Kapierfehler - Neurodivergenz und Schule
Schule sollte bunt und vielfältig sein – ein Ort, an dem sich alle Menschen wohlfühlen können!
Ich bin Corina, Lehrerin und stolz darauf, anders zu sein. Mit 40 Jahren habe ich herausgefunden, dass ich neurodivergent bin, und seitdem hat sich mein Blick auf Schule und Lernen grundlegend verändert. In meinem Podcast setze ich mich für ein inklusives Bildungssystem ein, das neurodivergente Schüler*innen und alle mit besonderen Bedürfnissen besser unterstützt und wertschätzt.
Schüler*innen mit ADHS, im Autismusspektrum, Hochbegabung, Legasthenie (LRS) oder Dyskalkulie haben oft ein feines Gespür für die Schwächen unseres veralteten Schulsystems. Sie zeigen uns deutlich, wo Handlungsbedarf besteht. Statt sie als „Problemkinder“ zu sehen und ihre Herausforderungen zu pathologisieren, sollten wir ihnen mit Verständnis und Unterstützung begegnen.
Ob queer, autistisch, hochbegabt, neurodivergent, psychisch erkrankt, behindert oder mit spezifischen Lernbedürfnissen wie ADHS, Legasthenie, LRS, Dyskalkulie oder FASD – diese vielfältigen Menschen gehören in unsere diverse Gesellschaft und verdienen es, gehört und verstanden zu werden.
Hör rein und entdecke, wie wir Bildung bunter und gerechter gestalten können!
Kapierfehler - Neurodivergenz und Schule
105 - Umgang mit Provokation - Corina
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Ich möchte hier zunächst dem 45minuten- Team danken, dass sie die Möglichkeit überhaupt anbieten, anonym über solche Fragen zu sprechen und in einen Austausch darüber zu kommen. Das finde ich sehr wertvoll!
Zur Folge:
Wie reagieren wir als Lehrkräfte, wenn Schüler uns persönlich provozieren? Diese Frage steht im Mittelpunkt der aktuellen Ferienfolge von Kapierfehler. Anhand eines realen Falls – ein 13-jähriger Schüler macht anzügliche Kommentare über seine Lehrerin vor der gesamten Klasse – diskutiere ich die Problematik unverhältnismäßiger Strafen im Schulkontext und deren Auswirkungen.
Die Suspendierung des Schülers für eine ganze Woche erscheint mir als drastische Maßnahme, die das eigentliche Problem vermutlich verschärft statt löst. Besonders alarmierend finde ich die Reaktionen vieler Lehrkräfte in sozialen Medien, die nach noch strengeren Konsequenzen rufen. Diese Haltung offenbart ein tiefes Missverständnis pädagogischer Grundprinzipien und zeigt deutlich: Das Vertrauen in die Wirksamkeit der verhängten Strafe fehlt, sonst wären keine weiteren "Schutzmaßnahmen" nötig.
Statt Bestrafung und Ausgrenzung plädiere ich für einen beziehungsorientierten Ansatz. Das adoleszente Gehirn befindet sich in einer Umbauphase – rationales Handeln ist oft nicht möglich. Wir sollten versuchen zu verstehen, warum ein Kind provoziert, anstatt sofort mit Machtdemonstrationen zu reagieren. Meine fünf Strategien für den Umgang mit herausforderndem Verhalten sind: nichts persönlich nehmen, aktiv Beziehung aufbauen, unaufgeregt reagieren, das Gespräch suchen und sich ein eigenes Bild machen, ohne in Beobachtungsspiralen zu geraten.
Kinder brauchen von uns Erwachsenen das Gefühl der Sicherheit – das können wir nicht vermitteln, wenn wir selbst Angst vor ihnen zeigen. Seid ihr interessiert an weiteren pädagogischen Impulsen? Auf meiner Website findet ihr zahlreiche Online-Fortbildungen, unter anderem zur ADHS-Thematik und zum Navi-Prinzip.
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Ich komme auch an deine Schule und bilde das gesamte Kollegium zu den Themen ADHS, Autismus & herausforderndem Verhalten in der Schule weiter!
➡️ Du findest mich auf Instagram unter @kapierfehler und auf meiner Website.
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Liebe Grüße,
deine Corina
Bitte nehmen Sie das Übungsbuch auf Seite 38, Unit 4. Lass uns etwas Spaßiges machen.
Speaker 2:Was hat er jetzt gerade gesagt?
Speaker 1:Heute werden wir die nächste.
Speaker 2:Aufgabe anschauen. Was ist das Ein, ein, ein.
Speaker 1:Ich muss das eingehen, ich muss mich ein bisschen einladen. Ich muss mich ein bisschen einladen.
Speaker 2:Ich muss mich ein bisschen einladen. Ich muss mich ein bisschen einladen, ich muss mich ein bisschen einladen.
Speaker 1:Ich muss mich ein bisschen einladen, ich muss mich einladen, ich muss mich einladen, ich muss mich einladen, ich muss mich einladen, ich muss mich einladen.
Speaker 2:Ich muss mich einladen.
Speaker 1:Ich muss mich einladen.
Speaker 2:Guck mal den Himmel an, der sieht geil aus.
Speaker 1:Hallo, hey, you Wake up, oh fuck.
