
Startbahn27 Podcast – Innovation aus Mainfranken
Wir sprechen mit Gründer:innen, Unternehmer:innen und Visionär:innen aus Schweinfurt und Mainfranken. Persönliche Geschichten über Erfolge, Rückschläge und neue Chancen – echte Einblicke in die Welt der Start-ups und Innovationen.
Startbahn27 Podcast – Innovation aus Mainfranken
#059 mit Christian Müller: High Five auf die Legalisierung - localeaf bringt die Cannabis Social Clubs ins Rollen
Unser heutiger Gast im Startbahn27 Podcast: Christian Müller
Christian ist Mitgründer von localeaf und bewegt sich in einer Branche, die in Deutschland noch immer mit Vorurteilen und Stigma zu kämpfen hat: Cannabis. Die Idee, Cannabis Social Clubs mit einer digitalen Plattform zu unterstützen, entstand aus einer Mischung aus Frust und Hoffnung – und dem Koalitionsvertrag von 2021. In dieser Folge erfahren wir, wie er sich in einem herausfordernden Umfeld behauptet und dabei als Zwillingspapa auch noch den Startup-Alltag meistert.
Aber wie genau funktionieren Cannabis Social Clubs eigentlich? Christian gibt uns einen spannenden Blick hinter die Kulissen: von bürokratischen Hürden bis hin zu den großen Chancen, die solche Clubs bieten. Er spricht über die Unterschiede zu anderen Ländern und erklärt, warum es dringend Veränderungen braucht, um einen sicheren Konsum zu ermöglichen.
Neben der Plattform hat localeaf übrigens auch den CBD Kaugummi Chewbada auf den Markt gebracht – eine geniale Idee, die zeigt, wie vielseitig Cannabisprodukte sein können. Also: Taucht mit uns ein in eine Welt voller Vorurteile, Herausforderungen und Möglichkeiten – es lohnt sich!
Christians Podcast-Gast Empfehlung:
- Maurice Swimm oder Thomas Swonke von webfactor GmbH
- Jana Fiaccola von viteamin b
- Stefan Farnschläder von Cineamo GmbH
Du interessierst dich für Startups, Unternehmertum und Innovation? Im Startbahn27 Podcast interviewt Nico Hildmann inspirierende Gründer:innen, Unternehmer:innen und Visionär:innen aus Mainfranken – mit Fokus auf Schweinfurt und der Region.
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Mein Name ist Nico Hildmann, und heute bei mir zu Gast auf der Startbahn ist Christian Müller. Christian ist zarte 38, papa von zwei Kindern und kommt aus Veitshöchheim, der Fasernachtshauptstadt hier in Franken, wenn man so will. Sehr, sehr schön, ihn heute auf jeden Fall als Gast zu haben. Er ist nämlich der Mitgründer von Local Leaf, einer Plattform im Bereich Cannabis, um Konsumierende mit professionellen sogenannten Social Clubs zu verbinden. Was das genau ist und wie er das dann auch macht, sprechen wir natürlich gleich in der Podcast-Folge drüber. Und das Ziel letzten Endes ist es einfach, einen Zugang zu legalem, sicherem und auch hochwertigem Cannabis in Deutschland herzustellen und dementsprechend auch so das Schwarzmarkttreiben zurückzudrängen oder einzudämmen. Ich finde es ein wahnsinnig spannendes Thema. Ich kenne mich absolut damit nicht aus. Deswegen freue ich mich super viel, heute zu erfahren, über das Potenzial, vor allem und natürlich auch, wie er dazu kam. Deswegen ich freue mich wahnsinnig, dass du heute hier bist, christian, herzlich willkommen.
Christian Müller:Hi Nico, schön hier zu sein.
Nico:Ja also wirklich echt cool, dass du heute Gast bist mit dem Thema. Ich habe viele, viele Fragen. Da werden wir bestimmt eine richtig coole Podcast-Folge haben. Möchte aber zu Beginn erstmal sagen natürlich vielen, vielen Dank und ja für die Möglichkeit, vor allem unsere Partner von der Wildscreen Media Group, früher Visual Minds, dass wir natürlich wieder ihr Podcast-Studio nutzen dürfen. Wir sind ja umgezogen, haben uns vergrößert, haben jetzt hier kuschelige Sessel. Ich hoffe, du fühlst dich wohl, christian.
Christian Müller:Das ist sehr, sehr bequem.
Nico:Perfekt. Ja, ich muss mich noch ein bisschen dran gewöhnen. Das andere war auch echt cool, auf zu hockern, aber doch, das ist nochmal ein Upgrade. Deswegen vielen, vielen Dank an unsere Partner in Form von Moritz Zettner, da oder in Person von Moritz Zettner, dass wir hier aufnehmen dürfen. Und ja, Christian, du sehr gerne nochmal in deinen eigenen Worten vorstellen. Du bist nur so privat, Was machst du gerne? Wer ist eigentlich Christian?
Christian Müller:Also, ich bin Chris. Christian nenne ich eigentlich nur die Wenigste.
Nico:Okay, alles klar.
Christian Müller:Ich bin 37 Jahre alt.
Nico:Ach sag, bloß Habe ich dich ein Jahr älter gemacht. Genau habe heute Morgen nochmal nachgerechnet 20, 24, 86.
Christian Müller:Ich werde aber tatsächlich im Dezember jetzt 38. Genau, ich wohne in Veitshöchheim mit meiner Familie. Ich habe zwei Kinder, die werden jetzt vier Jahre alt im Dezember. Ich bin sportinteressiert, gucke mir eigentlich Fußball, gerne an, squash, wenn es die Zeit zulässt. Natürlich, als Familienpapa ist das alles ein bisschen schwieriger geworden. Zwillinge habe ich dann rausgehört oder Ja, cool.
Nico:Also das Goldene losgezogen sozusagen, ja, aber echt cool. Also wie gesagt, schön, dass du da bist. Da redet man natürlich auch mal so ein bisschen drüber, weil ich finde es immer ganz spannend, auch zu wissen, du als Papa jetzt auch noch ich nenne es jetzt mal junger Papa oder Papa von jungen Kindern wie man das so alles wuppt dann im Alltag. Das finde ich immer cool, wenn man da so ein paar Takeaways mitbekommt. Aber da kommen wir noch hin. Aber als erstes können wir mal rein starten in deine Reise. Letzten Endes Beziehungsweise fange ich ja immer gern an mit dem Start unserer persönlichen Gemeinsamreise, die ja da noch nicht so lang her ist. Deswegen die Frage an dich wann haben wir denn uns zum ersten Mal kennengelernt, chris?
Christian Müller:Das ist noch gar nicht so lange her. Das ist wahrscheinlich wie die meisten Beziehungen. Mittlerweile haben wir uns über eine Social-Media-Plattform namens LinkedIn kennengelernt. Ich habe gesehen, dass wir ein ganz gemeinsames Netzwerk haben, habe dich dann angeschrieben, weil ich es spannend finde, was du da auf die Beine stellst, und dann hatten wir, glaube ich, eine Woche oder zwei Wochen später einen Videocall und haben uns ein bisschen ausgetauscht, genau.
Nico:Und jetzt, wenn man so will, heute das erste Mal live und in Farbe direkt zur Podcastaufnahme. So schnell kann das gehen. Genauso, wir nehmen jetzt Mitte, ende November auf, und wir haben uns Ende Oktober hast du mir geschrieben, eine Woche später digitales Käffchen, was bei mir normal ist dann, dass man sich da mal kurz updatet, und dann haben wir gesagt it's a match, das passt ganz gut. Cooles Thema, und wenn man dann spontan ist, so schnell kann es gehen, dann bist du zu Gast im Podcast-Folge, da mehr rauszubekommen, und da starten wir doch gerne, und zwar so ein bisschen mit deiner persönlichen und beruflichen Reise. Ich habe mal auf LinkedIn, glaube ich, gesehen, vom Zerspannungsmechaniker, glaube ich, also Handwerk über verschiedenste Bereiche, innovationsmanagement bis hin jetzt Selbstständigkeit im Bereich Cannabis, wilder Mix, nimm uns doch mal mit.
Christian Müller:Wie Cannabis wilder Mix. Nimm uns doch mal mit. Wie hat es denn bei dir so angefangen? Ich sage immer, in meinem ersten Leben habe ich eine Ausbildung gemacht, ganz klassisch zum Zersparnungsmechaniker. Also das ist irgendwie so ein Ausbildungsberuf, der ist ähnlich wie Industriemechaniker Fräsen, schleifen, drehen.
