
Kapierfehler - Neurodivergenz und Schule
Schule sollte bunt und vielfältig sein – ein Ort, an dem sich alle Menschen wohlfühlen können!
Ich bin Corina, Lehrerin und stolz darauf, anders zu sein. Mit 40 Jahren habe ich herausgefunden, dass ich neurodivergent bin, und seitdem hat sich mein Blick auf Schule und Lernen grundlegend verändert. In meinem Podcast setze ich mich für ein inklusives Bildungssystem ein, das neurodivergente Schüler*innen und alle mit besonderen Bedürfnissen besser unterstützt und wertschätzt.
Schüler*innen mit ADHS, im Autismusspektrum, Hochbegabung, Legasthenie (LRS) oder Dyskalkulie haben oft ein feines Gespür für die Schwächen unseres veralteten Schulsystems. Sie zeigen uns deutlich, wo Handlungsbedarf besteht. Statt sie als „Problemkinder“ zu sehen und ihre Herausforderungen zu pathologisieren, sollten wir ihnen mit Verständnis und Unterstützung begegnen.
Ob queer, autistisch, hochbegabt, neurodivergent, psychisch erkrankt, behindert oder mit spezifischen Lernbedürfnissen wie ADHS, Legasthenie, LRS, Dyskalkulie oder FASD – diese vielfältigen Menschen gehören in unsere diverse Gesellschaft und verdienen es, gehört und verstanden zu werden.
Hör rein und entdecke, wie wir Bildung bunter und gerechter gestalten können!
Kapierfehler - Neurodivergenz und Schule
80 - Pflege- und Adoptivkinder - Nevim Krüger
Die Episode beleuchtet die ernsthaften Herausforderungen und Missverständnisse bei der Umsetzung von Inklusion in Schulen, angestoßen durch die Aussagen von Boris Palmer. Wir diskutieren, wie wichtig es ist, die Stimmen derjenigen zu hören, die direkt betroffen sind, und die Notwendigkeit einer empathischen, strukturierten Herangehensweise an die Unterstützung von Kindern, insbesondere Pflegekindern.
Was wir in dieser Folge besprechen?
• Boris Palmers kontroverse Aussagen über Inklusion
• Offener Brief und persönliche Perspektiven
• Herausforderungen der inklusiven Bildung
• Emotionale, soziale Unterstützung von Pflege- und Adoptivkindern
• Rolle von Pflegefamilien und deren Herausforderungen
• Die Notwendigkeit einer frühen Diagnostik und Persönlichkeitsentwicklung
• Gesellschaftliche Verantwortung für die Inklusion
• Aufruf zur aktiven Diskussion über Inklusion und deren Umsetzung.
Hier kommen die vielen Links, die wir in der Folge angekündigt haben:
Hier ist der Beitrag, in dem die Konversation zwischen Nevim und Boris Palmer vollständig dargestellt ist. Und wenn dich interessiert, was Herr Palmer zu Inklusion im Morgenmagazin gesagt hat, dann kannst du das hier nachlesen.
Das hier ist Nevims Account: @fasd_heart_und_herzlich auf Instagram.
Wenn ihr den Pfad-Niedersachsen unterstützen möchtet oder euch über deren Arbeit informieren möchtet, den findet ihr hier. Hier findet ihr auch die Hotline, die Nevim im Podcast erwähnt.
Hier ist der Link zur Grundlagenfolge zu FASD (Spotify): 26 - Neurodivergenz lässt sich nicht weglieben - FASD Institut Julia
Hier ist die Folge des Systemsprenger-Podcasts zum Autismus-Spektrum.
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Ich komme auch an deine Schule und bilde das gesamte Kollegium zu den Themen ADHS, Autismus & herausforderndem Verhalten in der Schule weiter!
➡️ Du findest mich auf Instagram unter @kapierfehler und auf meiner Website.
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Liebe Grüße,
deine Corina
Bitte nehmen Sie das Übungsbuch auf Seite 38, Unit 4. Lass uns etwas Spaßiges machen.
Speaker 2:Was hat er jetzt gerade gesagt? Heute werden wir die nächste. Aufgabe anschauen. Was sind die Fragen? Und jeder von Ihnen wird sich mit schreiben. Let's start Questions with short answers. Ein kleines bisschen Angst, dass ich jetzt gleich dran bin. Was soll ich denn sagen? Do you like water slides? Guck mal den Himmel an, der sieht geil aus, Hallo Hey you wake up.
Speaker 2:Oh fuck. Also ich lege jetzt los, okay, neven, ja, moment, ja, leg los. Okay. Also wir starten heute mal mit einer kleinen politischen Zusammenfassung einer Situation, die hier passiert ist. Kleinen politischen Zusammenfassung einer Situation, die hier passiert ist. Und zwar hat Boris Palmer, oberbürgermeister von Tübingen, vor einiger Zeit das war jetzt hier bei der Tagesschau am 5.12. Berichtet.
Speaker 2:Es ging um die derzeitigen Inklusionsbemühungen an Schulen, und laut Palmer sind diese aktuell zu teuer. Er sagt, die Inklusion funktioniert inhaltlich sowieso nicht gut. Vielleicht sind die Sonderschulen doch die bessere Lösung, dass Sonderschulen sehr viel günstiger seien, als dieses neue System Erfordert. Also, schülerinnen und Schüler mit besonderem Förderbedarf sollten weniger in Regelschulen unterrichtet werden, stattdessen sollten sie wieder in Sonderschulen gehen. Zudem verschlechterten sich die Schulleistungen, weil die Schulen mit Inklusion und Integration sehr viele Kinder zur gleichen Zeit überfordert seien, sehr viele Kinder zur gleichen Zeit überfordert sein, und auch deswegen sollten seiner Meinung nach Flüchtlingskinder separat beschult werden, bis sie dann endlich mal mitschwimmen können. Hallo, nevim, hallo, du hast auf deinem Instagram-Account eben diese Befragung Palmers beim Morgenmagazin war. Das hast du geteilt und hast dann allen Mut zusammengenommen und hast gesagt wir müssen da etwas tun, wir können das nicht einfach so stehen lassen. Kannst du mal kurz berichten, wie du da vorgegangen bist?
Speaker 3:Wie du da vorgegangen bist, gemacht Einmal, dass es immer normaler wird, das Unsagbare einfach rauszuposaunen, ohne großartigen Widerspruch, auch seitens der Presse. Das finde ich sehr bedenklich. Aber auch als Aktivistin für Menschen mit FASD, für Pflege und Adoptivkinder, für traumatierte Menschen hat mich diese Aussage einfach so sehr schockiert, dass ich ja, wie du schon richtig sagst, all meinen Mut zusammengenommen habe und einen offenen Brief an Boris Palmer geschrieben habe, gerichtet habe und wo ich meinen Unmut einfach kundgetan habe. Besonders gestört hat es mich, dass unwirtschaftliche Sozialleistungen unsozial seien, dass es also für Herrn Palmer augenscheinlich unsozial ist, geld in die Hand zu nehmen, um die Schwächsten der Gesellschaft zu inkludieren, und auch als Person in einem öffentlichen Amt solche Statements einfach abzugeben für wahnsinnige Kostenexplosionen, wo ich einfach denke, da geht es wirklich um eine Opfer-Täter-Umkehr, Täter-Opfer-Umkehr, halt einfach angeklagt habe und ihn nochmal auch auf die Ewigkeitsklausel hingewiesen habe, was das Sozialstaatprinzip angeht, aber auch nochmal auf die Behindertenrechtskonvention, dass das Inklusion eben nicht ein Nice-to-have oder eine Extrawurst ist, sondern ja eine Geschichte, auf die wir uns europäisch geeinigt haben und die wir unterzeichnet haben als Staat. Das kann ich nicht einfach wie ein Wunschkonzert abbestellen oder wieder einbestellen. Das geht so nicht.
Speaker 3:Und auch diese Menschenverachtung und diese Selbstverständlichkeit der Klassifizierung von Menschen, das hat in mir wirklich körperliche Befindlichkeiten ausgelöst Und so. Dann ging das hin und her, und die Antworten auf meinen Brief haben mich eigentlich fast noch mehr erschüttert, der Umgang mit relativ sachlicher Bürgerkritik. Also na klar bin ich auch ein bisschen provokant gewesen. Ich habe halt einfach diesen Satz von Toto zitiert In Krisenzeiten suchen die Intelligenten nach Lösungen, während die Schwachköpfe nach Schuldigen suchen. Das ist vielleicht provokant gewesen, sollte es am Ende aber auch sein, weil ich finde, es ist genau das, was es ist.
Speaker 3:Es gibt ja Lösungen. Lösungen liegen auf dem Tisch. Wer deine Podcasts hört, weiß, dass es die gibt. Tisch, wer deine Podcasts hört, weiß, dass es die gibt. Ich in meiner Arbeit erlebe immer wieder wenn man lösungsorientiert gemeinsam schaut, sind Lösungen durchaus möglich. Aber so geht es einfach nicht, und der Briefwechsel ist so katastrophal geendet, dass ich eigentlich bis heute immer noch sprachlos bin, noch immer hier sitze und gar nicht weiß, wie ich damit weiter umgehen soll. Ja, so ist es auf jeden Fall. Das Ende war dann einfach, als ich noch mal darauf hinwies, dass viele dieser Kinder, jugendlichen im Kontext Schule eben halt auch wirklich traumatisierte Menschen sind. Kinder sind auch, wenn ich an die geflüchteten Kinder denke, die kommen aus Krisengebieten mit so viel Elend no-transcript.
Speaker 2:Also, ich habe deinen Brief gelesen, ich habe es auch geteilt auf Instagram, und ich werde auch diesen Beitrag von dir, der zunächst mal gar nicht so richtig aussieht wie ein Beitrag, weil es dein offener Brief ist, der da vorne als quasi Titelseite zu sehen ist, aber wenn man da weiter swipet, sieht man eben die Antwort, die du bekommen hast, dann sieht man eben auch wieder, wie du auf seine Antwort reagiert hast, und dann kam ja noch mal eine Antwort von ihm, und ich fand schon seine erste Antwort wow. Ja. Also für alle, die es interessiert der Beitrag ist verlinkt unter der Podcast-Folge. Ihr könnt also diesen gerne anschauen und gebt ihm auch gerne ein Herz, dass er noch ein bisschen mehr gesehen wird sehr sachlich geblieben bist und sehr gute Argumente geliefert hast.
Speaker 2:Um eben einfach mal nur zu sagen das, was Sie da gesagt haben, herr Palmer, war vielleicht echt ein bisschen übers Ziel hinausgeschossen und ist so nicht sagbar. Eigentlich ging es ja darum, ihm einfach nur zu sagen Sie können das doch nicht einfach so sagen. Ja, richtig, das Gefühl hatte ich. Du wolltest ja von ihm sonst gar nichts, einfach nur hallo. Und seine Antworten sind so kurz, dass du vielleicht doch noch mal ganz kurz sagen kannst oder vielleicht auch in eigenen Worten noch mal wiedergeben kannst oder vielleicht auch zitieren kannst, was denn so seine Antworten waren. Du hast den Beitrag vor dir, oder?
Speaker 2:Ja genau, Ich habe ihn vor mir und werde jetzt mal eben schnell Weil das finde ich unglaublich, wie er reagiert auf jemanden, der sich so viel Zeit genommen hat. Also es ist beschämend wirklich.
Speaker 3:Dass ihn derart moralisierende und argumentfreie Texte langweilen, was ja eigentlich schon einfach unwahr ist. Ich lese jetzt einfach vor, falls es Sie interessiert die Kosten für die Aufgabe, die Sie da beschreiben, explodieren so stark, dass die Kommunen die Leistungen für alle Bürger drastisch einschränken müssen. Wenn Sie glauben, das geht auf Dauer gut, sind sie auf dem Holzweg. Man kann eben nicht sein eigenes Anliegen für moralisch sakruxant erklären und, koste es, was es wolle, ressourcen anderer für sich beanspruchen. Also, das ist in so vielerlei Hinsicht einfach unverschämt, zumal ich für mich gar nichts beanspruche, weil ich benötige in dem Fall die Inklusion für mich persönlich gar nicht. Es ist einfach, ja.
Speaker 2:Nee eben, du bist ja nur jemand der dafür sorgt, richtig der dafür sorgt, dass Inklusion ein Teil des Alltags von sehr vielen Menschen ist. Du sitzt ja quasi am Kopf einer Institution, die sich darum kümmert, dass Kinder, Pflegekinder, Adoptivkinder mit FASD gut versorgt werden.
Speaker 3:Aber auch als Mensch, als Bürger dieses Landes, ist das einfach auch nicht eine Sprache, von der ich regiert werden möchte. Ich meine, er ist nicht mein Oberbürgermeister, aber er ist halt einfach Oberbürgermeister Und auch in seiner Stadt gibt es Pflegekinder, gibt es Adoptivkinder, gibt es Menschen mit Behinderung, und das ist für mich als Bürgerin dieses Landes einfach unerträglich, populistisch und einfach menschenverachtend, und es schwächt so viele engagierte oder die Arbeit so vieler engagierter Menschen, egal ob im beruflichen Kontext, ob ehrenamtlich oder wie auch immer. Also wirklich viele, viele Menschen. Und es stößt einfach den Menschen, die er da nun anspricht, menschen. Und es stößt einfach den Menschen, die er da nun anspricht. Im dritten Brief spricht er sie als Psychos an, was ich wirklich. Es ist wirklich unfassbar, Jetzt, wo ich wieder drüber nachdenke regt es mich gerade wieder richtig.
Speaker 2:Also, er hat dann dieses typische Bild gezeichnet von diesen traumatisierten Kriegsopfern nach dem Zweiten Weltkrieg, die hier das ganze Land aufgebaut haben, und die heutigen Psychos, die alle so schwach sind, dass sie es noch nicht mal schaffen, in die Schule zu gehen.