Speaker 2:Hallo, herzlich willkommen zurück zu einer neuen Folge von Kapierfehler. Wir befinden uns gerade im Moment in den Ferienfolgen. Das bedeutet, dass ich jetzt hier heute meine letzte Folge aufnehme, wo ich ganz alleine spreche, und ab nächster Woche geht es dann wie gewohnt weiter. Hier in diesem Podcast hörst du eigentlich Menschen sprechen, die aus ihrer eigenen Schulzeit berichten, die neurodivergent sind oder die psychisch erkrankt sind oder psychisch belastet sind, und es geht immer irgendwie darum, wie sie in der Schule klargekommen sind oder klarkommen, was so in ihnen gesehen wurde, wie mit ihnen umgegangen wurde und wo sie so ihre größten Probleme gesehen haben, selbst oder wo die größten Probleme vielleicht auch von außen gesehen wurden. Heute möchte ich mich einem ganz konkreten Vorfall widmen, bevor ich allerdings da reingehe. Also, es wird jetzt gleich darum gehen, wie wir mit einzelnen SchülerInnen umgehen können, die sehr provokativ sind, die uns also wirklich vielleicht auch auf ganz persönlicher Ebene herausfordern, sodass es für uns wirklich auch schwer wird, professionell zu bleiben, und wie wir es dann trotzdem schaffen, professionell zu bleiben, beziehungsweise wie wir das auch sehen können, was da gerade passiert ist, sehen können, was da gerade passiert ist. Ich möchte euch ganz gerne darauf hinweisen, dass es ganz viele neue Online-Angebote gibt, und zwar könnt ihr die über meine Website finden, oder ich verlinke auch unten die Seite, über die ihr direkt buchen könnt. Es gibt zum Beispiel am 18. Und 20. September ein Kombinationsangebot für Lehrkräfte, nämlich eine ADHS-Fortbildung online. Am 18. Und dazu gehöre ich dann einen Workshop zum Thema Navi-Prinzip und wie wir dieses Navi-Prinzip nutzen können, um ADHS-SchülerInnen gut zu begleiten. Wer schon an der ADHS-Fortbildung teilgenommen hat und nur am Workshop teilnehmen möchte, darf sich gerne bei mir melden. Dann bekommt ihr von mir einen Rabattcode, und dann wird eben die erneute Teilnahme an der Fortbildung für euch nicht berechnet. Genau, wir finden da eine Lösung. Ihr gebt mir bitte Bescheid, und dann ist das überhaupt kein Problem. Ansonsten schaut einfach mal. Also es sind jetzt wirklich ganz viele verschiedene Angebote da bis in den Dezember rein. Also, es gibt einiges und manches auch wirklich ganz Neues zu finden. Ja, und dann war ich bei 45 Minuten im Podcast. Auch den könnt ihr jetzt hören. Der ist, glaube ich, am Mittwoch rausgekommen. Ich finde, dass es eine ganz gute kurz und knappe Podcast-Folge ist, falls ihr das mal irgendwie an jemanden weiterleiten wollt, die so einen kleinen Überblick haben wollen über das Thema. Und jetzt geht es eben um ein Problem, das auch auf der Instagram-Seite von 45 Minuten vorgestellt wurde. Ich möchte euch das ganz gerne kurz vorlesen, und zwar schreibt eine Lehrerin oder ein Lehrer, ich gehe aber mal davon aus, dass es eine Lehrerin. Ich bräuchte einmal den Rat der Community. Ich bin seit April aus dem Referendariat raus und habe nun eine Vertretungsstelle an einem Gymnasium. Ich unterrichte jeweils eine 8. Und eine 9. Klasse.
Speaker 2:Ein Schüler der 8. Klasse ist sehr herausfordernd. Das wurde mir vorher schon erzählt, allerdings musste ich das leider am Donnerstag selbst erfahren. Mitten im Lehrervortrag fing er an, bemerkungen zu machen. Erst fragte er nur, ob ich den einen Schüler aus der Neuen kennen würde. Anschließend wurde er aber immer widerlicher. Er rief durch die ganze Klasse, wie geil der Schüler mich fand, vor allem letzte Woche, als ich das Kleid trug.
Speaker 2:Ich war völlig überfordert, da die ganze Klasse das natürlich mitbekommen hat. Ich habe das Ganze ignoriert, habe aber hinterher, als ich das Ganze etwas sacken gelassen habe, bemerkt, dass das Verhalten völlig belästigend und schrecklich war. Die Schulleitung war sofort auf meiner Seite und hat den Schüler für eine, und dann kommt eben die Frage von 45 Minuten. Und naja, ich habe Ideen ganz viele, aber ich doch jetzt noch am 24. August, an dem ich diese Podcast-Folge aufnehme, noch verbeamtet und sehe mich noch sehr stark in der Position der Lehrerin.
Speaker 2:Ich lese also, was da unten angeboten wird an Lösungen in Anführungsstrichen, und mir graut es wirklich davor darüber nachzudenken, was das bedeutet, dass das als Lösung dargestellt wird. Ich werde euch gerne auch den Beitrag unten verlinken, sodass ihr die Möglichkeit habt, auf diesen Beitrag draufzugehen und eben zu gucken, was da so an Kommentaren gekommen ist. Also, ich weiß, dass wir nicht den gesamten Rahmen der Situation kennen. Mir ist total bewusst, dass wir weder wissen, was dieser Schüler im Einzelnen gesagt hat, noch dass wir wissen, was dann im Konkreten, wie auch immer danach passiert ist.