Christian Müller:Dreieinhalb Jahre bei der Firma Bosch bei einer Bosch-Tochter H bei der Firma Bosch bei einer Bosch-Tochter, habe da noch anderthalb Jahre in der Entwicklung auch gearbeitet, irgendwie Zweischichtsystem, und habe aber dann so den man sagt ja mittlerweile den zweiten Bildungs über den zweiten Bildungsweg mein Abitur nachgemacht, habe meinen Maschinenbautechniker in Vollzeit gemacht, Dann im Bachelor Wirtschaftsingenieurwesen studiert, und dann wusste ich aber auch also das war dann quasi das Ende von meinem ersten Leben, weil ich eigentlich nicht wusste, was ich wirklich mit der Ausbildung anfangen sollte, irgendwie klassisch in Industrieunternehmen, irgendwo ins Controlling oder so hatte ich überhaupt gar keine Lust und bin dann eigentlich so auf das Thema Innovation, neue Geschäftsmodelle gestoßen und hatte dann in Würzburg die Möglichkeit, meinen Master zu machen, in mittlerweile nennt sich der Studiengang Integriertes Innovationsmanagement, der hieß damals noch Innovation im Mittelstand, genau das war auch nochmal vier Semester in Vollzeit, und da habe ich dann eigentlich so ein bisschen meine berufliche Leidenschaft für mich entdeckt.
Nico:Cool, und das hat ihr jetzt über einen gewissen Zeitraum gemacht, und seit wann in der Selbstständigkeit.
Christian Müller:jetzt dann In der Selbstständigkeit tatsächlich erst seit Juli offiziell. Ach, krass, okay, ich hatte davor, um das vielleicht noch fertig zu machen ich hatte dann nach dem Studium habe ich erst in der Beratung angefangen, war dort Innovation, also Berater für Innovationsmanagement, habe da mit Mandanten gemeinsam neue Geschäftsmodelle gebaut. Das habe ich aber gar nicht so lange gemacht, weil ich dann relativ schnell das Hotelleben satt hatte, Und dann hatte ich die Möglichkeit, in Würzburg wieder direkt eine Inhouse-Stelle als Innovation Manager anzutreten, damals in der Fashion-Industrie.
Nico:Okay.
Christian Müller:Und habe das auch knapp zwei Jahre gemacht, und dann war wieder so ein Angebot wieder zurück in die Industrie, aber da auch in dem Innovationsbereich, und das habe ich jetzt die letzten vier Jahre gemacht, bis Juli 2024.
Nico:Und jetzt genau Genau der.
Christian Müller:Kontext war, dass quasi im März 2024 wurde ja die Cannabis-Legalisierung beschlossen, und der Koalitionsvertrag war 2021, wo das quasi announced wurde dass. Cannabis legalisiert wird, in Deutschland in lizenzierten Fachgeschäften, und da haben wir eigentlich schon so ein bisschen angefangen, mit den Hufen zu schalen und zu gucken okay, wie können wir da irgendwie teilhaben, oder wie können wir da irgendwie teilhaben, oder was können wir da irgendwie Schönes bauen?
Nico:Du sagst wir, wie viele seid ihr? Ich habe ja vorhin schon gesagt, Mitgründer Seid ihr zu zweit, zu dritt, zu dritt. Okay, magst du ein bisschen über das Team erzählen, wie ihr da aufgestellt seid? bei Local Leave.
Christian Müller:Ja, also, wir haben tatsächlich dann auch nach dem Koalitionsvertrag auch haben wir selbst den Startschuss uns gegeben haben dann eine GbR gegründet, haben das alle nebenberuflich noch gemacht Das war auch okay für meinen damaligen Arbeitgeber und haben uns, so, wie gesagt, eigentlich knapp zwei Jahre positioniert und auch ganz viel irgendwie schon konzeptioniert, schon konzeptioniert und haben aber dann jetzt ja mit März 2024 eigentlich erkannt okay, wenn nicht jetzt, wann dann? Da wurde das Cannabis-Gesetz dann verabschiedet, und ja haben wir gesagt okay, ein Kollege noch, der Michael, das ist der technische Part, der quasi die ganze IT verantwortet, der hat dann quasi auch seinen Beruf aufgegeben, und dann sind wir zu zweit Vollzeit in die Local Leaf. Aber wir haben dann die Rechtsform geändert, weil wir gesagt haben okay, als GBA macht das so keinen Sinn, weil wir wahrscheinlich Wagniskapital brauchen.
Nico:Du, sagst schon, seitdem du so ein bisschen so, ich sag mal, bearbeitest seit 2021 das Thema. Die spannende Frage wie kamst du denn überhaupt zu diesem Thema? Hast du das Potenzial, vielleicht von Anfang?
Christian Müller:an da drin gesehen, dass das so ein großes Ding sein könnte. Also, was ich tatsächlich schon immer ein Stück weit ungerecht fand, ist, dass dieses Cannabis so auf. Diese ganze Stigmatisierung konnte ich nicht nachvollziehen, auch das Ganze, diese Verteufelung nicht. Ich fand eigentlich nie einen Joy ein schlimmer als ein Glas Bier.
Nico:Also im Gegensatz.
Christian Müller:Im Gegenteil Tatsächlich für mich immer die harmlosere Form der. Berauschung auch die angenehmere Form der Berauschung, und habe aber dann auch lange irgendwie da, wie gesagt, ich war ja auch mal jung, habe studiert und war da nie abgeneigt, aber dann tatsächlich war das ist das Riesenproblem bei Cannabis halt einfach der Schwarzmarkt und die Verunreinigungen auf dem Schwarzmarkt, sodass du eigentlich nicht wirklich dann auch als Familienpapa hast du überhaupt gar keine Kontakte mehr überhaupt an Cannabis zu kommen. Und deswegen war das total der richtige Schritt damals 2021 das zu legalisieren, oder zumindest das vorzubereiten, wie es jetzt letztlich gekommen ist.
Nico:Wie war das für euch, weil, wenn ihr da eh schon das Potenzial gesehen habt, oh coole Sache, okay, wir steigen da vielleicht mal mit ein. War das absehbar, dass es jetzt 2024 soweit ist? Oder habtet ihr für euch gesagt, wenn das jetzt noch mal drei Jahre dauert, sind wir vorbei, oder sowas?
Christian Müller:Ja, also, das war tatsächlich ein totales Auf und Ab. Das fing schon an das war November 21, als der Koalitionsvertrag veröffentlicht wurde, und da stand wortwörtlich drin, dass Cannabis in lizenzierten Fachgeschäften freiverkäuflich sein wird, um Qualität zu gewährleisten, um den Gesundheitsschutz dann wieder zu erhöhen und so ein bisschen diese Wertschöpfungskette einfach zu regulieren. Und wir haben dann gesagt okay, was macht da Sinn entlang dieser gesamten Wertschöpfungskette? Meine Prämisse war immer, es muss irgendwie digital sein, weil ich immer schon ein Freund davon war, das dann skalieren zu können.
Christian Müller:Und dann haben wir gesagt hey, macht nicht so eine Art Lieferandomodell für Genuss-Cannabis sind. Also Genuss-Cannabis ist ja quasi jetzt dieses, das nennt sich Freizeit-Cannabis, Und das ist jetzt das Legalisierte, das Medizinal-Cannabis, das wurde ja 2017 schon.
Nico:Ja, stimmt genau.
Christian Müller:Also, du kannst eigentlich in Deutschland seit 2017 schon Medizinal-Cannabis beziehen, aber das eigentliche, das Freizeit-Cannabis, über das wir jetzt auch sprechen, ist erst jetzt.
Nico:Okay, alles klar. Da wusste ich tatsächlich auch nicht, wie das so im Fachschock dann tatsächlich bezeichnet wird. Aber genau, wir sind ja schon ein bisschen eingestiegen. Local Leaf. Ich habe es mal in einem Satz beschrieben, aber wäre natürlich nochmal aus dem Munde des Gründers vielleicht gut zu hören. Erzähl uns doch mal, was ist so die Idee dahinter, Was macht ihr da und was verfolgt ihr da genau mit Local Leaf?
Christian Müller:Also Local Leaf ist die Plattform, die digitale Plattform, die Cannabis-Konsumierende mit professionellen Cannabis-Social Clubs verbindet. Das heißt, auf der einen Seite unterstützen wir Cannabis-Konsumierende bei der Suche und bei dem Antrag in dem jeweiligen Social Club, und auf der anderen Seite unterstützen wir natürlich Social Clubs, weil wir denen eine Art ERP-System mit an die Hand geben.
Nico:Vielleicht für diejenigen, die das überhaupt noch nicht gehört haben Social Club. Was ist das genau?
