Kapierfehler - Neurodivergenz und Schule
Schule sollte bunt und vielfältig sein – ein Ort, an dem sich alle Menschen wohlfühlen können!
Ich bin Corina, Lehrerin und stolz darauf, anders zu sein. Mit 40 Jahren habe ich herausgefunden, dass ich neurodivergent bin, und seitdem hat sich mein Blick auf Schule und Lernen grundlegend verändert. In meinem Podcast setze ich mich für ein inklusives Bildungssystem ein, das neurodivergente Schüler*innen und alle mit besonderen Bedürfnissen besser unterstützt und wertschätzt.
Schüler*innen mit ADHS, im Autismusspektrum, Hochbegabung, Legasthenie (LRS) oder Dyskalkulie haben oft ein feines Gespür für die Schwächen unseres veralteten Schulsystems. Sie zeigen uns deutlich, wo Handlungsbedarf besteht. Statt sie als „Problemkinder“ zu sehen und ihre Herausforderungen zu pathologisieren, sollten wir ihnen mit Verständnis und Unterstützung begegnen.
Ob queer, autistisch, hochbegabt, neurodivergent, psychisch erkrankt, behindert oder mit spezifischen Lernbedürfnissen wie ADHS, Legasthenie, LRS, Dyskalkulie oder FASD – diese vielfältigen Menschen gehören in unsere diverse Gesellschaft und verdienen es, gehört und verstanden zu werden.
Hör rein und entdecke, wie wir Bildung bunter und gerechter gestalten können!
Kapierfehler - Neurodivergenz und Schule
106 - Was heißt Brennpunktschule? - Manuela @spielen.lernen.foerdern
Manuela findest du auf Instagram unter: https://www.instagram.com/spielen.lernen.foerdern/
In einer Zeit, in der Bildungsdebatten oft von Schuldzuweisungen dominiert werden, bietet diese Episode einen aufschlussreichen Blick hinter die Kulissen einer Brennpunktschule. Manuela, Lerntherapeutin mit Fokus auf Dyskalkulie, teilt ihre persönlichen Erfahrungen aus dem Schulalltag und räumt dabei mit gängigen Vorurteilen auf.
Was bedeutet es wirklich, wenn 25 Kinder mit völlig unterschiedlichen Bedürfnissen in einer Klasse sitzen? Manuela beschreibt eindringlich die täglichen Herausforderungen: Kinder, die ohne Frühstück erscheinen, marode Schulgebäude, überforderte Lehrkräfte und ein System, das kaum auf Neurodivergenz vorbereitet ist. Besonders bewegend sind ihre Schilderungen der sozialen Kluft zwischen den Schülern – wenn einige ihr Essen in Mülltüten mitbringen, während anderen ihr "ungesundes" Frühstück abgenommen wird.
Entgegen populärer politischer Narrative stellt Manuela klar: Migration ist nicht das Problem. Die wahren Ursachen der Bildungskrise liegen in jahrzehntelanger Vernachlässigung, mangelnden Ressourcen und fehlenden langfristigen Konzepten. Ihre Vision eines integrierten Gemeinschaftszentrums, in dem Schule, Therapien und generationsübergreifender Austausch zusammenkommen, zeigt einen hoffnungsvollen Weg aus der Krise.
Diese Episode ist ein Weckruf. Sie fordert uns auf, über oberflächliche Debatten hinauszugehen und endlich "im Namen der Kinder laut zu werden". Denn Bildung ist unsere wichtigste Investition in die Zukunft – auch wenn die Ergebnisse nicht sofort sichtbar sind.
Schick mir eine kleine Textnachricht ❤️
Hol dir mein Dokument für neuroinklusiven Schulunterricht!
Ich komme auch an deine Schule und bilde das gesamte Kollegium zu den Themen ADHS, Autismus & herausforderndem Verhalten in der Schule weiter!
➡️ Du findest mich auf Instagram unter @kapierfehler und auf meiner Website.
Abonniere meinen Newsletter!
Liebe Grüße,
deine Corina
Bitte nehmen Sie das Übungsbuch auf Seite 38, Unit 4. Lass uns etwas Spaßiges machen.
Speaker 2:Was hat er jetzt gerade gesagt? Heute werden wir die nächste. Aufgabe anschauen. Was ist das Ein ein?
Speaker 1:Ich muss das eigentlich nicht schreibenladen, ich muss mich ein bisschen einladen.
Speaker 2:Ich muss mich ein bisschen einladen. Ich muss mich ein bisschen einladen, ich muss mich ein bisschen einladen.
Speaker 1:Ich muss mich ein bisschen einladen, ich muss mich einladen, ich muss mich einladen, ich muss mich einladen, ich muss mich einladen, ich muss mich einladen, ich muss mich einladen.
Speaker 2:Ich muss mich einladen. Guck mal den Himmel an, der sieht geil aus. Hallo, hey, you Wake up.
Speaker 2:Oh fuck, aber ich war jetzt 17 Jahre lang im Schuldienst und seit Neuem nenne ich mich jetzt einfach Beraterin, fortbildnerin. Rund um das Thema Neurodivergenz, sensible Bildung, lebensrealität von Menschen, die psychisch erkrankt sind, neurodivergent sind oder aus irgendeinem anderen Grund einer Minderheit angehören, rund um das Thema Schule sichtbar zu machen. Es ist mir wichtig, dass Menschen, die aufgrund ihres Verhaltens stigmatisiert wurden oder vielleicht sogar diskriminiert wurden oder werden, diese geschichten zu erzählen. Das ist das, um was es hier geht, und nebenbei versuche ich aber immer wieder, auch fachwissen zu geben, dass uns dabei hilft wenn wir denn elternteil sind oder lehrkraft sind oder auch einfach betroffene Personen sind, die sich sowas rückwirkend anhören wollen besser zu verstehen, was eigentlich genau das Thema ist.
Speaker 2:Und heute spreche ich mit Manuela. Manuela ist Lerntherapeutin und hat es geschafft, über einen klitzekleinen Umweg als Lerntherapeutin jetzt in Grundschulen tätig zu sein, zum Teil sogar mit eigenständigem Unterricht, aber hauptsächlich eben als Lerntherapeutin, die unterstützend im Unterricht beteiligt ist, entweder wirklich im Unterrichtsgeschehen selbst oder indem sie mit Kindern arbeitet. Und ich möchte gerne im Vorhinein sagen, dass wir heute auch das Wort Brennpunktschule nutzen nutzen. Uns ist beiden vollkommen bewusst, dass dieses wort viel zu pauschal eingesetzt wird für schulen, an denen ein hoher migrationsanteil da ist und wo dadurch vielleicht der anschein erweckt wird, dass das vielleicht das ursprüngliche problem dessen ist, nämlich dessen, dass irgendwie irgendwas an dieser Schule nicht funktioniert.
Speaker 2:Wir nutzen das Wort heute bewusst und machen aber meines Erachtens wirklich sehr deutlich, dass nicht das Thema Migration das Problem ist, sondern dass das Problem viel vielschichtiger ist und dass ja an einer bestimmten Schule, über die wir sprechen Wir werden aber nicht den Schulnamen nennen, wir werden auch nicht konkret machen, um was für eine Schule es sich handelt, konkreter beschreiben und auch beschreiben, wo die Schwierigkeiten liegen und was es bräuchte, um da erfolgreicher arbeiten zu können als Lehrkraft. Und genau das ist eben wirklich wichtig, auch im Vornherein. Nicht, dass irgendjemand hier das Gefühl hat, es wird heute darum gehen, dass die Lehrkräfte, die an solchen Schulen arbeiten, irgendwas verkehrt machen. Lehrkräfte, die jeden Tag in eine Schule gehen, wie die Schule, die hier beschrieben wurde, die jeden Tag dort arbeiten, die haben wirklich eine Medaille verdient und nicht, dass sie verantwortlich gemacht werden dafür, dass da irgendwas nicht funktioniert. Es geht sowieso darum, dass einzelne Gruppen nicht verantwortlich gemacht werden können dafür, dass ein System nicht funktioniert, dass das meistens mehrere unterschiedliche Gründe gibt und mehrere unterschiedliche verantwortliche Menschen. Verantwortliche Menschen So eben auch hier.
Speaker 2:Also Migration verantwortlich zu machen oder behinderte Kinder verantwortlich zu machen, kinder mit Förderstatus oder eine soziale Ungerechtigkeit dafür verantwortlich zu machen. Das wäre alles zu kurz gedacht, und das wird heute hoffentlich sehr deutlich. Und ja, liebe Manuela, vielen, vielen Dank, dass du da warst. Allen anderen wünsche ich jetzt einfach ganz, ganz viel Neues oder vielleicht viel Einordnung dieser ganzen Themen, und ich wünsche mir, dass wir gerne in eine Diskussion gehen. Also dürft ihr jederzeit einfach über die Kommentare in der Diskussion gehen oder auch mich anschreiben. Ist das wichtig, dass wir in einen Austausch kommen zu diesen Themen. Und ansonsten, ja, übergebe ich jetzt an mein früheres Ich mein Ich von vor zwei Stunden und Manuela und schicke euch ganz liebe Grüße. Also, hi, manuela, hallo, erzähl uns doch mal, wie es dazu gekommen ist, dass du vom Callcenter in Schulen gekommen bist mit deiner Arbeit.
Speaker 3:Hallo, ja, wie ist das geschehen? Ich wollte eigentlich schon als Kind aufgrund meiner eigenen Schulerfahrung immer Grundschullehrerin werden oder Erzieherin, konnte aber dann leider nicht studieren und bin dann irgendwann kaufmännisch im Callcenter gelandet, habe dort mit Kunden gearbeitet, dort eben Dinge erklärt, handhabungen erklärt und so weiter. Und in der Corona-Zeit habe ich dann mir den Wunsch noch erfüllt und habe dann ein Fernstudium gemacht, zur Lerntherapie unter anderem, und bin heute in Grundschulen unterwegs. Ja, ist cool, oder?
Speaker 2:Ich finde das so cool, dass es immer so viele verschiedene Wege gibt, wie man dann doch da hinkommen kann bei dem, was man so ursprünglich mal machen wollte.
Speaker 3:Ja, viele Wege führen dahin, auf jeden Fall.
Speaker 2:Ja, also jetzt bist du Lerntherapeutin. Ich kann mir vorstellen, dass es da auch Unterschiede gibt, unterschiedliche Bereiche und so Was ist denn dein Bereich oder dein Spezialgebiet?
Speaker 3:Mein Spezialgebiet ist hauptsächlich, dyskalkulie eben im ganzheitlichen Sinne, also nicht nur die Dyskalkulie zu behandeln, sondern sich alle Faktoren anzuschauen, die eben mit denen das Kind zu tun hat, auch auf der psychologischen Ebene ein Stück weit zu schauen. Wo sind da vielleicht irgendwelche Blockaden, irgendwelche Denkmuster, die hier mit reinfließen, was hat sich da schon auch an Mindset festgesetzt durch die negativen Erfahrungen? Und das eben im Ganzen gesehen. das ist so ein bisschen mein Hauptbereich, in dem ich arbeite.
Speaker 2:Das ist mega spannend. Also, wir haben jetzt schon über so viel im Vornherein gesprochen, wir zwei gerade, aber darüber halt so gar nicht. Also, diskalkulie finde ich auch ein vollkommen unterschätztes Thema im Bereich Schule, weil ich aus persönlichen Gründen also ich meine, ich bin Mathelehrerin, aber das meine ich gar nicht sondern weil ich selber ein Diskalkulikent hier zu Hause habe und auch einen Ehemann mit Diskalkulik. Es ist echt so weitreichend, das ist nicht nur die Mathematik, das ist so viel, was dadurch beeinträchtigt ist, dass ich weiß nicht, ich habe das Gefühl, dass das total übersehen wird, total Also ein wichtiges Thema.
Speaker 3:Es läuft ganz, ganz viel über den Kopf, und je jünger die Kinder sind und je höher die Negativerfahrungen, umso tiefer sitzt das Ganze. Und das dann erstmal aufzulösen und sich auch ein Stück weit um die Weichenkompetenzen zu kümmern, also bei der Diskalkulitis überdeckt, das ist schon mega, mega spannend.