Speaker 2:Wir wissen ja nicht, ob jetzt zum Beispiel diese Lehrkraft diesen Schüler noch mal zu sich genommen hat, auf die Seite genommen hat nach der Stunde, nachdem ihr bewusst geworden ist, was denn da oder wie sich das jetzt für sie angefühlt hat, ob da noch mal ein Gespräch stattgefunden hat oder ob sie direkt zur Schulleitung gegangen ist. Wir wissen nicht, was für ein Gespräch stattgefunden hat mit dem Schüler, bevor er eine Woche suspendiert wurde. Wir wissen aber, dass dieser Schüler eine Woche suspendiert wurde, und wir wissen, dass er ein Achtklässler ist, und solange er jetzt nicht mehrfach wiederholt hat, handelt es sich also um ein 13 oder 14-jähriges Kind, vielleicht junger Jugendlicher, aber auf gar keinen Fall geht es jetzt hier um einen älteren Jugendlichen oder um einen nahezu Erwachsenen. Wir sprechen hier von jemandem, der entweder gerade strafmündig geworden ist oder der noch gar nicht strafmündig ist. Es gibt meines Erachtens einen guten Grund dafür, warum man die Strafmündigkeit erst ab 14 setzt, und meines Erachtens müsste die sogar noch deutlich weiter nach hinten gesetzt werden, weil eben das adoleszente Gehirn, also das Gehirn von pubertierenden Menschen, sich in einer Umbauphase befindet.
Speaker 2:Das bedeutet, gerade das Thema Rationalität spielt ganz häufig für dieses Gehirn keine große Rolle. Also danach, nachdem sie etwas getan haben, darüber zu sprechen, warum man das getan hat und was so die Absicht dahinter gewesen ist, das ist für die ganz schwer irgendwie zusammenzubringen. Das heißt natürlich nicht, dass sie sich so verhalten dürfen. Ich finde das hochgradig unangenehm.
Speaker 2:Die Vorstellung, dass ein Schüler immer wieder auf dieser körperlichen, leicht sexuellen Ebene Kommentare in meine Richtung bringt. Das verunsichert mich natürlich durchaus auf persönlicher Ebene, und das ist nicht schön. Die Frage ist natürlich jetzt nur wie wird denn das Ganze jetzt interpretiert? Also erstens, wie schlimm ist das denn wirklich, was dieser junge Mensch da getan hat, und zweitens, wie schlimm ist das, was die Strafe dann nachher ist? Also eine Woche Schulausschluss, also eine Woche Schulausschluss, eine ganze Woche Schulausschluss, das finde ich ganz schön krass.
Speaker 2:Ich habe natürlich keine Ahnung, ob dieser Schüler jetzt seine eigenen Dinge wiederholt hat oder ob der jetzt nur gepfotzelt hat in Anführungsstrichen indem er reproduziert hat, was jemand anders gesagt hat. Es hört sich in der Nachricht ja so an, als hätte der Schüler nur gesagt kennen Sie den aus der Neuen? Der steht auf Sie, der findet Sie in diesem Kleid total geil, der hat das und das gesagt, der hat das und das gesagt. Das heißt, er reproduziert etwas Nochmal. Es ist überhaupt nicht angenehm, aber es ist nochmal was ganz anderes, als wenn er jetzt sexuelle anzügliche Dinge von sich aus zu dieser Lehrerin sagen würde, als wenn er jetzt etwas reproduziert, was jemand anders wohl gesagt hat.
Speaker 2:Ich finde, dass ein persönliches Gespräch unerlässlich ist. Es geht ja jetzt hier um die Frage wie schaffen wir es, dass ein Unterricht danach wieder möglich ist? Lösungen, die jetzt durch andere Lehrkräfte angeboten werden. Ich lese sie euch mal kurz vor, dass ihr euch so ein kleines bisschen vorstellen könnt, um was es hier geht. Also Ein Moment. Es gibt dann Menschen, die schreiben zum Beispiel ich finde, das muss definitiv auch in der Klasse nachbearbeitet werden.
Speaker 2:Die Mädchen in der Klasse müssen meiner Meinung nach erleben, dass Sexismus gar nicht geht und Männer sich Frauen gegenüber nicht so verhalten dürfen, egal wie alt sie sind. Das kann man wertschätzend und altersgerecht machen, aber so stehen lassen darf man das meiner Meinung nach gerade auch wegen der SchülerInnen nicht. Da bin ich ganz dabei. Ich glaube, noch besser wäre es aber gewesen, wenn die Lehrkraft in der Situation eben auf eine gute Art und Weise reagiert hätte und es eben nicht stehen gelassen hätte, es über sich ergehen lassen hätte, um dann eben danach zu strafen, ohne dass da eine konkrete Grenze aufgezeigt wurde.