Christian Müller:Ein Cannabis Social Club ist eine Anbauvereinigung. Das ist meistens in der Rechtsform EV, also eingetragene Vereine mit einer Mitgliederanzahl, die auf 500 gedeckelt ist. Ein Club. Ein Club darf maximal 500 Mitglieder haben und diese 500 Mitglieder mit maximal 50 Gramm Cannabis im Monat versorgen. Ah ja, okay. Das ist Mitglieder unter 21, also von 18 bis 21,. Die dürfen nur 30 Gramm im Monat beziehen, und nicht alle Sorten Es gibt Restriktionen innerhalb des Konstruktes.
Christian Müller:Wir sind in Deutschland, das ist ja normal Sehr, sehr viele und diese ganzen Restriktionen machen natürlich das nahezu unmöglich, ein Cannabis Social Club zu gründen. Das merkt man jetzt auch an der Zahl.
Nico:Wie viele gibt es aktuell?
Christian Müller:Also, es gibt knapp 600 eingetragene Vereine schon, aber du darfst nur Cannabis anbauen, wenn du eine Anbaulizenz hast.
Nico:Und diese Lizenzierung ist schwierig zu bekommen.
Christian Müller:Die ist schwierig zu bekommen. Bayern verweigert sich da total, den bayerischen Vereinen diese Anbaulizenz zu geben. Also in Bayern stand heute noch kein Klub Echt Die Anbaulizenz in Württemberg ist ähnlich restriktiv.
Nico:Ja, wahnsinn. Okay, Ich dachte, weil ich dachte, durch die Öffnung in dem Sinne, dass das jetzt wie Pilze aus dem Boden schießt, letzten Endes Ja, wir sind auch überzeugt, dass der Punkt kommen wird.
Christian Müller:Das ist jetzt alles noch also die ganzen Cannabis-Clubs, die jetzt irgendwie. im Juli ist ja das Gesetz in Kraft getreten, Das heißt, ab Juli 2024 konnten die Cannabis-Social-Clubs ihre operative Arbeit aufnehmen, Das heißt, Mitglieder offiziell gewinnen. Und dann ab Juli wurden auch die entsprechenden Landesbehörden bestimmt, bei denen die Anträge einzureichen sind. Das ist auf Bundeslandebene. in Bayern ist das LGL, das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, dafür zuständig, diese Anträge auf die Anbaulizenz zu bearbeiten.
Nico:Okay, spannend. Also ich merke schon. Ich habe jetzt schon wieder drei Fragen fernab von der Frage, was macht Local Leave eigentlich, gestellt. Ich muss mich da selber nochmal ein bisschen einfangen, immer. Aber du hast schon gesagt, ihr unterstützt, sag ich mal, die Organisation, auch der Social Cl diverse Dokumentations und Berichtspflichten hast.
Christian Müller:Du musst sagen, wann hat Nico Hildmann jetzt einen Antrag gestellt? War er zu dem Zeitpunkt? wo habe ich eine Selbstauskunft von ihm, dass er zu dem Zeitpunkt nicht Mitglied in einer anderen Anbauvereinigung war? Das ist quasi. Du musst eigentlich alles dokumentieren. Wie viel hat Nico bezogen? Und das macht quasi unser System auch. Deshalb ist es quasi für die Clubs, für die Clubgründer ein Stück weit ein ERP-System, das natürlich auch Dokumentations und Berichtspflichten einhält, aber auch den ganzen operativen Cluballtag managt. Das heißt, der Mitgliedsansatz wird über uns gestellt, über unser System, über unsere Infrastruktur. Dann später, wenn der Club auch abgibt, wird auch quasi das ganze Reservierung und das Order-Management über uns. Also, das Mitglied, das im Club Mitglied ist, wird dann quasi über die Web-Applikation auch das Cannabis reservieren und im Club mit einer Abholnummer abholen.
Nico:Genau das wollte ich dir gerade fragen. Wie sieht denn das Produkt an sich aus? Es ist eine Web-Anwendung, letzten Endes. Es ist nichts Mobiles in dem Sinne, Es ist ein digitales Dashboard, wenn man so will. Also genau, kannst ja mal vielleicht auch den Stand. wäre in dem Zuge natürlich schön zu wissen, wie weit Local Local jetzt denn aktuell?
Christian Müller:ist, haben es schon welche in Einsatz? zum Beispiel Ja, wir haben jetzt. jede Woche haben wir ein, zwei Clubs, die wir aufs System nehmen. Die Clubs haben unterschiedliche Reife. gerade Wir haben jetzt am Wochenende hat ein Club in Thüringen von uns die Anbaulizenz erhalten. Das heißt, der hat jetzt die ersten 200 Samen in die Erde gepackt. Das wird wahrscheinlich auch der erste Club sein, der unser System nutzt und auch Cannabis an die Mitglieder abgeben wird. Das heißt, januar, februar rechnen wir eigentlich damit.
Nico:Ja cool, schöne, Meilenstein, glückwunsch Super.
Christian Müller:Danke, dass diese Funktionalität Abgabe und Order so ein Stück weit genutzt wird. Da so ein Stück weit genutzt wird.
Nico:Und ja, ja also, wenn du schon sagst, so aktuell 600, das wird sicher hoffentlich oder es wird ja wahrscheinlich in Zukunft noch wachsen. Aber es ist ja tatsächlich eine überschaubare Anzahl an Zielgruppen aktuell, oder Wo man sagt, die kann man mal gut und gerne in einem kürzigen Zeitraum alle angehen und sagen hallo, ich bin der Christian von Local Leaf. Oder.
Christian Müller:Ja, und dann legen sie direkt wieder auf.
Nico:Du hast, glaube ich, im Vorgespräch, nämlich wie wir das digitale Käffchen getrunken haben, gesagt, die sind schon richtig in Abwehrreaktion, Weil das ist ja auch natürlich nicht nur ihr habt gemerkt, wenn das jetzt dann sozusagen legal wird, dass da Potenzial ist. Da wollen ja viele vom Marktkuchen ein Stückchen abhaben. Kannst du uns mal ein bisschen skizzieren, wie aktuell diese Situation zu diesem Thema ist? auf dem Markt Habt ihr viele Wettbewerber.
Christian Müller:Also, wir haben unzählige Wettbewerber tatsächlich, und das hat nochmal deutlich an Dynamik zugenommen, nachdem das Gesetz dann auch im März durch den Bundesrat ging. Wir erklären uns das so, dass es natürlich irgendwie naheliegend ist was bietest du dem Club? als Dienstleistung ist halt Software so ein einfaches, skalierbares Produkt, und deshalb haben wir jetzt mittlerweile bestimmt 30, 40 Wettbewerber, wobei wir das auch irgendwie in Anführungszeichen setzen, dass Wettbewerber, das sind teilweise auch Marktteilnehmer, die wir nicht wirklich ernst nehmen weil die haben irgendwie eine schöne Landingpage gebaut, aber wir haben eigentlich schnell erkannt, dass da nicht die Strukturen dahinter vorhanden sind, die dann auch letztlich notwendig wären, um einen Club datenschutztechnisch und mit einer richtigen IT-Architektur zu versorgen.
Nico:Und was spiegeln dir aktuell die Club-Vorstände, sage ich mal wieder, weil wenn du es hast, dann legen sie sofort wieder auf. Also, was gibt es da für schlechte Erfahrungen jetzt schon?
Christian Müller:Ja, die sind nicht wirklich irgendwie alles, was Werbung angeht, alles, was als Werbung wahrgenommen wird. Jetzt haben wir ja nur über den Bereich Software gesprochen, das ist natürlich versucht, aktuell sein Geschäftsmodell an diesen Clubs zu validieren.
Christian Müller:Also da geht es ja noch Themen um Transportmanagement, um Sicherheitsthematiken, du musst deine Anbaufläche sichern, und überall sind jetzt natürlich irgendwelche Dienstleister, die sagen okay, das biete ich mal dem Club als Dienstleistung an. Und das ist so ein bisschen das Problem, dass die Clubs halt total zugespannt werden, voll gemüllt werden mit irgendwelchen Angeboten und eigentlich nicht wirklich unterscheiden können, was ist jetzt gut, was ist schlecht. Und deshalb ist immer so ein bisschen Überzeugungsaufwand notwendig direkt am Anfang, dass man sagt okay, leute, wir haben irgendwie uns schon lange damit befasst. 2021 haben wir ja diese ganze Entwicklung mitgemacht, also von lizenzierten Fachgeschäften hin zu diesem Zwei-Säulen-Modell, das es jetzt am Ende geworden ist mit den Cannabis-Social-Clubs, und deshalb haben wir uns relativ lange damit befasst. Also, wir sprechen schon bestimmt seit anderthalb Jahren mit Social-Clubs.
