
Kapierfehler - Neurodivergenz und Schule
Schule sollte bunt und vielfältig sein – ein Ort, an dem sich alle Menschen wohlfühlen können!
Ich bin Corina, Lehrerin und stolz darauf, anders zu sein. Mit 40 Jahren habe ich herausgefunden, dass ich neurodivergent bin, und seitdem hat sich mein Blick auf Schule und Lernen grundlegend verändert. In meinem Podcast setze ich mich für ein inklusives Bildungssystem ein, das neurodivergente Schüler*innen und alle mit besonderen Bedürfnissen besser unterstützt und wertschätzt.
Schüler*innen mit ADHS, im Autismusspektrum, Hochbegabung, Legasthenie (LRS) oder Dyskalkulie haben oft ein feines Gespür für die Schwächen unseres veralteten Schulsystems. Sie zeigen uns deutlich, wo Handlungsbedarf besteht. Statt sie als „Problemkinder“ zu sehen und ihre Herausforderungen zu pathologisieren, sollten wir ihnen mit Verständnis und Unterstützung begegnen.
Ob queer, autistisch, hochbegabt, neurodivergent, psychisch erkrankt, behindert oder mit spezifischen Lernbedürfnissen wie ADHS, Legasthenie, LRS, Dyskalkulie oder FASD – diese vielfältigen Menschen gehören in unsere diverse Gesellschaft und verdienen es, gehört und verstanden zu werden.
Hör rein und entdecke, wie wir Bildung bunter und gerechter gestalten können!
Kapierfehler - Neurodivergenz und Schule
55 - Herausforderndes Verhalten - Sarah Weber @autisplus
Diese Beschreibung wurde von einer KI verfasst - wie findest du sie?
Kennen Sie das Gefühl, wenn Leidenschaft Sie antreibt und Sie bemerken, dass Arbeit nicht nach Arbeit klingt? Genau dieses Gefühl lebt Sarah von AutisPlus, unsere inspirierende Gastin, die uns von ihrer beeindruckenden Reise von der Einzelunternehmerin zur Geschäftsführerin erzählt. In einem herzlichen Gespräch enthüllt sie, wie die Verwandlung ihres Autismuskompetenzzentrums in Mannheim in eine GmbH für sie zu einer Quelle von Freude wurde, trotz der gewachsenen Verantwortung. Sie gewährt uns Einblick in ihren Alltag, der keine Pausen kennt – nicht einmal an Feiertagen wie Pfingstsonntag – und demonstriert, wie echte Hingabe aussieht.
Die Welt des Autismus ist vielschichtig und so sind es auch die Herausforderungen, die autistische Kinder im Bildungssystem meistern müssen. In einem intensiven Dialog beleuchten wir die Problematik rund um Schulverweigerung und Maskierung, die psychische Belastungen für Kinder und Eltern mit sich bringen. Dabei betonen wir vehement die Notwendigkeit, individuelle Lernansätze zu fördern und die Freude am Lernen fernab von Schulzwängen zu kultivieren. Hören Sie zu, wie wir die Wichtigkeit aufzeigen, den Blick für machbare Veränderungen zu schärfen und inwiefern Eltern und Betroffene die Bildung in den eigenen Händen gestalten können.
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Ich komme auch an deine Schule und bilde das gesamte Kollegium zu den Themen ADHS, Autismus & herausforderndem Verhalten in der Schule weiter!
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Liebe Grüße,
deine Corina
Bitte nehmen Sie das Übungsbuch auf Seite 38, Unit 4. Lass uns etwas Spaßiges machen.
Corina Elfe:Was hat er jetzt gerade gesagt? Heute werden wir die nächste Aufgabe anschauen. Was sind sie? Ich lese die Fragen und jeder von euch wird mit schreiben. Ein kleines bisschen Angst, dass ich jetzt gleich dran bin. Guck mal den Himmel an, der sieht geil aus. Hallo, Hey, you wake up. Oh fuck, Hier sitzt jetzt Sarah von Autist Plus, inzwischen auch Inhaberin einer GmbH, Autist Plus GmbH. Hi, schön, dass du da bist.
Sarah Weber:Hi, corinna, schön, dass ich wieder da sein darf.
Corina Elfe:Wir haben schon mal miteinander gesprochen. Die Folge wird auch sehr, sehr viel angehört. Wir haben über Burnout bei Kindern damals gesprochen, aber es ist bei uns beiden ganz schön viel passiert seitdem. Das ist jetzt auch ein ganzes Jahr her.
Sarah Weber:Ja, ist das echt schon ein Jahr her? Wahnsinn, so schnell Ein Jahr her, dass wir gesprochen haben.
Corina Elfe:Ja, krass, krass, krass. Genau Weißt du, was ich richtig krass finde? Heute ist Pfingstsonntag, wo wir aufnehmen, das stimmt, aber das ist für dich inzwischen Normalität geworden, dass du an solchen Tagen halt einfach auch arbeitest.
Sarah Weber:Ja, also, ich war natürlich auch mal frei. So ist es natürlich nicht. Also, ich habe auch Wochenende, oder ich habe auch mal freie Tage. Aber klar, jetzt, wo die GmbH gegründet ist seit ungefähr einem Monat, also vor zwei Tagen, ist sie einen Monat alt geworden, noch ein Baby sozusagen Ja, da ist natürlich immer auch viel zu tun, und das Verantwortungsgefühl ist auch noch mal ein anderes als vorher als Einzelunternehmerin Ja, sodass ich da schon immer an den Wochenenden auch was mache. Das Gute ist aber finde ich, dadurch, dass das einfach so meine Leidenschaft ist und mir das so viel Spaß macht, fühle ich mich auch meistens nicht gestresst, oft verunsichert, weil ich nicht so ganz weiß, was auf mich zukommt und wie das alles wird und ob ich irgendwas falsch mache oder das Finanzamt vor der Tür steht oder so. Aber größtenteils fühlt es sich einfach nur super an, und ich bin sehr froh, dass ich diesen Schritt auch gegangen bin.
Corina Elfe:Erzähl mal kurz, was denn dieser Schritt ist. Also, ich meine, du warst Einzelunternehmerin, und was genau war dann der Moment, in dem du gesagt hast, ich möchte da was ändern, und ich mache da jetzt mein eigenes Ding draus?
Sarah Weber:Also, eigentlich gab es da gar keinen Moment bei mir, sondern ich habe eigentlich ein Angebot bekommen von meinem Mitgesellschafter, der Gesellschaft für Inklusion. Ich habe für die Webinaraufnahmen gemacht zu Autismus und ADHS über einen Auftrag online. Und der Geschäftsführer, der Simon Odenwald, der ja auch mit mir jetzt die GmbH hat, die Autos plus GmbH, hat mich dann damals zuerst gefragt, ob ich bei Ihnen anfangen möchte als Geschäftsführung, und das habe ich aber abgelehnt, weil ich meinte, ich bin ja selbstständig, ich habe mein eigenes Unternehmen, oder ich möchte gerne selbstständig sein zukünftig. Ich habe ja damals noch Teilzeit gearbeitet, gearbeitet. Und dann ein paar Wochen später rief er mich an und meinte ich habe da so eine Idee, was hältst du denn davon?
Sarah Weber:Wir gründen die Autos plus GmbH, und wir machen daraus ein Autismuskompetenzzentrum hier vor Ort in Mannheim. Und ich war erstmal. Ich erinnere mich noch, als er mich angerufen hat, saß ich im Auto und war gerade auf dem Weg nach Hause von Therapiestunden aus Heidelberg, und ich weiß noch, dass mir den Rest der Fahrt der Mund offen stand und ich auch mit offenem Mund nach Hause gekommen bin und mich erst mal setzen musste, weil ich damit überhaupt nicht gerechnet habe. Ja, und jetzt, das war im Dezember letzten Jahres schon, wo das angefangen hat mit der Planung. Da hatte ich dann aber noch hatte ich schon eine andere Stelle zugesagt gehabt, da war ich gerade im Jobwechsel drin, und das war ganz viel berufliches Chaos zu dem Zeitpunkt.
Sarah Weber:Ja, und jetzt, ein paar Monate später, haben wir die GmbH gegründet. Mir gehört 70 Prozent davon. So ist die Abmachung. Dafür werde ich bei den Leistungsverhandlungen unterstützt, und unser primärstes, vordergründigstes Ziel ist es jetzt, dass wir schnellstmöglich Leistungsvereinbarungen kriegen mit den umliegenden Kreisen, insbesondere auch mit der Stadt Mannheim, damit wir eben mit den Autismus Therapien starten können. Räumlichkeiten haben wir auch schon, die bekomme ich jetzt den Schlüssel in acht Tagen.
Sarah Weber:Total cool. Ich freue mich sehr. Das wird einfach mein Herzenspro, genau Okay, neuen Website. Hier ein kleines Shoutout an meine Webdesignerin, mary Mattiolo. Ich bin sehr zufrieden mit der Website, und wir haben eben da jetzt diese Live-Online-Workshops, an denen auch autistische Menschen als Co-Referentinnen beteiligt sind natürlich bezahlt, die eben über ihre eigenen Erfahrungen berichten und sagen, wie unterschiedliche Themen für sie selbst sind, weil ich das ja nicht bieten kann, diese autistische Perspektive, die ich ja eben selber nicht habe.
Sarah Weber:Das heißt, ich versuche da immer, fachlichkeit mit persönlicher Evidenz, anekdotischer Evidenz und eben den Erfahrungen der Personen zu verknüpfen, damit wir eben möglichst so eine ganzheitliche Expertise haben. Ja, so sieht das jetzt aus, also ein Autismuszentrum, therapie, aber eben parallel noch dieses Thema, weiterbildung und Vorträge, workshops, die laufen parallel weiter, sozusagen. Genau, okay, und was heißt? du bist in Verhandlungen mit Land, jugendamt oder das Landratsamt, je nachdem, wer eben der Träger der Eingliederungshilfe ist, und mit diesen schicken ein Konzept hin, eine Kalkulation hin und sagen dann hallo, wir möchten gerne Autismus-Therapie anbieten, hier ist unser Konzept, hier ist unsere Kalkulation. Bitte gehen Sie mit uns in Verhandlungen, und dann haben die Ämter drei Monate lang Zeit, um darauf zu reagieren, bevor das Ganze vor eine sogenannte Schiedsstelle geht. Wir wollen das aber natürlich vermeiden, dass Wir wollen das aber natürlich vermeiden, dass wir in eine rechtliche Auseinandersetzung kommen.
