Kapierfehler - Neurodivergenz und Schule
Schule sollte bunt und vielfältig sein – ein Ort, an dem sich alle Menschen wohlfühlen können!
Ich bin Corina, Lehrerin und stolz darauf, anders zu sein. Mit 40 Jahren habe ich herausgefunden, dass ich neurodivergent bin, und seitdem hat sich mein Blick auf Schule und Lernen grundlegend verändert. In meinem Podcast setze ich mich für ein inklusives Bildungssystem ein, das neurodivergente Schüler*innen und alle mit besonderen Bedürfnissen besser unterstützt und wertschätzt.
Schüler*innen mit ADHS, im Autismusspektrum, Hochbegabung, Legasthenie (LRS) oder Dyskalkulie haben oft ein feines Gespür für die Schwächen unseres veralteten Schulsystems. Sie zeigen uns deutlich, wo Handlungsbedarf besteht. Statt sie als „Problemkinder“ zu sehen und ihre Herausforderungen zu pathologisieren, sollten wir ihnen mit Verständnis und Unterstützung begegnen.
Ob queer, autistisch, hochbegabt, neurodivergent, psychisch erkrankt, behindert oder mit spezifischen Lernbedürfnissen wie ADHS, Legasthenie, LRS, Dyskalkulie oder FASD – diese vielfältigen Menschen gehören in unsere diverse Gesellschaft und verdienen es, gehört und verstanden zu werden.
Hör rein und entdecke, wie wir Bildung bunter und gerechter gestalten können!
Kapierfehler - Neurodivergenz und Schule
103 - Ferien in neurodivergenten Familien - Corina
Hier sind meine Angebote, die im Herbst stattfinden:
Alle online-Fortbildungen
Helikoptereltern- Membership
Warum Familienurlaub oft zur Zerreißprobe wird und wie ihr das ändern könnt
Neurodivergente Familien stehen im Urlaub vor besonderen Herausforderungen, wenn plötzlich alle auf engem Raum zusammenleben und gewohnte Rückzugsorte fehlen. Mit der richtigen Planung kann der Familienurlaub dennoch für alle entspannt und erholsam werden.
• Jedes Familienmitglied sollte vorab seine persönlichen Wünsche für den Urlaub äußern können
• Ein bereits bekannter Urlaubsort reduziert Stress, da man weiß, wo man einkaufen, essen oder spielen kann
• Wichtige regulierende Gegenstände sollten von zu Hause mitgebracht werden
• "Flexibilität innerhalb von Leitplanken" ermöglicht spontane Entscheidungen in einem strukturierten Rahmen
• Nicht alle müssen immer dasselbe machen - Aktivitäten können in kleineren Gruppen stattfinden
• Auch Eltern, besonders die Hauptbetreuungsperson, brauchen Zeit zur Erholung
• Jeder sollte seine "Sternchen-Aktivität" bekommen, die den Urlaub für ihn/sie besonders macht
Schickt mir gerne eure Erfahrungen und Tipps für gelungene Urlaube mit neurodivergenten Familienmitgliedern als Sprachnachricht oder Nachricht auf Instagram. In der nächsten Folge spreche ich über den Schulstart nach den Ferien.
Schick mir eine kleine Textnachricht ❤️
Hol dir mein Dokument für neuroinklusiven Schulunterricht!
Ich komme auch an deine Schule und bilde das gesamte Kollegium zu den Themen ADHS, Autismus & herausforderndem Verhalten in der Schule weiter!
➡️ Du findest mich auf Instagram unter @kapierfehler und auf meiner Website.
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Liebe Grüße,
deine Corina
Bitte nehmen Sie das Übungsbuch auf Seite 38, Unit 4. Lass uns etwas Spaßiges machen.
Speaker 2:Was hat er jetzt gerade gesagt? Heute werden wir die nächste. Aufgabe anschauen. Was ist das? Ich lese die Fragen ein, und jeder von Ihnen wird sich mit schreiben. Ich muss mich einladen. Guck mal den Himmel an, der sieht geil aus. Hallo, hey, you Wake up, oh fuck.
