Wie Worte wirken

Folge 75: mit Boris Thomas, Lebensmentor, Unternehmer & Autor

Helga Boss und Heidi Winsauer

Warum uns unser eigenes Licht Angst macht

In dieser Episode begrüßt Helga Boss erneut Boris Thomas – Lebensmentor, Unternehmer (Lattoflex) und Autor des Buchs Trust. Gemeinsam tauchen sie tief in die Frage ein: Warum erzählen wir uns selbst so oft Geschichten, die uns kleinhalten – und was braucht es, um unser volles Potenzial zu entfalten?

Inhaltliche Highlights
✨ Warum Worte, die wir uns selbst sagen, der Schlüssel zur Veränderung sind.
✨ "Wir haben mehr Angst vor unserem Licht als vor unserem Scheitern.".
✨ Wie Boris mit seinen Durchbruch-Tagen Menschen dabei hilft, durch ihre selbstgebauten Mauern zu brechen.
✨ Warum Social Media uns oft vom eigenen Traum abhält – und wie wir trotzdem klarer sehen können.
✨ Persönlichkeitsentwicklung trifft Unternehmertum: So bringt Boris seine Mentoring-Ansätze ins Familienunternehmen ein.

💬 „Make your life a happy dream.“ – Boris Thomas


Gast-Infos & Links
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Speaker 1:

Wie Worte wirken. Das ist ein Podcast für dein berufliches und persönliches Wachstum. Menschen aus ganz unterschiedlichen Berufsgruppen erzählen über ihre Erfahrung, über ihre Sicht, wie Worte wirken, welche Kraft sie haben. Es geht also um effektive und effiziente Kommunikation. Viel Spaß.

Speaker 3:

Heute am Mikrofon Helga Boss und bei mir zu Gast zum zweiten Mal.

Speaker 2:

Viel Spaß. Vor allem das letzte Mal haben wir über Copywriting gesprochen. Jetzt würde ich gerne mit dir über deine Tätigkeit als Lebensmentor und als Unternehmer sprechen. Du hast die Firma Lactoflex unter dir. Es ist dein Unternehmen. Du hast auch ein Buch geschrieben, trust, dass Menschen in unsicheren Zeiten einen sicheren Raum brauchen. Aber auch heute starte ich mit der Frage wie wirken Worte in deinem unternehmerischen Alltag als Lebensmentor?

Speaker 3:

Du. Ich glaube dass. Also sagen wir mal so, ich fange vielleicht mal so an. Nehmen wir das Thema Lebensmentor nach vorne. Ich glaube, dass ja die größte transformierende Kraft das sagt ja auch Tony Robbins immer so schön sind die Worte, die wir zu uns selber sagen. Und ich habe immer wieder festgestellt, wenn es uns gelingt, einen Zugang dazu zu finden, die Dinge, die wir zu uns selber sagen, die Geschichten, die wir uns selber erzählen, die unfassbar machtvoll sind, viel machtvoller als das, was andere zu uns sagen. Seien wir ehrlich Wenn ich mir permanent erzähle, ich bin hässlich, dann können mir hundert Leute sagen du siehst aber schön aus. In mir drin wird immer das Wort sein, was sagt, du bistte Transformation.

Speaker 3:

Einer der großen Ansätze, die ich habe, zum Beispiel in meinem Durchbruchtag und so weiter, ist ja immer, die Worte zu verändern, mit denen wir uns selbst beschreiben, unsere Identität zu verändern, weil am Ende und das hat ja auch Simon Sinek in seinem Buch so schön definiert am Ende funktioniert ja alles aus dem Warum, warum ich handel, und wenn ich diese Quelle in der Lage bin zu transformieren, transformieren sich meine Ergebnisse, mein Sein, mein Leben, mein Alles. Wir reden letzter Punkt dazu wir reden ja sehr oft davon, ja von innen nach außen. Aber so richtig wollen wir es ja nicht wahrhaben. Das muss man ja mal sehen. Wir hätten es gerne irgendwie anders, dass, wenn ich neben meinen Spiegel nette Motivationssprüche hänge, die ich mir jeden Morgen angucke, würde mein Leben irgendwie anders werden. Und das funktioniert einfach nicht. Reden wir mal nicht wissenschaftlich, es funktioniert nicht. So muss ich eben anfangen, mir die Worte überhaupt mal anzuschauen, mit denen wir selber uns jeden Tag bestrafen, auspeitschen und ans Kreuz nageln. Und das tun wir, und von daher kann ich sagen ja, worte wirken, und speziell dann, wenn wir uns sie selber erzählen.