Speaker 2:Vielleicht müssen wir da auch nochmal wann anders hinschauen, weil heute haben wir uns ein ganz spezielles Thema ausgesucht.
Speaker 3:Wie genau bist du zur Diskalkulie gekommen? War das eher ein Zufall, oder hattest du da auch irgendeinen Bezug dazu? Wie bin ich da hingekommen? Ich bin eigentlich ein Mensch gewesen, der in der Schulzeit Mathe nicht gerade gemocht hat, ausgerechnet ich. Und ich hatte einen Lehrer, der an mich geglaubt hat und der mich binnen eines Schuljahres von einer fast fünf auf eine zwei gedrückt hat und dann nochmal ein halbes Jahr später auf eine eins Boah, und das rein durch seine Art und Weise, wie er war und was er vermittelt hat und wie er es vermittelt hat. Und obwohl ich Deutschleistungskurs hatte, bin ich irgendwie jetzt in der Lerntherapie tatsächlich hauptsächlich bei Mathe hängen geblieben, hauptsächlich bei Mathe hängen geblieben. Ich mag es zwar furchtbar gerne den ganzen Bereich mit Gedichten und alles, was man da nicht alles mit den Kindern üben kann, aber in Mathe ist es noch viel greifbarer. Und sowas, was für die Kinder oft sehr abstrakt ist, greifbar zu machen, finde ich mega toll und macht unglaublich viel Spaß, und habe dann irgendwann für mich entschieden. Ich klammere die Leserechtschreibschwäche nicht ganz aus, aber ich kümmere mich hauptsächlich um die Diskalkulie.
Speaker 2:Ja, okay, alles klar. Was glaubst du, wenn du das so zusammenfassen würdest Was sind so die größten zwei, drei Geheimnisse dieses Mathelehrers, der dir da so geholfen hat? Um das ein bisschen konkreter zu machen, weil ich glaube, für manche ist das nicht greifbar. Ich habe so eine gewisse Vermutung, aber erzähl mal.
Speaker 3:Was hat der richtig gemacht, ist schwer zu fassen. Also, ich habe ihn ja nur noch so ganz schemenhaft in Erinnerung, aber ich kann vielleicht beschreiben, was mein Gefühl war, was er gemacht hat mit mir. Zum einen er hat sich nicht hingestellt und hat mir die Lösung präsentiert. Er hat mich gestupst in die richtige Richtung, aber er hat nicht gesagt komm, ich zeige dir das mal, wie das geht. Dass, dieses Gefühl bleibt.
Speaker 3:Ich kann es nicht, man muss es mir zeigen sondern er hat mich eher bestärkt guck mal dahin, du bist auf dem richtigen Weg, probier es mal, in diese Richtung zu gehen. Ich bin mir sicher, du kriegst das hin. Also immer dieses ich bin mir sicher, ich glaube daran, ich sehe das schon. Ich sehe da was in dir, was du selber noch nicht sehen kannst, weil du eben diese vielen negativen Erfahrungen vorher gemacht hast. Ich erinnere mich an ihn als jemand, der dieses Fach geliebt hat, also der da völlig aufgegangen ist darin, und der einen für mich sehr einprägsamen Satz gesagt hat es gibt nicht eine Lösung. Ich zeige euch verschiedene Wege, und ich lasse euch die Freiheit, dann den Weg zu benutzen, der euch am besten reingeht, mit dem ihr am besten arbeiten könnt. Und das waren so zwei ganz elementare, fast drei Sachen, an die ich mich erinnere.
Speaker 2:Das sind große Sachen auch, ne, ja, also, ich meine Mathe, ja.
Speaker 3:Das war nur die Person. Das war das Verbale und das, was er ausgestrahlt hat. Das ist ganz verrückt, und ich denke, das wird auch ganz oft unterschätzt.
Speaker 2:Ja, ich habe genau die gleiche Erfahrung. Ich kann es dir sagen. Es ist 10. Auf 11. Klasse. Es ist Herr Bemitz. Herzliche Grüße, falls er das jemals hört. Ich hatte in der 10. Klasse einen Mathelehrer, mit dem ich nicht gut klargekommen bin und der halt sehr stark defizitorientiert war, und ich hatte fast eine 5. Ich glaube, ich habe gerade noch eine 4 bekommen. Und dann habe ich Herr Bemitz bekommen in Klasse 11, und dann hatte ich eine 2 am Ende und habe auch Mathe LK gewählt und habe am Ende sogar eine 1 geschrieben im Mathe AB. Also, es war genau das. Es war immer ein Angebot, aber ein Angebot, dass ich es genau so machen kann, wie es für mich funktioniert, und dass er an meiner Seite ist und immer ein Cheerleader ist. Er hat mich immer gepusht, gepusht, gepusht, aber nicht so, dass es mich gestresst hat, sondern so, dass ich Bock hatte, es auszuprobieren, ob ich es wirklich schaffe, weil er hat schon immer gewusst, dass ich es hinkriege, und ich musste es halt dann bloß noch mir selber bestätigen. Das war irgendwie total abgefahren, richtig cool, ja.
Speaker 3:Kann ich genauso unterschreiben, war bei mir ganz genauso. Bei mir war es allerdings Klasse 6, der fürchterliche.
Speaker 3:Lehrer, der überhaupt so gar keine Lust hatte, der nur am Pult saß und aus dem Buch vorgelesen hat. Und dann kam dieser Lehrer, der auch schon allein mit seiner Art viel dynamischer reinkam, der dir da Lust drauf gemacht hat, dass das Forschen ist Ausprobieren, und dass du eigentlich nur ein paar gewisse Grunddinge können musst, und dann kannst du alles lösen. Egal, wie lang diese Rechnung ist, du kannst sie lösen, nur weil du diese fünf Werkzeuge hast und eben nur üben musst, die richtig einzusetzen. Und den zwei Jahre ich war mega, mega dankbar.
Speaker 2:Cool, ach schön. Ja, das freut mich. Also, das kann schon ein Riesen-Matte-Problem lösen. Und ich weiß aber auch aus meiner eigenen Erfahrung als Lehrerin, dass es halt dann Einzelne gibt, die sehr dankbar sind darüber, dass dann jemand so ist, dass jemand so ja, ich habe ja immer genau versucht, so zu sein als Lehrerin Und die trotz allem, trotz aller Bemühungen, trotz der Sicherheit, die sie da verspüren, wenig Fortschritt machen, weil sie einfach Schwierigkeiten haben mit mathematischen Konzepten. Also, man muss schon sagen, eine Diskalkulie geht jetzt nicht durch so eine Lehrkraft weg, dass, die Schwierigkeiten bleiben bestehen. Und das war jetzt quasi für uns beide nur ein Zeichen dafür, dass wir nicht von Diskalkulie betroffen sind, sondern offensichtlich Mathematik können.
Speaker 3:Und ja, es ist ganz bestimmt so, dass du dadurch dann auch selbst stark beeinflusst bist in deiner arbeit als lerntherapeutin von dem, was du da als schülerin erlebt hast definitiv, weil ich eben gesehen habe, dass es spaß machen kann, und weil mir zum beispiel auch mal sehr wichtig ist, den Kindern zu zeigen, das ist kein abstraktes Fach, sondern wo benutzen wir das dann alles jeden Tag? Und wie wichtig ist es dann, das zu können und zu erklären, dass es eben wichtig ist, warum man ein Einmaleins verstehen muss, um es lösen zu können, warum man addieren muss, warum man subtrahieren muss, wo das alles vorkommt. Und das muss ich gar nicht vorbeten, entschuldigung, sondern in Gesprächen das so ein bisschen rauskitzeln, und diese großen Augen, wenn man dann sieht oh okay, stimmt, da muss ich ja auch rechnen. Das ist so ein Moment. Ich kriege jetzt auch gerade Gänsehaut.
Speaker 3:Das sind diese Gänsehautmomente und die dann sowohl das Kind wie auch mich ein Stück weit durchtragen durch die harten Phasen, in denen dann auch gemeckert und gemotzt wird und manchmal auch ein paar Tränchen fließen, weil es eben so anstrengend und so schwer ist, manchmal auch ein paar Tränchen fließen, weil es eben so anstrengend und so schwer ist, gerade mit einer Diskalkulie Sich dadurch zu kämpfen, am Ball zu bleiben. Und gerade die Diskalkulie betroffenen Personen, die arbeiten ja an zwei Baustellen an ihrer persönlichen Baustelle. Sie arbeiten ja an zwei Baustellen an ihrer persönlichen Baustelle, und gleichzeitig sollen sie aber im Schullehrstoff mitkommen, obwohl ein grunds Diskalkulie geht nicht weg. Also das ist die Wahrheit. Viele glauben, das geht weg. Ein bisschen Nachhilfe, und dann ist das weg.
Speaker 2:Es gab auch schon mal ein Gespräch hier mit Birgit Schmidt-Krabmer, die ja auch Lerntherapeutin ist bei Dyskalkulie. Es geht ja wirklich nur darum, bei den jeweils einzelnen Personen die Grundlagen, die möglich sind, so weit auszubauen, dass sie halt gestärkt sind, weil dafür ja auch nicht genug Zeit da ist in den Grundschulen. Bei manchen geht es ja sogar gut bis in die fünfte, sechste Klasse rein. Aber dann hört es vielleicht auf, wenn es dann um Variablen geht oder um Terme oder was auch immer, dass man halt immer an diesen Grundlagenkonzepten arbeitet und guckt, dass das da ist.
Speaker 3:Was man prinzipiell auch bei Diskalkulierkinder nicht unterschätzen darf, ist die haben ihre Strategien. Das bleibt massiv lange oftmals unentdeckt, weil sie unglaublich schnell im Zählen sind, also in einem Tempo, da können wir nicht annähernd ran und das auch noch so geschickt machen können, dass das keiner merkt. Und erst, wenn man ins Gespräch geht und fragt wie hast du denn gerade gerechnet? ich urteile nicht, ich möchte dich verstehen, ich möchte schauen, wo kann ich ansetzen, um dir zu helfen, machen die Kinder irgendwann auf und erklären dann ihren Weg, und der ist manchmal total spannend, und dann kann man versuchen, diesen Weg zu nehmen und den ein bisschen zu modifizieren, vom Zählen zum Beispiel ein Stück weit noch mehr wegzukommen.
Speaker 2:Das ist wahnsinnig spannend, das glaube ich dir sofort. Das glaube ich sofort, dass das auch wirklich ganz viel Spaß machen kann. Jetzt ist das nicht dein einziger Bezug zum Thema Neurodiversität beziehungsweise Neurodivergenz, sondern du bist auch noch als Mutter mit dem Thema betroffen. Was sind denn da so deine Erfahrungen aus dieser Mutterperspektive heraus mit dem Thema Neurodivergenz und Schule?
Speaker 3:Als Mutter ist es nochmal sehr viel emotionaler, weil man auf der anderen Seite steht, weil man mitleidet. Man leidet viel mehr mit.
Speaker 2:Weil man auf der anderen Seite steht, weil man mitleidet. man leidet viel mehr mit, und meine Erfahrung ist einfach man muss sich immer wieder beweisen, beweisen, schriftlich beweisen, mit Gutachten beweisen. man muss ständig kämpfen, sprechen, hinterher sein. Das ist so meine Erfahrung genommen werden. aber ich habe den Eindruck, eine Hochbegabung wird besonders wenig ernst genommen, vor allem dann nicht, wenn das Kind jetzt nicht dem Klischeebild einer hochbegabten Person entspricht. Und zweitens wird es ja oft auch nicht als eine Schwierigkeit erkannt, sondern es wird ja eher so getan, als wäre das eine Gabe, die ja jetzt eigentlich das alles noch leichter machen müsste. Was sind denn so die größten schwierigkeiten für dein kind, wenn es um das thema schule geht mit einer hochbegabung?
