Lost in Transformation

Gründen ohne Grenzen Teil 2: Zwischen Inklusion, Innovation und Empathie – Die Gründungsgeschichte hinter der App fürs barrierefreie Kino.

Erdal Ugur Ahlatci Season 2 Episode 2

Als Seneit Debese vor über 13 Jahren die Idee für ihre App Greta & Starks entwickelte, ging es ihr nicht um Profit, sondern um Teilhabe. Inspiriert durch eine blinde Athletin, die sie für eine Reportage porträtierte, erkannte sie eine massive Lücke in der deutschen Kinolandschaft: Menschen mit Seh- oder Hörbehinderungen waren vom Kinoerlebnis ausgeschlossen. Dass es im 21. Jahrhundert in Deutschland keine technische Lösung gab, war für Seneit inakzeptabel – also entwickelte sie selbst eine.

In dieser besonderen Episode von „Lost in Transformation – Gründen ohne Grenzen“ erzählt die Unternehmerin, wie sie als Alleinerziehende mit zwei kleinen Kindern, ohne Investoren und ohne technische Vorkenntnisse eine digitale Lösung schuf, die heute in 14 Ländern im Einsatz ist. Ihre App ermöglicht blinden und gehörlosen Menschen durch Audiodeskription, Untertitel oder Hörverstärkung ein selbstbestimmtes Kinoerlebnis – im Kino neben Freund:innen oder zu Hause beim Streamen.

Seneit spricht offen über finanzielle Hürden, fehlende Netzwerke und das fehlende Selbstbewusstsein in der Anfangszeit. Sie reflektiert, wie strukturelle Barrieren – gerade für Menschen mit Migrationsgeschichte – nicht nur ökonomische, sondern auch psychologische Herausforderungen mit sich bringen. Und sie benennt, wie prägend ihre eigene Geschichte ist: als Tochter eritreischer Freiheitskämpfer, als Geflüchtete mit Kriegserfahrung, als Kind, dem früh beigebracht wurde, sich nicht auf Anerkennung von außen zu verlassen.

Über Seneit Debese
Gründerin und Geschäftsführerin der Greta & Starks Apps GmbH.
Innovatorin // Unternehmerin // TEDx-Speakerin // Energy Leadership Business Coach // Trainerin

Nach ihrem BWL-Studium und 15 Jahren in der Filmbranche entwickelte Senait 2014 die GRETA-App – ein Meilenstein in Sachen Barrierefreiheit im Kino. Ihre Technologie ist heute in 14 Ländern im Einsatz und richtet sich an 1,6 Milliarden Menschen mit sensorischen Einschränkungen, ältere Menschen und fremdsprachige Zuschauer:innen. Für ihre Arbeit wurde sie u.a. mit dem Creative Tech Award und dem Deep Tech Award ausgezeichnet. 

🔗 LinkedIn-Profil von Senait Debese

🔗 gretaundstarks.com

Infos zur Initiative „Gründen ohne Grenzen“ der Bertelsmann Stiftung
In Deutschland schlummert ein großes, ungenutztes Gründungspotenzial – häufig ausgebremst durch strukturelle Hürden, Vorurteile und fehlende Netzwerke. Die Initiative Gründen ohne Grenzen will das ändern: Sie macht unterrepräsentierte Gründer:innen sichtbar, senkt Barrieren und setzt sich für mehr Diversität im deutschen Startup-Ökosystem ein.

🔗 gruendenohnegrenzen.de

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Musik & Postproduktion:
Joscha Grunewald

Also all die Dinge, die ich für eine Schwäche gehalten habe, waren eigentlich gar keine Schwäche, sondern die genau die Ingredients, die ich gebraucht habe, um eine Lösung zu finden, die für die deutsche Kinowirtschaft und jetzt mittlerweile sind wir in 14 Ländern, und für viele andere Länder genau die richtige war und die sogar besser war als die Lösung von Sanhaisa in dem Moment. Und das ist halt was ich sagen möchte. Dieses Selbstbewusstsein habe ich im Laufe der Zeit, und das ist ja auch normal, wir alle wachsen, erfahren und habe gemerkt, nee, Meine Ideen könnten manchmal genauso gut sein oder sogar besser. Und dieses Essoboßsein hatte ich früher natürlich nicht. Ich dachte, Gott, wenn Zenheiser Ideen hat, dann könnt ihr nur viel besser sein als meine. Herzlich willkommen in einer Special Folge Lost in Transformation zum Thema Gründen ohne Grenzen. Gründen ohne Grenzen ist eine Initiative von der Bellsmann Stiftung. Die Initiative versucht Menschen zu zeigen, die bei der Gründung nicht die gleichen Chancen hatten. In Deutschland gibt es Tausende Menschen, die super Ideen haben, Tausende Ideen haben, aber oft scheitert das an Barrieren und diese Initiative Will er das ändern, das Online-Gründungssystem schaffen, das Menschen unabhängig von Geschlecht, Herkunft oder Alter einbezieht. Und ich lade verschiedene Persönlichkeiten ein, die ich sehr schätze. Und es geht ihre Gründung, wie sie es geschafft haben, was die Schwierigkeit war. Und heute habe ich einen Gast, Senaid de Beze. Herzlich willkommen, Senaid. Und Senaid ist Gründerin und CEO. von dem Unternehmen oder von der Firma Greta und Stax Apps. Herzlich willkommen Senaed. Danke. Was genau machst du mit deiner App? Das fand ich sehr interessant. Ich habe das geguckt. Ich kannte das nicht, muss ich sagen. Und habe ich so