Speaker 2:

Und hast du schon herausgefunden, warum wir anfangen, uns so arge Geschichten zu erzählen?

Speaker 3:

Ich glaube ja. Also, es gibt auch hier. Also ich glaube ja. Also fangen wir mal so an.

Speaker 3:

Ich glaube, wahrheit ist sehr multidimensional, also wir haben sehr viele Ebenen von Wahrheit. Natürlich haben wir immer gute Geschichten. Ausreden, nenne ich sie jetzt mal von außen Ja, meine Eltern haben mich immer so doof behandelt, und dies und jenes. Also wir haben tausend Geschichten. Also wir finden im Außen immer genug Drama und genug Ausreden, warum wir jetzt gerade nicht in Wallungen kommen, warum wir glauben, was wir sind, und so negativ sind und irgendwie immer eine Blockade haben. Und dann müssen wir über Jahre eine Therapie machen, weil unsere Kindheit so blöd war. Wie sagte Osho mal so schön, es ist nie zu spät, eine glückliche Kindheit gehabt zu haben. Aber nichtsdestotrotz tun wir so.

Speaker 3:

Und ich glaube, meine tiefste Antwort und ich weiß, die ist jetzt hier ein bisschen ungemütlich, aber ich bin in einem Alter, da ist es mir eigentlich auch relativ wurscht, ob Menschen das ungemütlich oder gemütlich finden, was ich sage Ich glaube, auf der tiefsten, aller tiefsten Ebene haben wir unfassbare Angst vor unserem eigenen Licht. Das ist meine ganz, ganz große These, die sich bei mir seit 20, 30 Jahren im Mentoring, als Führungskraft in der Persönlichkeitsentwicklung immer wieder zeigt. Ich glaube, natürlich gibt es schlechte Situationen daraus. Seien wir ehrlich, es gibt richtig miese Situationen. Wir haben gerade Krieg auf diesem Planeten, alles mögliche, das will ich gar nicht schönreden.

Speaker 3:

Aber ich glaube, im Kern sind wir, haben wir Angst, und Marianne Williamson hat das ja mal so schön in ihrem Zitat gesagt, dass wir am Ende uns nicht vor dem Schatten fürchten, weil den sind wir gewohnt, sondern wir haben unfassbare Angst vor unserer Macht, vor unserer Größe und vor unserem Licht. Ich glaube, dass wir uns da dann selber im Weg rumstehen und Geschichten erfinden nenne ich es jetzt mal deutlich und sie auch über Jahre uns immer wieder erzählen, dass wir sie ja glauben, weil wir dann gute Geschichten haben, eben nicht zu scheinen und nicht zu leuchten und nicht unser Potenzial zu entfalten. Deswegen heißt mein Tag, den ich da ja immer mache, live ich mache ja wenig Live-Seminare, aber so drei, vier Mal im Jahr in einer kleinen Gruppe heißt halt Durchbruch-Tag, breakthrough, weil ich immer möchte, die Leute sollen da mal durchbrechen durch diese Mauer, und zu erkennen, wie sehr wir uns selber Fesseln anlegen, um dann allen die Schuld zu geben, dass sie uns angeblich Fesseln anlegen, was gar nicht stimmt. Ich glaube, das ist der Kern von allem. Wenn wir ganz ehrlich in uns reinhorchen, haben wir immer Angst vor unserer Größe. Wir haben viel mehr Angst vor unserer eigenen Größe als vor unserem Scheitern, das ist mal ganz sicher, weil das kennen wir. Also so hab ich ja gleich gesagt, kann ich nicht und so und so, aber diesen Schritt zu gehen, und das ist vielleicht nochmal so.

Speaker 3:

Ein letzter Punkt ich coache auch relativ viel Menschen für Webinare und Auftritte auf Bühnen, so Pitch-Entwicklung und ähnliche Dinge und eben Vortragsentwicklung. Da merkst du eben deutlich, da sind Leute dabei, die haben unfassbares Fachwissen, die wissen echt alles. Also das ist mir deutlich überlegen in Fachknowhow und allem. Sobald ich aber sage jetzt stehst du nicht vor die Kamera, jetzt gehst du mal auf diese Bühne und erzählst was, dann erlebst du die Wahrheit von unserem Licht zum Strahlen bringen, dann geht es ab. Es geht aber richtig ab.