Speaker 2:Ja hi, wir sind in einer neuen Ferienfolge, auch wenn gerade heute in manchen Bundesländern die Ferien aufhören. Das tut mir total leid Für euch, die ihr jetzt quasi wieder zurück in die Schule geht. Ich wünsche euch wirklich einen richtig guten Start, und ich denke ganz fest an euch, weil dieses Jahr wird das für mich im Spezifischen wirklich ja ganz interessant, diesen Ferienstart aus dieser neuen Perspektive zu betrachten. Also Ferienstart, quatsch, den Start der neue Schulstart nach den Ferien, nachdem ich ja jetzt gerade ausgestiegen bin aus dem Schuldienst und das mein allererstes Schuljahr sein wird, wo ich nicht zu einer bestimmten Deadline gesagt bekomme, wie es jetzt zu laufen hat. Das ist tatsächlich für mich was ganz, ganz Neues, und ich merke schon, dass letzte Woche für uns in Baden-Württemberg die allererste Ferienwoche gewesen ist, muss man auch sagen. Für mich beginnt morgen die zweite Ferienwoche. Aber und das ist jetzt eben schon der absolute Trugschluss für mich beginnt überhaupt keine Ferienwoche.
Speaker 2:Ich hatte keine Ferien. Ich habe so viel gearbeitet in der letzten Woche mit Kapierfehler noch nebenher gearbeitet, und tatsächlich ist es erst seit ungefähr anderthalb, einem Jahr ein bisschen mehr geworden. Seit ich beschlossen habe, den Schuldienst zu verlassen, habe ich auch nebenher immer wieder versucht, das zu tun, was geht, und das führte eben auch dazu, dass ich wirklich sehr viel in meinen Schulferien dann für Kapierfehler gearbeitet habe, oder dass ich an den Wochenenden sehr viel für Kapierfehler gearbeitet habe, dass es Wochen gab, wo ich wirklich also unter der Woche mich hauptsächlich auf Schule konzentriert habe. Ich muss dazu sagen, ich arbeite zu 50 Prozent Und dann natürlich auch auf die Schule der Kinder und auf meine Tätigkeit als pflegende Mutter. Das ist einfach meine Hauptverantwortung, also die beiden Sachen richtig zu machen. Und dann habe ich einfach in meinen Freizeiten mich um Kapierfehler gekümmert. Und was heißt das konkret?
Speaker 2:Ich habe im Januar zum Beispiel komplett neu meine Website aufgesetzt. Da saß ich mehrere Wochenenden durchgängig sicherlich zehn bis zwölf Stunden am Tag und habe an dieser Website gearbeitet. Dann habe ich mehrere neue Angebote ausprobiert, um zu schauen, wie das so ankommt. Ich habe das ein oder andere Angebot angenommen, das ich wahrscheinlich sonst nicht angenommen hätte, weil es sonst zu viel geworden wäre. Ja, aber es ist natürlich sehr viel geworden Und jetzt, seitdem die Ferien angefangen haben, ich also meinen letzten Schultag als Lehrerin hinter mich gebracht habe, seitdem mache ich nur noch das, was ich für Kapierfehler mache.
Speaker 2:Und da darfst du jetzt sehr gerne auch mal unten in den Link schauen. Auf Ablefy findest du alle meine Angebote. Ich habe neue Termine eingestellt. Es wird zunächst einmal eine Online-Fortbildung geben, fortbildung geben.
Speaker 2:Wichtig an der ganzen Geschichte ist, dass ich ja nicht zertifiziert bin von der als Fernlernschule oder als Fernlernkurs, sondern dass ja, dass wir uns da an die Vorgaben halten. Was ich tatsächlich ein bisschen blöd finde, muss ich gestehen. Also, ich finde nicht blöd, mich an Vorgaben zu halten. Ich finde die Vorgaben sehr undifferenziert im Hinblick darauf, wer da jetzt alles eingeschränkt wird und was da alles konkret eingeschränkt wird. Denn bei mir handelt es sich ja nie um einen Riesenkurs mit total vielen Modulen, wo man dann sich da selber durcharbeitet, sondern es handelt sich ja um kleine Lektionen, die wir gemeinsam bearbeiten, also um Live-Veranstaltungen, und deswegen ist es erstens sowieso kein Problem, wenn es live stattfindet, also alle gleichzeitig vor Ort sind in Anführungsstrichen vor Ort gilt auch das Internet Dann dürft ihr Fragen stellen, dann darf ich euch rein prinzipiell auch fragen, was ihr da gerade gelernt habt, und dann darf ich euch auch eine Teilnahmebescheinigung für diese Fortbildung geben, und genau so wird es auch weiterhin bleiben.
