
Studio-Lookout-Salon: Der Podcast für Architektur, Design, Kunst und Soziokultur
Der Studio-Lookout-Salon ist ein interdisziplinärer Podcast aus der Schweiz, der inspirierende Gespräche mit Persönlichkeiten aus Architektur, Design, Kunst und soziokulturellem Wandel in den Mittelpunkt stellt. Jede Episode beleuchtet, wie kreative Köpfe ihre Haltung, Arbeitsweise und Wirkung in einer dynamischen Welt sichtbar machen.
Die Gespräche finden überwiegend im Studio Lookout Haus im Baselbieter Tafeljura statt – einem Ort, der durch seine offene Atmosphäre und den Blick in die Weite, Raum für respektvollen Austausch schafft. Die Hosts Maximilian Grieger und Roger Furrer empfangen hier Vordenker:innen, Künstler:innen, Architekt:innen und Unternehmer:innen, um Themen zu beleuchten, die unsere Gesellschaft nachhaltig prägen.
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Studio Lookout Salon: A Podcast Exploring Architecture, Design, Art & Sociocultural Perspectives
The Studio Lookout Salon is an interdisciplinary podcast from Switzerland featuring inspiring conversations with leading voices from the fields of architecture, design, art, and social transformation. Each episode explores how creative minds shape and communicate their values, practices, and impact in an ever-evolving world.
The conversations mostly take place at the Studio Lookout House, located in the Baselbieter Tafeljura – a space known for its open atmosphere and far-reaching views that invite meaningful dialogue. Hosted by Maximilian Grieger and Roger Furrer, the podcast brings together thought leaders, artists, architects, and entrepreneurs to explore topics that are shaping society in profound and lasting ways.
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Studio-Lookout-Salon: Der Podcast für Architektur, Design, Kunst und Soziokultur
Design für die Sinne: Annabelle Schneider über Kreativität und Künstliche Intelligenz
Der Gastgeber Maximilian Grieger spricht in dieser Podcast-Episode mit der in New York lebenden Schweizer Künstlerin und Designerin Annabelle Schneider über ihre Installation «Breathe with Me» auf der Barcelona Design Week. Gemeinsam thematisieren sie Schweizer Design, multisensorische Gestaltung, KI in der Kunst und inklusive Räume. Annabelle gewährt Einblicke in ihre kreativen Prozesse und Projekte wie «Being in Bed». Ausserdem geht es um die Generation Z, mentale Gesundheit und Virtual Reality in ihrer Arbeit – ein inspirierender Austausch über Raum, Design und soziokulturelle Veränderungen.
Guten Tag zusammen, mein Name ist Maximilian Grieger und ich begrüsse euch herzlich zu einer neuen Folge vom Podcast Studio Lookout Salon. Heute sind wir in Barcelona, wir treffen an der Design Week die Schweizer Künstlerin und Designerin Annabelle Schneider. Hallo Annabelle.
Annabelle Schneider:Hallo Max.
Maximilian Grieger:Annabelle, du bist hier an der Design Week in Barcelona mit der Installation Breathe With Me vertreten. Was hat dich bewogen nach Barcelona zu kommen mit dieser Installation?
Annabelle Schneider:Vielleicht muss ich ein bisschen weiter ausholen und sagen, dass Breathe With Me zuerst in New York vorgestellt wurde, basierend auf einem Briefing vom Schweizer Konsulat in New York, wo ursprünglich gefragt hat, zeigt Schweizer Design... zur New York City by Design Week, was ähnlich ist wie die Barcelona Design Week. Und ich hatte dann das Gefühl, dass Produkte oder Schweizer Design nicht einfach so als leblose, Quotation mark, Anführungszeichen, Objekte dargestellt werden sollen, weil wir in einer Zeit leben, wo man viel mehr Räume schaffen muss, um Erlebnisse zu gestalten und die Menschen dann oder interagieren können mit den Produkten und diese halt auch erleben und dann ging ich konzeptionell noch ein bisschen weiter. Ich habe mir wirklich überlegt, was ist eigentlich an der Schweiz oder wieso ist Schweizer Design? Es ist sehr langlebig, sehr präzise, sehr qualitativ, sehr klar in der Sprache und sehr funktional und wirklich gut. Also es besteht viele Tests und alle empfinden es als schön auf eine Art, aber es ist eben vielleicht auch wegen der Klarheit. Und für mich ist die Schweiz, wenn ich zurückgehe, etwas sehr wie eine Bubble. wo man atmen kann und klar denken und auch von der Natur her, aber auch von der Ordnung und wie die Menschen leben her und wie auch ich geboren bin, also es ist auch in mir drin, dass man eine Ruhe finden muss und ich habe das Gefühl, diese Essenz widerspiegelt sich dann im Design. Also von da ist jetzt eine lange Ausführung zum Ganzen, wie das überhaupt entstanden ist und dann habe ich das Gefühl gehabt, wir müssen eine Community, also einen Raum machen für Menschen, die zusammenkommen können und alle Elemente darin, Design-Elemente, die von Schweizer Marken kommen, sind darin inszeniert, aber alles ist sehr adaptierbar für die Menschen, wie sie halt, ob man in einer grossen Gruppe kommt oder man ist alleine und es ist alles so körperangepasst, man kann sich wohlfühlen, man kann in diese Bubble reingehen und dann atmet diese Babel eben nackt. Die ist nur aus Stoff gemacht und mit einem Ventilator betrieben. Und das soll eine gewisse Ruhe reinbringen und einen Safe Space, also einen sicheren Raum, wo man sich mit anderen Menschen treffen kann, muss aber auch nicht. Es ist sehr individuell. Also das ist die lange Erklärung zum ganzen Konzept. Du kommst vielleicht noch darauf zurück. Sorry, du hast mich eigentlich gefragt wegen der Barcelona Design Week. Nach der New York Design Week wurde ich angefragt von verschiedenen Orten auf der Welt, ob man das dort auch zeigen kann. Und eigentlich ja, man kann mit dieser Bubble sehr gut reisen. Es ist nur aus Stoff. Es ist ein extra Gepäckstück. Und ich habe gefunden, ja, also können wir gehen. Und Barcelona war eine dieser Städte. Und das Schweizer Konsualt hier in Barcelona hat mich unterstützt. Und deshalb bin ich, glaube ich, jetzt unter anderem hier.
Maximilian Grieger:Ja, und die Fläche, die bietet ja auch das Thema Erlebnis an, das du mit verkörperst. Was mich interessiert ist, du hast es gerade schon angesprochen, und zwar das sanfte Auf- und Abkörpern. Blasende Blase, wenn ich so sagen darf. Und kannst du uns ein bisschen die Dimensionen vor dieser Bubble beschreiben? Breathe with me.
Annabelle Schneider:Das ist subjektiv. Also du meinst wirklich nach Plan.
Maximilian Grieger:Sondern halt einfach, dass sich jetzt die Zuhörer so ein bisschen vorstellen können, wie das ist, da reinzugehen, was da passiert.
Annabelle Schneider:Das ist ein sehr wichtiger Punkt, weil vor unserem Talk, haben wir besprochen, wie es eigentlich schwierig ist, dies digital wiederzugeben, was man dann wirklich erlebt. Und ich glaube, Dimension ist ein Thema davon und halt auch die Bewegung. Im Plan ist diese Blase oder Bubble, wie ich sie nenne, circa 14 Meter auf 8 Meter und circa 2,9 Meter hoch. Das ist ziemlich genau. Aber dann ist auch, meine Idee war auch wirklich, dass sie eigentlich ein bisschen, also ich habe sie ursprünglich für New York sehr sidespezifisch gemacht, also sehr genau zum Raum geplant. Zusammen mit Luft und Laune, die sie produziert hat, haben wir alles tausendmal designt und geschaut, wie man das wirklich realisieren kann. Und mein Ziel war immer, es soll extra ein bisschen zu gross sein, also zu hoch, dass es die Decke berührt. Weil es dieses Squeezing, dieses Pressen besser zeigt und einfach so Die Dynamik zwischen den Kontrasten von einem sehr roughen, Entschuldigung meine Wörter, ich habe manchmal nicht so viele deutsche Wörter, einen sehr authentisch, sehr groben Raum mit einer sehr fragilen Textur.
Maximilian Grieger:Das ist dir in Barcelona richtig gut gelungen, nämlich du warst vertreten oder bist vertreten an der Barcelona Design Week Underground, die nämlich in der Tiefgarage ist. Und dort stösst die Bubble ja auf und abatmen direkt eigentlich an die Decke an. Und da hast du eigentlich diesen Effekt erzielt, den du, denke ich, auch in New York hattest, oder?
Annabelle Schneider:Genau, sehr ähnlich. Also sowieso die Konditionen waren sehr ähnlich. Ein anderer Grund, weil ich auch gesagt habe, okay, das passt, da kann ich kommen. Weil Location ist, glaube ich, immer sehr wichtig in der heutigen Zeit oder generell in meinen Arbeiten. Das Umfeld ist, der Kontext spielt ja auch mit. Du kannst nicht einfach irgendetwas aufstellen und dann funktioniert es so. Also Manchmal ist dann eine zu grosse Diskrepanz oder so. Es muss passen und das war jetzt hier in diesem Park auch super. Und sogar noch ein bisschen besser, weil in New York zum Beispiel hatten wir sehr viel natürliches Licht, was aber für diese Installation in New York auch gepasst hat, weil wir rund um die Babel, ein ganzes Land, also habe ich dort Design. USM hatte eine Bar, wir hatten andere Liegestühle aus der Schweiz, sehr typische, hatten ein Gärtchen und so, also typisch schweizerisch. So ein ganz Erlebnisraum in einem Raum und jetzt in Barcelona war es begrenzt auf diese Bubble. Die hat natürlich von aussen auch funktioniert und die wurde dann auch gut inszeniert, aber nicht noch extra Designobjekte, denn alle Designobjekte waren in der Bubble.