Nico:Und du hast jetzt gerade schon angesprochen das hat man nämlich, glaube ich, auch mal in einem Vorgespräch gehabt dieses Zwei-Säulen-Modell, der, ich sage mal, legalisierung und Regulierung. letzten Endes von dem Ganzen Magst du noch mal ein bisschen mehr darauf eingehen, was sich da die Regierung auch dabei gedacht hat, sage ich mal, so zu starten no-transcript Ansatz, und dann, das war jetzt überlege ich mal gerade in dieser Zeitleiste das war dann 2023 hat dann der Landwirtschaftsminister Cem Özdemir gemeinsam mit Gesundheitsminister Karl Lauterbach das Zwei-Säulen-Modell vorgestellt, und das Säule 1 ist quasi jetzt in Kraft getreten.
Christian Müller:Das ist die Entkriminalisierung. Also, du kannst dir zu Hause drei Pflanzen hinstellen kannst die ernten und darfst zu Hause 50 Gramm Cannabis, getrocknetes Cannabis, rumliegen haben. Wenn du selber nicht anbauen möchtest, dann hast du die Möglichkeit ab 1. Also, das war 1.4. Möchtest, dann hast du die Möglichkeit. Also das war 1.4.
Christian Müller:Seit 1.4. Kannst du zu Hause drei Pflanzen hinstellen, und zum 1.7. kannst du, wenn du zu Hause nicht selbst anbauen willst, dir den Stress nicht geben willst, kannst du Mitglied in einer Anbauvereinigung werden Oder in einem Cannabis Social Club und dann sagen okay, ich beziehe jetzt über diesen Cannabis Social Club das Cannabis, das ich konsumiere.
Nico:Ja, Ja genau.
Christian Müller:Die gab es nie. Man hat quasi Ich habe sie nie gesehen. Ja In Deutschland, Ja, Genau in Kanada ist das ein Modell, das den Schwarzmarkt richtig zurückgedrängt hat, und in den USA, Und deshalb waren ja auch quasi so ein Stück weit. Die große Kritik war, dass sich Deutschland eigentlich nicht wirklich selbstbewusst getraut hat, da ein kommerzielles Modell auch mal in den Ring zu werfen. Nach dem Koalitionsvertrag ist dann Eckpunktepapier veröffentlicht worden. Da ging es auch noch um lizenzierte Fachgeschäfte, Und mit diesem Eckpunktepapier hat man dann so ein bisschen bei der EU vorgefühlt und hat geschaut okay, wie wird das gewertet? Obwohl jetzt nie wirklich ein offizielles Statement der EU kam Leute, das könnt ihr so nicht machen, Hat man sich. Aber dann hat man wohl Signale bekommen, dass man sich da ein bisschen wegbewegt.
Christian Müller:Das heißt, lizenzierte Fachgeschäfte gab es in Deutschland.
Nico:Okay, krass, okay, wäre mir nie aufgefallen, die lizenzierten Fachgeschäfte.
Christian Müller:Die stecken jetzt eigentlich in Säule 2. Also Säule 1 war quasi Heimanbau und Inkriminalisierung und der Bezug über die Cannabis-Social Clubs Und die Säule 2 war auch lizenzierte Fachgeschäfte, aber in Modellregionen und wissenschaftlich begleitet. Und da haben sich jetzt die letzten Wochen so ein paar Städte einfach positioniert und haben gesagt okay, leute, wir wollen Modellregion sein, in unserer Stadt soll es lizenzierte Abgabestellen geben, wir wollen da mitmachen. das wird nur nicht mehr kommen.
Nico:Ja, okay, also so wie ich das jetzt raushöre, so ein Ziel von dem Social Club, oder ist das eine wie soll ich sagen auch die Restriktion ich darf nur für meine eigenen Mitglieder Cannabis vergeben.
Christian Müller:Genau also anbauen und dann vergeben.
Nico:Ja, okay, nur innerhalb der Mitgliederzahl. letzten Endes. Gibt es schon, sage ich mal, eine Region in Deutschland, wenn du jetzt sagst, bayern, die stellen sich noch quer. Gibt es schon irgendeine Region, wo du sagst, da geht es jetzt völlig ab, oder sowas?
Christian Müller:Niedersachsen ist ziemlich weit vorne dabei. Das ist aber auch abhängig, weil in Niedersachsen die entsprechende Landesbehörde ist die Landwirtschaftskammer. Die haben natürlich ein ganz anderes Interesse und eine ganz andere Regulatorik, im Endeffekt auch als jetzt das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit. Das noch dazu quasi CDU, äh CSU gehört.
Christian Müller:Niedersachsen, wobei wir jetzt auch über die letzten Wochen merken, dass mehr und mehr Dynamik reinkommt. Wie gesagt, thüringen hat jetzt die ersten zwei Lizenzen vergeben, nordrhein-westfalen vergibt, hamburg vergibt, aber von diesen 600 Vereinen, die jetzt ich glaube, der Stand war nur Anfang November beziehungsweise Mitte Ende Oktober gab es roundabout 600 Vereine. Von diesen 600 Vereinen also, deutschlandweit haben jetzt vielleicht 30, 40 Vereine die Anbaulizenz, und von diesen 30, 40 Vereinen gibt es nicht mal eine Handvoll. also es gibt keine fünf Vereine, die jetzt auch tatsächlich schon Cannabis an ihre Mitglieder abgeben.
Nico:Wahnsinn, krass, das ist ja wirklich. Ich nenne es jetzt mal. Träge ist das erste Wort, was mir da im Kopf kommt. Das dauert ja ewig, oder Bis man da so richtig handeln kann. Jetzt wenn es seit März schon irgendwie möglich, ist eigentlich erlaubt.
Christian Müller:Genau, also seit März ist es eigentlich stets fest.
Nico:Ab 1.7.
Christian Müller:konntest du gut, du konntest vorher schon deinen Verein gründen du konntest dich entsprechend positionieren, aber du kannst erst seit dem 1.7. Die Anbaulizenz stellen, also Antrag auf die Anbaulizenz stellen, Und die Behörde darf sich laut Gesetz drei Monate Zeit lassen um diesen. Antrag quasi zu genehmigen.
Nico:Jetzt wird wahrscheinlich ausgereizt. In Bayern wird das mehr als ausgereizt.
Christian Müller:In ausgereizt. In Bayern wird das mehr als ausgereizt. In Bayern hat das sogar noch mit Verzögerungstaktiken verzögert.
Nico:Vielleicht gibt es da so die Top-3 Dinge, die man da erfüllen muss, um diese Lizenz zu bekommen. Hast du da irgendwie mal so eine kleine Liste?
Christian Müller:Ja, das ist auch tatsächlich bundeslandabhängig. Ah, echt Okay, Ich habe letzte Woche viele Gespräche mit Clubgründern in Baden-Württemberg geführt und da geht es ganz stark im Antrag darum, sicherzustellen, dass man das nicht als kommerziellen Betrieb sieht, um irgendwie dann da Kohle abzuschöpfen. Das gibt es ja auch meistens.
Nico:Das ist ja auch nicht verwerflich, finde ich ehrlicherweise.
Christian Müller:Ich vermiete mir selber dann die Halle als Landwirt. Oder ich sage selber mache ich irgendwie eine Gesellschaft, die quasi das Equipment beschafft und dieses Equipment dann entsprechend mit einer Marge an den Verein. Und da geht es in Baden-Württemberg so darum, dass da quasi die müssen Finanzpläne abgeben mit einem Antrag.
Christian Müller:Da wird sehr stark darauf geachtet dass quasi da nicht irgendwie zu viel Geld abgeschöpft wird. In Bayern ist es Bayern. Die Klubs bekommen ehrlich gesagt überhaupt gar keine Signale, was fehlt, was gut ist, was schlecht ist, obwohl das trotzdem irgendwie ein kollegialer Umgang miteinander ist. Aber die Klubs in Bayern haben aktuell so ein bisschen einfach die wissen gar nicht, wo dann sie sind.
Nico:Ja, aber brauche ich eine, aber die Clubs in Bayern wissen gar nicht, wo sie sind. Aber brauche ich eine gewisse Mitgliederanzahl, um das zu bekommen, oder geht das auch mit zwei Menschen schon? Also, du brauchst sieben Gründungsmitglieder, ganz normal, wie beim Verein auch.
