Wie Worte wirken

Folge 82 mit Nadina Ruedl, Die Frau hinter dem veganen Leberkäs „Gustl“

Helga Boss Season 1 Episode 82

In dieser Folge ist Nadina Ruedel zu Gast bei Helga Boss – frisch gekürte „Gründerin des Jahres 2025“ und die kreative Kraft hinter Die Pflanzerei. Nadina erzählt, wie aus ihrer persönlichen Ernährungsumstellung ein mutiges Food-Startup entstanden ist – und wie Sprache dabei ihre stärkste Zutat wurde.

💬 Darüber sprechen wir:

  • Wie Worte Kreativität freisetzen und Gründungsideen voranbringen
  • Warum es Mut braucht, mit einem lila Leberkäse ins Rampenlicht zu treten
  • Wie Nadina Metzger für die vegane Idee begeistert – mit Herz und Humor
  • Was sie aus der Erfahrung bei 2 Minuten, 2 Millionen gelernt hat
  • Warum Fehler manchmal die besten Lehrmeister sind – und wie man trotzdem weitermacht

🔗 Mehr über Nadina und Die Pflanzerei:

🌐 Website: www.die-pflanzerei.com
📸 Instagram: @diepflanzerei

Speaker 1:

Wie Worte wirken. Das ist ein Podcast für dein berufliches und persönliches Wachstum. Menschen aus ganz unterschiedlichen Berufsgruppen erzählen über ihre Erfahrung, über ihre Sicht, wie Worte wirken, welche Kraft sie haben. Es geht also um effektive und effiziente Kommunikation. Viel Spaß.

Speaker 2:

Heute am Mikrofon Helga Boss und bei mir zu Gast ist die wunderbare Nadina Ruedl. Nadina ist Gründerin des Jahres 2025 und die Erfinderin vom Gustl, den veganen Leberkäs. Hi Nadina.

Speaker 3:

Hallo Helga, schön, dass ich da sein darf, grüß dich.

Speaker 2:

Ich freue mich auch sehr. Nadina. bevor wir in die Tiefe gehen, unsere Einstiegsfrage Wie wirken Worte in deinem täglichen Arbeitsleben, in deinem Privatleben, in deinem Umfeld?

Speaker 3:

Motivierend, motivierend Ganz eine unkreative Antwort, die du jetzt kriegst, aber ich liebe es, mich auszutauschen, beziehungsweise, um kreativ zu sein, brauche ich es. Ich merke extrem, wenn ich mich mit Menschen austauschen kann. Zu Themen entsteht ganz viel. Es gibt, glaube ich, ganz unterschiedliche Typen da in dem Zusammenhang. Der andere muss irgendwo sitzen, und es muss ganz ruhig sein, der eine muss umeinander laufen, und ich muss mich unterhalten, und wenn es geht, so auf Hochschallgeschwindigkeit möglichst viel Informationen, möglichst Informationsüberflut, so gefühlt, und ich kann da extrem viel ausnehmen. Also für mich sind Worte meine Inspiration, wenn es mit den richtigen Menschen, natürlich im richtigen Kontext ist. Aber es ist für mich die größte Inspirationsquelle.

Speaker 2:

Ja, Wunderbar, und ich habe schon gesagt, du bist die Erfinder. Ja, ist für mich die größte Inspirationsquelle. Ja, wunderbar. Und ich habe schon gesagt, du bist die Erfinderin vom Gustl Veganer Leberkäse. Ich kenne dich ja jetzt schon einige Jahre länger. Ich habe dich noch als fleischkonsumierende Nadine kennengelernt. Vor zehn Jahren glaube ich, ja, ja, stimmt nicht jünger. Und jetzt ist aber die vegane Ernährung oder das vegane Leben dein Lebensinhalt, kann man sagen.

Speaker 3:

Ja, kurz zusammengefasst kriegt es das wahrscheinlich ganz gut. Ja, und schon damals, wie du sagst, im Studium, berufsbegleitend, wie wir beide studiert haben. Du hast viel Stress, hast kaum Zeit, und Essen ist etwas, was immer so nebenbei passiert. Ich glaube, uns ist gar nicht bewusst, dass wir am Tag 200 Mal über das Essen nachdenken, bewusst oder unterbewusst, und dass das immer Entscheidungen sind, wo du großteils deinem Instinkt fällst. Was guckst du? Und bei mir war es halt damals schon in der Regel vorher lieber Käse einmal. Also, ich bin so richtig, diese deftig-fettige österreichische Traditionsküchenesserin, Für mich gehört der Schweinsbraten, ein lieber Käsermel, ein Schnitzel, ein Käsekräner bei jeder Gelegenheit eigentlich dazu. Und wie du gerade sagst, die Ernährungsumstellung hat wahnsinnig viel bewirkt, und sie ist ursprünglich gar nicht gewesen, weil ich es wollte, sondern weil meine gesamten privaten wie auch beruflichen Rahmenbedingungen so geändert haben, dass ich irgendwann gar nicht anders habe können wie die Tatsache, dass ich meine Ernährung und auch meine Lebensweise umgestellt habe. Du schaust fragend wie gibt es?