Maximilian Grieger:Das heisst, ich habe richtig verstanden, in In New York hast du wirklich die gesamte Fläche designt und hier in Barcelona hast du eigentlich wie eine Fläche gehabt, die dir zugewiesen wurde, sage ich jetzt mal. Aber hast du Einfluss drauf oder schaust du genau, wer sind deine Nachbarn auf dieser Fläche?
Annabelle Schneider:Normalerweise ja, klar, absolut. In diesem Fall wusste ich, dass es ziemlich, also es war... ursprünglich der Launchspace und dann hat die Design Week mein Projekt, also wir haben dann irgendwann gesagt, okay, das klappt. Dann haben sie extra was in ihrem Plan geändert und wurde dann ein bisschen mehr geschaffen und ich wusste, da ist viel Distanz zwischen den...
Maximilian Grieger:Zwischen dir und den anderen Ausstellern.
Annabelle Schneider:Genau, weil die Aussteller hat einen Stand, so blöd zu sagen, also es war ja auch ein bisschen anders inszeniert, war ja sehr interessant, mit sehr authentisch zu den Parkanlagen, nicht ein typischer Messestand oder so, aber ich wusste, da ist eine Gehfläche dazwischen und als Raum. Und deshalb spielte das nicht so Rolle.
Maximilian Grieger:Als ich gestern runter bin und mir die Bubble erstmalig live gesehen habe, ich habe sie jetzt erstmalig gesehen, ich bin begeistert.
Annabelle Schneider:Schön, dass freut mich.
Maximilian Grieger:Ich sass drinnen und habe die Leute beobachtet. Was ich erstmal bei mir festgestellt habe, war, dass ich total auf mich zurückgeworfen bin. Ich habe mich extrem auf die Atmung konzentriert und konnte dann dadurch auch die anderen die anderen Leute beobachten. Ich habe festgestellt wie die Leute im Raum, teilweise wie in der Sauna Übungen machen, indem sie sich das Genick massieren und sich strecken, oder halt eben lange gähnen. Und halt eigentlich in einem Wellness-Zustand sind. Das ist die eine Gruppe der Leute die ich beobachten konnte. Auf der anderen Seite kommen junge Familien rein mit ihren Kindern die dann beginnen mit den Kissen herumzuspielen. Welche dieser beiden Klientel sind dir denn lieber?
Annabelle Schneider:Eigentlich finde ich Design for Play für Spiel sehr, sehr wichtig und ich glaube, das ist auch eine meiner Essenzen oder etwas von meinen Werten. Ich möchte das Spielerische nie, nie, nie, nie, nie verlieren. Und ich möchte es anderen Leuten auch mitgeben. Und ich glaube zum Beispiel bei der Bubble, jetzt noch schnell wirklich auf die Form zurückzukommen, wenn man reingeht, man muss sich ducken. weil der Eingang ist tiefer als jedem, also ausser einem Kind, aber einer erwachsenen Person, jeder muss sich ein bisschen ducken. Und dann gehst du rein und dann kannst du wieder stehen und atmen und alles ist gross und bewegt sich und dann hat es aber auch tiefere Momente. Und ich glaube, dieser Moment ist schon mal so, ah, es macht was mit dir. Es ist eine Transformation in einem Space. Dann kommt es wirklich darauf an. Wir haben auch Leute gesagt, ja, zuerst gehe ich rein und wow, alles ist so anders und ich will Fotos machen. Mache ich Fotos und dann... muss ich nochmals schauen und dann realisiere ich erst, ah, bewegt sich ja, ah, für das ist es eigentlich, ah. Und dann setzen sie sich vielleicht mal oder liegen sogar ab, das wäre mein Traumziel, zu deiner Frage zu kommen. Und dann, verstehen Sie es, und dann muss man sich halt auch Zeit geben, aber es ist auch eine schwierige Frage in unserer heutigen Zeit. Will man sich Zeit geben? Will man sich was befassen und einfach, okay, jetzt bin ich da drin, jetzt bleibe ich schnell da drin. Aber Deshalb zu deiner Frage zurück, ich bin nicht ganz sicher, was mir lieber ist. Natürlich ist es auch ein bisschen fragil. Ich mag es nicht so, wenn man dann mit allem einfach rumkickt und spielt. Ich habe das selbst auch erlebt und ich habe wirklich sehr viel geduldet, weil ich auch Freude habe. Es aktiviert auch etwas in diesen Menschen und sie haben auch ein Erlebnis darin. Und es ist ja schön, es soll ja individuell sein. Und wenn sich dann jemand wie in einer Sauna verhält, das ist auch super. Und jemand, der auf dem Boden liegt und dann einfach schaut, wie sich der Space, also der Raum irgendwie verändert, halt mal grösser wird, wieder kleiner und näher zu sich kommt. Also ja, es wird ein Spiel mit dem Volumen. eben mit der Atmung und einem gewissen Rhythmus und dann auch noch die Musik dazu. Ich weiss nicht, es ist beides gut. Ich finde einfach, wenn es ist, es ist immer noch ein Design und ein wertvolles Kunstobjekt und da soll man ein bisschen vorsichtig sein.
Maximilian Grieger:Ja, das ist richtig. Und du verteidigst es auch vehement. Also ich habe das zweimal erlebt, als ich drin war, dass wenn halt eben diese Zielgruppe mit junger Familie, mit Kindern drin ist, dass du dann schon darum bist, ja, dass sie ein bisschen auch aufpassen auf deine Artwork demnach.
Annabelle Schneider:Ja, also ich weiss einfach, wie der Prozess war - von w ie jedes Objekt, das du custom made und speziell designst, das ist alles wertvoll.
Maximilian Grieger:Wenn wir gleich nochmal aufs Material zu sprechen kommen, Annabelle, vorab und zwar, wie atmet denn diese Bubble?
Annabelle Schneider:Nur mit einem Ventilator. Das hat Urs von Luft und Laune mal ausgeklügelt und mit mir zusammengearbeitet. Es kommt ein bisschen darauf an, auf die Grösse des Ventilators. Es könnte auch funktionieren mit zwei kleineren Ventilators, die leiser sind, weil dieser in Barcelona hier, der ziemlich laut. Ich hatte mir zuerst ein bisschen Sorgen gemacht, aber das klappt nicht so..
Maximilian Grieger:Dass die Lautstärke auf innen drin abfärbt.
Annabelle Schneider:Ja, oder dass es einfach störend ist. Aber wir hatten ja auch noch Musik von Luc. Das war am Schluss total okay und ich glaube, absolut dazugehört. Es ist eigentlich sehr authentisch, was ich auch sehr mag. Es ist ehrlich, man versteckt nichts. Es ist sehr low-tech. Dieser Ventilator und der ist einfach. Der stellt an und ab und das ist so ein einfaches Geheimnis, was effektiv präsentiert werden kann.
Maximilian Grieger:Was mich noch verwundert hat, als ich drin war in der Bubble, dass du den Ventilator eben nicht wahrnimmst, wie du es jetzt gerade sprichst und dass du halt eben auch die Luft nicht wahrnimmst, die dieser riesige Ventilator reinbläst. Wie gesagt, der Ventilator geht ja immer an und aus und dadurch erhebt sich die Bubble und atmet ein und halt eben, wenn der Ventilator ausgeht, wird dementsprechend aus geatmet und so ist das Konzept.
Annabelle Schneider:Was ich gemerkt habe gestern, wirklich zuerst habe ich mich ein bisschen genervt, dass wir so einen grossen Ventilator haben und nicht zwei kleine wie in New York, weil es war wirklich besser von der Lautstärke her und hat genau gleich funktioniert. gestern kamen diverse Frauen mit professionellen Fotografen und die Frauen haben sich zuerst nicht in die Bubble begeben, aber vor den Ventilatoren und Fotoshootings gehalten. Und die Fotografen haben sie dann in diesem Ventilatorenwind abgelichtet
Maximilian Grieger:Also wie Marylin Monroe.
Annabelle Schneider:Genau und dann gingen sie aber auch rein und hatten dort auch Fotoshootings und ich glaube, die haben das Konzept halt alle, wir haben verschiedene Menschen, die haben das alle nicht so gut, also nicht verstanden, was ich wollte, vielleicht schon, aber sie wollten halt Instagram-Fotos, also Fotos machen. Aber das Gute ist auch, es ist auch Instagrammable.
Maximilian Grieger:Absolut, also gerade auch mit diesen Kissen, die du mit platziert hast, macht es extrem Instagrammable. Was man noch dazu sagen muss, wenn man die Bubble betritt, muss man die Schuhe ausziehen. Ich denke, das ist auch nochmal ein wichtiger Effekt, dass man die Schuhe auszieht, ganz geerdet ist, dann sich halt eben auch ducken muss, um halt eben erstmal durch diesen kleineren Eingang einzutreten. Ja, und dann ist die Musik mit dabei. Also du hast zwei Boxen aufgestellt und ich glaube, du hast mit einem Musikdesigner zusammengearbeitet, der die Musik kreiert hat. Was war dir wichtig? Wie sollte die Musik sich anhören?
