Kapierfehler - Neurodivergenz und Schule

92 - PDA: Vermeidung von Anforderungen - Rebecca Bustamante

Corina Elfe Season 2 Episode 42

Ein wunderbares Gespräch mit Rebecca Bustamante, systemische Familientherapeutin, über PDA (Pathological Demand Avoidance oder Persistent Drive for Authonomy) - ein noch wenig bekanntes Profil innerhalb des Autismus-Spektrums, das zu extremer Anforderungsvermeidung führt und oft zusammen mit ADHS auftritt.

• PDA-Kinder wirken in der Schule oft angepasst und leistungsstark, explodieren aber zu Hause mit extremen Wutausbrüchen
• Maskieren kostet enorme Ressourcen und führt langfristig zu Erschöpfung und Burnout
• Anforderungsvermeidung betrifft auch selbstgewählte, eigentlich freudvolle Aktivitäten
• Konventionelle Erziehungsmethoden mit Konsequenzen verschlimmern die Situation meist
• PDA wird an drei typischen Altersstufen erkennbar: Kindergartenalter, Grundschule mit Schulverweigerung oder erst bei Jugendlichen/jungen Erwachsenen
• "Pick Your Battles" und andere Panda-Strategien helfen im Umgang mit PDA-Kindern
• Radikale Akzeptanz ist notwendig, wenn ein Kind im Burnout-Zustand keine Anforderungen mehr bewältigen kann
• Der Weg zurück in den Schulalltag erfordert Geduld und darf nicht zeitlich fixiert werden

Rebecca findet ihr auf Instagram

Danke liebe Rebecca!! Das Gespräch hat mir sehr viel Spaß gemacht!

Am 14. Juni gibt es eine Fortbildung MIT oder OHNE Workshop zum Thema AuDHS in der Schule. Hier kannst du dich weiter darüber informieren.


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Ich komme auch an deine Schule und bilde das gesamte Kollegium zu den Themen ADHS, Autismus & herausforderndem Verhalten in der Schule weiter!

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Liebe Grüße,
deine Corina

Speaker 1:

Musik. So also, einen wunderschönen guten Morgen wünsche ich euch allen. Guten Morgen, frau Elfe. Untertitelung des ZDF 2020. Ich spreche heute mit Rebecca Bustamante. Ihr findet sie auf Instagram. Guckt mal unten in die Showotes, da ist ihr Insta-Profil verlinkt.

Speaker 1:

Und wir sprechen heute über PDA Endlich mal ein intensives und langes Gespräch zum Thema PDA. Wenn du keine Ahnung hast, was es mit PDA auf sich hat, warte es kommt. Wir erklären das dann auch irgendwann. Für jetzt starten wir einfach direkt rein in die Folge. Und falls du zeitnah dir das anhörst also passend zum aktuellen Datum es gibt am 14. Juni eine Fortbildung bei mir zum Thema AUDHS in der Schule, und wir werden viel über AUDHS auch sprechen, weil das im Kontext PDA einfach wichtig ist, das auch zu nennen Dann guck mal bei mir. Ich verlinke den Kurs auch unten. Es gibt auch was zu AUDHS bald. Ich wünsche dir jetzt ganz viel Spaß beim Hören. Nochmal, wir gleiten direkt rein in das Gespräch. Aber alle Infos, die du brauchst wer sie, wer Rebecca ist, was sie macht und was PDA ist und so weiter werden wir dann im Laufe des Gesprächs besprechen. Ich schicke dir ganz liebe Grüße und wünsche dir viel Spaß beim Zuhören.

Speaker 1:

Und wenn wir ernst nehmen und verstehen, wie PDA ist, nämlich dass Anforderungen oder also so der erlebte Verlust von Kontrolle eine Panikreaktion auslöst und alles sehr intrinsisch geschehen muss, dann ist so eine erzwungene Beziehung zum Therapeuten ja auch nochmal eine Anforderung, und deshalb ist mein Ansatz immer, halt zu gucken ja, wäre es nicht toll, wenn die Eltern mit mir arbeiten? ne, und da setze ich dann häufig an. Ich meine, kinder können auch mit.

Speaker 1:

Ne, ist ja klar, wenn die da Lust drauf haben, und wenn das, wenn dann die Sitzung so läuft, wie das Kind das will, weil das ist dann halt bei mir einfach so Sache. Und dann sage ich auch, wenn dann Schluss sein soll, dann heißt das halt dann, und dann Schluss sein soll, dann heißt das halt dann. Und was müssen Eltern denn wissen? Also, ich sehe das genauso wie du. Ich glaube, dass es total wichtig ist, dass Eltern von Kindern, die in einem Burnout sind, egal welcher Art, dass die unbedingt Unterstützung brauchen, ganz dringend, fast mehr als die Kinder. Aber vielleicht ist es nicht jedem klar, warum da jetzt gerade die Eltern so in den Fokus gerückt werden müssten. Eigentlich, ich sehe das so, weil wir ja, natürlich also ich.

Speaker 1:

Das Bild ist für mich eigentlich mehr oder weniger wie so ein Rahmen Unsere Gesellschaft hat so einen richtig starken, festen Rahmen, und wenn wir damit konfrontiert sind, dass das Kind in diesem System einfach nicht zu integrieren ist, auch bei allem, was wir Gutes machen und wollen und wie wir führen und sonst was und drücken und ziehen und auch loslassen, aber es hilft halt nichts. Es passt da nicht hin. So wie das ist, müssen Anpassungen für das Kind gemacht werden, damit es passt.

Speaker 1:

Und ich denke, da stoßen wir automatisch immer daran, was wir eben gerade hatten, was wir als Kinder erfahren haben, also wie mit uns umgegangen wurde, wie unsere Eltern mehr oder weniger eigentlich gedacht haben, dass es funktionieren muss oder dass wir funktionieren müssen. Und es lief halt häufig doch auch über Anpassung einfach. Und ich denke, wir sind ja schon eine Generation weiter, dass wir die Sachen hinterfragen, dass wir halt einfach sagen wollen ja, ich begleite dich mit deinem Bedürfnis, und ich sehe, da ist was über, also etwas groß. Groß, das wird ich fast, vielleicht auch gar nicht möglich ist, wenn ich dich ernst nehme, ja, wenn ich dich nicht spreche, so.

Speaker 1:

Und dann führt es dazu, dass ich bei mir ansetzen muss und fragen muss ja, was ist denn eigentlich wirklich wirklich wichtig? und da geht es wirklich ans Fundament, da geht es wirklich an die Werte Was gehört zu mir als Mensch? Und auch vielleicht auch wirklich diesen Filter draufzusetzen, was wurde mir vermittelt, fühlt sich aber wirklich eigentlich mit meinem tiefen Inneren gar nicht wahr an, also nicht richtig für mich. Das mag für jemand anderen richtig und wichtig sein, aber nicht für mich. Und das ist ja schon eine echt tiefe Arbeit, die aber letztendlich auch befreit und die Türen öffnet, dafür Wege zu finden und sich einzusetzen dafür, dass mein Kind halt eine Anpassung bekommt in der Schule oder im Leben, halt einfach klar. Also, das Kind kann nicht zur Schule gehen, das ist und war, das geht halt nicht. Dann müssen wir weiter deklinieren, und die Eltern sind halt die, die die Entscheidung treffen letztendlich, und sie sind auch diejenigen, die aushalten müssen, dass über sie gesprochen wird, meistens ja nicht positiv. Das ist ja schon auch krass, mit was für Vorurteilen dann diese Eltern konfrontiert sind.

Speaker 1:

Schon alleine, wenn ein Kind nicht mehr in die Schule geht, und wenn das jetzt eben nicht offensichtlich chronisch krank ist, sichtbar chronisch krank ist, dann bist du ja nur in der Rechtfertigungsspirale. Ja, das ist schon ein Thema. Es sind ja wirklich krasse Dinge, die passieren. Schulabsentismus ist ja dieses Riesenthema. Dann kommen Bußgelder, dann ist dann irgendwann die Auseinandersetzung mit Schulämtern, mit Jugendämtern, mit den Lehrern.

Speaker 1:

Das ist ja eigentlich so, glaube ich, wenn man neurodivergente Kinder hat oder den Verdacht hat, dass das so ist, oder wenn die ersten Konflikte so auftauchen, dann ist ja die Kommunikation mit den Institutionen eigentlich sowieso ein Nebenjob.

Speaker 1:

Also das zieht einfach ganz viel Energie. Und ich merke halt auch in der Therapie, in den Sitzungen ich liebe das, und ich bin total dabei, in die Tiefe zu gehen therapeutisch aber es sind sehr, sehr viel beraterische Anteile in den Sitzungen einfach Thema, weil es gar nicht anders geht, weil die oben aufliegen, und die müssen halt erstmal also alles, was alltagspraktisch und akut ist, muss halt behandelt werden, und da geht es tatsächlich um Kommunikation, um Kommunikationsstrategiebesprechungen, so ja, dass man da tatsächlich wirklich auch Sparrs partner ist, sozusagen. Das gehört mit dazu, und mit zeit kommt es dann, dass man erst mal tiefer kommt an diese fundamentalen sachen. Ja, aber dieser leidensdruck, der auf den eltern, oder der druck generell von außen, ist halt riesengroß, und wenn man das dann halt einfach noch sieht, dass die pflegend sind, dass die in einer Weise pflegend sind, die wirklich von Zeitumfang her eigentlich fast 24 Stunden beträgt, dann ist das einfach massiv, und es lädt irgendwie auch so wahnsinnig dazu ein, auch im Helfersystem irgendwie den Wunsch also, den ich habe zu adressieren, zu sagen bitte kommt weg von dem, es gibt den einen richtigen Weg, oder ich weiß, wie es richtig ist.

Speaker 1:

Das haben wir schon dreimal oder fünfmal oder 15mal so gemacht, und da war das gut, das wirklich einzuladen zu gucken. Ja, wir finden Lösungen, aber wir finden Lösungen, wenn wir die Eltern ernst nehmen, wenn wir nicht nur unsere Perspektive man hat nicht das ganze Bild wenn wir wirklich akzeptieren, dass das eine Perspektive ist und dass es noch unterschiedliche gibt, dann kriegen wir ein besseres Bild, wenn wir alle anfangen und uns auf Augenhöhe da begegnen. Also du hattest es vorher gesagt, da habe ich die Aufnahme noch nicht angehabt, rebecca. Jetzt habe ich sie angemacht, weil wir einfach so viel schon über das Thema sprechen. Wir sprechen jetzt über PDA. Du hattest mir vorher schon mal gesagt, wie du überhaupt dazu gekommen bist. Kannst du das nochmal ganz kurz sagen, weil das noch nicht in der Aufnahme drin ist? Und ich finde das wichtig, dass man weiß, wieso du dich so mit diesem Thema beschäft.

Speaker 1:

Familientherapeutin, beruflich tätig und hatte mehrere Familien, die mir berichtet haben, dass sie Kinder haben, wo das Erleben im Alltag sehr, sehr konträr ist, und zwar gehen die in die Schule, sind sehr ambitioniert und ehrgeizig und auch so ein bisschen perfektionistisch und sind sehr sozial angepasst, und es läuft super. Und dann kommen sie nach Hause, und zu Hause gibt es ganz, ganz viele schlimme, schlimme Konflikte Und sehr, sehr starke Wutausbrüche, lange Wutausbrüche, und das kommt ihnen komisch vor, und das beschäftigt sie schon lange. Und dann haben wir ganz, ganz viel gearbeitet an Glaubenssätzen und an eigenen traumatischen Erfahrungen und so weiter und so fort, und irgendwie lief das nicht nach. Also, ich hatte da irgendwie so den Ansatz, ja, das ist bestimmt traumatisch, und natürlich, kinder können auch Trauma schon erfahren haben, und habe da auch immer Hinweise gesucht und auch gefunden Und habe wirklich viel gemacht.

Speaker 1:

Und irgendwie war ich aber auch dann ständig auf der Suche. Dem geht es auch so. Man hat ja dann so einen Fokus, und dann sucht man so. Und bin dann auf PDA gestoßen Und dachte so, das passt ja wirklich ganz genau. Bis dato hatte ich von Maskieren noch nie was gehört. Ich wusste nicht, dass es das gibt, und bin dann eigentlich auch bis dato dann immer ausgegangen davon, dass das Umfeld immer verantwortlich ist für das Verhalten, was gerade gezeigt wird. Also sagen wir, wenn in der Schule perfekt sich benommen wird, dann ist in der Schule alles gut. Wenn zu Hause irgendwie alles Chaos ist und alles fliegt, dann muss ja zu Hause irgendwas sein.

Speaker 1:

Und diese Tatsache, dass es auch das gibt, dass man maskiert, hatte ich noch nicht auf dem Schirm. Und das Krasse ist ja, dass ich das selbst jahrelang gemacht habe Und dass ich das selbst jahrelang gemacht haben und dass ich selbst für die fahrt für die vermutet, aber halt nicht die externalisierende form, sondern halt die ganz, ganz internalisierende form. Das gibt es ja auch. Also, falls das so wäre, dass ich hätte, wäre das eins, was total nach innen geht, was garantiert null niemandem auffallen würde. Aber im Endeffekt war es dann wie so ein Filter oder eine Brille, die ich dann aufgesetzt habe, und habe es mehr aus dieser Brille gesehen, und viele Dinge wurden dann einfach total klar Oder waren erklärbar.

Speaker 1:

Diese zwei Formen, das PDA, das nach außen gerichtet ist, versus das, was nach innen gerichtet ist, die würde ich nachher gerne mit dir noch einmal kurz spezifisch anschauen, dass auch Familien oder auch Menschen, die zuhören, das ein bisschen besser begreifen, wie man das vielleicht erkennen kann, dass das eine Rolle spielen könnte. Dieses Bild, das du jetzt gerade gezeichnet hast, das resonierte vielleicht auch in dir, weil es was mit dir zu tun hat. Also ich habe manchmal die Vermutung, wir verkappst Neurodivergenten, die das gar nicht wussten, dass sie Neurodivergent sind, oder das vielleicht auch gar nicht wissen, dass sie Neurodivergent sind. Wir lesen dann so eine Fachliteratur oder hören uns dann so einen Vortrag an oder hören dann jemanden darüber sprechen oder lesen, dann hören uns dann so einen Vortrag an oder hören dann jemanden darüber sprechen, der sich da seit vielen Jahren mit auseinandersetzt, und denken dann halt mal, klingt für mich total logisch, weil es nicht so 100 Prozent anders ist von dem, was wir selber erlebt haben, sondern irgendwie passt es ja in unseren Alltag.