Speaker 3:interessante frage nicht so einfach zu beantworten. Oftmals ist es das mitgehen, also in dem tempo mitlaufen, und die manchmal laut ausgesprochen und manchmal nur durch gestik vermittelte du musst das doch jetzt können, du bist doch so schlau, du müsstest das doch können. Der Mangel an Zeit, in die Tiefe zu gehen, also nicht nur alles oben anzureißen und die mangelnde Zeit für andere Aufgaben Oder den Raum zu bieten okay, du bist jetzt schon fertig, ich habe es gesehen. Du musst nicht 30 Mal diesereibst, wie es der vorgegebene Weg ist, weil du einen anderen Weg gehst, und ich sehe, dass du schon fertig bist. Ich kann dir jetzt aber nichts anderes bieten. Dann lasse ich dir den Raum, zum Beispiel, dass du dich mit was anderem beschäftigst, beschäftigt, sei es lesen, sei es vielleicht stoff aus einer anderen, aus einem anderen thema, irgendwas, was dich gerade beschäftigt, was ja eigentlich der lehrkraft ein stück freiheit geben würde, auch entlastung, weil dann kann sie sich um die kinder kümmern, die noch die Unterstützung brauchen. Aber hier wird es dann oft gesehen, als du arbeitest, nicht.
Speaker 3:Warum machst du jetzt nicht noch weiter? warum machst du jetzt nicht noch die nächste Aufgabe? wie kannst du auf die Idee kommen, mich zu fragen, ob du lesen darfst, ob du dir ein Buch nehmen darfst und lesen darfst, du lesen darfst, ob du dir ein Buch nehmen darfst und lesen darfst. Das möchte ich nicht, weil dann kommen ja die anderen auch. Also das sind so oft so Sachen. Oder dass er manchmal einfach auch in Ries-Zustand geht, wo er einfach dann so reizüberflutet ist aufgrund dieser Größe, der Klasse, des Lärmpegels und sonst was, dass er einfach nicht mehr dazu in der Lage ist, und zu Hause schlägt er die gleiche Aufgabe auf und macht die in Nullkommanichts, wobei da auch Hausaufgaben ja, das ist mit viel Überredungskunst.
Speaker 2:Okay, also, es sind ja im Prinzip zwei Großthemen. Das eine ist die fehlende Flexibilität. Das ist ja einfach immer ein Thema im Umgang mit Neurodivergenz. Warum denn nicht sich selbst, der Klasse, dem Kind, allen ganz viel Arbeit ersparen und flexibler reagieren darauf, dass ein Kind halt deutlich intelligenter ist als die Lehrkraft? Wovor hat man Angst? Das ist dann vielleicht Punkt Nummer zwei, also Angst davor, dass das Kind irgendetwas verpassen könnte und dass man verantwortlich gemacht wird dafür.
Speaker 3:Und gleichzeitig aber auch zu sehen, dass Hochbegabung nicht heißt, ich bin 365 Tage in allen Themen top, sondern dass es tatsächlich Dinge gibt, da steigt er nicht durch.
Speaker 2:Das entzieht sich seinem Verständnis, seiner Logik sonst irgendwas, wo er dann derjenige ist, der jetzt mal ein bisschen mehr Zeit bräuchte, eine Erklärung mehr, also, dass sich das nicht über einfach alles erstreckt auch ein Riesenthema ist, weil oft diese wahnsinnig stark ausgeprägten kognitiven Fähigkeiten die können einen ja wegdiskutieren schon im Alter von drei häufig Fragen stellen, dass man sich denkt wow, okay, ich habe keine Ahnung, wie ich dir die jetzt gerade beantworten soll dass das wirklich auch nur ansatzweise zufriedenstellend ist, und dann sie aber nicht zu kleinen Erwachsenen zu machen und zu erwarten, dass sie überall anders eben genauso stark ausgereift sind wie jetzt halt in diesen kognitiven Fähigkeiten, das ist auch schwer, das zu verstehen, und ja, ich kann mir vorstellen, dass das eine sehr frustrierende Aufgabe ist, so Kinder in einem Regelschulbetrieb zu begleiten.
Speaker 2:Als Mutter Also, ich weiß es zum Teil ja auch, wobei ich einen Underachiever habe, also ein hochbegabtes Kind, das überhaupt nicht leistet und der gar nicht auf die Idee käme, mehr zu machen als die anderen oder sich noch mal mit einem anderen Thema zu beschäftigen. Das ist auch wichtig, das zu wissen, dass es das genauso gibt. Die fallen halt dann sehr häufig komplett hinten runter, weil da nur so null Bock rein interpretiert wird in alles, was sie tun. Aber so ein Kind, das wissbegierig ist und das dasteht und diskutiert und manche Sachen schnell begreift und dann eigentlich gerne sich mit was anderem beschäftigen würde, das ist sicherlich super frustrierend, das zu begleiten.
Speaker 3:Man kann es bis zum gewissen Grad zu Hause auspuffern, das geht, aber kostet unglaublich viel Kraft und ist auch in jeglicher Hinsicht. Also sowohl emotional wie finanziell, wie kräftetechnisch kommt man irgendwann an seine Grenzen, weil ich kann nachmittags nicht das ersetzen, was am Vormittag fehlt. Das ist einfach nicht der Punkt, und man wandelt immer auf einem sehr, sehr dünnen Brett genau mit diesem Underperforming, wo dann irgendwann einfach auch in der Schule die Klappe runtergeht und sagt boah, warum soll ich das jetzt schon wieder machen? habe keine Lust. Und das häuft sich, und häuft sich, und häuft sich, und die Einträge häufen sich im Klassenbuch und die Anrufe häufen sich. Kind arbeitet wieder nicht, arbeitet wieder nicht. Ja, geben Sie bitte mal was anderes, dann arbeitet er wieder.
Speaker 2:Ja, dann soll er ein Plakat machen.
Speaker 3:Ja, das ist immer so die Standardantwort Du darfst dein Wissen einbringen mach doch ein Plakat, wäre für meinen Sohn jetzt auch nichts.
Speaker 2:Naja, also, mir war das jetzt total wichtig, dass wir wissen, mit wem wir es hier zu tun haben, wenn wir jetzt in unseren nächsten Schritt reingehen. Das heißt, du bist sensibilisiert auf der einen Seite durch deine eigene Biografie, sicherlich zum Stück weit. Wenn du sagst, du konntest nicht studieren, du warst erstmal in einer kaufmännischen Ausbildung, dann gibt es da sicherlich auch die ein oder andere Hürde, die du so mitgebracht hast. Dann hast du mit Menschen mit Dyskalkulie zu tun, dann hast du automatisch einen ganz anderen Blick auf das Thema Schule und Lernen Und vielleicht auch, wenn Kinder übersehen werden mit ihren Bedürfnissen und mit ihren Schwierigkeiten, Und noch als Mutter eines hochbegabten Kindes, was wieder ganz andere und ganz neue Facetten mit sich bringt. Und jetzt bist du eben nicht nur Lerntherapeutin in einer kleinen therapeutischen Praxis oder irgendwo untergebracht, sondern du sagtest vorher schon, du arbeitest auch in der Schule, im schulischen Setting Richtig. Wie ist es denn dazu gekommen, dass du plötzlich in der Schule tätig wurdest?
Speaker 3:Tatsächlich auch durch jemand, der an mich geglaubt hat. Und zwar war das wirklich so gewesen, dass nach Corona gab es ja diese Aufholprogramme, gab es ja diese Aufholprogramme und ich dann angesprochen wurde, ob ich Interesse hätte und Kapazität, eben über diesen PES-Bereich in die Schule einzusteigen und eben dort im Förderbereich tätig zu sein. Förder und Vertretung. Und so bin ich in die ganze Sache dann reingekommen. War so nie geplant, hat mich aber damals unglaublich gereizt und gefreut. Und das ist jetzt auch schon fast fünf Jahre her, und seither bin ich dann in der Grundschule.
Speaker 2:Okay, das heißt, du bist in der Grundschule, und was genau machst du da? Also, wie sieht deine Tätigkeit konkret aus?
Speaker 3:Es kommt tatsächlich auf die Schule an. In den meisten Fällen ist es so, dass ich Rückmeldung von den Lehrkräften bekomme Hier haben wir Kinder. Kannst du da mal vielleicht in den Unterricht mit reinkommen? Setz dich mal dazu, schau sie dir mal an, was ist deine Einschätzung. Das ist so der eine Bereich. Der andere Bereich ist dann, wenn ich anregen kann hier lasst vielleicht mal eine Überprüfung machen, auch eine Diskalkulie, da kommt jetzt wieder dieser Kreis, der sich schließt. Kriege ich Kinder, die Förderbedarf haben, die nicht unbedingt Diskalkulie haben, die aber manchmal einfach nur jemanden brauchen, der es ihnen nochmal erklärt. Einfach anders erklärt Die Kinder, die vielleicht ein Einzelsetting mal brauchen, kinder, die tatsächlich einen Nachholbedarf haben, sei es sprachlich, sei es fachtechnisch vom Schulstoff her. Diese Kinder bekomme ich dann in Kleingruppen oder einzeln und mache dann Förderunterricht. Das ist dieser eine Bereich noch. Und dann gibt es den dritten Bereich, eben als ganz gewöhnliche in Anführungsstrichen Vertretungslehrkraft. Eine Kollegin fällt aus hier bitte übernehme mal den Unterricht, und dann machst du den Unterricht.
Speaker 2:Das heißt, du unterrichtest auch tatsächlich immer mal wieder. Aber ein festes Deputat hast du nicht. Also es sind nicht eigene Klassen, die du konstant unterrichtest.
Speaker 3:Nein, das ist dann immer sehr individuell. Es ist ein Stück weit jetzt geplant, in naher Zukunft aber nie mit eigener Klassenführung, sondern einfach je nach Schule. jede Schule arbeitet ja in einem anderen Modell war es bisher immer so, dass ich quasi für alle verfügbar war und jetzt in Zukunft es vielleicht kommen wird, dass ich speziell für ein bis zwei Klassen zuständig bin.
Speaker 2:Und da hast du dann also, wenn du zum Beispiel so ein Einzelkind, ein einzelnes Kind förderst, hast du das dann während der Unterrichtszeit vormittags gemacht. Das heißt, dann kam das einfach zu dir in dein Räumchen, und dann habt ihr da einfach miteinander gearbeitet.
Speaker 3:Genau. also, ich habe dann mit den jeweiligen Lehrkräften Termine ausgemacht, damit sie ihren Unterricht dementsprechend strukturieren konnten, dass das Kind nicht zu viel verpasst, Und habe dann immer geguckt, dass das Kind aber auch parallel nicht zum Beispiel mal Musik verpasst oder sowas. Das ist sehr gerne so ein Punkt, wo man dann sagt nimm das Kind mal mit, wenn wir Musik machen. Nee, das braucht ja dieses Kind. auch. Habe ich dann Termine gemacht, habe das Kind mitgenommen. Manchmal ergab sich dann sogar noch ein zweites Kind. Hier hat sich aufgetan, sind die gleichen Problemfelder? Ja, komm mit. Und dann sind wir in mein Räumchen gegangen, wo ich dann meine Materialien hatte, und dann habe ich mit den Kindern gearbeitet genau Okay, aber jetzt sprechen wir die ganze Zeit von Hatte.
Speaker 2:aber du arbeitest ja immer noch in so einem. Setting.
Speaker 1:Nur weil mir ist es gerade aufgefallen du hast halt nur schon in so vielen.
Speaker 2:Also du hast ja jetzt nicht konstant an einer Schule gearbeitet, sondern an unterschiedlichen Schulen, und dadurch, glaube ich, prägt sich das gerade so sprachlich bei uns beiden. Ja, jetzt ist es also schon so, dass du damit an Schulen gearbeitet hast oder auch arbeitest, die irgendwie auch einen Förderschwerpunkt mit dabei haben. Dann darüber konntest du, konnten dann quasi diese Stunden auch zugeteilt werden an die Schulen Richtig genau, an die Schulen Richtig genau. Und das ist jetzt genau das, worüber ich ganz gerne mit dir noch sprechen würde, weil du wurdest auch an eine Schule geholt, wo wirklich sehr viele unterschiedliche Bedürfnisse, schwierigkeiten geballt aufeinandertreffen, und vielleicht versuchen wir mal ganz kurz ein bisschen zu beschreiben, was da so für ein Klientel an diese Schule ging oder geht.