Speaker 3:Also so, um es knapp zusammenzufassen Ich hatte dann ja nochmal auf seinen Brief wieder reagiert und hatte ihm mitgeteilt, dass mein ihm langweilender Brief ja durchaus Fakten enthalten würde. Ich bin dann auch nochmal gerade explizit auf FASD eingegangen, wo jährlich alleine circa 14.000 Kinder zur Welt kommen, die entdeckt sind, zumindest die mit einer Diagnose versehen werden. Zur Welt kommen, die entdeckt sind, zumindest die mit einer Diagnose versehen werden, die meisten von denen zumindest, und alleine diese 14.000 Kinder. Wenn ich jetzt nur mal für die spreche da ist ja noch nicht ein anderer mitgedacht dann ist das einfach so kurz gedacht, weil das sind ja Kinder, die sind ja schon auch von ihm unter anderem, der ja auch in Verantwortung ist, in politischer Verantwortung nicht geschützt worden, und auch da macht sich die Politik das einfach zu leicht. Und das habe ich angemerkt.
Speaker 3:Auch dass diese Kinder natürlich auch in Schulen sitzen, nicht erkannt sind und der Umgang mit ihnen einfach so fehlgeleitet, aktuell noch ist und uns so kontraproduktiv passiert aus Unwissenheit erst mal nur aus Unwissenheit, und teilweise auch aus Ignoranz und fehlender Akzeptanz. Da habe ich den Eindruck einer Verweigerung, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen, überhaupt Neurodivergenz, und es gibt ja wunderbare Beispiele, wunderbare Lehrerinnen und Lehrer, bei denen das ganz, ganz toll klappt. Es gibt die Best-Practice-Beispiele überall. Warum lernen wir einfach nicht von ihnen. Das habe ich ihm eigentlich mehr oder weniger geschrieben, und dass es da gar nicht so viel mit Geld zu tun hat, sondern eigentlich erst mal nur mit der persönlichen Haltung.
Speaker 3:Dieses überstrapazierte Wort Haltung, aber es steht und fällt einfach erstmal mit einer Haltung, und das habe ich ihm einfach nochmal geschrieben. Und gerade weil die Kosten interessieren, suchen viele engagierte Menschen eben immer wieder nach Lösungen. Das tun wir, das tust du, das tue ich, und das tun vor allen Dingen viele, viele andere Menschen auch, und wir tun das aber mit dem Blick aufs Kindeswohl und nicht mit Blick auf die Kosten. Das mag man uns vielleicht vorwerfen, aber nichts anderes steht auch im Gesetz, und von daher halten wir uns da an Recht und Gesetz. Und das sollte er eigentlich auch tun, wie ich finde, wir sind nicht emotional vernebelt. Das sollte er eigentlich auch tun, wie ich finde, wir sind nicht emotional vernebelt. Das habe ich ihm auch noch gesagt, weil das der Klassiker ist, das wirft man uns ja immer vor. Ach, seien sie doch nicht so emotional. Gerade Frauen wirft man das besonders?
Speaker 2:Ja, ich wollte gerade sagen, du bist halt eine Frau, ne, ja, auch eine.
Speaker 3:Frau und ach so eine Übermutter, eine Helikoptermutter und was weiß ich, obwohl ich gar nicht für meine Kinder gesprochen habe. Es ist einfach so. der klassische Vorwurf und das habe ich ihm auch gesagt, dass mich das tatsächlich auch langweilt Und ja, dass wir einfach an Lösungen interessiert sind und dass es eigentlich gar nicht schlechter als jetzt werden kann. Und daraufhin hat er dann einfach nur noch mal gesagt, dass er keinen Beitrag zur Lösung erkennen kann, dass ich nur moralisierend bin und verachtend bin, dass er keinen Beitrag zur Lösung erkennen kann, dass ich nur moralisierend bin und verachtend bin und kein einziges Argument genannt habe. Was ich schreiben würde, bedeutet ja nur, dass ich noch mehr Ressourcen in diesem System verbrennen möchte. Das gibt es halt nicht. Und haben Sie sich schon mal gefragt, wie das Wirtschaftswunder von all den Kriegstraumatisierten erreicht werden konnte?
Speaker 3:Die Vorstellung, dass wir hier ein Land voll von Psychos sind, ist schlicht abwegig. Der Staat kann nicht neben jedes Kind einen Traumatherapeuten, einen Sozialarbeiter, einen Polizisten stellen, und das brauchen die Kinder auch gar nicht. Ich würde ansonsten vorschlagen, dass wir das hier beenden, denn das führt erkennbar zu nichts. Ich lehne es ab, mich mit solcher Art von Texten zu befassen. Also, das ist der Umgang mit konstruktiver Kritik, mit oberflächlichen Fakten. zumindest. Was soll ich in so einem Brieflein schreiben, in einer E-Mail. da braucht es einen vernünftigen Diskurs, da braucht es einen fachlichen Austausch. den können Wissenschaftler übrigens viel besser führen als ich.
Speaker 2:Da sehe ich mich auch gar nicht als Expertin. Ich sehe auch gar nicht deine Intention dahinter. Aber wirklich.
Speaker 3:ich habe kurz gedacht, ob ich aus diesen Menschen Psychos machen möchte. Das ist wirklich. darauf ist mir dann auch gar nicht mehr so viel eingefallen. Das Einzige, was ich mich nur gefragt habe, ist dieses, also auch diese Verkennung der Ursachen für unser Wirtschaftswunder Also, ich muss ja erst mal ein Land in Schutt und Asche legen, damit ich es wieder aufbauen muss. Und ist es das, was wir wollen? Ist es das, woran wir uns messen? Möchten wir das für unsere Kinder erreichen?
Speaker 2:Ist es das, wie Herr Palmer und Naja, und ich muss ganz ehrlich sagen ich werde es ja nicht leid, das immer und immer wieder zu betonen weil es wird so auf die Jugend geschimpft, es wird es immer. Ich weiß, es gab noch nie eine Generation, die nicht auf die Jugend geschimpft hat. Aber es wird ja Jugend und auch den jungen Erwachsenen und auch uns als Elterngeneration eben dieses Verweichtlichte vorgeworfen. Wir sind alle zu sensibel, wir sind alle zu sensibel, wir sind alle nicht mehr stabil genug, wir sind nicht mehr hart genug, um Dinge zu ertragen, einer Generation, die sensibel ist und fühlt.
Speaker 2:Aber gleichzeitig ist einfach unsere Zukunft auch wenn das viele der PolitikerInnen gerade nicht hören wollen oder so tun, als wäre das eine Lüge aber unsere Zukunft ist eben nicht so wie damals nach dem Krieg Etwas, was wir formen können, sondern etwas, was im Moment am Zusammenbrechen ist. Und wir sind ja diesen alten weißen Menschen ausgeliefert, die sich entscheiden, halt nicht das Richtige zu tun, und da als eine Generation oder als zwei Generationen dazustehen und das mit anzuschauen und zu sehen, dass wir keinerlei Möglichkeit haben, das mit zu beeinflussen, keinerlei Möglichkeit haben, das mit zu beeinflussen, das nimmt uns die Kraft, für uns selbst zu kämpfen und Dinge aufzubauen. Also, das ist nun mal so. Da braucht man dann nicht sagen, wir sind alle verweichlicht. Nee, wir sind nur im Vergleich zu denen nach dem Krieg mit einer ganz anderen Situation konfrontiert als die damals. Es ist nun mal so.
Speaker 3:Ja, absolut Ganz anders. Und ja, Gott sei Dank ist es anders.
Speaker 2:Gott sei Dank. In vielerlei Hinsicht ja.
Speaker 3:Aber wenn das in der Perspektive glorifiziert wird als erstrebenswert, da wird mir Angst und Bange. Ja, Und ja, also das ist so das gewesen, was mich Da wird mir Angst und Bange. Ja, Also das ist so das gewesen, was mich wahnsinnig geärgert hat.
Speaker 2:Natürlich wahnsinnig nicht nur mich, es hat auch viele andere geärgert, Ich weiß dass auch Verbände geschrieben haben, also der Zeitungsartikel ich kann den auch gerne verlinken, den von der Tagesschau, da wird auch sehr differenziert drauf geschaut. Also es gibt viel Kritik an dieser Aussage Palmers. Es ist nicht so, als würde das jetzt einfach so, als. Was mich halt wirklich daran stört, ist, dass Dinge, die gesagt werden, so arbeiten im Übrigen rechtspopulistische Parteien schon seit vielen Jahren. Da hatten wir eine Fortbildung damals, als ich noch Ausbilderin war am Seminar für Lehrerausbildung, dass rechtspopulistische Parteien eben genau damit arbeiten, dass wir Menschen immer den Funken Wahrheit in einer Aussage suchen. So funktioniert unser Gehirn, so funktioniert das Gehirn von Heranwachsenden, und wir bringen ihnen das in der Schule im Übrigen auch bei durch eine sehr differenzierte Rückmeldung, die sie bekommen.
Speaker 2:Wir bringen denen bei, auch wenn ihre Antwort falsch ist, dass man ja vielleicht noch ein bisschen umformulieren kann und vielleicht noch ein bisschen da formulieren kann, und dann wird sie zu einer richtigen Aussage, immer daran zu glauben, dass ein Funken Wahrheit darin steckt. Und dann sagt man einfach mal irgendwas, was überhaupt keinen Wahrheitswert hat, 0%, und der Mensch, der das hört, der interpretiert aber immer einen Funken Wahrheit in diese Aussage hinein, und dadurch rutschen wir als Gesellschaft immer schön brav ein Stückchen weiter nach rechts, weil wir ja immer denken, ein bisschen. Was stimmt doch davon? Ja, und so ist das auch mit einer Aussage über Inklusion, die so was von, also menschenverachtend und ekelhaft ist, die nicht sagbar sein dürfte.
Speaker 3:Das ist das, was mich fast noch mehr ärgert.
Speaker 2:Dass es immer jemanden gibt, der sowas sagt, ist das eine, aber dass im öffentlich-rechtlichen Fernsehen sowas einfach fast ungesehen oder unkommentiert wegmoderiert wird, das finde ich unfassbar auch in der Situation jetzt hier in meinem Podcast und das ist ja eine Kleinigkeit, ich stehe ja nicht vor einer Kamera, ich kann doch Dinge rausschneiden Und trotzdem passiert mir das jetzt zum Beispiel auch im Gespräch mit Raoul Krauthausen, der ja die Podcast-Folge ist vor ein paar Wochen veröffentlicht dass ich in einem Gespräch, dass mir da plötzlich Dinge in den Mund gelegt werden, oder dass sich ein Gespräch in eine Richtung entwickelt, wo ich plötzlich wie so mich machtlos fühle und gar nicht mehr richtig weiß, wie ich darauf reagieren soll. Also ich finde das gar nicht so schlimm in Anführungsstrichen, dass jemand, der das dann moderiert, in genau diesem Moment nicht die richtigen Worte findet. Eigentlich ist das, glaube ich, ganz normal. Die Frage ist halt.
Speaker 2:Wie wird danach damit umgegangen? vielleicht, Weil es ist ja eine Live-Situation des Morgenmagazin.
Speaker 3:Genau das, und dann möchte man vielleicht auch noch verzeihen, dass diese Differenziertheit, ja auch oft gar nicht das Wissen darüber und der Status quo am Ende kann auch nicht hundertprozentig gewusst sein von den Moderatoren. Das will ich denen auch noch zugutehalten. Aber es hat ja auch im Anschluss daran eigentlich kein Diskurs stattgefunden, kein wirklich öffentlicher, und das ist eigentlich das, was ich.
Speaker 3:Das nächste Ding ist ja jetzt das Register für psychisch kranke Menschen, das ist ja auch gesagt worden, wieder Erlebt wie man auch einfach mal so rausgehauen hat, wo ich auch bis heute noch keine Richtigstellung, keine Entschuldigung, zumindestens das für das sowieso unentschuldbar Gesagte. Es wird spannend, wir werden uns anschnallen müssen, so viel steht fest.
Speaker 2:Aber auch da wieder. Wir gehen jetzt einfach mal in so einen jugendlichen Kopf rein, der das hört, der denkt, da ist ja schon was Wahres dran. Und wir sind aber doch gerade dabei. Gerade bedeutet die letzten zehn Jahre so hart dafür zu kämpfen, psychische Erkrankungen zu entstigmatisieren. Endlich kann ich mich als Lehrkraft hinstellen und sagen, ich hatte Depressionen, ich habe eine ADHS, und ich habe nicht tausende von Eltern, die zu mir kommen und sagen, du kannst meine Kinder nicht unterrichten als eine Person, die psychisch krank ist, krank ist. Nee, das ist sogar so, dass die das unterstützen und gut finden, weil sie sagen, das brauchen die Kinder auch, die müssen das sehen, dass wir überall sind. Und wenn jetzt aber so eine Liste, wenn schon allein darüber gesprochen wird, das macht Angst.
Speaker 3:Das macht wirklich Angst. Und was macht das auch gerade mit jungen Menschen? Wie viele junge Menschen sind schon in Therapie? Was haben die für ein Selbstbild? Das wird ja schon gleich zerstört, und mir fällt gar nicht wirklich das richtige Wort dafür ein. Es ist einfach nur grausam. Und das sind auch Sachen, und das weiß auch ein Herr Linnemann ganz genau, dass man sowas nicht mal eben einfach raushaut. Das sind ganz bewusste Provokationen, juristische Aussagen, um am rechten Rand einfach Stimmen zu pflücken, und mehr ist es nicht Ganz genau, das ist es.
Speaker 2:Und das ist einfach ekelhaft. Und auch Boris Palmer weiß ganz genau, dass das nicht sagbar ist, was er gesagt hat, und er versteht auch jedes einzelne Argument, das du geliefert hast, aber er will sich damit nicht auseinandersetzen, beziehungsweise er ist vielleicht sogar stolz darauf, dinge, die nicht gesagt werden dürfen, zu sagen. Das ist jetzt eine reine Interpretationsgeschichte. Das römische System wird ganz schön stimuliert dadurch Wahnsinn. Das römische System wird ganz schön stimuliert dadurch echt krass ist, was da passiert, gerade. Ja, und darum geht es ja auch. Das hätten wir sonst alle einfach nicht gesehen. Ich finde das wirklich richtig gut, dass du es gemacht hast.