Speaker 02:Also ich habe mit Luc Ogier zusammengearbeitet, von Lo und Leduc in der Schweiz, unter anderem, weil wir gute Freunde sind und ich seine Arbeit sehr schätze. Aber auch, weil in New York, als das Projekt entstanden ist, alles wirklich aus der Schweiz kommen musste. So wie auch Luft und Laune ist auch aus der Schweiz. Alle Produkte waren aus der Schweiz. Ich bin ursprünglich aus der Schweiz. Alle Leute, die da mitgearbeitet haben, waren aus der Schweiz. So auch Luc. Und er war zu diesem Zeitpunkt auch in New York. Und ich habe ihm gesagt, hey, weil Lo und Leduc ist ja für etwas anderes bekannt von der Musik her. Mit Gesang und Rap und ja, sehr bekannt in der Schweiz. Und nicht unbedingt so ich weiss nicht, wie ich dem sagen soll, Ambient Sound for Art oder Experience. Aber er hat auch gesagt, er möchte sich auch gerne ein bisschen weiterentwickeln und dann haben wir extrem viel so Ping-Pong gespielt mit unseren Gedanken und dann habe ich ihm gesagt, ja, wärst du dazu bereit, einen Soundtrack dazu zu machen. Und er hat schon einen gemacht, muss ich sagen, für meine andere Ausstellung in Miami, für die Art Basel bei Alcova, Being in Bed. Weil da hatte ich zwar einen Soundtrack im VR drin, also habe ich Virtual Reality gezeigt, was ganz anderes. Da komme ich auch noch zu. Ja, aber da hat er auch einen, weil ich habe ja gefunden, der Raum muss sich auch anfühlen, wenn du nicht im Virtual Reality drin bist. Man soll einen Ton hören, der den Raum auch begleitet. Und dann... habe ich ihm gesagt, ja, also schau, das ist das Konzept, es geht um Atmung, aber ich möchte keinen klassischen Meditationssound, weil das zu erwartet. Ich glaube auch nicht, es soll einfach ein Sound sein. Wenn man richtig hinhört, soll man plötzlich merken, ah, es hat eigentlich was mit dem Leben zu tun, wie Atem auch.
Maximilian Grieger:Oder der Herzschlag.
Annabelle Schneider:Oder der Herzschlag. Ich finde es super, wie es rausgekommen ist, weil es ist nicht klassisch, aber es ist ein ganzer Weg rausgekommen. Von unserem Leben grundsätzlich. Es ist wirklich von öffnen zu nostalgisch, zu sehr ängstlich, zu sehr nervös, zu mega happy. Also einfach alle die Gefühle, die wir alle begegnen in unserem Leben und die man immer fühlen sollte. Und Atem ist halt wirklich der Rythmus d azu.
Maximilian Grieger:Speziell ist noch und zwar... Genau, es ist sehr beatig, wenn ich sagen darf. Also hat einen guten Beat mit drin. Ich hatte das nicht erwartet. Ich bin davon ausgegangen, dass es wahrscheinlich ein Spa-Sound oder sowas ist. Und das ist das, was du ja gerade meintest, dass es dir zu erwartet gewesen wäre. Du wolltest es wirklich anders haben. Das Stück ist aber relativ kurz. Es wiederholt sich immer wieder. Weisst du, wie lange das circa ist?
Annabelle Schneider:Also ich glaube, acht Minuten, 25 Sekunden oder sowas. Zwischen acht und neun Minuten.
Maximilian Grieger:Also ich muss sagen, ich war über den Tag, glaube ich, verteilt bestimmt eine Stunde drin. Und der Sound ist mir nie zu langweilig geworden. Ich habe immer wieder neue Nuancen auch für mich entdeckt, als ich die Bubble für mich genossen habe. Und großes Kompliment an dieses Werk, an diese Installation. Ihr beide in der Kombination habt gute Arbeit gemacht. Die Bubble Breathe With Me hast du früher in New York ausgestellt und einmal jetzt hier in Barcelona. Ist denn ein amerikanisches Publikum, reagiert das anders auf die Bubble als ein Publikum?
Annabelle Schneider:Ich finde nicht. Nein, und das ist eigentlich mega schön, weil das war auch mein Ziel, weil wir sind alle vereint im Atem und wir sind alle vereint, wir leben in einer Welt redefiniert von Chaos, von Political Unrest, also Krieg und komische Entscheidungen, Politik, alles so Sachen und Gesundheitskrise und Housing-Crisis. Es ist einfach alles sehr instabil in der Zeit, die wir leben. Und ich glaube, wir sehnen uns alle nach gewissen Räumen, wo wir einfach sein können. Es ist eine sehr grosszügige Geste, auch vom Schweizer Konsulat in New York. Wir kommen aus einer Zeit, wo alles um Konsum ging. Und ich glaube, wir sind einfach nicht mehr in dieser Zeit. Es ist wirklich wichtig, neue, oder auch eine Marke soll neue Präsenz oder Möglichkeiten schaffen und etwas für die Menschheit tun, mehr ein Aktivist werden als nur jemand, der ein Produkt verkauft. Ich verstehe, es ist ein Clinch. Aber ich unterrichte zum Beispiel in New York auch Inclusive Retail. Und das ist... Ein grosses Thema.
Maximilian Grieger:An der Parsons School of Design.
Annabelle Schneider:Es ist ein Gegensatz. Und ich finde, die Bubble ist auch ein inclusive space. Und wenn das von einer Marke oder einer Organisation unterstützt wird, dann ist es wirklich eine grosszügige Geste und eine Aktivierung und einfach ein Platz für die Menschen, wo sie etwas erleben können, ohne aufdringlich etwas zu verkaufen. Das hat hier und in New York genau gleich gut funktioniert. Und in New York... In New York habe ich noch mehr gehofft, dass es wirklich so funktionieren wird, weil halt auch dort das Bedürfnis, weil die Stadt so wild ist und so schnell und so laut, dass wenn du plötzlich sowas hast, dass so, oh, eine Oase. Der Gegensatz ist noch viel grösser. Und Barcelona ist, ja, die haben das Meer und haben wir in New York auch irgendwo das Meer, aber es ist weit weg.
Maximilian Grieger:Aber es ist weniger stressig.
Annabelle Schneider:Ja, es vielleicht weniger stressig, aber die Leute haben auch dieses Bedürfnis. Also das Bedürfnis besteht überall.
Maximilian Grieger:Sich zurückzuziehen, einen Raum für sich zu haben, zu sich zu
Annabelle Schneider:Ja, und vielleicht hat es auch damit zu tun, weil wir alle in zwei Welten leben. Man kann auch sagen, weisst du, wenn du diese Bubble in den Bergen hättest, ja, bringt doch nichts, die Natur ist ja eh schon mega schön. Wieso brauche ich noch so eine Bubble? Aber ich glaube, es könnte eben auch mega schön sein, weil einfach noch als ein extra Element darin, das dann auch darauf reagiert, auf die Natur. Und eben die andere Welt, wo wir drin leben, ist das Internet. Und wir haben das ja überall. Und ich glaube, viel, viel, viel Ding kommt, also viel von dieser Overstimulation.
Maximilian Grieger:Wenn man nach dir recherchiert, ist es so, dass du Designerin und Künstlerin bist. Zu was fühlst du dich mehr hingezogen? Bist du mehr Designerin, bist du mehr Künstlerin oder gibt es eine Rolle, die sich überschneidet? Wie würdest du dich hier beschreiben?
Annabelle Schneider:Ich glaube, mein Drang, Neues zu schaffen oder auszuprobieren und nicht einfach den klassischen Regeln zu folgen, ist sicher die Künstlerin. Aber wie man was verkauft oder wie man was, also ja, jetzt komme ich selbst zu diesem Wort verkaufen, das will ich eigentlich nicht brauchen, weil so ist es nicht. Aber vielleicht mehr mit Zielgruppen gerichtet, weil ja, ich habe eine lange Vergangenheit in Marken und Designmanagement und Zielgruppen fokussiert arbeiten und es hat mich auch immer sehr interessiert, Also immer was für die Menschen zu schaffen und ich glaube, Social Cultural Changes, also soziokulturelle Veränderungen sind immer etwas, das mich extrem inspiriert. Und darauf möchte ich reagieren. Was brauchen die Menschen? Und am Schluss sind die Bedürfnisse wahrscheinlich immer gleich, aber man muss sie im Zeitgeist anders umsetzen. Und das finde ich extrem spannend. Und darum, also dort ist schon, das ist dann mehr Design, habe ich das Gefühl. Aber durch Kunst irgendwie erlebbar gemacht. Das ist eine extreme Vermischung.
Maximilian Grieger:Ich finde es sehr schwierig. Du hast vorhin schon das Thema Marken angesprochen. Du bist Brand Strategist. und demnach auch auf Marken stark fokussierst, bei denen du mit den Installationen zusammenarbeitest. Also Marken suchen dich ganz gezielt aus, um dementsprechend indirekt ihr Brand nicht zu präsentieren, aber halt eben, ich sage jetzt mal, zu diesem Thema Wohlbefinden, Gesundheit, Glück, Zufriedenheit, eigentlich sich in deiner Installation wieder zu widerspiegeln.
Annabelle Schneider:Ja, ganz sicher. Wahrscheinlich gehört auch eine Portion Mut dazu, weil es ist dann ja immer ein bisschen anders. Natürlich hört man auf die Brands, und die Strategie von der Marke, wenn jetzt eine Marke explizit auf mich zukommt, dann logisch, dann ist das das Briefing und dann ist wieder ein Ping-Pong wie mit allen Leuten, die man zusammenarbeitet. Das finde ich auch mega schön. Ich schätze extrem so zu arbeiten, Projekt basieren und aber in eine Welt einzutauchen, die mir einen Kontext gibt, wie eben eine Markenwelt und dann daraus etwas zu kreieren. Aber das bedarf eben Mut und Vertrauen und Aber auch eine grosse Kollaboration, also es ist immer ein Dialog.