Sarah Weber:Die Ämter in der Regel auch Nein, na klar, sodass man meistens innerhalb von drei Monaten dann auch zu einer Verhandlung oder einem Abschluss kommt. Zumindest ist das das Ziel. Im Moment haben wir so ein bisschen die Situation, dass die Ämter recht zurückhaltend reagieren, aber wir sind da guter Dinge, dass sich das in den nächsten Wochen und Monaten noch ausgehen wird. Das ist immer ein bisschen ein Prozess, aber wir bleiben dran, und wir sind auf jeden Fall sehr motiviert.
Corina Elfe:Das glaube ich sofort. Na klar, wenn das ein Herzensprojekt ist, bist du natürlich hochgradig motiviert, auch gut in solche Verhandlungen reinzugehen und zu gucken, dass das gut läuft, langfristig.
Sarah Weber:Ja, es geht eben auch gar nicht so sehr um mich, sondern auch darum, dass wir Leute auf der Warteliste haben, die einfach Unterstützung brauchen, und die sollen eben nicht noch ein halbes Jahr warten müssen, bis sie diese Unterstützung kriegen. Denn das sind Menschen, da stecken Lebensrealitäten dahinter, entwicklungsverläufe, und da wollen wir eben auch schnellstmöglich eine gute Basis für bieten, um zu unterstützen, eine gute Basis für bieten, um zu unterstützen. Wir können jetzt schon Personen aus Selbstzahlerbasis aufnehmen. Das ist grundsätzlich möglich, wahrscheinlich ab Juli oder August Gleichzeitig. Ja, für mich fühlt sich das manchmal an, als würde ich Menschen bevorzugen aufgrund von ihrem Einkommen oder ihren finanziellen Möglichkeiten. Allerdings ist es eben so, dass wir aktuell eben einfach keine Leistungsvereinbarung haben, noch nicht, beziehungsweise uns dann auch im Prozess befinden. Und ja, es kann eben dauern, und wir wissen nicht genau, wie lange es dauern kann.
Corina Elfe:Das ist das Problem, das ist gerade so ein bisschen der Nacktpunkt, genau ja, ja, schade, also einfach wirklich schade, weil jetzt alles da ist, und ich kann mir vorstellen, dass das immer so ein bisschen auch mit Durchhalten zu tun hat. Und ja, es ist einfach so. Wenn du sonst für umsonst arbeitest, kannst du es natürlich nicht anbieten. Also klar musst du sagen wer es bezahlen kann, kann es bezahlen, und wer nicht nicht.
Corina Elfe:Aber das erklärst du ja auch auf deiner Seite immer noch ganz gut finde ich. Also, in den Storys erklärst du es ja und sagst auch wer kann sich jetzt aktuell an mich wenden, wer nicht? Wir sind noch in Verhandlungen, bla bla, das kommt ja alles jetzt. Dann Ja genau.
Sarah Weber:Hoffentlich Ja, ich denke auch. Also dafür gibt es ja die Eingliederungshilfe, damit Menschen das eben nicht selber bezahlen müssen und weil es auch einfach deren Recht ist. Es ist deren Grundrecht, so eine Eingliederungshilfe zu erhalten, wenn eine Behinderung vorliegt. Und auf dieses Recht müssen wir pochen und müssen die Menschen ja, dieses Recht müssen sie erfüllt bekommen. Letzten Endes Und behinderte Menschen sind sowieso diejenigen, die in unserer Gesellschaft immer wieder ja auf die Probe gestellt werden, abgezockt werden. Ich meine allein beim Grad der Behinderung, zum Beispiel, wenn man einen Antrag stellt, und dann versuchen sie eigentlich grundsätzlich erstmal abzulehnen, in der Hoffnung, dass die Personen nicht hartnäckig genug sind. Was ist das bitte für eine Attitüde. Also, da fasst man sich wirklich als ethisch normaler Mensch, sage ich jetzt mal, fasst man sich da an den Kopf und denkt sich, das kann doch nicht wahr sein, dass man es so drauf ankommen lässt und mit denjenigen in unserer Gesellschaft, die sowieso schon diskriminiert werden auf so vielen strukturellen Ebenen, denen auch noch so übel mitspielt. Also, ich finde es echt schockierend.
Corina Elfe:Ja, genau so ist es, Und ich finde, mit dem Pflegegrat ist nichts anderes. Also auch da, dass du das erstmal beweisen musst, verstehe ich ja irgendwie, weil klar, die müssen erstmal gucken, was ist das für ein Kind, und was ist da zu Hause los, oder was ist das für ein Mensch. Aber dass dann immer erstmal das heißt immer, aber bei vielen erstmal so das ganz niedrig angesetzt wird, in der Hoffnung, dass kein Einspruch kommt, und dass man dann ja das unterschlägt, dass man Unterstützung unterschlägt und aber halt auch das Recht unterschlägt auf finanzielle Mittel oder was auch immer, Finde ich gar nicht in Ordnung. Es geht gar nicht gut. Aber das ist Realität. Ja, und ich finde, das fängt, wie du sagst, auch schon damit an, dass man den Grad der Behinderung gar nicht kriegt unter Umständen.
Corina Elfe:Das geht jetzt also hier tatsächlich bei diesen Leistungen, die du meinst, wo es auch um eine Wiedereingliederung geht, da geht es halt um Menschen, die einen Grad der Behinderung haben, ja, in aller Regel, zumindest ja. Die müssen es halt dann eigenständig finanzieren, die Therapie bei dir.
Sarah Weber:Nein, das hängt aber nicht mit dem Grad der Behinderung zusammen. Da geht es um die Autismusdiagnose.
Corina Elfe:Also bei einer.
Sarah Weber:Autismustherapie braucht es eine Autismusdiagnose. Für die Selbstzahlerbasis ist das tatsächlich egal, weil das kann ich ja im Prinzip selber entscheiden, wen ich da dann aufnehme. Also ich denke, dass auch sehr viele andere Gruppen von Menschen von so einer Autismusovon jeder Mensch eigentlich profitieren könnte, der oder die sozial, emotional oder in anderen Bereichen für sich selbst Herausforderungen erlebt. No-transcript nicht darum zu sagen passt du dich an die anderen an, damit sie dich mögen. Es geht darum zu sagen wie kann das gelingen, sodass du möglichst authentisch bist und gleichzeitig aber nicht von anderen ausgegrenzt wirst, Und das ist natürlich oft ein Balanceakt. Aber solche Themen sind dann für die Therapie da. Da geht es nicht darum zu sagen, wir sind hier die Therapeuten und ihr seid die Therapierten, und wir machen hier jetzt irgendwas heile, weil da gibt es nichts, was man heile machen muss. Es geht einfach darum, Menschen mit ihren eigenen Herausforderungen bestmöglich zu unterstützen.
Corina Elfe:Du hast da schon wahrscheinlich häufiger Kinder und Jugendliche oder Die du unterstützt, als jetzt erwachsene Personen.
Sarah Weber:Ja in der Regel schon. Also, diejenigen, die sich zur Autismus-Therapie anmelden, sind häufiger Kinder und Jugendliche, es gibt aber durchaus auch Erwachsene. Ich muss sagen, dass sich tatsächlich meine eigene Expertise mit Erwachsenen in Grenzen hält, sodass ich froh bin, dass ich dann bald auch kompetente Mitarbeiterinnen hoffentlich haben werde, die sich auch mit dem Bereich gut auskennen und da eine wertvolle Expertise bieten können. Da ist meine, würde ich sagen, noch im Aufbau, aber Mensch kann ja nicht alles können, und deswegen hat man ja auch ein Team, damit sich die verschiedensten Expertisen zusammentun und ein möglichst kohärentes Gesamtbild abgeben.
Corina Elfe:Aber wenn du jetzt hauptsächlich mit Kindern und Jugendlichen arbeitest, also jetzt bisher ja auch, hast du ja auch viel mit Eltern gearbeitet, deren Kinder irgendwie Schwierigkeiten haben, oder autistische Kinder, die in irgendwelchen Bereichen Unterstützung brauchen, da spielt, schätze ich mal, das Thema Schule durchaus auch immer wieder eine Rolle.
Sarah Weber:Ganz, ganz oft, also eigentlich fast immer, würde ich sagen Sobald die Kinder in der Schule sind, oder auch wenn es gerade um den Übergang in die Schule geht, dann geht es eigentlich fast immer um Schwierigkeiten mit dem Schulkontext, und wenn sie noch nicht in der Schule sind, dann geht es oft um Schwierigkeiten mit dem Kindergarten. Also, alles, was mit diesen institutionellen Settings zu tun hat, ist häufig für autistische Kinder eine ganz große Herausforderung. Da sind einfach so viele Bedingungen, die nicht zu dem autistischen Neurotyp passen und die dazu führen, dass Kinder schulabstinent werden oder Jugendliche. Und ja, wenn sie nicht schulabstinent werden, dann maskieren sie den ganzen Tag und haben am Nachmittag keine Ressourcen mehr für irgendwas anderes.
Sarah Weber:Also das kennst du bestimmt auch aus deinen Beratungen, diese Thematik, dass morgens die Schule verweigert wird oder der Wunsch besteht, nicht hinzugehen, und in der Schule völlig unauffällig sich verhalten wird oder vergleichsweise unauffällig, Und nach der Schule völlig unauffällig sich verhalten wird oder vergleichsweise unauffällig, und nach der Schule erlebt man dann die Meltdowns oder die Shutdowns, also den Rückzug oder in irgendeiner Form das Rauslassen der aufgestauten Negativenergie sozusagen, und ja dann häufig eben auch die Situation, dass sich psychische Erkrankungen entwickeln durch dieses Masking, also Depressionen, sozialer Rückzug. Also es ist ganz oft Thema.