Speaker 3:

Also innerlich meine ich jetzt, da kriegen Leute Schnappatmung, da kriegen Leute Schweißausbrüche, da fehlt plötzlich Stimme. Also da coache ich Leute eigentlich weniger auf die Struktur des Vortrags oder des Webinars, sondern ich coache sie mehr auf den Moment, überhaupt auf diese Bühne zu gehen und überhaupt vor die Kamera zu gehen, und nicht vorher zu sagen, ich glaube, ich warte nochmal einen Monat, ich glaube, ich mache da nochmal ein Seminar, oder so, nein, nein, nein, wir müssen in das Wasser springen, und ich glaube, das ist so ein bisschen die Antwort auf deine Frage. Meine These bleibt es ist immer nur unser eigener Film, der uns an unserer eigenen Größe hindert. Und das ist das, was ich eben in meinen Coachings, in meinen Jahresmentorings und so weiter eben mit den Leuten mir sehr brutal anschaue und sehr direkt anschaue Wo stehen wir uns selber im Weg.

Speaker 2:

Was ich ja sehr faszinierend finde du hast es gerade gesagt du beschäftigst dich seit 30 bis 40 Jahren mit Persönlichkeitsentwicklung So richtig in oder in die Breite gegangen ist. Das sind jetzt die letzten 10 Jahre, vielleicht 15 Jahre, und ich weiß, du warst bei einer der ersten Tony-Robbins-Shows wahrscheinlich einer der ersten Europäer, oder Du warst damals dabei, wie sie die Doku für Netflix gegeben haben?

Speaker 3:

richtig, ja, absolut. Ich muss natürlich fairerweise sagen, ich bin ja inzwischen im Alter, es sind eigentlich schon 45 Jahre. Also, ich weiß, mein erstes Buch ich nenne es jetzt mal Persönlichkeitsentwicklung oder so war ein Yoga-Buch und ein Buch über Meditation, das ich mir damals sehr aufgeregt in einer Bibliothek ausgeliehen habe. Da war ich so 15, 16 Jahre alt, und das ist ja nun schon ewig her. Und ich sag mal so für mich war immer so eine Frage spannend. Ich hab mich immer gefragt auf diesem Weg, auf dieser Reise, warum sind wir Menschen, wie wir Menschen sind? Ich hab natürlich mich selber auch angeguckt und hab gesagt eigentlich ist da so viel Zeug in dir, warum kriegst du das nicht auf die Naht? Warum kriegst du dein Potenzial nicht auf die Straße? Was hindert dich daran? Und ich war bei Osho Bhagwan. Ich habe mir so ziemlich unter jede spirituelle Bettlaken geguckt, ohne dass man gucken kann. Also viele Dinge würde ich auch nie wieder angucken.

Speaker 3:

Ich war bei Schamanen in der Wüste von Marokko. Ich war in Zen-Klöstern, ich habe Zen-Retreats gemacht. Ich war auf Hawaii. Ich bin dort ja immer noch sehr eng befreundet mit den beiden Spizanos, chuck und Lenzi Spizano. Ich habe dort große Teile meiner Ausbildung gemacht. Ich habe dort sehr, sehr viele Retreats auf Hawaii mitgemacht, also ich habe sehr, sehr viel gesehen.

Speaker 3:

Ich bin aber immer wieder zu einem Punkt zurückgekehrt, und der hieß für mich immer was muss ich eigentlich tun, um mein Ding auf die Straße zu bringen? Und ich glaube, wenn wir ehrlich sind, ist es das, was am Ende Menschen am Ende ihres Lebens am meisten frustriert, nämlich nicht das, was sie. Das soll ich doch nicht machen, das ärgert mich aber eigentlich nicht. Das, was mich am meisten ärgert und das wird ja immer schlimmer, je älter man wird sind all die Dinge, die wir nicht getan haben, wo wir gesagt haben oh, das wäre schön, aber nein, aus verschiedenen Gründen sind wir immer einen Schritt zurückgegangen, und deswegen ist diese Potenzialentfaltung für mich das Spannendste.