Maximilian Grieger:Aber das ist interessant, weil nämlich dieses Thema Künstlerin und Designerin in der Verquickung macht eigentlich das, dass du mit Marken zusammenarbeitest und halt eben diesen Ping-Pong-Austausch suchst. Weil ich kenne nämlich Künstler, die mit Marken zusammenarbeiten, die dann eigentlich ab dem Zeitpunkt der Auftragsvergabe sagen, hey, wirst du diesen Zeitpunkt, jetzt mache ich... Jetzt kreiere ich das alles ohne Rücksicht auf Verluste, wenn ich es so sagen darf. Und das ist bei dir anders. Du gehst wirklich auf die ein.
Annabelle Schneider:Ja, ich glaube, das ist vielleicht auch ein bisschen, also ich will das nicht alles in einen Topf schmeissen, aber es ist vielleicht ein bisschen der Unterschied zwischen einem Künstler und einem Designer, zu deiner Frage vorher zurückzukommen. Weil ich habe oft das Gefühl, ich kenne viele Designer und viele Künstler in meinem Leben, Umfeld. Viele Künstler machen wirklich, was sie empfinden. Super, ist alles gut. Aber ich bin Ich merke dann immer einen Unterschied. Ich möchte gerne Gefühle in den Menschen wecken. Und dass sie Erinnerungen haben, ob die gut oder schlecht sind. Hoffentlich gut. Every feeling is valid. Jedes Gefühl ist richtig. Hauptsache, du hast eine Reaktion.
Maximilian Grieger:Annabelle, du bist Schweizerin, lebst seit zehn Jahren in New York. Wie beeinflussen dich deine Schweizer Wurzeln in Kombination mit der Kreativität in New York. Was macht es mit dir und deiner Arbeit? Gebürtig Schweizerin zu sein.
Annabelle Schneider:Ich glaube, etwas, das ich manchmal ein bisschen nervig finde, ist meine Loyalität. Das ist ganz klar schweizerisch. Das bringe ich nie weg. Nein, manchmal wäre es einfach besser, ein bisschen zu sagen, ja, nein, jetzt fertig.
Maximilian Grieger:Das heisst also, wenn man mit dir zusammenarbeitet, weiss man, was man hat.
Annabelle Schneider:Ja, oder ich nehme vielleicht Dinge, also gerade in New York nehme ich vielleicht Dinge manchmal ein bisschen einzacken, zu ernst, weil es sehr schweizerisch ist. Ich habe es auch gelernt, ich bin auch nicht der absolut typische Schweizerin, weil ich passe dann doch auch nach New York, aber es ist so, ja... Es ist super wie alles. Alles, was man als negativ betiteln kann oder zu extrem, kann auch eine Superpower sein. New York ist sehr, sehr, sehr konkurrenzlastig. Es ist viel Konkurrenz dort und wenn man solche Trades, solche Gegebenheiten der Schweiz hat, oder eine Schweizerin zu sein, eben wie Loyalität oder Verlässlichkeit und man nimmt Dinge sehr ernst, man ist pünktlich nicht mehr ich. Solche Dinge, das ist dann schon ein competitive edge, aber gleichzeitig finde ich, schwierig, ich meine, ich liebe New York, weil es wirklich sehr, sehr, sehr authentisch ist und eine Macherstadt und Und es hat auch von allem sehr viel, aber da geht es auch sehr fest um Intuition. Mit wem willst du? Du lernst so viele Menschen kennen.
Maximilian Grieger:Ja, und du musst ad hoc auch reagieren
Annabelle Schneider:Ja, aber du hast auch tausend Leute, die dir irgendwas sagen. Es hat wirklich viel mit Intuition zu tun. Mit was findest du denn wirklich gut? Oder wem glaubst du wirklich? Und okay, da sage ich jetzt ja. Und es ist immer viel Risiko eingehen, logisch, und das ist in der Schweiz genau gleich. Aber ich glaube, in der Schweiz ist alles ein bisschen sorgfältiger und jeder ist noch ein bisschen am abwarten. Das ist auch überhaupt nicht falsch. Weil ich glaube, die Dinge, die guten Dinge aus der Schweiz kommen auch genau wegen solchen Sachen aus der Schweiz. Und das ist eine mega Stärke der Schweiz. Die Beständigkeit. Und dass man halt eben diese Regeln auch befolgt und sich halt auch die Zeit nimmt, nochmal etwas zu revidieren, das ist halt in New York oft nicht so. Aber ich finde das sehr spannend. Da kann ich irgendwie Sachen testen in New York und dann kommt es mal so raus und vielleicht kommt es mega gut raus. Aber ich lerne ja bei allem. Und ich glaube, weil ich halt gern auch schnell arbeite.
Maximilian Grieger:Ja, und ich glaube auch so, wie ich das bisher erlebt habe, dass du auch die Extreme einfach liebst. Also du bist jemand, der einfach die Extreme liebt. Und dazu sage ich jetzt mal ganz salopp, ist die Schweiz nicht der richtige Ort. Also für die Extreme, die New York bietet. in dem du gesagt hast, der Raum ist die wichtigste Bühne für all unsere Emotionen. Was meinst du damit?
Annabelle Schneider:Also ich finde vor allem der gebaute Raum ist wie eine gerahmte Plattform, wo wir uns reinbegeben und das Design, so denke ich, unterbewusst uns alle leiten, etwas zu empfinden. Es ist sehr, sehr multisensorisch, weil wir haben Licht, wir haben Sound, also Geräusche, wir haben irgendwelche Geschmäcker, wir haben Tactility, was heisst das auf Deutsch? Also wenn man etwas berührt und man hat kalte Oberflächen, man hat sehr grobe Stoffe zum Beispiel, oder feine Seidenstoffe, keine Ahnung. Man hat halt alles, man hat Bewegung drin von Stoffen zum Beispiel. Es ist eine ganze Welt, die du kreieren kannst und Das hat mich immer sehr fasziniert, weil Menschen kommen dann in den Raum und oftmals machen wir uns nicht so viele Gedanken dazu, das ist auch gut so. Weil ich sehe das dann als meine Aufgabe, etwas zu schaffen, das du gar nicht wahrnimmst, aber du empfindest irgendwas, aber du kannst nicht genau erklären, warum. Und das finde ich extrem spannend. Weil ich finde es immer schade, in irgendwelche kargen Räume zu gehen oder einfach so halb fertig gemacht und dann, oh mein Gott, es hätte so viel Potenzial, es ist wie eine Geschichte im Raum zu erzählen, weil es gibt auch verschiedene Punkte und Klar, ein karger Raum ist vielleicht auch eine Message. Also das ist ziemlich sicher eine Message. Aber manchmal siehst du auch, okay, da hat sich jemand einfach wirklich nicht...
Maximilian Grieger:Nicht bis zum gedacht.
Annabelle Schneider:Genau. Und das finde ich sehr schade, weil es hat immer diese Momente oder halt, das kommt vielleicht wieder auch aus dem Branding, Markenbildung zurück oder aus meinem Background vom Designmanagement, dass du wirklich strategisch Geschichten im Raum erzählst. Und das soll nicht sein, wir sind in Disneyland, hier haben wir eine Statue und da haben wir einen Rollercoaster, sondern wirklich durch sehr bewusst gewählte Materialien. Also Materialien im physischen Raum finde ich ganz wichtig, weil auch mit Akustik zusammen und Licht natürlich.
Maximilian Grieger:Das ganze Multisensorische. Du hast dann an der renommierten Design-Uni Parsons School of Design studiert, nämlich Innenarchitektur. Und heute bist du selbst auch Professorin an der Parsons. Wie war das für dich, die Seiten zu wechseln?
Annabelle Schneider:Von Student zu Professorin? Schön.
Maximilian Grieger:Endlich kannst du den Tarif durchgeben.
Annabelle Schneider:Ich habe ja vorher schon studiert und dann im höheren Alter. Es war schon auch eine mutige Entscheidung, nochmals studieren zu gehen. Im Master waren da nicht alle Also ich habe zwei gemacht. Aber es waren nicht alle so jung. Deshalb war das auch schön und es war mega inspirierend. Es hat mir eine gewisse Zeit gegeben, wo ich halt ein mega Luxus war, wo ich wirklich diese Transition machen konnte von okay, ich gehe jetzt wirklich vom strategischen oder auch der Angestellten Fixposition in eine selbstständige Position und ich muss mir wirklich oder ich kann mir die Zeit nehmen zu überlegen, wo ich hingehöre. Durch sehr Intensives Studium. War gar nicht eine easy Zeit, aber das hat mich extrem geformt.
Maximilian Grieger:Wie lange hat dieses Studium dann noch gedauert?
Annabelle Schneider:Ich habe zweimal studiert, je zwei Jahre.
Maximilian Grieger:Also du hast zwei Master gemacht? Einmal in Innenarchitektur?
Annabelle Schneider:Beide Male und mit Design und Technology.
Maximilian Grieger:Und jetzt unterrichtest du strategisches Design Thinking an der Parsons.
Annabelle Schneider:Ja, nicht genau. Inclusive Spaces und Design Studios im Future of Work, im Future of Living. Es sind immer verschiedene Design Studios. Aber es ist immer am Interior Design angegliedert, aber auch mit Technologie vermischt.
Maximilian Grieger:Okay. Was beschäftigt junge Kreativschaffende heute, wenn du mit ihnen im Austausch bist als Professorin?
Annabelle Schneider:Finde ich einen Job.
Maximilian Grieger:Das ist das Hauptthema.