Speaker 2:Das Thema Aufzeichnung, da bin ich jetzt gerade intensiv dabei, das zu prüfen. Aber ganz klar ist wer nicht bei der Online-Veranstaltung dabei gewesen ist, also live dabei gewesen ist, der kann keine Teilnahmebescheinigung bekommen, weil mit einer Teilnahmebescheinigung ich ja irgendwie zertifiziere, dass der Unterrichtsinhalt durchgenommen wurde, und das kann ich ja nicht tun, wenn jemand nur eine Aufzeichnung anschaut. Wenn du kurzfristig verhindert bist und das ist jetzt mal meine Zwischenlösung, bis ich mich besser informiert habe Also solltest du kurzfristig verhindert sein und nicht live teilnehmen können an der Fortbildung, dann bekommst du trotz allem die Aufzeichnungen. Die bekommen alle diese Aufzeichnungen, zumindest die theoretischen Teile, die inhaltlich das wiedergeben. Du hast eben nicht die Möglichkeit, mir zu diesen Inhalten Fragen zu stellen. Das heißt, du kannst dann das Ganze nacharbeiten, für dich alleine und in deinem Kontext, in deinem Tempo, aber auch, und somit ja, für manche ist das ja eine gute Sache.
Speaker 2:Ich möchte nur gleich dazu sagen für das Thema ADHS gibt es auch ein On-Demand-Angebot. Das kann man sich auch genauso äquivalent kaufen. Dann ist man an gar keine Zeiten gekoppelt. Das kann man sich dann Schritt für Schritt anschauen. Da gibt es auch keine Möglichkeit, zurückzufragen oder rückzufragen.
Speaker 2:Und genau das, finde ich, ist der Knackpunkt, wo ich mir denke warum Ja? also, wenn ihr jetzt eine Aufzeichnung anschaut zu einer Fortbildung, die ich gehalten habe, dann finde ich eigentlich, wenn jemand eine fachliche Rückfrage stellt, das besser, dass ich das beantworte, als das nicht zu tun. Aber es ist mir eben untersagt. Also das ist nicht möglich. Ich darf euch da keinerlei Fragen beantworten zu Aufzeichnungen, die ihr angeschaut habt.
Speaker 2:Alternativ und das ist mir eben wichtig, dann noch zu ergänzen also entweder, wenn ihr kurzfristig verhindert seid, bekommt ihr dann die Aufzeichnung. Die bekommen alle, Aber die ist eben nur sehr begrenzt für euch verfügbar. Die ist nach zwei Wochen ausgeschaltet, für euch verfügbar. Die ist nach zwei Wochen ausgeschaltet. Also zwei Wochen, nachdem der Termin stattgefunden hat, ist die Aufzeichnung weg. Die kann man sich auch nicht runterladen. Die gilt wirklich lediglich dem Nachschauen von Inhalten, die man live schon mitbekommen hat, oder zum Nachschauen von Teilen, die man verpasst hat.