Speaker 2:Wir springen jetzt mal in ganz konkret deine Arbeit rein, weil dir ist es sehr wichtig, den Kindern und den Familien, den Eltern, den Pflegeeltern eine Stimme zu geben und sie sichtbar zu machen. Es geht um eine sehr, sehr große Gruppe von Menschen in unserem Land. Es geht um Menschen, die adoptiert sind. Es geht um Menschen, die in Pflegefamilien groß werden. Es geht aber auch um Menschen, die ihre Kinder in Pflegefamilien geben. Es geht um Menschen, die Kinder aufnehmen. Ja, wie viele sind das? Also, wenn wir jetzt mal bei den Eltern bleiben, wie viele Eltern geben ihre Kinder ab, und aus welchem Grund geben sie ihre Kinder?
Speaker 3:ab ab, und aus welchem Grund geben sie ihre Kinder ab? Was ich weiß, ist, dass aktuell in Deutschland wirklich ich weiß es nicht ganz genau, die Zahlen sind gerade erst wieder veröffentlicht worden. Ich habe sie jetzt in Vorbereitung. Das ist nicht so schlimm.
Speaker 3:Das muss nicht ganz genau sein 90.000 Kinder leben in Pflegefamilien, soweit ich weiß, aktuell. Die Tendenz ist ja eher steigend. Nicht alle Kinder werden freiwillig abgegeben, das ist klar. Viele Kinder werden durch den Staat in Obhut genommen. Es gibt verschiedene Arten der Pflegeverhältnisse. Es gibt Bereitschaftspflegefamilien, die für einen gewissen Zeitraum Kinder aufnehmen, die entweder aus akuten Notsituationen in Obhut genommen wurden, oder aber auch die geplant in Obhut genommen wurden, weil vielleicht ein längerer Krankenhausaufenthalt, klinikaufenthalt, reha-maßnahme von Eltern stattfindet, eltern stattfindet, wo es vielleicht ja schon überschaubar ist, dass es wirklich ein zeitlich fixierter Rahmen, fester Rahmen ist, in dem dieses Pflegeverhältnis stattfindet. Und es gibt natürlich auch die Dauerpflegefamilien. Und ich bin tätig im Pfad Niedersachsen, bin Vorsitzende des Landesverbandes der Pflege und Adoptivfamilien in Niedersachsen. In unserem Verband betreuen wir knappe 400 Familien, die es in Deutschland gibt, und grundsätzlich ist es immer eine Maßnahme, eine Hilfe zur Erziehung. Und knapp 90.000 Kinder leben aktuell in Pflegefamilien in Deutschland. Das ist eine große Zahl. Also eigentlich ist es gar keine so große Zahl, aber es hängt ja auch immer ein ganzes Familiensystem dran.
Speaker 3:Eigentlich hängen ja zwei Familiensysteme dran, und das sind wirklich die unterschiedlichsten Situationen, die dazu führen, dass Kinder nicht mehr in ihrer Herkunftsfamilie leben können. Das können grobe Vernachlässigungen sein, das können Misshandlungen sein, gewalterfahrungen, das können Suchterkrankungen der Eltern sein, psychische Erkrankungen. Das kann Familienpflege gibt es Verwandtenpflege, dass das dann innerhalb der Familie sozusagen geregelt wird. Auch das sind Pflegeverhältnisse, die entstehen können und die dann begleitet werden, entsprechend durch die Jugendämter, begleitet werden entsprechend durch die Jugendämter Genau. Zudem kommen natürlich noch die Heimeinrichtungen. Wie viele das jetzt aktuell sind, ich weiß es ehrlich gesagt nicht.
Speaker 2:Hast du da auch Kontakte? Also, bist du da auch in Kontakt mit ein paar Heimen, die Kinder betreuen, oder eher nicht?
Speaker 3:Nee, eher nicht. Wenn dann höchstens in Bezug auf FASD, dass ich da mal Inhouse-Schulung mache oder so, das schon Die Kinder mit FASD in ihren Einrichtungen haben und dann einfach mal eine Fortbildung brauchen oder mal ein bisschen Input, dann gehe ich durchaus auch mal in Einrichtungen, aber ansonsten haben wir da weniger Berührungspunkte. Es kommt immer mal wieder vor, dass sich Träger an uns wenden oder auch durch Träger belegte Profifamilien sozusagen. Auch die begleiten wir oder die werden. Wir bieten ja Fortbildung, schulung und so weiter an, und die nehmen dann auch mal teil, oder auch in dem Zusammenhang habe ich schon dann wieder Kontakt zu Einrichtungen, aber direkt zu den Einrichtungen eigentlich nicht.
Speaker 2:Dass du jetzt halt so einen Einblick hättest in deren Arbeitsweise und wie der Zustand ist und wie es den Kindern geht und so. Da hast du verhältnismäßig wenig Einblick, schätze ich mal, oder.
Speaker 3:Verhältnismäßig wenig. Na klar tauscht man sich auch mit denen aus, immer wieder auf Veranstaltungen und so weiter, und es ist wie überall der extreme. Fachkräftemangel schlägt auch da immer wieder zu Buche. Es gibt so viele engagierte Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter, die in Einrichtungen erziehern, die oft am Limit sind, die Doppelschichten schieben, die einfach ihr Bestes geben, und manchmal reicht es dann einfach nicht, und das ist halt extrem frustrierend. Aber am Ende sind die Leidtragendsten natürlich, die Kinder ausgestattet sind. Das ist ja wie mit Pflegefamilien. Es gibt Landkreise und Städte, die sind gut ausgestattet mit Pflegefamilien, und es gibt Landkreise, städte, die wirklich ja, wo einfach Land unter ist, wo es keine, die keine Möglichkeit haben, die Kinder adäquat unterzubringen, ja glaube ich, sofort Säuglinge in Einrichtungen müssen, weil keine Familien da sind, und jeder, der sich mit Bindungsforschung mit Säuglingen auskennt, weiß, dass das keine optimale Unterbringung ist. Aber es geht einfach nicht anders.
Speaker 3:Und wir haben teilweise Anrufe. Wir haben ja ein Sorgentelefon, also eine Hotline, die man anrufen kann, täglich von 10 bis 17 Uhr. Die bedienen wir ehrenamtlich, und da haben wir wirklich immer öfters auch Anrufe von Jugendämtern, die völlig am Limit auf der Suche nach Pflegefamilien, nach Pflegestellen sind und einfach keine finden. Da gibt es Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die wirklich von morgens 8 bis abends 17 Uhr durchweg nur telefonieren und Plätze für Kinder suchen, die sie dringend in Obhut nehmen müssen, und zwar nicht nur aus Niedersachsen, sondern aus ganz Deutschland. Und wenn die bei mir anrufen, rufen die auch bei allen anderen noch an.
Speaker 2:Ich wollte gerade sagen, die werden ja nicht nur bei dir anrufen.
Speaker 3:Natürlich nicht. wir sind wahrscheinlich ganz unten auf der Liste. Es ist einfach eine wahnsinnige Not, Und da schließt sich ja am Ende, da fängt ja schon das, was Herr Palmer ja so kritisiert diese Psychogeschichte. Also, es ist ja auch logisch, dass diese Kinder, die nicht adäquat versorgt werden, die nicht adäquat nicht versorgt ich meine jetzt nicht satt und sauber, sondern emotional, psychisch vernünftig versorgt sind, dass das immer Schäden hinterlässt. Dass das aktiver Kinderschutz ist, der einfach nicht passieren kann, weil es keinen gibt, der es macht. Das ist schon wirklich bedenklich.
Speaker 2:Das ist auch die große Angst, die man hat als Familie oder Oder auch als Ehepaar oder als Paar Muss man verheiratet sein, um Pflegeeltern.
Speaker 2:Nein, Okay also dann muss man das zumindest nicht mehr. Aber trotzdem, als Personen, die sich dafür entscheiden, ein Kind in Pflege zu nehmen, ist das ja, glaube ich, immer noch so eine Riesenangst Und vielleicht ist sie auch einfach berechtigt dass man ein Kind bekommt, das hochgradig traumatisiert ist oder psychisch krank ist oder was auch immer, und das den alltag dann bestimmen wird ja, ich weiß gar nicht, ob das die größte angst jetzt wenn ich mal in der gesellschaft rum fragen würde, bei leuten, die vielleicht gar nicht so ein einblick in das system pflegefamilie haben ich glaube, da herrscht immer noch die.
Speaker 3:Die größte angst ist, glaube ich, oft dieses thema habt ihr denn keine angst, dass die kinder wieder weg müssen? so das ist die größte angst, die ich, die ich höre, und auch da muss man ja differenziert gucken. Angst ist dann immer so ein großes wort. Im optimalen falle kann ein kind ja wieder zurück in eine familie eigentlich wäre das schön das wäre das das schönste eigentlich.
Speaker 3:Aber wir wissen natürlich aus der Praxis, dass das oft eben nicht geht, und ich finde, dann muss das einfach auch eine Anerkennung finden, und dann muss entsprechend weiter geguckt werden im System. Und was ich erlebe, ist einfach, dass viele Pflegefamilien nicht auf das vorbereitet sind, was kommen kann. Ich habe mal so aus Spaß den Slogan für meinen Verband mittlerweile so ein bisschen etabliert Pflegefamilien müssen Orte sein, an denen herausforderndes Verhalten geradezu willkommen ist. Es muss willkommen sein, und es darf dann auch nicht gesagt werden oh, das läuft ja hier gar nicht. Und es ist ja völlig normal, dass Kinder mit derartigen Vorerfahrungen was auch immer das ist, ob sie gehungert haben, ob sie viel zu lange alleine gelassen wurden, ob ihre Grundbedürfnisse einfach nicht befriedigt wurden, dass die entsprechendes Verhalten mit in eine neue Familie bringen. Die bringen halt ihre.
Speaker 3:Ja, der Rucksack Es wird immer von dem Rucksack gesprochen, der dann nach und nach ausgepackt wird. Vielleicht trifft es das ganz gut, aber man muss dann auch gerne bereit sein, als Pflegefamilie an den, wirklich an den Grund dieses Rucksacks zu gehen, an den Boden dieses Rucksacks. No-transcript. Bei uns bist du immer schick, bei uns bist du immer sauber, und guck doch mal dein schönes Zimmer. Und wir fahren ja auch noch jedes Jahr so schön in Urlaub und unser schönes Auto, und wir haben ja so ein großes Herz, und das sind alles schöne Voraussetzungen. Das wünsche ich auch jedem Kind. Aber vor allen Dingen wünsche ich jedem Kind ein ja, ein offenes Haus und ein offenes Herz für das, was es halt auch wirklich mitbringt, und Und dass das gesehen wird, dass das gewürdigt wird und akzeptiert wird und dann entsprechend mit dem Kind gemeinsam der Weg gegangen wird Und auch natürlich die Vergangenheit dieses Kindes immer mit einzieht und einziehen darf. Das finde ich ganz, ganz wichtig.
Speaker 2:Das finde ich ganz, ganz wichtig und Bär, dass es in Familien, in neurodivergenten Familien, häufiger knallt, dass es aber auch in neurodivergenten Familien häufiger größere Vorbelastungen gibt, dass es auch zum Beispiel das ist jetzt einfach nur ein Beispiel, ich möchte nicht stigmatisieren, aber es ist einfach auch Realität, und wir müssen sie auch zeichnen dass es auch sein kann, dass ein Kind mit seiner Neurodivergenz, zum Beispiel Autismus, so herausfordernd ist für die Eltern, dass die Eltern sagen ich schaffe das nicht mehr, dieses Kind zu betreuen. Ich möchte in diesem Zusammenhang gerne eine Podcast-Folge unten verlinken. Der Podcast heißt System Sprenger, und sie haben zwei Folgen gemacht zum Thema Autismus, und eine der beiden Folgen beschreibt eben auch einen Jungen, einen autistischen Jungen. Der wird tatsächlich begleitet, von klein auf hoch wird seine geschichte erzählt, und der war eben auch ein paar jahre in einer pflegefamilie, weil die mutter gewalterfahrung gemacht hatte in ihrer eigenen kindheit und weil das kind aufgrund von lockdown und schwierigkeiten in der schule anfing, gewalttätig zu werden, zu Hause Ja, und die Mutter hat gesagt ich kann dieses gewalttätige Kind zu Hause nicht betreuen, ich habe Angst.
Speaker 2:Ja, Also, ich gehe davon aus, wir haben einen hohen Anteil an neurodivergenten Kindern, die eben in Pflege kommen. Korrekt, absolut, ja, das. Und dann ist ja, aber für mich auch relativ klar, dass, wenn jetzt also da Eltern sind, pflegeeltern sind, die sich mit Neurodivergenz gar nicht so gut auskennen unter Umständen, dass die jetzt wiederum erst mal ganz schön zu knabbern haben, weil die ja doch ganz anders sind, die Kinder, als sie es von sich selbst kennen.
Speaker 3:Ja, das ist definitiv so. Wir haben also grundsätzlich haben wir, ich wüsste kaum ein Pflegeverhältnis, in dem nicht das Thema Neurodivergenz irgendwie drüber stand. Also ich wüsste es nicht. Also, entweder sind sie wirklich schwerst traumatisiert, mehrfach traumatisiert, viele ADHS-Diagnosen, autismus-diagnosen, fasd-diagnosen, also ich kenne eigentlich nichts anderes. Ich kenne eigentlich nichts anderes Wird es vielleicht geben, aber mir persönlich ist, glaube ich, keins bekannt.
Speaker 2:Es ist hochgradig erblich. Das bedeutet, dass die Eltern mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit eben auch ADHS haben, auch autistisch sind oder vielleicht die Kombi haben. Und wir wissen, dass Menschen, die autistisch sind, adhs haben, sehr hohe Komorbiditätszahlen haben. was Trauma angeht, depressionen, suchterkrankungen, also ich kann eigentlich ja, du hast total recht eigentlich können wir das Thema Neurodivergenz gar nicht denken, ohne gleichzeitig zu sehen, dass auch Familienstrukturen unter Umständen scheitern und dass es dann irgendeinen Ersatz braucht, der das irgendwie auffängt.
