Wie Worte wirken

Folge 85 mit Ingrid Hofer über die Hausgeburten ihrer 3 Kinder.

Helga Boss und Heidi Winsauer

Ein Gespräch, das mit Mythen aufräumt und einen frischen Blick auf ein uraltes Thema wirft: die Geburt. Kinderbuchautorin Ingrid Hofer teilt ihre bemerkenswerten Erfahrungen mit drei Hausgeburten, die sie als "kurz, intensiv und grandios" beschreibt – ein Kontrast zu den angstbehafteten Narrativen, die unsere Gesellschaft oft prägen.

Wir tauchen tief ein in die Realität von Hausgeburten jenseits der gängigen Vorurteile. Entgegen der landläufigen Meinung gibt es bei einer gut vorbereiteten Hausgeburt "keine Sauerei", wie Ingrid humorvoll berichtet. Die erfahrene Hebamme sorgt für einen reibungslosen Ablauf, von der Vorbereitung mit Malervlies bis zur Durchführung der Geburt an dem Ort, an dem die Mutter sich am wohlsten fühlt – sei es auf einem Geburtsstuhl, in einer Geburtswanne oder in einer anderen Position, die die Schwerkraft optimal nutzt.<br><br>Besonders erhellend sind Ingrids Einblicke in die oft übersehene Rolle des Partners. Mit einer Prise Humor erzählt sie, wie ihr Mann nach jeder Geburt "viel schlimmer beieinander war" als sie selbst – ein wichtiger Hinweis darauf, dass auch Väter auf dieses intensive Erlebnis vorbereitet sein sollten. 

Hör rein, teile deine Gedanken und hilf mit, ein Thema aus der "Ecke-Randzone wieder in die gute Mitte zu rücken". Denn wie Ingrid so treffend sagt: "Es gibt nichts Großartigeres als eine Geburt."

Tausend Dank an Ingrid Hofer für die privaten Einblicke und die Offenheit. Diese Podcastfolge war mit Abstand die lustigste Folge. 


Wichtige Links:


Heidi Winsauer:

Wie Worte wirken. Das ist ein Podcast, bei dem Menschen aus ganz unterschiedlichen Berufen über ihre Erfahrung und über ihr Wissen sprechen, wie Worte wirken und welche Kraft sie dadurch entwickeln. Es geht also um effiziente und effektive Kommunikation. Viel Spaß Heute im Studio und sogar mit Bild. Diesen Podcast kann man auf YouTube dann anschauen. Mein Name ist Heidi Winsauer, und hier haben wir Ingrid Hofer. Ingrid, du bist so vieles, Das Wichtigste ist Kinderbuchautorin. Genau Als solche trittst du auch auf, machst diese Lesungen, und dann kommen wir noch zu viel und mehr. Das sagst du dann selber. Aber zuerst auch für dich die erste Frage wie wirken Worte bei dir? mache ich jetzt die Ergänzung aus der Perspektive einer Mama von drei Kindern.

Ingrid Hofer:

Tja, also, als berufstätige, selbstständige Mama macht man natürlich oder mache ich immer wieder die Erfahrung, dass die Leute auf jeden Fall felsenfest davon überzeugt sind, dass ich irgendwann ein Burnout haben werde. Ich muss quasi eines haben. Ja, das passiert mir tatsächlich immer wieder, und ich bin immer ganz erstaunt, weil ganz oft sind das natürlich Menschen, die ich nur von kurzen Begegnungen kenne, die sich dann trauen, mir zu sagen, dass ich wahrscheinlich bald ein Burnout erleben werde. Und mich amüsieren solche Dinge immer wieder, weil erstens, die Menschen kennen mich ja gar nicht, und sie wissen überhaupt nicht, was ich für eine Energiequelle in mir drinnen habe, wo das alles hinfließt, was ich alles austacken kann, und natürlich auch sich anmaßen, hier einfach eine Diagnose zu stellen über jemanden, den sie quasi nicht kennen.

Heidi Winsauer:

Soll heißen, wenn ich es richtig verstehe Worte wirken manchmal wie eine Prognose, oder eigentlich bauen sie eine Distanz auf, weil du gerade gesagt gesagt, ich weiß gar nicht, wie die da darauf kommen, ja genau, und dann geht man ja schon ein bisschen auf Abstand, oder?