Speaker 2:Ich muss jetzt auch mit der Anwesenheitsprüfung schauen, dass ihr mindestens 51 Prozent der Zeit dabei gewesen seid, also dass ihr 51 Prozent live mitbekommen habt. Ich werde einfach ganz regelmäßig die Teilnahme im Zoom testen, prüfen und dann schauen, wer erfüllt denn diesen über 50 prozent standard, und die personen bekommen dann auch eine teilnahmebescheinigung. Für die anderen bedeutet, dass ja, wenn sie kurzfristig verhindert sind oder eben zu spät kommen, dass sie teile nachschauen können, oder wenn es eben sehr wichtig ist, dass er eine teilnahmebescheinigung bekommt, dann kann ich euch anbieten, dass ihr einfach in die nächste Liste mit übergeführt werdet, dass ihr also, wenn ihr zum Beispiel am 18. September verhindert seid, einfach im Januar, februar, oder so wird dann das ADHS-Thema nochmal angeboten, dass ihr da dann stattdessen teilnehmen könnt. Dann müsst ihr mir aber bitte eine E-Mail schreiben, sodass das für mich klar erkennbar ist, und dann kann ich euch auch noch mal sagen, dass es sehr erkenntlich ist, wer da kurzfristig gefehlt hat. Ja, also das ist so ein Thema, das mich gerade umgetrieben hat, aber ansonsten habe ich jetzt einfach andere Fortbildungen auch eingestellt. Es wird im September eine ADHS-Fortbildung geben, und zwei Tage später, also am Donnerstagabend ich glaube, es ist der 18. September und am 20. September ist dann der Workshop.
Speaker 2:Den Workshop, den biete ich jetzt aktuell nur für Lehrkräfte an. Ich finde das beim Workshop einfach wichtig, dass man gemeinsam arbeiten kann, und bei Lehrkräften ist ja auch schon so, dass wir sehr viele verschiedene Schulformen haben, verschiedene Jahrgangsstufen, die dann unterrichtet werden auf verschiedene Art und Weise. Das finde ich einen sehr inspirierenden Austausch wirklich. Deswegen möchte ich das nicht schulartspezifisch oder sowas anbieten. Aber wenn dann auch noch Eltern dazukommen oder TherapeutInnen dazukommen, dann wird es komplizierter.
Speaker 2:Also, das heißt, da gibt es dann was, und dann gibt es im nächsten Monat, also dann im Oktober, eine Veranstaltung für Autismus. Das ist dann lediglich eine Online-Fortbildung. Da gibt es gerade keinen Workshop dazu no-transcript, in welchen Formen das vorkommt und was man eben auch tun kann, um Menschen, die so stark maskieren, gut zu begleiten. Ja, und dann ist noch ein weiterer Workshop geplant, das ist aber tatsächlich einer, der keine separate Fortbildung oder sowas dazu hat. Könnt ihr euch schon mal vormerken in eurem Kopf, da wird noch einer kommen, auch Ende des Jahres zum Thema Nachteilsausgleiche gestalten.
Speaker 2:Weil ich hätte dann am liebsten in meiner Vorstellung, dass dann Eltern und Lehrkräfte gemeinsam an einem Nachteilsausgleich arbeiten, der umsetzbar ist, und wer kann besser schildern, was das eigene Kind braucht, und wer kann dann aber wiederum besser sagen, was im eigenen Unterricht möglich ist, als jeweils die Eltern und die Lehrkräfte? Genau, also, sowas kommt. Ihr dürft sehr gerne auch mal gucken. Es gibt nämlich auch ja eine Helikopter-Elterngruppe, also eine Membership für Eltern, und auch diese ist weiterhin verfügbar. Es sind ein paar Plätze frei geworden, und ich freue mich sehr, wenn hier ein, zwei, drei Leute nachrücken.
Speaker 2:Das ist eine kleine Gruppe, und das ist mir aber auch wichtig, dass es eine kleine Gruppe ist. Deswegen ist der Preis auch ein bisschen höher. Aber wenn das so sein sollte, dass du dir das nicht leisten kannst, dann melde dich doch bitte bei mir. Kannst, dann melde dich doch bitte bei mir. Ich möchte auf gar keinen Fall, dass jemand, der dringend Unterstützung möchte und der gerne begleitet werden möchte, in einer Austauschgruppe, wo es wirklich monatlich auch immer einen Fachschwerpunkt gibt, über den wir live sprechen, und wo ihr stets die Möglichkeit habt, euch auch untereinander auszutauschen, das beizutragen, dass es einfach möglich ist, da die einzelnen Individuen zu kennen und sich aufeinander einzulassen. Das passiert einfach nicht mehr, wenn wir eine viel zu große Gruppe sind.