ein Sachen gelesen. Fand ich super. Kannst du kurz erklären, was steckt hinter dieser Idee? Also was macht die App oder ist es eine App? Was macht das Unternehmen? Also das Unternehmen reduziert und versucht auch zu eliminieren von Barrieren im Kinobereich. Hauptsächlich im Kinobereich, obwohl man die App Greta auch zu Hause für Home Entertainment benutzen kann. Aber in erster Linie geht es uns um Zugang zum Kinowerlebnis für blinde Menschen, für gehörlose Menschen, aber auch für Menschen, die HörgeräteträgerInnen sind. Es gibt auch eine Initiative oder wir versuchen auch immer wieder, verschiedensprachige Angebote zu machen fürs Kino. nicht nur für Menschen mit Behinderung sozusagen oder mit mit Schwerhörigkeit, sondern für einfach Menschen, die zwar hören und sehen können, aber eine andere Sprache sprechen als die, in der der Film gezeigt wird. wie funktioniert das praktisch also ich gehe jetzt ins Kino nehme jemanden mit die nicht sehen kann kann ich mit dieser App mit ihr im selben Film zusammen sitzen Das ist meine Lieblingsfrage. Darauf habe ich auf jeden Fall eine Antwort. Im Endeffekt lädt man sich die App herunter und dann kann man sehen, welche Filme angeboten werden mit den entsprechenden Fassungen. Wenn man sich die App heruntergeladen hat, wird man als erstes gefragt, nach welcher Fassung man schaut. Also zum Beispiel nach Audiodeskription für blinde Menschen, nach Untertiteln für gehörlose Menschen oder zum Beispiel Hörverstärkung für Menschen mit Hörgeräten. Und dann sieht man das Filmangebot und da kann man sich dann den Film aussuchen. Dann kann man sogar schauen, in welchem Kino in meinem Umfeld wird der gezeigt. Dann lädt man sich die entsprechende Fassung herunter und geht ins Kino. Und im Kino synchronisiert sich, wenn man die App dann aufmacht und auf Play drückt, synchronisiert sich die App automatisch mit dem Film. Und dann bekommt man halt diese extra Fassung, die man sich gewünscht hat oder die man braucht. Weil zum Beispiel bei blinden Menschen ist das so, die können ja in der Regel sehr gut hören. Das einzige, wo Sie Unterstützung dazu haben können über unsere App, sind die Bilder. genau, wenn man jetzt zum Beispiel einen sehr hohen Sehverlust hat, dann benutzen die AnwenderInnen einfach die Autodeskription so. Es gibt aber auch Menschen, denen sieht man die Blindheit gar nicht an oder die visuelle Behinderung, weil sie zum Beispiel noch nicht mal eine Brille tragen, auch keinen Blindenstock haben. Aber die haben zum Beispiel so eine Augenbewegung und dann können sie die Mimiken nicht gut erkennen. Und dafür ist die App dann auch nützlich. Sie beschreibt einfach handlungsrelevante visuelle Elemente, sodass man der Handlung folgen kann. Interessant, wenn ich nicht höre, also wie hilft mir diese App dann? Wenn man gehörlos ist oder sehr stark schwerhörig, dann kann man sich die Untertitel dazu herunterladen zu dem Film und dann hat man die Untertitel auf Deutsch. Okay, und ich sitze aber im Kino, habe die App auch vor mir und dann kann ich das praktisch währenddessen noch mitlesen oder wie kann ich mir das vorstellen? interessant. Ja, genau. Also die Lösung für die Untertitel ist noch nicht da, wo wir sie eigentlich gerne haben möchten. Es funktioniert noch besser bei Audiodeskription oder bei Hörverstärkung. Und gleichzeitig gibt es aber oft halt einfach keine deutschen Untertitel. Das heißt, es ist noch nicht so komfortabel, wie wir das haben wollen und wie es sein sollte. Aber man kann auf jeden Fall die Untertitel auf dem eigenen Smartphone oder Smartgerät mitlesen und Ja, und wenn man Untertitel liest, auch wenn die auf der Leinwand sind, kann man eh nur Untertitel lesen. Man kann nicht gleichzeitig die Untertitel lesen und das Bild anschauen. Aber ja, es wäre natürlich noch komfortabler für die Anwender, wenn wir jetzt eine Datenbrille hätten, die Kino geeignet ist, damit das Erlebnis noch angenehmer sein kann und man vielleicht weniger auch mit dem Kopf sich bewegen muss. Ich finde die Idee super. Wie bist du auf die Idee gekommen? Wie lange gibt es euch schon? Wie bist du auf die Idee gekommen? Also ja, ich finde die Idee auch super, aber vor allem finden unsere Anwenderinnen die Apps super. Also uns gibt es jetzt schon seit 13 Jahren und wir bekommen sehr viele Zuschriften von Leuten, die sagen, ich war gestern mit meinem Sohn, zum Beispiel in einem Kinderfilm und wir hatten die Untertitel und eine Frau hat dann dazu mal gesagt, sie wusste nicht, dass Barrierefreiheit und Inklusion so einfach sein kann. Weil das ist eigentlich neu, diese Art von Zugänglichkeit zum Kino Und die Anwenderinnen, ob das gehörlose Menschen sind, blinde Menschen oder ihre Angehörigen, Freunde, sind sehr froh über diese