Corina Elfe:Ich habe jetzt gerade mit einer Mutter geschrieben, die schon vor längerem mal in einem meiner Kurse gewesen ist und die meinte, sie hat jetzt endlich alle drei Kinder in der Diagnostik. Zwei davon haben eine Autismusdiagnose mit einer sehr hohen Intelligenz in Kombination und einer eine Hochbegabung, unter Umständen mit einer ADHS Noch unklar. Drei so Kinder, bei allen dreien unglaubliche Schwierigkeiten mit der Schule, und jetzt gerade bei dem, wo es in Richtung Hochbegabung geht, also kaum mehr überhaupt, dass es der Leistung bringt, und der geht auch überhaupt nicht gerne in die Schule, und er wird in der Schule als ein riesengroßes Problem gesehen. Jetzt hast du als Mutter drei Kinder zu Hause sitzen oder als Elternteil, und mit keinem Kind läuft es.
Corina Elfe:Und dann kriegst du die Diagnosen und vor allem bei allen diese hohe Intelligenz. Das macht ja auch was mit dir als Elternteil, dass du hörst okay, meine Kinder haben so große Schwierigkeiten in der Schule und kommen da überhaupt nicht klar, aber die sind so intelligent. Was kann man denn solchen Eltern raten? Wie können die damit umgehen, dass ihre Kinder so versagen in der Schule? Gibt es da überhaupt Wege, wie man wieder Lust auf Schule hinkriegt Oder wie man hinkriegt, dass die Kinder lernen wollen? Also, ich finde das jetzt auch aus privatem Grund super interessant.
Sarah Weber:Was macht man da? Ich finde, es gibt einen Unterschied zwischen Lust auf Schule und Lust auf Lernen.
Sarah Weber:Denn viele autistische Kinder, gerade mit Hochbegabung, haben durchaus einen großen Wissensdurst und einen Wissenstrang. Dadurch, dass aber Lernen so früh mit Schule und Schulsystem verknüpft wird, womit die meisten eher negative Erfahrungen machen, vergeht dann nach einer Weile auch die Lust auf diesen Wissenserwerb, weil er eben in unserer Gesellschaft so stark mit dem Besuch einer Bildungseinrichtung verknüpft ist. Autistische Menschen habe ich jetzt auch vor kurzem ersten Beitrag drüber gemacht. Ich sage immer, sind aber eher AutodidaktInnen. Also, das sind eigentlich eher Menschen, die besser für sich lernen und nicht unbedingt sozial vermittelt. Das, was wir in der Schule haben, ist ja eine Lehrkraft, die vielleicht vor der Klasse steht oder auch herumläuft, gruppen arbeiten und die dann verbal Misswissen vermittelt an die Schülerinnen und Schüler, an die Schülerinnen und Schüler. Gegebenenfalls nutzt sie auch mal andere Methoden, aber der Großteil des Unterrichts ich habe ja auch Lehramt studiert Sonderpädagogik ist ja ein verbal vermittelter Inhalt, der durch andere Medien unterstützt wird, und das allein ist schon für viele autistische Kinder eine Überforderung, weil Sprache schlechter verarbeitet wird. Ich mache jetzt mal kurz den Hintergrundschlenk bevor ich auf die Frage eingehe.
Sarah Weber:Absolut genau, das möchte ich gerne, genau. also, diese Sprachverarbeitung ist ein Problem, aber natürlich auch, dass so viele soziale Interaktionen in der Schule gefordert werden und es ja zum Beispiel auch kultiviert wird, dass autistische Kinder in Gruppenarbeiten mitmachen, weil sie müssen sich ja sozial inkludieren, sie sollen ja mal Freundinnen finden im Schulkontext und so weiter, ohne dass geschaut wird ist das überhaupt das Bedürfnis dieses autistischen Kindes? Möchte es denn überhaupt mit diesen Menschen befreundet sein? Möchte es überhaupt Teil dieser Klassengemeinschaft sein? Das sind Sachen, die wir aus neurotypischer Perspektive selbstverständlich annehmen, die aber gar nicht unbedingt stimmen müssen, und mit diesen impliziten Annahmen machen wir unseren autistischen Schülerinnen und Schülern das Leben schwer. Das kann man wirklich nicht anders sagen.
Sarah Weber:Was ich also Eltern als erstes sagen würde, ist das ist nicht eure Schuld, sondern wir haben ein Bildungssystem, das ganz starr darauf ausgelegt ist, eine bestimmte Gruppe von Menschen gut fördern zu können, und das sind diejenigen, die in der Lage und willens sind, sich an Bedingungen und Fremdbestimmungen anzupassen, die Teil des Systems, das wir jetzt haben werden, wollen oder sind oder das nicht hinterfragen wollen oder können, um das mit aufrechtzuerhalten, was Status Quo ist. Das ist im Prinzip der Sinn einer Bildungseinrichtung. Wir haben ein Bildungssystem aus dem Kaiserreich. Was erwartet man? Wir haben keine Revolutionierung. Wir haben keine Erneuerung.
Sarah Weber:Das, was in den Schulen an Modernisierung stattfindet, geht von Lehrkräften aus, die eine andere Haltung entwickelt haben und die die Energie aufbringen und die Kraft was so unglaublich ist für ihre Klassen und ihre Kinder einen Unterschied machen zu wollen. Und das ist ein Wandel, der angestoßen wird von unten. Das ist ein Bottom-up-Prozess, der eigentlich von Top-Down kommen müsste, aber nicht kommt. Genau. Und das führt dann natürlich dazu dadurch, dass autistische Kinder, gerade hochbegabte Kinder, unfassbar autonomiebestrebt sind. Meine persönliche Hypothese bei Pathological Demand Award ist ja auch die Kombination aus Hochbegabung, autismus und ADHS, weil ich das einfach sehr häufig erlebe ist eben, dass diese Kinder möchten lernen, aber sie möchten so lernen, wie sie das für richtig halten, was sie interessant finden, projektbezogen, nach ihren eigenen Interessen. Viele lernen extrem gut durch Medien, youtube-videos oder Apps auf dem Handy oder auf dem iPad. Schreiben auch besser am iPad oder am Computer, weil das Handschriftliche aufgrund der feinmotorischen Schwierigkeiten, die viele AutistInnen haben, einfach frustrierend und herausfordernd ist. Das heißt nicht, dass wir diese Kinder vor jeglichem Frust bewahren müssen, den erleben sie aber sowieso den ganzen Tag, ja ständig.
Corina Elfe:Fast immer.
Sarah Weber:Und dieses wir brauchen keine Angst haben, die Kinder in Watte zu packen, ja, und das tun wir auch in aller Regel, und deswegen kommt es zu diesem Schulabsentismus, deswegen kommt es zu der Verweigerung, und weil die Kinder natürlich die Erfahrung machen, lernen ist gleich Schule. Weil das in unserem System so ist, vergeht dann die Lust auf neuen Wissenserwerb, weil das so sehr mit Negativerfahrungen verknüpft ist, dass autistische Gehirn irgendwie dann weniger bestrebt ist zu lernen, sondern sie haben die Erfahrung gemacht, lernen findet in diesem Kontext statt, und diesen Kontext, der entspricht mir nicht, den mag ich nicht, da kann ich nicht, und das ist nicht nur ein Nicht-Wollen, sondern ich kann darin nicht bestehen. Es geht einfach nicht, es ist zu überfordernd in jeglicher Hinsicht, und eigentlich bräuchten wir eine gänzlich andere Ausbildung autistischer Menschen, die nicht so sehr auf dieses Sozialvermitteln besetzt, sondern die sehr viel mit Medien arbeitet, sehr viel mit Autonomen lernen und der Möglichkeit, ganz individuellen Pro, extrem spezialisiert. Das kann ein bestimmtes Land sein, eine bestimmte Art und Weise, essen zuzubereiten, eine bestimmte Art und Weise, mit Thema X umzugehen. Also diese Interessen sind oft sehr spezifisch.
Sarah Weber:Ich erinnere mich dran, dass ich letztens eine Beratung hatte mit einer jungen Frau, die zu mir kam, und sie erzählte mir, dass sie als Kind zu einer Psychologin geschickt wurde, auch wegen verschiedenster Herausforderungen, und sie hat dort wohl kein Wort rausgebracht. Und die Psychologin wollte immer mit ihr über ihre Gefühle reden, was ja auch grundsätzlich vielen autistischen Kindern sehr schwerfällt, Nicht weil sie nicht unbedingt wollen, aber auch oft, weil sie den Zugriff darauf nicht haben. Und sie erzählte mir, ich hätte mir eigentlich am liebsten die ganzen Fachbücher durchgelesen, die im Hintergrund standen, aber ich war ja noch ein Kind Thema Hochbegabung und ich wusste, sowas macht man nicht, sowas fragt man nicht. Also diese Regeln, die wir auch implizit anderen vermitteln, so und so hat es auszusehen, da müssen wir auch ran, in so Momenten zu schauen.
Sarah Weber:Ich schmeiß mal meine Annahmen über Bord, die ich vielleicht sonst von einem 10-, 11-, 12 13-jährigen Kind habe, wenn es autistisch und hochbegabt ist. Dann versuche ich mal ganz unvoreingenommen, dieses Kind ganz neu kennenzulernen und zu schauen, was gibt es da, was ist interessant? Dann wecken wir auch wieder die Freude am Lernen. Aber das Wichtigste wäre mir zu sagen, das ist nicht die Schuld der Eltern, unser Bildungssystem ist einfach nicht auf verschiedene Neurotypen ausgerichtet die Schuld der Lehrkräfte.