Speaker 3:Zum einen Kinder, die teilweise Diagnosen hatten, teilweise aber auch nicht. Also wo im Raum war. Hier liegt ein Problem vor, das aber noch nicht benannt werden kann, weil man es entweder noch nicht untersuchen konnte oder mangels Mitarbeit der Erziehungsberechtigten eben noch keine Untersuchung stattfand. Dann hatten wir reguläre Grundschulkinder in dieser Schule, dann hatten wir Kinder, deren Muttersprache nicht Deutsch war, wir hatten Kinder aus sozial schwachen Familien, und diese Mischung zusammen ist ein interessantes Arbeiten.
Speaker 2:Was würdest du sagen? sind die alle so ungefähr im gleichen Verhältnis, also Familien oder Kinder aus Familien mit Rückhalt durch Eltern, die auch Hausaufgaben mitmachen und helfen und das tragen? also das ist ja das, was im Prinzip erwartet wird von Schule, dass Eltern ganz viel tragen und mitmachen und präsent sind und ansprechbar sind und halt das auch ausbügeln, was so nicht funktioniert. Also solche Kinder gab es auch?
Speaker 3:ne, Die gab es auch, aber die waren eindeutig in der Minderheit.
Speaker 2:Und dann gab es eben Kinder aus sozial schwachen Familien, wie wir es so sagen, also wo eben wenig Ressourcen da sind, um sich um die Kinder und die schulischen Belange zu kümmern, wo auch wenig Geld da ist, zum Teil also auch Kinder, die in Armut leben. Richtig, Was würdest du sagen? wie groß ist da der Anteil Deutlich? mehr als jetzt die Deutlich?
Speaker 3:mehr. Also, ich glaube, die unterstützten Kinder haben nicht mal ein Drittel abgebildet, deutlich weniger als ein Drittel. Sozial schwach waren fast, ja nicht ganz zwei Drittel.
Speaker 2:Okay.
Speaker 3:Das ist definitiv.
Speaker 2:Nicht ganz. Zwei Drittel, das definitiv. Und das heißt dann, die Kinder, die nicht als Muttersprache Deutsch mitgebracht haben, waren häufig bei den sozial schwachen Familien dann eher noch dabei. Zu 90 Prozent ja.
Speaker 3:Und die Kinder mit dem Förderschwerpunkt? wo haben wir die, die schwimmen da irgendwo zwischendrin? Da hatten wir durchaus Eltern, die höchst engagiert, die absolut dabei waren, und dann hatten wir das krasse Gegenteil, wo Eltern gar nicht so wirklich dabei waren, die selbst Unterstützung gebraucht hätten, um mit der Situation, die sich aufgrund des erkrankten Kindes ich wähle jetzt mal bewusst diesen Begriff erkrankten Kindes zu Hause ergibt, hier schon überfordert waren. Und wenn man dann noch on top kommt aber wir brauchen eigentlich, um dem Kind effizient helfen zu können, noch eine Ergo, noch eine Logo, noch eine Diagnose oder ähnliches das hat diese Eltern dann gänzlich aus der Bahn geworfen. Oder eben auch dieses Nicht-Erkennen-Wollen Nein, da ist nichts, auch das gab es nicht erkennen wollen.
Speaker 2:Nein da ist nichts. Auch das gab es. Das ist eine brisante Mischung. Wie geht Schule damit um, mit so einer Mischung? Also ich kann mir vorstellen, sehr unterschiedlich natürlich, aber vom Konzept her. Also es wird ja ein Konzept geben, um diese vielen verschiedenen Gruppen irgendwie gemeinsam zu unterrichten.
Speaker 3:Eher würde ich jetzt sagen also ein Konzept bestimmt, und Gedanken wurde sich da auch gemacht, mit absoluter Sicherheit Tatsächlich. Aber der Alltag sieht dann einfach so aus man bekommt diverse Programme auferlegt, die die Kinder fördern sollen, die auf dem Papier wahnsinnig toll aussehen, aber an der Realität gänzlich vorbeilaufen, Und man ist eigentlich den ganzen Tag nur damit beschäftigt, ein Stück weit Eltern ersatt zu sein, für diese Kinder plus Brände zu löschen und einfach zu versuchen, das Beste zu geben, was man geben kann, ohne dabei ein Stück weit zu verbrennen.
Speaker 2:Deswegen könnte man es auch schon allein deswegen könnte man es Brennpunktschule nennen.
Speaker 2:Richtig, weil das einfach Menschen kaputt macht, die in diesem System dann drin hängen. Ja Also, es gibt vielleicht Konzepte, aber es funktioniert nicht. Du sagtest vorher, da sind 25 Kinder dann trotz allem in einer Klasse, und du sagtest vorher auch, dass jetzt zumindest da, wo du warst, natürlich in einem Gebiet, in dem sehr viel soziale Armut vorhanden ist, auch wahrscheinlich das Schulgebäude jetzt nicht high-end ausgestattet ist, weil die Kommune ja immer auch dafür zuständig ist, in welchem Zustand ein Schulgebäude ist und mit welcher Priorität solche Themen angeschaut werden. Also, wie muss ich mir diesen Alltag von diesen Kindern vorstellen? Die sind in einer Klasse mit 25. Wie viel wird da gestört? Was ist so das Programm? Was sind so die Themen, die da tagtäglich auf diese Kinder einprasseln?
Speaker 3:Es kommt tatsächlich wie an allen Schulen dann auch ein Stück weit auf die Lehrkraft an. Ich war ja immer nur on top mit dabei, und das auch nur stundenweise. Also ich bin ja da auch. Dann. Nur jemand, der kommt in diese Klasse rein, weiß genau. Okay, hier haben wir drei, vier, fünf Kinder, die Unterstützung brauchen. Die nehme ich mir und versuche, ihnen zu helfen. Unterstützung brauchen, die nehme ich mir und versuche, ihnen zu helfen. Den Rest des Tages, den ich aber nicht da bin, weil es diese Schule wahnsinnig groß ist und wahnsinnig viele Klassen hat, wurde das für uns schon unterteilt in Jahrgangsstufen. Also, die einen haben Stufe 1 und 2 gemacht, und andere haben sich nur um 3, 4 gekümmert. Das geht bis zum gewissen Grad. Irgendwann vermischt sich das wieder, weil wir einfach zu wenig Leute sind. Was die Kinder erleben, ist heute Stand heute, dass sie morgens kommen, sie bekommen ein Frühstück, sie dürfen frühstücken no-transcript, auch das hatten wir Und dann versucht man, erstmal gemeinsam in den Tag zu startplan. Diesen ganz normalen Schulalltag versucht man mit einer solchen bunten Mischung an Kindern hinzubekommen.
Speaker 2:Also ganz klassisch Unterricht. Ja, da sitzen 25 Kinder. Manche haben noch nicht mal gefrühstückt, manche haben noch nicht mal mit irgendjemandem über ihre wie es ihnen geht und was so bei ihnen los ist, gesprochen, richtig, aber sie sitzen halt da mit all den anderen und machen jetzt Deutsch. Man macht. Unterricht genau.
Speaker 3:Manche verstehen nichts, weil ihnen der Wortschatz fehlt, manche, weil es nicht ihre Sprache ist. Ja, macht man ganz normalen.
Speaker 2:Unterricht. Da kann ich mir jetzt aber vorstellen, dass das ein Ort ist, an dem sehr viel herausforderndes Verhalten stattfindet. zu beobachten ist oder Weil, wenn? ich nicht verstehe, was da gerade passiert, und du hast es gerade schon mal betont es liegt nicht nur daran, dass ich die Sprache nicht beherrsche, sondern es liegt auch zum Beispiel daran, dass ich den Wortschatz nicht habe, weil wir ja auch noch Förderschwerpunkt haben, Also zum Teil nonverbale Kinder oder eben Kinder, die eine deutlich verzögerte Sprachentwicklung haben oder vielleicht auch eine akustische Wahrnehmungsstörung oder oder haben.
Speaker 2:dann was mache ich dann, vor allem, wenn es mir nicht gut geht und ich nichts gegessen habe? Also, dann beschäftige ich mich mit anderen Sachen.
Speaker 3:Da hat man ein Spektrum von allem, also von Kindern, die wirklich lautstark stören, bis hin zu Kindern, die sich einfach zurückziehen, kinder, die auf dem Tisch einschlafen. Also ich habe oft Kinder geweckt auf den Tisch und habe gesagt was ist los? geweckt auf den Tisch und habe gesagt was ist los, bis hin wirklich zu Störungen, dass du nicht mehr weiter unterrichten kannst, definitiv. Und dann, wie geht man damit um? Da geht jede Lehrkraft anders mit um.
Speaker 3:Das war mein Glück, sage ich, dass ich in verschiedene Klassen kam, weil ich unterschiedliche Herangehensweisen gesehen habe. Ich habe die klassische Herangehensweise, wie wir sie auch noch in der Schule hatten, erlebt raus vor die Tür. Ich habe erlebt mit Heimschicken. Ich habe erlebt mit Ampelsystemen, sei es Wolken, an die Tafel die Namen schreiben, also das komplette Spektrum, was man sehen kann. Ich habe aber auch erlebt Lehrkräfte, die genau zu diesen Kindern hingegangen sind, sich auf Augenhöhe begeben haben und gesagt haben ich sehe, dass du ein Problem hast, wir parken dein Problem gerade jetzt hier. Kurz, ich nehme mir Zeit für dich. In dem Moment, wenn alle arbeiten, nehme ich mir wirklich Zeit für dich, und dann schauen wir, wie wir dir helfen können. Also das komplette Spektrum, was man haben kann, ist dort auch abgebildet. Ich meine alles was dugebildet?
Speaker 2:Ich meine alles, was du jetzt zu Beginn gesagt hast. Ja, vieles haben wir selber auch in unserer Schulzeit erlebt Rauswerfen, strafen, ermahnen, heimschicken, was nicht alles. Das Ampelsystem habe ich nicht erlebt als Schülerin, aber ich weiß, dass es auch inzwischen ein sehr gängiges Modell ist, und auch so dieses Namen an die Tafel schreiben und Kollektivstrafen geben beziehungsweise die vier Leute bestrafen, die dann da an der Tafel stehen oder oder. Es sind Methoden eingesetzt worden, die im Prinzip nichts anderes signalisieren als eine Hilflosigkeit im Umgang mit diesem ganzen Thema. Und der Vers kurzfristig mal, in diesem Moment, aber langfristig ja nicht. Ich sehe dich, ich sehe dein Thema, und ich nehme mir Zeit. Konntest du einen Unterschied sehen darin, wie das mit den Klassen funktioniert hat, bei Lehrkräften, die eben so herangegangen sind, und Lehrkräften, die das über so Strafsysteme gemacht haben?
Speaker 3:Ja, aber ich möchte überhaupt nicht über die ehemaligen Kolleginnen da richten. Beides hat irgendwo seinen Grund, und keine Klasse ist miteinander vergleichbar und dort dann auch mal Unterricht gemacht habe, weiß ich, wie viel bei den Kindern über dieses Ich-sehe-dich läuft, wie viel über Vorschussvertrauen läuft bei diesen Kindern Und bestärken in Trau dich, trau dich, und wenn es schief geht, warum? was wäre dann? war es ein Fehler, dann hat es so nicht funktioniert. Erlebt habe ich atmosphärisch definitiv, dass es bei den Klassen, bei denen mehr auf die Kinder eingegangen wurde, deutlich angenehmer lief. Eingegangen wurde, deutlich angenehmer lief, das Klassenklima sehr viel angenehmer war und auch der Umgang unter den Kindern. In den Klassen, in der sehr viel mit Strafe gearbeitet wurde, kippte meistens irgendwann das Klassenklima in, das man auf die anderen gezeigt hat, also jeder hat, ich habe nichts gemacht, aber der Frau sowieso, der ist schon wieder laut, oder der malt oder einer, also dass dieses Klassenklima kippt, und das war so das, was ich beobachtet habe.