Möglichkeit, wie jeder andere Mensch auch, Kinoerlebnis teilhaben zu können. Wie bin ich darauf gekommen? Ja, das ist, ich finde die Geschichte interessant, weil eigentlich wollte ich einen Dokumentarfilm drehen über eretrische FreiheitskämpferInnen. Ich wollte so einfach diesen Kampf für Selbstbestimmung darstellen und auch Ja, diese Veränderung und einfach alles, was es mit dem Freiheitskampf aus weiblicher Perspektive zu tun hatte. Und ich konnte aber keinen, also mir ist es nicht gelungen, Produzenten dafür zu finden bzw. Förderungen dafür zu bekommen. Und ich weiß nicht, ich hatte das Gefühl, dass zu dem Zeitpunkt vor 13, 15 Jahren, ja und überhaupt auch Krieg ist auch nicht so spannende Dokumentargeschichte. Aber nichtsdestotrotz. Am Ende konnte ich eine Reportage drehen über eine eritreische Frau. Die Geschichte handelte auch von Selbstbestimmung, war aber kein Dokumentarfilm über Freiheitskämperinnen, sondern das war eine Reportage für den MDR über eine blinde Läuferin. Sie war auch aus Eritrea, so wie ich. Sie war Weltranglistenzweite und das fand ich total spannend. Und dann dachte ich, okay, dann erzähle ich halt diese Empowerment-Geschichte. Und ja, dabei ist mir aufgefallen, dass sie so gut wie alles selbst eigenständig macht. Das war so eigentlich meine erste Begegnung mit einer blinden Person. Und das Einzige, was sie nicht machen konnte, weil sie war 19 Jahre alt, war, am Kinoerlebnis teilhaben. Und als sie mir das erzählt hat, ich komme ja aus der Kinobranche, ich war ja davor schon Verleiherin, dachte ich so, warte mal, ist 21. Jahrhundert, in Deutschland kann eine blinde Person nicht eigenständig am Kinoerlebnis teilhaben. Dann dachte ich so, man kann schon auf dem Mond fliegen. Warum gibt es das nicht? Und das fand ich so den auch so ganz interessanten Punkt, weil früher gab es halt viel weniger Inklusion als heute. Man hatte noch, also alle hatten viel weniger Kontakt zu blinden Menschen, weil blinde Menschen ja auch oft auf Schulen waren von Blinden, für blinde Menschen und so weiter. Es gab noch viel weniger Inklusion. Aber wenn es dann mal eine Begegnung gibt, gibt es gleich eine Innovation. Und das also... Wenn wir so zusammenkommen können und voneinander hören und voneinander erfahren, dann können wir ganz neue Lösungen finden für Probleme dessen, deren wir uns vorher noch nicht mal bewusst waren. Also das fand ich total cool an dieser Begegnung. Auf jeden Fall zuerst mir nur aufgefallen, dass es hier noch keine Lösung gibt und irgendwie kam es dann dazu, dass ich mich darum gekümmert habe, diese Lösung zu entwickeln sozusagen. Ich habe hier zweimal gegründet, eigentlich auch dreimal. Früher war ich auch in der Gastronomie. Es ist immer so die Idee, irgendwie auch Innovation oder wofür man steht, irgendwie so eine Vision, was man da rein möchte. Und dann ist es natürlich auch so, auch gerade wenn man noch Geld braucht, wird ja auch sofort auch gefragt, wie groß ist der Markt? Also wie profitabel ist es? Und wenn ich das jetzt höre, weil ich wusste nicht mal auch von diesem Problem. ist es ging das dir auch darum, dass es auch profitabel sein sollte oder war aus deiner Perspektive und niemand das gedacht hat oder war dir das egal, einfach die Idee, einfach Menschen zu inkludieren, zu helfen stand das im Vordergrund. Ja, das ist eine gute Frage. Also ich hatte am Anfang nicht unbedingt die Vision, reich zu werden, sondern mir ging es wirklich darum, ich mag das Kinoerlebnis, ich habe mich als Mitglied der Kinobranche auch wohlgefühlt in der Kinobranche. Ich finde, es gibt sehr viele sehr gute, sehr engagierte KinomacherInnen und im Kino, vor allem im Arthouse-Bereich, aber insgesamt im Kino, da finde ich, werden so die Geschichten des Lebens erzählt. Was bedeutet es, ein Mensch zu sein? Was bedeutet es, ein Mensch zu sein in dem Land oder zu dieser Zeit oder in dieser Situation? Und eigentlich ist Kino wundervoll geeignet, mehr Mitgefühl zu entdecken und in sich zu kultivieren. Und ich liebe das Kino. Und als ich gehört habe, dass irgendjemand am Kinoerlebnis teilhaben möchte und es geht aber nicht, weil etwas, weil zum Beispiel eine technische Lösung fehlt, dass meine Motivation war in erster Linie, das akzeptiere ich nicht. Wieso muss das so sein? Beziehungsweise es muss auf jeden Fall nicht so bleiben. Und ich möchte einfach, dass es eine Möglichkeit gibt. Und als wir angefangen haben, die App zu entwickeln, war mein Wunsch eigentlich nur, dass jemand eines Tages die App benutzt und sagt, wie toll, dass es das gibt. Das war eigentlich mein Herzenswunsch. Und deshalb habe ich auch nicht so viel darüber nachgedacht, wie schwierig ist das oder so. Ich habe einfach nur das Problem gesehen, habe ich meine Arme