Annabelle Schneider:Ja.
Maximilian Grieger:Also wirklich diese grosse Verunsicherung da draussen, der du ja entgegenwirkst in deinen inclusive spaces, also du gibst wirklich einen sicheren Raum und musst jetzt eigentlich Leute unterrichten, die sehr verunsichert sind da draussen.
Annabelle Schneider:Ja, und es ist eine grosse Challenge. Ich meine, wie ich vorher gesagt habe, wir leben wirklich in einer sehr instabilen Zeit. Mit auch sehr schnellen Veränderungen, auch durch KI oder AI, wie wir es nennen in Amerika. Und die Studenten, denen macht es auch, also ich weiss nicht, vielleicht macht es den Lernenden manchmal auch mehr, vor allem den älteren Lernenden, macht es vielleicht noch mehr Angst. Man muss damit lernen, umzugehen und wie wir es für den Prozess, vor allem den Designprozess, auch nutzen können und wie das effizienter werden kann, aber dann trotzdem unsere authentischen Skills auch nicht verlieren. Aber das ist schön, weil man ist dann auch im Dialog, alt und jung und Digital Native und Digital Non-Native und so Sachen. Das ist schon interessant. Es ist eine sehr interessante Zeit auch. Ich will nicht nur sagen, alles ist schlimm. Überhaupt nicht.
Maximilian Grieger:Es ist herausfordernd, aber es ist interessant, wie du meinst.
Annabelle Schneider:Aber man merkt, die jungen Leute, die Studentinnen in New York, die haben auch viele keine Arbeitserfahrung. Ich kann das schwer vergleichen mit der Schweiz. weil ich unterrichte nicht in der Schweiz, ich weiss nicht, ob einfach New York auch noch ein viel härteres Pflaster ist, also wahrscheinlich ja, weil die haben dann auch alle, was auch schön ist, das hatte ich zum Beispiel in der Schweiz nicht während dem Studium. In New York träumt man wirklich sehr gross. Und das finde ich aber mega wichtig, gerade in so einer Schule. Wo, ja... it's one of the best design schools und so, okay, kann auch überheblich klingen, aber eigentlich alles, du kannst alles erreichen, wenn du ein bisschen wirklich Gas gibst und deine Passion auch verfolgst, ja, aber das ist eben auch mega schön, weil du siehst ja auch Professoren, die zum Teil von unglaublichen Resümees stammen, also die haben extreme Referenzen und so und dann sind das deine Professoren, das ist halt auch mega inspirierend. Und das ist dann schon schön. Also ich finde, man soll auch gross träumen, weil wo willst du sonst hin?
Maximilian Grieger:Klar, auf jeden Fall. Also ich bin der festen Überzeugung, dass du eine grosse Inspiration bist für deine Studenten, Annabelle.
Annabelle Schneider:Sehr schön.
Maximilian Grieger:Ich hoffe. Das heisst, du unterrichtest überwiegend Leute, die eigentlich in einer digitalen Welt aufgewachsen sind, also die klassische Generation Z. Bist du der Ansicht, dass diese Generation Schwierigkeiten hat mit der Face-to-Face-Kommunikation oder mit körperlicher Nähe zum Beispiel?
Annabelle Schneider:100 Prozent. Die gehen ganz anders miteinander um, gehen sehr schlecht mit Kritik um, was ich zum Teil auch das Gefühl habe. Oder auch schon nur einfach zuzuhören.
Maximilian Grieger:Das fällt ihnen schwer.
Annabelle Schneider:Wenn wir... Klassen haben. One-on-one Feedbacks oder so. Dann lange zuzuhören und wirklich schon nur sich zu merken oder zu verstehen, was man zu sagen versucht. Und dann fühlen sie sich attakiert und... Das stelle ich mir super anstrengend vor. Es ist ganz so einfach. Aber sie haben es ja untereinander auch, weil sie wirklich fühlen sich halt viel wohler. Es klingt jetzt so, ich gegen sie. Das ist überhaupt nicht so. Ich finde es einfach... krass, wie sich das alles verändert. Anyway, es ist auch wieder eine Inspiration. Die fühlen sich im Internet viel wohler, Kontakte zu knüpfen, weil es halt komfortabel ist. Du kannst aus deinem Zimmer oder aus deinem Bett connecten mit deinen anderen Menschen. Du musst nicht noch extra in einen Club gehen oder so, aber eigentlich wäre es in einen Club zu gehen mega wichtig, finde ich, in diesem Alter. Also so bin ich aufgewachsen und ich bereue das nie und ich würde jeden in einen Club schicken, weil es halt sehr authentisch und unerhofft und chaotisch ist, aber lebendig.
Maximilian Grieger:Die gehen gar nicht mehr in Also viel, viel weniger. Ja, okay. Ganz anders als früher.
Annabelle Schneider:Aber ich spreche, ich weiss nicht, wie es in der Schweiz ist. Aber ja, ich spreche von Amerika und New York ist eigentlich eine grosse Ausgeh-Stadt. Logisch, es gibt immer noch Studenten, die gehen auch aus. Aber es gibt eine grosse, eine Vielzahl, die das wirklich nicht mehr machen. Die das nicht mehr machen. Das ist auch statistisch alles bewiesen. Also es ist nicht etwas, das ich einfach erfinde.
Maximilian Grieger:Wow, das stelle ich mir wirklich anstrengend vor.
Annabelle Schneider:Ja.
Maximilian Grieger:In der Konstellation junge Leute zu unterrichten, die halt eben wenig offen sind für Kritik und wenig Face-to-Face-Kommunikation machen können, nur noch sozial vernetzt sind, ist schon eine Herausforderung.
Annabelle Schneider:Ja, sehr sensibel, aber die können alle gar nicht so viel dafür. Es ist unsere Welt, die wir haben. Und uns geht es eigentlich auch so, wir kommen auch einfach aus einer anderen Zeit. Aber wir sind auch alle viel sensibler geworden und unsere Gesundheit mental ist auch nicht so gut.
Maximilian Grieger:Aber es ist eine Generation, die kein Problem hat, über mentale Gesundheit zu sprechen. Erlebst du das auch so, die Generation Z?
Annabelle Schneider:Absolut, aber das ist vielleicht auch wieder in Amerika ein bisschen extremer, dass man sehr offen ist, dass eigentlich jeder einen Therapeut hat und jeder zu seiner Gesundheit schaut. Also es ist Ich finde es eine sehr gute Bewegung. Und du bist schon fast komisch, wenn du keinen Therapeut hast. Für mich macht es auch Sinn. Es ist super crazy. Sometimes. Und in der Schweiz, ich weiss nicht, du hast vielleicht auch ein behüteter... Ich hoffe es. Es geht auch nicht allen gleich, das ist mir bewusst. Aber es ist alles ein bisschen langsamer und ein bisschen... Oder weisst du, das ist mehr... Zugang zu der Natur und mehr Leute, die vielleicht zu dir schauen. Keine Ahnung. Ich habe einfach das Gefühl, in New York sind auch viele Leute...
Maximilian Grieger:Einfach
Annabelle Schneider:Ja, aber auch bewusst. Man hat halt viele... Viele Dinge zu tun und man ist halt unterwegs und kleine Wohnungen, sehr kleine Wohnungen und nicht so viel Platz und dann vielleicht manchmal kein Tageslicht und so und das beeinträchtigt die Gesundheit, alles, also auch das Mentale.
Maximilian Grieger:Da sind wir beim wichtigen Punkt, in deiner Arbeit sieht man auch immer wieder, dass du körperliches und geistiges Wohlbefinden fördern möchtest. Und du setzt auf multisensorische Ansätze wie Musik, Licht, Bewegung. Hast du Erfahrung schon gemacht beim Einsatz von Gerüchen und Temperaturreizen?
Annabelle Schneider:Ja, also ich denke immer darüber nach. Temperatur habe ich jetzt noch nie bewusst damit gearbeitet, aber absolut ein wichtiges Thema. Ich weiss zum Beispiel von so Sauna-Events in Miami. Das hat mich sehr interessiert. Muss ich mal testen gehen. Nein, aber mit Gerüchen habe ich schon gearbeitet und bin auch momentan an einem Prototyp.
Maximilian Grieger:An einem Projekt?
Annabelle Schneider:Ja, an einem Prototyp. Das ist noch nicht spruchreich. Das ist noch nicht spruchreif, das heisst, wir können nicht darüber sprechen.
Maximilian Grieger:Aber super, dass du jetzt auch das Thema Geruch mit einbaust in deine Arbeit. Interessant. Du hast 2023 während der Art Basel in Miami die Installation «Being in Bed» präsentiert. Bei diesem Projekt hast du die VR, also Virtual Reality Technologie, eingesetzt. Kannst du uns mehr über den Einsatz von VR in deiner Arbeit berichten?
Annabelle Schneider:Ja, die Inspiration kam aus der Covid-Zeit, wie wir alle ein bisschen viele Inspirationen von dieser Zeit haben oder Impressionen. Ich habe aus Gründen... weil einfach alles anders wurde, in einem Spital gearbeitet und sass dort circa zwei Jahre für drei Nächte pro Woche neben Patienten am Bett, jede Nacht, also in der Nacht und musste die dort so gut wie möglich betreuen, habe aber nebenan auch gearbeitet und so auf meinem Laptop, wenn die mal geschlafen haben. Nein, aber es hat mir, es war glaube ich ein bisschen eine Recherchephase, aber hat mich auch sehr, sehr berührt und da habe ich mir wirklich viele Fragen gestellt. Wie kannst du heilen in so einem Umfeld, das zurück zu den Räumen, wie sie gestaltet werden könnten.