Ingrid Hofer:

Ja, ich habe Gott sei Dank eine ordentliche Portion Humor mitbekommen, und mich amüsieren solche Dinge sehr, und ich schreibe sie mir meistens auch ganz kurz auf, damit ich mich daran erinnere, dass das einfach passiert ist, weil ich finde es dann lustig, und ich kann das immer irgendwie dann verwerten, quasi in einem Lied oder in einer Geschichte in späterer, in weiterer Folge.

Heidi Winsauer:

Okay, coole Sache, ingrid. Über das Thema, das wir heute reden wollen, sind wir zufälligerweise gestolpert durch eine Bekannte, gemeinsam, gemeinsam mit die Helga, die ja auch diesen Podcast macht, nämlich Hausgeburt. Und ich habe spontan gesagt, ich habe überhaupt keinen Bezug zu dem Thema. Ich will mit dir darüber sprechen, damit ich was lerne.

Heidi Winsauer:

Die Idee von einem Gespräch ist ja, dass man sich näher kommt oder dass man einem Thema näher kommt. Ich muss jetzt dazu sagen ich habe zwei Kinder auf diese Welt gedrückt. Ich halte ihnen das auch regelmäßig vor. Ich habe die mit viel Schmerzen auf diese Welt gebracht. Pass jetzt gefälligst besser auf dein Leben, oder keine Ahnung was. Ich war im Krankenhaus, und es war keine schöne Erfahrung. Ich muss jetzt ehrlich sagen, es geht vorbei, aber es gibt jetzt Netteres. Du hast drei Hausgeburten erlebt und strahlst. Wenn du daran denkst, erzähl bitte.

Ingrid Hofer:

Für mich waren wirklich alle drei Hausgeburten ganz großartige Erfahrungen. Es ist natürlich eine Naturgewalt, so eine Geburt. Also das will ich nicht beschönigen, und wenn man drinsteckt, kommt man ja auch nicht mehr raus, die Nummer auf. Das wird einem aber erst dann richtig bewusst, wenn es das erste Mal losgeht. Aber nichtsdestotrotz, das war einfach mein Wunsch. Ich hatte eine sehr liebe Freundin. Die hat sechs oder sieben Monate vor uns das erste Kind zur Welt gebracht und hatte sich schon für eine Hausgeburt entschieden, und bei mir war das immer so ein Wunsch, den ich aber vielleicht mich gar nicht getraut hätte, wirklich wahr werden zu lassen.

Ingrid Hofer:

Auf jeden Fall hat die eine wunderbare Hausgeburt gehabt, auch Anstrengungen und alles. Aber es war dieser Moment, wo sie gesagt hatte und dann lagen wir am Abend zu dritt im Bett, und es war so fantastisch, also so bezaubernd. Und wie sie mir das erzählt hatte, habe ich mir gedacht das will ich auch, ich will auch Genau das ist meins Zu dritt, wenn das Kind da ist, liegen wir zu dritt im Bett. Das war mein Idealbild nach der Geburt, und dann bin ich es angegangen. Dann habe ich mich mit dieser Hausgeburten-Hibame getroffen. Es hat sofort gefunkt. Ich habe bis heute einen sehr, sehr guten Kontakt zur Silvia, und wir haben dann tatsächlich alle drei Kinder mit der Silvia auf die Welt bringen dürfen.

Heidi Winsauer:

Wow, in meinem Kopf war es tausend Fragen. Ja, frag mich, bubububububu, tausend Fragen. Und Ja, frag mich, als du das in deinem näheren Umfeld bekannt gegeben hast, wie waren da die Reaktionen? Es hat sich niemand gewundert.

Ingrid Hofer:

Okay, das war klar Ganz ehrlich. Mein Frauenarzt ich war damals so bei einem Arzt der hat zu mir gesagt, er ist überhaupt nicht begeistert und er findet es ganz, ganz schlimm, dass ich das machen möchte. Aber wenn er es jemandem zutraut, dann mir, und ich habe mir das sowieso von vornherein zugetraut. Das sagt auch die Hausgeburtenheberin, die Silvia hat mir auch gesagt, es kommen ja nur Frauen, die sich da gar nicht die Gedanken dazu machen.