Speaker 2:Ja, danke, dass du das sagst, und danke, dass du auch noch mal dazu sagst, dass es nicht darum geht, über Lehrkräfte zu richten. Es geht nicht darum. Also, wie soll eine Lehrkraft, die an so einer Grundschule landet, die keine spezifische Ausbildung bekommt, darin, was psychologisch, pädagogisch, didaktisch sinnvolle Alternativen sind, um mit dieser Heterogenität klarzukommen, volle Alternativen sind, um mit dieser Heterogenität klarzukommen, wie soll sie denn anders arbeiten als zunächst mal mit den Mitteln, die sie beigebracht bekommt, nummer eins und die sie kennt aus der eigenen Kindheit? Das ist doch ganz klar und ganz logisch, dass man das verwendet, und es gibt genügend Ratgeber für Lehrkräfte, didaktikbücher, pädagogikbücher, wo das alles drinsteht als gute Methoden, um mit Störungen umzugehen.
Speaker 2:Vollkommen nachvollziehbar ist, dass man händeringend nach schnellen Lösungen sucht, weil es so viele Baustellen gibt, dass man sich nicht um die einzelnen Baustellen kümmern kann. Also, das ist jetzt der Ausnahmefall, wo ich sage was sollen die denn machen? Also, störungsfrei wirst du da nicht unterrichten können. Nee, also das wird nicht gehen. Du wirst weder deinen Bildungsplan vollständig erfüllen können, noch wirst du mit 25 Kindern, die so viele verschiedene Bedürfnisse mitbringen, störungsfrei arbeiten können. Das heißt, du musst ja dich trauen und das alles niederlegen und sagen ich bin jetzt der Mensch, und ich bin jetzt hier. Beziehung, beziehung, beziehung, ersatz für all das, was sonst irgendwie fehlt, und guck, wie weit wir so kommen. Das musste ich erst mal trauen.
Speaker 3:Das auf einen Fall. Und dann musst du auch noch sehen du hast Kolleginnen, die in 90 Prozent der Fälle ein Studium gemacht haben fürs reguläre Grundschullehramt, Ja genau. Und ich habe mich mit ganz, ganz vielen Kolleginnen unterhalten, weil ich habe kein Lehramt studiert, Ich war nicht in der Uni, Ich kenne diese Vorlesungen nicht, aber ich bin ein neugieriger Mensch, und ich will verstehen. Ich kenne diese Vorlesungen nicht, aber ich bin ein neugieriger Mensch, und ich will verstehen. Und habe dann die Kolleginnen gefragt, die Referendare stellenweise gefragt, habe gesagt erklär mir doch mal, was macht ihr denn thematisch eigentlich? Und wenn wir dann genau auf diese Störungsfelder kamen, auf diese Themen Neurodivergenz, dann wie kriege ich jemanden mit ADHS? was bedeutet eigentlich Autismus, und welche Möglichkeiten muss ich mir irgendwie zurechtlegen, brauche ich, und welche Varianten von Autismus gibt es? was ist der Unterschied bei Jungs, bei Mädchen? da können wir stundenlang drüber diskutieren und erzählen.
Speaker 3:Das nimmt einen Mini-Bruchteil in der normalen Ausbildung einer Grundschullehrkraft, ein Minimal. Und wir haben den riesigen Unterschied erlebt, weil eine der Maßnahmen dann eben auch war es ist ja nicht so, dass die Schule still gelitten hat. Sie hat das publik gemacht, sie hat das laut gemacht, und dann kam Hilfe für ein paar Wochen, Und das waren stellenweise Lehramtsstudenten und Studentinnen, die auch Sonderpädagogik das ist jetzt böse, ein böser Begriff die für Förderschulamt eben studieren Und ganz anders daran gehen, und du konntest für diese paar Wochen innerhalb mal eine Unterstützung da, aber eben auch nur in den Klassen, in denen es am schlimmsten gebrannt hat. Also, es ist jetzt nicht so, dass dann für jede Klasse noch ein Student kam. Aber allein dieser Input hat so viel Positives bewirkt, der dann nach so und so viele Wochen wieder weggenommen wurde. So, jetzt müsste es ja eigentlich funktionieren, und jetzt arbeitet weiter.
Speaker 2:Ist einfach nur schlimm.
Speaker 3:Aber das ist das, was ich auch eingangs gemeint habe. Es gibt tausend Programme Da können wir beide bestimmt jede Menge Namen aufzählen von irgendwelchen Programmen, die alle ganz, ganz toll klingen, die aber immer nur entweder über ein paar wochen gehen oder eigentlich auch nur dazu dienen, den missstand wieder zu dokumentieren, den kindern, die es eh so schwer geht, auch noch schriftlich zu zeigen. du schaffst nicht mal diesen Test. Also nie wirklich an der Ursache gearbeitet.
Speaker 2:Das ist ähnlich wie beim Nachteilsausgleich, und ich glaube, da können nämlich jetzt ganz viele verstehen, um was es konkret geht. Ich habe das auch alles schon auf schulischer Seite mal erlebt, aus sehr privilegierter Perspektive, weil Gymnasium und dadurch immer eine ganz andere Perspektive ist, vollkommen klar. Trotzdem ist das ähnlich, wie wenn man einen Nachteilsausgleich beantragt. Der wird einem gewährleistet oder gewilligt, bewilligt, und dann wird erwartet nach drei, vier Monaten, dass es doch jetzt wieder ohne geht, weil jetzt funktioniert ja alles.
Speaker 2:So ungefähr ist das, und wir wissen alle, die sich mit Neurodivergenz beschäftigen, dass das halt nicht der Fall ist. Also, wenn sich was gebessert hat, dann nur, weil die Maßnahmen da sind, und wenn wir die jetzt wieder rausnehmen, dann laufen wir halt Gefahr, wieder genau dahin zu laufen, wo wir davor schon gewesen sind. Richtig, okay, na siehste mal. Es heißt aber schon, dass durchaus ein großer Effekt spürbar ist dadurch, dass schon eine andere Form der Pädagogik eben eingesetzt wird. Das kannst du durchaus bestätigen und kannst sagen, also, die Förderschullehrkräfte, die dann gekommen sind, die haben da auch an der Atmosphäre etwas geändert, weil anders auf die Kinder geschaut wurde als davor.
Speaker 3:Weil jemand, der sich in diesem Bereich ausgebildet ist, einfach einen ganz anderen Blick hat, andere Bedürfnisse im Hinterkopf hat, andere Methodik im Hinterkopf hat. Und da ist auch nicht das Allheilmittel, um Gottes Willen. Aber da ein Stück weit ganz anders, da auch sich nicht so sehr triggern lässt, ja genau, sehr triggern lässt, ja genau. Ich hatte am Anfang ein Kind. Das hat mich, weil es sehr schlecht motorisch von der Mundmotorex sprechen konnte und dadurch auch ein großer Wortschatz gefehlt hat, am Anfang wirklich bespuckt getreten alles. Ich hatte blaue Flecken über und über. Es hat mich aber nicht getriggert, weil ich ja wusste, woher es kommt. Natürlich muss man kurz durchatmen. Ich sage nicht, dass mich das niemals irgendwie getroffen hat.
Speaker 3:Da ist auch die eigene Tagesform ein ganz großer Punkt. Aber für mich war das weniger schlimm, und ich habe weniger Dinge zur Sprache gebracht oder auch sanktioniert, wie eine andere Lehrkraft, die eben da einen anderen Blick hat, und dann sagt nein, das ist ein Verhalten, das geht nicht, das ist respektlos. Punkt gibt eine Sanktion, das geht nicht, das ist respektlos. Punkt gibt eine Sanktion. Also, das sind zwei völlig unterschiedliche Brillen, über die du drauf guckst plus nochmal die Sache eben allein der psycholog Allein das ist schon so viel Gold wert Und auch eine Kompetenz mitbringt, die mir fehlt, nämlich im Umgang mit diesem Verhalten.
Speaker 3:Richtig, Es ist nicht nur jemand da, der mitbetreut und ein bisschen mitguckt, sondern jemand, der auch pädagogisch wo ich mich mal zurücklehnen kann, kann hingucken, kann, sagen hast du jetzt eine Idee? mit dem kann ich mich austauschen, und kann dann sagen ah, okay, die hat jetzt so und so reagiert. Interessant, probiere ich vielleicht das nächste Mal auch so. Das ist ein unglaublich großer Faktor. Und um auf dein Beispiel mit dem Nachteilsausgleich zurückzukommen das ist ja auch genau dieser Denkfehler. Mehr Zeit heißt ja nicht, das ist ja so ein klassischer Nachteilsausgleich, dass ich das besser hinkriege. Überlegen wir uns ganz kurz, wenn wir in die Situation gehen, alle in der Klasse stehen auf Draußen ist Klassenarbeitssituation so rum, Alle stehen auf Draußen, ist vielleicht auch der Pausenlärm, und ich sitze hier noch und soll 15 Minuten länger arbeiten. Die Konzentration ist weg, und ich sehe optisch genau, alle anderen sind schon da draußen, nur ich nicht.
Speaker 2:Ja, und ich weiß, sobald die wieder zurückkommen und ich meine Klassenarbeit abgeben muss, geht es auch weiter mit der nächsten Unterrichtsstunde. Und die hatten jetzt alle eine Pause, und ich hatte keine. Schon allein das würde bei mir auch wieder dazu führen, dass ich nicht mehr effektiv arbeiten kann, sondern sagen würde, ich gebe das jetzt ab, definitiv, ja, ja, und da haben wir eben wieder genau das ist dann so eine vermeintlich gute Unterstützung, aber eigentlich macht sie mehr Stress, als dass sie wirklich unterstützt. Richtig, okay, ja, ich kann mir vorstellen, dass gerade in so sozialen Sprennpunkten, wie jetzt eben die Schule offensichtlich positioniert ist, dass da auch sehr viele neurodivergente Menschen eben da sind.
Speaker 2:Und man muss ja auch noch wirklich immer wieder das Thema Trauma auch aufmachen, weil das Thema Trauma, sobald es eine komplexe Traumatisierung ist, ja auch ein neurodivergentes Gehirn ist, also ein verändertes Gehirn, das ganz ähnlich tatsächlich in bestimmten Bereichen tickt wie eine ADHS und in anderen Bereichen wieder ganz ähnlich tickt wie ein autistisches Gehirn. Und es hilft uns halt schon das Wissen rund um Neurodivergenz, um auch mit traumatisierten Menschen gut arbeiten zu können können. Der Anteil der Kinder, die so stresssensibel sind, wird immens hoch sein, oder Also, dass die Kinder nicht gelassen ruhig reagieren in bestimmten Situationen, sondern eben sehr schnell in so eine Überreaktion reingehen, mit ihrem Körper und allem.
Speaker 3:Das zum einen, zum anderen hast du Traumatisierung, auch durch Kriegserlebnisse, durch Fluchterlebnisse, da kann das manchmal ein Geräusch sein.
Speaker 3:Also ich habe es wirklich erlebt, ganz für mich heute noch mit Herzklopfen und mit Gänsehaut, dass ich eine Klasse begleiten durfte, als der Sirenentest war, und diese Angst zu sehen in den Augen oder auch so ein klassischer Feuerprobe, dass man mit der Klasse übt, der Alarm geht an, und wir stellen uns alle auf, und wir gehen raus. Also kennt ja jeder muss man nicht erklären Dass das Stress verursacht, dass man die Klasse kaum noch handeln kann, weil da auf einmal Wunden aufbrechen, die vorher überhaupt nicht da waren, also nicht sichtbar, und nur dieses Geräusch so viel hochholt an körperlicher Reaktion, und da ist Weinen wirklich das Harmloseste, mit Kindern, die Schutz suchen, die um sich schlagen, die weglaufen wollen, also diesen Drang haben abzuhauen, wo man dann wirklich du kannst ja eine Klasse nicht alleine lassen, ja, das geht ja nicht, das war schon ja nervenaufreibend, ja, und ich finde halt einfach immer noch so erstaunlich, dass man davon ausgeht, dass 25 solcher Kinder, die ganz unterschiedliche Themen mitbringen, also es sind jetzt nicht 25 kriegserfahrene Kinder, das stimmt ja überhaupt nicht.