Speaker 2:

das Ja. Und dann drauf kommen vegan. Es gibt keinen Leberkäse mehr, es gibt keinen Käsekreiner mehr, es gibt keinen Bohnen mehr.

Speaker 3:

Du musst sagen, ich habe da privat genauso wie beruflich das große Glück gehabt. Beruflich habe ich bei Donau-Soya gearbeitet und auch bei Landschaft Leben. Das sind Vereine, die sich für eine nachhaltige Landwirtschaft einsetzen, das heißt für mehr Transparenz, aber auch mehr Regionalität. Donau-soya nur international, das heißt auch nachhaltig, gentechnikfrei und regionale Eiweißversorgung. Nämlich bei Soja Und Landschaft Leben war dann diese regionale Thematik, wo du sagst, wo wird denn der Erdäpfel angebaut, wie wird das Tier gehalten, wie wird es gefüttert, aber auch, wie wird es geschlachtet. Das heißt, ich war immer in diesem Kontext der Lebensmittelproduktion, lebensmittelherstellung, lebensmittelvermarktung Und privat, und das war für mich so wirklich der treibende Punkt. Ich habe einen vegan lebenden Mann kennengelernt, und ich weiß noch, wie ich gesagt habe oh mein Gott, das ist jemand, der ist, und wir sind da bei der Gloriette in Wien, 13. Bezirk.

Speaker 3:

Jeder, der Schönbrunn kennt, weiß, wie romantisch da eine Spaziergang ist, so das zweite Date. Und wir steigen dann da, und ich werde es nie vergessen, und ich frage ihn, was sein Lieblings-Eis ist, und er sagt zu mir das grüne Cornetto. Und ich denke mir grünes Cornetto? überhaupt keine Ahnung. Ich weiß nicht, ob du es kennst, das grüne Cornetto ist das vegane Cornetto. Und in dem Moment, wo ich nachfrage und er sagt, der lebt vegan, denke ich mir oh mein Gott, der ist sympathisch, der ist nett, der ist intelligent, der schaut extrem gut aus, aber er ist vegan, genau. Und ich habe dann Monate damit verbracht, mir jede Studie zu kaufen, jedes Video mir irgendwo auf YouTube anzuschauen, jeden Film.

Speaker 3:

Und das Spannende war irgendwann bin ich selber vom Kleiderschrank gestanden und habe einmal Bötze aussortiert, habe Leder aussortiert, und bin beim Kosmetikschrank gestanden und habe einmal geschaut, hätte ich hier versuche. Es war verhältnismäßig relativ einfach, diese Teile aus meinem Leben aussortieren zu können. Aber um zwei in der Nacht, wenn du unterwegs bist und du hättest dann gerne an der Würstelbude deinen Käsegriner oder deinen Leberkäsemerl, und das Einzige, was es gibt, sind Falafel, dann kriegst du einmal ganz groß die Krise. Und so ist es an mir gegangen. Deswegen ich verstehe voll, wenn Leute skeptisch sind.

Speaker 3:

Wenn jemand sagt okay, nein du, das Vegane ist überhaupt nicht für mich, weil 200 Mal ins Essen denken, und dann die Tatsache, dass ich Falafel um zwei in der Früh kriege, da ist mir auch ganz warm ums Herz gegangen gewesen. Aber auf der anderen Seite ist mir halt auch warm am Herz gewesen, weil, wie gesagt, dieser vegane Mann und hin und her und dieser Job, der mich Jahr und Tag damit beschäftigt hat, nachhaltiger mich zu ernähren, hat dann, wie gesagt, dazu beitragen, dass ich die Umstellung geschafft habe, und mit dem Mann bin ich halt nicht mehr zusammen, aber die vegane Lebensweise habe ich behalten. Genau das war aber so, dieser Anfang, wo ich versucht habe, für mich dieses österreichische Essen halt trotzdem einzukriegen, und es ist nicht gegangen. Es ist damals vor, und jetzt mittlerweile ist es vier Jahre her.