Ingrid Hofer:

Was könnte alles passieren? Ich habe mir immer gedacht, den Körper habe ich ja bekommen. Es haben schon zigtausende Millionen Frauen vor mir Kinder auf die Welt gebracht, genau, und für den Notfall ist ja alles auch bereit.

Heidi Winsauer:

Jetzt hast du zwei wichtige Dinge gesagt Zig Millionen Milliarden Frauen vor dir haben es schon geschafft. Sch. 30 Millionen, wahrscheinlich Milliarden Frauen vor dir haben es schon geschafft. Schrägstrich, viele sind aber auch daran gestorben. Genau, und wir haben ja jetzt die medizinische Versorgung, jawohl, trotzdem spannend, dass das so ein emotionsgeladenes, behaftetes Thema ist.

Ingrid Hofer:

Was bist du verrückt? Ja genau.

Heidi Winsauer:

Was ist denn das Verrückte? Also was weicht denn da von der heutzutage Norm ab, was die Leute so empört manchmal oder überrascht?

Ingrid Hofer:

Ich glaube, dass es einfach der Lauf der Geschichte ist, dass eben früher zum Beispiel die Frauen so oft gestorben sind, und da kommen natürlich ganz viele Aspekte dazu. Heutzutage ist man ja in der Schwangerschaft schon so gut betreut, so gut untersucht, man weiß ständig, auf welchem Stand man ist. Und eine Hausgeburt wird nur dann erlaubt, wenn alle Grundvoraussetzungen da sind Das Kind muss richtig liegen, der Mama geht es gut, dem Kind geht es gut, es werden die Herzschläge, alles wird ganz genau kontrolliert, bevor es überhaupt das Häkchen gibt. Okay, eine Hausgeburt darf gemacht werden. Und ich glaube auch, dass ein gesellschaftliches ich würde es mal wirklich Problem nennen ist, dass die Menschen einfach mit einer Geburt immer das Allerschrecklichste verbinden. Also mir ist das so oft passiert.

Ingrid Hofer:

Gerade in der ersten Schwangerschaft ist mir das so bewusst geworden. Mir hat man Geschichte erzählt von den allerschlimmsten Geburten dieser Welt, und ich habe mir gedacht erstens will ich sie nicht hören. Ich kriege jetzt mein erstes Kind Aber auch da hat mir mein Humor sehr gut geholfen Und Man erwartet, dass eine Geburt elendig, lang dauert und einfach nur schrecklich ist. Meine drei Geburten waren super turboschnell. Ich muss auch dazu sagen, dass ich nicht von der ersten Wehe an auf die Uhr geschaut habe, sondern mir gedacht habe okay, die Silvia hat gesagt setz dich auf den Ball, wenn es losgeht. Atme, mache irgendwas, lies ein Buch, keine Ahnung. Das habe ich befolgt, und als dann wirklich losging, haben wir die Silvia angerufen, und dann waren das erste Kind war in dreieinhalb Stunden da, vier Stunden, und das zweite ebenfalls, und das dritte kam in zwei Stunden da. Also, es waren für mich kurze, intensive, grandiose Geburt. Ich habe es einfach so für mich empfunden.

Heidi Winsauer:

Ein spannender Aspekt, weil geht die Geburt bei der ersten Wehe los?

Ingrid Hofer:

Ja eben aber ich glaube, das kommt sich auf die Frau drauf an Will ich auch ein bisschen leiden? möchte ich das dann natürlich auch so erzählen, dass es ganz furchtbar war? oder möchte ich sagen, es war voll cool, es war anstrengend, es war schmerzhaft, es war eine Naturgewalt, aber es war eigentlich super grandios, Und ich finde also, mir zumindest ist das so gegangen als das erste Kind, dann auch beim zweiten und dritten. Aber wenn das Kind rauskommt, dann denke ich also, ich habe mir gedacht, ich habe noch nie etwas Grandioseres geschafft, etwas Großartigeres.

Heidi Winsauer:

Es gibt nichts Großartigeres als eine Geburt in meinen Augen.