Speaker 2:Jetzt kommen andere Kommentare. Also, ich würde ganz klar haben wollen, dass bei einer Wiederholung diese Klasse nicht mehr von mir unterrichtet werden wird, oder zumindest nicht mehr alleine. Außerdem würde ich bereits jetzt Maßnahmen abklären, die sofort bei Wiederholung eintreten, unter Umständen auch eine Anzeige des Verhaltens wegen sexueller Belästigung nach Ankündigung mit der Schulleitung gemeinsam. Die Konsequenzen dürfen dem Schüler gerne bewusst gemacht werden. Ich meine mal, entschuldigung, die Konsequenzen wurden diesem Schüler sehr deutlich bewusst gemacht, schon alleine, weil dieser Schüler eine ganze Woche lang suspendiert wurde.
Speaker 2:Überlegt euch doch mal bitte, was mit einer Lehrkraft passiert, mit einer erwachsenen Person, die aus welchem Grund auch immer anzügliche Kommentare los wird gegenüber jungen Menschen, ob es jetzt im Sportunterricht ist. Jemand, der dann weiß ich nicht den Körper kommentieren muss, weil er zu dick ist. Oder jemand, der ein anzügliches Kommentar bezüglich der Kleidung eines jungen Mädchens los wird. Oder jemand, der den Intellekt einer Person kommentieren muss, weil sie vielleicht zu leise ist und sich nicht traut, irgendwas zu sagen. Das sind ja alles Grenzüberschreitungen, die in der Regel, selbst wenn man darauf aufmerksam macht, selbst wenn man sich wehrt, kleingeredet werden, weil es heißt Mensch, das war doch so nicht gemeint, nimm es doch mal ein bisschen lockerer. Werden, weil es heißt Mensch, das war doch so nicht gemeint, nimm es doch mal ein bisschen lockerer.
Speaker 2:In diesem Fall haben wir jetzt aber ein Kind beziehungsweise einen sehr jungen Jugendlichen, und für den gilt natürlich das Ganze nicht. Der wird nicht verschont, ganz im Gegenteil. Man wusste ja schon vorher, dass er herausforderndes Verhalten zeigen wird. Das hat man ja schon ganz klar von vorne herein gesagt. Und dann ist man mit dieser Erwartungshaltung auch nochmal ein bisschen strenger. Das ist leider so. Ja, es gibt dann eben weitere Kommentare, und zwar zum Beispiel wie die Schulleitung lässt den Schüler keinen Entschuldigungsbrief schreiben und begründen, wieso sein Verhalten nicht okay war.
Speaker 2:Was, oh mein Gott, leute, seit wann hat ein Entschuldigungsbrief, den jemand gezwungenermaßen schreiben muss, irgendeinen Wert gehabt? Wenn jemand wirklich verstanden hat, was das Problem an der Situation gewesen ist, dann wird diese Person auf seine Art und Weise eine Form der Entschuldigung bringen. Ich wusste, was ich da gemacht habe. Es tut mir leid.
Speaker 2:Oder möchte ich gerne demonstrativ noch mal jemanden klein machen, indem ich ihn noch mal vortanzen lasse oder noch mal ein bisschen bloß stelle. Aber ich möchte ganz gerne noch mal betonen dieses Kind hatte eine Suspendierung von einer ganzen Woche, und wie ich eben schon mal erläutert habe einer erwachsenen Person, die aus welchem Grund auch immer so ein Kommentar loslassen würde, würde nie suspendiert, eine ganze Woche lang, und das würde auch danach dann nicht in irgendeiner Art und Weise nochmal aufgearbeitet werden. Kinder halt damit umzugehen und damit zu leben. Also entweder sind wir auf der Schiene, dass wir sagen, wir bestrafen so ein Verhalten, dann aber bitte konsequent und überall und nicht nur bei denen, die uns sowieso schon negative aufgefallen sind, oder wir suchen das Gespräch, und wir suchen nach Lösungen, und dann ja weiß ich nicht, dann ist in der Woche Schulausschluss ganz schön krass. Also dann passt das einfach nicht zusammen mit dem, was sonst so abgeht in der Schule.
Speaker 2:Das ist einfach vollkommen realitätsfern. Aber ich mache jetzt einfach mal weiter. Ich lese einfach mal ein weiteres Kommentar vor. Einfach mal ein weiteres Kommentar vor. Wenn ein Kind häufiger so auffällt ist, denke ich, dass es eine Regel für alle Lehrkräfte geben sollte, und die wird dann von der Schulleitung mit dem Schüler und den Eltern abgesprochen, zum Beispiel, dass er bei starkem Fehlverhalten sofort zur Schulleitung kommen muss und die Eltern ihn dann abholen müssen oder sowas.
Speaker 2:Man sollte diesen Kindern nicht die Bühne bieten, ständig den Unterricht zu sabotieren. Wir haben zum Glück eine Art Trainingsraum bei uns, wo wir Kinder hinschicken können, wenn es nicht möglich ist, dass sie weiter im Unterricht bleiben. Ja, und dann gab es noch so tolle Hinweise, wie es gäbe Texte zum Abschreiben, die man gerne doch auch downloaden kann, kostenlos. Nee, entschuldigung, ihr könnt auch im Internet einfach eingeben Straftexte und findet die. So Braucht ja nicht irgendwo nochmal extra auf eine Seite gehen und irgendwelche Leute unterstützen. Es ist unfassbar, meines Erachtens, was hier passiert. meines Erachtens, was hier passiert.