Speaker 3:

Und letzter Aspekt, der vielleicht hier für deine Zuhörer noch ganz spannend ist Auch wenn ich ein extrem spiritueller Mensch bin, wenn man das vielleicht mal so sagt, keine Ahnung, ich glaube an die Macht des Geistes, so wie eben Tony Robbins dran glaubt, wenn er sagt 80 Prozent unseres Erfolgs sind geistige, psychologische Faktoren und nicht wie machst du es? Trotzdem bin ich jemand. Ich hätte gerne die Dinge in sich. Also ich kann wenig damit anfangen, wenn Leute sagen, ich habe jetzt zehn Jahre meditiert, aber mein Leben ist immer noch genauso ein Mist wie immer, und meine Beziehung ist genauso scheiße, und irgendwie habe ich immer noch kein Geld. Also damit kann ich nicht leben. Also das ist nicht so mein Ding.

Speaker 3:

Weil ich glaube, wenn wir diesen elenden Traum und Buddha hat ja unser Leben als ein Traum beschrieben, lass uns das mal so stehen, ob es so ist oder nicht, keine Ahnung Dann habe ich immer den Anspruch dann mach diesen Traum wenigstens schön, make it a happy dream, hat Chuck Spitzano auf Hawaii immer zu mir gesagt, und ich glaube, das ist etwas, was so mein Herzensanliegen ist. Egal, was du tust, ob du Kopfstand machst, ob du die fliegende Katze morgens simulierst oder als Yoga-Übung oder Räucherstäbchen anzündest oder eben dich mit dir selbst und deinen Schatten beschäftigst oder ein gutes Gespräch mit deinem Partner ehrlich führst, es ist mir am Ende relativ wurscht. Es gibt viele Wege nach Rom und zum Himmel, aber eins will ich sehen, das ist Progress. Ich will sehen, dass die Dinge vorangehen. Ich will sehen, dass sich die Dinge in echt entwickeln Und nicht nur jemand auf dem Sofa sitzt und sagt fühlt sich schon viel besser an, aber die Rechnung kann ich immer noch nicht zahlen.

Speaker 3:

Also das geht nicht, und von daher ist mein Anspruch immer ich will sehen, dass sich die Dinge entwickeln. Und ja, wir werden uns psychologischen Faktoren angucken müssen. Wir müssen uns mit unserem Schatten auseinandersetzen, wir müssen uns mit all dem Quatsch auseinandersetzen, der uns im Weg steht. Für mich ist das aber eben Mittel zum Zweck, und der Zweck ist make your life a happy dream. Mach dein Leben zu einem glücklichen Traum. Das ist alles, was ich sehen möchte, und dann habe ich meinen Job als Mentor und Coach auch erfüllt.

Speaker 2:

Was ich jetzt momentan wahrnehme, ist, dass ich Menschen begegne, die gar nicht wissen, was dann ihr Happy Dream ist. Also sie verlieren die Ziele oder sie wissen es gar nicht. Meine These ist ja auch, dass uns die sozialen Medien nicht gut tippen, weil dann sehe ich permanent irgendwelche Träume oder irgendwas, was mir jemand anderer suggeriert, Es fängt an, bei meinem Haus muss es so ausschauen, meine Küchenschubladen müssen so sauber sein, meine Kinder müssen sich so verhalten, so muss ich meinen Urlaub machen. Dass die Menschen gar nicht realisieren, was sie eigentlich da in ihr Unterbewusstsein füttern, und sich nie die Frage stellen was will ich eigentlich? was will ich wirklich?

Speaker 3:

Absolut. Also vielleicht zwei Gedanken dazu. Ich glaube A, also der erste Teil deiner Beobachtung ist natürlich richtig. Auf der anderen Seite glaube ich, wenn man da tiefer guckt, wir alle haben eher Angst davor, unseren Happy Dream, unseren glücklichen Traum, wirklich zu formulieren, weil es hätte ja Konsequenzen unter Umständen. Also, ich glaube, wir haben eher Angst vor den Konsequenzen und reden uns dann ein wir wissen nicht, was es ist. Es ist eher so, wir wissen schon, was es ist, sagen aber gleichzeitig oh, oh, oh, oh, da muss ich mit meinem Partner mal reden, das wird hier gar nichts mehr mit uns, oder was auch immer es sein mag. Und dann sagt man sich naja, gut, das Glas ist halt voll, dann passt das auch, und der Rest interessiert mich nicht mehr in Blendig. Und der zweite Punkt, die du ansprichst, der sozialen Medien Ja, absolut, ich bin da bei dir. Ich glaube, dass wir ich sag's mal so ich glaube, dass wir alle ja einen Teil in uns haben. Man nennt es ab und zu mal das Ego oder was auch immer. Das ist extrem clever. Also, wir suchen uns dann schon Möglichkeiten, uns selber auszupeitschen. Also, wir sind schon Profis darin, uns klein zu machen. Und wenn da Social Media ist, das ist ja noch viel stärker werdend wie so eine Maschine.