Ingrid Hofer:

Hast du manchmal das Gefühl, dass die Kinder, so wie sie auf die Welt kommen, dann auch weiterleben? Ich glaube schon, dass eine Geburt ganz viel fürs weitere Leben bedeutet. Das glaube ich schon. Also, inwiefern in welche Richtung das dann geht, das weiß ich jetzt nicht. Dazu habe ich auch zu wenig gelesen.

Heidi Winsauer:

Aber es passiert auf jeden Fall Das.

Ingrid Hofer:

Unterbewusstsein merkt sich das Sich einmal durchkämpfen. Ja also, es gibt da ja Berichte von Kindern, wo zum Beispiel auch die Mama gestorben ist oder was auch immer. Das trägt man dann tatsächlich weiter.

Heidi Winsauer:

Körpergedächtnis, glaube ich, nennt man das Ja genau.

Ingrid Hofer:

Da gibt es schon wirklich auch sehr berührende Geschichten dazu.

Heidi Winsauer:

ja, Was hätte dich abgehalten, das zu machen. Hausgeburt.

Ingrid Hofer:

Es fällt mir spontan gar nichts ein. Also, wenn eben, wenn die Voraussetzungen nicht da gewesen wären, hätte ich gesagt, okay, dann geht es halt nicht. Aber so war es für mich, ich musste mir die Frage gar nicht stellen.

Heidi Winsauer:

Und ich wüsste auch nicht, was mich aufhalten hätte können. Und weh tut es immer Also, wenn das Kind rauskommt.

Ingrid Hofer:

Atmen muss man auch immer.

Heidi Winsauer:

Es ist einfach zu groß für den Ausgang. Das ist nicht witzig, keine lustige.

Ingrid Hofer:

Geschichte Schlecht organisiert, mein Lieber schlecht organisiert, ja, ja.

Heidi Winsauer:

Also ich verstehe die Frau nicht. Die sagen sofort wieder froh, dass es zwei Gesunde waren bei dir drei. Was ich schon noch spannend finde der Aspekt also sorry, jetzt wird es schwierig, wir haben das auf YouTube auch noch aber die Bilder aus dem Kopf kriegen, weil ich meine, es ist ja auch bei einer Hausgeburt, da ist ja viel Blut im Spiel, genau. also das finde ich eigentlich das.

Ingrid Hofer:

Lustigste, dass Frauen, die im Spital geboren haben, das tatsächlich als das Schlimmste im Kopf haben. Also eine ganz liebe Freundin, die hat zu mir gesagt und die ganze Sauerei im Bett, im Darm? Und es ist tatsächlich so, es gibt keine Sauerei bei einer Hausgeburt. Das glaubt mir jetzt wahrscheinlich niemand, aber die Hebamme hat das so im Griff. Das ist ein Wahnsinn wirklich. Also, ich habe mir dazu natürlich auch im Voraus nie Gedanken gemacht, weil ich war ja noch nie bei einer Geburt dabei, und die Silvia hat uns da ganz genau instruiert, und das ist jetzt vielleicht für die Menschen daheim wirklich interessant. Also, wir wurden zum Beispiel beauftragt, wir haben eine ganze Liste von Aufgaben bekommen, die wir erfüllen müssen und was wir alles vorbereiten müssen, und darunter waren zwei Rollen, malervlies zu organisieren. Damit wird der ganze Boden ausgelegt, tatsächlich, aber nicht wegen dem Blut oder wegen dem Dreck, sondern damit die Mama nicht hinfällt, weil das einen guten Grip gibt, egal auf welcher Unterlage der ausgebreitet steht.

Ingrid Hofer:

Stimmt, ich habe gerade Handwerker bei mir daheim Probiert, das aus, auf Malervlies rutscht man nicht. Ja, es ist lustig, aber es ist wirklich die Fläche, die für die Geburt ungefähr aus vorgesehen wird, also auch die Fläche, die für die Geburt ungefähr aus vorgesehen wird, also auch im Badezimmer natürlich. Das war bei uns die Situation Schlafzimmer, türe, bad, badezimmer mit Badewanne, da war alles schön ausgelegt. Das hat mein Mann gemacht, während ich geatmet habe und die Silvia sich auf den Weg gemacht hat. Und es war bei mir bei uns bei allen drei Geburten tatsächlich so, dass es keine Sauerei gegeben hat. Ich habe alle drei Kinder auf dem Geburtssessel zur Welt gebracht, und da sitzt du ja auf einem Fleck, und der Fleck ist unter dir, den hat die Hebamme im Griff, die schaut da die ganze Zeit dazu. Da wird viel mit Küchenrolle, mit diesen Einwegpapieren gearbeitet. Ein.