Speaker 3:Ja, der das auffängt, aber der muss dann halt auch einfach Wissen dazu haben. Der muss Wissen dazu haben, der muss auch die Akzeptanz mitbringen. Es reicht eben nicht zu sagen, ich habe schon drei Kinder so toll großgezogen, ich glaube, ich kann das ganz gut, was ja auch super ist, um Gottes willen. Ich will das überhaupt nicht abwerten. Das ist ja eine wahnsinnige Leistung, drei Kinder gut großzuziehen, wobei man natürlich auch immer noch gut, und man sagt ja immer so oft, aus denen ist was geworden, was heißt, wir sind ja alle schon was, wenn wir auf die Welt kommen. Also, man muss ja nichts mehr werden, wir sind ja schon alle was. Aber das ist halt so, dieses Dilemma, was ich dann sehe, dass gerade sehr engagierte Pflegefamilien oder auch Adoptivfamilien, da ist es manchmal noch viel schlimmer. Also was heißt schlimmer? Das ist gar nicht schlimm, aber da ist es noch ausgeprägter oder häufiger, so dass so ein extremer Ehrgeiz dann und wirklich jetzt in dieser Retterrolle.
Speaker 3:Jetzt habe ich dieses Kind schon gerettet, jetzt bin ich natürlich auch dafür verantwortlich, dass es eine gute Schulbildung hat, eine Ausbildung hat, dass es ein guter Teil der Gesellschaft wird, im Sinne von gut, wie wir das heute interpretieren. Und da kommt dann ja häufig die massive Überforderung, zumal des Kindes, dieses Umbiegen und Umerziehen und Umziehen wollen dieses Kindes, dieses im System ja auch sehr verankerte. Ja, jetzt lassen wir erst mal gucken, wir warten erst mal, wir gucken erst mal, und es vergeht so viel Zeit, bis wirklich überhaupt richtig geguckt wird. Was braucht dieses Kind jetzt eigentlich wirklich ganz dringend? Ich bin ein großer Fan der wirklich frühen therapeutischen Überprüfung, frühen therapeutischen Überprüfungen. Was ist mit den Kindern? einer frühen psychischen Diagnostik, einer wirklich einmal durchs SPZ so blöd sich das anhört, ich weiß gar nicht, wie ich es jetzt besser ausdrücken könnte aber wirklich, dass einmal geguckt wird. Was ist jetzt bei diesem Kind passiert? dann bin ich dafür.
Speaker 3:Eine große Transparenz, auch zu den Vorerfahrungen brauchen die Familien, um überhaupt arbeiten zu können mit dem Kind, sich drauf einstellen zu können. Wenn ich weiß, dass so ein Kind in einer Familie mit ganz vielen Tieren, hunden, was weiß ich oft vielleicht Angst vor Tieren hatte oder so, dann muss ich sowas wissen. Oder wenn ich weiß, dass dieses Kind einfach Missbrauch erfahren hat, durch einen Mann oder durch eine Frau, wodurch auch immer, dann muss ich das wissen, und ich gehe da oft davon aus, dass es bekannt ist. Und wenn ich weiß, dass in dieser Familie Alkohol und Drogen immer ein Thema waren, dann muss ich das wissen, weil ich dann einfach auch gerade jetzt noch mal im Hinblick auf FASD einfach eine Diagnose erreichen kann und diesem Kind entsprechend Förderung und Förderung einfach zukommen lassen kann. Dass sich aber Diagnosen stigmatisieren, ja nur, und ich finde es einfach eben nicht. Ich finde, eine Diagnose gehört auch einfach zur Biografie dazu, und es gehört auch zur Psycho-Edukation einfach dazu. Ich muss mich damit auseinandersetzen, warum Sachen bei mir vielleicht nicht so gut klappen wie bei anderen, und das Kind braucht auch eine ehrliche Aufklärung darüber, warum es nicht in seiner Herkunftsfamilie leben kann. Es reicht eben nicht zu sagen, ja, die lieben dich zwar, aber die konnten das nicht so gut.
Speaker 3:Der Kinder muss einfach Rechnung getragen werden, das muss Anerkennung und Würdigung erfahren. Und es gibt einfach Kinder, denen ging es so schlecht, die wären gestorben, wenn sie da geblieben wären, und ich finde, das darf man denen auch sagen bei gewisser Zeit, bei entsprechender Entwicklung, und wenn es einfach passt, darf man denen einfach sagen dir ging es so schlecht, du musstest da weg, du konntest da nicht bleiben. No-transcript wirklich von Überlebenden. Die sind durch Höllen gegangen, und für die ist das erstmal normal. Und dass so ein Kind im Überlebenskampf und ein Einzelkämpfer ist und sowieso niemandem vertraut, erstmal sehr schwierig ist im Umgang, das können wir uns alle vorstellen, und dann kommt es wirklich darauf an, sensible Erwachsene zu haben, die gewillt sind, sich mit dem Inhalt dieses Rucksackes auseinanderzusetzen.
Speaker 2:Situation erfahren. Ich glaube dir das sofort. Wie sind die Kinder? das ist bestimmt unterschiedlich, aber um. Vielleicht kannst du da so dieses Spektrum kurz aufmachen und so diese unterschiedlichen Erfahrungen, die du zumindest gesammelt hast, erzählen. Waren die Kinder soweit, von sich aus die Familie zu verraten in Anführungsstrichen und zu sagen, mir geht's da schlecht, oder sind die Kinder dann doch eher trotzdem noch in diesem Verteidigungsmodus? Nein, das ist meine Familie, da möchte ich bleiben, und da ist alles super, und meine Eltern sind super. Also weißt du, was ich meine.
Speaker 3:Ich weiß, was du meinst.
Speaker 2:Was sind da so deine Erfahrungen? Ich weiß was du meinst, Was sind da so deine Erfahrungen? Ich weiß, du bist bestimmt sehr differenziert Von bis absolut von bis.
Speaker 3:Also sehr häufig sind die Kinder ja noch sehr klein, wenn sie rausgenommen werden. Also, wenn es nicht klar ist, dass es nicht klappt, dann werden die Kinder wenn möglich frühzeitig rausgenommen. Nichtsdestotrotz gibt es oder ich kenne den Anteil nicht, also das wüsste ich jetzt nicht wie alt die Kinder bei Inobhutnahme sind. Aber es gibt durchaus auch Kinder, die selber zum Jugendamt gehen, die wirklich selber zum Jugendamt gehen und sagen ich brauche Hilfe, wir brauchen Hilfe. Oft sind es die älteren Geschwister, die Verantwortung für ihre kleinen Geschwister übernehmen, die nicht wollen, dass denen das Gleiche passiert, wie es ihnen passiert ist. Das erlebt man.
Speaker 3:Man erlebt gleichzeitig auch diese Angstbindung, leider in gerichtlichen Verfahren überhaupt wenig bekannt Die Angstbindung nicht nur bei Pflegekindern, das gibt es auch bei Scheidungen ganz häufig, dass Müttern Bindungsintoleranz unterstellt wird, und so weiter. Das ist auch nochmal ein eigenes Thema. Also wirklich Angstbindung, finde ich, ist ganz, ganz tragisch für viele Kinder, weil Umgänge stattfinden, die wieder nicht dienlich sind, die die Kinder weiter in ihrer Angststarre sozusagen verharren lassen. Es gibt wirklich das ist so unterschiedlich wie nur irgendwas Und es gibt einfach auch Kinder, die haben gar keine Kontakte mehr, und was ich aber sagen kann, ist, dass die Kinder oft auf eine ich nenne es jetzt mal Freigabe in Anführungsstrichen warten, um sich neu binden zu können. Also, sie brauchen ein Stück weit die Absolution zu sagen okay, wir lassen dich gehen. Und wenn die Kinder wissen, dass es den Eltern, den abgebenden Eltern oder den Eltern, denen sie halt entzogen wurden, gut geht, dann können sie sich auch ganz gut auf neue Beziehungen und Bindungen einlassen.
Speaker 2:Also, das ist eigentlich das, was wir oft erleben wenn die Kinder wissen, mama geht's gut, mir darf es jetzt auch gut gehen. Aber das Thema Angstbindung, das bedeutet, dass die aus Angst eben was auch immer zu erleben, oder dass es eben dem Elternteil vielleicht schlecht geht, wenn sie weg sind.
Speaker 3:Angstbindung heißt, wenn zum Beispiel, was weiß ich jetzt als Beispiel mal, papa rastet immer aus und schlägt die Mama und was weiß ich. Aber wenn ich jetzt nett bin zu dem, dann hört er vielleicht auf damit. Oder ja, einfach ich mache das, damit nichts Schlimmeres passiert. Aber nicht eine gesunde Bindung, die ein Kind zu Eltern hat, eine gesunde Eltern-Kind-Bindung setzt immer voraus, dass der Erwachsene der Klügere ist, der jemand ist, der Sicherheit gibt und der Orientierung gibt. Und das ist eben bei diesen Kindern überhaupt nicht. Sie übernehmen die Verantwortung eigentlich.
Speaker 2:Verstanden, und weil sie das eben tun und weil sie eben auch Angst davor haben, was passiert, wenn sie nicht da sind, würden sie ihre Eltern jetzt wahrscheinlich von sich aus nicht verraten oder verlassen wollen, sondern eher in diesem System hängenbleiben, um die Kontrolle zu übernehmen.
Speaker 2:Das erlebe ich tatsächlich sehr viel. Also mir war das so wichtig, das zu nennen wobei so, wie du jetzt schilderst, das wahrscheinlich gar nicht mehr so ein großer Anteil ist, der in der Schule ist und dann im Alter eines Schulkindes noch aus der Familie rausgenommen wird. Doch doch doch Ja, weil also ich erlebe das tatsächlich sehr häufig, dass und ich kann es dir von mir selber sagen, deswegen bin ich da extrem sensibel dass die Eltern sehr stark in Schutz genommen werden, also dass du zwischen den Zeilen hörst du schon, dass die Verhältnisse zum Teil ganz schön schwierig sind, aber die Kinder nehmen die Eltern extrem in Schutz Und das Zuhause, und manchmal reden sie auch überhaupt nicht über das Zuhause, und das bedeutet aber halt nicht, dass zu Hause alles gut ist.
Speaker 3:Nein, nein, nein, nein, nein. Oft muss man dann also ich sage mal so, wenn es so sehr auffällig ist, dann muss man da auf jeden Fall sehr hinschauen, und wenn man eigentlich ein anderes Gefühl hat als das, was die Kinder sagen, und das ist ja erst mal logisch, sie kennen auch nichts anderes, und sie sind es gewohnt, durch ihr überangepasstes Verhalten den Frieden im Hause wahren zu wollen, und oft schaffen sie es nicht, und das Schlimme ist, sie machen sich dann wieder dafür verantwortlich, dass sie es nicht geschafft haben. Ich meine, ich denke jetzt mal an den Film mit Harpe Kerkling Ich habe ihn gerade erst wieder gesehen, no-transcript.
Speaker 3:Und unser System ist doch auch ein Stück weit so, unsere Erziehung also, wenn wir noch so erzogen sind, jetzt sei mal ein bisschen lieb, sonst muss die Mama sich wieder ärgern. Oder jetzt gib doch Tante Inge mal ein Küsschen, jetzt ist sie doch schon so nett zu dir, und das steckt ja auch so ein bisschen in uns allen drin. Und bei diesen Kindern, die halt wirklich absolute Vernachlässigung, gewalt, missbrauch und so weiter erfahren, ist das ganz häufig der Fall, weil das auch einfach ihr Überleben sichert.
Speaker 2:Das bedeutet aber schon auch jetzt als Lehrkraft, dass es gar nicht so leicht ist, das zu erkennen, dass es einem nicht so leicht ist, das zu erkennen, dass es einem Kind zu Hause schlecht geht, oder Das ist auf jeden Fall so. Ich glaube nämlich, dass genau diese Kinder und nochmal, also ich kann nur von meiner Biografie sprechen und von mir, das sind Chamäleons, ja, die schaffen es extrem gut, sich so darzustellen und so zu leben, dass niemand auf die Idee käme, dass da irgendwas ist. Also gerade wenn Alkoholmissbrauch zu Hause ein Riesenthema ist, dann sind die Eltern ja auch schon, also die schulen, ein Jahr von klein auf darin, sich im Außen ganz anders zu geben als das, was zu Hause stattfindet. Also so dieses Außen ist so dieses prunkvolle und perfekt funktionierende und super erzogene und toll aussehende und so weiter Familiending. Und was dann zu Hause passiert, sobald der Alkohol eine Rolle spielt, ist dann was ganz anderes, was ganz anderes.
Speaker 2:Das wird dann verdr anderes. Das hätte kein Mensch, kein Mensch hat das gesehen. Es ist meistens eher so, wenn ich jetzt als erwachsene Person berichte, bei Personen, die mich kennen aus meiner eigenen Kindheit oder Jugend, wenn ich berichte, dass die sagen ach was, das kann ja gar nicht sein. Also dann kriegst du wieder so ein Feedback, dass du irgendwas falsch siehst, oder so Das ist total verrückt.
Speaker 3:Ja, das ist so, das ist leider wirklich so. Und ja, es gibt natürlich perfekte Fassaden, hinter denen einfach ganz viel Elend passiert. Das ist einfach so. Ich bin keine Fachkraft für Kinderschutz, ich kann es nicht sagen. Also, mir ist immer, gerade im Bereich Pflegekindern ist es so. Ich warne immer davor, so Pflegeverhältnisse oder überhaupt Erziehungsergebnisse in erfolgreich oder nicht erfolgreich oder wie auch immer zu bewerten, zu beurteilen. Fast schon eher auffällig, muss ich ganz ehrlich sagen, als die, wo echt mal die Bude brennt und die wirklich sich im sicheren Rahmen einfach ihren Ballast von der Seele schreien und sich die Leute herausfordern und prüfen und testen. Gleichzeitig ist es natürlich auch zu einfach zu sagen ja, die müssen sich auch einfach so aussehen. Es braucht schon immer eine fachliche Begleitung, auch einen guten Blick darauf. Wo ist das Bedürfnis? was ist denn das Bedürfnis hinter dem Verhalten? weil hinter jedem Verhalten steckt ein Bedürfnis, und auch ganz, ganz stille Kinder haben das Bedürfnis, eben nicht gesehen zu werden, und auch das hat ja manchmal einen guten Grund.