Speaker 2:Deswegen ja, ich mache unten den Link rein für alle meine Angebote, und dann schau mal, was du da für dich findest. Und heute startet jetzt für mich mal so ein bisschen die Kapierfehler-Podcast-Ferienzeit, das heißt, ich mache jetzt kurze Solo-Folgen. Drei Stück habe ich mir vorgenommen, wo ich ein Thema beleuchte, das, glaube ich, so rund um Ferien und Familie eine Rolle spielt, und mir ist durchaus bewusst, dass eben manche jetzt schon keine Ferien mehr haben oder nur noch sehr kurz Ferien haben. Aber genau dann ist auch das Thema noch sehr frisch, was ihr da gerade vielleicht erlebt habt, gemeinsam mit eurer Familie, falls ihr Urlaub gemacht habt, und wenn nicht, dann seid ihr ja zu Hause.
Speaker 2:Und auch da gilt ja, dass sehr viele Strukturen von außen weggefallen sind. Das ist im Prinzip nichts anderes, als wenn wir irgendwo in den Urlaub fahren und von außen erstmal keine Struktur da ist, und wir müssen dafür sorgen, dass bestimmte Strukturen da sind, die aber nicht zu stark einschränken und gleichzeitig aber auch wirklich funktionieren Für alle. Da sind wir schon beim Problem. Wirklich funktionieren für alle, da sind wir schon beim Problem. Ich habe festgestellt, auch in meiner Helikopter-Elterngruppe kam das Thema Urlaub zur Sprache in der Gruppe, und zwar gab es zum Beispiel in einer Familie Konflikte, weil jeder was anderes wollte und weil irgendwie alle Bedürfnisse aufeinander geprallt sind, und dann gab es Konflikte und Unzufriedenheiten und Überreizungen und viel Streit. Und ja, ich kenne das von früher. Ich kann nur sagen, so war Urlaub bei uns früher auch, so war Urlaub bei uns früher auch.
Speaker 2:Und wir haben einiges geändert in den letzten Jahren, vor allem mit dem Wissen rund um die ganzen Neurodivergenzen in meiner Familie, weil wir für uns festgestellt haben, urlaub bedeutet auch oft, dass wir auf sehr kleinem Raum sind, viel kleiner als das eigene Zuhause. Das gilt natürlich auch nicht für alle, aber bei uns ist das der Fall. Es hat nicht jeder oder jede für sich alleine einen Rückzugsort, und dieser Rückzugsort hat auch nicht die üblichen regulierenden Gegenstände. Da sind dann nicht die eigenen Gegenstände, da ist dann nicht die eigene Musikbox, oder da ist dann nicht das eigene Puzzle, oder das sind dann nicht die eigenen Stifte, da ist was anderes, oder es ist nur eine abgespeckte Variante dessen mitgenommen worden in den Urlaub. Bei uns ist es eigentlich selten so, dass wir mehr Platz haben als zu Hause, egal wie groß wir bisher gelebt haben.
Speaker 2:In unserem Urlaub war es bisher kleiner. Also wir waren mal in einem Bungalow, da gab es zwei Zimmer, da hatten wir Eltern ein Schlafzimmer und die Kinder ein Schlafzimmer. Meistens führt das aber eher dazu, dass ein Elternteil mit einem Kind jeweils in einem Zimmer schläft, und die Zimmer sind so groß, dass gerade das Bett reinpasst und vielleicht noch die Tasche mit den Klamotten, und dann gab es noch eine winzig kleine Küche und einen Tisch, wo man zu viert hinsitzen konnte. In so einem kleinen Bungalow auf einem Campingplatz war das. Dann sind wir meistens campen, das heißt, wir haben meistens ein Zelt oder unseren Bus, wo wir drin schlafen, wo wir dann auch immer wieder gucken müssen, dass wir es umschiften von Nacht-auf-Tag-Modus alles irgendwie verräumen. Da braucht es auch so Routinen.