Heidi Winsauer:

Müllsack steht zur Verfügung. Ach so Moment. Hausgeburt bedeutet nicht im Bett, Nein Das.

Ingrid Hofer:

Kind kommt genau dort zur Welt, wo die Frau sich das wünscht. Also, ich hätte es auch in der Badewanne auf die Welt bringen können, natürlich. Also es schaut sich ja die Hebamme alles an. Es gibt zum Beispiel auch Frauen, die in einem in diesen drei, zwei Meter kleinen Babypools die Kinder im Schlafzimmer zur Welt bringen. Also, wenn das der Wunsch ist der Mama das habe ich jetzt für mich nicht vorgesehen gehabt, Konnte ich mir nicht vorstellen Hat dann auch tatsächlich nicht geklappt. Bei einer Geburt habe ich es in der Badewanne versucht, Das hat aber überhaupt nicht funktioniert. Da war ich dann gleich wieder draußen. Also deswegen nein, man bringt nicht im Bett dieses Kind auf die Welt, wenn es nicht. Also von den Geburtsgeschichten, die ich kenne, war keine der Hausgeburtenfrauen im Bett um das Kind auf die Welt zu bringen.

Heidi Winsauer:

Man sagt ja sowieso, eigentlich die Geburt im Liegen ist total daneben.

Ingrid Hofer:

Das kann man auch nicht. Das die Schwerkraft hilft da ja überhaupt nicht, oder Genau.

Heidi Winsauer:

Das war ja eine Erfindung der Medizin, weil es für die Ärzte feiner ist, dass die Frau liegen muss Und kann schauen, was passiert. Oh, la, la, wann kommt es denn endlich? Aber die natürliche Geburt bedeutet nutze die Schwerkraft.

Ingrid Hofer:

Das finde ich zum Beispiel auch so ein Thema. In Filmen wird die Frau immer liegend im Gebären dargestellt, und ich denke mir, das hat sich schon so manifestiert in den Köpfen, dass jede Frau glaubt, sie muss das Kind im Liegen auf die Welt bringen, dass das andersrum total viel einfacher ist. Und das sind genau diese Sachen, die sich schon über Jahre, jahrzehnte, jahrhunderte so für uns eben manifestiert haben, dinge, die eigentlich so gar nicht stimmen. Die sind so nicht richtig.

Heidi Winsauer:

Ja, manches gehört, hinterfragt oder kritisch hinterfragt, darf man auf jeden Fall. Betten gibt es ja auch noch nicht so lange in der Zivilisation. Also man muss sich ja schon einmal nur fragen wie haben die das vier Generationen vor uns gelöst?

Ingrid Hofer:

Man kann das ganz einfach bei den Urvölkern sehen. die gehen in die Hocke. Die gehen in die Hocke oder automatisch in den Vierfüßlerstand und bringen das Kind so zur Welt. Da gibt es kein Geschrei, da gibt es kein. Die bringen einfach dieses Kind zur Welt Ohne Drama.

Heidi Winsauer:

Ja gut, Was glaubst du, was braucht es, damit mehr Frauen sich zumindest wieder mit dem Gedanken auseinandersetzen, dass es etwas Natürliches ist, ein Kind auf die Welt zu bringen, dass es etwas Schönes ist, auf natürliche, sichere Art das Kind vielleicht auch zu Hause auf die Welt zu bringen?

Ingrid Hofer:

Ich glaube, dass es eigentlich fast Aufklärung braucht, also man müsste das wirklich in den Köpfen der Menschen ändern mit Geschichten, mit Erzählungen, mit Podcasts, die das unter die Leute bringen, dass das eben auch etwas einfach von der anderen Seite betrachtet werden kann. So wie alle Dinge. Es gibt immer eine Seite, die einen erschreckt oder wo man sich denkt wie machen wir das, wie gehen wir das an. Aber es gibt auch immer die andere Seite, wo man sagt ah, okay, funktioniert ja so auch. Und ich glaube, es wäre einfach an der Zeit, das mal von der anderen Seite zu betrachten.