Speaker 2:Oh, ja, das ist eine sehr gute. Aussage Danke, da muss man dann gut aufpassen, warum nicht gesehen wird. Das ist genau das Ding. Also diese verhaltensauffälligen ich nenne es jetzt mal wirklich, ich nenne es jetzt gerade provokativ extra so die verhaltensauffälligen Kinder in der Schule, das sind die, wo der Blick hinwandert, Und das weiß man auch als sehr stiller Mensch, und das ist schon auch eine Masche, in der Klasse einfach zu verschwinden.
Speaker 2:Aber genau diese Kinder und Jugendlichen, die brauchen es auch, gesehen zu werden, Warum auch immer sie verschwinden. Sie haben auch das Bedürfnis, Anerkennung zu bekommen und gesehen zu werden. Aber sie wollen nicht, dass wir so genau hinschauen. Das ist schon so.
Speaker 3:Manchmal ist das auch zu schmerzhaft.
Speaker 2:Ich möchte jetzt mal ein paar Perspektivwechsel mit dir durchgehen, weil ich glaube, das sind so viele verschiedene Rollen, die wir jetzt hier heute anschauen, ein bisschen Trap Manchmal. wichtig ist, dass wir so ein bisschen wechseln. Also, wir gehen jetzt mal ganz kurz in die Rolle der Pflegeeltern. Ja, also, ich bin jetzt eine Person. ich entscheide jetzt über einen langen Zeitraum und sehr reflektiert, indem ich mich informiere, dass ich gerne mich eintragen lassen möchte, zu einer Pflegeperson zu werden. also zu einer Pflegefamilie Geht das immer nur mit Partner oder Partnerin.
Speaker 3:Nein, also in Deutschland ist es so, dass jeder Pflegefamilie erstmal werden kann, grundsätzlich, je nachdem, welche Form der Pflege gerade in Bereitschaftspflegefamilien ist es häufig so, dass das auch ältere Personen machen können alle paar Wochen noch ein Säugling ins Haus geliefert bekomme. Da fällt die Trennung wahrscheinlich besonders schwer. Nein, es ist auf jeden Fall so, dass man über ein entsprechendes Einkommen, eine gesicherte Lebensbasis, sozusagen man muss sein Leben schon selbst bestreiten können, und dann kann man sich bewerben. Man geht an sein örtliches Jugendamt, tritt man heran oder an einen Träger. Also, ich empfehle immer, erstmal ans Jugendamt zu gehen und dort diesen Wunsch oder diese Bereitschaft kundz, so im Leben. Die wollen dich halt einfach kennenlernen, was ja richtig ist, und die wollen auch dein Zuhause kennenlernen, So. Und dann gibt es so eine interne Prüfung. Die sieht in jedem Jugendamt wahrscheinlich anders aus, aber im Großen und Ganzen kann man sagen, dass grundsätzlich diese Verhältnisse geprüft werden, und dann kommt es auch zum Hausbesuch, wahrscheinlich auch zu mehreren, und dann gibt es üblicherweise Vorbereitungsseminare oder Abende.
Speaker 3:Das ist wirklich unterschiedlich, wie die Jugendämter das handhaben.
Speaker 2:Aber grundsätzlich geht das eigentlich ohne diese Vorbereitung nicht.
Speaker 3:Das heißt, wie so eine Art Qualifikation, genau so eine Art Qualifikation, das klar ist, die Person, die hat jetzt erstmal alles Gesetzliche, wahrscheinlich auch außenrum Also da gibt es ja auch einiges zu wissen Verschiedene Fälle durchgesprochen, oder was auch immer, genau rechte, pflichten, so ein bisschen, und ja, und dann bin ich irgendwann anerkannt als Pflegefamilie, und dann stehe ich dem Jugendamt sozusagen zur Verfügung, und die können dann auf mich zurückgreifen, wenn ein Kind zu meinem Profil passt, sozusagen, oder wenn ich zu dem Anforderungsprofil dieses Kindes passe. Was braucht dieses Kind? Also, das ist erstmal sowieso.
Speaker 2:Es werden Eltern für Kinder gesucht, okay, und was sind dann so Dinge, die da passen oder nicht passen?
Speaker 3:Ja, faktoren sind. Zum Beispiel sind schon Blattkinder im Haus oder andere Kinder im Haus. Wie passt das in die Reihenfolge? Grundsätzlich sagt man eigentlich, dass das aufgenommene Kind immer das Jüngste zu sein hat. Es gibt Einzelfälle, wo das anders ist, aber im Großen und Ganzen ist das so, dass es so in die natürliche Reihenfolge passt. Was ich gerade schon jetzt mal sagte, was weiß ich, wenn ich jetzt ein Kind aus einem Haushalt hole jetzt bleiben wir mal bei den ganz vielen Hunden, meinetwegen, dieses Kind hat Übergriffe durch Hunde erfahren dann würde ich das jetzt persönlich nicht in eine Familie mit Hunden geben, dass einfach geguckt wird, oder dass ich weiß, ich habe hier ein Kind, das hat so wahnsinnige, panische Angst vor Männern. Dann würde ich das vielleicht eher zu einem gleichgeschlechtlichen weiblichen Paar geben, oder ich würde es zu einer alleinerziehenden Frau geben Das sind so Sachen oder das Pflegeverhältnis entsprechend begleiten. Also, es gibt wirklich, es wird im besten Falle wirklich gut geguckt. Wie passt das zusammen?
Speaker 2:Ich kann auch als Einzelperson einfach sagen ich möchte Pflegefamilie werden. Ja, natürlich.
Speaker 3:Wir haben viele alleinerziehende Pflegefamilien, okay. Genau Was ich manchmal ein bisschen schade finde, ist, dass es nach wie vor noch immer für aufnehmende Pflegefamilien keine Zahlung analog Elterngeld gibt, dass gerade bei Alleinerziehenden. Man muss sich das wirklich schon leisten können, und das finde ich eigentlich sehr schade, weil das für viele, viele, mittlerweile heute. Die Bedingungen haben sich einfach verändert. In den 60ern war das vielleicht noch anders, aber heute ist das einfach anders dass man sich das wirklich leisten können muss, und du kannst nicht so ein Kind aufnehmen mit derartigen Vorerfahrungen Auch die Kleinen haben Vorerfahrungen und sagen, ich gehe nach sechs Wochen wieder arbeiten und gebe das Kind in die Krippe oder so. Also, wir haben wirklich schon Anfragen mal gehabt, wo es dann hieß ja, das Kind ist elf Monate alt, in drei Monaten soll es in die Krippe.
Speaker 2:Also da, das braucht braucht ja erstmal das braucht tatsächlich erstmal Bindungszeit. Das muss man ja alles nachholen quasi Bindung.
Speaker 3:Das braucht erstmal eine Ankommphase, und gerade nach dieser Ankommensphase packt es ja überhaupt erst mal, fängt es ja mal an, den Rucksack aufzumachen. Wenn wir jetzt mal beim bildlichen Rucksack bleiben Es kommt erst mal hin und stellt den Rucksack in die Ecke, und dann wartet es erst mal ganz, ganz lange. Wie safe bin ich hier überhaupt? Und dann fängt es ja erst mal irgendwann an, den Rucksack aufzumachen. Und auch da, das ist so unterschiedlich, wie jede Familie einzeln unterschiedlich ist. Es gibt ja auch Kinder, die kommen mit 8 oder 9 oder 12 oder 15. Das gibt es ja auch, Und da ist das natürlich was anderes. Die haben Bindungserfahrung. Da muss man dann was anderes gucken.
Speaker 3:Aber grundsätzlich sind das alles Kinder und Jugendliche mit einem hohen Bedarf, die wirklich eine feste, sichere, entspannte und gelassene Bezugsperson brauchen. Das finde ich ganz, ganz wichtig, dass ich da nicht denke, dass wir jetzt ein Kind ins Haus holen. Jetzt ist halt ein Kind da, und jetzt geht mein Leben ganz normal weiter. Natürlich soll das Leben schon auch normal weitergehen. Wir wollen ja keine Außerirdischen aus diesen Menschen machen. Da möchte ich schon auch richtig verstanden werden. Aber es ist schon so. Man muss sich schon darauf einlassen, und das braucht einfach eine Zeit. Man muss sich beschnuppern, man muss irgendwie gucken, wie kommen wir gut zusammen? Was brauchst du, Was brauche ich, Wo brauchen wir noch Unterstützung, Wo brauchen wir therapeutische Unterstützung? Das ist einfach ein Findungsprozess, und der braucht Zeit und Raum, und ich finde, dafür brauchen die Eltern auch die Unterstützung der Gesellschaft. Ich plädiere sehr dafür, dass Pflegefamilien grundsätzlich viele Jugendämter machen das auch dass sie Zahlungen analog Elterngeld leisten aber viele eben auch nicht. Und gerade im Hinblick auf diese große Not an der Pflegeelternfront kann ich eigentlich nur dazu aufrufen, dass diese Zahlungen überall geleistet werden.
Speaker 2:Also, das bedeutet, dass im Moment, wenn ich mich dazu entscheide wir sind ja jetzt gerade in der Perspektive wenn ich mich dazu entscheide, pflegefamilie zu sein oder mich anzubieten als Elternteil einer Pflegefamilie, dass ich, wenn ich so ein Kind dann bekomme, keinerlei Zahlungen erhalte, doch doch doch, nur halt dieses Elterngeld nicht.
Speaker 3:Das Geld, was ich bekomme, sind Sachleistungen für den Unterhalt des Kindes, wohnkleidung, ausstattung, was weiß ich. Und es gibt einen Anteil für Erziehung, heißt das. Das ist in etwa etwas mehr als eine Ehrenamtspauschale. Ich muss mal gerade gucken, wie hoch das aktuell ist. Es war mal eine ganze Zeit lang so, um die 270 Euro, die man pro Monat noch dazu bekommen hat. Aber grundsätzlich ist es so. Für ein Kind von 0 bis 6 Jahren gibt es, glaube ich, um die 1.000 Euro roundabout pro Monat. Also, es ist schon Geld, was man bekommt, und es ist aber grundsätzlich für den Bedarf des Kindes anzurechnen. Und wenn Gehalt dann halt wegfällt, dann reicht das natürlich nicht, weil für dieses Geld kann ich nicht die ganze Familie ausstatten. Das ist einfach so, und das ist auch nicht vorgesehen.
Speaker 2:Aber wenn ich jetzt zum Beispiel also weißt du, wenn ich ein eigenes Kind bekomme, dann gibt es ja so etwas. Das heißt Elterngeld oder Elternzeit mit Elterngeld. Ich kann auch Teilzeit, elternzeit kombinieren. Das steht mir wahrscheinlich nicht zu als Pflegeelterteil, oder.
Speaker 3:Genau Die Zeit steht einem zu. Also Elternzeit kann ich nehmen, aber ich bekomme halt das Elterngeld nicht.
Speaker 2:Und das bedeutet aber schon, dass mir das dann eben steuerlich also, dass mir das anerkannt wird für meine Rente, dass ich dann da in Elternzeit gewesen bin.
Speaker 3:Zu dieser Zeit Ja, das muss man sich dann anerkennen lassen. aber das ist auf jeden Fall so.
Speaker 2:Aber Elternzeit ohne jegliche finanzielle Unterstützung. Also klar, diese 1.000, sagen wir mal roundabout 1.000 Euro wäre jetzt für mich, wenn ich alleinstehend wäre, ja nicht machbar. Dass ich damit dann ein Jahr zum Beispiel draußen bleibe und sage, ich kümmere mich jetzt erstmal hier darum, dass ich eine Bindung zu diesem Kind habe.
Speaker 3:Ja genau, Und das ist halt einfach das, was wir Verbände auch immer wieder kritisieren und uns sehr dafür einsetzen, dass eben diese Zahlungen analog Elterngeld für ein bis zwei Jahre gezahlt werden, weil das einfach wirklich wichtig für die Kinder ist, dass Eltern, diese Familien dieses Kind einfach aufnehmen. Es hat einfach besondere Vorerfahrungen und ist nicht ein Kind, das. Was weiß ich, wenn ich mein sicher gebundenes Kind hier im Familienverband einfach mal rumgehen lasse und sage hier heute passt du mal auf, weil ich arbeiten gehen muss, und dann passt du auf, das geht einfach erst mal nicht. Ich sage gar nicht, dass das nie geht, aber ich finde, erst mal geht das nicht, Weil dieses Kind wirklich erst mal Sicherheit braucht, Ruhe und Sicherheit, Und dann muss man weitergucken. Aber das ist natürlich, wie ich schon sagte, auch vom Alter einfach ganz unterschiedlich, Voll unterschiedlich ja, okay, aber einfach ganz unterschiedlich, voll unterschiedlich.
Speaker 2:Ja, aber die Wahrscheinlichkeit, dass ich ein kleines Kind bekomme, ist größer, als dass ich ein großes Kind bekomme. Oder ist das das Verhältnis von kleineren und größeren? ich meine jetzt, schulkind versus Unterschulkind ist das ungefähr gleich groß?
Speaker 3:Aber auch das ist ganz unterschiedlich. Ich kenne Leute, die sagen, ich möchte ganz bewusst ich kenne ein ganz tolles Ehepaar, und das muss ich gerade denken die nehmen immer ganz bewusst Jugendliche auf, Also wirklich Jugendliche, die kaum Plätze finden, und die nehmen die auf und geben da ganz viel rein. Ich bewundere die sehr gut auf den Weg geholfen. Und es gibt auch gerade jüngere Paare, die sagen einfach das passt hier für uns von der Familiensituation besser, wenn wir noch ein kleines Kind aufnehmen.
Speaker 2:Also, da kann man schon mitsprechen. Man kann als Elternteil dann sagen, ich hätte gerne lieber ein älteres Kind oder gerne lieber ein jüngeres Kind. Das wird schon auch danach dann entschieden. Ja auf jeden Fall.