Speaker 2:Also, diese ganzen Kommentare zeigen mir, weshalb ich mich entschieden habe, nicht mehr Teil dieses Systems zu sein, weil es keine Lösungen gibt, die menschlich sind, sondern weil so viele Lehrkräfte das Gefühl haben, sie müssen sich jetzt austoben in ihrer fehlenden Ausbildung im Umgang mit herausforderndem Verhalten, und das zeigt sich hier sehr deutlich. Wirklich, ganz wenige Menschen haben überhaupt die Bereitschaft, einen Perspektivenwechsel durchzuführen und wirklich hinzugucken und zu überlegen was ist eigentlich mit diesem Kind los? Was ist eigentlich der Grund dafür, dass der das sagt? Weil nur wenn wir diesen Grund kennen, können wir auch eine Form der Reaktion zeigen, die wiederum nachhaltig funktionieren kann.
Speaker 2:Wenn wir einfach nur strafen und davon ausgehen, dass der halt irgendwie eine Bühne braucht und dass der immer wieder die Aufmerksamkeit auf sich zieht, dann werden wir nicht erfolgreich damit umgehen. Und wenn wir die Eltern anrufen, die ja wahrscheinlich in der Arbeit sind, dann werden wir das Problem auch nicht lösen, sondern wir verschieben das Problem einfach an eine Stelle, an der ja ganz wenig Möglichkeit ist, sich sinnvoll einzubringen in den Prozess, dass sich da etwas verändert. Also, es wäre doch das Beste, wenn die Lehrkraft für sich wüsste, was sie tun kann, wenn ein Kind herausfordernd ist, und Regel Nummer eins ist nicht persönlich nehmen. Herausforderndes Verhalten, egal wie sehr persönlich es sich in diesem Moment anfühlt, sollten wir im professionellen Setting, weil wir in einer Rolle unterwegs sind Es ist ja nicht die Beleidigung an diese Frau, sondern es ist eine Rolle, die diese Person in diesem Moment hat, und es geht darum, in dieser Rolle irgendwie zu provozieren, Sehr häufig sogar unbewusst und nicht bewusst.
Speaker 2:Und wenn wir das nicht persönlich nehmen, sondern es als eine kleine Herausforderung sehen, das heißt herausforderndes Verhalten, es fordert uns heraus. Jetzt könnte es uns ja auch neugierig machen oder interessiert machen, und wir könnten denken wow, wegschlucken, auch wenn es kurz wehtut, ich weiß, es ist unangenehm, aber klar sagen also ich weiß nicht, ich kann jetzt in diesem Moment gerade gar nicht in diese Situation rein. Ich würde irgendetwas leicht Provokatives wahrscheinlich zurücksagen, würde eine klare Grenze setzen. Und dann wäre es aber ab diesem Moment mal eine absolute Herausforderung für mich, in den nächsten Unterrichtsstunden herauszufinden warum macht der das, was genau verfolgt? der für ein Ziel?
Speaker 2:Meistens verfolgen die ja das Ziel, eine Beziehung aufzubauen, weil sie ganz wenig Chancen bekommen, eine echte Beziehung aufzubauen zu uns Lehrkräften, weil sie häufig einem Bild genügen müssen, das schon lange von ihnen gemacht wurde und dem sie dann einfach nur noch gerecht werden wollen. Dieser Schüler hatte ja gar keine Chance. Da wurde ja quasi schon ein Bild in den Kopf dieser Lehrerin hineingepflanzt, bevor sie ihn überhaupt kennenlernen konnte. Wer weiß, wie sie darauf reagiert hätte, wenn sie nicht gehört hätte, dass der herausfordernd ist. Das sind aber alles so Dinge, die uns gar nicht gegeben werden.
Speaker 2:Diese Möglichkeiten werden uns nicht gegeben, zumindest dann nicht, wenn Lehrkräfte sagen oh, bei dem muss ich aber aufpassen, der ist aber ein bisschen komisch. Also erste Regel nichts persönlich nehmen. Und auch wenn solche Hinweise kommen von Kolleginnen, sagen okay, alles klar, danke. Und dann habe ich aber schon die Challenge, bevor das erste Mal was herausforderndes auftritt, eine besondere Beziehung zu diesem jungen Menschen herzustellen, so zu arbeiten, einfach so miteinander zu arbeiten. Wenn das nicht funktioniert, aus welchem Grund auch immer, dann brauche ich eine besondere Beziehung Bedeutet.
Speaker 2:Ich muss irgendwie was Positives in diesem Kind sehen, ich muss irgendwie irgendeinen Funken seiner Persönlichkeit sehen, wo ich das Gefühl habe oh, das mag ich, und das mache ich mir zur Challenge. Also besonders bei denen, wo ich irgendwie schon so einen schlechten Ruf gehört habe, und spätestens dann, wenn das das erste Mal auffällt, dass da wirklich irgendwie ein komisches Verhalten in Anführungsstrichen dabei ist, mache ich mir das zur Aufgabe. Das ist wie eine persönliche kleine Aufgabe für mich. Und was können wir jetzt tun, wenn es also so hart eskaliert ist?