Corina Elfe:Das müssen wir eigentlich auch immer wieder dazu sagen. Als Lehrkraft kann man viel richtig machen, und man kann als Lehrkraft auch viel falsch machen. Aber die Lehrkraft selbst wird dieses System nicht umkrempeln können, und das ist auch so so wichtig, das auch immer wieder zu registrieren oder für sich als Lehrkraft das auch immer wieder sich bewusst zu machen. Denn ich merke, dass ganz viele Lehrkräfte so viel investieren und so viel gegen diese Mühlen ankämpfen und immer wieder versuchen, was zu ändern, und dadurch aber halt sich selbst kaputt machen und dann eben auch nicht mehr gut regulieren können und auch nicht mehr gut auf die einzelnen Bedürfnisse eingehen können, weil sie sich da so dran abackern ohne Erfolg.
Corina Elfe:Das ist so schade, und ich kann das wirklich sagen, weil so war ich früher. Ich habe früher immer so diesen Kampf gegen diese Müllräder gegangen und immer wieder versucht, irgendwie im Großen was zu verändern, und das funktioniert nicht. Also erst seit ich wirklich sage, ich kann diese Rahmenbedingungen der Schule nicht verändern, ich habe hier die 30 Kinder, und die haben hier alle Bedürfnisse, und ich werde auch nicht allen gerecht werden, erst seitdem bin ich in der Lage zu gucken okay, aber was kann ich denn jetzt gerade tun? Kann ich jetzt vielleicht bei dieser einen Person das tun und bei dieser Person das tun? Das möchte ich ganz gerne noch kurz ergänzen, weil es mir auch sehr, sehr wichtig ist, das zu sagen no-transcript Und gleichzeitig mein Kind mit einer sehr hohen Intelligenz irgendwie die Lust auf Lernen auf anderen Ebenen wieder versuche zu erwecken. Also losgelöst von Schule Sehe ich das richtig.
Sarah Weber:Wer den Begriff nicht kennt, hört unsere andere Podcast-Folge, dann ist da wahrscheinlich gar kein Raum mehr für noch zusätzlichen Wissenserwerb oder was Neues. Das ist ja auch sehr anstrengend. Also ich glaube, ich würde versuchen, das Leben außerhalb der Schule, und dann würde ich probieren, immer mit diesem Credo im Kopf wir zwei sind ein Team, ich bin auf deiner Seite, und das System, wie du eben auch so schön ergänzt hast, das können wir nicht ändern, das ist keine Stellschraube in unserem Leben sprichwörtlich, an der wir drehen können. Das können wir nicht, die steckt fest. Es gibt aber andere, an denen wir drehen können, und für viele Kinder hilft auch diese Visualisierung, wenn wir sagen schau mal, das ist eine Schraube, da können wir nicht drehen. Aber hier gibt es ein paar Schrauben, die sitzen locker, und da können wir was bewegen. Die können wir entweder rausdrehen oder fest reindrehen oder je nachdem, was wir für eine Metapher verwenden wollen.
Sarah Weber:Aber da gibt es Dinge, und ja, das Lernen zu Hause Kultivieren, macht sicherlich Sinn, aber wie gesagt, immer in Abhängigkeit auch davon, ob das Kind gerade die oder der Jugendliche die Ressourcen dafür mitbringt, bei vielen gerade mit dieser Kombination auch auf einen sehr individuellen Werdegang hinsichtlich der Ausbildung hinauslaufen. Also ich habe selber einen sehr guten Freund, der autistisch und hochbegabt ist, der mittlerweile über 30 auch ist, und ja, er hat eben ganz viele unterschiedliche Sachen gemacht, selbstständigkeit hier und da, schule auch abgebrochen, ja, und irgendwann hat er sich selbst Programmieren beigebracht und erfolgreich Websites entwickelt. Dann hat er noch ein, zwei andere Firmen gegründet, und jetzt geht es ihm ziemlich gut, eigenmotiviert. Wenn man dem gesagt hätte, du mach doch mal eine IT-Ausbildung, das hätte der nicht gemacht. Das ist der eigene Weg.
Sarah Weber:Und nur weil unser System uns sagt, mach einen Schulabschluss, mach dann eine Ausbildung oder ein Studium und werde dann berufstätig, müssen wir von dem Gedanken abkommen, dass für alle Menschen es zugänglich ist, diesen Weg zu gehen, weil das ist es nicht, und es muss andere Wege geben, andere Formen, denn oft sind die Menschen hochqualifiziert, autistische Personen sind überdurchschnittlich oft sehr, sehr überqualifiziert für die Berufe, die sie dann im Alltag machen, weil ihre sozial-emotionalen Level und ihr Ressourcenlevel nicht für den Job ausreicht, den sie vielleicht kognitiv erledigen könnten.
Sarah Weber:Und da ist oft eine ganz große Diskrepanz da, und die ist unter anderem deswegen da, weil das System eben darauf haben die Herausforderung, dass andere sie als sehr fähig erleben und sagen du kannst doch so viel, warum machst du nicht, warum kannst du nicht das und das, warum gehst du nicht einfach in die Schule? du bist doch so intelligent? Die kann viel kompensieren, aber nicht alles, und vor allem nicht das geringe Ressourcenlevel, den geringen Akku, den man häufig als autistischer Mensch hat, und auch nicht die sozial-emotionalen Herausforderungen, die mit neurotypischen Personen erlebt werden. Auch das kann die Kognition nicht kompensieren. Diese Anstrengung, das, was es kostet, jeden Tag in so ein System zu gehen und so zu tun, als wäre man nicht autistisch, diese Anstrengung kann keine Kognition kompensieren, und wir überschätzen diese Kinder massiv, leider.
Corina Elfe:Ja genau, und ich merke das auch im herausfordernden Verhalten. Also auch da ist es häufiger so, dass Menschen, die sehr intelligent sind und das spürt man ja dann doch irgendwie. also man merkt es merken Lehrkräfte daran, dass sie immer sagen du bleibst immer unter deinem Niveau, du könntest so viel mehr. Das sind ja so die Menschen, die das immer und immer wieder hören Verständnis auch Seiten der Schule als System ich spreche jetzt nicht von einzelnen Lehrkräften, sondern als System Schule ist das Verständnis für diese Menschen wahnsinnig gering, weil die hohe Intelligenz immer irgendwie dem im Wege steht. Also, wenn ich dumm bin in Anführungsstrichen dann wird mir zugestanden, dass ich mich auch blöd verhalte. aber wenn ich intelligent bin, sehr intelligent bin, dann wird mir zugestanden, dass ich mich auch blöd verhalte. Aber wenn ich intelligent bin, sehr intelligent bin, dann wird mir das irgendwie nicht so richtig zugestanden.
Sarah Weber:Genau, ja, wir gehen davon aus, dass, wenn wir ein Gegenüber haben ich mache jetzt einfach mal eine ganz vereinfachte Darstellung sozial-emotionaler Entwicklung, kognitive Entwicklung, körperliche Entwicklung Sagen wir mal, der Mensch besteht ganz, ganz runtergebrochen aus diesen drei Entwicklungsebenen. Wenn wir ein Gegenüber haben, dann gehen wir davon aus, dass all diese Ebenen gleich weit entwickelt sind bei einem Menschen. Und das, was wir als erstes sehen bei einer Person, ist ja häufig die kognitive Ebene, wenn wir interagieren, vielleicht auch noch die körperliche. Okay, bei autistischen Personen ist ja das Körperliche und das Kognitive ungefähr auf einem Level. Also die biologische Entwicklung ist ja nicht hintendran bei behinderten Menschen in der Regel.
Sarah Weber:Aber die sozial emotionale Entwicklung verläuft eben ganz, ganz anders als die bei neurotypischen. Das ist in einigen Bereichen sicherlich verzögert, aber in vielen auch einfach strukturell anders. Und das heißt, wir haben ein Gegenüber und sehen, wie dieser Mensch sprechen kann, wie der sich artikulieren kann. Ganz viele autistische Menschen haben einen unglaublich eloquenten Ausdruck, und dann gehen wir davon aus, wenn mensch sich so ausdrücken kann und so intelligent ist, dann müssen die anderen bereiche auch auf diesem level entwickelt sein und das oder halt nach unserem verständnis so aussehen. Und das ist aber halt oft nicht der fall. Und dann kommen wir in der irritation und weil wir davon ausgehen. Wenn man so intelligent ist, dann müsste man doch alle anderen bereiche kompensieren können. Schreiben wir das der Person zu und sagen du strengst dich nicht genug an, du bist so stur, du bist provokant. Und wenn ein autistisches Kind mit Hochbegabung im Schulkontext extrem austickt da ist schon sehr viel passiert dann hatte dieses Kind für Masking keine Energie mehr.
Corina Elfe:Ja, das möchte ich auch ganz gerne immer noch mal betonen, denn gerade die sehr Intelligenten, die maskieren ja sehr lange Genau, häufig, also nicht immer, aber häufig. Das kann ich einfach bestätigen bei meinem Sohn. Der ist jetzt kein Autist, aber er ist ein ADHSler, und da gilt genau dasselbe. Auch da gilt ja sozial-emotionale Komponente ist einfach nicht auf selbem Niveau wie der Intellekt, wenn das ein hochbegabter ADHSler ist. Da hast du einfach diese Korrelation, dass das Verhalten, dass sich nicht an Regeln halten, dass vielleicht auch nicht immer vernünftig sein und auch die Sachen nicht strukturiert geregelt bekommen, und das, obwohl du doch so intelligent bist, weißt du Dass? das sich ja widerspricht. Und mein Sohn hat garantiert sechs, sieben Schuljahre lang wahnsinnig gut maskiert, ganz toll, und dann irgendwann nicht mehr, sieht es nicht mehr ein, und jetzt ist das so richtig in einer Rebellion, ja. Und jetzt haben wir dann so ein Kind mit herausforderndem Verhalten in der Schule. Wie geht man denn jetzt damit um?