Speaker 3:Ich finde es ganz wichtig, dass man sich da ehrlich macht, und das wird einfach gut überlegt. Es wird ja auch immer die Frage gestellt können Sie sich vorstellen, ein Kind auch mit Behinderung aufzunehmen? Und das ist auch immer so eine Frage, wo man ganz schnell auch unter so einem moralischen Druck gerät und sagt oh Gott, kann ich das jetzt sagen? Wenn ich selber ein Kind kriegen würde, könnte es ja auch behindert sein. Also, ich finde, ich kann das, ich bin dafür gut geeignet, mir macht das überhaupt nichts aus, im Gegenteil, ich kann richtig gut mit Menschen mit Behinderung umgehen, und ich finde das ganz wunderbar. Und es gibt einfach Leute, die wollen auch ganz bewusst Kinder mit einer Behinderung aufnehmen. Und wie wunderbar, dass gerade Kinder mit Behinderung, die ja durchaus unbedingt ein Recht auf Familie haben, dann auch wirklich Familien finden, die das gerne machen möchten.
Speaker 3:Und gleichzeitig gibt es auch Leute, die sagen nee, das kann ich mir überhaupt nicht vorstellen, das passt in meinen Lifestyle, nicht in meinen jetzt meine ich Lifestyle, gar nicht abwertend, sondern wirklich Ich weiß genau, was du meinst. Kannst du dir das vorstellen? In der Praxis ist es natürlich auch oft so, gerade wenn ich jetzt wieder an FASD denke. Viele Menschen nehmen dann Kinder auf, und es entpuppt sich dann hinterher irgendwas, und dann hast du halt ein Kind mit einer schweren Behinderung, und dann ist es so. Und dann diese Familie, und da kommt es dann wirklich drauf an Ich erlebe leider gerade immer noch mit diesem Thema FASD dass Pflegefamilien entgegnet wird was wollen sie jetzt mit dieser Behinderung, was soll das?
Speaker 3:Oder Pflegefamilien wollen diese Diagnose, weil sie dann viel mehr Geld bekommen, was übrigens auch oftmals gar nicht stimmt. Das ist so eine Sache, das ist wirklich schwierig, und am Ende ändert sich dein Leben dann einfach. Das ist einfach so, und ich finde, das hat auch. Da braucht es Raum für Akzeptanz, für auch durchaus Trauer. Trauer um dein eigenes Leben, so ein bisschen, aber auch Trauer um die Kinder, um die Chancen der Kinder, die sie einfach nicht mehr haben, und jeder wünscht sich für seine Kinder die bestmöglichen Chancen, und dann muss ich aber auch sehen, dass man diese Familien gut begleitet. Ich finde, trauer darf immer sein, aber es darf auch nicht sein, dass Kinder in einem permanenten trauernden Umfeld leben müssen, weil dieses Kind einfach diese Behinderung mitbringt und jetzt so dieser Trauerfall der Familie wird.
Speaker 2:Das finde, ich auch gut, ja richtig, dass da wieder so viel Verantwortung, die man dann dem Kind dafür gibt dass es so ist.
Speaker 3:Genau. Also ich finde das wirklich in Ordnung und kenne dieses Gefühl auch selber sehr, sehr gut, dass ich manchmal denke ach Mensch, das ist jetzt gerade richtig schwer, und das hätte ich mir für dich echt anders gewünscht. So das kenne ich wirklich selber sehr, sehr gut, und da braucht man gute reflektion, um zu sagen ja, jetzt ist es aber so, und jetzt machst du was anderes. Gut, und das ist auch mein appell und meine bitte, hier diese plattform zu nutzen, dafür zu sagen, dass gerade ein Lieblingsspruch von mir ist, immer wieder abgerechnet wie zum Schluss und bei diesen Kindern, bei diesen neurodivergenten Kindern, bei wirklich schwer traumatisierten Kindern, wo man Phasen hat und denkt, es geht gar nichts mehr, dass man die Hoffnung nicht aufgeben darf.
Speaker 3:Und Mein Lieblingskünstler CS Ullmann hat ein schönes Lied geschrieben Junkies und Scientologen. Und da heißt es so schön die Zukunft ist ungeschrieben, die Zukunft ist so schön vakant. Ich komme dich besuchen, egal ob Stammheim oder Bundeskanzleramt. Und das ist so eine schöne Vision, wie ich finde. Ich glaube einfach, wir müssen in Verbindung bleiben mit den Kindern, egal ob sie eine Behinderung haben oder nicht, ob sie unsere eigenen Kinder sind oder unsere geschenkten Kinder sind, man muss einfach in Verbindung bleiben mit ihnen.
Speaker 2:Am Ende ist es doch egal, wir lieben sie ja sowieso. Ja, genau Gerade beim Bereich Behinderung, da würde ich einfach tatsächlich gerne nochmal ergänzen wollen, dass sehr viele Kinder neurodivergent sind von denen, die in dieses Pflegesystem geraten Und je nachdem, wie stark die Neurodivergenz ausgeprägt ist oder oft auch bekommen, wenn es denn gut argumentiert ist und wenn man da auch gut für kämpfen kann. Aber auch mit ADHS, auch mit schweren Depressionen kannst du behindert werden oder behindert sein, und ja absolut. Deswegen fände ich das so schön, wenn man eben da direkt auch sensibilisiert, für ich kann mir vorstellen, du machst das.
Speaker 2:Aber es gibt ja schon durchaus auch Menschen, die das noch gar nicht verstanden haben, dass die das auch nicht wollen, die das noch gar nicht verstanden haben, dass Die das auch nicht wollen, dass das einfach so einen Unterschied macht, ob du ein Kind hast, das nicht neurodivergent ist, oder eins, das neurodivergent ist. Weil das ist immer da, die Neurodivergenz ist immer da, und sie spielt immer eine Rolle, und eine Erziehung eines neurodivergenten Kindes ist eine komplett andere als die eines nicht neurodivergenten Kindes, ist eine komplett andere als die eines nicht neurodivergenten Kindes, und da kann man einfach mal ein Ausrufezeichen hinten dran setzen.
Speaker 3:Ja, wir brauchen gerade in diesem Bereich immer wieder erstmal ich weiß gar nicht, von wem es kommt also connect before correct. Also das ist einfach wirklich. Gerade bei Menschen in diesem Spektrum ist es extrem wichtig. Es geht, du kommst aus deiner neurobehavioralen Perspektive einfach nicht heraus. Wenn du die nicht gewillt bist einzunehmen egal, ob das jetzt im Kontext Schule ist dann natürlich besonders, weil ansonsten scheitern die Kinder da permanent und nur aber auch innerhalb der Familie. Es geht nicht. Wenn ich hier alles ganz normal pädagogisch bewerten würde, dann Aber auch innerhalb der Familie, es geht nicht. Wenn ich hier alles ganz normal pädagogisch bewerten würde, dann oh Gott, dann wäre ich schon gestohlen, glaube ich. Und es ist so schön und so gewinnbringend. Ich kann da eigentlich immer fast nur von schwärmen, auch wenn es auch schwer ist manchmal und anstrengend, aber wirklich dieses Umswitchen und dieses Umdenken und wirklich vom Gehirn aus zu denken, ist so wunderbar. Also es entwickelt sich so ein schöner ja, also es läuft ganz anders, es läuft im Rahmen der Möglichkeiten sogar harmonisch. Also ich lebe ja auch mit entsprechenden Kindern, und ich kann einfach sagen, dass wir im Großen und Ganzen echt ein cooles Leben führen und dass es selbstverständlich punktuell und temporär auch sehr anstrengend ist und herausfordernd ist. Aber es liegt eigentlich nie an den Kindern. Ehrlich gesagt, entweder liegt es an meiner eigenen Verfassung, dass ich gerade vielleicht gestresst bin, terminstress habe oder sonst was, oder es liegt am Umfeld.
Speaker 3:Leider ist Schule auch immer maßgeblich beteiligt. Das ist ein Riesenthema Jetzt gar nicht nur bei mir, sondern bei allen anderen Pflegefamilien, die ich kenne, wie oft ich als Beistand in Schulgesprächen sitze also öfters eigentlich als in Jugendamtsgesprächen und immer wieder Versuche über die besonderen Bedürfnisse von Kindern in Pflegefamilien und insbesondere mit FASD. Zudem noch da haben wir ja auch diese Kombination aus FASD und Trauma häufig. Adhs ist ja eigentlich immer eine Begleiterscheinung, eine Komorbidität, der Autismus auch sehr oft dieses ungefilterte, dieses teilweise unter Druck geraten, auch durchaus aggressive Verhalten. Also eigentlich sind es ja nur Reaktionen, also Notreaktionen. Die sind ja nicht aggressiv von Haus aus. Das ist so ein Irrglaube oder auch eine Eigenschaft, die denen leider sehr oft angelastet wird. Ich erlebe die Menschen mit FASD eigentlich immer nur extrem unter Druck, aggressiv, weil sich nicht mehr anders fühlen.
Speaker 2:Interessant, ne, Hatte ich doch gerade den Beitrag geschrieben. was Gefühlsansteckung angeht Ich kann mir vorstellen, dass das einfach immer das größte Problem ist bei der ganzen Sache, wenn die erwachsenen Personen, die gerade verantwortlich sind für dieses Kind, die gerade die Fürsorgepflicht haben für dieses Kind, wenn die in einen Stress geraten, wenn die unter Druck geraten, wütend werden, etwas nicht verstehen können, was da gerade los ist, und dann diese Wut, die sich in dem Erwachsenen ergibt, bam auf das Kind überspringt. Das ist, glaube ich, das Problem.
Speaker 3:Ja, das ist eine ganz tolle Vorlage, die du mir gerade gibst. Ich erzähle eigentlich ungern von meinen Kindern, aber diese Anekdote muss ich einfach erzählen, weil sie das so schön wiedergibt, weil sie es eigentlich mit Leben füllt. Ich hatte die Situation, dass eins meiner Kinder eine Situation hatte, die sehr frustrierend war für dieses Kind, und ich habe das eigentlich nicht so gut begleitet, wie ich es eigentlich könnte. Und er ist richtig ausgerastet, und ich finde es immer, ich schmiede das Eisen immer, wenn es noch nicht ganz kalt ist, aber so gut wie kalt ist, weil ich immer denke, dann hat man noch den Zugang zu den Emotionen.
Speaker 3:Aber der große Stresslevel ist nicht mehr da, und bin ich hin zu dem Kind und habe gesagt ach Mensch, ja, ich habe das auch irgendwie nicht so richtig gesehen, wie dich das geärgert hat, und bla, bla, bla, ich habe das auch irgendwie nicht so richtig gesehen, wie dich das geärgert hat, und bla, bla, bla, und das musstest du richtig ausrasten. Und ja, ist irgendwie alles doof gelaufen, beim nächsten Mal schaffen wir das besser. Und das Süßeste war. Dann sagt das Kind zu mir ja, ja, ich verzeihe dir. Also es war so toll eigentlich, wo ich so gedacht habe ja, ich dir auch, aber es ist so typisch, so voll.
Speaker 3:Das ist auch diese, wofür ich einfach ja auch immer, woran ich appelliere, dieses wir müssen nicht perfekt sein, wir werden es nie perfekt machen, und wichtig ist es doch, dass man es hinterher gemeinsam reflektiert und neu wieder starten kann Und dass man vor allen Dingen auch als Erwachsener ich habe die Verantwortung für die Beziehung, ich bin verantwortlich dafür, wie es läuft, und ich kann dann nicht erwarten, dass mein Kind sich entschuldigt Oft schafft es das sogar, oder diese Kinder schaffen das ganz oft Aber eigentlich bin ich dafür verantwortlich, wieder in die Beziehung zu gehen und, ja, wieder die Führung auch zu übernehmen.
Speaker 2:Das ist manchmal nicht so leicht. also ich muss schon auch sagen, das kostet schon Kraft, dann manchmal zu sagen okay, schluck es jetzt runter, es ist ja Aber es ist eine Übung, man kann es wirklich üben, und auch das.
Speaker 3:Irgendwann verselbstständigt sich sowas, und am Ende des Tages ich weiß, vor fünf Jahren hätte mich die gleiche Situation wahrscheinlich komplett fertig gemacht, und heute ist es halt. Ja, okay, es passiert, aber es geht auch weiter. Und dieses, dass wir wirklich in uns selber auch die Kraft und Ruhe finden, und da müssen wir gut auf uns gucken und gut auf uns aufpassen und eine gesunde Selbstversorger auch zu lassen und die auch wirklich ernst nehmen. Immer ist es nicht möglich, das ist einfach so. Aber sobald es möglich ist, finde ich, haben wir als erstes die Verantwortung für uns. Also, nur ein gut ausgestatteter Feuerwehrmann in perfekter Rüstung kann auch die Menschen retten, und anders geht das bei uns auch nicht. Wir müssen einfach gut ausgestattet sein mit Wissen, mit Selbstvertrauen, mit Selbstzweifeln dürfen wir auch haben. Ich bin großer Fan der Neurodeeskalation und würde ich mir für viele Bereiche des Systems wünschen. In Schule müsste das eigentlich verpflichtend sein, um nicht erstmal zu sagen, es hat hier gerade nichts mit mir zu tun. Das hast du ja auch so schön in deinem letzten podcast, den um macht hast das ist einfach so.
Speaker 2:Es ist es. Deswegen glaube ich es auch. Was wir mit neuro divergenzen tun können, ist im prinzip nur aufklärung, aufklärung, aufklärung, aufklärung. Das gehirn erklären, das Gehirn erklären, das Gehirn erklären, warum reagiert das so? das Verhalten ergibt sich aus dem, was da im Gehirn abläuft, blablabla. Damit die Personen irgendwann mal diesen Menschen sehen, ein Verhalten sehen und sagen ach, warte mal, dieses Verhalten, das ist jetzt ganz normal, das hat mit mir gerade gar nichts zu tun. Das ist eher ein Indikator dafür, dass gerade das oder das oder das oder das nicht stimmt. Und dann reagiere ich nämlich ganz anders, als wenn ich immer denke, das ist was mit mir zu tun. Das ist aber doch jetzt komisch. Andere Kinder machen das doch nur, wenn so und so. Also, das ist Ja, dann bist du ja auch wieder selbstwirksam und darum geht es Ja genau no-transcript.