Speaker 3:

Es ist nicht gegangen, und das, was am Markt war, war überhaupt nicht das, was mir geschmeckt hat, und auch überhaupt nicht das, was für mich ein gutes Essen ist. Und ich kann mich noch erinnern, ich war in dem letzten Job, wo ich gearbeitet habe, und wir sind alle beisammengesessen, und das ganze Team hat Leberkäse gegessen, und sie waren so nett und haben mir so einen verpackten Leberkäse aus dem Supermarkt gegeben. Ich habe mir nur gedacht, bitte probiert es denn nicht, weil der ist so grauslig, dass nicht einmal ich den glaubhaft gut essen kann, schwierig dass ich mir dann irgendwie gedacht habe, es muss doch möglich sein, dass das österreichische Essen, das, was vom Metzger kommt, wo man weiß, was da drinnen ist, wo man diese ganze Beziehung hat, auch pflanzlich zu kriegen. Und das war dann meine große Mission, und mit dem Gedanken nämlich, nichts zu ändern und alles weiter zu tun, nur halt pflanzlich bin ich in die Selbstständigkeit gestartet.

Speaker 2:

Und hast du dann in die Küche gestartet und einmal probiert, wie man was mixen muss, damit man einen wohlschmeckenden Leberkäs kriegt?

Speaker 3:

Ich, muss echt sagen, ich liebe die Betriebswirtschaft, ich liebe die Kommunikation, aber ich bin überhaupt nicht die Köchin. Ich möchte jetzt einmal jetzt muss ich mich outen Also die Theorie, dieses Rezept zusammenzuschreiben und irgendwie zu schauen okay, wie kriege ich denn das hin? das hat funktioniert, aber die Tatsache dieser Leberkäse ist flüssig gewesen, und es war überhaupt keine Situation, die funktioniert hat, das selber zu machen. Und es war auch nicht das Ziel, es selber zu machen, sondern es war von Anfang an das Ziel, es sollte der Metzger machen. Was ich relativ schnell verstanden habe, ist, dass ich lebe zwar vegan, aber Leute, die ihren Fleischkonsum reduzieren wollen und das ist wesentlich der größere Anteil, da reden wir von 50 Prozent in Österreich die wollen genauso weiterhin essen, was sie lieben. Nur die vertrauen am Metzger.

Speaker 3:

Und deswegen war für mich eigentlich ganz am Anfang klar ich möchte gern was machen, was gemeinschaftlich funktioniert, nämlich zwischen Metzger und mir, und wo gemeinsam was entsteht. Und die Werte, die ich gekannt habe, nämlich woher kommt das, was ich esse, war für mich ganz klar es muss Gemüse sein, Gemüse, das halt von einem österreichischen Bauern kommt, und du hast in Österreich Erdäpfel, du hast Zwiefeln, du hast Kaffee, du hast ganz viele Gemüsesorten, die du großte beziehen kannst, und in dem Fall es darf kein Allergen drin sein, und Allergen heißt kein Weizen, kein Soja. Damit einfach dieses Argument ich kann es nicht essen, weil es ist Soja und sonst wegfällt. Und das Produkt oder der Gustl ist jetzt rein aus Erbsenprotein, rote Ruhm, zwiebelkaffee und Erdäpfel. Und das ist die Basis von dem pflanzlichen Leberkäs Käse, den ich anbiete Und für jeden, wie gesagt, zum Probieren, und wir gemeinsam mit österreichischen Metzgern produzieren, und das war für mich das, was man nie über den Schatten springen konnte, dann schafft sich jeder andere auch.

Speaker 3:

Und wenn da was Gemeinsames entstehen kann, dann ist das auch eine Möglichkeit, wie die Landwirtschaft und die Lebensmittelproduktion, wie sie jetzt ist, gemeinsam weiterentwickeln, so dass man das Handwerk, das man in Österreich hat, klar strukturiert. Das heißt, meine Metzger haben 21, 22 Mitarbeiter, das heißt, das sind kleine Metzger, meine Landwirte sind in Österreich verteilt von bis, und das ist die Basis. Das heißt, wenn man jetzt sagt, okay, vegan, und das ist irgendwie Regenwaldsoja, nein, ist es nicht. Für die veganen Produkte wird österreichische Soja verwendet, muss man gleich einmal dazu sagen. Aber die Tatsache ist, es geht mit dem gleichen Qualitätsanspruch, den du bei tierischen Produkten hast.

Speaker 2:

Und war es schwierig, einen Metzger zu finden, der vegan arbeitet. Das ist ja schon fast ein Widerspruch in sich gearbeitet.