Speaker 2:Aber du hast halt vielleicht noch ein autistisches Kind dabei, und dann hast du vielleicht noch ein Kind dabei, vernachlässigt ist, das nicht gegessen hat, das wie auch immer, vielleicht auch total übermüdet ist oder mit dem Kopf in ganz anderen Themenbereichen unterwegs ist, und dann geht so ein Alarm hoch, und du denkst, das funktioniert, das kann man doch machen, so eine Feuerprobe mit so einer Klasse.
Speaker 3:Ja, definitiv, das ist interessant. Wenn dann noch erschwerend dazu kommt, dass ausgerechnet an dem Tag die Hauptlehrkraft krank ist und du hast, um dein Beispiel aufzugreifen, ein autistisches kind damit drin, dann triggert dass dieses kind schon mal, dass jetzt ich da bin und nicht seine lehrerin. Und seine lehrerin kennt ihn bestenfalls oder sie in und auswendig weiß genau, welche worte sie verwenden muss, wie sie die sagen muss. Und ich komme dahin, und ich kenne diese Worte vielleicht nicht.
Speaker 2:Ja, genau das ist es schon. Also, es ist schon wirklich eine große Herausforderung. Und ich möchte hier wirklich an der Stelle nochmal betonen es geht hier nicht darum, die Lehrkräfte, die an solchen Schulen tätig sind, mit dem Finger darauf zu zeigen und zu sagen was fällt euch ein, zu glauben, dass ihr das alles genauso machen könnt wie? weil das ist ja das, was von oben erwartet wird. Mir geht's ja mehr darum, einen Missstand aufzuzeigen, der ja für alle dort Arbeitenden und Lebenden, allen dort zugeteilten Menschen von Anfang bis zum Ende einfach nur eine Herausforderung darstellt. Ich meine, das sind jetzt schon Ausnahmesituationen, wenn wir sagen, wir sprechen von einer Alarmsituation. jetzt, da sind wir jetzt über das Trauma hingekommen. Aber du hattest vorher auch geschildert, dass du dich zum Essen ins leere Zimmer zurückgezogen hast, obwohl das sicherlich kein Ort gewesen ist, an dem du dich freiwillig gerne zum Essen aufgehalten hättest. Kannst du noch mal kurz sagen, warum du dich dann lieber dorthin bewegt hast?
Speaker 3:Weil ich mich stellenweise sehr oft geschämt habe dafür, dass ich jetzt so ein gutes Brot dabei habe oder so was Leckeres zu essen und die anderen Kinder das stellenweise nicht hatten, die, wenn sie Essen dabei hatten, oftmals sehr günstiges, oft deklariert als ungesundes Essen dabei hatten, die Essen stellenweise nicht in der Brotbox gebracht haben, sondern auch mal in der Mülltüte, oder dass Essensreste vom Vorabend waren oder einfach auch gar nichts.
Speaker 2:Und du wolltest halt nicht da sitzen mit deinem lecker belegten Brot. und denen zeigen guck mal, ich als Lehrkraft, ich sitze jetzt hier, und ich habe jetzt hier mein leckeres Brot, und du darfst jetzt halt nichts haben.
Speaker 3:Ja, Ja, und ich mich einfach auch geweigert habe, den Kindern vermeintlich ungesundes Essen abzunehmen, aus dem Gedanken heraus ich denke, man lernt die Kinder über eine Zeit kennen, sie bauen ein gewisses Vertrauen auf, sie erzählen einem auch gewisse Dinge manchen Kindern das einzigste Essen ist, das sie an diesem Tag haben, und ich dann gesagt habe, das nehme ich dem Kind nicht weg. Und wenn das aber anderseitig so entschieden ist, dass die Regel gilt, alles, was ungesund ist, wird einkassiert, kann ich das nicht. Das tut mir weh.
Speaker 2:Das heißt, es gab wie so eine Art Schulregel, die hieß wenn ihr Kinder seht, die ungesundes Essen essen, also eine Milchschnitte oder einen Nutella-Toast oder ein paar Kekse oder sowas, dann war die Aufgabe der Lehrkraft, das wegzunehmen, aber keine Alternative anzubieten.
Speaker 3:Es gab, Schulobst, das ist aber genau sehr schnell weg. Oder es war eben ein Schulobst, was die Kinder nicht mochten, und das war durchaus mal als Alternative da, aber eben auch nur begrenzt. Und es gab Tage, da ist man dann mit einem Kind durch die Klassen getingelt und hat gefragt, wer noch Schulobst hat, damit das Kind wenigstens etwas zu essen bekommt.
Speaker 2:Ja, verstehe ich das Auch wieder aus dem Aspekt heraus. Also erstens hast du gerade schon gesagt, das kann sein, das ist das einzige Essen, das das Kind bekommt. Vielleicht hat auch dieser Nutella-Toast auch das muss man jetzt einfach mal kurz sagen vielleicht hat der ja auch eine ganz besondere Bedeutung, weil der jetzt gemacht wurde von der Mama, die morgens um fünf aber schon in die Arbeit gegangen ist, und das hat für mich als Kind eine gewisse Bedeutung, auch wenn es jetzt vielleicht nicht das gesunde Essen ist, dass das etwas ist, was mir meine Mutter gemacht hat, mein Vater, meine Tante, meine Oma, mein Opa, es ist vollkommen egal, eine Person, die mir am Herzen liegt, und dann nehme ich das einfach weg und werft das auch noch weg. Also es ist ja noch nicht mal so, als würde das nur weggenommen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das dann die lehrkräfte essen oder dass es umverteilt. Das wird ja weg geworfen.
Speaker 3:Schlussendlich ja, also, ich weiß nicht, ich weiß von keinem fall wurde es irgendwie dann durchaus dann wieder hingegeben wurde.
Speaker 2:Und dann haben wir noch den weiteren Aspekt, dass ja dann ein autistisches Kind unter Umständen nur Nutella Toast isst, eine Zeit lang, weil es das Safe Food ist. Richtig, dann wird es auch kein Obst essen, wenn ich ihm das hinlege. Das hat auch kein Interesse an deinem super Sandwich, das du dabei hast, das möchte nämlich nur dieses eine. Und wenn dann ein Kind eben nicht das zu essen bekommt, was es dabei hat, dann kann ja auch sein, dass wir wieder an dem Verhalten was machen, weil es nicht genug Zucker hat, das Gehirn und nicht genug Arbeit, ja, mann Also es sind immer wieder Kreise, die sich schließen.
Speaker 2:Es sind so Kreise ja, Definitiv ja, Und die Intention dahinter ist ja eigentlich erst mal eine gute Man möchte gucken, dass die Kinder ein gesundes Essen haben. Das verstehe ich ja.
Speaker 3:Nur das ist vielleicht nicht die eine Baustelle, um die es an so einer Schule geht dass ein Wort gesagt wurde Kinder aus ihren Boxen Essen genommen haben und einem anderen Kind gegeben haben, angeboten haben, weil sie gesehen haben, das Kind hat eben nichts zu essen oder nichts mehr, hat es schon aufgegessen. Auch das alles gibt es. Wir greifen uns ja gerade wirklich nur die Extrembeispiele. Wir haben ja am Anfang so eine grobe Rechnung aufgemacht wie viele gut unterstützte Kinder gab es? Ich habe auch Boxen gesehen ein Traum, die hätte ich sofort genommen, ja, blind. Ich habe Kinder gesehen, die super ausgestattet waren, das Mäppchen, immer mit tollen Stiften, alles da war. Und dann hast du diesen Kontrast zwei Bänke weiter sitzt ein Kind, das hat noch drei Stifte da drin, weil wir jetzt was weiß ich kurz vor Halbjahresende haben, genau, das Kind mag gar nicht mehr mit diesen Stiften malen, weil die farblich auch gar nicht so gut abdrücken, weil das die ganz super günstigen Stifte sind.
Speaker 3:Diesen Kontrast, den du da tagtäglich hast, und ich ziehe bis heute vor jeder Lehrkraft den Hut, die das tagtäglich über Jahre und Jahrzehnte macht, weil ich habe für mich damals entschieden, nach einem Jahr, ich kann es nicht mehr. Es macht etwas mit mir, was nicht gut für mich ist und was nicht gut für meine Familie ist. Deswegen ich ziehe da wirklich den absoluten Hut davor, und deswegen, ich ziehe da wirklich den absoluten Hut davor. Und mein wichtigster Punkt eigentlich bei der ganzen Sache ist, dass wir hinschauen, dass wir Diskussionen nicht verkürzen auf Migration, auf Nicht-Wollen-Nicht-Können, faul oder sonst irgendwas, was wir seit Wochen und Monaten in den medialen Debatten haben, sondern dass wir drauf schauen und sagen, noch ein Förderprogramm hilft hier nicht weiter, wir brauchen eine grundlegende Veränderung.
Speaker 2:Ja, danke, dass du das sagst, weil da wäre ich jetzt auch gleich mit dir hingekommen. Zu der Frage, was eigentlich von der Problematik, die wir jetzt hier besprochen haben, der Anteil derjenigen ist, die da mit Sprachproblemen in die Schule kommen Ich schätze mal, dass der Anteil wirklich am geringsten ist von dem, was da alles so an Schwierigkeiten existiert. Ich wollte noch ganz gerne kurz auch das Schulgebäude an sich noch mal mit aufnehmen, weil ich kann mir vorstellen, dass auch das also klar.
Speaker 2:du hast dann jeden Tag diese Kluft, diese Krisenkluft zwischen dem, was die einen haben, und dem, was die anderen haben, Zwischen dem, wie die einen funktionieren und unterstützt werden und wie sie Fortschritte machen, und eben andere dann vielleicht nicht auf die Art und Weise. Und natürlich erzeugt das auch Frust bei Menschen, die dafür verantwortlich gemacht werden, dass es eben laufen muss. Ich verstehe das gut. Wie ist denn so dieses Umfeld? Ist das dann ein Umfeld, in das man gerne geht als Schüler, als Schülerin? diese Schule?
Speaker 3:Du meinst jetzt gebäudetechnisch? Ja, also, der Versuch, es hübsch zu machen, ist definitiv da, ist auch von außen her gesehen sehr imposant, sehr imposantes Gebäude, ein sehr altes, aber schwere Packsteine, also so, wie man sich so die klassische Schule früher vorgestellt hat und wie sie auch war. Innendrin ist die Schule derer, die bei Fördermitteln spät bedacht wird, wo du eben durchaus zusammengestückeltes Mobiliar hast, wo du altes Mobiliar hast, wo eine Renovierung mal toll wäre, wo du durchaus auch Ungezieferprobleme hast, durchaus auch ungeziefer Probleme hast, die auch deinen Unterricht stören können. Das ist auch da, Und die Toiletten Katastrophe.
Speaker 2:Wir hatten Phasen, wo stellenweise auf Stockwerken die Toiletten nicht gingen. Ein generelles Problem an Schulen, die Schultoiletten, Ja klar. wir hatten auch, dass die verstopft wurden und so Also diese ganzen.
Speaker 3:Challenges. Das zum einen, zum anderen einfach auch dem Alter des Gebäudes geschuldet. Ich finde das immer nochmal ein bisschen gemein, immer zu sagen, die Kinder können sich nicht benehmen auf den Toiletten, sondern es ist einfach. Also, wie viele bestimmt von zu Hause, von der Oma noch die Toilette kennen, nicht die mit dem Spülkasten und dem schönen Knopf, sondern die mit diesem Metallriegel, den man runterdrücken muss und es dann so laut dieses Spülgeräusch macht, solche Toiletten muss man sich dann vorstellen, die wirklich uralt sind, in einer Kanalisation, in einem Viertel, wo nicht viel gemacht wird, so ungefähr.