Speaker 1:

Oh, warte mal kurz, ich kenne das auch, und was ich auch so interessant fand gerade war, dass du gesagt hast, du dachtest immer, das Umfeld ist verantwortlich für das Verhalten. Und ich denke das immer noch. Ich denke, das ist schon so, das ist auch so, nur dass das Verhalten ja eben nicht immer passt zum Umfeld. Also, wenn das Umfeld schädlich ist für die Person, kann eben dieses super hyper angepasste genau das zum Ausdruck bringen. Exakt Und umgekehrt. Wenn jemand so richtig ausrasten kann und darf, dann bedeutet das, dass das Umfeld sicher genug ist, als dass das geht. Und das ist aber nicht bei allen so.

Speaker 1:

Bei manchen ist es ja dann doch andersrum, dass sie in einem kritischen Umfeld rasten und in einem guten runterfahren und so Exakt, und das angepasst oder das sozial, also das super mitlaufen muss ja nicht heißen, dass es denjenigen gut geht. Ja, ja, also, ich mag, also, ich denke, ich habe als kind wahrscheinlich immer total eigentlich in mir und gewirkt, weil, aber da war halt nicht viel, und da war aber die welt los in mir. Ich habe eine reiche Innenwelt, die halt aber nicht nach außen getrunken ist, und wahrscheinlich hätten viele gesagt du bist da alles zu bock, und das ist es auch. Und sozial angemessenes Verhalten von außen muss ja nicht immer bedeuten, dass derjenige das auch in dem Moment so fühlt und macht, weil er das so fühlt und weil er damit übereinstimmt. Es kann halt einfach nur mal sein, dass er sagt, ich mache mir gerade die Welt leicht und passe mich einfach an. Ja, also, es ist total wichtig, weil genau das erlebe ich als Lehrkraft eben viel.

Speaker 1:

Die Kinder, die sind in der Schule wirklich total sozial angepasst, lieb, leistungsfähig, aufgeschlossen, man würde das nicht vermuten. Und dann berichten Eltern, dass es zu Hause halt überhaupt nicht gut ist. Und wenn wir hier nicht richtig zuhören und eben vor allem auch diesen Fehlschluss ziehen, dann muss zu Hause ja irgendwas komisch sein. Dann verpassen wir die Chance zu helfen, genau, und ich finde halt, man darf immer sich selbst auch einladen, einen Schritt zurück zu gehen und zu sagen aha, interessant, diesen Gedanken habe ich jetzt, aber wer weiß.

Speaker 1:

Also, es ist wie so eine Hypothese, ich weiß das aber doch nicht. Ich bin da neugierig, weiß also, es ist wie so eine Hypothese. Ja, also, ich weiß das aber doch nicht. Ich bin da neugierig drauf, ob es so sein könnte. Es könnte so sein, und ich denke, wir sind schon recht.

Speaker 1:

Also, das System ist häufig schnell dabei, irgendwie zu sagen, ich leite das daraus ab. Das war ja immer so, das war schon dreimal so und gar nicht wirklich so. Diese Feinheiten noch mitzunehmen, ja, ganz wichtiger Hinweis, danke Klar. Und Verhalten denke ich halt gerade institutionell. Also wenn man in Schule oder in Kita ist, man sieht tatsächlich ja das Verhalten und leitet daraus was ab. Man kann ja aber nicht in den Menschen reingucken, ins Hirn und ins Nervensystem Und wie da gerade die Belastbarkeit sozusagen ist, die Fragilität ist.

Speaker 1:

Und ich glaube, das aus dieser Nervensystemsperspektive zu sehen, ist auch noch mal sehr, sehr wertvoll, weil das einem eröffnet, dass man es nicht als bewusstes, gezieltes Verhalten oder Manipulation oder so sieht, sondern dass man es nicht als bewusstes, gezieltes Verhalten oder Manipulation oder so sieht, sondern dass man es so sehen darf, dass es eine Reaktion des Nervensystems ist, die vielleicht überbordend ist, weil heftig, und gleichzeitig was ist, wogegen derjenige jetzt nichts machen kann, weil es einfach sich entlädt, wie so ein Kippschalter einfach umgelegt wird und im Endeffekt auch nur sich entladen kann, wenn man sich sicher fühlt. Ich kenne ein Kind, das immer die ersten vier Wochen, wenn es irgendwo in einer Institution neu ist, maskiert und dann sich so angekommen fühlt, und dann fällt die Maske ganz krass, und dann fliegt auch da alles Ja, und dann kommt plötzlich ein was ist jetzt los? Dabei weiß man auch, dass neue Situationen, neues Umfeld, neue Menschen ja immer erstmal das Gehirn in einen, also ein neurodivergentes Gehirn zumindest in einen Zustand bringt, der dazu führt, dass man ein bisschen besser funktionieren kann. Auch Also kommt dazu beides.

Speaker 1:

Die Angst vor dem Neuen macht auch, dass ich meine Stressreaktionsstrategie welche auch immer das ist, dass die halt oft ausfährt, und wenn das Masking ist, dann ist das Masking. Aber auch meine Fähigkeit mitzuarbeiten, meine Fähigkeit, mich zu konzentrieren und an Sachen zu denken und nichts zu vergessen, auch die ist ja oft erstmal besser ausgeprägt in diesen neuen Umgebungen. Meine Kinder sind jedes Schuljahresbeginn, das läuft die ersten Wochen super, und auch für mich als Mutter, wenn ich das begleite. Ich bin dann auch wieder so viel motivierter, das gut zu begleiten und strukturiert und mich an meine eigenen Regeln zu halten, die ich da aufstelle, was Schulranzenpacken angeht und so weiter, und das schleift dann einfach. Irgendwann schleifen sich dann wieder so diese ganzen weiß ich nicht Störungen, halt, exekutive Funktionsstörungen schleichen sich dann wieder ein, weil es halt einfach nur noch Alltag wird.

Speaker 1:

Ja, ja, genau, da kommt so einiges dann zusammen, auch wieder multifaktoriell, was dazu führt, wie man sich ja, wie man sich irgendwie hält, in sozialen Settings denke ich, ja, und jetzt dieses nach innen und nach außen gerichtete, also PDA erstmal gibt ja zwei verschiedene Übersetzungen ne, das eine ist das Pathological Demand Avoidance und das andere ist das Persistent Drive for Autonomy. Du sagst, es hat viel mit dem Nervensystem zu tun und mit Anforderungen. Was ist da genau los? Weil ich gehe jetzt einfach mal davon aus, es gibt Menschen, die haben von PDA noch wenig gehört, die jetzt trotzdem zuhören.

Speaker 1:

Ja, genau, das ist ja auch wirklich etwas, was sehr neu ist und was auch wissenschaftlich noch nicht sehr erforscht ist. Das heißt, es gibt wenige Studien, und es gibt auch gerade in der deutschen Forschung sehr, sehr kritische Autismusforschung, sehr, sehr kritische Stimmen, und deshalb in der Beratung sage ich immer, oder in der Therapie sage ich immer, dass es doch gut ist. Man schaut sich mal einfach das Verhalten an oder das an, was man sieht und was man, womit man lebt, sozusagen, und das lässt sich ganz gut. Also, das PDA-Profil, verhaltensprofil, so nennt man. Es, wird zusammen mit Autismus verortet.

Speaker 1:

Also, es ist ein Profil auf dem Autismus-Spektrum, und wir wissen ja aber auch, dass Autismus sehr, sehr häufig mit ADHS zusammen vorkommt. Das ist natürlich noch relativ neu, weil es ist noch gar nicht so lange, dass die beiden überhaupt zusammen diagnostiziert werden können. Das heißt auch, da kann es sein, dass man in der Fachwelt noch auf Skepsis stößt, wenn man das so anspricht, anspricht. Aber ich finde so diese Audi-HS-Lasicht, die trifft das ganz gut. Also, ich sehe häufig diese beiden Neurodivergenzen zusammen und dann noch etwas, was man PDA-Verdacht nennen könnte. Dort würde ich es verorten.

Speaker 1:

Und beim Autismus haben wir ja eine Anforderungsvermeidung, die häufig stattfindet. Mittlerweile ist das ja auch so. Die ICD-11 ist ja schon gültig, ist das ja auch so. Die ICD-11 ist ja schon gültig, wird aber ab 2027 diagnostisch sozusagen erst zwingend verwendet werden müssen, und dort kann man dann unter der Autismus-Diagnose, autismus-spektrums-diagnose noch die Anforderungsvermeidung mit kodieren und das maskieren.

Speaker 1:

Und ich glaube, wenn wir uns darüber unterhalten, wie man das abbilden kann, diagnostisch ist das der Weg sozusagen. So kann man PDA im Endeffekt diagnostisch auch Fachpersonal, psychiatern gut erklären, weil im Endeffekt, was ist es? Was sehen wir? Wir sehen, dass Kinder oder Menschen die Anforderungen des täglichen Lebens vermeiden, und das ist zum Beispiel die Hygiene, das ist die Nahrungsaufnahme, viele auch Schlaf, also nicht einschlafen können. Oder halt auch.

Speaker 1:

Ich arbeite auch mit Teenagern, die wirklich sagen, schlaf ist eine Anforderung für mich. Also da geht null, möchte ich nicht. Und das geht dann innerlich dagegen. Und ich glaube, das ist noch nicht mal so, dass die also ich glaube, das ist immer so ein ambivalentes Gefühl, weil sie wissen natürlich, dass sie es müssen. Also das ist vom Kognitiven schon so, dass sie wissen, wenn ich nicht schlafe, dann bin ich morgen total platt. Und gleichzeitig ist, was instinktiv ist, was sagt, dagegen Kann ich nicht, geht nicht mehr.

Speaker 1:

Und das sind so wirklich Dinge, um die Liste fortzusetzen es werden auch Dinge vermieden, die man sich selbst ausgesucht hat und die auch selbst Freude machen. Also geliebte Hobbys, die halt einen regelmäßigen Termin haben, können nicht mehr ausgeführt werden, weil das zu einer Anforderung geworden ist, und die Anforderungen werden vermieden, manchmal halt auch. Also da werden interessante und clevere Auswege gefunden dafür. Das ist nicht so, dass gleich das Geschrei los kann sein, aber dann wird halt gesagt nö, ich kann jetzt nicht gehen, ich kann jetzt nicht laufen, weil meine Beine sind kaputt oder so, und das ist natürlich nicht. Nicht laufen, weil meine Beine sind kaputt oder so, und das ist natürlich nicht so. Aber genau, beine sind kaputt, und man muss das halt. Aber auch, weil das sind ja alles so.

Speaker 1:

Situationen, die kennt vielleicht auch jedes Elternteil von seinem eigenen Kind, dass ein Kind mal sagt nein, ich kann das jetzt nicht, weil meine Beine sind jetzt kaputt, das sind ja so kindliche Ausreden. W, weil meine Beine sind jetzt kaputt, das sind ja so kindliche Ausreden. Wichtig ist ja immer zu begreifen das gilt auch für ADHS und Autismus, weil in jedem von uns steckt auch mal autistisches Verhalten oder ein ADHS-Verhalten drin, nur nicht immer und nicht in der Fülle. Also bei einem Kind, dem man jetzt eben dieses PDA nicht offiziell diagnostizieren kann, aber wo man vermutet, dass das PDA eine Rolle spielt, ist das ja immer ein Thema, immer. Ich habe da ein Kind begleitet, ein PDA-Kind, das, um mal so ein Beispiel zu machen, das meinte, es friert und wollte eine Jacke.

Speaker 1:

Jetzt gab es aber diese Jacke nicht, und es gab eine andere Jacke. Jetzt gab es aber diese Jacke nicht, und es gab eine andere Jacke. Also wir waren unterwegs, und diese andere Jacke, die war jetzt aber nicht die Jacke, die sich dieses Kind vorgestellt hat, und das war den ganzen Tag ein Thema, und es konnte nichts anderes mehr gemacht werden, weil es brauchte jetzt eine Jacke, aber die ging nicht. Und wenn man das nicht ernst nimmt, also dann weiß ich nicht. Es gibt viele, die ziehen dann ihrem Kind einfach diese Jacke an.

Speaker 1:

Das würde da zu einem absoluten Meltdown führen. Das würde gar nicht gehen. Und umgekehrt. Aber wäre es genauso schlimm gewesen zu sagen, dann setzen wir jetzt das Programm aus, weil das Programm war ja wichtig, exakt ja, und so ist das den ganzen Tag ein Thema. Aber du kannst wirklich gar nichts tun, außer das auszuhalten, dass das jetzt den ganzen Tag ein Thema ist. Ja, also, so habe ich das jetzt zum Beispiel mal den ganzen Tag lang erlebt und natürlich auch viele Berichte und so weiter mitbekommen von anderen, und natürlich auch viele Berichte und so weiter mitbekommen von anderen.

Speaker 1:

Das ist schon etwas, was wir verstehen müssen, wenn wir über PDA sprechen. Es betrifft sehr viel Zeit im Alltag hättest, dann gibt es die unterschiedlichsten Arten und Weisen, wie Menschen das analysieren, interpretieren und für sich dann auswerten. Da kann es das. Hätte jemand drauf gucken können und sagen können boah, diese Eltern haben die denn bei dem Kind alles schon durchgelassen.

Speaker 1:

Das ist ja komplett. Also, das war es ja. Also ich hätte dem ja schon längst die Jacke angezogen. Zwei Minuten später hat er das vergessen, und das ist halt so. Das ding hat, dann nämlich nicht. Ja, und es wird immer so das leicht der fall, dass man dann von außen irgendwie urteilt und aber diese gesamte, das gesamtbild hat, einfach nicht hat. Und deshalb habe ich vorhin gesagt, diese, diese Einladung an einen selbst zu sagen, ist das eine Hypothese. Ich weiß nicht, wie das ist, ich habe das volle Bild nicht.