Speaker 3:Also man hat das ja bei meinem Diskurs, wenn man es so nennen darf, mit Herrn Palmer gezeigt. Also da fiel es mir schon auch sehr schwer, mich zu regulieren. Jetzt sage ich ganz ehrlich Also, ich finde, ich bin noch nicht in dem Level angekommen, dass ich sagen könnte, ich habe das immer in mir. Also ich habe das in Bezug auf Kinder oder auch, wenn ich berate und so weiter, dann kann ich das wirklich ganz gut, aber bei allen Geschichten gelingt mir das auch noch nicht. Also, ich bin da noch auch sehr auf dem Weg. Ja, das ist mir auch so. Es ist eine tolle Reise, wo ich jeden nur einladen kann, das auch mal zu versuchen oder sich darauf einlassen. Ich glaube, dass es die Welt wirklich ein Stück besser machen würde. Das sind jetzt große Worte, aber ich glaube wirklich, dass es so ist. Es ist schwierig, das ist die Königsdisziplin, weil man immer erst mit sich selber ins Gericht geht. Das ist immer nicht so schön oft.
Speaker 2:Ja, total. Wir sind ein kleines bisschen weggekommen. Aber weißt du was? Ich finde es einfach so wichtig, weil das hängt einfach so eng miteinander zusammen, Dieses Pflegesystem oder die Eltern, die dann plötzlich konfrontiert werden mit so einem Kind. Und das ist einfach wichtig, dass man sich das bewusst macht. Und ich glaube, viele haben sich das dann vielleicht auch anders vorgestellt, gerade dann, wenn sie eigene Kinder großgezogen haben.
Speaker 3:Ja, und oft, was ich auch leider erlebe, manchmal. Deswegen braucht es diese gute Begleitung und Betreuung, und diese Pflegefamilien müssen ganz früh angefangen werden, aufgefangen zu werden, begleitet zu werden. Das ist wirklich dieses Good Enough finde ich ganz, ganz wichtig. Und dieses, weil oft wird dann so ein Kind auch schnell zu einem Sundenbock oder zu einem Stellvertreter für alle Probleme, und das ist es oft nicht, und da muss man gut aufpassen. Und überhaupt muss man aufpassen, dass man die Kinder nicht auch ständig im Fokus hat und alles bewertet, und am Ende sind es einfach Kinder, egal, ob mit Behinderung oder nicht. Ein Kind ist erst mal nur ein Kind und nicht mehr, und alles andere kommt on top.
Speaker 3:Und gleichzeitig Und das finde ich, ist die große Aufgabe von Pflegefamilien Ja eine Gelassenheit zu haben, wissen zu haben und trotzdem nicht ständig alles zu bewerten und auch Dinge mal einfach so zu lassen, wie sie sind, und auch so ein bisschen Zuversicht in das zu haben, was ich auch selber vorlebe, wie ich selber bin. Wir geben ja auch Sachen mit. Es ist ja nicht so, wenn ich umgehe mit Menschen, oder wie ich mit meinem Partner umgehe oder wie ich überhaupt mit Menschen im Dialog stehe. Auch das bekommen Kinder mit, und ich finde, man darf auch mal ein bisschen darauf vertrauen, dass man schon auch viel Gutes mitgibt. Aber okay, wir müssen auch damit leben, dass wir auch negative Sachen mitgeben, und das ist auch einfach menschlich, der Mensch ist immer und das muss auch einfach so bleiben.
Speaker 2:Also, das soll sich mal jemand finden, der das schafft, immer alles richtig zu machen. Mal ganz ehrlich, gerade im Umgang mit Kindern und Jugendlichen, das geht einfach gar nicht.
Speaker 3:Was ich auch noch ganz wichtig finde im Kontext Pflegefamilien, das möchte ich auch nicht unerwähnt lassen ist unbedingt, dass viel mehr mit den Herkunftsfamilien gearbeitet werden muss, mit den abgebenden Familien. Oft ist es wirklich so, dass die mangelnden Ressourcen selbstverständlich erst mal mit Priorität in den Kinderschutz und in diese Geschichten gesteckt werden. Aber wirklich die Arbeit mit den abgebenden Eltern ist so, so wichtig, und die sind oft sehr alleine und sind sehr alleine gelassen Und, wie du auch schon sagtest, oft selber neurodivers Und ja auch selber oft das ist ja manchmal schon generationenübergreifend dass die auch an die Pflegefamilien immer irgendwie im Hinterkopf zu haben, dass auch sie gute Gründe für ihr Verhalten hatten, auch wenn sie natürlich schädlich fürs Kind waren, und trotzdem nicht in diese Täter-Opfer-Umkehr kommen. Am Ende des Tages gibt es auch viele Eltern, die einfach wirklich Täter waren, und auch das muss benannt werden, und gleichzeitig sind es halt trotzdem die Eltern. Sie bleiben auch da, und ich stehe für die Kinder ein, und die Kinder sind in dem Fall einfach die Opfer, und da brauchen wir auch eine ganz klare, ja eine Rollenklarheit, und es braucht Menschen, andere Menschen, die ganz viel Empathie für diese Eltern aufbringen und arbeiten mit den Eltern, damit die auch einfach einen Frieden damit finden können oder zumindest eine Akzeptanz damit finden können, dafür finden können, dass ihre Kinder eben aktuell nicht bei ihnen sind.
Speaker 3:Und da komme ich wieder darauf, dass die Zukunft ungeschrieben ist. Wer weiß, wie gut sowas läuft. Und mal über Jahre keinen Kontakt zu haben, heißt nicht, dass ich nie wieder Kontakt habe. Eine Kontaktaufnahme kann auch über Fotos schicken, über Briefe schreiben, über die Pflegefamilien. Viele Pflegefamilien halten tollen Kontakt zu den leiblichen Müttern, vätern. Das Kind sieht sie aber nicht, weil es einfach so instabil dann wieder wäre oder so aus seiner Stabilität wieder gerissen werden würde, dass es einfach sich nicht gut entwickeln kann. Und trotzdem kann im Kind hinterher gezeigt werden guck mal hier, wir haben die nie vergessen, oder so, oder wir haben immer mit ins Boot genommen.
Speaker 2:Das ist für das Kind, glaube ich, extrem wichtig. Also meine allererste beste Freundin in meiner Kindheit war ein Pflegekind. Es lebte im selben Dorf, und für sie war das immer die größte Sehnsucht, diesen Kontakt zur Mutter zu halten. Das spielte für sie überhaupt keine Rolle, ob diese Mutter eine gute Mutter ist oder nicht. Die hat auch gar nicht darüber gesprochen, dass sie zu ihrer Mutter nach Hause möchte, also dass sie dort wieder leben möchte, aber sie wollte diesen Kontakt immer haben, und für mich als Kind war das.
Speaker 2:Ich habe das ganze System natürlich nicht begriffen, ich fand das alles ein bisschen komisch, fand die Pflegeeltern extrem unangenehm. Mir waren die wahnsinnig unangenehm. Ich mochte die gar nicht. Hast du vielleicht ein gutes Bauchgefühl gehabt? Die waren so streng, also die waren halt so, wie ich als Kind niemals hätte groß werden wollen. Ehrlich, die waren so streng. Das war so gemein zum Teil, was die auch gemacht haben, aber ich möchte da gar nichts sagen. Also ich weiß, dass die rückwirkend sehr differenziert auf diese Pflegeeltern schauen, und also da wollte ich ich wollte jetzt gerade gar nicht da rein. Ich wollte nur sagen, dieser Kontakt zur Mutter, der war für dieses Kind so wichtig, und die lebte auch gar nicht so weit weg, und die haben sich auch nicht oft gesehen, aber halt eben immer mal wieder.
Speaker 3:Ja. Also, es gibt wirklich ganz, ganz unterschiedliche Meinungen dazu. Es gibt da ganz konträre Positionen auch. Es gibt die Leute, die sagen, es ist immer, das ist die einzige Verbindung im Leben, die zählt. Ich sehe das ganz anders, und das kann ich auch aus eigener Perspektive sagen, weil ich ja selber ein Adoptivkind nämlich bin Und ja auch daher nochmal vielleicht so Innenansichten habe, die.
Speaker 3:Ich wusste immer um meine Geschichte, ich wusste, woher ich komme. Ich wusste, woher ich komme, ich wusste, wie es dazu kam. Das habe ich sehr früh gewusst. Ich bin in den 70ern geboren, was ich eigentlich wahnsinnig fortschrittlich von meiner Mutter damals fand, von meiner Adoptivmutter, weil eigentlich damals wurde noch schon gerne der Mandel des Schweigens über diese ganze Geschichte gelegt. Ich weiß eine Cousine von mir, eine Großcousine, die ist auch adoptiert worden, die hat das erst mit 18 erfahren. Also, ich glaube, ich hätte nie wieder mit meinen Eltern gesprochen, und das würde einen Menschen komplett in seinen Grundfesten erschüttern. Und das habe ich nie erlebt. Und ich habe aber auch nie den Willen oder Wunsch verspürt, auch heute noch nicht, dass ich meine leibliche Mutter unbedingt sehen möchte oder meinen leiblichen Vater. Ich möchte es einfach nicht. Ich finde es spannend zu hören, wie das dazu kam. Das war nicht mal was Dramatisches. Ehrlich gesagt, es war einfach kein Interesse da, was natürlich dramatisch ist. Na klar ist das auch dramatisch.
Speaker 2:Aber halt nicht so ein Konflikt oder Drogen oder was auch immer, sondern Das ist einfach.
Speaker 3:Wie gesagt, ich will das gar nicht kleinreden, weil ein Mensch, der dem kein Interesse gewidmet wird, gerade am Anfang seines Lebens, das ist schon ziemlich das Schlimmste, was dir passieren kann. Dessen bin ich mir schon bewusst. Aber gleichzeitig ist es für mich völlig in Ordnung. Aber ich habe auch nie eine Lücke gehabt, oder ich habe auch keine Leere in mir gehabt, vielleicht weil ich auch einfach ganz viel Glück mit meinen Adoptiveltern hatte. Ich möchte es gar nicht so glorifizieren oder so verklärt jetzt in einer Retrospektive darstellen, aber es war wirklich einfach. Mir hat es im wahrsten Sinne an nichts gefehlt An Liebe, an Zuneigung, an Zugehörigkeit, an Offenheit, an Ehrlichkeit, an Trouble. Wir haben ja auch genug Trouble gehabt, ist ja nicht so, dass das nicht so gewesen wäre, aber sie sind halt immer stabil an meiner Seite geblieben. So einfach ist das.
Speaker 3:Und für mich sind sie meine Eltern und es gibt für mich gar nichts anderes, und gleichzeitig weiß ich natürlich, dass ich nicht von ihnen stamme. Aber von daher, für mich geht diese Theorie einfach nicht auf, und zu sagen, es gibt immer nur dieses eine Band zwischen zwei Menschen, und die Bindungstheorie sagt ja auch was anderes, und das ist einfach, was mir auch noch mal wichtig ist. und gleichzeitig ist diese Rolle einfach da. die ist ja auch per Gesetz da. es gibt auch per Gesetz kein Recht auf optimale Elternschaft, auf optimale Eltern. das gibt es halt eigentlich auch nicht, und von daher dürfen Eltern auch fehlbar sein. aber es darf halt nicht in einen Bereich driften, der für Kinder, für wirklich kleine, schutzbefohlene Menschen schädlich ist, schädigend ist, und da müssen diese Kinder, bei denen ist es einfach wirklich besser, wenn sie ihre Eltern nicht mehr sehen, und genauso oft Das glaube ich dir sehr gerne.
Speaker 2:Es gibt ja auch sehr viele Menschen, die sind mit ihren Eltern groß geworden und wollen sie vielleicht genau aus diesem Grund dann irgendwann nicht mehr sehen. Also weißt du, und auch das ist legitim zu sagen- meine Eltern waren nicht gut für mich, oder sind es vielleicht jetzt erst nicht, oder wie auch immer, Das ist total legitim, das auch zu fühlen.
Speaker 3:aus welchem Grund auch immer, Das ist natürlich auch ein großes Thema in der Kinder und Jugendhilfe, weil da geht es auch viel um eigene Überzeugungen. Da kann ein Mitarbeiter im Jugendamt die Haltung dazu haben, und der andere hat eine andere. Also das ist auch ein bisschen schwierig. Ich bin da immer sehr dabei. Ich bin da auch sehr stiftungsaffin. Es gibt die Stiftung zum Wohl des Pflegekindes, die sich da sehr klar positioniert zum Wohle der Kinder, und dem folge ich eigentlich uneingeschränkt. Und es kann zum Wohl des Kindes sein, wirklich gute Umgänge zu haben, die gut gestaltet, gut begleitet sind, und es kann auch zum Wohl des Kindes sein, keine Umgänge zu haben.
Speaker 2:Und für mich ist ausschlaggebend das Wohl des Kindes, und auch dahingehend hat das Gesetz entsprechend aufgehoben werden. Ich finde das eine wichtige Frage, also welche AkteurInnen aus dieser Konstellation entscheiden darüber, dass eine Pflegesituation aufgelöst wird?
Speaker 3:Ja, da geht es jetzt ja sehr in den Justizbereich. Das kann verschiedene, da gibt es verschiedene Aspekte. Also einmal kann die Pflegefamilie selber sagen ich löse das Pflegevertern-Community, was mich immer sehr schockiert, wenn es irgendwie doof läuft, höre ich manchmal so Ratschläge ja, dann setzt das Kind doch im Jugendamt auf den Schreibtisch. Also wird mir immer schlecht, wenn ich sowas höre. Dann gibt es natürlich Pflegeverhältnisse. Die sind einfach auch nur auf eine bestimmte Zeit festgelegt. Das ist klar. Dass die dann und dann enden, das ist unproblematisch. Dann dann und dann enden, das ist unproblematisch dann.