Speaker 2:Ja also, das heißt, eigentlich könnte das auch ein schöner Ort sein. Aber es ist halt einfach man merkt, dass da wenig Geld investiert wird von politischer Seite aus. Da wird zu wenig rein investiert, und wenn, dann in irgendwelche Förderprojekte oder sonst irgendetwas, die dann leider im sande versiegen, weil sie nicht langfristig unterstützt werden, sondern immer nur so kurzzeitig, mal so irgendwie ein bisschen aufschwung geben können.
Speaker 2:Die berühmten cluster genau okay, ja, ich finde das schon wichtig, um so dieses Bild vollständig zu zeichnen. Ich glaube, die meisten haben eins, und dass es da natürlich immer einzelne Menschen gibt und einzelne Gruppen kleinere, die da hervorstechen und die zeigen, dass es auch gut funktioniert, auch in einem Umfeld wie diesem, ist ja meistens auch ein Zeichen dafür, dass das eben die Umstände so schlecht sind. Also, man sagt ja gerne, ausnahmen bestätigen die Regel. Das ist das, was ich damit gerne sagen möchte. Okay, aber gucken wir mal Richtung Migration als das, was jetzt hier gerade immer als Hündenbock hingestellt wird. Du hast ja hier jetzt eine Schule, die in einem Stadtteil ist, wo der Migrationsanteil weil an jetzt dieser Schule zum Beispiel explizit ja so viele verschiedene Themen zusammenkommen, dass deutlich ist, dass es nicht das, um was es geht. Ja, was ist denn so dein Eindruck? Was passiert hier gerade politisch, und wie lässt sich das mit dem übereinbringen, mit dem, was du so erlebt hast?
Speaker 3:Für mich lässt es sich gar dem übereinbringen mit dem, was du so erlebt hast. Für mich lässt es sich gar nicht übereinbringen und ist auch wirklich ein Punkt, der mich zunehmend wütend macht, wirklich wütend, weil es in ein Horn stößt und eine vermeintlich einfache Lösung bietet. Und eine vermeintlich einfache Lösung bietet, da können wir jetzt eine ganz lange politische Diskussion aufmachen. Nein, nur weniger Migration heißt nicht, dass all unsere schulischen Probleme gelöst sind. Und nein, eine Migration ist auch nicht schuld an unseren schulischen Problemen. Diese schulischen Probleme haben sich über locker 20 Jahre aufgebaut, und es ist einfach kein Prestigethema.
Speaker 3:Es ist Bildung, und Kinder ist ein Bereich, da muss furchtbar viel Geld reingesteckt werden. Der Nutzen ist nicht sofort sichtbar. Wenn ich etwas produziere und hinten, kommt ein tolles Produkt raus. Weil ich jetzt vorne mehr Geld investiert habe, sehe ich das in einem kurzen Zeitraum. Bei Bildung sehe ich das nicht. Und Kinder sind die Wähler von morgen, also eigentlich nicht von morgen, sondern von über, über, über, übermorgen, und haben deswegen einfach keine Lobby, über, über, über, übermorgen, und haben deswegen einfach keine Lobby. Und wir haben so viele Diskussionspunkte gerade wieder wie Migration, wie Ganztagsbetreuung und so weiter und so weiter, wie, wie, wie Paul sind unsere Kinder, dann sind sie wieder zu schlau, weil es nur noch Einzelabis gibt. Das ist eine ganz einfache Täuschung. Eigentlich schon Hier versucht man, von einem Problem abzulenken, das so viel größer ist und endlich mal angegangen werden muss. Das wird nicht kleiner, das wird immer größer, und das fliegt uns sowas von um die Ohren, wenn wir jetzt nichts machen. Und ich kann definitiv aus meiner Erfahrung sagen, wären an dieser Schule nicht ein einziges Migrationskind, wären die Probleme trotzdem noch da noch da.
Speaker 2:Danke, ja, das ist das, was ich ganz gerne sagen würde. Also, das ist eine Brennpunktschule, unabhängig von Migration, sondern abhängig davon, wo sie positioniert ist und wer da alles hingeht und unter welchen Rahmenbedingungen dort gearbeitet werden muss. Ganz einfach, und ich kann wirklich sagen, vor 17 Jahren, als ich meinen Schuldienst angetreten habe, da Ja, ganz einfach, um deutlich zu machen, dass ich nicht ein einziges Mal die Erfahrung gemacht habe, dass ein Migrationsanteil irgendetwas Negatives mit sich bringt. Die Kinder, die die besten Abschlüsse gemacht haben, die die besten Abiturschnitte hatten, waren Kinder mit Migrationshintergrund. Die Familien, die unsere Schulfeste die wir sehr viele hatten am meisten getragen haben, waren Familien mit Migrationshintergrund, und es war mehr als selbstverständlich, dass wirklich alle in dieser Schule zu Hause sind, und deswegen war Vielfalt. Es war keine Frage, ob das was Gutes ist, das war einfach selbstverständlich. Ich habe es nie als Problem Offenheit erlebt.
Speaker 3:Ja, ich habe wahnsinnig viel gelernt in der Zeit, also unglaublich viel, auch über Dinge, die mich immer schon interessiert haben, die man aber irgendwie nie jemandem fragen konnte, weil man sich nicht getraut hat, Und habe von den Kindern so viel gelernt, was auch mein Bild nochmal ganz neu gerückt hat, wo ich dann gesagt habe Mann, warum können wir so einen Austausch nicht immer haben? Warum können wir nicht das Ganze als Entwicklungsmöglichkeit für uns alle sehen? Wir lernen voneinander miteinander, statt Probleme aufzutun, weil man versucht, eine Sache überzustülpen. Es müssen jetzt alle so funktionieren, und vermeintlich, weil du jetzt nicht so gut Deutsch sprichst, bist du das Problem. Habe ich so nicht erlebt.
Speaker 2:Nee, das funktioniert aber wunderbar, weil die Kinder, die haben das schon in sich verinnerlicht. Also bei den Kindern ist das schon lang angekommen und leider ja nicht im Guten. Also sowohl die Kinder, die in das Schema reinpassen der Sündenböcke, die da eben gerade medial extrem, medial politisch extrem hergestellt wird, dieses Bild, die verinnerlichen das ja immer mehr in sich selbst, aber natürlich auch die anderen Kinder verinnerlichen das sehr stark, und dadurch entstehen dann plötzlich wieder Konflikte, die gar nicht da waren vorher. Die waren einfach vorher nicht da. Ich glaube, wir enttarnen schlechte, also sowohl politische Aussagen von Menschen als auch mediale Aussagen dadurch, dass versucht wird, einer bestimmten Bevölkerungsgruppe die Schuld an irgendetwas pauschal zu geben. Es sind ganz oft die Eltern, die als Sündenbock herhalten müssen.
Speaker 2:Für schwierigeres Verhalten, für die psychische Belastbarkeit oder was auch immer, für auch Sprachdefizite, die unabhängig von Migration da sind, sind jetzt die Eltern verantwortlich. Ich habe jetzt heute einen Beitrag gelesen bei Ticker glaube ich, dass die Eltern jetzt verantwortlich sind dafür, dass die Kinder People Pleaser sind. Aber es wird nicht ein einziges Mal hingeschaut, was unsere Gesellschaft, was unsere Schulen, was unser Bildungssystem all das damit zu tun hat, dass Kinder so sind, wie sie sind, nämlich viele psychisch krank und verunsichert und ja nicht so, wie sich das die Gesellschaft wünscht. Also, ich glaube immer, wenn dann so die Schuld in eine bestimmte Richtung geschoben wird, dann enttarnst du eine nicht seriöse Quelle. Sind es Eltern? sind es Kinder mit Migrationshintergrund? sind es Familien mit Migrationshintergrund?
Speaker 3:sind es die Lehrkräfte, sind es die Kinder, es ist egal, wer hier als Ein nicht die Wirklichkeit, sondern wir schauen durch verschiedene Brillen Und das, was wir da sehen, das ist unser Bild der Wirklichkeit, und das sieht für jeden anders aus, aufgrund der eigenen Erfahrungen, der Tagesform, dem Erlebten und so weiter. Und wir leben, um auf diesen Punkt zurückzukommen, mit dass die Kinder auch schuld sind. Wir hatten noch niemals eine so weit vernetzte, schnelle und laute und lebensumgebung wie die, die wir jetzt haben für unsere kinder. Und das fängt im kleinen an, dass in jedem supermarkt musik unglaublich laut, überall bimmeln Handys, alles ist immer verfügbar. Wenn wir an unsere Kindheit zurückdenken, war das da nicht. Ich bin geboren in den 80ern, da war das anders.
Speaker 2:Ja schon alleine, dass wir, selbst wenn wir den ganzen Tag ferngeschaut haben was im Übrigen in meiner Familie Standard war, es lief immer die Glotze den ganzen Tag Ja, bei uns auch Aber selbst da musste man ja als Kind sich mit Sendungen abgeben, die man langweilig fand. Also dann gab es ja streckenweise wirklich über zwei, drei Stunden gab es ja dann Sendungen. Die waren echt arschlangweilig, und trotzdem hat man es sich angeguckt. Die waren echt arschlangweilig, und trotzdem hat man es sich angeguckt. Das würde man heute nicht mehr machen.
Speaker 2:Sobald ich etwas langweilig finde, schalte ich um auf etwas, was ich interessant finde. Das ist halt schon ein Thema tun, sondern wie sie es tun, wie unsere Welt auf unsere Kinder wirkt, und ich ja, also ich finde es einfach alles insgesamt zu kurz gedacht, das ganze Thema. Gerade wollte ich noch eine kurze Sache dazu sagen, aber ich glaube, mir fällt sie jetzt nicht mehr ein. Doch die Keks-Studie. Und zwar hast du wahrscheinlich mitbekommen, dass das Robert-Koch-Institut vor einigen Jahren eine wirklich sehr, sehr große Studie mit Kindern und Jugendlichen durchgeführt hat, mit Kindern und Jugendlichen durchgeführt hat, kicks-studie. Es ging um psychische Gesundheit oder überhaupt gesundheitliche Themen bei Kindern, und dann hatte man die erste Welle, und dann hatte man ein paar Jahre später die zweite Welle. Da wurde unter anderem auch ADHS untersucht.
Speaker 2:Und was wirklich interessant ist, ist, dass selbst in einer so groß angelegten Studie also groß angelegt sind über 20.000 Kinder und Jugendliche befragt worden. Das ist nicht klein, es ist wirklich sehr, sehr groß. Dass selbst, da der Faktor Schule als ein Faktor, der eine Rolle spielt bei der Ausprägung von ADHS nicht berücksichtigt wurde. Es kam dann raus, und das steht dann in deren Ergebnissen drin, dass es schützende Faktoren gibt bei ADHS, und schützende Faktoren sind, wenn die Eltern intensiv da sind und begleiten und Therapie gibt und Unterstützung gibt und Verständnis gibt und so weiter. Das sind schützende Faktoren. Aber und jetzt kommt's sie schützen nicht den schulischen Verlauf. Das heißt, die Eltern können tun, was sie wollen.
Speaker 2:Das, was in der Schule passiert, das passiert in der Schule. Und im Umkehrschluss hätte man ja mal vielleicht auch darauf kommen können, dass, wenn es schützende Faktoren gibt, die das Verhalten, die die Leistungsfähigkeit, die die Leistungsbereitschaft und Motivation deutlich steigern, dass das vielleicht in der Schule genauso funktionieren könnte, dass also Schule durchaus auch einen positiven Effekt haben könnte, wenn sie denn schützend wären für ADHSlerInnen, definitiv einen effekt haben könnte, wenn sie denn schützend wären für adhs leinen. Und ich glaube, das ist eben wichtig, dass in dem kontext zu sagen, weil ganz oft auf schulische defizite geschaut wird, wenn wir kinder und jugendliche anschauen. Mehr sprachfähigkeit, gibt es nicht hier psychische erkrankungen? und immer wird gesagt, die eltern, die, die Eltern, die Eltern, die Eltern. Aber man hat es ja schon schwarz auf weiß in diesen Studien Die Eltern haben auf schulische Themen wenig Einfluss.