Speaker 1:

Und an die Fachleute halt immer so bitte die Eltern schon auch sehr, sehr ernst nehmen in dem, was sie berichten, weil ich glaube, das ist schon an sich dann also ich meine, das ist ja schon toll, dass jemand dann den Tag noch bestreiten konnte, also dass es den Tag zwar in Anführungszeichen herausfordernd war, das zu hören, also für die Umstehenden, für das Kind, ja sicherlich auch, als es eine herausfordernde Situation für alle war, aber gleichzeitig war man ja unterwegs, oder man konnte das noch machen. Es kann auch so ausgehen, dass dann alles im Eimer ist und dass das wirklich dann für den Tag gelaufen ist. Und das muss man halt den Eltern dann halt auch wirklich auf ihre Schultern packen, dass sie tatsächlich wirklich sich dann darauf einstellen, weil sie es nicht tun, dass die komplette Disregulation irgendwie geschieht, und dass sich dann, je länger man nicht reguliert, dann halt auch rauszieht, wie lang so eine herausfordernde Situation dann halt nicht eingefangen werden kann. Jetzt kenne ich ja diese Familie zum Beispiel gut, und ich als Begleiterin weiß ja, was die schon alles gemacht haben. Ich weiß ja, dass die schon mit versucht haben, mit sehr konsequent und frühen Ansagen und alles vorausschauend planen und immer sich an alles halten, was man gesagt hat, Also das, was einem ja so empfohlen wird, wie man mit Kindern umgeht, die so mal in einer Trotzphase sind ein bisschen bockig, da musst du halt einfach mal dein Ding durchziehen.

Speaker 1:

Haben die alles ja versucht, hat es ja immer nur noch schlimmer gemacht. Ja, und das ist ja ganz lustig, weil ich bin ja so, ich bin ja selbst so komme ich von der Family Lab Grundlage und habe immer so Gleichwürdigkeit, integrität, eigenverantwortung und Authentizität, das sind so meine Werte und alles immer auf Augenhöhe gemacht. Und ich habe halt mein dritter Sohn ist ja, ich glaube, der ist Audi HSler und hat auch eine ordentliche Schippe Anforderungsvermeidung mit dabei, und ich bin immer auf augenhöhe mit meinen beiden großen strafen, belohnungen, konsequenzen, alles gab es nicht so, sind sehr so von außen soziale menschen, glaube ich, aus geworden, ist nicht empathie los, ist draus erwachsen, aber bei ihm war ich manchmal auch so am rennen am ende, dass ich so, ich so gedacht habe, ist das alles falsch gewesen, was ich mit den beiden anderen gemacht habe? Ist es dann tatsächlich so, dass ich jetzt mal so richtig durchledern muss und so richtig so ansage, und wenn die Struktur kommt, dann wird das schon irgendwie gehen, und habe mich wirklich erwischt, dann Sachen aufzuprobieren? Einfach mir nicht. Und da gibt es wieder der Kreis Einfach dieses ich bin eine schlechte Mutter, ich habe es nicht gecheckt, Ich habe nicht alles irgendwie möglich gemacht für mein Kind, um es dahin zu führen oder zu fördern oder zu erziehen, dass es ankommt, dass es klarkommt, dass es sich wohlfühlt, so dieses Ding.

Speaker 1:

Und da kriegt man, ich glaube, auch Experten, selbstexperten, die eigentlich Rechtswiderhaltung kriegt man nochmal so, weil es sich immer hinterfragt, und da denke ich halt so Eltern tun ihr Bestmögliches. Also das Vertrauen, ich glaube, die muss man wirklich wirklich suchen, die das nicht machen wollen, also das gebe ich wirklich so, so gerne Einfach dieses Vertrauen raus, dass die Eltern einfach nur das wollen, was gut ist für ihr Kind, und das richtig machen wollen, einfach. Und weißt du, ich finde ja immer noch also dieses sehr strenge, logisch konsequente wie auch immer man dann ja mal versucht eine Zeit lang, wenn es nicht läuft, wenn das Kind nicht kooperieren kann, so wie ich mir das wünsche als Elternteil. Ich denke, dass das nicht unbedingt der Weg ist Und dass das aber dann auch wieder im Umkehrschluss nicht heißt, ich lasse mein Kind ständig machen, was es machen will. Also das ist auch so ein Irrglaube, der da in unserer Gesellschaft vorherrscht.

Speaker 1:

Bedürfnisorientiert heißt nicht, mein Kind darf den ganzen Tag einfach nur machen, was es machen möchte, und ich gebe keinen Rahmen mehr vor, sondern ich lasse mein Kind immer alles entscheiden. Das ist doch ein totaler Blödsinn. Die werden total viel werden die geführt sowieso schon. Nur, wenn halt das Kind, wenn bei dem Kind eine Grenze erreicht ist, dann ist es für mich als Elternteil doch wichtig, da mal hinzugucken, warum denn was denn jetzt eigentlich das ist, was mein Kind hier an so eine Grenze führt. Ja genau, und häufig ist es tatsächlich jetzt in der Praxis bei mir so. Also, es gibt so drei unterschiedliche Alterseinstiege, die ich so bemerken kann. Das ist einmal schon in der Kita, also da sind da zwischen drei und fünf, da bemerken halt. Also da kommen häufig Eltern, die sagen boah, das war immer schon irgendwie schwierig.

Speaker 1:

Schreibaby, sensorische Herausforderungen, bereizungen waren schon echt recht früh so bemerkbar. Viele Beratungen, nichts hat wirklich geholfen, und jetzt geht es halt im Kindergarten nicht. Also, es geht nicht insofern, dass das Kind sich nicht trennen möchte, alle möglichen Ansätze der Kita seitens der Kita jetzt musst du mal gehen, dann wird das schon. Setz dich mal durch. Also dann wird ja auch immer so unterstellt, die Mutter kann sich nicht trennen, und so.

Speaker 1:

Aber dann irgendwann wird halt auch eingesehen, dass das halt wahrscheinlich irgendwo eine größere Sache ist, und da ist es halt damit häufig irgendwie. Also da kann man ganz schön arbeiten mit den Panda-Strategien und Glaubenssätze zu hinterfragen, und auch nochmal gucken, wie kann man das Leben irgendwie arrangieren, um darauf irgendwie einzugehen. Gucken, wie kann man das Leben irgendwie arrangieren, um darauf irgendwie einzugehen. Und da hatte ich auch schon ganz tolle Erzählungen von Eltern, wie die Kinder schon mit fünf sagen Mama, ich weiß, wir wollen heute dir nur den Ausdruck machen, aber ich glaube, ich habe mir überlegt, das ist mir ein bisschen viel.

Speaker 1:

Oder so eine Radtour anfangen und dann sagen naja, also Mama, ich weiß, wir wollten mit dem Fahrrad zur Eisdiele fahren, aber ich kann nicht mehr treten, ich möchte bitte jetzt gerne in den Fahrradanhänger, und bitte, lass uns jetzt hier Schluss machen, ich möchte nicht mehr Fahrrad fahren. Und die Eltern dann sagen ja, klar, okay, komm, schließen wir das Fahrrad an, springen im Fahrradanhänger rein, kein Problem, diese Dinge einfach schon so gut umsetzen können, und die Kinder wachsen natürlich dann auch ganz anders auf, das ist klar. Die können dann das halt auch schon, wie man ja schon sieht, sagen Es tut mir gerade zu viel, und sie dürfen das dann auch. Und dann gibt es halt die, wo es halt in der Schule so in der Grundschule schwierig wird, so mit acht, neun, so, wo halt dann der Absentismus einsetzt Oder halt das Burnout sozusagen, also das Kind geht nicht mehr in die Schule.

Speaker 1:

Und da denke ich halt dann so, dass diese Zeit davor, die eigentlich Burnout-Prävention hätte sein können, indem man halt sagt wie ändere ich mein oder wie passe ich das Leben für mein Kind an, da war das Kind wahrscheinlich sehr angepasst, und es lief alles noch, und dann ist es halt in der Grundschule erst letztendlich auffällig, und das finde ich auch immer noch. Da kann man gut arbeiten, man kommt gut rein. Die dritte Stufe ist halt das, was mich am meisten mitnimmt als Therapeutin. Das sind dann die Teenager, also ab 16, 17 bis Mitte 20, die durchs System gewandert sind mit Fehldiagnosen Und zum Teil auch Klinikaufenthalte hatten. Und niemand hat mal auf Autismus geguckt oder AUDHS, weil häufig sind es eher depressive Halten, das sind auch Komamomitäten, klar.

Speaker 1:

Also natürlich ist das dann auch eine Depression, das stimmt. Aber was liegt vielleicht eventuell noch drunter. Und da ist es immer wunderschön, die Eltern auch noch bei mir zu haben, die dann meistens sehr offen sind. Wenn jemand zu mir kommt, dann sind die ja total offen und gucken, was ist denn da gewesen. Da kann man auch viel Trauerarbeit machen Oder auch so auf eine Ebene kommen mit dem Kind, und das ist total schön. Aber es ist halt auch echt krass, was an Leidensdruck, was die schon gemeistert haben. Also ganz, ganz viel Respekt eigentlich dafür, was die schon durchistert haben, eigentlich also ganz, ganz viel Respekt dafür, was die schon durchhaben, sozusagen. Ja, das können wir einfach nicht oft genug sagen, was diese Eltern leisten, ist schon zum Teil echt krass, und auch die Kinder Also in dem Fall, die sind dann halt häufig auch schon dabei, und die sind natürlich dann in so einem Alter, wo die auch schon berichten können, wie es ihnen geht, wenn sie das kräftemäßig packen und wenn es auch ihre Wahrnehmung so zulässt, weil das ja auch wieder zum ersten Mal wir hatten es vorhin ja zu dem, dass man Sachen erst merkt, wenn sie sein dürfen, sozusagen.

Speaker 1:

Also, da klappt sich sowas runter, und man hat eigentlich noch gar keine Worte dafür, und das erlebe ich halt auch häufig. Also, es gibt da noch gar keine Worte. Es gibt nur ein Gefühl, dass irgendwas nicht richtig ist und nicht richtig war und auch nicht mehr so sein soll. Einfach Und genau. Das ist aber irgendwie, als würde man auf einem anderen Planeten aufwachsen, mit sich aber auf einem anderen Planeten, und das ist ja echt ganz schön krass.

Speaker 1:

Ja, und das, was du vorhin sagtest, das wurde dann so. Diese präventive Arbeit, die so wichtig gewesen wäre, zum Beispiel in der Grundschule, die wurde dann verpasst, und ich denke mir, genau das ist ja aber das Thema. Deswegen müssen wir ja mit den Eltern arbeiten, weil die wissen es ja auch nicht besser. Woher sollen sie es denn wissen? Wie viele Eltern wissen denn, wie man also mal losgelöst von PDA, wie man mit einem ADHS-Kind umzugehen hat oder mit einem autistischen Kind?

Speaker 1:

Und dann kommt noch die Kombi ins Spiel plötzlich, die ja total interessant ist, weil die Eltern ja noch nicht mal checken, dass das autistisch oder ADHS sein kann, geschweige denn beides, und dann die genetische Komponente, dass wahrscheinlich man dann über sich selbst auch noch was lernt, ja, und eventuell dann seine eigene geschichte noch aufklappen hat. So klappt hinter einem dann noch mit auf. Und was ist, wenn ich so ein über performer bin als elternteil? was ist denn dann? wie viel mitgefühl habe ich für mein kind, dass dieselben schwierigkeiten hat, die das ich auch hatte, das aber gar nicht so gut performen kann, wie ich das konnte.

Speaker 1:

Und dann denke ich mir als Elternteil ja, komm, aber das war bei mir genauso, und ich musste das halt trotzdem durchziehen, und da hat halt auch niemand, und dann musste ich mich halt doppelt und dreifach anstrengen Statt zu erkennen, dass man eigentlich über seine eigene Kindheit ein bisschen trauern müsste, dass man das so durchziehen musste und das nicht anders gegangen ist Oder vielleicht auch erkennen muss. Ich bin da auch privileoriell, das Ganze zu betrachten, natürlich. Aber Kindheiten haben sich verändert, und ich bin dankbar dafür, dass sich Kindheiten insofern auch verändert haben, dass sie in Familien eine Rolle spielen und dass deren Gefühle eine Rolle spielen und sie eben ernst genommen werden. Was passiert mit so einem Kind, das jetzt zum Beispiel intuitiv mit Panda-Strategien groß wird, weil die Eltern das irgendwie intuitiv gut machen? und dann kommt es in die Schule. Ja, das ist schon ein bedürfnisorientiert groß gewordenes Kind.

Speaker 1:

In der Schule muss schon erstmal lernen okay, warte mal alles, was ich gelernt habe, meine Grenzen kommunizieren, nein sagen, mich für mich einsetzen, das gilt hier nicht mehr. Ja, jetzt hier soziale Dinge lernen. Also sie nennen das ja immer sozial in der Schule. Ich finde das ja so ein bisschen hochgehängt, dass das wirklich sozial sein soll. Also Also, das sind Regeln, aber wirklich sozial ist es ja nicht, zumindest das, was ich sozial verstehe. Also im Endeffekt ist es ich gucke drauf und sehe, jemand verhält sich in der Gemeinschaft rücksichtsvoll. Also es gibt kein Gerämpel, es gibt kein.

Speaker 1:

Jetzt möchte ich aber mal vor, es gibt keine Diskussion und kein Konflikt. Aber das sind natürlich halt einfach Dinge, die passieren. Wenn zwei Menschen zusammenkommen, gibt es halt Konflikte. So ist es. Und ja, und dann clasht es, und dann clasht das was. Oder es wird ja heutzutage auch häufig so in die Schiene geschoben, so nach dem Motto ja, also, der ist zu individuell, es wurde zu individuell auf ihn eingegangen, und jetzt ist er ein kleiner Egoist, so nach dem Motto Jetzt müssen wir mal wieder in die Gruppendynamik, es muss doch besser in der Gruppe funktionieren.