Maximilian Grieger:Die eigentlich krank machen.
Annabelle Schneider:Ja, genau. Die krank machen durch die Maschinen und das Licht und vielleicht noch andere, auch Patienten im gleichen Raum und die gehen alle durch Schmerzen durch. Und gleichzeitig bin ich auch sehr, sehr schon länger an Technologie und virtuellen Räumen und allgemein Technologie interessiert, wie wir das positiv und ethisch nützen können. Und dann fand ich, dass Virtual Reality... ja, wieso haben wir diese Brille drinnen, was machen wir damit? Und bislang kannte ich es nur von Kindern, von meinen Freunden, die irgendwie darauf gamen und Shooting Games machen und alles und das ist sehr schwierig, weil es dann sehr echt ist und gerade in Amerika, wo du Waffen sehr schnell mal bekommen kannst, ist das wirklich, ich finde, unethisch, sowas zu designen. Und dann plötzlich, nach dieser Spitalzeit, kam mir diese Idee von, hey, eigentlich, es könnte mega für unsere Gesundheit, mentale Gesundheit genützt werden, wenn du halt mobil nicht mehr, wenn es nicht mehr möglich ist, mobil zu sein mit dem Körper oder du hast kein Tageslicht oder du siehst nicht zum Fenster raus und du siehst eigentlich die Natur nicht und du bist einfach an dieses Bett gebunden. Wie könnte man sowas nützen, halt wirklich eben wieder auf das Multisensorik zurückzukommen auf Sicht und das Gehör... eine ganze Welt zu kreieren, die dich irgendwo hinbringt, in neue Räumlichkeiten, weil das ist so, ich hasse dieses Wort, immersive, aber wie sagt man das auf D eutsch?
Maximilian Grieger:Man taucht ein.
Annabelle Schneider:Ja, man taucht in diese Brille ein, aber der Körper liegt, oder vielleicht sitzt du auf einem Stuhl, es muss auch nicht immer ein Spital sein, es kann auch einfach eine Therapieform sein, es muss nicht unbedingt der Schritt vom Spital sein, aber andere so Dinge, wo du halt wirklich irgendwie Hilfe brauchst oder oder diesen Luxus auch hast, für eine Therapieform als Ergänzung irgendwo hinzureisen, temporär.
Maximilian Grieger:Wo du eigentlich sonst nicht mehr, wo du gerade aktuell nicht hinkommst, weil du eben krank bist.
Annabelle Schneider:Zum Beispiel, ja. Und das dann aber auch immer begleitet v on...
Maximilian Grieger:Von Therapeuten.
Annabelle Schneider:Genau. Danke.
Maximilian Grieger:Das heisst, du siehst wirklich hohes Potenzial bei Anwendungsgebieten in der Medizin, Darüber hinaus denke ich auch im Bereich Wohnen, im Alter. Bist du gerade dabei, vielleicht ein Pilotprojekt zu starten, habe ich gehört. Es ist auch noch nicht spruchreif, aber halt eben alte Leute, die halt eben auch nicht mehr so mobil sind und eingeschränkt sind. Dementsprechend, da siehst du auch grosses Potenzial, sehe ich das richtig?
Annabelle Schneider:Absolut. Weil es hat auch wieder mit Mobilität zu tun, aber auch mit Nostalgie und mit gewissen... Es ist auch ein sehr multisensorisches Thema. Also Geschmäcker sind sehr, sehr emotions... treiben und können dich irgendwo hinkatapultieren, aber dann begleitet von Musik oder gewissen Geräuschen oder vielleicht einem bestimmten Song. Und dann mit Technologie ist es auch interessant, weil du kannst dann halt sehr subjektiv werden. Mehr als in einem Film.
Maximilian Grieger:Ja, auf jeden Fall. Bist du diesbezüglich bei VR schon mit Ärzten im Gespräch? Hast du da schon..w as gestartet in diese Richtung?
Annabelle Schneider:Ja, ich hatte nach der Art Basel, also an der Art Basel hat mich eine Ärztin besucht. Wir wussten beide nichts voneinander, aber sie hat mein Projekt gesehen und fand dann, ah, I need you. Und ich war so, wieso? Wer bist du? Und sie war, ja, sie ist eine Chirurgin für herzkranke Kinder. wo eine lebenslange Therapie bedarf. Und die arbeitet in einem Spital in Miami. Dort war ich jetzt mehrmals, weil wir so ein Pilotprojekt gestartet haben und wirklich geschaut haben, wie können wir Schmerztherapie für diese Kinder machen. Zuerst wollten wir Education, also mehr Informationen für die Kinder machen, weil das eben auch ein schwieriges Thema ist, weil sie erklären den Kindern immer noch durch Comics und komische Diagramme, ob sie komisch sind oder nicht dahingestellt. Aber halt einfach sehr abstrakte Diagramme, wo ich gefühlt habe, also wie will ein Kind so ein Diagramm verstehen? Sehr wissenschaftlich und sehr Nummern und einfach so Kuchendiagramme und was bedeutet das jetzt? Muss man doch viel, eben vielleicht auch durch ein bisschen Kunst und Storytelling wirklich rüberbringen. Und da sehen sie auch sehr viel Potenzial an. Wir haben gemerkt, es ist extrem schwierig in einer, also wir sind jetzt ein halbes Jahr oder so dran, ein bisschen mehr, aber in einer eher kurzen Zeit sowas wirklich effizient zu gestalten und es braucht einfach mehr Zeit. Und dann haben wir gesagt, ja, für das andere sind klare Methoden da und wir können es mal mit dem versuchen. Also ein sehr langer Prozess, aber definitiv sehr viel Potenzial überall.
Maximilian Grieger:Gehen wir nochmal zur Installation Being in Bed zurück. Kannst du uns ein bisschen berichten, im Gegensatz zu Bubble, wie dieser Raum kreiert ist von deiner Seite aus?
Annabelle Schneider:Der hat sich entwickelt. Ich habe ihn mittlerweile schon viermal oder so gezeigt, diese Ausstellung. Und logisch, das ist nicht für Patienten, das ist wirklich für du und ich. Also einfach jemand, der interessiert ist an Design und Kunst und was auch immer. Oder Musik. Irgendwas. Zuerst habe ich mit Matratzenfirmen zusammengearbeitet, mit einer physischen Matratzeninstallation gemacht, war mir aber sehr wichtig, dass das sehr taktil ist und sich... Alles irgendwie dem Körper anpasst. Ah, da kommen wir auf die Temperatur zurück. Ich habe doch schon mit Temperatur gearbeitet. Kommt mir jetzt in den Sinn. Ich habe nämlich von Hand gewoben recycelte Survival Foils, also diese Überlebensdecken, wie sagt man denn, den silbernen und goldenen.
Maximilian Grieger:Die man bei einem Unfall jemandem auflegt, dass der Körper warm bleibt.
Annabelle Schneider:Genau. Mit denen habe ich, also ich habe da diverse in New York gesammelt und dann aus denen kleine Stücke gemacht und gewoben mit denen. Aber das Weben war auch ein Akt von being present, also sei im Moment, befasse dich mit dem, fokussiere dich auf das, weil es ist ein extrem langsamer Prozess, das Weben und extrem physisch. Da habe ich all diese Decken gemacht, die man halt wie Protection Capes, Schutzmänteln, um sich schlingen kann und die geben dir warm oder auch kühlend. je nach Raumtemperatur. Ja, das andere war auch Temperatur. Stimmt, ich habe viel mehr mit Temperatur gearbeitet, als ich gedacht habe. Vergessen. Alle die Sheets, also die Leintücher auf den Matratzen, die waren alle handeingefärbt mit Pigmenten, die sich verfärbt haben, wenn du mit dem Körper in Berührung kamst und dann hat es eigentlich wie deine Körperspur hinterlassen. Also von zum Beispiel einem pink eingefärbten Tuch zu einem violett oder was auch immer eingefärbten Tuch wurde dann dort, wo dein Körper war, temporär einen weissen Abdruck hinterlassen.
Maximilian Grieger:Also ein berührungsreaktiver Stoff ist es.
Annabelle Schneider:Genau. Und es war auch mehr das spielerische Ding von «Hey, du bist jetzt im VR abgedriftet». Aber du bist jetzt wieder zurück und du Perspektivenveränderungen, du sitzt hier und jetzt stellst du auf und du siehst deinen Körper. Du warst hier. Es ist ein sehr temporäres Erlebnis, aber sehr präsent im Jetzt. Und ich finde, es war einfach so eine Message, die ich geben wollte, das ist extrem wichtig. Wir sind in verschiedenen virtuellen oder physischen Spaces, aber eigentlich ist es extrem wichtig, dass du immer noch mit deinem Körper hier im physischen Raum bist. Und wenn du das vergisst oder nicht auf deinen Körper hörst, der halt manchmal ein bisschen langsamer ist als unser überstimuliertes Gehirn, das hat auch sehr viel mit mentaler Krankheit zu tun, habe ich das Gefühl, diese Disconnection,
Maximilian Grieger:wenn die Verbindung zwischen Geist und Körper einfach nicht mehr da ist.
Annabelle Schneider:Oder wenn du nicht verarbeiten von Gefühlen, also sie kommen ins Hirn, also ein Psychologe würde mir wahrscheinlich jetzt noch den ganzen Prozess erklären, aber so viel wie ich weiss, es ist wirklich sehr viel im Gehirn und dann irgendwo in unserem Körper bleibt es aber auch, gerade mit Trauma oder so. Wir haben überall unsere Blockaden im Körper, das ist prägt sich dann durch eine Krankheit schlimmstenfalls oder irgendwas aus, was sehr viel mit unverarbe iteten und nicht richtig verarbeiteten Emotionen zu tun hat. Und das hat halt sehr viel damit zu tun, weil wir haben so viele Reize überall und wir nehmen uns die Zeit nicht, diese zu verarbeiten. Oder wir wissen auch nicht genau, woher wir überhaupt die Tunes nehmen. Wie gehen wir damit um? Was fühle ich überhaupt? Keine Ahnung. Wo fühlst du es in deinem Körper? Keine Ahnung.