hochgekrempelt und ich wollte einfach diese Lösung ermöglichen und ich wollte diese Lösung schaffen. Obwohl, wie gesagt, ich kannte ja eigentlich gar keine außer Die Frau, die ich die Reportage gemacht habe, des de Wolte Michael, kannte ich ja eigentlich gar keine blinde Person. Aber natürlich, ich hab BWL studiert als gute Unternehmerin. Ich weiß gar nicht, ob ich mich als gute Unternehmerin gesehen hab damals. Hab ich aber natürlich schon erstmal dann überlegt, wie könnte das gehen? Und dann haben wir natürlich auch Tests gemacht mit den Anwendern, mit den Verbänden und haben geschaut, geht das in die richtige Richtung? Wollt ihr das überhaupt? Wie wäre das für euch, wenn es das gäbe und so weiter? Das Hauptproblem ist ja erst mal finanziell. Also Gründen heißt, du kannst ja was, ich weiß, ob du selber programmieren kannst. Man braucht jemanden, der oder sie die App programmiert. Man braucht eine Webseite. Also ich kenne das ja. Man braucht viele Ressourcen. Also es gibt es, es ist sehr selten, dass man einfach allein alles macht. Und wenn man das auch allein alles machen könnte, dann braucht man ja auch noch Gehalt. Man muss ja von irgendwas leben. Also es ist ja selten. Also viele die gründen, die Reicheltern haben oder einen Onkel, Kredit gegeben hat oder sowas oder schon mal davor gegründet haben sofort zum Investor mit der Idee gehen und sofort Business Engels haben. Das ist ja leichter. Wie war es dann bei dir, diese Herausforderungen vor allem überhaupt loszulegen? Also kommst du mit der Idee und wie waren die ersten Schritte und welche Herausforderungen hattest du, die du anscheinend alle gelöst hast? Ich glaube nicht, jeder, also ja, erstens mal, also als Coach ist meine Lieblingsfrage, how true is that? Weil wir haben sehr viele Annahmen und sehr viele Interpretationen, die uns davon abhalten, unser Ziel zu erreichen. Ich finde, also für mich war beim Gründen nicht das Hauptproblem Geld, sondern überhaupt erstmal die Lösung zu entwickeln, weil das, also erstmal von dem Problem zu einer Lösung zu kommen. Das war eigentlich das Hauptthema, weil das, was wir machen wollten, das gab es noch nicht. Das gab es noch nicht mal in den USA. Das gab es noch nirgends auf der Welt. Wir hatten also kein Vorbild. Und ich bin auch keine Entwicklerin, wie du richtig gesagt hast, sondern ich bin nur eine Person, denkt, so schwer kann das ja nicht sein. Lass uns mal zusammen loslegen. Und genau, ich bin dann auch jemand, der dann darüber nachdenkt, oder wie könnte es sein? Und dann fange ich an, mich mit Leuten auszutauschen. Dann frage ich in meinem Netzwerk, kennt ihr Entwickler? Wer kennt Entwickler? Und dann habe ich mich erstmal der ganzen Sache so angenähert. Wie könnte das überhaupt gelöst werden technologisch und geht das überhaupt und solche Sachen. Und dann, als ich gemerkt habe, okay, das könnte gehen, haben wir natürlich überlegt, okay, wie finanzieren wir das jetzt? Und da war der Vorteil für mich. Ich kam ja aus der Kinobranche oder ich bin ja immer noch in meiner Lieblingsbranche der Kinobranche und da gibt es auch Filmförderung. Und interessanterweise war ich genau zur richtigen Zeit am richtigen Ort. weil das war die Zeit, in Deutschland das UN-Behinderten-Di-Konvention ratifiziert wurde und man in Deutschland auch noch Lösungen gesucht hat für mehr Teilhabe für Menschen mit Behinderung. Ich glaube, gab zu dem Zeitpunkt, weiß ich gar nicht, ob es auch explizit Förderung für Barrierefreiheit im Kino gab, aber es gab auf jeden Fall den Willen und das Interesse. Und man hatte auch schon erkannt, dass es überhaupt ein Thema ist. Das heißt, wir haben dann Gelder beantragt bei den entsprechenden Förderinstitutionen. Also eine Förderinstitution, die hier in Berlin sehr beliebt ist, ist das Medienboard. Da konnte ich ein Darlehen bekommen. Aber es war halt, wie gesagt, nützlich. Ich kannte die Branche schon, ich kannte schon die Struktur. Ich hatte davor schon Förderanträge gestellt als Verleiherin. ja, man kann sagen, ich war schon bisschen Gewissen gerade vernetzt, auch wenn ich noch jung war in der Branche. Und ich wusste, welche Möglichkeiten es gibt. Genau. Und dann haben wir einfach losgelegt, haben Anträge geschrieben. Und interessanterweise haben wir immer nur sehr kleine Beträge angefragt und davon haben wir dann auch nur noch 5 Prozent oder so was bekommen oder 25 Prozent. Also ja, das war schon dann auch nicht so ganz einfach, weil wir gar nicht so viel Geld hatten, wie wir brauchten oder gerne gehabt hätten, um einfacher und schneller arbeiten zu können. Aber wir haben an vielen Stellen Fördergelder bekommen. Das waren auch oft Zuschüsse, die man nicht zurückzahlen musste sozusagen. unten da lehnen vom Medienboard