Speaker 1:

Und da denke ich halt auch wieder der Unterschied ist halt der mache ich Sachen, weil ich mich anpasse, oder mache ich Sachen, weil ich mich anpasse, oder mache ich Sachen, weil ich sie wirklich fühle? Und das ist ja auch ganz interessant, wenn die in die Schule kommen, wo die halt da gerade stehen mit der Empathie, also wie Empathie, wie fähig sie schon sind, wirklich empathisch zu fühlen, oder ob das überhaupt, wie das überhaupt ist innerlich in den Kindern. Und da denke ich, ja wäre ganz gut zu gucken und auch einzusehen, dass es wiederum individuell ist, dass gerade neurodivergente Kinder ja auch unterschiedliche Altersstufen in sich tragen. Cognitiv kann er super weit sein, und gleichzeitig ist er aber emotional halt vielleicht noch Kita-Level oder so. Das kommt bei PDA, glaube ich, auch nochmal sehr stark zu tragen, dieses Phänomen. Es wird ja auch vermutet, dass bei PDA-Lern ja auch eine hohe Begabung eine Rolle spielen kann, also dass das häufiger zumindest ist, dass bei Kindern, die eine PDA haben, auch eine hohe Begabung noch dabei ist.

Speaker 1:

So habe ich das gelernt. Stimmt das Ja? So würde ich das auch verorten. Ja, und dann ist es ja so, dass diese Twice-Exceptional-Kids auch Erwachsene. Twice-exceptional bedeutet also, man hat eine hohe Begabung und gleichzeitig irgendwo ein Feld, in dem man Schwierigkeiten hat und Unterstützung braucht.

Speaker 1:

Das bedeutet twice exceptional. Du weißt das, aber ich habe es jetzt nochmal so kurz erklärt, aber dass man ja meistens nur noch entweder diese Begabung sieht und nicht das Problem, oder umgekehrt, man sieht nur das Problem und nicht mehr die Begabung. No-transcript. Also, ich denke also, weißt du, dass die hohe Begabung nicht mehr gesehen wird, weil da jemand nicht empathisch ist?

Speaker 1:

Das meine ich mit umgekehrt genauso. Es wird selten beides gleichzeitig gesehen, und das ist einfach ein Thema. Das ist ein Thema für sehr viele neurodivergente Menschen in der Schule. Ja, und ich glaube, früher also wenn wir jetzt über unsere Entwicklung wahrscheinlich reden wurde halt einfach, wurde der Filter funktioniert, einfach nur drüber gelegt.

Speaker 1:

Also, wenn du funktionieren konntest, irgendwie, ja, dann war doch alles gut. Was hast du da überhaupt für ein Problem? Ja, also, ich meine natürlich, klar ist manchmal schwierig, aber ist doch alles manchmal schwierig, und da war es dann halt letztendlich. Aber ich glaube, es ist ja natürlich in unserer Gesellschaft immer noch so. Es ist alles sehr darauf ausgerichtet, es soll funktionieren, und wie es sich anfühlt, dabei. Ja, ach, gott ist jetzt auch nicht so.

Speaker 1:

Kommst du drüber weg, machst mal so ein bisschen Hirnberatung, lärmberatung, machst mal ein bisschen Therapie, lässt dir mal Hilfe zukommen, nimm mal Hilfe an, wo ich dann auch so denke ja, das ist aber komplexer, als man sieht Einfach Hilfe annehmen, weil das ist dann die richtige Hilfe. Da kann man auch ein ganzes Referat drüber halten, und Da kann man auch ein ganzes Referat drüber halten, und dann wird das schon mit dem. Aber es geht doch, läuft doch alles, hast du doch alles abgehakt, dein Leben ist doch so nur von außen eigentlich ganz gut, kann ja nicht so schlimm sein. Ich habe gerade erst einen Podcast angehört, einen amerikanischen. Ich verlinke ihn gerne unten, wer das gerne anhören möchte.

Speaker 1:

Da ging es um Belohnungen und Strafen im Umgang mit neurodivergenten Kindern, auch um dieses Thema, logische Konsequenzen im pädagogischen Sinne. Und der, der eingeladen war in den Podcast, hat halt gesagt was ist deine langfristige oder was ist dein langfristiges Ziel mit deinen Kindern? Also, das ist etwas, was du dir als Elternteil mal stellen kannst. Langfristige oder was ist dein langfristiges Ziel mit deinen Kindern? Also, das ist etwas, was du dir als Elternteil mal stellen kannst, und aber umgekehrt auch als Lehrkraft Was ist dein langfristiges Ziel mit den Kindern, mit denen du arbeitest? Und jeder, der antwortet ich möchte, dass sie zufriedene, glückliche Menschen werden, die ihr Wissen anwenden können, die sich zurechtfinden im Leben, die empathisch werden und für andere da sind und Freunde finden und so weiter. Das sind ja so große Ziele.

Speaker 1:

Da ist jetzt die große Frage, wie viele Belohnungen und Strafen helfen, um das zu erreichen. Schon allein wenn du mit einem Belohnungssystem arbeitest, ist der Blick ja nicht mehr auf das Miteinander, sondern nur noch auf dich selbst, um möglichst viel davon zu bekommen, Und dann verlierst du doch schon wieder Gemeinschaft. Da erziehst du doch kein Kind dazu, empathisch anderen gegenüber zu sein. Genau, und das ist das, warum ich sage, das ist für mich nicht sozial. Also, es ist für mich absolut nicht sozial.

Speaker 1:

Und es beinhaltet auch immer, dass der andere besser weiß, was für mich gut ist als ich selber. Und ich muss ganz ehrlich sagen, ich muss auf meinem persönlichen Leben erzählen das ist das, was ich präzise, und das habe ich vor meiner Mutterschaft tatsächlich beschlossen, was ich für mich als nicht gut empfunden habe, weil ich super super mich daran orientiert habe, was andere dachten, was der richtige Weg für mich ist, und ich hatte massive Probleme, erstmal rauszufinden, was denn der richtige, was sich für mich eigentlich stimmig anfühlt. Und das war so mit das, was ich am meisten für meine Kinder will, also dass sie sich selbst kennenlernen. Und sich selbst kennenlernen, das kann man nur, wenn einem auf Augenhöhe begegnet wird. Das geht gar nicht anders.

Speaker 1:

Heißt das, dass wir nie Meinungsverschiedenheiten haben? Das heißt es ja gar nicht. Oder dass ich mich nicht durchsetze? Natürlich setze ich mich durch. Ich setze die Macht ein, die ich als Mutter habe.

Speaker 1:

Das bedeutet auch nicht, dass es keine Regeln gibt. Nur, es gibt halt Regeln, die für alle gelten, und die dürfen auch mal gebrochen werden. Dann spricht man aber darüber, ob die Regel noch sinnvoll ist oder ob es eine Ausnahme gegeben hat, aus welchen Gründen auch immer, dass man mal sich nicht an eine Regel halten konnte. Das ist alles wichtig für Demokratiebildung. Ich habe tatsächlich meiner Tochter gesagt was ist denn so der Unterschied? Und sie meint halt ja, manchmal entscheidest du ja trotzdem irgendwie, was du da gerade wolltest.

Speaker 1:

Aber zumindest ich darf immer sagen, was ich dazu finde, und ich werde gehört, und das ist so ja klar. Es ist so, dass wir Macht haben, immer Als Erwachsene verantwortlich. In einem Setting, wo jüngere Menschen dabei sind, haben wir die Verantwortung. Ich bin manchmal total mächtig auf einem Hof hier bei uns zu Hause, da sind die kleinen Kinder am Rumfallen mit ihren Laufrädern und Bobbycars und sonst was alles. Und wenn die anderen Eltern wir gucken dann immer so, und wenn dann halt gerade keine anderen Eltern draußen sind, aber die Kinder noch draußen sind, mache ich dann halt was total Übergriffiges, weil ich sage ihr fahrt nicht eine Runde bis zur Straße, wenn ich hier die verantwortliche Erwachsene bin, sondern ihr bleibt da, wo ich euch sehe, so gut. Wenn ich hier die verantwortliche Erwachsene bin, sondern ihr bleibt da, wo ich euch sehe, gut, dann kann es sein, es kommt zu Konflikten mit anderen Eltern, weil die vielleicht sagen mein Kind darf aber bis zur Straße fahren.

Speaker 1:

Dann sage ich halt, ich bin die Einzige, die hier ist. Da können wir uns dann auch wieder darüber unterhalten. Jede Familie hat unterschiedliche Regeln dafür, wie weit ihr Kind fahren darf. Aber in dem Moment, in dem ich dann die einzige Erwachsene bin, möchte ich bitte gern die ganzen Kinder sehen. Und das ist aber total meins, das ist meins. Ich gehe nicht hin und sage, du musst es genauso machen, zu meiner Nachbarin, weil, das ist der richtige Weg.

Speaker 1:

Nein, das ist meins, damit kann ich gut leben, und da möchte ich mich dann auch gern drüber streiten Oder einen Konflikt haben. Wir reden natürlich da nett darüber, aber dazu kann ich halt stehen. Aber das weiß ich ja nur, weil ich mit mir verbunden sein darf, weil ich mir das erlaube, und weil ich mich nicht daran orientiere, wie machen es die anderen, und nur weil das irgendjemand anders so macht, ist das auch mein Weg. Also natürlich klar, wir orientieren uns an anderen und gucken, was wir gut finden und was gut klappt. Aber ich denke, man darf dann immer auch so bei sich dann das verankern, einfach was man im Außen sieht, oder halt auch über die Worte schmeißen.

Speaker 1:

Wie erklärst du das dann? Also, ich gehe mal davon aus, du erklärst das den Kindern genauso, wie du es hier gerade erklärt hast. Oder Ich bin hier die einzige Erwachsene. Mir ist es wichtig, dass euch nichts passiert, da vorne. Da vorne kann ich euch nicht sehen.

Speaker 1:

Genau, ich muss euch sehen, ich muss euch einfach sehen, ich muss euch sehen können. Und was sagen die Kinder dann dazu? Die meistens, ja, meistens. Also es kommt ja auch daran an, wie man das sagt.

Speaker 1:

Ich sage es halt total überzeugt, und dann machen die das auch. Und wenn einer der Klärkinder hat, da gehe ich halt mit, dann muss ich halt sagen, ich gehe mit, da passiert nichts Schlimmes. Also, da gehe ich halt mit, da muss ich halt sagen, ich gehe mit, da passiert nichts Schlimmes. Ich kenne das genauso.

Speaker 1:

Das ist bei mir im Klassenzimmer auch genau das. Ich entscheide das jetzt, weil ich hier gerade die Verantwortung habe. Und eine Entscheidung treffen, weil ich die Verantwortung habe, ist ja noch mal was anderes, als zu sagen, hier gab es jetzt einen Konflikt, deswegen entscheide ich jetzt, wie du behandelt werden musst, und wie du behandelt werden musst. Nee, das ist nochmal was anderes. Sondern es geht ja darum, ich habe hier meine Regeln, wie ich mich hier mit euch sicher genug fühle, um das zu einem guten Raum zu machen, Und wenn ich das gut vertreten kann und das gut erklären kann, dann haben da meiner Erfahrung nach Kinder und Jugendliche wenig Schwierigkeiten mit.

Speaker 1:

Ja, genau. Also, wenn ich sie nicht sehen kann, ich kann ihnen sagen, da ist eine Auffahrt zur Tiefgarage, da fahren die Autos rein, und wenn die dich nicht sehen auf deinem Robby-Car, weil du weit unten bist, dann kann das sein, dass die nicht reinfahren. Also müsste ich eigentlich mit denen mitlaufen. Nur, es sind ja halt noch andere da, die auch auf der anderen Seite dann rausfahren können. Das geht nicht, das geht einfach nicht, und oft sind die da echt auch so schnell. Dann sagen sie ja, okay, das ist halt jetzt so. Ja, das wollte ich gerade sagen. Und du sagtest jetzt, du musst von dir mal erzählen. Mich interessiert das sehr, weil es kommt schon so ein bisschen durch, dass du sehr stark maskiert hast.

Speaker 1:

In deiner Kindheit Ist das richtig. Ich war der klassische Klassiker super süße, nette Mädchen, das in allem gut war. Also meine Grundschulzeit begann damit, dass ich schon schreiben und lesen konnte. Also, das war so mein Interesse, das habe ich geliebt Geschichten schreiben und so. Also, das war so mein Interesse, das habe ich geliebt Geschichten schreiben und so.

Speaker 1:

Und das erste Elter im gleichen Raum sein, damit die anderen nicht merken, wie schlecht sie sind. Im Vergleich habe ich hier schon im Podcast gehört, oder dass sie nicht weiter nach vorne blättern durften im Buch, sondern bestraft wurden, wenn sie das gemacht haben, wenn sie das gemacht haben, oder oder, oder. Aber es gab wirklich selten bisher jetzt eine Geschichte, wo jemand gesagt hat das war die Grundschullehrerin fand es toll, dass ich schon so schön lesen konnte, und hat das irgendwie eingesetzt. Nee, also, du durftest nicht mehr lesen, aber deine Mutter hat das nicht durchgezogen.

Speaker 1:

Nö, die hat das, der war das egal. Ich habe immer gelesen, lesen war mein Zocken. Ich glaube also, darüber war mein Zocken, darüber habe ich mich reguliert. Das war so mein Ding. Also, ich habe in der Schule maskiert, war super perfektionistisch, und das kam ja bei den Lehrern dann auch immer gut an.

Speaker 1:

Das Einzige war immer mündlich, war immer mein Problem. Warum? Weil ich irgendwie nichts sagen wollte, wo ich nicht so lange drüber nachgedacht habe und was ich so vortragen. Ich wollte das so vortragen, dass es schon so richtig stimmt und dass es Hand und Fuß hat, und dass da nichts dran zu kritteln ist. Und bis das dann so weit war, dass ich mir das ausgedacht hatte, war schon der Unterricht schon wieder weiter Mündlich, war für mich die Hölle. Was ist da in deinem Kopf alles vorgegangen als du. Sagen wir mal, es war ein Thema, du kanntest dich gut aus, du hast das auch verstanden, und du hast überlegt, dir wurde bestimmt häufiger gesagt, dass du dich mehr einbringen sollst.