Christian Müller:Ja, das Vereinsrecht ist so ein bisschen. Also, du brauchst sieben Gründungsmitglieder. Das höchste Organ in deinem Verein ist die Mitgliederversammlung. Du brauchst eine gute Satzung entsprechend. Also, da wird schon Wert drauf gelegt. So, als wenn es so um diese Basics geht. Du brauchst ein gutes Jugend und Gesundheitsschutzkonzept. Wie stellst du in deinem Verein sicher, dass jetzt irgendwie keine Minderjährigen Cannabis beziehen? Du darfst nicht werben für deinen Cannabis-Social-Club. Du kannst jetzt nicht irgendwie YouTube-Ads schalten, jetzt Mitglied werden. Du darfst keine Symbolik an deiner stationären Fläche, also das alles Werbende wird tatsächlich untersagt.
Nico:Krass, aber klar, jetzt musst du hier mal mitbekommen, dass ich sowas habe, also Werbung in gewisser Form sozusagen. Also wenn ich ein Plakat aufhänge in mein Dorf und sage, kommt alle Das darfst du nicht.
Christian Müller:Das auch nicht Okay.
Nico:Also Mund-zu-Mund-Propaganda, letzten Endes ist der Weg.
Christian Müller:Ja genau, Du musst aber auch deinen Mitgliedern darauf hinweisen, dass die jetzt nicht werbend irgendwie kommunizieren dürfen.
Nico:Okay, ja.
Christian Müller:Was immer zählt, ist das Thema. Sachdienliche Informationen. Du kannst jetzt als Clubgründer sagen okay, ich mache jetzt ein Interview in der Regionalpresse und sage Leute, so sieht es aus, ich bin irgendwie kurz vor der Anbaulizenz, ich werde so und so viele Mitglieder aufnehmen. Das sind zunächst Fördermitglieder und und und Also das alles, was quasi aus einer Perspektive sachdienliche Informationen gesehen werden kann. Das kannst du kommunizieren.
Nico:Hand kann, das kannst du kommunizieren, hand aufs Herz, wenn ich das jetzt mir so anhöre, die ganzen Vorkehrungen, die man da so treffen kann, mit wie vielen Leuten hast du schon gesprochen, die dann gesagt haben, dann lasse ich es lieber. Den Stress will ich mir nicht geben. Der Weg dahin ist ja steinig, Um es mal so zu sagen.
Christian Müller:Du.
Christian Müller:Wir haben relativ schnell erkannt, dass das eine totale Pionierarbeit ist und ein gewisses Durchhaltevermögen auch benötigt und auch natürlich ein Stück weit finanziellen Background, leuten zu sprechen, wo man nach fünf Minuten schon das Gefühl hat, die bekommen niemals einen Social Club irgendwie auf die Beine gestellt, die sind gar nicht in der Lage dazu aus einer Finanzierungsperspektive oder vom Kompetenzset her, dass die einen Club aufbauen. Weil wir reden ja, wenn wir jetzt tatsächlich in der Vollauslastung sprechen, also 500 Mitglieder, 50 Gramm Cannabis, reden wir eigentlich von 25 Kilo Cannabis. Wenn man von diesen 25 Kilo jetzt mal davon ausgeht, die Selbstkosten, also der Produktionspreis, der liegt deutlich geringer.
Christian Müller:Aber jetzt der Einfachheit machen wir das mal bei 10 Euro, dann reden wir eigentlich von einer Produktionsmenge, die im Monat abgerufen werden kann, von 250.000 Euro. Also 25 Kilo a 10 Euro das Gramm, und eigentlich ist das eine mittelständische Struktur.
Nico:Schon ja Gut, aber spannend, wenn man da so tiefer dann reintaucht, dass du dann auch schon weißt, das wird eh nichts. Das traut mir, den Menschen, wahrscheinlich auch nicht zu auf das, was alles auf den Zug kommt, dann letzten Endes. Aber um da auch nochmal zu sagen Thema Wettbewerb, was macht denn euch dann jetzt dementsprechend besonders? Also Thema USP natürlich, warum schafft ihr es in Zukunft?
Christian Müller:Also, natürlich ist unsere Software an sich einfach von der ganzen Architektur her, was Themen wie Datenschutz betrifft, aber auch Skalierbarkeit Und wie gesagt, ich begebe mich jetzt auf Glatteis aber auch die ganzen Themen, wie Datenbanken dann entsprechend strukturiert sind und und, und Da sind wir auf jeden Fall ganz weit vorne dabei no-transcript, Weil ich glaube, wie du es jetzt so sagst, stelle ich mir das vor.
Nico:Manche wissen noch gar nicht genau, was so das Ziel ist, wo sie mal hinwollen, vielleicht was auch aufs Zug kommt.
Christian Müller:Ja, also, das wissen die eigentlich schon relativ genau.
Nico:Ah, ja, okay.
Christian Müller:Also auch im Thema Anbau sind wir absolute Laien. Ich habe jetzt irgendwie die letzten paar Wochen ganz viel gelernt über verschiedene Anbau. Da gibt es die Hydro-Kulturtechnik, wo du überhaupt gar keine Erde mehr brauchst, da sind die schon alle. Jeder Club hat auch so das, wo wir sagen, der schafft es, weil.
Nico:So eine Spezialisierung teilweise vielleicht auch oder.
Christian Müller:Genau das eine ist das Thema ist er finanziell so gut aufgestellt? ist er vom Background her vielleicht irgendwie Landwirt, oder ist er irgendwie, hat er irgendwie eine Kompetenz im Anbau? und da erkennt also, da kristallisiert sich eigentlich raus, dass jeder Klub so eine, so eine Superpower hat, wenn nicht mehrere gepaart. Und wie gesagt, bei uns geht es eigentlich nur darum wie ist so der Weg von du hast noch keine Mitglieder, bis du hast die ersten 200. Das machen tatsächlich die meisten Clubs, dass sie jetzt sagen okay, wir machen das stufenweise, die wachsen nicht am Anfang auf die 500 Mitglieder, sondern die sagen okay, wir machen jetzt erstmal 100, 150, 200. Gucken, ob wir da den Anbau gewährleisten, testen das einmal alles durch, und dann wollen wir eigentlich über das Jahr 2025 auf diese 500 wachsen und dann entsprechend die ganzen Prozesse professionalisieren.
Nico:Und weil du es jetzt schon ein paar Mal gesagt hast weil sie vielleicht finanziell nicht so aufgestellt sind. Mit was muss man da rechnen? So einen Club muss ich einfach durch die Mitglieder selber tragen, oder Gibt es irgendeine Art Förderung oder Vorteile vom Start? Du schüttelst schon den Kopf, woher ich es beziehe. Zum Beispiel, wenn es ein Social Club ist, kriegst du so und so viel Prozent oder irgendwie sowas.
Christian Müller:Nein, das nicht.
Nico:Also, ich muss das aus der eigenen Kraft stemmen.
Christian Müller:Ja, also es gibt, wie gesagt, verschiedene Modelle. Es gibt irgendwie Leute, die dann privates Geld damit reinwerfen als Vorstände. Es gibt aber auch Modelle, wo man sagt, das ist eine reine Mitgliederfinanzierung, wo man sagt, man hat immer eine hohe Aufnahmegebühr, die dann als Fördermitgliedschaft deklariert ist, die dann als Fördermitgliedschaft deklariert ist. Es gibt auch ganz viele Mischformen tatsächlich, aber also Bankkredite, ich kenne jetzt keinen, Club, der jetzt irgendwie da einen Kredit von einer seriösen Bank erhalten hat.
Nico:Und insgesamt, wenn du jetzt einmal durch die Einblicke in die Thematik wie siehst du, wie wird sich das in Deutschland entwickeln? die Thematik, weil ich meine, ich habe letzte Woche eine Überschrift gelesen, dass die Regierung, sofern sie da mal wieder steht, natürlich wieder mal drüber spricht, irgendwie entweder was zu lockern oder doch nochmal irgendwie was einzuschränken im Bereich Cannabis. Das weiß ich jetzt nicht mehr ganz genau, aber wie siehst du denn in die Zukunft?
Christian Müller:Wie wird sich das hoffentlich etablieren?