und dann konnten wir loslegen. dann, also ich habe viele Schwächen, aber eine Stärke ist, dass ich dann auch gleich darüber nachdenke, okay, wie kann man das monetarisieren? Und wir haben dann, sobald die App rudimentär fertig war und man sie so rudimentär runterladen konnte aus den Stores, ab da haben wir auch angefangen das zu verkaufen. Also man sagt ja auch Umsatz ist so die beste Finanzierung und das haben wir einfach versucht zu machen. Ja, das hat gut geklappt. Also wie ich schon gesagt habe, da gab es viele Sachen. Also zum Beispiel habe ich dann ausgerechnet, was muss denn diese Dienstleistung kosten? Und dann dachte ich so, mein Gott, das ist mir sehr schwer gefallen. Oder ich habe mich gefragt, wie soll ich jetzt den Einzelnen verleiern, die dir Filme bereitstellen bei uns in der App, wie vermittel ich denen, dass das jetzt so viel Geld kostet? Und das kam mir sehr, sehr viel vor. Und ich dachte, wie soll ich das machen? Und ich hatte schon Angst, das zu fordern oder das auf diese Art und Weise zu verkaufen. Aber ich habe es trotzdem gemacht und ich habe es einfach versucht und dann hat es geklappt. ja, klar, wie gesagt, am Anfang war alles ein bisschen schwierig. Es ging langsam. Wir hatten dann zwar schon Aufträge, aber auch nicht so viele. Aber dafür hatten wir halt, wie gesagt, auch die Fördergelder. Wir haben uns am Anfang sehr wenig Geld ausgezahlt. Wir waren am Anfang ja auch nur zwei Leute und eine Praktikantin. Also das war natürlich nicht einfach. Meine Kinder waren noch klein. Ich war alleinerziehend. Wie gesagt, es gab viele Herausforderungen. Aber es war machbar und wäre ich damals schon selbstbewusster gewesen, mit dem was ich kann und mit dem wer ich bin auch vor allem, wäre es auch viel einfacher gewesen, hätte ich noch viel mehr Geld verlangt oder hätte es auch anders und profitabler aufgesetzt. Also finanziert wird das von den Verleihern, also die müssen was bezahlen, damit praktisch ihre Inhalte in der App sind. heißt, die Endbenutzer müssen nichts bezahlen. können die App runterladen und dann nutzen oder müssen die auch was bezahlen, die Endbenutzer. Ja genau, das ist ein guter Punkt. Natürlich wollten wir nicht noch eine weitere Barriere erstellen, indem die AnwenderInnen diese Leistung bezahlen müssen. Andere Kinobesucher gehen auch einfach nur ins Kino und kaufen sich ein Ticket für den Film. Und deshalb war es klar von Anfang an, die App an sich wird kostenlos sein und wir wollten das refinanzieren über die Kinobranche. Also finde ich echt super. Also ich bin wirklich total begeistert, weil wie ich am Anfang gesagt habe, es gibt ja tausende Ideen in Deutschland. Oft haben die Leute nicht diese Möglichkeiten und du sagst ja, wenn du selbstbewusster wärst, hätte es wahrscheinlich mehr verlangt. Wenn ich jetzt das alles höre, das ist ja tatsächlich hört sich ja super spannend an. Das ist ja wirklich Innovation pur. Also wo hättest du mehr Geld bekommen oder warum denkst du das du nicht? selbstbewusst wäre es. was könnte das waren? Hättest du bei den gleichen Mehrgeld gefragt oder auch andere Investoren, Business Angels, die normalerweise auch für sowas da sind. wahrscheinlich. weiß nicht, hattest du die Netzwerke? Ich hatte sie damals nicht, aber bis heute noch nicht. Ich glaube ich auch nicht. Ja, also mein Unternehmen und meine Lösung ist glaube ich kein Investment Case in dem Sinne. Also wenn Investoren in ein Unternehmen investieren, dann erwarten sie ja Wachstumsraten von, ich weiß nicht wie viel Prozent, 100 Prozent oder, also sie erwarten ein Unternehmen, das ihnen natürlich ordentlich Rendite gibt und das sehr sehr großes Wachstumspotenzial hat. Also ich glaube, Greta & Stax hatte am Anfang, hätten wir es anders aufgesetzt, auch dieses Wachstumspotenzial. Das, muss ich zugeben, konnte ich gar nicht wegen der Investoren, aber für mich selbst. Ich war für mich selbst als Unternehmerin. Ich hatte Angst davor zu scheitern. Ich hatte Angst davor, Beispiel große Summen, für zu große Summen verantwortlich zu sein und damit zu scheitern. Also ich habe mich wohler gefühlt, das so Stück für Stück zu machen, immer so darauf zu achten, sicher zu sein. halt nichts in Gefahr zu bringen, sondern im Gegenteil, um so ein stetiges Wachsen zu ermöglichen. Das ist, ich, schon so eine Frage des Mindsets und auch dessen, was man kennt, wo man herkommt. Vielleicht ist das so. Ich meine, nicht alle Gründe haben reiche Eltern, aber ich kann mir gut vorstellen, wenn man reiche Eltern hat. Ich weiß nicht, es ist, weil meine Eltern sind nicht reich, aber ich glaube, man wechselt in einer Selbstverständlichkeit von Summen, von Summen haben und so weiter auf. Das hatte ich nicht. Das war so, das finde ich eigentlich auch