Speaker 3:

Lebensmittelproduktion oder Lebensmittelhandel oder Lebensmittelvermarktung war für mich fremd. Das heißt, ich habe zwar Kontakte durch meinen Job gehabt Richtung Landwirtschaft, aber natürlich zu keinem Metzger. Und ich weiß noch meine ersten 100 E-Mails, die ich ausgeschickt habe weil das erste ist natürlich eine nette E-Mail an alle keine Antwort. Und wenn ich dann nachgerufen habe, war es eher so, dass ich bin jetzt nicht angefeindet worden, aber niemand hat sich über meinen Anruf gefreut, oder niemand hat sich jetzt gedacht hey, das ist was, was mich interessiert, und was ist meine Leidenschaft. Also, ich schreibe gern, und die Leidenschaft fürs Schreiben habe ich dann genutzt und habe in der Fleischer Zeitung Österreich eine Kolumne geschrieben, eine monatliche, und in dieser Kolumne habe ich erklärt, warum der Metzger und ich zusammenarbeiten sollen und was entsteht daraus.

Speaker 3:

Und das Best Practice als Beispiel habe ich erzählt. Ich lebe im siebten Bezirk, und wir haben so Brotkästen für 40 Wohnungen, und mein Produzent hat Käsegräner-Muster gemacht, hat die Kisten auf den Brotkasten gestellt, und wie ich heimkomme, werde ich gestohlen. Und genau diese Geschichten habe ich dann dort erzählt, nämlich es gibt Leute, die das haben wollen und die sich um das Ganze reißen, weil sonst wäre die Kiste in dem Fall nicht gestohlen, und dass das Niveau so gut geht, dass man es auch wirklich glauben kann, dass das funktioniert. Und das war so der Anfang plus zwei Minuten, zwei Millionen, wo ich ohne Produzent Prototypen dort präsentiert habe. Das hat dazu beitragen, dass ich zu meinem ersten Metzger gekommen habe, mit dem ich dann auch wirklich ein Jahr lang produziert habe, genau.

Speaker 2:

Spannend, spannend. Und da sind wir schon bei der nächsten spannenden Geschichte Zwei Minuten zwei Millionen oder Zwei Minuten zwei Millionen, ja, zwei Minuten zwei Millionen. Beim Pitchen sind ja die Worte extrem wichtig, oder Also auch, was sage ich in diesen zwei Minuten, was ist so mega wichtig? Und du warst ja extrem mutig, du bist, wie du gesagt hast, mit einem Prototypen ohne Produzenten hingegangen, oder Ja?

Speaker 3:

Ich muss auch sagen, ich habe zwei Minuten, zwei Millionen nicht kennengelernt vorher. Ich habe es gekannt, aber nicht angeschaut Und habe mir gedacht jeder, der ein Startup-Kunden wie Get2T, das kann nicht so schwer sein, dann hast du beworben.

Speaker 3:

Genau habe ich beworben. Du schickst dir das Video hin, und das Video ist gut angekommen. Ich muss sagen, es gibt unterschiedliche Arten der Pitche. Ich habe nur einen Pitch, und das ist immer Storytelling. Ich mache noch nie einen Sales-Pitch, zum Beispiel, pitch, und das ist immer Storytelling. Ich mache noch nie einen Sales Pitch, zum Beispiel, gemacht. Ich erzähle immer die Geschichte vom Metzger, weil ich glaube, es geht in der Kommunikation immer um Geschichten, wo Leute sich wiederfinden, und ich glaube, jeder von uns war jemals bei einem Metzger, und jeder von uns kennt dieses Rascheln vom Papier, die Glocken waren einiges, der Geruch, das Reichen von einem Wurstradl Für mich ist das das österreichische Essen, und mit der Geschichte nimmst du die Leute mit, und die Geschichte habe ich dort nicht mehr zu viel, aber mit der im Hintergrund, dass es keinen Metzger gegeben hat und dass es keinen Produzenten gegeben hat und dass es einen lila Leberkäs gegeben hat, lieber der Leberkäs, den ich einen Tag vorher als Muster gekriegt habe und wo ich am Tag vorher und das war für mich eine der schlimmsten Nächte meines bisherigen Lebens, ich bin nämlich dort Geburtstag gehabt, und die Aufnahme war an meinem Geburtstag, und am Tag vorher haben wir uns bei mir getroffen haben, uns die Ausstrahlung von Freunden von mir angeschaut, und diese Freunde sind live vor der Kamera wirklich fertig gemacht worden.