Speaker 1:

Ja, weil die Note, das war ja dann komplett, also schriftlich alles super, und die Note war aber dann entsprechend schlecht, weil die mündliche Note, das war eigentlich gar nicht vorhanden, und dann ging es halt immer jetzt. Also jetzt die letzte Zeit musst du dich jetzt nochmal richtig mündlich einsetzen. Was passierte da drinnen in deinem Kopf dann? Was waren so deine Gedanken? dann Kannst du dich daran erinnern. Also, ich habe halt gedacht, jetzt geht es erst recht nicht so. Also, jetzt ist ja der Fokus da auch noch drauf, wie soll ich denn das jetzt machen?

Speaker 1:

Und meine Strategie war halt immer, die Hausaufgaben voll, super gut dann zu machen, und dann halt einfach gleich am Anfang mich zu melden und alles vorzulesen, weil da hatte ich ja das abgedeckt, und dann waren die ja auch schon zu reden, meistens Weil gerade am Anfang ein guter Eindruck, das habe ich auch meinem Schuhbegleitungskind damals gesagt einfach die Auswertung vorlesen. Die merken das gar nicht, was du danach sagst. So war das mein Ding. Aber diese Unsicherheit und das Unbequeme sich melden dann drankommen. Also ich glaube, da denke ich manchmal halt auch, dass ich wahrscheinlich ADHS habe, weil ich rufe voll oft. Also ich habe so den Impuls, immer dann gleich zu sagen, was ich weiß.

Speaker 1:

Melden ist so überhaupt nicht meins. Ich glaube, das war es wahrscheinlich auch, dass so die soziale Interaktion, das war für mich voll schwierig. Also ich weiß was, dann mache ich den Arm hoch, dann warte ich, dann komme ich nicht dran. Das ist irgendwie doch schlimm, ja, und dann vergisst du oder du verlierst schon wieder den Faden. Ich habe ja dann auch immer die Antworten geübt in meinem Kopf. Ich war total viel damit beschäftigt, antworten zu üben in meinem Kopf.

Speaker 1:

Das ging mir nicht. Ich kann nicht nicht aus, wenn ich lerne. Das ist so schlimm. Hättest du mich dann zwischendrin aufgerufen, dann wäre nichts rausgekommen oder irgend so ein komisches, was auch immer für ein Wortsalat, aber sicher kein gescheiter Zusammenhang. Oder es war halt dann nicht genug Zeit da, wie du auch gerade schon gesagt hast, nicht genug Zeit da, dass ich genug das geübt habe, bevor ich mich melden kann, um dann das einzubringen. Also, bei mir war das auch immer schwierig.

Speaker 1:

Das ist halt das Problem bei Masking. Das ist ein Thema von Masking und vor allem von Perfektionismus, dass du eben nicht frei bist. Masking bedeutet nämlich, dass du im Stress bist, und da kann dein Kopf nicht gut denken. Das müssen wir begreifen. Dein Kopf kann nicht gut denken, das müssen wir nicht begreifen. Dein Kopf kann nicht gut denken, wenn du stark maskierst.

Speaker 1:

Ja, ja, mein Deutschlerner in der 5. Klasse, ich habe dann tatsächlich beim Abi die Rede gehalten. Ich weiß auch nicht, wie ich dazu kam. Ich glaube, weil die Rede bekommen Nö, das war nicht Jahrgangsbeste, aber so ja, komm, wer macht's denn? Ja, komm, wer macht eigentlich immer alles? so Ja, komm, du kannst es doch, das läuft doch, wenn du das machst. Und dann habe ich die Rede gehalten, Das ging dann auch, aber trug dann natürlich.

Speaker 1:

Ich meine, in der Außenwahl ging doch alles. Bei mir ging immer alles, wenn ich genug Energie da reingesteckt habe. Aber den Tag davor habe ich geheult, irgendwie heulend in meinem Zimmer verbracht, weil der Abistreich so fies war, dass die ganzen Lehrer so sauer auf uns waren. Also, die haben da so die Sau rausgelassen, sämtliche Lehrer irgendwie komplett verärgert, und dann hieß es irgendwie die Lehrer kommen nicht zur Abifeier. Und dann musste noch was gemacht werden, und ich wüsste nicht, was, und es war halt alles so.

Speaker 1:

Es war sehr, sehr unsicher, so die Situation, wie es letztendlich dann wird, ob die überhaupt kommen, ob überhaupt Abizeiten zu überreicht werden, weil die Lehrer so sauer waren und verletzt und alles, und so war das dann, und was es nicht gekostet hat. Es lief dann alles total super, es war Hochglanz. Aber so in der Kammer dahinter war eigentlich im Endeffekt Chaos bei mir zu Hause, so im Internen und nach außen die Maske. Und dann kam ein Deutschlehrer zu mir und meinte so ach, rebecca, das ist ja total lustig, dass du hier stehst und mir Reden gehalten hast. Das ist ja so toll gewesen.

Speaker 1:

Aber in der fünften Klasse habe ich gedacht was stimmt mit der nicht in ihrem Hirn? Schriftlich alles so top, aber mündlich, da kam ja nie was, da kam ja gar nichts raus. Und wenn, dann nur, ich habe mir so gedacht soll das irgendwie, soll das Beatschätzen sein. Jetzt, oh ja, danke schön, das ist gerade voll interessant, dass du das sagst. Also, das ist eine Katastrophe, das ist ja eine Vollkatastrophe. Und das bestätigt ja auch nochmal dein Problem, dass dir immer gespiegelt wurde, mündlich kriegst du es nicht hin dass du dir immer vorgenommen hast ich mache dir jetzt noch das, und dann mache ich noch das, und dann mache ich noch das, und vielleicht kriege ich es dann hin, und dann kommt noch einer und drückt es dir danach noch so rein. Das verstehe ich nicht.

Speaker 1:

Mein Deutschlehrer das war übrigens auch genau mein Deutschlehrer, der kam in der Oberstufe dann mal, weil bei mir war es so, dass ich ab der Oberstufe tatsächlich dann leistungstechnisch ein bisschen besser geworden bin. Ich habe Freunde gehabt, mit denen ich ein bisschen was für die Schule machen konnte, hauptsächlich durch Erklären. Ich konnte denen erklären, und das hat mir total viel geholfen, dass ich dann besser wurde, denen erklären, und das hat mir total viel geholfen, dass ich dann besser wurde. Und dann kam der zu mir und hat gesagt wir hatten gerade Konferenzen, und ich habe gesehen, du bist ja gar nicht so schlecht, wie ich immer dachte.

Speaker 1:

Genau sowas. Ne, ätzend, verstehe nicht, was du. Sollte das ein Kompliment sein? Ich weiß es nicht, aber es hat lange noch in mir gearbeitet, weil ich gedacht habe du bist drei Jahre lang mein Deutschlehrer gewesen, du hast offensichtlich nicht an mich geglaubt. Ja, das ist echt schlimm.

Speaker 1:

Ja, naja also, und umgekehrt. Ja auch in der fünften Klasse da sagt dir dein Deutschlehrer in der fünften Klasse, da sagt dir dein Deutschlehrer in der fünften habe ich gedacht was ist in deren Kopf los? Ja, er hat ja irgendwie recht, da war wirklich einiges irgendwie los in meinem Kopf, aber das klingt so negativ. Er hat überhaupt kein Konzept dafür gehabt. Es gab es ja nicht.

Speaker 1:

Also so Sehe ich das richtig, dass du einfach durchgelaufen bist, durch die Schule. Du sagst, es war alles gut. Du bist aufs Gymnasium, nach der Grundschule, notentechnisch gab es nie riesen Einbrüche. Nö, einbrüche gab es nicht. Mathe, physik, chemie war immer ein bisschen schwierig. Das ging nicht so an mich, der Rest lief irgendwie. Und ja, das war.

Speaker 1:

Bei mir ist das halt so. Wenn ich den Fokus irgendwo drauflege, kriege ich es meistens hin, es sei denn, es ist Mathe, es sei denn, es ist Physik, und es sei denn, es ist Latein. Weil ich musste in meinem Studium Latino machen und da zu Themen so Mittelalter und so, weil ich habe Geschichte, dann studiert, fachjournalismus, geschichteätzlich habe ich häufig, wenn ich meinen Fokus auf was richte, setze ich halt alles ein über die Grenzen und kriege es irgendwie gebacken. Wann war das das erste Mal, dass du das so für dich verstanden hast? Du hast ja vorher berichtet. Du hast irgendwann verstanden, dass du sehr viel tust in deinem Alltag, was so über deine Grenze hinausgeht. Und wann war das ungefähr, dass du das so für dich verstanden hast?

Speaker 1:

Boah, spät Nach dem Studium? Naja, ich weiß es nicht, weil eigentlich glaube ich, so unbewusst habe ich es immer schon gewusst, weil ich immer also ich war ja nie so lange in der Schule. Also ich glaube, wenn ich so einen Schultag gehabt hätte, wie die heute die Schultage haben, mit Essen und dann noch Nachmittag, und so wäre ich komplett zugrunde gegangen, da hätte ich wahrscheinlich einen Burnout gehabt. Aber ich war halt dann immer mittags zu Hause, und dann war ich ratzfatz in meinem Zimmer, und dann war ich den restlichen Tag, ich habe noch Klavier gespielt, so ein paar kleine Sachen, aber ich war in meinem Zimmer eigentlich, und dann habe ich gelesen und irgendwas gemacht, aber ich war total am Erschöpfungszustand ausgleichen.

Speaker 1:

Und ich glaube das habe ich schon gecheckt dass das nicht Standard ist, dass die Leute das so machen, dass die soziale Batterie wesentlich schwächer ist als bei anderen, so, und dass ich halt auch echt viel lese, krass viel lese, viel zu viel. Ne, eigentlich so ne, dass das sowieso eine Flucht ist, viel zu viel lesen, und dass ich halt ja also das habe ich schon immer gemerkt aber dass ich halt so über die Grenzen gehe. Bei mir ist das halt so gewesen. Im Studium gab es dann so eine Krise, weil auch wieder mündlich ich kann schön schreiben.

Speaker 1:

Also mache ich Journalismus. Geschichte liegt mir auf. Das machen wir so zusammen, so, und der Professor war der Meinung, journalismus ist ein Sprechberuf, das ist kein schreiben, ist schön, aber du musst halt irgendwie. Du musst da sein, du musst präsent sein, du musst dich präsentieren. Und die hat mir dann gesagt in so einem Gespräch also, wenn sie so weitermachen, dann werden sie, können sie Bibliothekarin werden.

Speaker 1:

Ja, also, das ist irgendwie, sie müssen rauskommen da, sie müssen mehr sprechen. Also es ging dann gerade so weit Sag mal, das ist doch verrückt, weil du sitzt ja jetzt hier und kannst wunderbar sprechen. Ja, ja, das ist doch total abgefahren. Oder Das bedeutet, du konntest nicht sprechen, weil das Setting offensichtlich dazu geführt hat, dass da irgendwas in deinem Gehirn passiert ist, dass das nicht ging.

Speaker 1:

Genau weil ich wahrscheinlich irgendwo nicht mich selbst hatte. Also, ich war nicht mit mir selbst verbunden, das war alles irgendwie. Ich habe vom Außen gelebt, also ich habe aus dem Außen, also ich habe in Reaktion auf mein Außen gelebt. Also, ich habe zwar schon das, was ich konnte, eingebracht, aber die Signale von außen, was jetzt gewünscht ist oder wie es gemacht wird, oder nichts, ich glaube, das habe ich immer sehr gut empfangen, und das hat mich immer gleichzeitig auch blockiert. Das hat mich immer gleichzeitig auch blockiert. Das nennt sich Masking, was du da beschreibst.

Speaker 1:

Genau, du hast gerade so die krasse Definition von, wie sich Masking im Inneren anfühlt. An. Boah hast du gerade richtig gut erklärt Also, genau das ist es. Du bist nur mit deinem Fokus bei.

Speaker 1:

Wie reagieren die jetzt auf das, was du sagst? Was will die Person jetzt gerade von mir? was will diese Person gerade von mir? wie muss ich mich jetzt hier verhalten? das ist ja das Wahnsinn, was hier an Ressourcen auch drauf geht, in diesem Fokus nach außen. Wow, okay, genau, und dann also bei mir war es halt so. Ich bin ja dann tatsächlich also meine jetzige berufliche Tätigkeit ist ja mein zweiter sozusagen Bildungsweg oder mein zweiter Jobweg. Der erste war halt in die PR, und dann war ich in der Unternehmenskommunikation.

Speaker 1:

Das ist auch irgendwie strange. Ne, ja, genau, und da ist es mir halt irgendwann um die Ohren geflogen, tatsächlich aber so richtig existenziell. Das war dann auch mit Burnout und hier mit einem sehr lauten Knall raus aus dem Und dann auch raus aus der Maske, weil letztendlich da fing es irgendwie so an, dass ich, ich wurde so, da war ich aber erst erwachsen, also da war ich schon erwachsen, aber ja, wo ich dann irgendwie so gedacht habe was möchte ich eigentlich, was meine Kinder können sollen? Also, was ist denn mein Ziel, wie du schon so gesagt hast, was ist denn eigentlich mein Ziel, wenn ich Kinder habe? Was soll denn, was möchte ich denen mitgeben? Und was ich denen mitgeben möchte, ist, dass sie sich selbst kennen, wenn sie in die Welt gehen, also dass sie wissen, so bin ich, und das brauche ich, und so ist die Welt, und das will die Welt vielleicht von mir. Und wie kommen wir da so zusammen, dass es mir dabei aber gut geht, dass ich funktionieren kann, aber nicht nur funktionieren zu den Konditionen des Systems, sondern so, dass ich mit mir selbst verbunden bleiben kann?