Sarah Weber:Ja, das kommt drauf an, was es für ein herausforderndes Verhalten ist. Also, ich würde sagen, es kommt drauf an. ist das ein Kind, das verweigert alles, sitzt einfach da, legt den Kopf auf den Tisch, und wenn man hingeht und irgendwas sagen will, dann sagt es verpiss dich Oder sowas. Oder darf ich solche Wörter in einer Podcast-Aufnahme sagen, weiß ich gerade gar nicht. Bitte jederzeit.
Corina Elfe:Bei mir auf jeden Fall.
Sarah Weber:Oder ist das ein Kind, das den ganzen Tag einigermaßen unter dem Radar läuft und das einem vorkommt wie so eine tickende Zeitbombe. Irgendwann sagt mal einer was Falsches oder guckt das Kind vermeintlich schief an, oder das Kind empfindet das als schief angeguckt werden, und dann fängt es sofort an, in eine Meltdown-Reaktion zu gehen und zu schreien oder das andere Kind körperlich oder verbal anzugreifen. Also je nachdem, wie das herausfordernde Verhalten auch aussieht, würde ich sagen, interveniert man unterschiedlich. Wichtig finde ich an der Stelle aber auch zu sagen, dass Lehrkräfte, wenn sie in so einem Setting sind, und sie haben 30 Kinder und ein, zwei, drei oder mehr von den Kindern, die herausforderndes Verhalten zeigen, dann brauchen sie sich diesen Schuh nicht anziehen, sprichwörtlich, dass sie dafür alleine aufkommen können, das gut zu regulieren, weil dafür fehlt ihnen die personelle Ressource.
Sarah Weber:Sie können sich ja nicht drei oder vier teilen. Das da sind wir wieder bei dem Systemthema, also, woran kann ich drehen und woran nicht? Und dann wendet man sich auf denen zu, wo es am akutesten ist, wo Fremdgefährdung oder Eigengefährdung stattfindet, und diejenigen, die vielleicht in Anführungsstrichen nur verweigern, werden auch weniger adressiert.
Corina Elfe:Also, wenn jetzt zum Beispiel ein Kind plötzlich aufhört zu arbeiten, also Arbeitsverweigerung stattfindet das ist ja auch sowas, was in der Schule sehr oft als herausforderndes Verhalten angesehen wird. Also eigentlich passiert da gar nichts, sondern das Kind macht halt nichts, bringt nichts mit, hat seine Schulsachen nicht da, schreibt nicht mit, hört auch nicht groß zu, beschäftigt sich eigentlich nur noch mit was zeichnen Oder macht ein bisschen Blödsinn unterm Tisch. Ja, nur von meinem Sohn erzählen, fängt an, mit dem Feuerzeug unter den Tisch zu spielen oder sonst was. Jetzt alles nicht gut Darf, alles nicht stattfinden. Ja, findet aber aus einem Grund statt.
Corina Elfe:Findet aus einem Grund statt ist da, Und ich weiß, da sind viele Kinder. Aber ich kann als Lehrkraft jetzt in solchen Momenten mit solchen Kindern, ich kann jetzt durchaus auch falsch reagieren.
Sarah Weber:Ja, auf jeden Fall. Falsch reagieren geht immer. Richtig reagieren auch. Was nicht immer geht, ist sich das oder oft nicht geht, ist den Wunsch zu haben, ich alleine löse jetzt dieses Problem Genau. Aber man kann auf jeden Fall richtig oder falsch reagieren. Dieses Kind geht wahrscheinlich in die Schule und hat die Einstellung oder die Haltung für mich ist das hier eh nichts. Ich werde sowieso nicht gesehen mit meinen Herausforderungen und meinem Können. Was ich gut kann, das zählt hier gar nicht. Und das, was man von mir will, das mache ich eh nicht zur Zufriedenheit anderer. Warum also noch anstrengen Ich?
Corina Elfe:kann hier auch niemandem gerecht werden, weil egal, wie ich mich verhalte, es wird immer irgendwie als negativ wahrgenommen.
Sarah Weber:Genau, also, ich bin sowieso der Buhmann. Und wenn Kinder dieses Bild von außen bestätigt kriegen, immer wieder und immer wieder, dann werden sie sich dieser Rolle entsprechend verhalten. Das ist eine selbsterfüllende Prophezeiung. Wenn ich einem Kind unterstelle, dass es böse ist, dann wird es sich böse verhalten. Wenn ich einem Kind unterstelle, dass es faul ist, dann wird es sich faul verhalten. Weil diese wie hat dieses schöne Video von Maddy, der Frau mit Down-Syndrom jetzt weiß ich es gar nicht mehr wo sie gesagt hat your assumptions become reality.
Corina Elfe:Und das gilt auch im.
Sarah Weber:Schulkontext, wenn ich davon ausgehe. Das ist ein Kind, das verweigert, das hat keine Lust, das bleibt unter seinen Kapazitäten. Also, wenn ich solche Annahmen gegenüber einem Kind habe, dann wird es sich so verhalten. Das macht ganz viel aus, einfach auch, und ich denke, eine falsche Reaktion wäre, ignorieren langfristig, und ich denke, es wäre auch eine falsche Reaktion, zu schimpfen, natürlich. Also, wenn ich da dann immer wieder den Finger in die Wunde drücke, sprichwörtlich und sage na, hast du schon wieder keinen Bock? Pack das Feuerzeug weg, los, hör auf damit. Wenn ich schon so genervt mit einem Kind spreche, dann vermittel ich, und rausschmeißen.
Sarah Weber:Ja, rausschmeißen bestätigt die Annahme des Kindes.
Corina Elfe:Mehr nicht.
Sarah Weber:Also ist sicherlich nachvollziehbar, dass man da überfordert ist in so einem Moment und sagt verlass jetzt bitte den Klassenraum, ich kann dir sowas nicht dulden. Ich finde, wenn man das dann aufarbeitet, danach und sagt hey, ich musste dich rausschmeißen, weil ich nicht dulden konnte, dass du mit einem Feuerzock hier herumspielst. Ich sehe aber, dass es dir gerade ganz schwer fällt, hier dabei zu sein, und es tut mir wahnsinnig leid, das mit anzusehen, weil ich halte sehr viel von dir, und ich würde dich gern unterstützen, wenn ich das danach aufarbeite, ist das wieder eine andere Geschichte.
Sarah Weber:No-transcript. Weil sie immer wieder die Erfahrung machen Menschen brechen die Beziehung oder den positiven Kontakt zu mir ab, sobald ich ein, zweimal irgendwas mache, was nicht ganz passend ist. Dann werde ich plötzlich blöd. Genau, und oft können sie dieses Passende ja auch gar nicht richtig kontrollieren. Wenn dann die Neurodivergenzen noch mit reinspielen, dann kann ich vielleicht gar nichts dafür, dass ich permanent am Kippeln bin und aus dem Fenster gucke, und dieses permanente Negativ-Feedback wird das Verhalten nicht verbessern.
Corina Elfe:Ganz im Gegenteil Genau.
Sarah Weber:Das heißt nicht, dass da keine Verantwortung da ist beim Kind, aber trotzdem müssen wir dafür Verständnis aufbringen und das irgendwie einordnen.
Corina Elfe:Und es ist ja auch schon für so ein Kind blöd in Anführungsstrichen wenn es nach jeder Unterrichtsstunde ein Gespräch führen muss, selbst wenn das ein sehr respektvolles und ein Gespräch auf Meta-Ebene ist. Aber auch dadurch spürt es ja auch schon. Ja hier. Ich bin irgendwie immer wie so ein bisschen Sand im Getriebe, weil mit mir muss man hier ständig rumtun und rumregulieren. Das ist ja auch schon was, was die ganze Zeit spürbar ist. Das ist auch spürbar, wenn eine Lehrkraft immer wieder den Fokus auf mich richtet, weil ich mich nicht ordentlich verhalte. Ich brauche dann nicht nochmal eine Strafe oder eine Beschämung oder einen Ausschluss. Wie ist es mit einem Ausschluss eines Kindes aus einer Gruppe durch herausforderndes Verhalten?
Sarah Weber:Ja, auch das bestätigt wieder die Annahme des Kindes Ich gehöre hier nicht rein, ich passe hier nicht hin, keiner will mich hier haben. Das sind ganz negative Gefühle, die dann auch aufkommen, und das bestätigt das Kind darin ja, dass es unerwünscht ist letzten Endes. Das wird am herausfordernden Verhalten selbst wahrscheinlich ziemlich wenig ändern, im Gegenteil, es könnte es sogar noch verstärken. Ja, das glaube ich auch.
Corina Elfe:Ja. Also, ich habe jetzt hier, ich habe ja auf Insta heute mal gefragt. Die eine Frage habe ich jetzt schon schön eingebaut. Die andere Frage, die finde ich nämlich übrigens jetzt auch ganz wichtig. Also sagen wir mal, sowohl als Elternteil, als Erzieherin, als Lehrkraft Ich merke das Herausforderung. Der Verhalten macht mich wütend, es macht, es, frustriert mich, es stört mich wahnsinnig, egal wie viel Verständnis ich auf der anderen Seite wieder habe. Es bringt mich an meine Grenzen und führt dazu, dass ich mich auch bedroht fühle in meiner Rolle als Lehrkraft. Es ist auch schon so Ja na klar.
Corina Elfe:Wie schaffe ich es, diesen Blick zu verändern, sodass ich eben das Ganze vielleicht ein bisschen positiver sehen kann oder mich ein bisschen sicherer fühle im Umgang damit? Gibt es da irgendeine gute Literatur oder irgendein gutes Angebot, mit dem ich mich da fortbilden kann?
