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Wie Worte wirken
Der Podcast ist eine Co-Produktion von
Helga Boss
https://www.helgaboss.com/
Heidi Winsauer
https://www.sprechenundbegeistern.at/
Wie Worte wirken
Folge 67 mit Alexandra Pinter, freie Rednerin und Expertin für bedeutende Lebensmomente
Wie Worte wirken. Das ist ein Podcast für dein berufliches und persönliches Wachstum. Menschen aus ganz unterschiedlichen Berufsgruppen erzählen über ihre Erfahrung, über ihre Sicht, wie Worte wirken, welche Kraft sie haben. Es geht also um effektive und effiziente Kommunikation. Viel Spaß Heute mit Heidi Winsauer, und mir gegenüber sitzt Alexandra Pinter. Alexandra, du bist diplomierte freie Rednerin. Erzähl uns bitte aus deiner Sicht, aus deiner Erfahrung, wie Worte wirken. Worte können ganz vieles Sie können trösten, menschen verbinden, menschen verbinden, erinnerungen wickeln, herzen öffnen und noch ganz viel mehr. Du hast einen unglaublich breiten Grinser im Gesicht, wenn du daran denkst. Was bringt dich so zum Schmunzeln oder zum Strahlen? Es ist unterlegt durch die Dankbarkeit, die diese Berufung mit sich bringt, weil ich teilweise ganze Lebenszyklen begleiten darf. Da gibt es die Willkommensfeier, also die Taufe im Katholischen wäre Das wäre die Taufe oder Namensgebungsfeier. Dann gibt es die freien Trauungen, die bekannt sind, und natürlich auch die Verabschiedungen. Als freie Rednerin hast du ein Diplom. Wie muss ich mir das vorstellen? Ich bin Event-Moderatorin. Ich weiß, was es heißt, eine Veranstaltung zu moderieren. Aber was lernst du als freie Rednerin? Gibt es einen standardisierten Ablauf einer Namensgebungsfeier oder einer Trauung oder einer Verabschiedung? wenn man lernt, wie sich so ein Ablauf gestalten kann, wie man das dann zu Papier bringt? Man kann üben, vor den Teilnehmern, vor anderen Menschen, wie das Auftreten sein kann und vor allem, wie man die Menschen abholen kann und vor allem begeistern kann. Diplom klingt für mich immer nach Pflicht. Das braucht man, damit man es darf. Bei der Taufe ist es klar, das darf nur der Pfarrer, oder. Aber wenn ich das jetzt für mich selber machen wollte, mein Kind einem Namen geben, mit einem Ritual, dürfte das jeder selber Auf jeden Fall Freirede wird gehandelt als freies Gewerbe. Das heißt auch, man kann das natürlich sogar im Familienrahmen selbst gestalten. Ich war da öfter schon behilflich, wenn Bekannte an mich herangetreten sind, zum Beispiel eine junge Oma, die das selbst machen möchte, weil sie schon mit diesen Ritualen in Verbindung gebracht wurde oder das auch schon selber zelebriert hat. Da bin ich dann gerne auch behilflich, wenn es zum Beispiel um Formulierungen geht, um speziell zugeschnittene Rituale fürs Kind.
Speaker 1:Eine Feier, wo ein Kind getauft wird, ist meistens mit Freude behaftet. Eine freie Trauung macht meistens viel Spaß. Ich sehe dich schon wieder grinsen, herrlich. Das Grinsen vergeht dir wahrscheinlich bei Verabschiedungen, oder machst du das auch gerne? Ich hätte mir früher nie vorstellen können, dass ich genauso begeisterte Trauerrednerin sein kann.
Speaker 1:Das Schöne daran ist, dass man die Menschen in einer Ausnahmesituation abholen kann und dann miterleben darf, was sich auflösen kann und dass die Menschen dann leichter aus der Situation herauskommen, wie sie hineingegangen sind.
Speaker 1:Was heißt denn eine freie Trauerfeier gegangen sind? Was heißt denn eine freie Trauerfeier? Was ist da der Unterschied zu einer Beerdigungsfeier, wie wir sie von der Kirche oder sonst irgendeiner Religionsgemeinschaft kennen? Der ganz große Unterschied ist, dass die sakralen Texte wegfallen bzw nur gestreift werden, wenn es gewünscht wird. Dürftest du sie überhaupt verwenden Die Kirche oder die kirchlichen Vertreter das alleinige Zitatsrecht haben? das kann ich nicht beantworten, aber in meinen Verabschiedungen geht es hauptsächlich darum, dass der Verstorbene in die Mitte genommen wird, dass es viel persönlicher gestaltet werden kann, und wenn dann von den Hinterbliebenen Bibeltexte gewünscht werden, dann kann das natürlich in Kürze vorgelesen werden.