Speaker 3:

Weißt du, ich habe mal als Vorwort geschrieben von meinem vorletzten Buch war das Teile die Wolken und finde den Weg. Da habe ich dann mal reingeschrieben, und das war mein Corona-Projekt. Da habe ich also während der Corona-Zeit wir hatten Lockdown, unsere Firma war geschlossen, weil unsere Geschäfte geschlossen waren saß ich auf dem Sofa und war echt zertrümmert, weil ich hatte einen vollen März mit Messebesuchen, mit Kundengesprächen, mit Coachings, mit Workshops. Der gesamte März ist in einer von 14 Tagen in sich zusammengebrochen, damals, als das ganze Theater losging, und da habe ich dann angefangen. Das war eine Therapie.

Speaker 3:

Da habe ich dann meine Lektorin angerufen und gesagt pass auf, ich sitze hier alleine auf dem Sofa, ich will ein Buch schreiben, ich muss irgendwas Sinnvolles tun. Und da habe ich so ein Vorwort reingeschrieben, wo ich sagte, das Blöde war. Man scrollte auch selbst damals durch Instagram und irgendwie gefühlt, alle, die ich dort sah, waren irgendwie am Strand im Bikini, badehose, cocktail, schlürfen, keine Ahnung. Ich bin wohl der einzige Volldepp, der in Brimmer Fürde in Norddeutschland bei Mistwetter im März zu Hause auf dem Sofa sitzt und darüber nachdenkt, ein Buch zu schreiben und zu arbeiten.

Speaker 3:

Weißt du so, und das habe ich da so ein bisschen als Vorwort auch ausgeschmückt, und ich glaube, da ist viel Wahres dran, davon dürfen wir uns befreien, und ich glaube, eine der großen Akte der Befreiung ist also vielleicht nochmal so ein tiefer Gedanke hier auch in deinem Podcast, weil ich liebe tiefe Gedanken, ein sehr tiefer Gedanke, der sich bei mir immer mehr bewahrheitet und bestärkt, auch in meinen Coachings, ist auf unserem Weg geht es nicht darum, neues Wissen und neue Informationen uns anzueignen. Wir glauben ja immer, es gibt irgendwo in einem Kloster im Tibet so ein geheimes Buch, weißt du, so wie Hollywood-Film, weißt du, und wenn du das liest, erleuchtet man auf einen Schlag, und du bist glücklich und genesen, und alles ist geheilt. Also weißt du so? Da ist die Weisheit des Universums drin, und meine Gegenthese dazu ist, dass eher das Gegenteil richtig ist. Also da bin ich jetzt bei deiner Anmerkung zum Thema Social Media.

Speaker 3:

Ich glaube, dass wir dazu aufgerufen sind, auf unserem Weg mehr und mehr das loszulassen, wissen aufzugeben, mehr und mehr demütig zu werden über das, von wem wir so sicher sind, wie wir sind. Wir wissen ja genau, wie wir sind, das können wir ja genau beschreiben. Sind wir uns da wirklich so sicher? Und auch wenn man sich mal so mit CG Jung beschäftigt hat, und so geht es eigentlich eher darum, und auch wenn man sich mal so mit CG Jung beschäftigt hat, und so geht es eigentlich eher darum, all die Konzepte, die Ideen, die Gedanken mal loszulassen und auf unserem Weg den Mut zu haben Und das ist ein sehr mutiger Schritt mehr und mehr der zu sein, der wir sind, die Person zu werden, die wir sind, der Mensch zu werden, der wir eigentlich nur sind, der Mensch zu werden, der wir eigentlich nur sind, und den Scheiß mal sein zu lassen, von dem wir glauben, der wir sind.

Speaker 3:

Und deswegen ist sozusagen Social Media für mich so eine Antimaschine, die uns eigentlich davon abhält, mal Dinge loszulassen, weil sie permanent uns füttert mit neuen Konzepten, neuen Ideen. Oh, work and travel Bali, und so Weißt du. Ich habe Leute kennengelernt, die sind nach Bali ausgewandert und sind dann von drei, vier Monaten in eine tiefe Depression verfallen, weil sie festgestellt haben, ich liege zwar in Bali am Strand und kann für drei Euro jeden Tag irgendwo Tempeh essen gehen oder was auch immer und mache dreimal am Tag Yoga meines Lebens. Ist es das, wofür ich angetreten bin? Ist es der große Traum? Kann es ja sein.