Maximilian Grieger:Aber es ist noch interessant, weil du die Leute bei Being in Bad mit dabei sind und die VR-Brille aufhaben abholst, indem man die Brille absetzt und danach zu guter Letztheit eben über diese berührungsreaktiven Stoffe auf seinen Körper total zurückgeworfen ist. Das heisst, du lässt eigentlich den Besucher nicht alleine zurück, weil viele sind geflasht, vermute ich, nach der VR-Brille, sondern halt eben, hey, du gehst nochmal auf den Körper zurück und siehst, wie halt eben die Hand diesen Stoff verändert mit einer Farbe.
Annabelle Schneider:Ja, das war das Ziel. Sehr gut erklärt.
Maximilian Grieger:Annabelle, was sieht man in der VR-Brille, wenn man die aufhat? Kannst du das beschreiben?
Annabelle Schneider:People tell me I'm crazy. Nein, es ist, du bist... Du startest in einem Bett, weil halt meine Site oder meine Location war ein Bett. Ich habe auch mit dem Bett halt sehr viel Recherche gemacht, von der Inspiration zu allem. Und dann auch, ja, was ist eben eigentlich unser Körper, was hinterlässt unser Körper, der natürliche Körper, der nicht... keine Daten sind, also noch nicht. Wir sind noch keine Daten, wir sind noch keine Roboter. Wir sind immer noch Natur, die auch ein gewisses Bedürfnis hat. Und wo sehen wir die Natur in unserem Körper? Und dann habe ich das sehr spielerisch mit diesen Hinterbleibseln von unserem Körper eine Story gemacht. Zum Beispiel Haar oder Blut oder Haut im weitesten Sinne, auch wenn wir das nicht sehen, aber mit dem Mikroskop vielleicht. Oder einfach all diese Sachen, die unser Körper, aber auch immer wieder... wächst und auch die Zeit in unserem Körper oder das Altern oder ja, einfach die Zeit wiedergibt. Oder eben ein Haar fällt aus, ein Moment vergangen. Und wir sagen vielleicht immer öst, eklig oder so, aber eigentlich vielmehr so, dass man das sehen könnte als ein Symbol für, hey, ich bin immer noch hier. Also einfach wirklich ein Symbol von meinem Körper ist Natur und ich sollte darauf hören und vielleicht mir wieder mal Zeit nehmen, zu meinem Körper zu schauen. Und darauf basierend habe ich dann diese Story gemacht, zu starten. in einem Bett, du bist aber ganz, ganz klein und dann gehst du in eine Welt von so, also du gehst irgendwie in die Schiedsreihen, wo aber auch riesige Gewebe sind und dann gehst du ins Blut, das ist das Herzen und der Impuls und all diese Sachen, dann gehst du in die Haare und dann gehst du in die Haut und dann in die Bakterien und in eine Unterwasserwelt und was eigentlich der Schweiss oder andere Liquids von unserem Körper sein könnten, Flüssigkeiten. Aber eben alles eigentlich Natur von uns im Digitalen erlebt und dann endest du im Wasser und du vergisst auch im Wasser und dort ist eigentlich die Essenz, ist dann auch ein riesen Ozean in so Bubbles drin, dass wir halt alle eigentlich extrem klein sind in einem riesigen Universum, im Himmel, aber auch unter der Erde und überall, was wissen wir schon, die Erde ist so klein und wir nehmen uns so wichtig und wir haben so viele Anxieties, also Angstzustände und eigentlich, was können wir machen? Wir können uns nur jetzt hier...
Maximilian Grieger:aufs Jetzt fokussieren.
Annabelle Schneider:Genau, das ist alles, was wir haben. Und das ist so ein bisschen das Poetische im Ganzen.
Maximilian Grieger:Ja, aber schön, so können sich unsere Zuhörer jetzt etwas vorstellen, was man in der Brille sieht und ich glaube, wenn man mit dir auf die Homepage geht, annabelschneider.com, hat man auch die Möglichkeit, natürlich jetzt nicht in 3D, sondern halt eben dementsprechend schon mal so einen kleinen Einblick zu bekommen, was man in der Brille sieht, oder?
Annabelle Schneider:Ja, danke, weist du darauf hin. Das ist eben ein bisschen das Schwierige, aber wahrscheinlich auch das, was ich machen will, weil ich es mega wichtig finde, weil ich mich ja eben auch frage, wie Generation Z oder allgemein mit dem digitalen Leben, wie wir Räume neu denken können, physische Räume, warum wir überhaupt wieder dorthin gehen. Und ich glaube, meine Arbeiter im Moment, so wie diese Breathe With Me-Installation, aber auch Being In Bed, man muss einfach vor Ort sein, um das wirklich zu verstehen. Es ist wirklich sehr schwierig, digital wiederzugeben. Logisch, ja, man kann das anschauen flach...
Maximilian Grieger:Aber es ist einfach nicht das Gleiche.
Annabelle Schneider:Und animiert und so, das ist schon da und der Sound ist da. die VR-Brille macht noch einmal sehr viel mehr. Wenn man auf diesen Matratzen sitzt oder auf der neuen Installation, die ich gemacht habe, die auch aufblasbare Kissen sind. Der Körper fällt dort rein und ist wie so gesichert. Es ist nicht genau das Gleiche. Oder so wie die Dimensionen von der Bubble vorzustellen. Das Multisensorische fehlt einfach total. Und auch die anderen Menschen, die dann gleichzeitig wie du in dieser Bubble drin sind. Die Energien von denen, das spielt auch eine grosse Rolle.
Maximilian Grieger:Also da geht eigentlich auch bei dir um das Thema Zugehörigkeit. Also Leute gehören in dem Moment, in dem sie halt eben deine Installation erleben, sind die zusammen. Das ist ein Zugehörigkeitsgefühl, das da entsteht. Annabelle, ich weiss, dass du ein großer Fan der Hip-Hop-Kultur bist, die oft ein starkes Gefühl von Zugehörigkeit und Identität vermittelt. Inwiefern beeinflusst dich diese Kultur Und dein persönliches Gefühl von Zugehörigkeit.
Annabelle Schneider:Sehr fest. Es war der Grund, wieso ich nach New York gezogen bin. Ich finde Hip-Hop mega. Ich habe Hip-Hop das erste Mal gehört, als ich kein Wort Englisch verstanden habe. Und meine Eltern haben sich immer beklagt, was ich da eigentlich für Zeugs höre. Also Chattermusik, haben sie gesagt. Und so, stell das mal ab. Ich habe wirklich nichts verstanden, aber der Beat und wie die Männer hauptsächlich, gerappt haben. Ich habe einfach gemerkt, es ist mega determined, mega bestimmt. Es ist ein Ziel. Manchmal ist auch alles gut, aber es ist auch so ein etwas rebellisches, aber auch trotzdem sehr visionär und künstlerisch und sehr Community. Keine Ahnung, es war ein Gefühl, das mich mitgerissen hat. Irgendwann habe ich Englisch verstanden und ich so, was höre ich da eigentlich die ganze Zeit? Aber es mir Wirklich egal. Da können Menschen sagen, was sie wollen. Es ist auch heute noch völlig so. Nein, es ist mir überhaupt nicht egal. Ich habe auch mal Research dazu gemacht und alles. Aber es ist ein ganz neues Thema, das wir jetzt nicht darauf eingehen müssen.
Maximilian Grieger:Kein Problem.
Annabelle Schneider:Aber auch in Amerika, gerade in New York, wo der Hip-Hop ursprünglich her ist. Ich liebe es, wenn ein Auto durchfährt und extrem laut
Maximilian Grieger:Musik hört.
Annabelle Schneider:Future hört oder weiss nicht was und ich liebe es und das vermisse ich in der Schweiz zum Beispiel sehr fest.
Maximilian Grieger:Ja klar, ich glaube in der Schweiz rümpft man die Nase.
Annabelle Schneider:Nein, es kommt darauf an, wo man lebt, es gibt schon a uch.
Maximilian Grieger:Aber hat sich das Thema Hip-Hop auch schon mal bei dir in deinen Designs oder in den kreativen Arbeiten wiedergespiegelt?
Annabelle Schneider:Ja, ja.
Maximilian Grieger:In welchen?
Annabelle Schneider:Immer.
Maximilian Grieger:Immer, also du wirst auch sagen in der Bubble, weil ich kann es in der Bubble zum Beispiel nicht entnehmen, ausser vielleicht bei dem Beat von der Musik.
Annabelle Schneider:Also Luc ist auch ein Rapper eigentlich. Doch, es hat ja schon ein bisschen einen Beat. Also, gell, ich finde halt, meine Arbeit entsteht auch im Prozess und wenn du mich arbeiten sehen würdest, dann würdest du wissen, ich höre immer extrem laut Hip-Hop. Immer. Also nein, es kommt ein bisschen darauf an, wenn ich gar nicht mehr kann, dann muss ich mal irgendwie ein bisschen Elektro hören oder so. Aber das geht für mich nur so in All-Nighters, wo ich einfach wirklich nicht mehr kann.
Maximilian Grieger:Deine Nachbarn in New York haben da nichts dagegen gemacht?