Speaker 3:

Das waren so Fragen wie was ist der Deckungsbeitrag, wie viel Produktions, wie viele Kapazitäten? Also Fragen, preis, also lauter Fragen, wo ich mir dachte, naja, er ist jetzt einmal aktuell, lila, es ist einmal kein Produzent. Also es war einfach nur ganz rudimentär, wo ich war, und genau, es war total rudimentär. Und nachdem sie es verkostet haben, habe ich meine ersten oder hätte ich meine ersten Investoren gehabt. Das heißt, ich war da 20 Tage alt und habe dann 100.000 Euro anboten gekriegt, genau, also, die Idee hat funktioniert. Ich muss ja dazu sagen, der Prototyp, den ich dort gehabt habe.

Speaker 3:

Ich habe vorher bei einer Messe bei der Wien Mania teilgenommen im August, und dort waren wir ausverkauft in diese drei Tage. Also, dass die Nachfrage da ist, dass das Produkt funktioniert, habe ich gewusst, aber dass du die Serien fertig kriegst in Anführungszeichen, das ist nochmal eine ganz andere Liga. Da haben wir von, ich sage mal, einer halben Tanne Leberkäs geredet, das würden vor Ort Prototypen werden und dann weiterhin Prototypen werden. Nur im Fernsehen wird das mit Licht beleuchtet, und du siehst das Produkt schon mal ganz anders, wie es bei einer Veranstaltung ist, wo es im Dresden ist. Es waren verschärfte Situationen dort einfach, aber es war de facto ein Prototyp, das heißt, es war das zweite Mal, wo wir es produziert haben, oder das zweite Mal, wo ich überhaupt das Produkt in der Hand gehabt habe.

Speaker 2:

Und du hast es aber ausgeschlagen, oder? Jetzt müssen wir ein bisschen spoilern, für alle jene, die es nicht gesehen haben. Du hast, glaube ich, die 100.000 ausgeschlagen, oder?

Speaker 3:

Ich habe damals genau, ich habe damals die 100.000 ausgeschlagen. Ich habe es bis heute ausgeschlagen. Also ich bin klassisch gebootstrapped. Gebootstrapped heißt, ich habe auf Eigenkapital das ganze Startup aufgebaut und muss dazu sagen du kennst mich, ich komme aus keiner Unternehmerfamilie, ich habe nicht reich geerbt, sondern das ist das, was ich erspart habe. Und das war so der Anfang, wo ich mir gedacht habe, wenn ich mir ein Auto kaufe und ich fahre es gegen eine Wand, ist es leider Gottes wahrscheinlich der gleiche Effekt wie die Tatsache, dass ich versuche, mein Business zu starten. Mit dem Geld habe ich dann angefangen, und das war ja. Mit dem habe ich dann eigentlich in diesem ganzen Modell, also in dem ganzen Prozess angefangen, und es hat mir jeder ein Angebot gemacht, dort. Und genau, ich muss nur ganz einfach sagen ich tue mir privat, ich habe privat keine Beziehung, ich habe keine Kinder, ich bin nicht verheiratet. Generell Bindung ist für mich nicht schwierig, aber ich habe diese lange Bindung nicht. Und für mich war das eine Vorstellung, wie du kennst jemanden vier Monate, und du teilst dein Business mit ihm. Also für mich war das eine Vorstellung, wie du kennst jemanden vier Monate und du teilst dein Business mit ihm. Also für mich war das eine Vorstellung, wo ich mir gedacht habe das bin nicht ich. Ich möchte gerne meine Entscheidungen treffen können, und ich möchte gerne, ich sage mal, entscheidungen treffen, die nicht monetär immer nur gemessen werden können. Ich bin klassischer Impact-Startup, das heißt, ich habe ein Business-Modell, aber gleichzeitig ein Impact-Modell. Und manchmal kostet Nachhaltigkeit einfach was, und ich möchte nicht auf Kosten meiner Vision oder dem, was ich mir vorstelle, entscheidungen treffen müssen, weil der andere, der 10%, sagt, das machen wir anders. Beispielsweise in einem Gespräch ist die Idee gefallen, nadine, und wenn es nur ein Scherz war, damals machen wir einen Ungustl zum Gustl aus Fleisch. Und was soll ich denn machen? Wenn mir die Firma zum Teil nicht mehr gehört hat, wäre mein Ungustl dem Ungustl, Und es entspricht aber nicht der Vision, die ich ja habe, weil ich möchte ja überwiegend pflanzlich, und ich möchte nicht einen Fleischkonsum erhöhen, sondern ich möchte einfach einen Teil Richtung pflanzlich shiften, das heißt, wie ORF wieder gesagt, unterjubeln. Ich weiß nicht, wie die ORF-Dokumentation, wo die Aussage war wie hat er geheißen, der Hanno Settele? Der Hanno Settele hat irgendwie gesagt, du willst Menschen das Pflanzliche unterjubeln, und ich glaube, das stimmt Ja.