Speaker 3:

Aber ich warne davor, diese Konzepte für sich zu übernehmen und zu glauben, nur weil man seinen Körper ans andere Ende der Welt schafft, wird man plötzlich glücklich, weil man nimmt sich ja selber mit. Das ist ja das Geile, es ist ja so, man nimmt sich ja selber mit nach Bali. Und wenn du hier scheiße drauf warst und deine Seele quer hängt, dann wirst du erleben, wie deine Seele auch in Bali quer hängt. Weißt du, das ist dem Körper relativ egal und deiner Seele auch. Dann sagt sie halt ja, essen wir gestern auch schon besser auf Bali, und heute regnet es schon wieder. Weißt du, das ist egal. Dann kannst du auch in Norddeutschland, wie ich hier heute sitze und guckst raus und denkst, oh, ein bisschen grau draußen.

Speaker 3:

Und das ist der Punkt, den ich versuche, leuten auch in mein Coaching zu geben. Und vielleicht nur letzter Punkt Social Media, der Gegenpol. Du hast das ja unten auch vernetzt, dort in den Shownotes. Ich versuche ja immer auch so mit meinem Friday Newsletter, den man abonnieren kann, kostenlos immer so Leuten mindestens drei Impulse pro Woche zu geben, wo ich sage hier hast du mal drei Impulse, gutes Seelenfutter, mit einer einzigen Aussage werde endlich der, der du bist, und schau, wie dann dein Leben aussieht. Das ist so meine These.

Speaker 2:

Und jetzt bist du ja eben wir haben es eingangs kurz erwähnt auch Unternehmer. also das Latoflex-Unternehmen, die Matratzen mit diesem einzigartigen Patent, die gehören deiner Familie. Du bist aktiv im Unternehmen, kannst du deine Instrumente der Persönlichkeitsentwicklung, das, was du alles gelernt hast, auch ins Unternehmen einbringen. Merkt man das bei euch im Unternehmen?

Speaker 3:

Da müssen wir die Mitarbeiter fragen nicht mich.

Speaker 2:

Hast du die glücklichsten Mitarbeiter in ganz Deutschland.

Speaker 3:

Ich glaube, man sieht ein bisschen den Nerv von mir, aber ich glaube einfach, also ich halte ja Führung als Führungskraft, aktiv zu sein Glaube ich setzt voraus, dass du etwas von Menschen verpflegst, weil du bist verantwortlich für diese Menschen. Und jeder Mitarbeiter, jeder Mensch, der ein Unternehmen betritt, betritt ihn ja nicht neutral, sondern er nimmt ja seine eigene Geschichte mit seine eigenen Sorgen, seine eigenen Bedürfnisse, seine eigenen Ansprüche, seine eigenen Träume, seine mit seinen eigenen Sorgen, seine eigenen Bedürfnisse, seine eigenen Ansprüche, seine eigenen Träume, seine eigenen Ideen. Damit musst du fertig werden. Das Zweite, was Führung halt auszeichnet, ist, jede Form von Veränderung und Transformation zu managen. Also du bist derjenige, der dann irgendwann sagt ey, in drei Jahren müssen wir da sein, weil der Markt verändert sich, dinge verändern sich, was machen wir denn jetzt? Wie kommen wir dahin? Also du musst Menschen mitnehmen.

Speaker 3:

Im Prinzip bist du in einem permanenten Dauerwahlkampf, als Führungskraft darum zu werben, dass die Zukunft anders aussieht und wir uns verändern dürfen, und ich glaube, dass mir es zumindest geholfen hat, gerade auch in Krisenzeiten. Nehmen wir die Corona-Zeit, die uns schwer getroffen hat, und wir sind ein altes Familienunternehmen. Mein Vater, mein Großvater haben mit einem Freund zusammen aus der Schweiz den ersten Lattenrost der Welt 1957 gebaut. Wir sind Erfinder der Lattenroste, wir bauen Betten gegen Rückenschmerzen, und gerade in so einer familiären Struktur ist es natürlich manchmal noch besonders herausfordernd, muss man ganz klar sagen Familienunternehmen haben ihre eigene Dynamik.