Christian Müller:Also ich habe mehrere Szenarien. Das Best Case oder das Szenario, das ich mir wünschen würde, wäre tatsächlich, dass jetzt so ein bisschen sich das alles einruckelt, dass die Behörden du musst dir auch immer vorstellen, die Behörden wissen ja auch nicht, also, was muss so ein Antrag enthalten, weiß ja jetzt der entsprechende Beamte auch nicht, sondern das ist so eine Findungsphase, jetzt aktuell noch Jetzt gehen wir davon aus, in Bayern sind insgesamt 80 Anträge eingereicht, und jetzt kann man sich ein Bild machen okay, das ist ungefähr so der Standard, das brauchen wir bei Jugendsheitskonzept, das braucht man bei Transportkonzept, und dass da jetzt einfach so diese ja, dass sich alles einruckelt und eine Dynamik reinkommt, dass man sagt okay, jedes Bundesland schafft jetzt eine gewisse Anzahl an Clubs, und die bekommen quasi auch die Anbaulizenzen, fangen an, mitglieder, an, die Mitglieder auch abzugeben, und dann wird es für eine Folgeregierung gar nicht mehr so einfach, das Gesetz wieder zurückzudrehen.
Christian Müller:Das ist auch so fast also die ganzen Experten äußern sich da eigentlich relativ einheitlich dass sie sagen okay, realpolitisch ist das schwierig machbar Für eine unionsgeführte Regierung, die müssen auch mit einem Partner koalieren. Und SPD, grüne, fdp haben das Gesetz mit eingeführt, das heißt und haben jetzt quasi letzte Woche Freitag war eine Anhörung im Bundestag, wo sie einfach mal vorfühlen wollten, und da ist es ganz klar haben sich alle positioniert, das wird nicht wieder zurückgedrückt.
Nico:Ja, okay, dann war das das wahrscheinlich Eher umgekehrt no-transcript.
Christian Müller:Auch diese ganze Nutzererfahrung soll auch über uns so gestaltet sein, dass es sich nicht anfühlt wie eine Mitgliedschaft oder dass das alles relativ schön convenient und digital abläuft. Also du beantragst deine Mitgliedschaft, du bist Mitglied, du siehst die Produkte deines Clubs, du kannst die reservieren, du bekommst eine Bestätigung, wenn die fertig gepackt sind, dann kannst du die abholen, und das fühlt sich dann eigentlich nicht mehr an wie so eine Mitgliedschaft. Das ist so ein bisschen unsere Mission auch, dass wir gesagt haben, wir müssen diesen ganzen Prozess so einfach auch für die Mitglieder gestalten, dass selbst ein Gelegenheitskonsument zumindest das in Betracht zieht. In einem Cannabis Social. Ein erstes Fazit, ob sich vielleicht auch das Thema Kriminalität durch den Eigenanbau ist schon irgendwas zurückgegangen?
Nico:Hat es schon irgendwelche positiven Auswirkungen gehabt, wo man so jetzt vielleicht noch nicht mitbekommen hat?
Christian Müller:Nein, Also weder positiv noch negativ. Das sind ja aktuell die Lügen muss man ja tatsächlich so sagen die jetzt die CDU, csu verbreitet. Das war ja auch der Antrag, der jetzt am Freitag im Bundestag diskutiert wurde. Da ging es darum, dass Nordrhein-Westfalen ich weiß jetzt gar nicht das Bundesland, also es ging darum, dass quasi ein Minister behauptet hatte, in seinem Bundesland hat jetzt die Kriminalität stark zugenommen durch die Mokro-Mafia, niederländische mafiöse Strukturen, die halt natürlich jetzt das aktuell noch, und das ist so ein bisschen die perfide Situation. Aktuell gibt es keine wirklichen legalen Bezugsquellen für Cannabis, und deshalb hat natürlich jeder Dealer aktuell ein Stück weit Hochkonjunktur.
Nico:Das stimmt klar.
Christian Müller:Du kannst jetzt draußen mit 25 Gramm Cannabis in der Tasche rumlaufen und könntest das. Natürlich machst du dich extrem strafbar, und diese Strafen wurden auch deutlich nach oben geschraubt, weil man ja genau an die Dealer ran möchte. Aber solange kein guter legaler Zugang da ist, wird sich noch über den Schwarzmarkt bedient, und das ist halt so ein bisschen.
Christian Müller:Die Bundesländer behindern sich selbst. Auf der einen Seite ermöglichen sie nicht eine schnelle Möglichkeit, die Anbau-Clubs zuzulassen, auf der anderen Seite beschweren sie sich, die Dealerei zu nehmen, wobei es keine Datengrundlage gibt, die bestätigt, dass die Kriminalfälle im Bereich Cannabis jetzt zugenommen hätten.
Nico:Also, ich finde es ein wahnsinnig spannendes Thema, weil es gibt noch so viele Wege, in das das gehen kann. Klar, strukturen wurden aufgebaut, aber auch noch nicht wirklich so gefunden. Da ist sich noch uneins, jetzt auch mit unserer politischen Lage. Also es bleibt absolut spannend, wie sich das entwickelt. Ich drücke aber auf jeden Fall die Daumen, dass ihr euch da als die Plattform oder die Lösung einfach etabliert. Ich glaube, ihr habt da schon eine gute Vorarbeit geleistet, und wenn ihr jetzt die ersten Testimonials auch habt, das ist die beste Werbung durch Netzwerk, durch Empfehlung. Da hoffe ich, dass ihr da gute Kunden ranholen könnt. Oder Beispiele Neben Local Leaf ich habe es in der Hand bzw auf dem Tisch liegen gibt es noch ein weiteres Produkt, was ihr gestartet habt, nämlich Chubada, ein CBD-Kaugummi. Vielleicht willst du da mal erzählen, wie kam es denn dazu? Ist ja, ich sage immer der gleiche Themenbereich, wenn man so will, aber ein unterschiedliches Produkt. Seit wann gibt es das denn? Sieht richtig cool aus, übrigens.
Christian Müller:Danke dir, das ist tatsächlich eher durch Zufall entstanden. Also, ich war, ich glaube, dann natürlich viel unterwegs auf. Cannabis-Messen und überall so mich vernetzt in der ganzen Industrie und habe dann einen Landwirt kennengelernt, der schon jahrelang Nutzhanf anbaut, und aus diesem Nutzhanf extrahiert er quasi CBD.
Christian Müller:Und man muss ja unterscheiden das Cannabis, über das wir jetzt die letzten 20 Minuten gesprochen haben das ist das Cannabis, das auch psychoaktiv ist, also dass Cannabis das high macht, und die Cannabispflanze hat natürlich viel mehr zu bieten oder hat viel mehr Cannabinoide über 100. Und das CBD ist auch mit das bekannteste, also das THC, das Psychoaktive, das, was quasi in den Clubs dann ausgegeben wird, das Cannabis, das das enthält, und der CBD-Markt ist aber auch schon länger, ja existiert schon ein bisschen länger, kann man schon sagen, schon ein bisschen mehr in aller Munde CBD-Öl und so Genau.
Christian Müller:Und wir haben uns auf einer Messe kennengelernt, und ich habe zu ihm gesagt du, warum sehen alle CBD-Produkte dann so scheiße aus? Also, überall ist irgendwie ein Hanfblatt drauf. Teilweise ist das so. Klin transportieren. Das muss nicht medizinisch sein, sondern wo man die Nutzergruppe auch über ein gutes Design catcht. Und dann habe ich gesagt wieso gibt es keine schönen Kaugummis?
Nico:So ist es entstanden. Ich habe gesagt wieso gibt es zum Beispiel keine schönen Kaugummis?
Christian Müller:Und dann hat er gesagt ja, die können es geben, und dann haben wir eigentlich im Dezember 2023 angefangen, diesen Kaugummi zu entwickeln.
Nico:Ja, krass, das ist ja auch noch nicht lang her. Ja, das ist ja Wahnsinn.
Christian Müller:Ja, und das hat auch lange gedauert, bis wir dann alles hatten. Du musst dann irgendwie auch das ist auch reguliert das ist offiziell ein kosmetisches Produkt, also ein kosmetischer Mundpflege-Kaugummi. Du musst gewährleisten durch Laboranalysen, dass da nicht mehr als 0,2% THC das ist quasi das Berauschende da enthalten ist. Und ja, das hat auch alles ein bisschen gedauert, bis wir dann den Webshop aufgebaut haben, und jetzt ja, Ja, weil ich habe mir direkt gedacht wie entwickelt man bitte ein Kaugummi?
Nico:Das ist spannend.
Christian Müller:Aber entwickelt ist deutlich zu viel gesagt. Also nicht, dass wir da mit Laborkitteln in die. Stadt. Wir haben dann ein Labor, das auch mein Partner da an der Hand hat, und einen Lohnfertiger, der uns die Kaugummis dann quasi produziert, Aber mit dem CBD aus seinem ökologischen Anbau. Also er ist Biobauer, stellt das CBD selbst her. Das wird dann extrahiert und kommt in unsere Kaugummis, Sozusagen regional oder Regional ja Perfekt.