Speaker 1:

Das ist ein megaschönes Ziel, und ein Unterziel dieses Ziels ist es ganz bestimmt auch, dass du ein Kind hast oder Kinder hast. Du hast ja drei, vier sogar dass du Kinder hast, die natürlich in der Gesellschaft klarkommen, die natürlich die Bedürfnisse der anderen auch wahren, weil jemand, der gelernt hat, dass man Bedürfnisse hat und dass man Grenzen hat, der weiß das automatisch ja auch von anderen. Und so wird man ja in einer Familie mit vier Kindern ihr seid ja also mindestens mal zu fünft. Ich weiß nicht, ob du noch eine erwachsene Person bei dir im Haushalt hast, aber ihr seid ja mindestens mal diese fünf Personen, und ihr müsst ja immer auch die Bedürfnisse der anderen Personen mitdenken. Und als große Familie funktioniert das doch nur, wenn man gemeinsam Regeln festlegt, und das will ich auch, dass das meine Kinder natürlich sollen.

Speaker 1:

Sie funktionieren in der Gesellschaft, und natürlich müssen sie lernen, sich auch zurückzunehmen und nicht die eigenen Bedürfnisse immer über die Bedürfnisse aller anderen zu stellen. Das ist nicht das Ziel, das ich verfolge, dass sie ihre Bedürfnisse immer über die Bedürfnisse aller anderen stellen. Aber es wäre cool, sie wüssten überhaupt, dass sie welche haben, genau, und dass es anderen ja genauso geht. Ich habe das Gefühl, meine großen Kinder jetzt meine Tochter ist 15 und mein Sohn ist 13, die merken das bei ihren Freunden zum Teil, wenn ihre Freunde nicht mit sich selbst verbunden sind und da in so ein Ungleichgewicht geraten. Und das können die dann auch benennen und sagen ja, ja, bei dem ist das momentan so, der ist im Außen sehr abgelenkt und ist nicht so sehr bei sich. Also das ist echt spannend, und genau das ist es. Aber ja, dass man die Feinfühligkeit hat, zu merken, was in dem anderen gerade los ist, und die kommt ja dadurch, weil man das mit sich selbst erst mal haben darf.

Speaker 1:

Ja, ich sehe das auch so. Also, ich sehe das nicht als etwas, was einen gesellschaftsfähigen Menschen ausschließt, ganz im Gegenteil. Ich würde mir so wünschen, dass wir wieder mehr auf die Bedürfnisse anderer achten und nicht nur gucken, dass warum auch immer Regeln durchgezogen werden, sondern dass man mal viel mehr hinguckt, dass wir mehr Verbindung brauchen, mehr Liebe, mehr Unterstützung durch die Gesellschaft. Ja, und weniger Rädchen, die einfach nur machen, was sie machen, weil jemand anders sagt, dass sie das machen. Das sind doch keine Menschen, die selbstbestimmt ihr Leben führen. Ja, und so ein egoistisches Ziel stellen wir gerade noch ein.

Speaker 1:

Was Jasper Juhl halt immer gesagt hat was man sich ja wahrscheinlich irgendwie im Alter dann auch wünscht, ist, dass Kinder wirklich gerne zu Besuch kommen. Ja, dass sie nicht nur kommen, weil man das so macht, weil halt die Eltern sind alt, und die haben da nichts mehr. Also, die verstehen uns zwar überhaupt nicht, und das ist alles total ätzend, aber wir gehen da halt jetzt nochmal eine halbe Stunde hin, weil wir müssen, sondern, dass die halt wirklich sagen ey, klaas, wir haben uns schon lange nicht mehr gesehen. Ich möchte jetzt auch mal wieder Zeit mit dir verbringen, und ich komme jetzt, und wir verbringen Zeit.

Speaker 1:

Ja, das finde ich auch. Ich finde das genauso wichtig, und wie schön wäre das, wenn das in der Schule auch zu den Erwachsenen so eine Beziehung gäbe. Natürlich nicht wie die Elternbeziehung, aber die Realität vieler Kinder ist halt nun mal, dass sie von 7 bis 17 Uhr in einer Bildungseinrichtung sitzen und dass dann die Erwachsenen dort aber relativ wenig Zeit haben, sich wirklich um die persönlichen Themen auch zu kümmern, die diese Kinder so mit sich rumtragen. Das ist scheint, so weiß ich, nicht so als Lehrkraft nicht die Aufgabe zu sein. Also ich lese das zumindest immer wieder, auch auf Insta jetzt zum Beispiel, dass Lehrkräfte sagen, das ist nicht mein Job, mich darum zu kümmern, ob es einem Kind gut geht oder nicht, sondern mein Job ist, denen was beizubringen.

Speaker 1:

Und ich denke mir, ja, das funktioniert, wenn das Kind vier bis fünf Stunden am Tag in deiner Obhut ist, und die restliche Zeit zu Hause bei jemandem, der das dann eben macht, aber doch nicht mehr so 7 bis 17 Uhr. Überleg mal, aber, wenn dieser Alltag aus Erwachsenen bestünde, die eben ein Ort sind oder Personen sind, zu denen die Kinder gerne kommen, dann wird auch, glaube ich, besser gelernt. Wäre jetzt mal eine These gerne kommen, dann wird auch, glaube ich, besser gelernt. Ich glaube, das hat auch so ein bisschen mit der Rolle zu tun, wenn man halt die Lehrerrolle so repräsentiert und den Menschen dahinter nicht so mitnimmt in die Schule und in die Lehrerrolle, weil ich glaube, ich finde, das gehört zusammen, ich finde die Person, die man ist. Man kann es ja eigentlich auch wirklich nicht trennen.

Speaker 1:

Aber wenn man es halt sehr stark versucht, dann wird das irgendwie so ein bisschen starr, und wenn das Beziehungsangebot immer noch mitschwingt, habe ich den Eindruck, dass das Lernen dann auch besser gelingt, einfach Also jedenfalls die Lehrer aus meiner Schulzeit, die am authentischsten waren, ja, da lief es einfach auch am besten im Unterricht. Das war halt auch immer spannend, weil man gemerkt hat, dass die Interesse an uns hatten. Also, wenn das irgendwie so war, dass so eine Klassenlehrerbeziehung entstehen konnte, das war so richtig toll. Dann Ich glaube, da hat jeder aus seiner Schulzeit irgendwie aber auch so ein Gefühl dafür, wo das gelaufen ist und wo es halt von vorne bis hinten irgendwie schlimm war. Ich glaube, dass jeder von uns weiß, dass es die Lehrkräfte waren, die viel von sich auch gezeigt haben.

Speaker 1:

Nicht die, die über ihren Urlaub gesprochen haben oder über ihre Unterwäsche oder über was auch immer. Ich hatte eine Lehrerin, die hat ihre Unterwäsche erzählt, deswegen sage ich das jetzt gerade. Das war es nicht, sondern ja mehr dieses, wo man erkennt, was für ein Mensch das auch ist, ja, genau, und ich glaube, das lohnt sich sehr als Lehrkraft, sich da tatsächlich einmal hinzusetzen. Ja genau, oder wo ich wenig drüber sprechen möchte. Ich spreche jetzt in der Schule zum Beispiel überhaupt nie über meine Partnerschaft oder über meine Kinder. Ich spreche auch nicht über meine familiäre Herkunft.

Speaker 1:

Manchmal sage ich, dass ich einen schottischen Vater habe, aber dann eher, um mich zu verbinden mit Leuten, die halt einen Elternteil haben, das nicht deutsch ist. Mein Vater war nie deutsch, der ist migriert nach Deutschland. Das sind alles so Sachen, die dann genutzt werden, um Beziehungen zu Einzelnen aufzubauen, aber jetzt nicht, weil die präsent sein müssen im Alltag als Lehrkraft, und trotzdem bin ich als Mensch halt ja immer da. Und deswegen ist die Frage wie viel möchte ich von mir preisgeben? Muss man sich schon mal Gedanken machen dazu als Therapeutin ja auch, wie viel bin ich Rebecca in diesen Gesprächen, und wie viel bin ich nur die Rolle der Therapeutin? Aber ganz ohne Rebecca funktioniert es wahrscheinlich nicht so gut.

Speaker 1:

Schätze ich mal Ja, definitiv, und ich muss halt ganz ehrlich sagen, es ist ja jetzt gerade so ein bisschen wie so ein Paradigmenwechsel, weil ich frage mich ja halt schon, inwiefern ich mit Menschen wirklich tief arbeiten kann als Mensch, also als Therapeutin auch, auch supervisorisch und so, die sich nicht neuroaffirmativ verhalten, eventuell. Also, ich fühle mich nicht so ganz sicher in Räumen, wo jetzt irgendwie das nicht gesehen wird oder nicht existieren darf. Und das ist wirklich ja auch für mich noch ganz frisch und aber auch in der rolle als therapeute noch ganz frisch. Also sind wirklich ganz, ganz kleine dinge, die ich jetzt auch neu hinzulernen in meiner praxis, dass ich meine klienten viel, viel, viel, viel, viel, viel, viel mehr fragen muss, dass das gar nicht passt, wenn ich zu sehr in der Rolle bin.

Speaker 1:

Ich muss sie fragen wie ist das mit dem Licht, wie ist das mit dem Sitzen, ist es zu heiß, ist es zu kalt? Was kannst du, wie kannst du dich erst mal überhaupt so fühlen, dass du dich öffnen kannst, dass wir arbeiten können? Und das hatte ich ja gar nicht auf dem Schirm, als ich meine ganzen Ausbildungen gemacht habe und als ich da reingewachsen bin. Ich meine klar so die Haltung von Jesper Juul, dieses Gleichwürdige, wo ich herkomme, das ist schon sehr individuell. Da sagt man schon hey, wenn er dir sagt, das Licht ist ihm zu hell, hast du das Licht aus. Nur weil du mal das Licht anhast, heißt das nicht, dass das ne, also du stellst dich halt auf denjenigen ein Aber ja, gleichwürdigkeit auf Augenhöhe sein, hat nochmal eine ganz, ganz andere Qualität. Es hat wirklich die Qualität, dass ich sagen muss, dieser Mensch, der jetzt vor mir sitzt.

Speaker 1:

ich muss lernen, ihn zu verstehen, ich muss lernen, seine Sprache zu sprechen, seine Sprache, nicht die Sprache von den Autisten oder den Leuten, die ADHS haben. Nein, weil er ist hochindividuell, einfach so, wie er ist. Weil kenne ich einen, kenne ich einen, das ist so Ja, und nur dann kann ich vermuten, welche Unterstützungssysteme vielleicht greifen könnten. Das ist immer wieder auch eine Hypothese. Aus dem, was ich für Erfahrungen gemacht habe und gelesen habe und eben mir angeeignet habe, kann ich ein paar Vorschläge machen, und dann muss man das ausprobieren, und wenn es nicht klappt, dann klappt das nicht.

Speaker 1:

Das heißt ja aber nicht, dass ich schlecht war oder nicht Bescheid weiß oder dass dann diese Person, der ich versuche zu helfen, schlecht ist, sondern nur, dass das dann nicht funktioniert, sondern das nochmal anders gehen muss. Das nennt sich Augenhöhe. Ja, da finde ich auch diesen Satz, dieses ich muss dich nicht verstehen, um Verständnis für dich aufzubringen. Das ist diese Rolle, und ich glaube, verständnis bedeutet eben sehr viel, dass ich als Person resoniere, und resonieren hat viel mit meinen Emotionen zu tun. Deswegen können die nicht ganz weg, das geht nicht. Und eine Neugier muss auch irgendwie da sein. Wenn ich mit so Menschen arbeite, ja, gearbeitet würde.

Speaker 1:

Das ist ja für mich auch der Grund zu sagen, ich ertrage es aktuell nicht, in diesem Schulsystem weiterzuarbeiten, weil ich das jeden Tag beobachte, wie das keine Rolle spielt, und früher war mir das einfach noch nicht so bewusst, weil ich mich noch nicht gut verstanden habe, weil ich A noch nicht gut verstanden habe, weil ich aber es und autismus noch nicht gut verstanden habe und all die anderen themen, die da vorhanden sind, also depressionen, angst, störungen, selektiver mutismus, selektiver mutismus in der schule, das ist ja also das jetzt auch die frage, ob das vielleicht so eine Richtung ist, könnte bei mir auch recht gewesen sein. Ja, genau, ob du da einfach einfach in Anführungsstrichen so viel Angst davor hattest, dass da was bewertet wird oder dass da was passiert, was du nicht einschätzen kannst, dass du lieber gar nichts mehr gesagt hast. Ja, dass, das alles keine Rolle spielt und so negativ über diese Kinder gesprochen wird und auch über die Eltern, wenn die keine Ahnung haben, warum die Eltern so sind, wie sie sind, dass, ich denke, nein, ich ertrage das nicht Jeden Tag. Ich habe mich jetzt schon jahrelang zurückgezogen in mein Kämmerchen, um wenig von dem mitzukriegen, was da so gesprochen wird, und trotzdem geht es nicht. Ja, aber dann bist du auf dem Weg, also dann hast du die Verbindung zu dir selbst jetzt stärker, also beziehungsweise die darf jetzt wachsen, also wie so Neuronenverbindungen, die stärker zusammenfeuern und dann stärker auch gut verbunden sind und ja, voll, genau so ist es ja Und weitergehen dürfen. Genau so ist es, weil es ist ja nicht nur so, es sind ja nicht nur Kolleginnen, es sind ja auch Eltern. Ich will auch nicht immer so tun, als wären jetzt, als wäre so, dass der einzige Schuh, der drückt, nein, es sind SchülerInnen, die erwarten, dass andere die Klappe halten, die auch schlecht über die sprechen. Also haben wir dann da so einen, der immer ein bisschen aufgeweckt ist. Der ist überhaupt nicht böse oder sonst was, aber ein bisschen aufgeweckt und stört immer ein bisschen und quatscht mal rein und macht mal da noch einen Blödsinn, wie dann auch einzelne SchülerInnen über den sprechen. Und selbst wenn man da versucht zu vermitteln, so hart sind schon in einem bestimmten Alter. Und die Eltern von anderen, ja genauso von Kindern, auch die Eltern von Kindern, die wiederum neurodivergent sein könnten, bei denen ich das vielleicht vermuten würde, auch da kann so eine krasse Härte da sein. Und ich merke so, wie von ganz vielen Seiten so viel Druck auf diese Kinder ausgeübt wird, und im Übrigen auch auf die sehr Stillen, die sich nicht gut einbringen können in den Unterricht, Auch auf die wird ganz schön viel Druck ausgeübt, der ist deutlich subtiler, aber er ist trotzdem da, und die verpeilten Träumer, die stören auch nicht. Aber auch da boah Also mein einer Sohn. Er ist mir sicher nicht böse, wenn ich die Geschichte erzähle, aber wir hatten ein Lernentwicklungsgespräch, da war er gerade in der 5.

