
Kollektiv Konsens | Podcast
Herzlich Willkommen bei KOLLEKTIV KONSENS - deinem gesellschaftspolitischen Podcast. Wir diskutieren gesellschaftspolitische Themen - z.B. mit Menschen, die eine tragende Rolle in unserer Gesellschaft spielen, hinterfragen den Status Quo und begeben uns auf die Suche nach “gesellschaftlichem Konsens”.
Aus möglichst unterschiedlichen Perspektiven möchten wir Zukunftsszenarien für gesellschaftspolitische Herausforderungen vorstellen und liefern euch Daten und Fakten, um mehr Transparenz in komplexe Zusammenhänge zu bringen.
Website: www.kollektivkonsens.de
Instagram: www.instagram.com/kollektivkonsens
Kollektiv Konsens | Podcast
Folge 3 | Louisa Schneider - Assistenzärztin in Allgemeinmedizin
Shownotes: In dieser Folge haben wir mit Louisa, einer Allgemeinmedizinerin in der Facharztausbildung, gesprochen. Wie immer findet Ihr hier spannende Daten und Fakten zu dieser Folge:
Daten & Fakten
· Das Digital-Gesetz (Ministerium für Gesundheit) soll den Behandlungsalltag für Ärzte und Patienten vereinfachen. Hierunter fällt zum Beispiel das E-Rezept (Start 2024), die digitale Patientenakte (Start 2025) oder der digitale Medikationsplan.
· Ärzteverbände (Ärztezeitung) warnen jedoch vor einer höheren Bürokratiebelastung, insbesondere die umfangreichen Aufklärungspflichten darüber verringern die Zeit für die Patientenbehandlung. Außerdem ist die zu Verfügung stehende Technik in den Praxen oftmals nicht für die digitalen Vorhaben geeignet.
· Laut der Kassenärztlichen Bundesvereinigung gab es 2012 noch 32.319 hausärztliche Praxen und 2021 nur noch 26.784 – ein Rückgang von ca. 17%
· Laut Robert Bosch Stiftung fehlen 2035 in Deutschland 11.000 Hausärzte. Gründe sind u.a.
- die Altersstruktur: Bis 2035 werden altersbedingt fast 30.000 Hausärzte ausscheiden
- die freiwerdenden Hausarztsitze werden Nachwuchsärzte und zugewanderte Ärzte nicht in gleicher Zahl besetzen
- Junge Ärzte bevorzugen statt Einzelpraxen zunehmend Angestelltenverhältnisse und Teilzeitmodelle und wünschen sich eine stärkere multiprofessionelle Zusammenarbeit
- der demografische Wandel führt dazu, dass es mehr ältere Menschen mit chronischen und Mehrfacherkrankungen geben wird
· Im Jahr 2021 waren bei den Landesärztekammern insgesamt 416.120 berufstätige Ärztinnen und Ärzte gemeldet. Davon arbeiten etwas über 50% in Krankenhäusern und ca. 40% ambulant. D.h. 2021 waren 163.805 Ärztinnen und Ärzte ambulant tätig - demgegenüber stehen 650 Mio. Behandlungsfälle laut KBV gegenüber - das sind ca. 3.900 Fälle pro Jahr und Arzt
· 2023 beträgt der allgemeine Beitragssatz zur Krankenversicherung für Arbeitnehmer beträgt 14,6 % und der ermäßigte Beitragssatz 14,0 %, dazu kommen noch 3,4 % Pflegeversicherungsbeitrag (kinderlos +0,6 Prozent), sowie die Zusatzbeiträge von ca. 1,2 %, dieser Prozentsatz wird bei einem Großsteil der GKVs (z.B. AOK Nordost, Barmer) in 2024 angehoben.
· Das entspricht bei der aktuellen Beitragsbemessungsgrenze von ca. 60.000 EUR p.a. ca. 479 EUR pro Monat für Arbeitnehmer – der Arbeitgeber übernimmt die Hälfte des Beitragssatzes und des Zusatzbeitrags i.H.v. 7,9 % (TK Die Techniker)