Sarah Weber:Also, ich glaube, ich würde mich ganz viel auch mit Familien und Kolleginnen austauschen über ähnliche Geschichten und vielleicht auch mal von Erwachsenen sich Sachen anhören, wie sie in der Schule waren und was sie über ihre Lehrkräfte gedacht haben oder so, um einfach auch in diese Sicherheit reinzukommen. Ich beziehe es jetzt mal auf eine Lehrkraft. Das mag für mich sehr herausfordernd sein, und natürlich bin ich auch mal sauer. Wir sind ja alle nur Menschen. Das ist ja völlig nachvollziehbar. Dass man auch mal nicht perfekt reagieren kann, ja aber, dass das eben verständlich ist, dass das menschlich ist und ja dieses Verständnis fürs Gegenüber leichter fallen, zu sagen okay, ich werde jetzt versuchen, nicht noch zusätzlich hinzugehen und zu sagen, jetzt mach doch bitte endlich mal, sondern ich werde diesem Kind jetzt mal lustig zuzwinkern und einfach weitergehen, um einfach, wenn ich diese Erfahrung immer wieder mache, dass das gut funktioniert, dann fällt es mir natürlich langfristig auch leichter.
Sarah Weber:Ich glaube, das macht viel aus. Ich persönlich habe auch immer noch dieses Thema in mir. Ich muss aber auch sagen, dass ich nicht unterrichte. Also, ich kann mich auch nicht, ich kann mich nicht mehr reinversetzen. Ich habe zwar schon unterrichtet, aber immer in sonderpädagogischen Kontexten. Also das ist auch noch nochmal was anderes. Sicherlich. Ich sage mir auch häufig ich bin die Erwachsene.
Sarah Weber:Ich habe Verantwortung für meine Gefühle, und ich kann das regulieren, das Kind nicht. Das Kind kann seine Gefühle nicht regulieren. Also das heißt nicht, dass es das nie lernen wird. Aber es ist trotzdem an mir, dass ich Verständnis für diese Situation aufbringe und dass ich es schaffe, unaufgeregt damit umzugehen. Dass ich das nicht immer hinkriege, ist okay. Man sollte sich dafür jetzt nicht wochenlang schelten, also das ist nachvollziehbar.
Sarah Weber:Aber wenn ich grundlegend diese Haltung habe, fortbildungen zu dem Thema besuche Autea gibt ja zum Beispiel auch Weiterbildungen zu unaufgeregtem Umgang, dieses Studio-3-Konzept Oder generell Seminare zu herausforderndem Verhalten, um einfach auch zu sehen, anderen geht es auch so wie mir. Ich bin damit nicht alleine, das fällt auch anderen Menschen schwer Und dann eben wirklich sich dieser Verantwortung bewusst zu sein, ich kann da was beeinflussen in eine positive Richtung, weil ganz oft fühlt man sich ja machtlos und hilflos und denkt egal, was ich tue, das bringt ja alles eh nichts. Man kann was tun, und das ist aber ein langwieriger Prozess, und da motiviert zu bleiben und dran zu bleiben. Ich glaube, da ist es ganz gut, wenn man eine Gruppe hat, mit der man sich regelmäßig über sowas auch austauschen kann.
Corina Elfe:Also, wenn man das mag, ich kann das tun. Und das Kind oder der Jugendliche, also diese sozial-emotionale Komponente, die kann ja bis ins Erwachsenenalter schwierig sein. Das verwechst sich nicht mit 10 oder 11, sondern das ist ja gerade bei pubertären neurodivergenten Kindern unter Umständen noch schlimmer, noch schwieriger. Die können da tatsächlich nichts dran ändern, selbst wenn sie in einem Reflexionsgespräch einsichtig sind oder in einem Reflexionsgespräch plötzlich total einsichtig und erwachsen und was auch immer wirken. In der Situation selbst können sie es dann halt doch wieder nicht ändern. Das passiert denen.
Sarah Weber:Ja, es fühlt sich oft für viele ja auch an wie fremdbestimmt vom eigenen Körper zu sein, also ganz viele autistische Menschen sagen ja auch. sie haben keine Kontrolle über ihren eigenen Körper Und das?
Sarah Weber:ist natürlich umso frustrierender, auch für die Menschen selbst, wenn sie dafür dann auch noch oft die Schuld zugeschoben bekommen oder die Verantwortung dafür kriegen. Das heißt natürlich auch wieder nicht nicht, dass wir jetzt ins Extrem schließen, dass neurodivergente Kinder keine Selbstregulationsstrategien lernen können. Das können sie schon. Aber in so einem Setting wie dem Schulkontext, wenn so eine Akutsituation gerade da ist, ist es eben häufig auch wirklich wirklich schwer. Und ich finde, ganz besonders wichtig für die Selbstregulation ist erstmal der Beziehungsaufbau zu einer Person, dass ich das Gefühl habe, ich werde da ernst genommen und nicht verurteilt für den Menschen, der ich bin, und da werden meine Stärken gesehen, und die stehen auch im Vordergrund. Da will mir jemand authentisch helfen, ohne mich zu verurteilen oder in eine Schublade zu stecken. Wenn das gegeben ist und dieses Gefühl da ist, dann werde ich auch bereiter sein, mich auf Auseinandersetzungen oder Vorschläge von dieser Person irgendwie einzulassen und vielleicht sogar, je nachdem, wie Nachahmungslernen so ausgeprägt ist, mir das als Vorbild zu nehmen, wie unaufgeregt dieser Mensch mit mir umgeht.
Corina Elfe:Ja, und es kann auch sein, es dauert halt eine Weile. Also ich habe auch schon häufiger erlebt, dass Kindern das zugestanden wird, dass dann gesagt wird okay, wir haben jetzt darüber gesprochen, und jetzt haben wir doch eine Vereinbarung, und dann klappt das nicht sofort. Und dann knallt es aber so richtig, weil du hältst dich ja nicht an deine Vereinbarung mit mir, und da dürfen wir auch noch mehr Geduld aufbringen. Denn das merken die schon selbst, wenn sie es nicht geschafft haben, sich an eine Vereinbarung zu halten, und reflektieren das und brauchen aber halt auch die Zeit, zeit, sich da mehrfach zu reflektieren.
Corina Elfe:Das gegenüber lässt mich aber auch wachsen. Unterbricht mich nicht schon wieder, indem ich schon nach einem mal wieder ein problem, denn weil dann lerne ich nämlich, die erwachsene person mir gegenüber hat nämlich doch überhaupt nicht das interesse, eigentlich ja wirklich zu helfen. Ja, es gibt mir auch gar keine zeit und das, und ja, du hast vorher schon so ein paar kleine beiläufig ein Feuerzeug wegnehmen, ein Handy wegnehmen, irgendeine andere Sache wegnehmen und weitermachen, und dann irgendwann vielleicht so einen kleinen Slot mir aussuchen, um ganz kurz zu sagen hey, weißt du, das geht halt hier nicht, das weißt du auch, dass das hier nicht geht? Machen wir jetzt irgendwie was anderes, oder geht heute gar nicht. Was ist denn los? Möchtest du erzählen, oder keine Ahnung? Du hattest den Korn gemein, dass man es mal anlächelt, statt drauf einzugehen. Das sind so Dinge. Also eigentlich sind die Dinge so. Wenig tun ist meiner Meinung nach besser als viel tun.
Sarah Weber:Also ganz wenig reagieren.
Corina Elfe:Ganz unaufgeregt wenig registrieren, ja, tun also ganz wenig reagieren. Ganz unaufgeregt wenig registrieren ja, Aber mit so ganz wenig Aufmerksamkeit für diese Themen, denn das ist ja einfach nur unangenehm für die Kinder häufig, wenn wir so ein großes Ding draus machen, total.
Sarah Weber:Und ich finde es auch echt wichtig, dass man mit dem Kind auf so eine Verbündetenebene kommt. Wir beide, du und ich, wir lassen uns nicht von deinem Gehirn, das manchmal hier Quatsch macht, sozusagen, wir lassen uns nicht austricksen, wir zwei zusammen, wir kriegen das schon hin. Und in so einem Moment kann ich mit einem Augenzwinkern das Feuerzeug wegnehmen, dem Kind zulächeln und ihm vielleicht ein Stimmingtoy in die Hand drücken und weitergehen, weil das Kind dann das Gefühl hat, mein Gehirn schon wieder hat uns ein bisschen ausgetrickst, und der Lehrer sieht mich als Charakter, als Mensch mit meinen Stärken, und nicht nur mein Verhalten. Und das ist ja ein Unterschied. Wir haben ja nicht nur das Verhalten eines Kindes. Das ist ja nicht das Kind, das ist ja nicht der Charakter.
Sarah Weber:Das finde ich auch noch mal ganz wichtig.
Corina Elfe:Vielleicht ist genau das das, was passiert dass das Kind nicht mehr gesehen wird, sondern nur noch das Verhalten und damit es Deswegen.
Sarah Weber:Ich weiß nicht, wie du das machst, aber ich rate schon auch dazu, das ein bisschen abzuspalten, und auch, dass das Kind lernt mein Verhalten bin nicht ich, und am Verhalten kann man was drehen, und das ist vielleicht manchmal schlecht, aber ich bin immer gut, ich bin immer wertvoll. Das kann sich gar nicht ändern, das geht gar nicht. Und da kann man sich auch manchmal mit anderen Menschen so ein bisschen ja, in Anführungsstrichen gegen das eigene Verhalten verbünden, vielleicht auch und sagen ja, komm, wir tricksen meinen Verhaltensclown, meinen Kasper, wir können dem Namen geben wir tricksen meinen Verhaltensclown, meinen Kasper, Wir können dem Namen geben, wir können das bebildern Wir tricksen den jetzt aus. Oder komm, wir mauern den mal im großen Zeh ein. Ich hatte mal eine Beratung, da hat ein Kind den Wutkasper im großen Zeh eingemauert. Das fand ich immer sehr schön. Also, ich kann so Bilder entwickeln, je nach Alter natürlich auch. Das ist vielleicht eher was für die Grundschule, ja, Aber solche Sachen funktionieren.