Speaker 3:

Und ich glaube, dass, wenn das insgesamt immer gut getan hat, mich sehr intensiv mit der Seele, der Psyche von uns Menschen, mal allgemein, aber auch eben mit meiner eigenen zu beschäftigen, weil ich glaube, nichts entspannt einen noch so sehr. Ich weiß heute, wo meine extremen Schwächen sind. Ich kenne meine Schatten relativ gut, nicht alle, aber Wahrheit, sodass ich das so managen kann, dass das positiv wird. Und letzter Satz dazu zu deiner Frage Ich glaube, dass gute Führung immer daraus besteht, für eine Aufgabe die bestmögliche Person zu finden In ihrer Bedürfnisstruktur, in ihren Fähigkeiten. Ich weiß, wir alles gehen ja von der Idee aus, wenn alle Menschen so wären wie ich, wäre diese Welt ein toller Platz, was ja Quatsch ist, aber wir glauben das ja immer wieder so, gerade wenn wir jünger sind.

Speaker 3:

Ich als 18-Jähriger grauenvoll habe immer gedacht ich weiß, wie die Welt geht, fragt mich einfach oder so. Das voll. Ich habe immer gedacht ich weiß, wie die Welt geht, frag mich einfach oder so. Das nippt dann ja ab mit dem Alter. Aber ich glaube, was eben die Fähigkeit von Führung auch ausmacht, ist herauszufinden, was kann ich alles nicht So.

Speaker 3:

Zum Beispiel ich bin ein ganz klarer Globalmensch, also ich gucke immer sehr auf die großen Dinge. Ich bin extrem eine Katastrophe in den Details, also das ist so schlecht bei mir. Also würde ich immer sagen ah, passt schon, und so und so. Also ich bin extrem schlecht. Excel-tabellen Details schaltet mein Gehirn schon auf Off-Modus, bevor ich überhaupt drüber nachdenke. Das bedeutet, wenn ich mich jetzt einmischen würde in Strukturen, die sehr Details brauchen, und wir planen gerade eine große Veranstaltung mit über 250 Kunden aus der ganzen Welt, das ist sehr viel Detailarbeit.

Speaker 3:

Wo kommen die Kunden dann? Wo übernachten die? Wer holt die ab, wann fahren die Busse, kriege ich schon Kratze, wenn ich daran nur denken kann. Was ich aber weiß, ist, ich weiß, welche Geschichte ich auf der Bühne erzählen werde. Ich weiß, wo wir in drei Jahren sein wollen. Ich weiß, welchen Zweck diese Veranstaltung hat. Das bereite ich vor, aber ich habe Leute in meinem Team, die sich jetzt um die Dinge kümmern, und die lasse ich machen. Da halte ich mich auch Gott und Gott raus. Also, weil das kann nur eine Katastrophe werden, wenn ich anfange, sozusagen in die Details zu gehen, weil das nicht meine Fähigkeit ist, und ich glaube, das macht dann die Stärke von gut und guter Führung aus, dass wir eben auch wissen, was wir alles nicht können, und uns dafür Menschen suchen, die das eben besser können. Da sollen die das doch machen, weißt du?

Speaker 2:

Ja gut, boris, vielen, vielen Dank für deine Einblicke und für deine Zeit. Wie immer, wir verlinken den Link zu deinem Newsletter. Ja, sehr gut Mit all jenen, die drei Tipps pro Woche haben wollen. Ich habe sie. Ich finde sie immer mega, die sie auch haben können. Ich bedanke mich ganz herzlich für deine Zeit und deinen Input und unser Gespräch, und bis zum nächsten Mal.

Speaker 3:

Vielen lieben Dank, war mir eine große Freude. Ich mag tiefe Gespräche und gute Fragen, und das waren gute Fragen und tiefe Gespräche. Danke dir.

Speaker 1:

Wie Worte wirken. Das ist ein Podcast für dein persönliches und berufliches Wachstum. Es geht um effiziente und effektive Kommunikation. Gestaltet wird der Podcast von Helga Boss und Heidi Winsauer. Wenn dir gefallen hat, was wir dir hier bieten, dann freuen wir uns über eine kurze Rückmeldung. Unsere E-Mail-Adressen findest du in der Beschreibung verlinkt. Bis zur nächsten Podcast-Folge wünschen wir dir eine gute Zeit und erfolgreiche Gespräche.

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