interessant. Also wenn ich jetzt mal wieder darüber nachdenken würde, was bräuchten junge Gründer mit Migrationsgeschichte oder auch insgesamt. Ich meine, die wenigsten Menschen in Deutschland sind reich. Ich könnte mir gut vorstellen, dass so eine Art Unterstützung vom Mindset her sehr nützlich sein kann. Wäre für mich auf jeden Fall nützlich gewesen damals, so weil ich war schon total mutig, ich bin in ein Risiko eingegangen, aber Ich vergleiche das immer damit, ich habe sehr spät Skifahren gelernt und ich bin die ersten Jahre noch nicht mal hingefallen. Ich bin noch nicht mal hingefallen. Ich habe Skifahren gelernt, ohne hinzufallen. heißt, und daran habe ich auch gesehen, das finde ich auch total spannend, man kann in seinem Leben eigentlich sehr gut sehen, wo die blinden Flecken sind, weil daran habe ich gemerkt für mich, ich bin mutig, ich habe Spaß, ich probiere neue Dinge aus, ich gehe ein Risiko ein, aber immer total kontrolliert. so, dass ich zwar Skifahren lerne, aber kein einziges Mal dabei hinfalle. Also das heißt, ich falle dann auch nicht hin, ich bin in Sicherheit, aber ich komme auch nicht richtig in Fahrt. Und dann kann ich halt, wenn mir das bewusst ist, kann ich entscheiden, möchte ich richtig in Fahrt kommen oder nicht. Weil das kann ja auch richtig sein. Das ist auch gut für dein Nervensystem, wenn du zwei kleine Kinder hast und so weiter, einfach das Stück für Stück zu machen. Ich denke, für mich war es auf jeden Fall gut. Ja, auf jeden Fall. Vielleicht war das ja die einzige Möglichkeit. glaube, was du gesagt hast, nicht viele reiche Eltern haben. Aber viele Gründe sind aus reichen Verhältnissen. gibt Studien, zeigen, wenn man praktisch diese Möglichkeit hat, kann man natürlich wehmachen. Das eine ist auch, was du gesagt hast, der Selbstbewusstsein ist da, weil du es immer gelernt hast, weil du einfach immer auch von zu Hause ... So wie man das lebt. Also man geht auch groß essen. Man geht in teure Restaurants, da ist man natürlich selbstbewusster. Da kennt man auch andere Beträge. Also ich kann mir das so vorstellen, weil bei mir war das auch so ähnlich. Aber ich glaube halt, dass eigentlich das Gründen schon risikoreicher sein sollte. Eigentlich muss man ja auch so bisschen risikoaffin sein und groß denken. Weil das ist ja eigentlich was du gesagt hast. Du glaubst nicht, dass vielleicht so ein Case wäre für Investment, ich glaube schon. Also auf jeden Fall. Aber wir haben das wahrscheinlich nicht gelernt. Das ist auch tatsächlich auch diese Herkunft. Und vor allem auch alleine jetzt mit zwei Kindern als Frau kann man sich vorstellen, weil viele Männer, die ich kenne, die dann eigentlich also diese gibt es diese Fuck-up-Nights, wo die Männer treffen. Meistens sind es Männer, erzählen, wie sie praktisch insolvenzgegangen sind. Alle lachen auch dabei. weil das ist ja eben keine Schande, das ist so, man muss das ja damit man praktisch schafft, mehrmals auch probiert haben. Und das ist das Interessante. Das ist halt genau, dass die Leute das machen, dann irgendwie auch die Investoren wissen das ja auch, weil die investieren ja in zehn Start-ups mit dem Wissen, dass acht davon irgendwann nicht mehr existiert. ist tatsächlich auch der Schnitt meistens. Das heißt, die wissen ja auch das Risiko, aber wir wissen es noch nicht. Deswegen finde ich das sehr interessant. Weil ich glaube auch der Markt ist auch ziemlich groß. hatte mal kurz auf den LinkedIn-Profi gesehen. Jetzt habe ich vergessen, das sind Millionen Menschen weltweit. Also wie viele sind dann betroffen eigentlich? Wie viele könnten diese App nutzen? Das sind ja nicht ein paar Tausend, oder? Ja, genau. Also insgesamt ist unsere Zielgruppe global gesehen 1,6 Milliarden Menschen. Aber Voraussetzung ist natürlich trotzdem auch, dass es diese politische, also diese gesetzliche Voraussetzung gibt, dass Filme, in dem jeweiligen Land ins Kino kommen, dass die barrierefrei sein müssen. Und das hat sich jetzt im Laufe der Zeit entwickelt, das gab es aber nicht von Anfang an. Also das kann sehr gut sein, dass wir damit hätten auch ein Business Case machen können. Dann Investment Case allerdings ist mein Unternehmen und mein Anliegen auch ein soziales. Das heißt, das ist für mich, ich möchte, dass so viele Menschen wie möglich auf der Welt barrierefrei ins Kino gehen können. Ich möchte Teil dieser Lösung sein oder die Lösung vorantreiben. Aber es ist halt so eine Art Grauzone. Die Unternehmen machen das sehr oft freiwillig, weil wenn man dafür sorgt, dass im Augenblick ist es so Barrierefreiheit. Es gibt ein Gesetz dazu. Und dann ist aber ein Teil des Gesetzes freiwillig. Die Wirtschaft, die Privatwirtschaft kann dann entscheiden, wie sie das Problem lösen wollen