Sarah Weber:Das auch von sich abzuspalten, dass das Kind nicht lernt, ich bin schlecht, ich bin furchtbar, ich kriege immer Ärger, sondern auch den Gedanken hat ja in mir. Da ist manchmal so ein Kasper, und der beeinflusst mein Verhalten, der setzt sich auf meine, auf meinen Verhaltenskopf, und der nimmt da das Steuer in die Hand? Ne, nimmt da das Steuer in die Hand Der Lustige, der Gemeine, der, wie auch immer, Ich kann da eigene Attribute für finden und dann sagen ich stehe aber da drüber, Gib mir die Kontrolle zurück, Und wenn der mal wieder übernommen hat, dann nehmen wir das gelassen. Das ist genau das Thema. Dann nehmen wir das gelassen. Ich kann auch im unaufgeregten Umgang da kann ich auch Bücher zu empfehlen, generell von Bo Helsgroff-Elwin herausforderndes Verhalten vermeiden und auch das Neueste von ihm das Handeln Auswerten, Verändern.
Corina Elfe:Handeln, Auswerten, Verändern von irgendwas.
Sarah Weber:Genau da ist er auch beteiligt von einem unaufgeregten Umgang in einer an Autonomie orientierten Pädagogik. Und das ist gerade bei Pathological Demand Award, bei Hochbegabung, bei Autismus häufig ein ganz großes Thema, das Thema Autonomie auch. Und ganz konkret geht es da um so Tipps wie ich hocke mich hin, wenn ich mit einem sehr wütenden Kind rede. Ich schaue von unten nach oben, ich versuche, mich so wenig bedrohlich wie möglich zu präsentieren, ich bleibe ruhig, ich lächle vielleicht auch. Ich versuche, das Kind nicht groß vollzulabern, weil das noch mal ein zusätzlicher Reiz ist, wenn ich anfange zu sprechen. Ich lasse jegliche rationale Lösungsversuche beiseite.
Sarah Weber:Da ist nämlich die Ebene schon nicht mehr da in der Regel für den Meltdown, und ich berühre das Kind nicht, wenn es irgendwie geht. Klar, wenn ich jetzt Fremdverletzungen vermeiden muss, dann gibt es manchmal vielleicht keine anderen Möglichkeiten, und ich fange an, entweder über was sehr Angenehmes, schönes zu reden, oder ich rede eben einfach gar nicht. Ich kann auch versuchen, das Kind abzulenken, indem ich irritiere, indem ich was Lustiges mache, und das sieht von außen für andere Menschen so aus, als würde man das Kind für dieses Verhalten belohnen. Aber das ist ja völliger Unsinn. In dem Moment lernt das Kind nämlich überhaupt nichts. Da geht es nur um Nervensystemregulation.
Corina Elfe:Ja, das sind im Ausnahmezustand, da ist Lernen nicht möglich, also weder das positive Lernen noch das negative Lernen. Also hat der überhaupt keinen Wert, richtig richtig. Wie gehe ich damit um, wenn ein Kind gewalttätig wird in meinem Klassenzimmer? Also ja, du hast es gerade, wenn es um sich schlägt, wenn es andere anfängt zu kicken, stühle durch die Gegend zu werfen, und ich weiß, eigentlich sollte ich das Kind nicht angreifen, weil das vielleicht die Situation für das Kind noch schlimmer macht. Du sagtest auch, das kann ich vielleicht auch nicht vermeiden. In einem Setting muss ich auch dafür sorgen, dass es den anderen gut geht. Ist es vielleicht eine Möglichkeit, das Kind anzupacken und das Klassenzimmer mit dem Kind zu verlassen und es draußen sofort loszulassen?
Zozo:Ja, würde ich schon sagen, oder ein Zimmer mit dem Kind zu verlassen, uns draußen sofort loszulassen, oder gibt es da irgendwas?
Sarah Weber:Oder dass man ausmacht, mit dem Kind in einem ruhigen Moment. Wie sollen wir damit umgehen, wenn dein Verhalten mal wieder das macht? Was wollen wir da tun? Vielleicht auch wirklich gemeinsam einen Plan zu entwickeln, was sollen wir dann machen? und sich dann konsequent an diesen Plan zu halten, auch wenn das Kind das in der Situation vielleicht blöd findet und sagt lass mich los, fass mich nicht an. Danach, wenn das runtergekocht ist, können wir sagen schau mal, wir haben uns an diesen Plan gehalten, war jetzt vielleicht für dich nicht so toll. Sollen wir den trotzdem beibehalten? Oder möchtest du was dran verändern?
Sarah Weber:Dass das Kind das Gefühl hat, es kann da Kontrolle ausüben über diesen Prozess, wie damit umgegangen wird, dass es sich damit ernst genommen fühlt, das ist, glaube ich, ein ganz großer Moment. Aber wenn ich dann einmal da drin bin, in dieser Situation und die ist da entweder, wenn ich eine kleine Klasse habe, kann ich vielleicht auch sagen, dass die anderen Kinder rausgehen und sagen wir lassen jetzt hier, wir reduzieren alle Reize so weit wie möglich. Kann ich das nicht, würde ich mir das Kind schnappen, körperlich auch, und möglichst schnell in irgendeinen Raum gehen, wo ich es loslassen kann und es sich irgendwie regulieren kann, ein sensorischer Raum, ein Bewegungsraum, und zur Not ist es der Flur Oder die Toilette oder was auch immer, aber irgendeine Räumlichkeit, die ruhig ist, die reizarm ist und idealerweise noch die Möglichkeit bietet, sich irgendwie körperlich abzureagieren.
Corina Elfe:Manchmal muss ich festhalten, aber drauf einreden und so weiter hattest du ja auch schon gesagt, das bringt gar nichts. Lieber, gar nichts sagen, lieber gar nichts sagen.
Sarah Weber:Bevor ich irgendwas mache, aus einem Impuls heraus lieber erst mal warten. Es gibt immer Ausnahmesituationen. wenn ihr kommt rein und das Kind ist schon dabei, auf ein anderes Kind einzuschlagen, Dann müsst ihr hingehen und dieses Kind davon abhalten.
Sarah Weber:Das ist, glaube ich, klar, Und dann kann ich das in dem Moment auch nicht besser lösen. Dafür gibt es keine Option. Ich kann höchstens versuchen, irgendwas sehr Auffälliges, sehr Lautes und sehr Irritierendes zu machen, was das Kind dazu bringen wird aufzuhören. Ich könnte eine Sirene einschalten, ich könnte laut krähend wie ein Hahn durch die Klasse hüpfen, also was irgendwas komplett irritierendes ist, was diese Emotionsspirale durchbricht. Das wäre ein Versuch wert. Und dann zu ihm zu sagen und jetzt gehen wir zusammen raus, sobald ich ihn habe, sobald er weg ist aus diesem oder sie kann ja auch ein Mädchen sein aus diesem extremen Emotionsspiralen Fokus von, ich schlage jetzt dieses andere Kind. Sobald ich dieses Kind durch Irritation oder eben Körperkontakt, wenn es nicht anders geht, rausgeholt habe, bin ich wieder auf seiner Seite. In dem Moment vielleicht nicht, das fühlt sich vielleicht für das Kind auch scheiße an, aber das ist noch die Möglichkeit, die, finde ich, am besten ist, um das Kind dann möglichst in eine reizarme Umgebung zu bringen.
Corina Elfe:Ja, wir hatten auch. Ich hatte auch tatsächlich mal eine Lehrkraft, die erzählt hat von einer Grundschulklasse, und dass da ein Kind ist, das dann raus tickt, und das gibt dann aber auch so ein wie so ein, eine Ankündigung. Also eigentlich ist es klar, das passieren, und das Problem ist aber halt, da sind ja diese ganzen vielen anderen Kinder, und die ganzen vielen anderen Kinder reagieren da ja auch drauf, und egal, was jetzt irgendjemand tut, weil man merkt, das wird gleich passieren, es passiert dann halt. Und wie soll sie daraus reagieren, die Lehrkraft, weil, wenn ich da jetzt hingehe und eingreife, wenn ich das Kind jetzt darauf anspreche, wenn jemand anders das tut, das genau löst das aus, und komplett wegignorieren, das geht nicht, weil es sind ja noch andere Kinder da, Und da haben wir auch ganz viel rumüberlegt.
Corina Elfe:Also Brainstorming ist da auch echt gut, das haben wir überlegt. Was kann ich eigentlich alles tun, was sind meine Optionen? Und da habe ich dann zum Beispiel auch gesagt, nachdem sie so ein bisschen berichtet hat, über was so Rituale in der Klasse sind wie wäre es, wenn du in so einer Situation weil es sowieso die ganze Klasse mitbekommt zum Beispiel so ein Klassenritual, irgendein Lied oder sowas anmachst, das ihr miteinander singt, und dann fängt die Klasse da an, und vielleicht lenkt es dieses Kind total da raus, und das war in dem Moment aber auch so. Sie hat das ausprobiert, und das hat total geholfen, dieses Kind aus der Situation rauszuholen, auch die Klasse aus der Situation rauszuholen, und dann konnte sie danach mit dem Kind, eben wie du gesagt hast, rausgehen und besprechen.
Sarah Weber:Super mega. gute Lösung War das eine Grundschulklasse, eine Grundschulklasse genau. Da kann man sowas super machen. Oder zum Beispiel auch ein Lied geht super. Oder auch, wenn man ein gemeinsames Code-Wort vereinbart, das irgendwie heißt Hip-Hop oder so, und bei Hip-Hop machen alle fünf Liegestütze. Also es kann alles möglich sein. Alle ablenken Irgendwas, was die Situation unterbricht Und was auch dem Kind die Möglichkeit gibt, wieder in der Masse unterzugehen.
Corina Elfe:Der Fokus geht weg von dem Kind. Ja, genau das, weil ich glaube, auch der Fokus, das war das Problem des Kindes, so wie sie das beschrieben hat. Egal, was jetzt jemand sagt oder tut, das Kind explodiert genau deshalb, weil was gesagt wird, da kann nicht mehr abtauchen. Du hast gerade super schön gesagt, kann nicht mehr in der Masse abtauchen. Merkt jetzt plötzlich, jetzt passiert was mit mir, und alle kriegen es mit, und das war das. Also. Ich glaube, man nennt das dann auch paradoxe Intervention, dass man irgendwas tut, was dazu führt, dass das Kind selber wie erstaunt ist. Das geht jetzt gar nicht um mich, genau. Und dann kann es wieder verschwinden. Das finde ich genau. Das ist ein superschönes Wort Verschwinden in der Masse.