Nico:Also wirklich sieht richtig cool aus, wenn ich es jetzt mal so in der Hand habe. Da machen wir mal ein Bild oder beziehungsweise mit in den Post, wenn wir es veröffentlichen, dass man es sieht. Ansonsten gibt es ja auch die Webseite wahrscheinlich. Ja, finde ich so direkt chubadade, chubadade, wunderbar, und genau das habe ich mir nämlich vorhin auch schon durchgelesen. Da steht natürlich Hinweis nicht für Kinder oder in der Schwangerschaft, stillzeit und so weiter. Dürfte ich damit Auto fahren?
Nico:Ja, Wie ist denn das aktuell? Weil es gibt, ja gibt es da eine 0,0 Toleranz im Bereich auch THC. Aktuell Vom Fahren eines Verkehrsmittels in dem Sinne auch Fahrrad oder Auto, oder gibt es sowas wie bei Alkohol? was weiß ich? ich weiß gar nicht, was es gerade ist, 0,3?. Ich weiß gar nicht.
Christian Müller:Genau, also, das gibt es bei THC.
Nico:Ja genau.
Christian Müller:Also bei dem Psychoaktiven, bei THC? Ja, genau, also bei dem Psychoaktiven. Bei dem CBD gibt es keinen, ganz Wie gesagt, das CBD ist auch nicht psychoaktiv, okay, aber das irgendwie.
Nico:Es hat ja schon beruhigendere Wirkung in dem Sinn, oder Also, ich hatte mal CBD-Öl man macht es ja irgendwie, da stand drin ein Tropfen unter die Zunge oder sowas, und abends sollst du da irgendwie dann halt ein bisschen besser runterkommen, oder irgendwie sowas. Ich weiß gar nicht, ob es so eine krasse Wirkung hat, ich kann mich gar nicht mehr wirklich daran erinnern, das hatte ich aber mal ausprobiert, ja.
Christian Müller:Ja, also die Lage, die Studienlage ist relativ dünn noch was CBD, aber es werden verschiedene positive gesundheitsfördernde Effekte CBD zugeschrieben. Also was du sagst so Themen wie das ist immer schwierig, das zu sagen, weil man darf quasi nach dem Heilmittel Werbegesetz nicht sagen okay, nimm das gegen deine Kopfschmerzen oder hilf dir bei Kopfschmerzen, sondern man muss eher sagen okay, das kann sein, dass CBD helfen kann gegen Migräne oder gegen Kopfschmerzen oder unterstützt bei einer besseren inneren Ruhe, oder das wirkt auch teilweise entzündungshemmend.
Nico:Und nochmal kurz bei THC ist da eine Null-Toleranz, oder Also ich weiß gar nicht, in was es gemessen wird, aber da ist 0,0, oder Bestimmt Nein da gibt es auch eine gewisse Toleranzgrenze.
Christian Müller:Die haben es jetzt auch quasi im Zuge mit dem Cannabis-Gesetz ein Stück weit nach oben geschwappt.
Nico:Das habe ich mir nämlich gedacht. Das muss ja auch tauglich sein irgendwie.
Christian Müller:Also du dürftest jetzt auch. Ich kann dir jetzt nicht die, aber so, wie wenn du jetzt sagst okay, du kannst ein Bier trinken und noch fahren, kannst du auf jeden Fall kein Joint rauchen und dann fahren Ja genau, Aber du kannst zumindest dann also, es ist definiert, wie viel TH in deinem Blut haben darfst, um noch ein Kraftfahrzeug zu bewegen.
Nico:Genau weil auch das, das muss ja irgendwie in der ganzen Gesetzeslage mit bedacht werden, dass es einfach auch Anführungszeichen alltagstauglich ist, dass man das irgendwie auch wirklich nutzen kann. Genau Spannend insgesamt, was da noch alles möglich wird. Aber der Kaugummi, das finde ich echt cool, probiere ich dann auch direkt mal. Die sind mir tatsächlich ausgegangen im Auto. Also echt richtig gut, Freue ich mich schon drauf. Und es hat aber jetzt gibt keine Synergien zu Local Leaf in dem Sinn, Das ist einfach ein separates Produkt, oder?
Christian Müller:Tatsächlich vertrieblich, ergeben sich viele Synergien weil natürlich Menschen, die jetzt die letzten fünf, sechs Jahre schon im CBD-Geschäft unterwegs waren. Die sind ja per se der Pflanze Cannabis positiv eingestellt. Natürlich waren das auch viele, die jetzt dann Clubs gegründet haben. Und so stellt sich immer mal wieder raus, wenn wir in Vertriebsgesprächen mit den Kaugummis sind, dass wir sagen okay, du hast auch einen Social Club, by the way, wir haben auch noch eine. Software, das ist eigentlich unser.
Nico:Kern. Also, das ist eigentlich mein.
Christian Müller:Kerngeschäft.
Nico:Genau weil das war jetzt noch die Frage gewesen Hat das, was du dir am Anfang mit dem Kaugummi gedacht hast, dieses hippere Aussehen und so weiter, hatte das schon Wirkung, wo du gesagt hast ey, das kam wirklich gut an bisher?
Christian Müller:Das ja, das dauert wahrscheinlich noch ein bisschen.
Nico:Kann ich den kaufen im Laden irgendwo?
Christian Müller:Ja, es gibt jetzt ausgewählte Filialen von Hanfcom. Okay, also da müssen wir natürlich vertrieblich dann noch aktiver werden, dass wir sagen okay, verschiedene Vertriebspartner da zu finden. Es gibt auch noch ein paar rechtliche Bedenken.
Nico:Ein paar Schritte zu gehen, sozusagen. Aber die Vorarbeit ist getan. Ich bin mal gespannt, wie das schmeckt. Schritt drauf, minze auf jeden Fall, also so, wie es bei dem Kaugummi eigentlich sein soll. Echt spannend, also darauf. Vielen Dank für das kleine Präsent. Wie siehst du die gesellschaftliche Akzeptanz insgesamt von dem Thema in Deutschland? Ist es so, wenn man Cannabis hört, denkt man immer an die Droge, an das Rauschmittel. Letzten Endes Nimmst du das so wahr, dass es jetzt immer noch so ist, oder dadurch, dass es jetzt auch gelockert wurde, eigenanbau möglich ist in der Gesellschaft insgesamt, dass du sagst, ja ist doch gar nicht so schlimm, oder ist es immer noch die Droge schlecht, oder sowas?
Christian Müller:Also, ich denke, grundsätzlich ist es schon so, dass nach wie vor eine totale Stigmatisierung stattfindet. Ich finde auch mittlerweile diesen Vergleich zu Alkohol oder wenn jetzt jemand sagt, es ist auch nicht schlimmer als jeden Abend irgendwie zwei Bier oder so, das irgendwie langweilt auch mittlerweile. Ich denke halt einfach nur, es ist einfach eine gesellschaftliche Realität. Es gibt in Deutschland viereinhalb Millionen Menschen, die regelmäßig Cannabis konsumieren, und man hat das die letzten zehn Jahre nicht unterbinden können mit einer Verbotspolitik, im Gegenteil.
Christian Müller:Also, wenn man sich tatsächlich die Daten anschaut, dann erkennt man eigentlich, dass die Konsumenten vor allem in den jüngeren Altersklassen massiv ansteigen. Es gibt Datenerhebungen, die sagen, dass sich in den letzten zehn Jahren die Zahlen unter den 18 bis 21-Jährigen, die konsumieren, tatsächlich fast nahezu verdoppelt haben, und das trotz Verbotspolitik. Das heißt, man muss einfach anerkennen, dass das eine gesellschaftliche Realität ist und sollte halt diesen Konsum so sicher und gesundheitsschädlich, sondern dass man quasi den Konsum, den Bezug einfach sicher gestaltet, transparenter, was Information betrifft, dass du sagst, okay, diese Sorte hat so und so viel THC, so und so viel CBD, weil das sind so ein bisschen die Gegenspieler, ja aber ist jetzt nicht so, dass du sagst oder ich sag mal so offensiv beäugen dich manche Leute kritisch mit dem, was du jetzt gerade machst im Bereich Cannabis, oder nicht.
Nico:Also nicht, dass ich es mitbekomme, ich glaube so ganz salopp, dass da jemand kommt und sagt, der macht irgendwas mit Drogen, kam dir schon mal vor?
Christian Müller:Nee, das nicht okay.