Speaker 1:Wenn ältere Trauergäste dabei sind, kann es schon mal passieren, dass man sich zum Beispiel dann noch ein Vaterunser wünscht, und beten dürfen wir ja. Man merkt, auch in der katholischen Kirche gibt es offene Menschen, die schon sehr schöne Verabschiedungen machen. Was glaubst du, warum gibt es trotzdem viele Schrägstrich immer mehr, die den Weg zur freien Traurednerin oder zum freien Trauredner gehen? Ich kann mir gut vorstellen, dass dieses persönliche Mitgestalten, zum Beispiel eines Brautpaares, dass das ein wesentlicher Grund sein kann, weil man das vielleicht schon mal an anderer Stelle miterlebt hat, was alles möglich wird in einer freien Trauung, an Ritualen, an persönlichen Worten, dass weniger mit Gelübden und Versprechen gearbeitet wird als mit einem persönlichen Gespräch, und dass man schon vielfach miterlebt hat, dass man da wirklich direkt in die Herzen der Menschen trifft.
Speaker 1:Und ich erlebe das öfters, und es ist auch für mich immer wieder wunderschön, wenn ich in die Gesellschaft schauen darf, wenn ich die Gesichter vor mir habe, zum Beispiel bei einer freien Trauung, wie zum Beispiel die Oma dann anfängt zu strahlen, wenn in der Kennenlerngeschichte etwas vorkommt, das sie vom Enkel kennt, wie sie die Enkelin oder den Enkel erlebt hat, und ein Schmunzeln durch die ganze Hochzeitsgesellschaft geht Gut, aber dieses persönliche Gespräch machen ja manche Pfarrer auch, allerdings das Kennenlerngespräch jetzt weniger, die Familie wahrscheinlich. Also dann kommen wir aber zurück zu deiner Ausbildung.
Speaker 1:Was hast du da gelernt? Was macht eine gute freie Trauung, namensgebung und Trauerfeier aus? Was sind die Rezepte dafür, die Zutaten für daszept, so muss ich sagen. Die Zutaten können zum Beispiel sein, dass man sich zuerst mal anhört, wie die Vorstellungen sind, wie die Wünsche sind, damit es wirklich eine ganz persönlich gestaltete Feier werden kann, feier werden kann, und dass ich dann aus den Informationen, die man mir übergibt, dass ich dann aus dem wirklich eine in sich stimmige Zeremonie gestalten kann, wo zum Beispiel, wenn es um eine Namensgebungsfeier oder Willkommensfeier geht, wo es wirklich um den kleinen neuen Erdenbürger geht, dass man ihnen Erfahrung bringen kann wie ist denn die Zeit verlaufen, bis das kleine Menschchen auf die Welt gekommen ist?
Speaker 1:Was haben die Eltern erlebt? Und vor allem, was hat sich verändert, seit das neue Menschenkind da ist? Und da merkt man dann auch, was sich auch in der Gesellschaft tut, dass sich manche sich an bestimmte Dinge erinnern, wie sie es selbst erfahren haben. Merkt man dann auch, was sich auch in der Gesellschaft tut, dass sich manche sich an bestimmte Dinge erinnern, wie sie es selbst erfahren haben. Und überwiegend ist natürlich dann immer die Freude, dass man bei dieser Feier dabei sein kann.
Speaker 1:Ist es immer Freude, oder gibt es da auch welche, die sagen na so ein neumodischer Schmarrn, was ist denn das jetzt wieder? Also sind es wirklich nur begeisterte Stimmen, oder merken manche im Nachhinein ach ja, das war eh ganz nett. Also, wie erlebst du das? Weil das ist ja schon darf ich das sagen ein Trend. Seit etwa wie lange machst du das schon? Sieben Jahre, ich hätte jetzt geraten, seit zehn Jahren, ja, oder Also, wie erlebst du das? Kommen wir mal wieder zu den älteren Teilnehmern so einer Veranstaltung.
Speaker 1:Wie merkst du da, wenn sie zum Fest kommen, und wenn sie gehen, was tut sich da in den Gesichtern? Man kann sie nur in den Gesichtern ablesen meistens. Also in diesen 30 bis 45 Minuten der Zeremonie tut sich meistens ganz viel. Man kann wirklich merken, wenn zum Beispiel die Oma oder die Uroma dabei ist, dass eine gewisse Zurückhaltung da ist und dass man genau hinhört, was da kommt.