Speaker 2:Aber wir sind ganz oft einfach alle auf einem Platz, alle an einem Ort. Aber wir sind ganz oft einfach alle auf einem Platz, alle an einem Ort, und somit sind auch alle Bedürfnisse irgendwie an einem Ort, und der Rückzugsort fehlt, wie ich schon gesagt habe. Und wie kriegen wir das jetzt organisatorisch hin, diesen Rückzugsort für alle zu gewährleisten. Das ist genau das, was ich euch gerne mitgeben möchte. Vor allem diejenigen, die die Hauptpflege, umsorgung, denkarbeit in der Familie leisten, das sind meistens die Mütter. Es sind nicht immer die Mütter, deswegen sage ich das jetzt gerade einmal so.
Speaker 2:Es sind meistens die Mütter, die sehr viel Care-Arbeit, sehr viel Mental Load, sehr viel an Termine, an Essen, an was auch immer denken, an vor allem auch die Bedürfnisse der Kinder denken. Die brauchen auch Zeit, vor allem im Urlaub, die sie für sich alleine zur freien Verfügung haben. Es gibt keinen Grund, weshalb, wenn man denn in einer Partnerschaft sein sollte das ist die Voraussetzung aber wenn man in einer Partnerschaft ist, gibt es keinen Grund, warum die andere Person in der Partnerschaft nicht auch im Urlaub mal mehr Verantwortung übernimmt und mehr Denkarbeit leistet als sonst. Also, das ist wirklich für mich inzwischen eine Selbstverständlichkeit, und dann denke ich, es ist eben wirklich wichtig, vorher gewisse Dinge festzulegen.
Speaker 2:Für viele Familien, für viele neurodivergente Familien bietet es sich an, einen Urlaubsort zu wählen, den man schon irgendwie kennt. Das heißt nicht, wir müssen immer in dieselbe Unterkunft, ins selbe Zimmer. Für manche bedeutet das das übrigens tatsächlich trotzdem. Aber ich möchte ganz kurz die ADHSlerinnen unter euch ein bisschen entlasten, weil manche denken oh Gott, die Vorstellung, jedes Mal in die gleiche Wohnung am gleichen Ort. Das langweilt mich jetzt schon bei der Vorstellung. Das möchte ich nicht.
Speaker 2:Nein, darum geht es nicht. Es geht darum, die Umgebung zu kennen, zu wissen, wo man gut einkaufen gehen kann, zu wissen, wo man gut schwimmen gehen kann, zu wissen, wo es einen guten Spielplatz gibt, zu wissen, wo es einen tollen Ort gibt, an dem man mal essen gehen kann, und der einfach irgendwie gut erreichbar ist. Das ist das, um was es geht, denn wenn alles neu ist, dann kann es eben sein, dass der Stresspegel sehr hoch ist, weil man das alles erstmal rausfinden muss. Außer, man bekommt jetzt vielleicht von irgendjemandem einen wirklich guten Tipp, und das ist eine Person, der kann man vertrauen. Dann ist natürlich auch das, was Schönes ist, natürlich auch das, was schön ist.
Speaker 2:Ja, was machen wir vorher? Also, wir sprechen zum Beispiel an Weihnachten. Weihnachten ist für uns auch so eine Sache, weil wir plötzlich sehr viel Zeit zu viert verbringen, in unserem Fall, weil wir wenig jetzt irgendwie mit Familienmitgliedern, also mit anderen Familienmitgliedern. Was machen an Weihnachten? Das heißt, wir sind plötzlich zu viert über mehrere Tage, und alle anderen sind nicht so richtig verfügbar. Wir machen genau dasselbe wie an Weihnachten. Wir setzen uns erstmal hin und überlegen uns was möchte denn eigentlich jeder Einzelne von uns tun? Wie sieht der perfekte Urlaub aus?
Speaker 2:Und für den einen bedeutet das regelmäßig Ballspielen, für den anderen bedeutet das einfach nur Lesen, für den nächsten bedeutet das regelmäßige Mahlzeiten, wieder für den nächsten bedeutet das Auszeiten ganz alleine, für jemand anderen bedeutet das Spaziergänge oder Wanderungen oder irgendwelche anderen Sportarten oder Menschen treffen, oder oder? Das ist eben wichtig, dann mal zu gucken, wer kann denn mit wem was unternehmen? Und wie bekommt dann eben die andere Partei oder vielleicht zwei aus der Konstellation oder drei aus der Konstellation, wie bekommen die ihre Ruhe, während hingegen der andere dann das und das tut? Und ich bin jetzt keine Verfechterin dessen, dass man das zu 100 Prozent festlegt, dass man also sich einen Plan schreibt und wirklich jeden Tag genau weiß, was man tun möchte.