Annabelle Schneider:Ah, ich trage Kopfhörer.
Maximilian Grieger:Sehr gute.
Annabelle Schneider:Ja, Kopfhörerfirma, vielleicht sollte ich mal mit denen arbeiten.
Maximilian Grieger:Vielen Dank für den Einblick ins Thema Hip-Hop, Annabelle. Die unruhige Metropole New York, was machst du, um ständig, ich sage es mal, nicht aus deiner Balance herausgerissen zu werden? Was machst du für dein persönliches Wohlbefinden?
Annabelle Schneider:Joggen.
Maximilian Grieger:Meditierst du?
Annabelle Schneider:Ja, das auch, aber für mich ist viel wichtiger, regelmässig Joggen zu gehen. Oder regelmässig ins Barre und Pilates. Das mag ich sehr. Aber ich meditiere. Ja, und dann meditiere ich aber sehr viel mit Soundbath.
Maximilian Grieger:Beschreib mal, wenn du mit Soundbath meditierst, was macht das mit dir.
Annabelle Schneider:Es transportiert mich irgendwo hin und bringt mich wieder zurück, aber viel ruhiger.
Maximilian Grieger:An einen inclusive
Annabelle Schneider:Ja, aber ich finde immer, dass ich sicherer bin, weil ich eben auch das Physische, weil ich eine Decke über mir habe. Also ich mache das sehr oft im Liegen. Ich kann es sehr schwer im Sitzen. Und dann bin ich irgendwie zugedeckt und finde, es ist wie eine Kokon. Und das ist, glaube ich, in all meinen Arbeiten auch mega wichtig, dass immer ein Textil irgendwo dabei ist.
Maximilian Grieger:Und dass man sich wohl fühlt und auch geborgen fühlt wie in einem Kokon.
Annabelle Schneider:Weil es halt irgendwo den Körper umfasst - nah oder fern. Und das haptische.
Maximilian Grieger:Interessant. Annabelle, ich habe mir deine Homepage angesehen. annabelleschneider.com Und dort stellst du nicht nur deine Arbeiten vor in Bezug auf Experience und Interior Design, sondern du hast auch einen Online-Shop. Was verkaufst du da?
Annabelle Schneider:Meditationskissen.
Maximilian Grieger:Wow, schau.
Annabelle Schneider:Zum Beispiel... Oder diese Leintücher auch, weil von denen habe ich einige verkauft. Also es kommt alles aus den Ausstellungen raus, weil ich das halt auch im Research-Prozess irgendwie mal entwickelt habe. Dann habe ich Nachfragen gehabt oder irgendwie so iridescent curtains, die halt auch mit dem Licht spielen. Also es sind nicht wirklich Vorhänge, aber ich finde es am besten, wenn man sie ins Fenster hängt, weil du... Also du hast ein ganz anderes Lichtempfinden, halt gespiegelt von der Natur draussen, was draussen passiert, im Raum drin. Und so Regenbogenfarben.
Maximilian Grieger:Und die kann man auch kaufen demnach.
Annabelle Schneider:Kann man auch kaufen.
Maximilian Grieger:Und du versendest weltweit.
Annabelle Schneider:Ja, aber das ist alles handgemacht. Manchmal hat es ein bisschen eine Wartezeit-Depending, je nachdem, wie viele Projekte ich habe.
Maximilian Grieger:Aber es ist ja gut, wenn die Zuhörer das wissen. Das heisst, wenn sie auf deiner Seite sind und was bestellen, dass es nicht gleich in zwei Tagen da ist, sondern dass es in zwei Tagen da ist. Dann ist das super. Welche Projekte stehen in nächster Zeit bei dir an, Annabelle? Gibt es irgendwelche Vorhaben, Ideen, auf die wir uns freuen dürfen?
Annabelle Schneider:Also sicher... Das Breathe With Me ist in Weiterentwicklung, weil ich sage immer, Breathe With Me ist wie eine, also diese Bubble ist Wie ein weisses Canvas, das atmet, wo man halt verschiedene Leute reinbringen kann. Wenig, viel, egal welche Kultur, egal welches Alter. Und man kann sehr viele Bespielungsmöglichkeiten damit machen. Also wirklich alles möglich. Vom Staging her, was drin für Möbel oder Sitzmöglichkeiten sind oder Liegemöglichkeiten zu Programming, ob es Dinners gibt drin, ob es Meditationen gibt, ob es Konzerte gibt, ob es DJ-Sessions gibt, Tanz, Fashion Show, alles ist möglich.
Maximilian Grieger:extrem flexibel einsetzbar.
Annabelle Schneider:Ja, und man könnte auch die Form noch ändern und es ist alles möglich. Und ziemlich nachhaltig. Also wirklich, ja, weil eben wieder einsetzbar, neu bespielbar, nur mit einem Ventilator, wirklich zum Transport sehr easy.
Maximilian Grieger:Okay, okay. In nächster Zeit, an welchen Orten wirst du vertreten sein?
Annabelle Schneider:Usbekistan.
Maximilian Grieger:Die Bubble wirst du dort vorstellen und was ist in der Bubble geplant in Usbekistan?
Annabelle Schneider:Da machen wir eine Fashion-Show.
Maximilian Grieger:Du bist in Taschkent, ich glaube in der Hauptstadt.
Annabelle Schneider:Ja, genau. Und arbeiten mit einem Fashion-Label zusammen, wo... Diese Capes, ich sage es immer falsch, sind Mantel, die aber wie Capes aussehen, für mich mega schön. Wirklich auch Skulpturen für den Körper, also Architektur für den Körper. Arbeiten wir mit denen zusammen, die machen dort eine, also ich kuratiere Show für sie.
Maximilian Grieger:Perfekt. Das heisst also, eigentlich passt das Thema perfekt zur Bubble.
Annabelle Schneider:Ja, ursprünglich wurde ich dort angefragt, weil von einer Kuratorin vom New Museum in New York, die die Show in New York gesehen hat. Sie ist aber von Usbekistan selbst, lebt seit, glaube ich, 35 Jahren in New York, will immer wieder, je länger der Meer, zurück nach Usbekistan und kuratiert jetzt dort einmal pro Jahr eine Show und hat mich gefragt, ob ich kommen will, weil sie findet es Das Projekt passt perfekt, weil der Aralsee in Uzbekistan ausgetrocknet ist und die Leute dort wirklich Gesundheitsprobleme haben mit dem Atmen, weil sehr viel Sand in der Luft ist und einfach zu wenig Bäume. Und es geht mehr so darum, um Future of Living und neue Räume oder eben sichere Räume oder wie kann man, das geht vielleicht auch ein bisschen zurück in ihre Kultur von... Nomadic Life oder weisst du so, ja, in den Wüsten hat es ja auch viele, jetzt fällt mir die Worte nicht mehr ein. Zelten? Ja, Zelten, nein, es gibt ganze Namen von diesen Kulturen und Gruppierungen, Communities, die in Zelten reisen und leben, ja. Aber es ist jetzt ganz schlimm, dass ich das nicht mehr weiss, aber ja.
Maximilian Grieger:Ich hatte ja vorhin schon deine...
Annabelle Schneider:Beduinen.
Maximilian Grieger:...Beduinen, genau, die Beduinen sind es. Nicht die Zelte, sondern die Beduinen sind es.
Annabelle Schneider:Zum Beispiel, es gibt noch andere.
Maximilian Grieger:Du bist vertreten in Social Media, das ist, glaube ich, ziemlich stark auf Instagram. Das heisst, wenn man dir folgen möchte und sehen möchte, was du in nächster Zeit kreierst, sollen die Leute dir folgen.
Annabelle Schneider:Annabelles Bubble. Ja, und es hat also nichts mit der Breathe With Me Bubble zu tun, obwohl das alle jetzt meinen, ist ja klar. Aber nein, ich glaube, seit 2011 ist das mein Name, weil ich wortwörtlich in einer Bubble war. Hat meine Freundin mir gegeben, Kim, schau da zu d ir.
Maximilian Grieger:Und dort kann man dir folgen und dementsprechend sehen, was du in nächster Zeit so alles machst. Was ich von dir gerne wissen möchte, Annabelle, zum Schluss und zwar, was ist das eine Stück Weisheit oder der wichtigste Gedanke, den du jungen, kreativen Designer:innen mit auf den Weg geben möchtest? Ihren eigenen Weg zu finden in der Welt des Designs.
Annabelle Schneider:Neugierig zu sein. Immer Fragen zu stellen oder wenn dich irgendwas stoppen lässt und du schaust zweimal hin, frag dich wieso.
Maximilian Grieger:Und keine Angst haben. Ich denke, das ist auch etwas, was ich aus dem Gespräch mitnehme.
Annabelle Schneider:Ja, aber das ist schwierig zu sagen. Ich finde, eine Portion Angst haben wir alle. Aber ja, natürlich, mutig sein. Also ja, Risiken einzugehen in einer gesunden Abwägung.
Maximilian Grieger:Also mutig sein.
Annabelle Schneider:Ja, ja, ja. Nicht denken, dass jetzt eine Entscheidung dein ganzes Leben bestimmt...
Maximilian Grieger:...und dass man sich die Karriere kaputt macht.
Annabelle Schneider:Genau.
Maximilian Grieger:Annabelle, vielen Dank für den Einblick in deine Arbeit, in das, was du verkörperst, in das, was du machst. Und wir werden dir auf alle Fälle von Studio Lookout Salon weiter folgen und hoffen, dass wir dich vielleicht in den nächsten Jahren auch wieder interviewen dürfen. Vielen Dank für das Gespräch. Merci vielmol.
Annabelle Schneider:Dankeschön. Merci.