Speaker 2:Sie haben Einfluss, aber wenig Also, was vor allem das Verhalten angeht, nicht Leistung natürlich, da wissen wir ja, dass da das Elternhaus im Prinzip der große Faktor ist. Warum können dann in den Medien nicht einmal wirklich die Themen Schule als ein Faktor, der ein Risikobereich sein kann für Verhalten, für psychische Belastung und so weiter, dass man das mal wirklich beleuchten müsste, gerade in so einer Schule, über die wir jetzt die ganze Zeit gesprochen haben, weil du sagst, da kommen ein paar Förderschullehrkräfte rein, und man konnte beobachten, wie schon in kürzester Zeit sich unfassbar viel getan hat, ohne die Schuld zu suchen bei den Lehrkräften. Darum geht es nicht. Es geht nur darum zu sagen, wenn man da mal Ressourcen reinsteckt in die Schule, wenn man da mal mit Wissen und Verstand herangeht an diese Problematik, dann tut sich da ganz schnell was. Das ist nämlich gar nicht so wenig sichtbar.
Speaker 3:Definitiv Der Punkt ist, glaube ich, geht mal genau mit diesen Menschen ins Gespräch, und zwar nicht mit irgendwelchen Vertretern des Lehrerverbandes oder sonst irgendwas, sondern denen, die das tagtäglich tun, und dann geht mal in die Schulen, aber geht nicht auf einen vorbereiteten Willkommenstag, der dann ah, wir kriegen Besuch von der ADD, und jetzt muss alles laufen, sondern geht mal in den Regelalltag, da, wo es passiert.
Speaker 3:Sprecht mit denen, die jeden Tag sich aufopfern, in jeglicher Art und Weise, und fragt sie mal von mir aus auch anonymisiert, fieses Wort, was braucht ihr? Und da wird man zu 90 Prozent die gleichen Antworten finden Ein entschlacktes Studium mit wirklich Blick auf das, was wir haben. Weil ganz kurzer Einwurf, weil du mit Studie gesagt hast, aktuell gibt es ja auch gerade wieder eine Studie, die ganz klar belegt es gibt nicht mehr neurodivergente Menschen fallen nur jetzt mehr auf, weil wir bessere Diagnosemöglichkeiten haben und eine höhere Sensibilisierung. Da wird dann auch kommen ein entschlackter Schulplan, entschuldigung, lehrplan. Da wird kleinere Klassen kommen, da wird multifunktionale Teams kommen, da kommt durchaus auch Ganztagsbetreuung, Aber bitte so wie es in anderen Ländern ist, dass die Vereine jeglicher Art in die Schule kommen.
Speaker 2:Und die Therapie. Also, ich möchte gerne dich dann auch als Therapeutin in so einem Ganztag sehen.
Speaker 3:So jemand wie ich. Lerntherapeuten, logopäden, ergotherapeuten ach Gott, mit Sicherheit würden die gerne, sehr, sehr gerne in die Schulen gehen. Dann muss aber dafür Kapazität geschafft werden. Es muss eine Sensibilität da sein, das nicht als Problem zu sehen, sondern als Bereicherung für alle und als Entlastung vor allem für alle.
Speaker 2:Es gibt ja dieses Buch Kindheit, minderheiten ohne Schutz. Es geht um ein Buch von Kurtenbach, elmar Falani, und jetzt fällt mir der dritte nicht ein. Also, es ist ein wunderbares Buch, no-transcript. Und deswegen müssen so soziale Wohnräume geschaffen werden, wo die Schulen integriert sind. Das ist mein Hund, entschuldigung. Also, es braucht das Altersheim direkt bei der Schule, sodass also auch zum Beispiel die alten Menschen, die gerne sozialen Kontakt brauchen und suchen und vielleicht auch noch unterstützen können, dass die eben auch mit der Schule und im Ganztag involviert sind, dass Kinder, alte Menschen besuchen, alte Menschen Kinder besuchen, dass die Therapien dort stattfinden, dass vielleicht auch manche Eltern dort in diesem Gemeinschaftszentrum arbeiten und verfügbar sind und ihren Arbeitsplatz dort haben, dass dort Musikunterricht stattfindet, schwimmunterricht stattfindet, therapie stattfindet, das wäre ein Ganztag, das wäre ein Konzept. Also, wir brauchen mehr den Gedanken in diese Richtung.
Speaker 3:Kann ich definitiv bestätigen. Ich habe es jetzt aktuell erlebt an der Schule, an der ich jetzt aktuell war, dass zum Beispiel manche auch das überhaupt nicht kennen, Großeltern zu haben. Und in der einen Klasse, in der ich war. Da kam dann nicht regelmäßig, aber immer wieder eine ältere Dame, die dann vorgelesen hat.
Speaker 3:Win-Win-Situation für beide Seiten, solche Kleinigkeiten vorgelesen hat. Win-win-situation für beide Seiten Stimmt, solche Kleinigkeiten sind es manchmal, die so viel ausmachen, weil die Realität der Kinder heute ist eine andere wie die, die wir erlebt haben. Und gerade wenn ich das aufgreife, was du eben gesagt hast, es wäre ja eine ach Gott, es wäre ein Traum für alle Eltern. Sie müssen nicht mehr nachmittags noch irgendwie gucken, dass sie noch einen Termin bei der Logopädie kriegen, das ist schon alles geregelt, das ist schon während der Schulzeit. Nur ganz wichtig, finde ich, ein ganz großer Punkt muss dann sein die Schule muss durchlässig und offen für Eltern sein, also so, wie wir es oft erleben, dass die Schule sich ein Stück weit von den Eltern abkapselt. Das ist unser Kosmos, und wenn die Kinder aus dem Schultor gehen, dann kommt wieder die Familie. Das müssen wir aufbrechen. Wir müssen die Eltern in die Schule holen, transparenter sein, auch ein Stück kritikfähig, absolut, aber ich glaube, das käme automatisch, weil es nicht mehr so ein Mikrokosmos sein kann, so ein Alleinstehender.
Speaker 2:Das ist da dann das Ding. Du hättest ja auch die Mensa zum Beispiel. Das ist auch so ein Faktor, da haben sie total recht. Also ich habe da mal so einen Vortrag gesehen ich werde den unten in die Shownotes reinpacken und zwar vom Hörsaal vom Deutschlandfunk, glaube ich, drei Autoren aus dem Buch, von dem ich gerade gesprochen habe, und hält da diesen Vortrag, und er sagt spätestens dann, wenn die erwachsenen Menschen, die dann in so einem Zentrum auch tätig sind, gleichzeitig mit den Kindern essen, wird sich auch endlich darum gekümmert, dass die Kinder ein gesundes, ausgewogenes Essen bekommen, weil die Erwachsenen wollen das ja auch.
Speaker 2:Also stell dir vor, die essen alle gemeinsam in einer gemeinsamen Mensa, und dann ist das Ja werden kann, und du hast, dass Lehrkräfte halt nicht mehr einfach walten können, wie sie wollen, sondern du hast ja immer eine gewisse Kontrolle in Anführungsstrichen durch die Gesellschaft, was denn da so passiert in den Schulen und wie da so mit Kindern gesprochen wird. Das ist ja automatisch ganz anders. Also dieses, diese Idee, die diese drei Menschen da gezeichnet haben in diesem Buch, die finde ich sowas von genial, dass die die ganze Zeit wächst in meinem Kopf.
Speaker 3:Und ich bin mir auch absolut sicher, für die Kinder wäre das richtig cool, wenn sie mal kurz dann bei den Eltern auftanken können, emotional, und dann geht's in die letzte Runde, und nachher hole ich dich ab, und dann schaffen wir. Das Ist mit hundertprozentiger Sicherheit ein komplett anderes Arbeiten Wirklich. Es wird wiederum nicht für alle die optimale Lösung sein, aber wir müssten. Ich muss immer wieder an so ein Interview denken ich weiß nicht mehr, von wem, das ist wirklich schon lange her wo gesagt wurde, würde ein Unternehmen so arbeiten, wie unser Schulsystem arbeitet, das wäre schon mehrfach bankrott, durch die Presse gegangen, zerrissen in allen Einzelteilen. Durch die Presse gegangen, zerrissen in allen Einzelteilen. Das geht gar nicht. Aber auch von beiden Seiten auch die Arbeitszustände, die für die dort Arbeitenden sind, für die Lehrkräfte, für die Schulleiter und so weiter. Auch die sind ja so skandalös eigentlich schon in vielen Teilen. In der freien Wirtschaft wäre das so nicht machbar, das ginge gar nicht.
Speaker 2:Ganz genau. Du kannst gar nicht so mit den Menschen umgehen, die da arbeiten. Also wirklich, wenn wir uns nur die Lehrkräfte anschauen und was von Lehrkräften erwartet wird und wie auf ihnen herumgetreten wird, medial, aber auch gesellschaftlich, es ist ekelhaft, Es ist wirklich ekelhaft, Ich muss es sagen. Also, dass so viele Leute gerade das Lehramt verlassen ich glaube, es sind ja gar nicht so viele, wie das jetzt aussieht weil man über das Social Media mehr mitbekommt. Aber es hat natürlich einen Grund, ist doch ganz klar.
Speaker 3:Und dann hast du im Gegensatz dazu von Baden-Württemberg, vom Kultusministerium hast du dann die Aussage ja, das sind so und so viel Prozent aller Lehrkräfte. Ein Industrieunternehmen würde sich auf solche Kündigungsquoten die Finger lecken. Ja, aber, das stimmt ja schon.
Speaker 2:Das stimmt ja schon, es sind ja nur zwei Prozent, aber die sich ja schon Das stimmt ja schon, es sind ja nur zwei Prozent Aber die sich trauen Richtig. Ganz absolut richtig, die, die dann auch den offiziellen Weg gehen und es dann halt nicht inoffiziell über eine Frühpensionierung mit 40 oder eine Lebenszeitkrankheit oder oder, das gibt es ja alles auch.
Speaker 3:Oder eben keine Verträge mehr. P-skräfte.
Speaker 2:Solche Sachen Oder eben keine Verträge mehr, p-skräfte, solche Sachen Ja. Also es gibt viel zu tun, aber mir war das jetzt heute sehr, sehr wichtig und ich danke dir dafür, dass du das aufgemacht hast, manuela dass wir einmal in so ein schwierigeres Schulumfeld reinschauen durften. Natürlich total oberflächlich, sehr, vollkommen klar, auch anonymisiert, auch wichtig. Aber um einfach mal festzustellen, was da so in den Medien für ein Bild gezeichnet wird von Schule das entspricht nicht der Realität. Da die Schwierigkeiten liegen wo ganz anders begraben.
Speaker 3:Richtig, da bin ich absolut deiner Meinung. Ich danke dir für die Möglichkeit, da ein bisschen was erzählen zu dürfen. Wir könnten, glaube ich, noch stundenlang weiter quatschen. Absolut Hat mir richtig viel Freude gemacht, und ich wünsche mir einfach ganz, ganz doll, dass wir mehr zusammenhalten und da richtig jetzt mal auch aufstehen und laut laut werden für unsere Kinder, weil wir haben uns für die Kinder entschieden, und wir haben uns auch für unsere Berufe entschieden, und wir müssen einfach im Namen der Kinder laut werden, aber auch für alle, die im Schulsystem arbeiten. Wir müssen für uns laut werden.
Speaker 2:Ja danke, dass du das so klar sagst. Ich bin ganz bei dir. Vielen, vielen, vielen Dank. Sehr gerne, Ich verlinke alles von dir unten. Wer dich sucht, Manuela, der findet dich über die Links unten in den Shownotes. Ich wünsche dir einen wunderschönen restlichen Tag und schöne Ferien noch Danke für dich auch Dankeschön Und hoffentlich bis bald.
Speaker 3:Bis bald, ciao, tschüss. Untertitelung des ZDF 2020 Musik, musik, musik, musik, musik, musik, musik, musik, musik, musik, musik, musik, musik, musik, musik, musik, musik, musik, musik, musik, musik, musik, musik, musik, musik, musik, musik.