Speaker 1:

Klasse, und da hieß es, er ist wohl immer müde, und er sei, und das war dann der Aufhänger er sei ja nach der Englischarbeit eingeschlafen, schlafen, und ich, so nach der Englischarbeit ist doch gut. Dann hat er ja die Englischarbeit geschrieben, und wahrscheinlich war er müde, und das ist doch eigentlich super, das krasse Kompliment, weil schlafen tut man ja nicht. Irgendwie in einer unsicheren Umgebung fühlt er sich ja wohl So. Das ist eigentlich so. Also ich meine, du hast die Lehrkraft aber in dem Moment gar nicht ernst genommen. Rebecca, gar nicht.

Speaker 1:

Ich habe natürlich gesagt, wir achten darauf, dass er viel Schlaf kriegt, und so. Aber ich glaube, er war einfach erschöpft von der Umstellung. Aber wie man halt auch auf Sachen gucken kann, das ist natürlich dann irgendwie was ist denn mit dem los, der kriegt nicht genug Schlaf? das ist natürlich hoch besorgniserregend, und ich glaube dann irgendwie, was ist denn mit dem los, der kriegt nicht genug Schlaf? das ist natürlich hoch besorgniserregend, Und ich glaube, ja ist halt auch ein Typ, der überall schläft.

Speaker 1:

Er ist halt sehr bequem in der Hinsicht. Er hat erst gesehen, er wird gut im Schlaf. Aber das ist eigentlich mega empörend. Das finde ich super, und warum nicht? dann sollen sie halt mal kurz schlafen.

Speaker 1:

Ich finde, jemand, der aufmerksam aussieht, das sagt doch so gar nichts. Es sagt einfach null Prozent darüber aus, was in deren Kopf abgeht. Genau, aber es hätte auch sein können. Er hat die Schlafkrankheit. Es ist ja wichtig, dass man es anspricht, dass man die Beobachtung schildert, aber dann halt aber auch sagt ja, er hat ja seine Aufgaben gemacht und hat dann geschlafen. Und die Frage ist wie oft schläft er denn?

Speaker 1:

Also, ich würde jetzt nicht vermuten, dass jemand die Schlafkrankheit hat, weil er einmal nach einer Klassenarbeit eingeschlafen ist. Ich auch nicht. Ich weiß auch nicht, ob ich Eltern informieren muss, wenn das Kind einmal eingeschlafen ist in meinem Unterricht. Wenn das aber stetig passiert, immer und immer wieder, dann denke ich, wäre das auch total nachlässig, wenn ich nicht den Kontakt aufnehmen würde und fragen würde, ob es da irgendwas gibt, was ich als Lehrkraft wissen muss. So würde ich immer ran, ich würde immer mit einer Neugier rangehen. Das macht so einen Unterschied.

Speaker 1:

Ich wusste in dem Moment nicht so recht, was er von mir will, in der Hinsicht. Er hat das dann so präsentiert, und er hat das aber auch nicht mit dem Augenzwinkern. Das ist der Wahrheit so wenig. Das finde ich dann immer ein Spar. Ich komme damit auch nicht klar mit diesem Beobachten.

Speaker 1:

Das ist auch dieses Einstein-Konzept in Kindergärten. Ich weiß nicht, ob es das noch Einstein-Konzept heißt, aber so hieß das, als mein Sohn dahin ging. Da wurden auch nicht wertend Beobachtungen geschildert, und das hat mich fertig gemacht. Damit kam ich gar nicht klar. Was willst du damit? Warum erzählst du mir jetzt, ihr Kind greift häufiger zum Löffel als zur Gabel.

Speaker 1:

Okay, ganz kurze Rückfrage Muss ich da jetzt irgendwas tun, oder ist es in Ordnung, wenn ein Dreijähriger einfach den Löffel nimmt? Also, so verunsichert war ich damals noch. Was impliziert das? Was heißt das? Was willst du mir sagen? Der Entwicklungsrückstand hat eingesetzt? Ja, okay, also, ich liebe es, wenn Lehrkräfte mit einer Neugier und ohne ein vorgefertigtes Bild mit Eltern sprechen. Das ist so gut. Also, das könnten wir uns alle mal noch vornehmen, weil das Gespräch findet ja sowieso statt.

Speaker 1:

Warum also nicht sagen ich frage jetzt einfach mal nach, wie erklären die das? Wie ist das Kind denn zu Hause? Ich mache auch immer meine Elterngespräche. An Elternsprechtagen mache ich immer so dass ich viel mehr Fragen an die Eltern stelle als umgekehrt, weil die Eltern wissen ja auch nicht, was sie sagen sollen. Die kommen halt und erklären sich Man hat ja zwei Kinder, Ja auch, dass das Kind halt auch ein anderes.

Speaker 1:

Also, man hat ja zwei Kinder, Das wissen wir jetzt schon aus dem Gespräch vorher, und man hat aber auch, wenn die nicht maskieren, hat man trotzdem zwei Kinder. Also, der Lehrer hat so einen Blick und die Eltern, und das ist voll interessant, einfach das auszutauschen. Hattest du schon solche Gespräche, wo Lehrkräfte einfach nur Fragen gestellt haben Und so? ach, das finde ich jetzt interessant, echt, das macht der Ah ja, und was erzählt er dann dazu? Und so, wo du das Gefühl hattest, das geht eigentlich darum, dass die Lehrkraft nochmal eine andere Facette zu dem Kind kennenlernt, hatte ich noch nicht. Vielleicht ergibt sich ja auch durch so ein neugieriges Gespräch auch eine neue Erklärung, und dann sind wir noch nicht so fest in unserem Kopf.

Speaker 1:

Also, mein drittes Kind ist ja der Türöffner, sozusagen der Symptomträger, der das geöffnet hat, also diese Welt für mich geöffnet hat, und mit dem haben wir in der Schule richtig gute Gespräche gehabt, super, und das waren tatsächlich sehr gut vom Schulleiter, sehr gut moderierte Gespräche auf Augenhöhe, mit einem offenen Visier und ehrlichem Interesse an effizienten und nachhaltigen Bezirken, und das habe ich als sehr, sehr wertvoll empfunden. Und auch krass tolle Offenheit seitens der Lehrer, die Anpassung getreffend. Also da habe ich wirklich, das finde ich so klasse und toll. Da wurden tatsächlich, als mein Sohn durfte auf der Couch, auf der Klassencouch mit seiner Gewichtsdecke Deutsch machen, boah, das ist aber schon eine große Anpassung, und die anderen Kinder wollten auch gerne alle auf diese Couch, und das war, das war so die Extrawurst gewesen, vor der viele, viele, viele Lehrer ja Angst haben, wenn ich das einmal oh je, da wollen sie alle, und es geht gar nicht dick um die Luft, nee, das ging.

Speaker 1:

Die Extrawurst hat allen das erleichtert, dass der Unterricht leichter möglich war, weil er halt gearbeitet hatte, weil er arbeiten konnte, und die anderen durften halt dann wahrscheinlich zu anderen Zeitpunkten auf die Couch. Und es wurde auch anerkannt, dass sie das anerkennen. Das ist ja wunderbar. Also, wenn diejenigen, die Opfer bringen für jemand anders, damit er halt bestimmte Dinge erfüllt, bekommt oder nur erfüllen kann, wenn die Anerkennung dafür haben und sagen ja, wir wissen, was ist jetzt auch wirklich. Das ist so, Das ist ein bisschen ungerecht, das fühlt sich ungerecht an, und gleichzeitig hilft es uns allen, und irgendwie haben wir es getragen, die Kinder.

Speaker 1:

Wenn es dann eine effektive Lösungsstrategie ist, dann ist das ja die absolut schönste Folge aus diesem Ganzen, dass es dann besser läuft und dass wir dann merken ah ja, guck mal, jetzt gibt es plötzlich keine Schwierigkeiten mehr, weil wir jetzt plötzlich akzeptieren, dass diese Person halt andere Unterstützung braucht. Und sicherlich ist das dann letztendlich auch wieder eine Zeitsache. Jetzt ist das auch nicht mehr so. Aber ich denke halt, man geht ja immer den nächsten Schritt, und dann steht man nicht mehr an der Stelle, wo man gestanden hat, dann hat man schon eine neue Perspektive, und dann eröffnen sich neue Möglichkeiten, von denen man aber noch nichts wissen konnte, wenn man den Schritt nicht gegangen ist. Und deshalb Ich hatte auch mal eine Schulleitung, die war so toll. Also, es steht und fällt ja viel auch mit der Schulleitung.

Speaker 1:

Ja, ich hatte eine Schulleitung, die war so krass bemüht um jedes einzelne Kind und um die Eltern, und dass es den Eltern auch gut geht. Der hat sich die Zeit genommen, der hat viel auch abgenommen den Lehrkräften, aber nicht, weil ich mach das jetzt, weil ich weiß es besser, nein, sondern um das auch abzunehmen und um auch zu sagen, wir finden eine gute Lösung, und da sind alle wirklich gerne gekommen, und auch die SchülerInnen hatten keine Angst davor, wenn sie zu ihm mussten, im Gegenteil, das war dann so ein ah ja, gut, der hört mir jetzt mal zu, und dann finden wir vielleicht eine neue Lösung, und so. Das war wirklich ein richtig richtig toller Schulleiter, und der hat uns das auch immer eingebläut. Ich glaube, wäre ich da jetzt noch an dieser Schule, dann würde ich, da würde ich wirken dürfen, auch mit meinem Wissen und allem, und ja, das braucht's, das braucht's, und dann brauchst du noch die paar Kollegen, die das mittragen, und dann kann man so tolle Erfahrungen machen. Wirklich. Ich habe auch ganz tolle Geschichten gehört Und dann halt wieder die sehr, sehr gruseligen, auch selbst erfahren mit meinen Kindern, mit mir.

Speaker 1:

Also ja, ich würde ganz gerne zum Abschluss noch nochmal auf das PDA zurückkommen. Du sagtest vorher, wenn ich die Eltern soweit habe du hast nicht gesagt, wenn ich sie soweit habe wenn die Eltern soweit sind, dass sie ihr Kind besser verstehen, und dass sie auch Strategien gefunden haben, die funktionieren, dann kann so ein Kind auch wieder gesund werden. Also, gerade wenn es jetzt zum Beispiel in so einem Burnout ist, was für Strategien sind das jetzt mit PDA-Kindern, wo du das also einfach nur Beispiele? Das ist natürlich wieder bei jedem Kind anders, aber ich kann mir vorstellen, dass es da durchaus so ein paar gibt, die Eltern so mal mitnehmen können, um zu gucken, dass sie das umsetzen.

Speaker 1:

Also das Ding ist halt, ich glaube, zuallererst, wie du ja schon gesagt hast, so eine gewisse radikale Akzeptanz, und die radikale Akzeptanz beinhaltet jetzt, ist gerade in punctoaltet, jetzt ist gerade mit dem punkt burnout ist gerade nichts mehr möglich. Und das heißt, es ist nichts mehr möglich, also wirklich, und mein kind gibt den takt für den pro versuchungsprozess oder den Prozess des Auftankens vor. Also ich orientiere mich daran, wie es meinem Kind oder dem Nervensystem meines Kindes geht, um Zumutungen letztendlich wieder oder Anforderungen wieder einzuführen, sozusagen. Und dann geht es wirklich darum zu gucken, was sind Anforderungen im Leben? Also im Burnout sollte man alles, das Kind sollte nichts mehr müssen, und dann dementsprechend dekliniert sich runter, dass die Eltern mit den Widerständen, die sie dagegen haben, dass ihr Kind nichts mehr muss, arbeiten, das ist schon hart. Das heißt auch zum Teil, dass die Medien vermehrt genutzt werden, auch sehr, sehr lange.

Speaker 1:

Da haben viele ganz, ganz schlimme Selbstverwürfe, dass sie schlechte Eltern sind, weil die Mediennutzung so hoch ist oder die Ernährung so schlecht ist oder die Zähne nicht geputzt werden oder wie die Zähne geputzt werden können, wie eine Grundhygiene aufrechterhalten werden kann, und das ist natürlich immer ein Tanz. Da geht es zwei Schritte vor und ein zurück. Da macht man vielleicht auch mal wieder einen Vorstoß mit der Zahnbürste oder versucht ranzukommen. Genau, man ist auf dem Weg. Also, man begibt sich auf einen Weg und versucht, möglichst losgelassen zu haben.

Speaker 1:

Ist natürlich schwierig, wenn die Ämter und die Behörden dann noch Druck machen. Das sind wirklich erschwerte Verhältnisse, weil es wird vielleicht ein Datum festgesetzt, wann das Kind wieder in die Schule muss oder wenn eine neue Lösung her muss, und gleichzeitig hat man noch nicht mal das Zähneputzen kann man machen, und man hat eigentlich mehr Sorgen, dass es Karies dann gibt irgendwann mal, geschweige denn, ob man jemals mal wieder zum Zahnarzt kommt. Das sind so die Ausmaße. Also, was man machen kann, ist tatsächlich zu sagen, hier gibt es nichts mehr an Anforderungen zu Hause, und ich muss mich so regulieren, dass ich damit klarkomme, damit mein Nervensystem nicht komplett disreguliert ist und ich dann somit wieder dafür sorge, dass ich keine wirkliche Entspannung irgendwie ereignen darf. Deshalb ist es wirklich so ein kompletter Kurs in Achtsamkeit und hier und jetzt sein und tatsächlich ja, und sich selbst zu regulieren.