oder diese Herausforderung gestalten wollen. Und insofern, ist jetzt, die Menschen an sich haben vielleicht eine Nachfrage, die Unternehmen an sich haben auch eine Nachfrage, aber es ist nicht so ein Produkt wie zum Beispiel Auto oder so oder Dienstleistungen im Internet. Also es ist sehr gut skalierbar, das stimmt. Und gleichzeitig, das ist für mich ein soziales Anliegen. Ich will dann auch nicht immer nur darauf schauen, wie viel Geld müssen wir bekommen, sondern ich möchte gutes Geld verdienen, eine gute Lösung bringen für die Kinowirtschaft und gleichzeitig aber auch die Möglichkeit haben, die Preise so zu gestalten, dass es so viele Filme wie möglich gibt. Das ist mein Hauptziel. Und ansonsten, was du gesagt hast, ja, okay, natürlich, wenn man aus einer Unternehmerfamilie kommt, ist es viel einfacher zu gründen. als wenn man nicht aus einer Unternehmerfamilie kommt. Und was ich für mich gelernt habe, ist zum Beispiel, ich habe an meinen Ideen zum Beispiel gezweifelt. Ich habe daran gezweifelt, dass jemand wie ich, der aus Eritrea kommt, dass der eine Idee haben kann, die total genial ist, die total gut ist. Und wir hatten am Anfang so eine Konkurrenzsituation, dass nachdem es halt eben dieses Gesetz gab, hat auch eine große renommierte deutsche Firma auch eine Lösung vorgeschlagen für die Kino-Branche. Und als ich gehört habe, die wollen das jetzt auch machen, da habe ich richtig Angst bekommen. Weil das war genau das Setup, also ich kann es ja eigentlich auch sagen, es war sozusagen Sennheiser, die hatten eine eher hardwarebasierte Lösung. Also ich meine Sennheiser ist ein Unternehmen, was auf der ganzen Welt bekannt ist, die total tolle Produkte machen, Mikrofone und so weiter. Und die wollten dann auch sozusagen in diesen Markt, sag ich jetzt mal, ein Anfangszeichen. Und so wie die das vorhatten und gemacht haben, wäre das vielleicht auch ein Investment-Case gewesen. Die hatten wirklich eine gute Idee. Und das war so ein Moment, wo ich so dachte, okay, meine Idee kann ja nicht besser sein als die von den ganzen tollen Ingenieuren bei Sennheiser. Aber ich habe mich trotzdem nicht abschrecken lassen. Ich habe dann einfach versucht, das so auch strategisch zu lösen und so weiter. Und gleichzeitig war es aber am Ende hat sich herausgestellt, zumindest für die Zeit. war die Lösung, die ich erfunden habe, sozusagen trotzdem die bessere. Weil ich hatte eine Software, ich hatte halt keine Ahnung von Technik. Also habe ich halt von außen auf die ganzen Sachen geschaut und habe eine Lösung gefunden, die am einfachsten ist, sozusagen. Ich habe nicht in Technik gedacht, sondern in Lösung. Und ich denke, das war total der Wettbewerbsvorteil. Also das war total der Wettbewerbsvorteil, dass ich jemand aus der Eritrea bin, der gar keine Ahnung hat von Technik als BWLerin sozusagen. Also all die Dinge, die ich für eine Schwäche gehalten habe, waren eigentlich gar keine Schwächer, sondern die waren genau die Ingredients, die ich gebraucht habe, um eine Lösung zu finden, die für die deutsche Kinowirtschaft und jetzt mittlerweile sind wir in 14 Ländern und für viele andere Länder genau die richtige war und die sogar besser war als die Lösung von Sennheiser in dem Moment. Und das ist halt, was ich sagen möchte. Dieses Selbstbewusstsein habe ich im Laufe der Zeit, und das ist ja auch normal, wir alle wachsen, erfahren und habe gemerkt, meine Ideen könnten manchmal genauso gut sein oder sogar besser. Und diese Selbstbewusstsein hatte ich früher natürlich nicht. Ich dachte, Gott, wenn Sennheiser Ideen hat, dann können die ja nur viel besser sein als meine. Ja, das ist erstaunlich. eigentlich, wenn man bestimmte Geschichten hat, ob das jetzt Migration ist, Fluchtgeschichte ist, Armut, das macht ja auch resilient, das macht auch kreativ, weil man hat ja keine anderen Möglichkeiten als selbst zu lösen. Und das wissen natürlich auch viele junge Menschen nicht, dass es auch was Besonderes ist. Aber das wird auch permanent so eingeredet. Das ist immer praktisch als Benachteiligung, als Diskriminierung, Migration als Schwäche, dass man es trotz Migration geschafft hat. Aber ist im Endeffekt gar nicht, da praktisch der Zustand eine Schwäche ist, sondern der fehlende Zugang. Das so wie, ich sage das immer so wie mit Frauenrechten. Eigentlich müssen Männer Frauen nicht unterstützen, sondern aus dem Weg gehen. Also nicht verhindern. Das ist so meine... Das reicht eigentlich vollkommen aus. Ich bin immer mit starken Frauen aufgewachsen. Und wenn sie nicht stark sein konnten, lag das an Männern, die sie verändert haben. Nicht, weil die Frauen das nicht geschafft haben. ist das oft auch mit unserer Geschichte. Eigentlich ist vieles möglich, aber man wird