Speaker 3:

Deswegen macht man das auch mit Fleischalternativen, nicht nur, weil es selber gern ist, sondern weil man es guten Menschen unterjubeln kann, weil jeder weiß, was ein Leberkäse ist. Es ist immer schwierig, die Diskussion warum muss es so ausschauen, warum muss es so heißen? weil großteils fleischreduzierende Menschen ja diese Produkte kaufen, und die gehen nach, muss man hart sagen, nach der Funktionalität. Und ein Leberkäse, ein Käsekreiner wird zum Sämmerl gegessen, ein Bosner ist im Weckerl drin. Das sind ganz klare Anwendungen und ganz klare Funktionen. Deswegen sind die ja so, wie sie sind.

Speaker 2:

Ich sehe schon, du hast einen unglaublich pragmatischen Ansatz dazu. Was ich rausgehört habe, ist, dass du extrem viel Mut bewiesen hast in deiner Gründungsphase. Richtig, also irgendwie. Das erfordert ja einen unglaublichen Mut dazu zwei Minuten, zwei Millionen gehen, oder zwei Millionen, zwei Minuten ohne irgendwas, oder.

Speaker 3:

Ja, ich muss sagen, es war mein Umfeld wesentlich nervöser als ich. Also es war dann schon so. ich kann mich noch erinnern, dass mein Papa kurz bevor Ankauf sagt Nadine, du kommunizierst seit ein paar Monaten schon, und du tust das, und du bist gleich im Fernsehen, und du hast de facto noch kein Produkt. ein paar Monate schauen, und du tust das, und du bist gleich im Fernsehen, und du hast de facto noch kein Produkt. Und ich habe dann gesagt Papa, ich weiß, wie das ganze Produkt sein soll, ich weiß, was drinnen sein soll, wie es ausschauen muss. Es muss nur mehr hinhauen. Und für mich war einfach die Vision, wo ich hin will, so klar.

Speaker 3:

Das ist ganz witzig. Ich habe mir das vorstellen können. Ich habe einfach gewusst, wer es produziert hat. ich wusste, wie es produziert wird. Ich habe halt nur den Namen von dem Produzenten noch nicht gekannt. So muss man sagen. damals war es dann der Scheitrer, jetzt ist es der Staudinger. Das sind großartig mittelgroße bis kleine Metzger. Das hat sich ergeben, weil du stehst ja dann da, und das Wichtigste ist halt auch, immer wieder diese Sachen mit anderen zu besprechen. deswegen der Eingangsfrage was bewirkt reden? Motivation? nämlich das, dass du andere auch begeisterst, und der hilft dir. dann.

Speaker 3:

Zum Beispiel den ersten Produzenten habe ich klassisch über jemanden, den ich durch diesen Artikel oder diese Beiträge, die ich geschrieben habe das war ein Chefredakteur, wieder von einem Fleischermagazin, und der hat mir geholfen, dass ich meinen ersten Metzger gekriegt habe. Das heißt, ich profitiere ja extrem durch die Fleischindustrie. ich brauche die Fleischindustrie in Anführungszeichen, damit das alles funktioniert. Also es ist im ersten Schritt wirklich ein Hand in Hand, und wenn es als Geschäftsmodell auch funktioniert, und Nachhaltigkeit ohne ein Geschäftsmodell funktioniert nicht. Es ist nett, wenn man irgendwie sagt, ja, ich mache, ich würde die Welt verbessern, ja, aber am Ende des Tages du hast Mitarbeiter, die bezahlt werden müssen, du musst Rohstoffe kaufen.

Speaker 3:

das funktioniert über das, dass es ein vernünftiges Businessmodell ist, und da muss ich sagen, kommt immer wieder die Betriebswirtin dann Gott sei Dank oder nicht Gott sei Dank, sondern die ist da. Das heißt, das ist keine Fantasie und Illusion, sondern das ist auf der anderen Seite ein Businessmodell, das funktioniert, und das auf gesunde Viersteine. Und das muss auch, weil ich bis heute noch keine Förderungen gekriegt habe. Das heißt, das, was die Pflanzerei ist, die ist, erwirtschaftet dieses Geld, weil mehr Nachfrage wie Angebot da ist Und weil das eine gute Nische ist, nämlich österreichisches Essen. Und in der Nische, in dieser hochwertigen bleibe ich drinnen, und solange ich mich da bewege, ist es ein kluckertes Blatt so Du hast reden, kommen die Leute zusammen.