Speaker 1:

Das ist so eigentlich mein Tipp. Das ist natürlich. Es gibt die Panda-Strategien, das ist halt Pick Your Battles, dass du halt wirklich nur letztendlich die Kämpfe kämpfst, die es auch wert sind, weil du halt natürlich immer in deinem Kopf so eine Kosten-Nutzen-Rechnung hast, dass du halt sagst ja okay, kind hat Zahnschmerzen, wir müssten jetzt zum Zahnarzt gehen. Aber wenn ich jetzt tatsächlich, wenn wir jetzt hier auf den Weg machen, dann erwarte ich schon, dass die Kosten, die ich dafür zahle, halt einfach sind, dass es die nächsten zwei Tage nicht so besonders viel gehen wird, dass da große Erschöpfung herrschen wird, wahrscheinlich schlecht gegessen wird oder halt solche Lebensmittel, die vielleicht nicht ernährungstechnisch jetzt ein hohes Niveau haben Und sich da irgendwo selbst zu regulieren mit Genau.

Speaker 1:

Und dann, die Panda-Strategien beinhalten ja unter anderem auch, dass man solche Anforderungen vielleicht auch verschleiern kann, also dass man im Rollenspiel zusammen das managt, dass man zur Tür kommt, dass man die Jacke anzieht. Häufig sind PDA-Kinder sehr affin, rollenspiele zu machen, und wenn der Bär die Zähne putzt, dann geht es dann plötzlich Also, dass man sowas halt neue Stifte irgendwie rumliegen lässt und auch ein Notizbuch rumliegen lässt und die Hausaufgabenplattform rumliegen lässt und irgendwie, dass der Panda dann selbst entscheidet, was liegen sieht, und dann halt selbst in Einstieg schafft, weil er es halt selbst entschieden hat, und das ist dann immer einfacher. Beim Essen ist es auch so, die sind eher Buffet-Typen, die haben es halt gerne alles präsentiert, und suchen sich dann raus, was passt Genau. Also so dieses ich mache dir hier Entschuldigung, ich mache dir jetzt hier ein vielfältiges Angebot, und du pickst dir raus, was du davon haben möchtest, genau, während ein ich mache so einen Eintopf und den stelle ich dahin ja schon ein vorgefertigtes, es gibt jetzt nur das, und sonst gibt es nichts Ding ist, und das macht wieder Druck, dass ich genau das jetzt essen muss.

Speaker 1:

Ja, genau Und ja, deshalb ist es wirklich. Ich finde es wirklich schwierig, dass ich genau das jetzt essen muss. Ja, genau Und ja, deshalb ist es wirklich. Ich finde es wirklich schwierig, ja, also es ist sehr, sehr individuell Also Pauschaltipps zu sagen. Das ist schwierig, weil das immer auch damit zu tun hat wie was machen die Sachen oder diese Vorschläge mit mir als Elternteil, und das ist ja auch wirklich ausschlaggebend darüber, wie ich sie präsentiere, wie ich sie letztendlich umsetze und den Weg irgendwie finde. Und dann kommt ja noch das Thema Schule dazu.

Speaker 1:

Also, ich meine ein Kind, das gerade dann vielleicht so einen autistischen Burnout überstanden hat, das dann zu Hause wieder anfängt, von sich aus in Aktion zu gehen. Wir hoffen, dass nicht alles abgelehnt wird, sondern dass wieder gelebt wird, dass wieder ein Interesse besteht an rausgehen, an Ausflügen, an was lesen, an was miteinander machen, und dass das eben nicht alles so als wahnsinnig hohe Anforderungen wahrgenommen wird. Und dann kommt die Schule. Gibt es da Möglichkeiten, ein Kind, das wirklich schon in diesem Zustand gewesen ist, dass es jegliche Anforderungen abgelehnt hat, wieder in eine Schule zu bekommen?

Speaker 1:

Ich glaube, das ist auch wieder super individuell, aber das ist möglich mit ganz, ganz, ganz, ganz viel Bewusstsein für das Nervensystem halt. Also, es ist auf keinen Fall irgendwie in dem festgesetzt, wenn man sich so in einem halben Jahr muss das irgendwie klappen. Ich glaube, das kann man nicht sagen, man kann keinen Zeitraum irgendwie dran setzen, weil dann macht man es ja schon wieder zu fest, dann widerspricht man schon wieder dem Prinzip. Also, ich glaube, so Post-Burnout ist ja auch eine ganz, ganz delikate Phase, weil dann sieht es häufig einfach, wenn man sich vorstellt, das sind auch die Herr-Essler zum Teil. Das heißt, die haben schon immer dieses Streben nach Dopamin, nach Neuem, die wollen gesellig sein, und ich würde auch wirklich, da müssen wir gar keinen Titel dran machen.

Speaker 1:

Ich habe das Vertrauen, kinder wollen mit anderen zusammen sein, die sind sozial. Da ist ein Grundbestreben da, und wenn die Kraft da ist, machen die das, und dann kommt die Kraft vielleicht, und dann macht das wieder Spaß, und dann zieht das, und dann merkt man vielleicht auch mal die eigene Grenze nicht. Dann ist man so da drin, dass man die nicht gemerkt hat, und dann kommt die Erschöpfung wieder, und dann ist es wirklich wieder ein Auf und Ab, und dann findet Überreizung eventuell statt, und dann geht es wieder runter, und dann gibt es Enttäuschung, weil man hat als Eltern ja vielleicht auch gehofft, dass es jetzt endlich bergauf gehen muss und nur noch in eine Richtung geht. Aber das ist dann auch nicht der Fall. Dann geht es wieder hoch und runter, und dann ist es wieder sehr, sehr wichtig, genau hinzugucken, was ist denn zumutbar? Also, es geht tatsächlich. Es gibt ja Familien, die also es ist auch wieder von Bundesland zu Bundesland in Deutschland ja verschieden, wie vorgegangen wird, wenn das Kind länger nicht in die Schule kann.

Speaker 1:

In Hamburg gibt es zum Beispiel halt die Möglichkeit, dass man Heimunterricht bekommt. Da kommt dann jemand nach Hause für eine Stundenzahl und unterrichtet, aber auch da das ist ein Safe Space. Das ist oft nicht so einfach, diese Hilfe oder diese Form der Beschulung einfach zu machen. Da muss man auch genau gucken, ob das tatsächlich das Passende sozusagen ist.

Speaker 1:

Für manche Kinder gibt es dann halt die Online-Beschulung, aber da, das wird erst genehmigt jetzt vom Jugendamt zum Beispiel, wenn alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft wurden. Und wenn dann Eltern schon irgendwo sehr vorschnell sind, müssen die halt wirklich auch sehr dosiert mit ihren Vorstellungen oder mit dem, was sie über Kind wissen, umgehen, weil man darf dann nicht beim Jugendamt einsteigen mit, das klappt für meine Kinder eh nicht. Also man muss dann offen sein und sagen ja, genau, wir probieren alles auf, wohl wissend, dass es wahrscheinlich noch zu mehr Erschöpfung führt, sachen auszuprobieren. Das ist ein ganz wichtiger Hinweis, den du jetzt hier gerade gibst. Ich glaube, das müssen wir auch den Eltern mitgeben, weil wir können eben nicht davon ausgehen, dass die Jugendämter das verstehen. Und da gibt es ja dieses Zirkus im Kopf, das Buch, wo auch berichtet wird Und da ist mir das sehr deutlich geworden dass wenn du als Elternteil zu viel weißt, was dem widerspricht, was die Menschen, die in dem Fall die Macht auch darüber haben zu entscheiden, dann kann es auch richtig blöd laufen.

Speaker 1:

Und so, denke ich, ist es. Also offensichtlich müssen wir Schritte gehen, bei denen wir auch wissen, sie werden scheitern, aber das sind dann eben wiederum Belege dafür oder die einzige Möglichkeit, in die Richtung zu kommen, wege zu finden, die nicht mehr scheitern müssen, genau, und unterwegs immer hoffen, dass Menschen einfach sehen, also wirklich hinhören und Glauben schenken, also den Eltern Glauben schenken, einfach. Das ist wirklich so ein bisschen eine Gratwanderung Und schwierig, auch wenn man halt immer die andere Erfahrung gemacht hat. Das ist halt so das Thema, wenn man gegenteilige Erfahrungen gemacht hat, ständig. Du sagtest, es gibt einen auch nach innen. Also, das nach außen gerichtete PDA haben wir ja jetzt gerade auch, hoffe ich, immer mal wieder aufgegriffen und auch deutlich gemacht, dass auch da es sehr viele verschiedene Facetten gibt und es auch im Übrigen in ganz vielen verschiedenen Stärken wahrgenommen wird. Was meinst du mit diesem nach innen gerichteten PDA?

Speaker 1:

Also, garnet und Edward, das sind ja zwei Wissenschaftler aus Australien, autismus-experten, und die haben das so beschrieben, dass der internalisierende PDA-Stil oder Verhaltensprofil, dass das wohl eher die Erwachsenen-PDAler sind, die so agieren, weil deren Theorie, dass sie in ihrem Lebensweg so oft zurückgepresst wurden oder ihnen so oft vermittelt wurden, dass das Verhalten so nicht akzeptabel ist, dass sie halt nicht mehr nach außen gehen und dann halt, wie PDA das ja häufig machen, halt Wutanfälle kriegen, aggressiv werden, hauen, schlagen, treten, beißen, spucken, sachen kaputt machen, sondern es nach innen wenden, halt mit selbstverletzendem Verhalten, mit depressiven Symptomen, eher Also Rückzug, regulation über Isolation denke ich auch.

Speaker 1:

Also sich halt dann einfach nicht mehr einbringen, passt auch übrigens ganz gut zu diesem selektiven Mutismus und einfach verstummen, also einfach sich weg, unsichtbar machen. Genau, und das ist deren Erklärungsansatz. Ich denke halt dadurch, wie ich mich so manchmal fühle und was man auch so sieht bei manchen Kindern, deren Erklärungsansatz, ich denke halt dadurch, wie ich mich so manchmal fühle, dass es das wahrscheinlich und was man auch so sieht bei manchen Kindern, dass es das auch schon jünger gibt. Ich habe da tatsächlich auch meine jetzt in der Praxis, und dem, was ich halt so an Fällen sehe und spreche, ist heute halt auch so mit Borderline so ein bisschen verwechwechselbar, so fast. Da kann man dann diagnostisch auch noch irgendwie die feinen Differenzierungen ziehen, muss man garantiert sehr genau hingucken, aber da in diesem, also in diese Richtung geht das dann halt eher so Und kann ja auch sich entwickeln. Ne, borderline kann sich ja auch aus einer ADHS raus entwickeln.

Speaker 1:

Da hat, glaube ich, Katharina Schön mal einen sehr ausführlichen Beitliche Gedanke. Dass das die Erwachsenen sind, also dass es häufig bei Erwachsenen so sich dann manifestiert, finde ich auch sinnvoll, oder das macht auch Sinn, oder ist logisch so. Ich habe auch ein Gefühl in mir. Ich habe jetzt aber halt immer gesagt, ich habe ein sehr hohes Autonomiebestreben. Das passt aber gar nicht so schlecht.

Speaker 1:

Jetzt zum Beispiel zu dem Anforderung von außen vermeiden. Wenn ich in einem Arbeitskontext bin, in dem es eine sehr dominante Vorgabe gibt, und ich muss genau das so erfüllen, dann gehe ich daran zugrunde. Ich versuche, dem gerecht zu werden, sehr lange, und dann kommt irgendwann der Moment, wo ich sage okay, jetzt muss ich hier weg, und dann gibt es auch keine Erklärung mehr, dann gibt es auch kein Zurück mehr, dann ist es wirklich so entschieden, und ab jetzt mache ich hier gar nichts, und dann bin ich raus. Und dann bin ich raus Und das passiert mir mit Freundschaften, die so sind, wo ich das Gefühl habe, die Person, die stülpt mir so viele Anforderungen über und ich habe mehrfach versucht, das zu kommunizieren dass das nicht geht Und es wird nicht akzeptiert dass ich dann von einem Tag auf den nächsten sage okay, jetzt bin ich weg.

Speaker 1:

Und ich habe das Gefühl das hat mit PDA zu tun dass ich das Gefühl habe, ich kann dem gar nicht gerecht werden und will dem auch gar nicht gerecht werden. Ich bin da jetzt einfach raus. Vielleicht kennen ja ein paar dieses Gefühl. Ich vermute so ein bisschen, dass das damit zu tun hat, und diagnostisch wäre ich ja jetzt schon auf jeden Fall zumindest mal vulnerable dafür ADHS, autismus und auf jeden Fall hohen Masking-Fähigkeit. Ja, ja, ja, ja, ja, genau, und ich denke halt, wenn wir oder das ist irgendwie so, mein Wunsch, irgendwie so, dass tatsächlich also Expertise ist wichtig, fachlichkeit ist wichtig, dass im psychiatrischen Bereich geforscht wird, festgelegt wird, definiert wird, das ist sicherlich alles wichtig, um einfach die Grundlage zu haben, um Menschen helfen zu können und die richtigen Dinge als Reaktion auf Leid folgen zu lassen.

Speaker 1:

Das ist das eine. Und gleichzeitig ist es immer immer wichtig zu erfahren, wie der Mensch sich fühlt und wie die Wahrnehmung ist Und wie er sich selbst wahrnimmt. Und das ist mir halt sowieso so wichtig und liegt mir am Herzen und finde ich wichtig, weil im Endeffekt alle Diagnostik definiert ja schon so ein bisschen auch und setzt so definiert ja schon so ein bisschen auch und setzt so Setzt plötzlich so einen Rahmen, der vielleicht auch wieder einschränkend sein kann. Ja, ja, da hast du total recht. Vielen, vielen Dank, rebecca. Das war ein total schönes Gespräch. Ich danke dir. Ich bin ganz sicher, dass viele wirklich viel für sich mitnehmen können von dem, was du da berichtet hast. Danke, ich danke dir. Ich bin sehr gefreut. Ich wünsche dir noch einen schönen Tag, gleichfalls Tschüss. Untertitelung des ZDF 2020.