Nico:ja gut, aber ich bin natürlich jetzt auch mittlerweile in der Bubble unterwegs. Ich weiß jetzt nicht mit Sicherheit, aber die Argumente und die Fakten sprechen nun mal für sich. Ich glaube, da gehört auch noch einiges dazu, dass das diese Akzeptanz insgesamt dann hat, so wie es in manchen Ländern ja auch schon gang und gäbe ist. Ich finde, es muss jetzt nicht so ausarten wie zum Beispiel in Amsterdam. Ich liebe Amsterdam, da dabei zu sein, aber du kannst ja nicht mehr durch die Straßen laufen, ohne diesen Geruch in der Nase zu haben. Meistens bin ich da im Sommer bei drückenden Temperaturen. das ist echt abartig ehrlicherweise, wie krass das in der Luft ist, wo manche auch schon eine Abneigung dagegen haben und da schon wieder sagen, das könnte mal ein bisschen wieder zurückgefahren werden. Mal gucken, wie sich das in Deutschland entwickelt.
Christian Müller:Aber so geht es mir, wenn ich aufs Oktoberfest sehe nur Besoffene um mich.
Nico:das ist ähnlich abstoßend, absolut da hast du natürlich auch recht. Aber insgesamt super spannendes Feld. Was ich jetzt noch natürlich eine Frage ich hatte es ja am Anfang schon gesagt immer noch gerne frage so als Familienvater bistst ja auch, du bist öfters unterwegs, messen und so weiter hast du für dich eine gute Regelung gefunden, die Zeit für dich gut zu managen? auch mit der Family gibt es irgendwelche Regeln. Ich sage ja auch ganz oft die meisten, die jetzt schon die Folgen irgendwie gehört haben ich versuche, abendtermine zu meiden, häufig, damit ich die Kleine vielleicht noch ins Bett bringen kann. Das funktioniert immer nur semi gut. Wie ist denn das?
Christian Müller:so bei dir als Familienvater. Also, ich muss sagen, aktuell ist es tatsächlich ein totaler Kompromiss, den meine Familie eingeht, weil du sagst Abendtermine. Die meisten Clubvorstände, die haben noch neben. also die arbeiten beruflich, und ich sage okay, leute, dann lass uns abends telefonieren. Deshalb ist das irgendwie ein aktueller Kompromiss, und meine Familie macht das mit, natürlich nicht auf Dauer, aber das ist jetzt die letzten Monate, und die nächsten paar Monate haben, glaube ich, alle verstanden, dass da einfach weniger mit mir ein Stück weit zu rechnen ist weil das braucht halt jetzt diesen Anschub, aber danach, auf jeden Fall ist das also, das ist kein Dauerzustand aktuell auch die Wochenenden und Feiertage und so das ja.
Nico:Es ist halt aktuell ein Pensum, was notwendig ist, aber du bist dir absolut bewusst, dass dieses Pensum nicht gehalten werden kann auf Dauer. Ja, Ja, das ist immer wichtig für dich. Ja, genau auch kann auf Dauer.
Christian Müller:Das ist immer wichtig, finde ich Auch mittelfristig nicht oft. Wir sprechen da jetzt noch von ein paar Monaten. Es ist jetzt nicht so, dass mich meine Kinder nicht sehen. Ich arbeite ja von zu Hause größtenteils, und ich kann die auch jeden Abend ins Bett bringen. Aber jetzt Wochenends die Ausflüge, oder so ist es natürlich immer auch so, dass ich dann zu Hause bleibe, die sechs, sieben Stunden nutze, um zu arbeiten.
Nico:Ja klar.
Christian Müller:Dass viele Ausflüge auch ohne mich stattfinden, und und, und Das ist kein Dauerzustand. Ja, absolut. Aber das war am Anfang ein Stück weit irgendwie auch das Commitment Ja, das haben alle so entschieden. Beziehungsweise ja, meine Frau hat gesagt, dass sie das unterstützt.
Nico:Sehr schön, Und das ist doch eine Sicherheit, die so mitschwingt. Da hat die so mitschwingt, da hat man doch an sich ein gutes Gefühl, dass das so verstanden wird, und finde ich einfach gut, dass man das auch mal reflektiert. Viele Gründer und Gründerinnen machen einfach erst schon mal und wissen gar nicht, was auf einen zukommt. Aber das ist schon sehr reflektiert, vor allem jetzt auch, wenn man eine Familie hat. Da muss man auch Zeit für haben. Das ist ja das Wichtigste letzten Endes. Also wahnsinnig spannendes Thema. Ich bin ganz gespannt, wie das mit dir weitergeht oder mit euch. Ich drücke da absolut die Daumen. Und mit Blick auf die Zeit komme ich auch mal zu meinen zwei letzten obligatorischen Fragen am Schluss der Podcast-Folge. Die erste ist immer nach der Frage Podcast-Gäste Wenn du uns drei für diesen Podcast vorstellen dürftest, wen wir hier mal einladen sollten, wen hättest du denn parat für uns?
Christian Müller:Unternehmer oder Unternehmerinnen.
Nico:Interessante Persönlichkeiten, die du so hast, wo du sagst, das wäre doch mal cool, von dem die Story zu hören.
Christian Müller:Stefan Fahnschläder von Cineamo. Die haben jetzt auch seit drei, vier Jahren Cineamo, eine Digitalplattform für Kinos, gebaut, auch total spannende Geschichte. Also Stefan Fahnschläder. Platz zwei Jana Fiakula, die macht mit Vitamin B so eine Teamcoaching, total spannend, interessant. Platz drei der Maurice Swim oder Thomas.
Nico:Thomas, von welchem es ist ja immer nur eine Person, aber die zwei sind auch total umtriebig und spannend und einfach sympathisch.
Nico:Absolut. Also die beiden am Schluss, die kenne ich, maurice wird auch schon gefragt, thomas nehmen wir natürlich auch gerne dazu, und die anderen beiden finde ich klasse, kenne ich ja nicht. Das finde ich auch immer ganz, ganz spannend für mich, dann, da die Storys wirklich zu hören, wie heute zum ersten Mal live gesehen Ist, dann immer auch richtig cool. Auch eine Blackbox für mich Sehr schön. Also vielen Dank für die Tipps. Und allerletzte Frage an dich Wenn du dir für unsere Region hier irgendwas wünschen könntest es muss auch nichts im Bereich Startup zu tun haben Irgendwas, was sich hier vielleicht bessern könnte in unserer Region, was wäre das?
Christian Müller:Das kann ich mir nicht vorstellen. Wagniskapital würde ich sagen, sehr gut, haben schon einige gesagt, finde ich gut.
Nico:Vielleicht kannst du kurz erklären, was läuft für dich da nicht so gut gerade aktuell?
Christian Müller:Der Zugang.
Nico:Und die Optionen überhaupt, glaube ich.
Christian Müller:Also ich glaube, dass irgendwie Berlin, münchen da nochmal eine andere Dynamik drin ist, was irgendwie die Risikobereitschaft und auch die Netzwerke angeht, wobei wir in Würzburg mittlerweile auch mit dem ZDI und was es alles gibt, gut aufgestellt ist. Aber tatsächlich ist das für uns locally aktuell ein Thema. Wir müssen gucken, dass wir nächstes Jahr dann wahrscheinlich wieder in der Seedzone Geld einsammeln. Deshalb würde ich mir mehr Wagniskapital wünschen.
Nico:Das fand ich auch eigentlich gut, der Wunsch, mit einem Wort sozusagen unterstrichen und Punkt. Das finde ich eigentlich richtig gut und kann dir sagen, das sind schon ein paar Überlegungen, was da so angestrebt werden könnte, auch für die Region. Ich hoffe, das wird sich in Zukunft auch durchsetzen beziehungsweise auch was etablieren, ob es ein Venture-Fonds ist oder was auch immer. Aber auch bis dahin hoffe ich, dass das auch mit dem Geldeinsammeln bei euch gut läuft. Natürlich Bin gespannt, ich freue mich schon eigentlich schreit es nach einem Teil 2, was dann eigentlich daraus geworden ist, auch mit der Politik und so weiter, wenn du da Bock hast, in Staffel 3 dann nochmal zu Gast zu sein, sehr, sehr gerne.
Christian Müller:Welches Szenario dann eigentlich besser wird. Genau richtig.
Nico:Aber ansonsten vielen, vielen Dank. Es hat mir wahnsinnig viel Spaß gemacht. Ich habe viel gelernt in der Podcast-Folge und, wie gesagt, drück dir alle Daumen alle beide, die ich habe dass das gut vorangeht, und schön, dass du heute unser Gast warst.
Christian Müller:Danke dir. Nico Hat richtig Spaß gemacht. Dankeschön, Danke dir.