Heidi Winsauer:

Das Thema Geburt einfach an der Zeit, das mal von der anderen Seite zu betrachten. das Thema Geburt. Weißt du, was wir noch überhaupt nicht erwähnt haben? Doch du mit einer Randnotiz Den Mann.

Ingrid Hofer:

Ja, genau mein Mann.

Heidi Winsauer:

Da spielen die Männer ja schon eine unwichtige Rolle.

Ingrid Hofer:

Genau. Also, eine Hausgeburt kann man nur dann machen, wenn man einen starken Mann zur Seite hat, der das aushält, und es war wirklich sehr lustig. Ich hoffe, er nimmt mir das jetzt nicht übel, dass ich das hier erzähle, aber bei allen drei Geburten war er am nächsten Tag viel schlimmer beieinander als ich. Wir haben das Schlafzimmer am ersten Stock, und er musste gefühlt tausendmal auf und abrennen, um noch das zu holen, um noch das zu holen. Dann brauchte es Wasser, tatsächlich wie in einem alten Film, es brauchte heißes Wasser, es brauchte das, es brauchte das, er konnte.

Ingrid Hofer:

Am nächsten Tag hatte mein Mann so musikalisch, dass er fast gestorben ist, und die Hebamme hat ihm dann eh also niemand hatte Mitleid mit ihm, und sie hat auch gesagt na, wer hat das Kind auf die Welt gebracht? Hallo, aber ein bisschen Leid hat er mir schon getan. Aber man muss wirklich sagen, es braucht einen Mann, der das auch will und auch mitträgt und auch kann, und er muss natürlich auch das Vertrauen in die Frau haben, dass sie das schafft, weil das war ja bei der ersten Geburt schon. Da weiß ja der Mann noch viel weniger, was auf ihn zukommt, als die.

Heidi Winsauer:

Frau. Und auch da wieder der Grund, weil man redet ja nicht, nein, das ist eigentlich nicht erwünscht, Es war früher. die Männer sind ja da noch die Unwissenderen, weil ich denke mir immer, mein Schwiegervater oder meine Schwiegermutter hat gesagt, die Männer, die waren früher nicht erwünscht im Kreuz.

Ingrid Hofer:

Ja, die waren nicht erwünscht.

Heidi Winsauer:

Also woher sollen denn die jungen Männer ein Wissen oder Erfahrung holen, wenn nie jemand ihnen darüber erzählt? wen willst du fragen? Genau, genau, Na witzig.

Ingrid Hofer:

Es gibt auch noch eine nette Episode eine liebe Freundin, die hat vor uns ein Kind auf die Welt gebracht, und die hat gesagt Ingrid, egal was passiert, du musst schauen, dass der Mann dir richtig die Hände gibt, Also wenn der sich hinter dich setzt, um dich zu stützen. Sie hat gemeint, du musst auf jeden Fall, er muss schauen, dass du ihn richtig hältst, weil sie hat ihrem Mann fast den Daumen gebrochen während der Geburt. Bestimmt auch nicht fein.

Heidi Winsauer:

Die kriegen voll das Fette. Aber also, wir fassen zusammen, wir müssen jetzt mal. Also erstens einmal Hausgeburt rechtlich möglich, absolut, wenn medizinisch bei den Untersuchungen klar ist, da geht alles den guten Weg, genau. Also, es hat nicht mehr und nicht weniger Risiko, das Kind zu Hause auf die Welt zu bringen oder im Krankenhaus. Weil muss man schon der Fairness selber sein es kann auch im Krankenhaus was schief gehen.

Ingrid Hofer:

Ja, kann es Oder.

Heidi Winsauer:

Man muss im Leben auch einfach mal vertrauen. Zweitens es gibt keine Sauerei. Bei mir gab es keine Weil. Es werden auch hier Vorkehrungen getroffen. Ja, natürlich Drittens es braucht eine gute Hebamme, die halt mit viel Erfahrung da hineingeht, und es sind gut ausgebildete Frauen, ja, auf jeden Fall.