Speaker 2:Ich bin keine Verfechterin dessen, weil ich ein ADHS-Gehirn habe, und mein Gehirn möchte noch gewisse Wahlmöglichkeiten haben und möchte sich nicht zu intensiv festlegen. Und dazu kommt noch etwas, was wir dieses Jahr, glaube ich, so intensiv spüren durften wie noch nie zuvor das Wetter. Wir können ja zum Beispiel nicht fest einplanen, dass es immer gutes Wetter haben wird. Aus diesem Grund braucht es Flexibilität innerhalb von Leitplanken. Und da sind wir genau bei dem, was ich mir so sehr wünsche dass Schule genauso ein Ort ist, ein Ort, an dem es Leitplanken gibt und aber dann wieder ganz viel Flexibilität.
Speaker 2:Das ist das, was neurodivergente Menschen brauchen. So muss auch ein Urlaub sein, und zwar für jedes einzelne Individuum, das mitfährt in den Urlaub, und diejenigen Elternteile, die für ein Kind ganz besonders notwendig sind, wo jetzt eben die andere Person nicht so einfach die Pflege übernehmen kann. No-transcript, falls noch andere mit dabei sind. Also, dass eben nicht all das, was sonst noch oben drauf gepackt wird, auch noch dabei bleibt, sondern dass wenigstens das wegfällt und sich die Person Und ganz auch mal nur auf das eine konzentrieren, damit es sich auch mal ein bisschen wie Urlaub anfühlt, mal weg darf für eine gewisse Zeit, damit es sich auch mal ein bisschen wie Urlaub anfühlt. Ja, ich glaube, dass das so die allerwichtigsten Dinge sind. Und dann kommt es Also, diese ganzen Pläne, die nehmen wir mit in den Urlaub, und dann haben wir lauter kleine Bausteine, die im Prinzip klar sind, aber wir können dann gemeinsam entscheiden, welcher dieser Bausteine wird jetzt morgen gesetzt, welcher ist jetzt besonders wichtig, welcher nicht?
Speaker 2:Für welchen müssen wir noch irgendeine Vorarbeit leisten? dann setzen man vielleicht mal auf übermorgen und gucken, ob wir das noch vorgearbeitet bekommen, was da vorgearbeitet werden muss Tickets besorgen oder irgendwas reservieren oder weiß ich nicht, und ansonsten kann man ja von Tag zu Tag wirklich schauen oder vielleicht eben zwei Tage davor oder drei Tage davor maximal planen, damit man sich eben noch flexibel genug fühlt. Bist du also jetzt zum Beispiel ein Elternteil mit ADHS und dein Gehirn möchte gerne Abwechslung, dann gibt es ganz viele Möglichkeiten, diese Abwechslung auch an einem Ort zu schaffen, den du grundsätzlich schon mal kennst, indem du ja nicht dasselbe Programm einfach durchführst wie sonst, oder indem du nicht in die genau selbe Unterkunft gehst wie das Jahr davor Ja, oder indem ihr extra ein paar neue Sachen sucht, die ihr das letzte Mal nicht gefunden hattet. Es gibt genügend Möglichkeiten.