Speaker 2:Ehrlich gesagt würde ich niemals die Schulleitung in so eine Situation reinholen und die Schulleitung dann alleine walten lassen, sondern ich würde mindestens einmal ein intensives Gespräch mit diesem Schüler führen wollen. Also, ich würde dem gerne eine Chance geben wollen, dass sich das doch irgendwie wieder klärt, bevor es an irgendwelche Strafmaßnahmen rangeht, Weil vielleicht hatte der einen schlechten Tag, vielleicht war da irgendwas, und er hatte keine andere Chance, mir das irgendwie mitzuteilen, das heißt, bevor ich in irgendeine Esarte Strafmaßnahme reingegangen wäre. Denn jetzt passiert nämlich was, was tatsächlich schwierig ist. Jetzt kommt das Kind zurück, und jetzt müssen wir ganz ehrlich sein mit uns selbst, denn ich habe einen Kommentar geschrieben, wo ich ganz klar gemacht habe, dass ich diese Woche Strafe ganz schön hart finde Und dass ich finde, dass dieses Kind jetzt erstmal wirklich ganz intensiv gehört werden muss.
Speaker 2:Jetzt muss erstmal gehört werden, wie es diesem Kind mit dieser Strafe ergangen ist, weil es ganz schön krass, eine Woche ausgeschlossen zu werden. Also wirklich, das ist ja nicht, das ist keine Kleinigkeit. Eine Woche ausgeschlossen werden ist ganz schön hart, woche ausgeschlossen werden ist ganz schön hart, und das muss jetzt aufgearbeitet werden. Das braucht dieses Kind, das ist jetzt sein Recht. Wir haben ja eine Fürsorgepflicht, auch für diese jungen Menschen, die da sind Und ja also die Kommentare darunter waren, dann ich würde niemals alleine mit dem reden, da braucht es mindestens noch eine Schulsozialarbeit oder noch eine zweite Kollegin oder die Schulleitung dabei, oder der hat es doch gar nicht verdient, dass man jetzt und Fürsorgepflicht heißt ja nicht, dass man auf der Nase rumtanzen darf und so weiter Also wirklich meiner Meinung nach der tiefste Abgrund von Pädagogik, den man nur so auftun kann. Es tut mir leid, aber es ist so. Es handelt sich um ein Kind. Wir brauchen da jetzt nicht direkt mit einer Angst rangehen. Ich frage mich, woher die Angst kommt, und meines Erachtens hat die Angst sehr viel damit zu tun, dass wir unterbewusst sehr wohl wissen, dass diese Woche Schulausschluss die Wut dieses Kindes oder das Problem dieses Kindes wahrscheinlich eher vergrößert hat als verkleinert hat.
Speaker 2:Diese Woche Schulausschluss war keine Lösung. Die Woche Schulausschluss hat das Problem vergrößert, und das wissen wir alle. Denn wenn wir Vertrauen darin hätten, dass das eine gute pädagogische Maßnahme gewesen ist, hätten wir das Vertrauen, dass das wirklich funktioniert, dann müssten wir ja sagen, gott sei Dank gab es jetzt die Strafe, der kommt jetzt zurück, und es wird kein Problem mehr geben, weil er weiß ja, was die Konsequenz ist. Aber unsere eigene Reaktion und ich sage jetzt explizit uns, weil ich mich noch als Teil des Systems sehe, meine, wäre es ganz bestimmt nicht, aber es ist die Lösung des Systems ist ja zu sagen, wir müssen jetzt erst recht eine Grenze aufzeigen, wir müssen jetzt vorsichtig sein, wir können jetzt mit dem Kind auch nicht eins zu eins sprechen, weil wir müssen ja davon ausgehen, dass das dann wieder gegen uns verwendet wird oder dass es da Probleme geben wird oder oder. Und diese Haltung oder diese Ansicht zeigt meines Erachtens sehr deutlich auf, dass eben das Vertrauen in die pädagogische Maßnahme, eine Woche Schulausschluss überhaupt nicht gegeben ist, sondern dass im Gegenteil ganz klar ist das hat das Problem vergrößert, und wenn ich jetzt mit diesem Kind spreche, dann wird der noch wütender sein, noch saurer sein. Es wird noch eine größere Barriere zwischen mir und diesem Kind geben, und ich weiß nicht, wie ich die jetzt wieder überbrücken soll oder wie ich das wieder gut machen soll. Aber es geht kein Weg daran vorbei.
Speaker 2:Das ist genau das, was jetzt passieren muss. Außer, es ist uns natürlich egal, was mit dem Kind passiert. Wenn uns das egal ist, wenn wir wollen, dass der bestmöglich so schnell wie möglich von der Schule fliegt, weil er ja nicht reinpasst, dann können wir natürlich jetzt mit den Strafmaßnahmen weitermachen. Meines Erachtens hat das weder mit Pädagogik zu tun, noch mit einer Fürsorgepflicht, noch mit Teilhabe oder mit Demokratiebildung. Wenn wir den Kindern aus der Klasse und diesem Kind, um das es hier geht, beibringen wollen, was Demokratie bedeutet, dann geht es jetzt darum, dafür zu sorgen, dass dieses Kind gut teilnehmen kann, dass er ein Teil der Gruppe wird und dass er gesehen wird und dass seine Rechte eingehalten werden, genauso wie meine.