Ingrid Hofer:

Das sind richtig coole Frauen, und ich finde auch wichtig, dass man mit der einen guten Draht hat. Also ich stelle mir nichts Schlimmeres vor, als wenn man dann eine Hebamme hat, wo man sich denkt um Gottes Willen, jetzt muss ich mit der Frau dieses Kind auf die Welt bringen, das auf die Welt bringen.

Heidi Winsauer:

Und die Männer müssen spätestens vier Wochen vor Termin beginnen joggen, unbedingt Sit-ups, burpees, alles was dazu gehört.

Ingrid Hofer:

Genau, macht das volle Programm.

Heidi Winsauer:

Leute. Okay, es wäre natürlich noch spannend, so einen Podcast mit deinem Mann zu machen wie es für ihn war.

Heidi Winsauer:

Weil er natürlich schon auch mehr den Bezug hat zu ich habe dieses Kind mit auf die Welt gebracht. Genau, ja, coole Geschichte. Ich will trotzdem kein drittes Kind, und ich bin froh, dass ich das nicht zu Hause gemacht habe. Aber ich bin auch froh, dass du da ein bisschen eine Klarheit in die Welt bringst für junge Leute. Jetzt haben wir überhaupt nicht über das gesprochen, was du eigentlich hauptberuflich machst, nämlich Autorin. Mir fällt nur gerade ein wäre das nicht ein Thema, wo man ein Buch schreiben könnte über sowas?

Ingrid Hofer:

Ich habe tatsächlich schon eine Geschichte geschrieben, und es erweist sich mal wieder als sehr, sehr schwierig, einen Verlag dafür zu finden. Also ich habe wirklich ein Buch zur Geburt geschrieben, das für Kinder, aber vor allem auch für Mamas geschrieben ist, und Papas geschrieben ist. Ja, ich habe es aber schon vordergründig für die Mamas, muss ich wirklich sagen, eben um genau dieses Gefühl zu vermitteln eine Geburt ist etwas Großartiges, und da werdet ihr durchgeleitet, und es funktioniert.

Heidi Winsauer:

Wir hätten es nicht bis ins Jahr 2025 geschafft. Mit einer so hohen Population Es kommen ja nicht alle in einem Krankenhaus zur Welt Wie so oft Angebot und Nachfrage. Der einfachste Weg ist, diesem Thema Gehör zu verschaffen, wenn es viele Likes unter einem Video oder unter einem Podcast gibt Hören, teilen, verbreiten. Dann können die Ingrid nämlich zu einem Verlag gehen und sagen hey Leute, das ist ein Thema, macht ein Buch daraus.

Ingrid Hofer:

Vielleicht ist auch eine Verlegerin oder ein Verleger hier im Publikum. Bitte einfach melden.

Heidi Winsauer:

Und es geht aber nicht ums Geldverdienen, sondern dir geht es ums Thema.

Ingrid Hofer:

Mir geht es um die Aufklärung der Menschen, dass das in den Köpfen mal umgedreht wird, anders betrachtet wird.

Heidi Winsauer:

Angefangen haben wir, wie Worte wirken. Schauen wir mal, ob diese Worte gut wirken und ein völlig normales, natürliches Thema von der Ecke-Randzone wieder in die gute Mitte rücken.

Ingrid Hofer:

Das wäre schön.

Heidi Winsauer:

Ingrid, vielen lieben.

Ingrid Hofer:

Dank. Danke, heidi, es war schön, hier zu sein. Danke.

Heidi Winsauer:

Das war, wie Worte wirken, der Podcast für effiziente und effektive Kommunikation, eine Koproduktion von Helga Boss und Heidi Winsauer. Wenn dir gefallen hat, was du hier gehört hast, dann freuen wir uns über dein Like oder eine persönliche Empfehlung, und wenn du selbst Lust hast, hier mal Gast zu sein, dann melde dich bitte bei uns. Unsere Kontaktdaten findest du auf der Webseite. Bis zur nächsten Folge wünschen wir dir schöne Begegnungen, gute Gespräche und eine feine Zeit.

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