Speaker 2:Das Wichtigste ist einfach, wirklich nur einen Ort zu finden, der möglichst wenig Stress macht, die Dinge mitzunehmen, die ganz dringend zur Regulierung gebraucht werden, damit die nicht vor Ort gesucht werden müssen, sich irgendwie vorher schon mal ein bisschen über den Ort zu informieren Wo kann ich da einkaufen, wo kann ich da essen gehen? Was gibt es da für eine Sache, bei der ich sicher weiß, dass es die gibt und auf die wir zurückgreifen können. Dann also mal jeden Einzelnen hinschreiben lassen, was er in diesem Urlaub gerne machen möchte, und zusammensitzen und gemeinsam überlegen, wer macht welchen dieser Programmpunkte mit wem, und was machen die anderen gleichzeitig in derselben Zeit? dass man da einfach wirklich wie so kleine Bausteine in petto hat, die man dann rausziehen kann, in petto hat, die man dann rausziehen kann. Und mir wäre es wirklich wichtig zu sagen wir achten darauf, dass jeder seinen Rückzugsort hat beziehungsweise seine Rückzugszeit hat, und dass jeder aber auch seine, eine spezielle Sache hat, die für ihn, für sie den Urlaub ausmacht.
Speaker 2:Und das sind so die Bausteine, die irgendwie ein Sternchen bekommen oder eine ganz besondere Aufmerksamkeit bekommen. Und ich denke, das Allerwichtigste ist, sich von dem Gedanken zu verabschieden, dass alle wirklich immer zur gleichen Zeit die gleiche Sache machen und dass alle immer an allem gleich viel Spaß haben müssen. Das ist einfach nicht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das in irgendeiner Familie wirklich gut funktioniert. Aber in einer neurodivergenten Familie ergibt es überhaupt keinen Sinn, dass das wirklich gut funktionieren kann.
Speaker 2:Mich würde es so sehr interessieren, wie Urlaub bei euch aussieht, der für euch wirklich gut funktioniert. Wenn ihr wollt, könnt ihr da gerne eine kleine Sprachnachricht schicken. Ich werde die dann das nächste Mal mit einbauen, diese Sprachnachrichten mit einbauen, diese Sprachnachrichten, wobei ich das nächste Mal sehr gerne über den Schulstart sprechen möchte, also wie man sich auf den Schulstart vorbereitet. Das gibt ja noch sehr viele von euch die noch nicht, für die es noch nicht zu spät kommt. Also schickt mir gerne eine Sprachnachricht, eine Minute, wo ihr so ein bisschen schildert, wie euer Urlaub für euch aussieht, der wirklich gut funktioniert, oder schickt mir eine Nachricht auf Insta, dann kann ich euch auch entweder diese Nachricht vorlesen, oder man sieht sie dann ja in den Kommentaren, dann kann man ja auch da ins Gespräch gehen.
Speaker 2:Mich würde das sehr interessieren, was für Tricks ihr so drauf habt, um eben den Urlaub wirklich für eine Gruppe von Menschen, die unterschiedliche Bedürfnisse haben, sinnvoll und angenehm zu gestalten. Und also, mich haut es um, mit mal kurz 20 Grad mehr innerhalb von zwei Tagen, aber ich freue mich jetzt schon drauf, auch mal wieder meine Schwimmsachen einzupacken und einfach mal ins Freibad zu hüpfen und ein paar Runden zu schwimmen. Auch so ein kleiner Tipp Sucht euch eine Sache für die Ferien, wo es den Kindern so gut geht, dass ihr kein schlechtes Gewissen habt, sie da hinzubringen. Falls ihr in Süddeutschland seid ich gebe euch einen sehr guten Tipp für ein Ferienlager, die jetzt nicht inklusiv sind, das heißt, sehr stark pflegebedürftige Kinder weiß ich nicht, wie gut sie damit klarkommen würden, aber die mit neurodivergenten Kindern, die einfach nur mal sein wollen und keinen Stress kriegen wollen wirklich gut klarkommen.
Speaker 2:Meldet euch da gerne, da gebe ich euch gerne einen Hinweis. Da sind meine Kinder jetzt noch bis Mittwoch beziehungsweise Freitag, und dann geht für uns auch der Ferienmodus mit Kindern los, wo wir genau so vorgehen, wo wir einfach nur gucken, was will wer wann tun und wie kriegen wir das gut organisiert, sodass jeder seine Bedürfnisse in irgendeiner Art und Weise befriedigen kann, ohne dass andere ständig über ihre Grenzen gehen müssen. Ja, ich schicke euch liebe Grüße, und ich freue mich schon auf eure Geschichten. Bis dann. Untertitelung des ZDF 2020 Musik.