Speaker 1:Vieles löst sich dann eben durch die Freude auf, die da während der Zeremonie passiert, und ich habe da schon wunderschöne Erfahrungen gemacht, weil es ist so schön, wenn dann gerade die Oma am Ende der Zeremonie herkommt und sagt mei, ich bin schon skeptisch gewesen, aber so etwas Schüren habe ich noch nie erlebt, und das Herzjagdköbel wirklich verdient. Nein, das ist nicht, ja, es ist wirklich. Also gerade bei den Willkommensfeiern und Freitragungen findet ganz viel Herzöffnung statt. Und das heißt ja nicht, dass das Frühere nichts mehr wert ist, sondern wenn man weiß, dass die Oma dabei ist, schaut man auch immer, dass man die Oma mit ins Boot holt, also dass sie einen Wiedererkennungswert von der Taufe hat, die sie vielleicht kennt.
Speaker 1:Genau, und das ist ganz leicht möglich. Wir haben im Vorgespräch sind wir auf einen Begriff gestoßen, wo es ein bisschen auch um das Thema mit. Also wir haben über Selbstmord gesprochen, aber du hast gesagt, das Wort ist zu hart. Mir erscheint es zu hart. Wenn ich die Hinterbliebenen in dieser Ausnahmesituation antreffe, um ein Gespräch zu führen für diese Zeremonie, dann gibt es Möglichkeiten, das sehr wohl auf den Punkt zu bringen, ohne dass ich gewaltunterstützte Begriffe verwende, und das ist zum Beispiel, dass ich nachfrage was ist passiert, dass derjenige nicht mehr da ist.
Speaker 1:Möchten Sie mir erzählen, was passiert ist? Und dann erzählt man es mir meistens sehr frei. Je nach Situation ist es nicht immer günstig, wenn man sagt wie geht es dir? Das ist auch nicht so sehr schlecht. Ja, weil es ist eigentlich klar.
Speaker 1:Nach so einer Situation, nach so einem Schicksalsschlag, wie es meistens ist, ist man etwas sprachlos, und manchmal hilft auch in erster Linie eine Umarmung, und zwar ohne Worte. Gib uns eine Alternative zu wie geht es dir? Du hast die meiste Erfahrung von uns beiden jetzt in diesem Setting. Es ist schön, dass ich in diesem Moment jetzt bei dir sein kann. Was kann ich für dich tun? Also, was kann ich für dich tun? Also, was kann ich für dich tun? Würde ich mich trauen zu sagen es ist schön, dass ich in dieser Situation bei dir sein kann? Das würde ich mich nicht trauen, aber es klingt gut.
Speaker 1:Wenn eine gewisse freundschaftliche Basis da ist, funktioniert das Okay. Wie stehst du zu der Floskel mein Beileid Kann man natürlich sagen. Es ist etwas veraltet, würde ich mal sagen. Außerdem, mitleiden sollte man nicht. Man kann mitfühlen, aber mein Beileid, man möchte das Leid ja nicht verstärken, sondern man möchte eigentlich behilflich sein, dass sich das verändern kann. Ich habe schon gehört, dass man gesagt hat, ich fühle mich dir Viel schöner, viel näher, viel näher, und ich begleite dich gern.
Speaker 1:Das ist etwas, was man eher annehmen kann in der Situation Mein Beileid. Es ist, wie gesagt, eine frühere Version, die auch wie eine Anstandsformel gehandelt wurde. Natürlich, wenn man hinkommt und sagt mein Beileid, ich habe mich im Laufe der Jahre davon ganz langsam entfernt. Ich habe immer schon ein Problem damit. Ich bin froh, wenn du sagst, mein Mitgefühl ist auch passend. Dann beobachtet man so eine Beerdigung, und dann kommen alle mein Beileid, mein Beileid, mein Beileid. Dann denkt man, das ist wie so ein Peitschenhieb, aber mein Mitgefühl klingt schöner, ich fühle mit dir, ich fühle mit dir, mein Mitgefühl klingt viel wohlwollender.
Speaker 1:Mein Beileid ist auch wohlwollend, um es jetzt richtig zu sagen, aber es ist so hilflos und schadet eigentlich mir. Also Mitgefühl hat schon für mich eine andere Qualität. Da sind wir wieder bei, wie Worte wirken. Also, wenn ich jemandem was Gutes tun will, überlege ich mir was Wohlwollenderes oder etwas, was stärkt.
Speaker 1:Kommen wir zum lebendigen Teil deiner Arbeit die kleinen Zwutschgerl und die Verliebten. Gibst du denen auch Tipps für das weitere Leben, also Erziehungstipps oder Ehetipps. Das mache ich lieber nicht. Komm Alexandra. Also, ich beschränke mich meistens auf Wünsche. Ich nehme das auf, was ihnen auch im Alltag, im normalen Leben Freude bereitet. Zum Beispiel, dass man als Hochzeitsthema zum Beispiel ihr Hobby nimmt, wenn es zum Beispiel beide klitterbegeisterte Menschen sind, dass man daraus dann bestimmte Analogie zum Klettern, genau, dass man sagt du bist jetzt mein Party für mein Leben, und ich bin dankbar, dass du mir den Rücken stärkst, und dass wir uns an solchen Dingen festmachen wie an Versprechen oder Dingen, die die Spirale nach unten ziehen.