Speaker 2:Das heißt, ich brauche jetzt ein Gespräch, um das zu klären, um zu klären, wie es ihm jetzt geht, um mich zu entschuldigen, dass es so ein krasses Strafmaß direkt gegeben hat, dass man das irgendwie leider gar nicht einzeln klären konnte, weil da direkt so ein großes Strafmaß ausgesprochen wurde, und dass man ihm mal zuhört, wie es ihm damit gegangen ist, und dass man vielleicht mit ihm dann hoffentlich im Guten auseinander geht und sagt ey, wenn es wieder ein Problem gibt zwischen uns beiden, lass uns das doch klären, lass uns doch einfach direkt nächste Woche noch mal miteinander sprechen, auch wenn alles gut gelaufen ist, und dann gucken wir mal, wie es dir dann geht, und wirklich versuchen, den Kontakt zu diesem Kind herzustellen und ihm zu zeigen, dass er wertvoll ist, ihm zu zeigen, dass er ein Teil der Gruppe ist, ihm zu zeigen, wie man sich positiv einbringen kann, und vor allem, dass man verstanden hat, dass er gar nichts persönlich gegen mich hat, sondern dass er irgendwie diese Strukturen in Frage stellt, die da offensichtlich zu einer Benachteiligung für ihn führen. Das ist doch das, was er tut. Er zeigt uns, dass er sich in den Strukturen, die da sind, nicht gut fühlt und dass er sich darin in irgendeiner Art und Weise gerade benachteiligt fühlt. Und vielleicht ist es nur ein Gefühl, vielleicht ist es Realität, wir wissen es nicht, aber es ist sehr wichtig, das erstmal herauszufinden. Vielleicht kann er das auch nicht in Worte fassen, ich habe keine Ahnung, aber Fakt ist, der ist 13. Und wir wollen doch, dass der mal ein Teil unserer Gesellschaft wird, das gut funktioniert in Anführungsstrichen dass unsere Gesellschaft mitträgt, der gesund ist, der einfach ein Teil von unserer Gesellschaft sein kann, und wir können das doch nicht erzwingen durch Strafmaßnahmen oder indem wir ihn ausschließen oder indem wir ihn immer weiter klein machen. Und losgelöst davon wie schlimm sind bitte Trainingsräume? Aber ich wünsche mir, wenn es Trainingsräume für Schüler gibt, wünsche ich mir auch Trainingsräume für Lehrkräfte. Und ich möchte dann ganz gerne die Lehrkräfte da reinschicken, die diskriminierliche unterwegs sind. Lehrkräfte, die keine Ahnung von den sozialen Medien haben, mit denen Kinder tagtäglich konfrontiert sind, lehrkräfte, die überhaupt nicht wissen, was Rassismus bedeutet und wie sich Rassismus zeigt. Lehrkräfte, die keine Ahnung haben, was Neurodivergenz bedeutet oder wie ein Alltag in Familien heutzutage aussieht, die würde ich da ganz gerne reinschicken. Lehrkräfte, die schwarze Pädagogik anwenden, vollkommen unreflektiert und ohne sich darüber bewusst zu sein, wie viel Macht sie in ihrer Position innehaben. Aber es gibt keine Trainingsräume für Lehrkräfte, zum Glück, weil alle Menschen machen Fehler. Vielleicht versuchen wir es mal so zu sehen, genauso wie wir uns entlasten, uns Lehrkräfte, indem wir sagen ey, wir haben so viel zu tun, wir haben so viel Stress, bei uns ist so viel los, und natürlich können wir nicht immer alles richtig machen. Uns passieren Fehler, und wir sind dann mal gestresst, und dann sagen wir mal blöde Sachen, und das tut uns dann ja leid. Vielleicht gilt das genauso für Kinder und Jugendliche. Vielleicht sagen die auch mal blöde Sachen und machen mal blöde Sachen, viel unrationaler noch als wir, vielleicht, weil sie ja auch noch ein Gehirn haben, das weniger rational ist. Ja, aber vielleicht müssen wir sie dann nicht in den Trainingsraum schicken, sondern irgendwie sagen ey, ich merke, du bist gerade hier total überfordert, oder es ist gerade irgendwas los. Magst du dir mal eine Pause nehmen, oder brauchst du ganz kurz? sollen wir ganz kurz miteinander sprechen? Also ja, ich gebe euch jetzt trotzdem nochmal meine Top 5 Tipps. Ich habe sie mir gar nicht aufgeschrieben, ich sage es euch trotzdem. Zu guter Letzt nochmal Meine Top 5 Tipps im Umgang mit sehr provokativen einzelnen SchülerInnen in der Klasse.
Speaker 2:Nummer 1 ist nichts persönlich nehmen, sondern die Provokation eher an der Rolle und am System, also an den Strukturen sehen als an mir als Person. Das wäre Nummer eins. Nummer zwei suche die Herausforderung, die durch das herausfordernde Verhalten entsteht. Suche die, indem du versuchst, die Beziehung herzustellen zu diesem Kind, damit du das Kind positiv siehst, oder den Jugendlichen und eben das irgendwie nutzen kannst, um weiterzukommen.