Speaker 2:

Hat sie eben schon gehört? Hast du einen Tipp für Menschen, die vielleicht noch nicht gegründet haben, die eine Vision haben, die vielleicht das Produkt ganz klar sehen und sie vielleicht noch nicht trauen, so mutig zu gründen, wie du das gemacht hast? Was wäre der eine Tipp, den du den Menschen gibst?

Speaker 3:

Also ganz in dem Sinne wie gesagt, redet mit viel Leuten darüber. Es ist ganz wichtig, dass man nicht in seinen Kamm weil es ist immer so, redet nicht darüber, verrat es kaum. Ich sage es euch ehrlich das gibt kein. Also das müsste so eine technische Innovation sein, und dann hast du gedanklich schon so viel Vorsprung, dass irgendjemand dir das wegnimmt, sehr unwahrscheinlich. Es wird maximal so sein, dass du im Gespräch merkst, wo du noch irgendwie, was du vielleicht noch brauchst, damit es diese letzte Initialzündung ist. Und ganz wichtig in diese Gespräche und so ist es mir auch immer gegangen du hörst ganz oft den Satz das kann ich mir nicht vorstellen. Bist du sicher, dass du das kannst? Du hast eigentlich nicht die Kompetenzen. Das sind die Ängste, die andere haben. Her, über das einmal weg. Das ist ganz wichtig. Diese ganzen Ängste, die da sind, soll nicht das? Ich habe immer so das Gefühl gehabt am Anfang bei mir. Ich habe einmal die Ängste von allen anderen wegbringen müssen, damit ich mich mit mir selber beschäftigen kann. Also, das muss man echt viel separieren. Was sind meine eigenen Gedanken und was sind das von anderen. Aber mich hat das nur bestärkt, mich hat das echt nur bestärkt zu sagen hey, ich will das machen, ich gehe in dem auf, und ich weiß nicht, wie es dir geht, wenn du etwas gern machst. Du stellst dich in der Früh auf und hast schon Gedanken im Kopf, wie es dir weitergeht. Dann am Abend, und du redest, du umgibst dich mit Menschen, die auch ähnlich sind, die auch ich sage immer irgendwelche Visionen spinnen und im Echtesten sind es nicht so Spinnen im Negativen sondern die auch motiviert sind, etwas weiterzubringen. Und wenn du dich mit Menschen umgibst, passiert das automatisch, und das Nächste ist und das ist mein großes Learning, und ich sage immer dieses Wort Vorwärts scheitern. Ich habe das von Willi von. Der sagt das immer, und das stimmt.

Speaker 3:

Dieses Bilderbuchgründen gibt es nicht. Es gibt es nicht, und lasst euch das von keinem einreden. Es ist alles super, und wir machen von Anfang an hunderte Millionen oder hunderttausend Umsatz, und in 18 Tagen kriegt es das, und das ist alles nicht real. Das wird vielleicht ein paar geben, wo das hinkommt, aber die Masse muss das wirklich erarbeiten. Die Masse kommt nicht aus einer Unternehmenfamilie, die Masse kommt nicht von einer Erbschaft, die man mal kurz am Kopf hauen kann.

Speaker 3:

Die Masse von uns muss das harte arbeiten zu denen ziehe ich auch Und schaut, dass diese Fehler einfach als Desekt dazugehören. Also, ich komme jetzt gerade von. Wie wir uns gerade gehört haben, stürzt mir der Computer zum 50. Mal ab, und ich habe meine Dateien nicht gespeichert. Ich fange jetzt nach unserem Gespräch wieder mit dem Video, das ich für Einreichung brauche, wieder von vorne an.

Speaker 3:

Nadina Learning, vielleicht schaust du mal, dass du einen gescheiten Server kriegst, damit es nicht alles so wird, wie du es jetzt Ist. Eine Kleinigkeit jetzt, aber trotzdem eine, die ich jetzt nochmal mache, die ganze Zeit ärgern, oder. Ich denke mir einfach okay, eh gut, dass es mir bisher noch nicht passiert ist, ist das erste Mal und werde nach unserem Gespräch jetzt gerade schauen, was für bessere Speichermöglichkeiten es gibt, wie bei mir. Aber das gehört einfach dazu. Manches kostet Geld, manches kostet Zeit, aber am Ende des Tages, wenn du jetzt ein MBA in irgendeiner Bildungseinrichtung machst, kostet das 26.000 bis 30.000 Euro, oder du hast einfach ein Fehlerbudget, und für mich war das irgendwie so, dass ich gesagt habe, ich habe ein gewisses Fehlerbudget, jedes Jahr ist ein gewisser Betrag. Das sind Fehler.