Speaker 3:Dann gibt es Pflegeverhältnisse, die werden seitens des Jugendamtes aufgelöst, weil sie das Wohl des Kindes in Gefahr sehen In der Pflegefamilie. Auch das gibt es, da muss man dann auch immer genau hingucken. Da gibt es dann natürlich auch wieder Rechtsmittel, die. Man kann als Pflegefamilie einen Verbleibungsantrag stellen. Dann gibt es auch die Situation, dass leibliche Eltern die Herausgabe des Kindes wieder fordern, dass sie per Gericht einfach beantragen die Herausgabe des Kindes, und dann muss man einfach gucken, wie das gerichtlich weitergeht. Dann fangen die Kinder an, oft in den Gerichtsmühlen zermahlen zu werden. Manchmal geht das auch unproblematisch. Da kann man sich dann einigen, dass dann Pflegefamilien vielleicht auch einfach im Boot bleiben als Bezugsperson, als wichtige Bezugsperson.
Speaker 3:Ich meine, das ist auch eine große Aufgabe, die ich sehe, einfach die Stellung der Familien, der Pflegefamilien in der Gesellschaft als soziale Familie einfach auch mal darzustellen. Wir sind Pflegefamilien, sind auch nicht irgendwie beliebige Aufbewahrungsstätten für Kinder, die beliebig geändert werden können. Also, ein Kind hat ein Recht auf Bindung, auf Kontinuität. Das ist ja jetzt auch noch mal im SGB VIII verstärkt worden. Dieser, das ist ja jetzt auch nochmal im SGB VIII verstärkt worden, dieser Passus, und was ich auch richtig finde.
Speaker 3:Und gleichzeitig gibt es durchaus auch Kinder, denen es in Pflegefamilien nicht gut geht. Da müssen wir auch nicht auch wirklich von allen richtig eingeordnet werden. Und gerade wenn ich auch im FASD-Bereich sehe, dass dann ja auch von Fachkräften einfach oft noch aus Ermangelung an Wissen Verhalten falsch eingeordnet wird und dann auch schnell Kinderschutz relevant wird oder Kinderschutz relevant wird, obwohl es einfach wirklich hier inorganische Gründe hat, dass dieses Verhalten da ist. Und gleichzeitig gibt es natürlich auch ja was ich schon sagte Pflegefamilien, in denen es Kindern nicht gut geht, die einfach extrem streng sind, die extrem machtbesessen sind.
Speaker 3:Es gibt auch sadistische Menschen, wie es auch in Äthiopiatrie und so weiter viele sadistische Menschen gibt, die gerne ihre Macht missbrauchen. Das gibt es auch in Pflegefamilien. Wir sind ein Querschnitt der Gesellschaft, und wir sind keine Heiligen, wir sind aber auch keine Geldgeilen Geier. Wir sind ein Querschnitt der Gesellschaft, und ich erlebe sehr, sehr, sehr, sehr viele den überwiegenden Teil der Pflegefamilien als wirklich hoch engagierte, hoch belastbare und belastete Menschen, die sich sehr für Kinder, die einen wirklich nicht so optimalen Start hatten, um es mal gelinder auszudrücken, sehr engagieren und sehr ins Zeug legen, sehr kämpfen, auch für diese Kinder engagieren und sehr ins Zeug legen, sehr kämpfen, auch für diese Kinder. Pflegefamilien sind auch im Kontext Schule keine beliebten Gesprächspartner, weil wir einfach oft sehr einstehen für unsere Kinder und es auch einfach gewohnt sind, und viele von uns sind echte Löweneltern, und das ist eigentlich das, was diese Kinder häufig auch brauchen Ja, genau Die brauchen jemanden, der sich ab jetzt hinstellt, und eine.
Speaker 2:Mauer ist und Schutz bietet. Ja, das ist einfach so. Das ist einfach so.
Speaker 3:Einfordert und auch Zeit einfordert für die Entwicklung. Viele der Kinder gerade mit FASD sind auch emotional nicht altersentsprechend entwickelt. Dann habe ich einen 15-Jährigen, der aber emotional vielleicht sieben ist, und dass der sich dann oft in verschiedenen Kontexten nicht adäquat verhält, ist einfach folgerichtig und normal mit dem, was er mitbringt, und ich finde, dafür stehen viele von uns ein, und ich hoffe, dass es noch mehr werden, und dafür steht auch der Verband, dem ich vorsitze, dass ich einfach wirklich möchte, dass Pflegeeltern adäquat mit Informationen, mit Wissen, mit Kompetenzen versorgt werden, um einfach für diese Menschen einzustehen, damit die irgendwann vielleicht ein paar Jahre später, aber irgendwann einfach gut ihren Weg gehen können, mit oder ohne FASD. Also, nichts ist das Ende, und der Mensch möchte sich entwickeln, und die Menschen entwickeln sich auch, einen so, die anderen so.
Speaker 2:Ja, und wir hätten noch so viele Möglichkeiten, jetzt über FASD zu sprechen oder auch über das Thema Adoption im Vergleich zum Thema Pflege. Also das sind ja auch zwei verschiedene Systeme, und trotzdem glaube ich, dass wir jetzt so viel Information gegeben haben, dass wir an dieser Stelle einen Cut machen müssen. Noch mal ganz kurz, bevor ich zur Frage komme, wie man dich und deine Arbeit unterstützen kann und so weiter. Das frage ich gleich auch noch mal Aber gibt es denn eine Person oder eine Institution, die regelmäßig nach diesen Pflegekindern schaut, wo sie dann eben auch äußern können, ob es ihnen gut geht in den Pflegefamilien? Ist das institutionalisiert?
Speaker 3:Ja, ja, ja. Es gibt ja die verpflichtenden Hilfeplange. Die finden statt. Auch in dem Rahmen müssen die Kinder gehört werden. Also auch da muss ich noch mal wieder sagen sie müssen gehört werden. Das heißt nicht zwangsläufig, dass sie teilnehmen müssen an dem Hilfeplangespräch, wo meinetwegen fünf oder sechs Erwachsene sitzen und über dieses Kind sprechen, über die Entwicklung dieses Kindes sprechen. Auch da appelliere ich sehr an viele Jugendämter, dass man einfach sagt ich weiß, dass die Ressourcen knapp sind, ich weiß, dass die Zeit da sind, aber es gibt Kinder, denen tut es nicht gut, wenn sie dabei sind, und gleichzeitig gibt es auch Kinder, denen tut es total gut, dass sie dabei sind. So, es kommt auch ein bisschen aufs Alter an, das kommt aber auch auf vielleicht eine Einschränkung oder so weiter an, und deswegen ist es ganz, ganz wichtig, aber die Kinder sind vor allen Dingen sowieso immer zu hören, die sind einzubeziehen, und was die sagen, muss Gewicht haben, und es darf nicht sein, dass gerade Pflegekinder, die sowieso schon Kinder mit einem blöden Staat sind, dass die wieder nicht gehört werden. Das darf auf keinen Fall passieren. Es muss dann wirklich gut geguckt werden.
Speaker 3:Bindungsstörungen Wir wissen alle, dass das teilweise auch oft anklagende Äußerungen sind, auch an die Pflegefamilien. Das kann durchaus richtig sein, es kann aber auch einfach eine Übertragung sein aus dem Trauma heraus. Man weiß es nicht. Da muss man sehr gut hingucken. Da möchte ich auch manchmal in den Häuten der Fachkräfte nicht stecken, die das entscheiden müssen. Das ist wirklich sehr differenziert zu betrachten, und da werden gute Entscheidungen gefällt, und manchmal werden auch schlechte Entscheidungen gefällt.
Speaker 2:Ja, so ist es, so ist es ganz einfach.
Speaker 3:Selbstverständlich diese Aufgabe dem Wächteramt, dem Jugendamt.
Speaker 2:Okay, alles klar. danke, Ja, das war mir einfach wichtig, das nochmal zu sagen.
Speaker 3:Aber auch allen anderen, auch du als Lehrerin oder ich als pfad, wenn ich jetzt irgendwo hinkommen und sie, in einem kind geht es richtig schlecht, dann habe auch ich natürlich. Jeder bürger hat die verantwortung zu sagen ich mache eine 8a meldung, ich mache eine kindeswohlgefährdung, wenn ich den eindruck habe, über einen längeren zeitraum, dann wird da geguckt, und entweder ist das so, dass es vielleicht auch nicht so dann habe ich habe ich mich geirrt, aber am Ende ist es besser, sich dreimal zu irren, als einmal nicht hinzugucken.
Speaker 2:Ja, die Angst vorm Jugendamt, die ist einfach groß. Die Angst vorm Jugendamt ist groß, und das ist einfach so ein Thema Als Familie hat man gerade als neurodivergente Familie, weil man weiß, es läuft zu Hause anders als bei anderen Familien, es sieht zu Hause vielleicht auch anders aus als bei anderen Familien, und meine Kinder haben große Schwierigkeiten in der Schule, und es gibt Verhaltensauffälligkeiten. Dann ist man ja immer so ein bisschen im Verdacht, nicht gut für das Kind zu sein als Eltern, und da ist die Angst groß vor dem Jugendamt.
Speaker 3:Das kann ich sehr gut verstehen. Das geht ja vor allen Dingen auch vielen Eltern, pflegeeltern um jetzt beim Thema zu bleiben, das geht ja vielen so, gerade auch im Bereich FASD. Was wir teilweise da mitteilen müssen, das ist auch erst mal manchmal haarsträubend und schwer zu verdauen. Aber es ist halt so, und ich rate trotz aller Angst immer zu Transparenz, weil ich glaube und wirklich dazu, und dafür sind wir zum Beispiel auch da, da bin ich auch wirklich stolz drauf, dass wir das noch leisten können in unserem Landesverband, dass wir wirklich die Pflegefamilien begleiten, unterstützen, und ja auch bei der Übermittlung von vielleicht komischen Wahrheiten oder nicht so tollen Sachen. Und gleichzeitig sind wir immer also wir versuchen der Übermittlung von vielleicht komischen Wahrheiten oder nicht so tollen Sachen, und gleichzeitig sind wir immer also wir versuchen wirklich immer, oder unser Anspruch ist, den Blick immer vom Kind aus zu haben, dass das Kind nicht aus dem Fokus verloren wird, auch bei krisenhaften Gesprächen zwischen Schule und Elternhaus, zwischen Jugendamt und Elternhaus, zwischen Schule und Elternhaus, zwischen Jugendamt und Elternhaus, und manchmal ist wie du gerade schon fragst ist ein Abbruch sinnvoll.
Speaker 2:Ich persönlich glaube immer, gerade wenn es ruckelig wird schnallt man sich an und fährt weiter und guckt, wie es besser werden kann. Aber es ist ja wichtig und gut, dass man da auch, wenn man seine Sorgen vielleicht überwindet und gute Menschen hat das muss man halt schon auch dazu sagen dass man dann auch in der Lage ist, menschen wie dich zu sprechen und sich von dir Unterstützung zu holen.
Speaker 3:Ja viel Unterstützung, aber wir bieten das halt auch an, und darauf bin ich auch. Ja, das finde ich super, dass wir die Möglichkeit haben, das zu tun, dass unsere Arbeit auch durchs Landesjugendamt geför, auf jeden Fall auch deine ganzen Dinge, die du mir geschickt hast.
Speaker 2:Aber wie kann man euch unterstützen? Also, man kann.
Speaker 3:Mitglied werden in unserem Verband, oder grundsätzlich rate ich Pflegefamilien immer, sich zu vernetzen in Verbänden. Natürlich spreche ich hier für meinen Landesverband oder für den Bundesverband Pfad. Ich hier für meinen Landesverband oder für den Bundesverband Pfad. Es gibt auch andere Verbände. Ich kann sehr empfehlen den Bundesverband behinderter Pflegekinder. Die leisten unheimlich tolle Arbeit. Es gibt Selbsthilfevertretungen wie FASD Deutschland. Es gibt jetzt einen neu gegründeten Bundesverband FASD, in dem ich auch mitarbeite. Das sind alles Stellen, an denen ich Unterstützung bekomme und eben nicht mehr alleine sein muss, und ich rate immer wirklich dazu, sich frühzeitig Hilfe zu holen, auch wenn man die Hilfe eigentlich noch gar nicht braucht. Genau das ist einmal der Pfad Niedersachsen.
Speaker 3:Wwwpfad-niedersachsende findet man im Internet. Wir sind bei Instagram, wir sind bei Facebook. Ich selber habe einen Blog zum Thema FASD. Hart und Herzlich heißt der englisch gesprochen. Hart und Herzlich, weil ich einfach hart in der Sache für FASD einstehen möchte und trotzdem mein Herz nicht verschließen möchte für diese Menschen und auch für die Menschen, die eben noch nicht zum Thema FASD unterwegs sind. Genau da kann man uns unterstützen. Man kann Vorträge buchen zum Thema FASD, vor allen Dingen. Ich empfehle immer gerne auch noch die Stiftung zum Wohl des Pflegekindes in diesem Zusammenhang, weil ich finde, dass die einfach ganz großartige bedingungslose Arbeit für die Pflegekinder machen?
Speaker 2:Ja, Hab's mir auch aufgeschrieben Stiftung zum Wohl des Kinder. das hast du mir nicht geschickt, gell? Nee, das kann sein, das kann ich noch nachdenken. Aber das kann ich auch sonst noch unten verlinken. Wir haben einiges, was wir zu verlinken haben, auch für diejenigen, die jetzt im Nachgang nochmal entscheiden, dass sie vielleicht doch nochmal Fachinformationen zum Thema FASD haben wollen, weil wir haben jetzt sehr oft über FASD gesprochen, aber sehr wenig darüber, was es genau bedeutet, woher es kommt. Da gibt es eine Folge, die ist auch unten verlinkt. also, da kann man sehr gerne auch reinhören und sich dann noch mal informieren. Nevim, ich danke dir sehr. Ich danke dir. Ich wünsche dir jetzt noch einen schönen Tag, und danke für deine Arbeit, danke für die vielen Informationen, und dass du auch so hartnäckig kämpfst, da danke ich dir sehr dafür.
Speaker 3:Ja, das soll es Gut. Ich danke dir ganz, ganz herzlich. Tschüss, Tschüss, Tschüss. Untertitelung des ZDF 2020.