Sarah Weber:Ja, genau. Das ist ja auch das, was die Kinder oft wollen möglichst unauffällig sein. Und dann merken sie, ihr Verhalten lässt es aber nicht zu, dass sie unauffällig sind, und ihr Verhalten lässt es aber nicht zu, dass sie unauffällig sind. Und das ist natürlich auch extrem frustrierend. Wenn ich immer wieder an so einen Punkt komme, dann ist es für meinen Selbstwert, und das macht ja unser Gehirn. unser Gehirn will uns ja in Sicherheit bringen und unseren Selbstwert erhalten. dann ist es für meinen Selbstwert dienlicher. ich gehe gar nicht mehr hin, ich verweigere das ganze Konzept.
Corina Elfe:So entsteht Schulabsentismus, und So entsteht Schulabsentismus, und das müssen wir uns wirklich auch bewusst werden. Da sind autistische Kinder sehr hoch gefährdet, leider.
Sarah Weber:Ja, und dann sitzen die zu Hause. Das ist ein wirklich auch hochkritisch, weil wir ja in Deutschland die Schulpflicht haben, und je nachdem, an wen man da auch gerät, das ist extrem personenabhängig, extrem schulabhängig. Wie mit so einer Situation umgegangen wird, kann das ganz entspannt enden in einer langfristigen Krankschreibung und sehr guter Kooperation zwischen allen Beteiligten, also zwischen Jugendamt, zwischen Schule, zwischen Amtsärztin und so weiter, oder das endet in einer Anzeige wegen Kindeswohlgefährdung, und das haben wir leider auch häufiger als uns lieb ist, und das ist für Eltern natürlich der absolute Horror, also Verzweiflung pur.
Corina Elfe:Ganz schlimm, aber wir sind da ja nicht machtlos Nee und vor allem wenn es dann so geknüpft ist, finde ich, an so eine ganz konkrete Situation Ich hatte das auch in der Beratung dass ein Kind zehn Jahre lang vollkommen unauffällig in Anführungsstrichen dafür, dass es ein autistisches Kind ist, verhältnismäßig unauffällig durch die Schule gegangen ist. Und dann gab es einen Lehrkräftewechsel, Und diese neue Lehrkraft war eine super strukturierte, die forderte dann auch so ganz spezielle Dinge ein, Und das hat das Kind so überfordert, so maßlos überfordert, dass es erst mal plötzlich ganz krass herausforderndes Verhalten gezeigt hat und dann nicht mehr in die Schule gegangen ist.
Sarah Weber:Ja genau, Und das waren, glaube ich, drei.
Corina Elfe:Monate mit der neuen Lehrkraft, und dann war rum.
Sarah Weber:Ja, das ist bei Autismus halt auch so. Die Herausforderung, dass das autistische Gehirn solche Dinge ja auch. Also es tendiert dazu, solche Dinge nicht als Ausnahme zu interpretieren, sondern als naja, das könnte jetzt für immer so bleiben. Einmal was Negatives passiert, und das ändert jetzt mein gesamtes Bild der Situation, und dazu tendiert ja das autistische Gehirn. Das macht sie natürlich noch anfälliger dafür, schule dann langfristig zu vermeiden, sobald da mal wirklich eine starke negative Erfahrung gemacht wurde. Deswegen ist es so wichtig, dass wir positives Verhalten ermöglichen, dass wir positive Erfahrungen ermöglichen, dass wir Selbstwert stärken, dass wir zeigen, du bist mehr als dieses Verhalten, was du in der Schule zeigst und wie andere darauf reagieren.
Corina Elfe:Ja, das ist richtig richtig wichtig, genau Weil sonst suchen sie sich halt auch einfach ihre anderen Themen, wo sie sich irgendwie positiv zeigen können, Und die sind selten so, dass sie dem Kind oder der Familie oder sonst irgendjemandem gut tun.
Sarah Weber:Ganz häufig sind es Computerspiele, Mediensucht, Betäubungsmittel eigentlich auch Regulativ, aber auch Betäubungsmittel, Drogen, Alkohol, Ja genau für Bauchbetreuungsmittel.
Corina Elfe:Drogen, Alkohol Ja genau Großer Blödsinn mit irgendwelchen Gruppen, so ganz toxische Gruppendynamiken, in denen wirklich geklaut wird, Sachen abgefackelt werden, Dummheiten gemacht werden. Da landen die dann unter Umständen.
Sarah Weber:Ja, Wir wollen ja keine Worst-Case-Szenarien spielen aber, es ist trotzdem eine reelle Gefahr, und es ist wichtig, dass wir darüber aufklären, wie wir sowas eben auch verhindern können. Und das ist ein Zusammenspiel verschiedenster AkteurInnen und Systemer Eltern, Schüler, Systemen Und wir müssen halt schauen, wo können wir drehen und wo vielleicht auch nicht.
Corina Elfe:Jetzt kann ich mich also als Elternteil an dich wenden. Du machst ja weiterhin auch Online-Beratung, das heißt, egal wo in Deutschland ich bin. wenn ich das Gefühl habe, das, was die Frau da sagt, das gefällt mir, und ich möchte mich da gerne beraten lassen, dann kann man das tun. Das stimmt genau, hast du auch ein bisschen Kapazitäten?
Sarah Weber:Ja doch. Also, ich habe immer wieder Beratungstermine frei. Auf der Website kann man die buchen, sowohl Supervisionen für Fachkräfte als auch Elternberatung als auch zum Beispiel Gruppenberatung von drei bis sieben Personen, die biete ich auch an. Oder auch natürlich Fortbildung und Vorträge für Kitas, Schulen, andere Einrichtungen. Das haben wir auch schon mal zusammen gemacht, Haben wir auch schon zusammen gemacht. Genau, das war cool, Genau. Und auch zum Beispiel für Firmen oder Unternehmen, wenn die sagen, wir würden gerne autistische Menschen eingliedern bei uns als Arbeitnehmer. Arbeitnehmerinnen wissen aber nicht, wie wir das gut machen können. Auch dafür kann man sich jederzeit sehr gerne melden. Und ansonsten gibt es eben die Online-Workshops zu verschiedensten Themen. Da habe ich noch einige, die auf der Liste stehen, aber es dauert natürlich auch immer, die zu konzipieren und dann auch durchzuführen.
Corina Elfe:Aber das wird kommen. Und wenn man jetzt ein Kind hat, das in der Nähe wohnt, und wenn man jetzt ein Kind hat, das in der Nähe, wofür? oder wenn man in der Nähe wohnt du bist ja in Mannheim dann hat man vielleicht auch die Möglichkeit, jetzt bald einen Platz in deinem Autismuszentrum zu bekommen.
Sarah Weber:Genau, ja, kann man sich da jetzt schon?
Corina Elfe:irgendwie vormerken, oder ist das im Moment noch gar nicht geöffnet?
Sarah Weber:Wie ist das? Doch? man kann mir gerne eine Mail schreiben an infoautistplusde oder über das Kontaktformular meiner Website und dann einfach in den Betreffwarteliste sagen, woher man kommt, also wer der Träger der Eingliederungshilfe ist, und dass man eben gerne einen Platz für Autismus-Therapie hätte. Im Moment sind wir primär auf der Suche nach Personen, die in Mannheim sind, nach Personen, die in Mannheim sind, damit wir auch gute Argumente für die Ämter haben. Aber auch alle umliegenden Kreise sind relevant, also alles, was hier in der näheren Umgebung ist, oder auch in der weiteren Umgebung, je nachdem. Also gerne einfach schreiben und melden, und ich nehme das dann informell auf, und das sind für uns auch gute Argumente, um den Ämtern zu sagen hier, wir haben eine echt lange Warteliste, wir brauchen definitiv jetzt eine Leistungsvereinbarung und eine Bewilligung für diese Stunden. Die Warteliste ist jetzt aber auch nicht so lang, dass man irgendwie ein Jahr warten müsste oder so. Das ist halt nicht der Fall.
Sarah Weber:Und das ist ja bei vielen Autismuszentren im Moment so, weil die eben schon länger etabliert sind. Das ist natürlich der Vorteil von einem neuen Anbieter. dass wir da jetzt eben mit einem relativ zeitnahen Start auch dienen können, also dieses Jahr oder spätestens Anfang nächsten Jahres, ist sicherlich auch realistisch.
Corina Elfe:Und das ist tatsächlich, finde ich, von den ganzen bisherigen Wartelisten, die man so hat, jetzt auch nicht so schlecht. Also, wenn man wüsste, man könnte jetzt im Januar des nächsten Jahres starten mit einer Therapie, das, finde ich, ist ein gutes Argument.
Sarah Weber:Ja, wir können eben noch nicht sagen, wann wir durch die Leistungsverhandlungen durch sind. Auf Selbstzahlerbasis geht es auf jeden Fall diesen Sommer schon, also Juli, august ist realistisch, und auf Basis der Eingliederungshilfeleistung, also bezahlt übers Amt, hoffentlich ab September, Oktober.
Corina Elfe:Ja, super, sehr schön, alles klar. Dann danke ich dir sehr, sarah, für deine Zeit und für die vielen wichtigen Infos, die du gegeben hast.
Sarah Weber:Ich danke dir auch für den Austausch und die Möglichkeit.
Corina Elfe:Danke sehr, und ich wünsche dir viel, viel Erfolg mit deiner Autist Plus GmbH. Dankeschön, das ist bestimmt eine gute Sache.
Sarah Weber:Ja, das denke ich auch, und dir auch weiterhin viel Erfolg für all deine Projekte und Kurse, die du gibst, und Beratungen, und würde mich freuen, wenn wir mal wieder was zusammen machen.
Corina Elfe:Ja, sehr gerne, Machen wir, mach's gut Sarah. Ja tschüss.