Speaker 3:

Am Anfang waren es Mitarbeiter gewesen, wo ich mir gedacht habe, ich weiß nicht, wie ich richtig besetze, wer welche Tätigkeit macht, und es hat eine Fixkosten. Das heißt, du kannst Fixkosten nicht so schnell wegbringen, wenn du merkst, der Kunde bricht den Weg. Das sind alles Learnings Und das Einzige, was man sich vornehmen sollte. Und mein Papa hat einmal zu mir gesagt das erste Mal ist eine Erfahrung, das zweite Mal ist ein Fehler. Also nein, das erste Mal ist ein Fehler, also das erste Mal ist eine Erfahrung, das zweite Mal ist eine Erfahrung, das dritte Mal.

Speaker 3:

Du machst manche Fehler, fünf, sechs, sieben Mal, einfach, weil sie so in der Struktur drin sind und du selber einfach so schnell handelst, dass du teilweise ich bin nicht so richtig zum Denken gekommen, da hast du schon wieder irgendwie was gemacht. Und dann denkst du oh, und schon wieder ist es passiert, passt. Aber beim siebtenmal, achtenmal, so wie es bei mir jetzt ist, ja, wird es dann Aber auch diese Geduld und nicht nur streng zu sich sein, sondern halt auch hergehen und sagen okay, dann ist es passiert, fertig, auf, weiter geht's. Und lass dir nicht von dem oder lass dir nicht das Gefühl geben, dass alle anderen besser machen wie du, und wenn es alle anderen besser machen, ist es auch vollkommen egal. Also von dem her einfach machen, machen, machen, machen, genau.

Speaker 2:

Was für motivierende Aufmerksamkeit Einfach machen. Ich finde, auch, wir testen viel zu wenig. Oder Also jedes Gespräch, wo du dein Produkt vorstellst, ist ja im Endeffekt ein Minitest. Oder Kommt das an, kommt das nicht an? So wie du auf der Messe warst und ausverkauft warst, du hast gewusst, okay, dieses Produkt, das will man haben. Oder Testen, testen, testen im Endeffekt auch Ja, voll gut, die ein bisschen mehr von dir wissen wollen oder vielleicht über deine Produkte oder vielleicht sogar den Gustl bestellen wollen, weil ich glaube, den gibt es sogar online zum Bestellen. Wo findet man die?

Speaker 3:

Genau du wwwdie-pflanzereicom, und genau da findest du jetzt den Gustl, und mittlerweile gibt es schon eine Gustl-Gang dazu. Das heißt nicht nur fünf Varianten von einem Leberkäse, weil wir Österreicher haben ganz viel vorlieben, was Leberkäse betrifft. Ich zum Beispiel, ich liebe den Käse, leberkäse, käse darfst du als vegane Variante nicht sagen. Das heißt Gaudigustl, mein Tipp eigentlich. Oder Schnitzelkäse, greiner. Auch süße Sachen haben wir. Wir haben die ersten Konditoren, das heißt, das heißt Kaiserschmarrn, oder was ist ich heute? Gute Frage, grillen, super viele Grillprodukte, ripperl, genau, ripperl, ripperl, die Länge drüber noch Ripperl, wären es heute Sehr gut.

Speaker 2:

Wir werden es verlinken, die Pflanzereicom. Ich sage vielen, vielen Dank für deine Zeit. Vielleicht bis zum nächsten Mal Mal schauen, was sich noch ergibt, und dann wünsche ich dir jetzt ganz viel Erfolg beim Aufnehmen deines Videos, freue mich auf ein Wiederhören, und bis zum nächsten Mal, baba. Danke dir.

Speaker 3:

Liebe Grüße nach Vorarlberg Und zurück nach Wien.

Speaker 1:

Wie Worte wirken. Das ist ein Podcast für dein persönliches und berufliches Wachstum. Es geht um effiziente und effektive Kommunikation. Gestaltet wird der Podcast von Helga Boss und Heidi Winsauer. Wenn dir gefallen hat, was wir dir hier bieten, dann freuen wir uns über eine kurze Rückmeldung. Unsere E-Mail-Adressen findest du in der Beschreibung verlinkt. Bis zur nächsten Podcast-Folge wünschen wir dir eine gute Zeit und erfolgreiche Gespräche.

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