Speaker 2:Nummer drei reagiere so unaufgeregt wie möglich, also ruhig gelassen, indem du irgendwie ablenkst oder indem du irgendeinen Witz machst oder wie auch immer, aber versuche nicht, mit Autorität und Macht zu reagieren. Das macht das unter Umständen noch viel schlimmer und führt eher zu einer Eskalation, als wenn du das deutlich zeigst in deiner Reaktion, dass es dich kalt lässt, und zwar auf eine positive und nicht auf eine passiv-aggressive Art und Weise, also eine ich habe verstanden, dass es nicht um mich geht Reaktion, die sehr deutlich wird, auch für die anderen. Reaktion, die sehr deutlich wird auch für die anderen. Nummer vier suche das aktiv, das Gespräch, wenn irgendetwas ist, und zwar bevor es irgendwelche Strafmaßnahmen gibt, durch dich oder durch andere Lehrkräfte oder durch die Schulleitung oder auch durch Einträge oder durch Informationen an Eltern, oder auch durch Einträge oder durch Informationen an Eltern.
Speaker 2:Such das persönliche Gespräch und versuche herauszufinden Gab es gerade irgendwas, was genau hat das ausgelöst, dass diese Provokation jetzt stattgefunden hat? Und dann kommt noch mein Top-Tipp, nummer 5. Mache ich jetzt mal ganz kurz doch zwei draus Glaube nicht alles, was dir gesagt wird durch andere Lehrkräfte. Mach dir dein eigenes Bild und beobachte das dann eben nicht intensiv, weil unser eigenes Gehirn geht in den Stressmodus rein, wenn wir Dinge die ganze Zeit beobachten, die potenziell für uns gefährlich werden könnten. Wenn wir also schon wissen, dass ein Schüler da drin sitzt, der könnte herausfordernd werden, und wir beobachten das extra intensiv, das machen wir, das macht unser Unterbewusstsein leider, leider. Also, wenn dir jemand sagt Achtung, achtung, der könnte, dann beobachten wir den auf eine besondere Art und Weise, und da kann man aber aktiv dagegen steuern.
Speaker 2:Das bedeutet, kleinere, unauffälligere Dinge ganz lange ignorieren, damit eben nicht in uns selbst drin so eine Stressspirale entsteht, die dann unter Umständen uns ohnmächtig macht oder hilflos macht. Das ist meistens das, was ja dann dazu führt, dass wir erst im Nachhinein dann eine sehr starke Eskalation irgendwie auslösen oder dem ganzen Problem aus dem Weg gehen. Also, wir schaffen das. Das sind Kinder, wir brauchen vor denen keine Angst haben, und das ist genau das Signal, das sie auch bekommen müssen. Wenn jemand Angst hat, dann sind es die Kinder vor uns Erwachsenen.
Speaker 2:Das ist wirklich so. Und wenn du dich schützen möchtest in Anführungsstrichen in einem Gespräch, dann würde ich es eher umgekehrt machen. Dann würde ich aus strategischer Sicht jetzt nicht eine zweite Lehrkraft mit reinnehmen ins Gespräch, sondern einen zweiten Schüler, und zwar einen, der gut ist für den Schüler, mit dem ich spreche. Dann bin ich nicht alleine mit dem. Das heißt, ich habe auch einen Zeugen, und ich gebe aber dem Kind die Sicherheit.
Speaker 2:Da ist noch jemand da, der mein Vertreter ist, und ich bin nicht alleine mit dieser Lehrkraft, die so viel mehr Macht hat und die Teil dieser Struktur ist, in der ich mich hier gerade sehr unwohl fühle, weil ich muss ja jetzt hier gerade zeigen, dass irgendwas nicht in Ordnung ist, und das wäre eher noch die Strategie, die ich in dem Fall fahren würde. Aber ich als erwachsene Person, ich brauche keine Angst zu haben vor einem Kind oder einem Jugendlichen, und das muss der auch merken, dass ich keine Angst vor ihm habe, denn der braucht ja Sicherheit, und ich strahle doch keine Sicherheit aus, wenn ich Angst vor dem habe. Also der muss wissen, egal wie der sich verhält, ich bin ein Fels in der Brandung, und ich kriege das hin. Und je mehr Lehrkräfte da sind, die so sind und nicht gleich mit ihrer Macht dagegen arbeiten, desto eher kann der darauf vertrauen, dass er gut behandelt wird und dass er sich hier auch fallen lassen kann in Anführungsstrichen und lernen kann, dass er ja hier auch fallen lassen kann in Anführungsstrichen und lernen kann, dass er funktionieren darf und dass er manchmal auch nicht funktionieren darf und dass das kein großes Problem ist.
Speaker 2:Ich hoffe, ich konnte euch hier ein kleines bisschen weiterhelfen. Aber das waren so Gedanken, die ich alle loswerden musste nach diesem Beitrag. Es ist jetzt schon fast eine Woche her, und trotzdem habe ich gedacht, ich bringe das jetzt hier nochmal zusammenfassend irgendwie in meine Worte. Ich schicke euch ganz liebe Grüße, ich wünsche euch eine wunderschöne Woche, und nächste Woche geht es weiter mit einer regulären Folge. Ich freue mich auch schon wieder darauf, dass ich hier meine Gespräche mit meinen Gästen euch vorstellen darf. Und ja, schaut mal unten in die Captions rein, da gibt es ganz viele Links für dich. Tschau sie. Musik Vertraue und glaube, es hilft, es heilt die göttliche Kraft.