Speaker 1:Ja schön, wie viele Einsätze, also Hochzeiten, namensfeiern und Verabschiedungen hast du so? Das ist ganz unterschiedlich. Gibt es sie so bei dir? Ja, gibt es absolut, gibt es absolut.
Speaker 1:Der Winter ist eher ruhiger. Also die Winterhochzeiten haben sich jetzt gerade bei uns noch nicht so durchgesetzt. Das ist wahrscheinlich. Die hat sicher mit der Temperatur zu tun. Auch Der Winter ist eher auch von der gesamten Energie ein bisschen schwerer, und da haben die Verabschiedungen eher Saison.
Speaker 1:Sagen wir mal, im Frühling ist die Nachfrage nach Willkommensfeiern sehr groß. Sehr interessant, weil ich oft schon erlebt habe, dass man sagt, die Natur erwacht, und wir nehmen das zum Anlass, dass dann die Willkommensfeiern eher sind, und ab Mai geht dann die Hochzeitssaison los, also mit den freien Trauungen, und das erstrickt sich dann über den ganzen Sommer mit ganz unterschiedlichen Gedanken, mit unterschiedlichen Hintergründen, bis hin in den November, und gibt es eine Oberzahl, wo du sagst, mehr als 10, 12 oder 15 Feierlichkeiten, egal welcher Art, schaffe ich pro Monat, weil es kostet ja auch viel Energie. Also, du gibst ja da viel von dir an Energie mit. Ich kann es jetzt nur als Moderatorin sagen, ich habe Oberlimit. Also ich habe mal für mich gemerkt mehr als sieben Moderationen pro Monat, da bin ich halt durch, da bin ich halt völlig erschöpft. Das geht gar nicht. Also, ich reduziere das.
Speaker 1:Ist das bei deinen Aufträgen auch so? Meine sogenannten Aufträge gestalten sich Gott sei Dank etwas ausgleichender, denn sobald die Zeremonie beendet ist, ist natürlich das Adrenalin auch da und die entsprechenden Rückmeldungen, und ich erlebe jetzt, je länger das geht, immer mehr Ausgleich. In den Anfängen war es natürlich noch aufregender, es war kräfteraubender noch. Inzwischen ist eine gewisse Erfahrung da, und der Ausgleich ist für mich mehr spürbar, und es geht in Anführungszeichen nur eine halbe bis dreiviertel Stunde.
Speaker 1:Habe ich das fortrichtig verstanden Je nachdem, was sich das Braubert zum Beispiel wünscht, weil mehrere Rituale natürlich eingebaut werden, und je nach der Anzahl der Musikstücke haben wir meistens so zwischen 45 Minuten und einer Stunde. Was bei mir noch sehr hilfreich ist, ist, dass sich die Zeremonien abwechseln, also es gibt nicht nur Verabschiedungen oder nur Hochzeiten. Dieses Wechselspiel ist sehr ausgleichend Schön Und führt sich überall hin im Land, ja, wasser, berg, tal, alles Mögliche. Wir leben in einer wunderschönen Gegend, da und da dürfen wir so alles nutzen und werden mitbedient. Herrlich wunderbar. Also, wer sich für deine Arbeit interessiert du hast eine Webseite, wwwfederleichtesat.
Speaker 1:Sag uns noch ganz kurz, warum Federleichtes? Das hat ja überhaupt nichts mit Taufe, hochzeit, verabschiedung zu tun. Ja, dieser Begriff ist entstanden, als ich gemerkt habe, jedes Mal, wenn ich mich mit einem Thema befasse, dann geht es mir total leicht von der Hand, leicht von der Feder. Also auch wenn ich zum Beispiel den Text für eine Verabschiedung schreibe und ich das Gefühl habe, ich habe den Verstorbenen praktisch neben mir sitzen, es schreibt mir Es geht total leicht von der Hand, leicht von der Feder, und so ist es entstanden. Schön, alexandra Pinter, vielen Dank für deine Offenheit und noch viel Freude bei deinen freien Trauungen, verabschiedungen und Namensfeiern. Ich bedanke mich, wie Worte wirken. Das ist ein Podcast für dein persönliches und berufliches Wachstum. Es geht um effiziente und effektive Kommunikation. Gestaltet wird der Podcast von Helga Boss und Heidi Winsauer. Wenn dir gefallen hat, was wir dir hier bieten, dann freuen wir uns über eine kurze Rückmeldung. Unsere E-Mail-Adressen findest du in der Beschreibung verlinkt. Bis zur nächsten Podcast-Folge wünschen wir dir eine gute Zeit und erfolg.