoden pro Woche raus, dienstag und Freitag jeweils sieben Uhr morgens, und ja, es ist ganz spannend. Also du weißt ja selbst, wie das ist. Es ist mit Arbeit verbunden, und vor allem, es geht ums Durchhaltevermögen, weil natürlich hat man ab und zu dann so Momente, wo man sagt, was mache ich da Und finde ich überhaupt noch Themen? Und kaum ist der nächste Klient bei mir hier, entweder am Bildschirm oder in Salzburg in meinem schönen neuen Office, denke ich mir wieder ach, das ist ja, das ist doch genau das. Darüber muss man reden, weil es so spannend ist.

Speaker 2:

Wunderbar. Die Energie geht immer mit dem Fokus mit. So ist es. Die Energie geht immer mit dem Fokus mit.

Speaker 3:

So ist es.

Speaker 2:

Lieber Arno, vielen, vielen Dank für diesen Input, für einen Einblick in deine Arbeit, wie Worte bei dir wirken, welche Macht die Stimme hat. Vielen Dank für deine Zeit. Ich freue mich. Vielen Dank nochmal und bis zum nächsten Mal.

Speaker 3:

Bis zum nächsten Mal.

Speaker 1:

Danke für das tolle Gespräch, Helga. Wie Worte wirken. Das ist ein Podcast für dein persönliches und berufliches Wachstum. Es geht um effiziente und effektive Kommunikation. Gestaltet wird der Podcast von Helga Boss und Heidi Winsauer. Wenn dir gefallen hat, was wir dir hier bieten, dann freuen wir uns über eine kurze Rückmeldung. Unsere E-Mail-Adressen findest du in der Beschreibung verlinkt. Bis zur nächsten Podcast-Folge wünschen wir dir eine gute Zeit und erfolgreiche Gespräche.

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