verhindert. Das ist fehlender Zugang oder Vorurteile, die da sind. Wenn ich meine Idee vorstelle, jemand anderes auch, der woanders einen Schulabschluss oder Uniabschluss hat, dann ist es so, dass die Menschen durch den Minimie-Effekt sich eher mit der Person erkennen. Und wir sind auch so geschuldpsychologisch unbewusst. Also, wie du es auch gesagt hast, erfährende Selbstbewusstsein kommt einfach davon, ... Also, ich nehme an, ich kann das nicht gut, dann nehmen das die anderen auch an, weil ich mich so benehme. Und bei den anderen Menschen ist es umgekehrt. Die glauben, dass sie es können, weil es immer schon gehört haben, dass sie es können. Und deswegen denkt mir das auch. Und deswegen ist es natürlich sehr schwer, dieses Vorteil auch zu nutzen. bei Agilität sagt man ja immer so Reaktionsfähigkeit auf eine Veränderung reagieren zu können und die Veränderung zum Vorteil zu machen. Das ist halt beim Gründen sehr wichtig. Und Menschen, aus schwierigen Verhältnissen kommen oder Barrieren hatten, die haben das ja permanent. weil wir immer vor einer Veränderung stehen. Ob das Migration in ein anderes Land ist, eine komplette Veränderung, neue Sprache zu lernen. Und wenn man arm ist, muss man auch jeden Tag auf eine Veränderung reagieren. das durch auch ... Ich hab jetzt eine kleine Tochter. Und das ist schon eine Riesenherausforderung. Wenn ich mir nur vorstelle, Alleinerzählung mit einem Kind noch zu gründen, ganz ehrlich, würde ich mir nicht zutrauen. wirklich was Besonderes. Und das ist auch was viele Menschen nicht wissen. Das ist auch auch diese Barrieren. Also eigentlich hauslos geschafft geht es, aber man würde es wahrscheinlich grundsätzlich auch nicht zutrauen, vielleicht auch als Investor nicht, weil man sich selbst das nicht zutrauen würde. Und das ist auch interessant, weil von den ganzen Gründen sind ja 18 Prozent Frauen. Also das ist praktisch 82 Prozent ist männlich. Das ist wirklich ein Miss Match. Und das ist halt interessant, wie man das Wie könnte man das machen, dass die Leute auch diese Vorteile sehen, dass sie was können und sich mehr Selbstbewusstsein haben könnten? du Ideen? Also ich muss ganz ehrlich sagen, für mich war es schon nützlich, dass meine Eltern hohe Erwartungen an mich hatten. Es gibt jetzt diesen Witz, alle afrikanischen Eltern wollen, dass ihre Kinder Ärzte, Juristen oder BWLer werden. Dinge, also Ingenieure, also Dinge, sie verstehen, weil die kennen nur das, Philosophie und sowas kennen die nicht. Meistens, meine Eltern hatten hohe Ansprüche an mich, die wollten auf jeden Fall, dass ich studiere und ich habe mich auch ein bisschen daran gehalten. Also wir haben auch immer so bisschen darüber gelacht. Weil die Eritrean Eltern wollen zwar alle, dass ihre Kinder studieren, aber keiner sagt, es gibt gar keine Unterstützung. Die sagen nur, mach das, aber die sagen nicht, komm, wie weit bist du mit deinen Hausaufgaben oder was brauchst du oder irgendwie sowas. Also okay, mein Vater hat schon mit mir die Tate geübt, ich klein war. Also auf jeden Fall, dass meine Eltern hohe Ziele für mich hatten, das war das eine. Das andere ist, ich komme aus Eritrea. Eritrea war in einem Unabhängigkeitskampf involviert. Und das heißt, zu dem Zeitpunkt haben wir uns diese Heldengeschichte erzählt, dass wir, wir haben uns auch damit identifiziert, dass wir und unsere Eltern und die Elterngeneration, gefühlt alle Freiheitskämpfer. Natürlich nicht wirklich, aber gefühlt war das so, alle sind Freiheitskämpfer, alle sind mutig, alle fordern was Neues und stehen dafür ein. Und das hat mir geholfen, mich selbst auch ein bisschen so zu sehen, als jemand, der die Veränderung bringen wird, als Teil der Veränderung, als Teil der Lösung. Und es hat mir auch geholfen, dass meine Eltern haben mich absurderweise wirklich, ich so 15 Jahre alt war oder 16, nach Eretria geschickt. Damals war dort noch Krieg. Ich war sogar erst 14. Und zwar wollten die halt, dass ich so die Verbindung zu meiner Heimat nicht verliere. Und wie gesagt, im Nachhinein ist das vollkommen absurd. würde niemals meine Eltern, meine Kinder, ich würde noch nicht mal selbst in ein Kriegsgebiet gehen. Das muss nicht unbedingt sein. Aber dort die freiheitskämpfenden KämpferInnen zu treffen. Mit 14 hat mich sehr beeindruckt, weil ich hatte, ich habe, das hat ganz tief in mir was bewegt. Ich wollte unbedingt jemand sein, der das nutzt, diese Chance zu haben, in Deutschland zu sein, der das nutzt, um wirklich gut zu sein in der Schule, zu studieren. Und dann später, wenn er retreafrei ist, das war so der Mythos, dann gehen wir alle zurück und bauen unser Heimatland neu auf. Und dafür brauchen wir gut ausgebildete Leute. Und ich wollte unbedingt eine von diesen gut ausgebildeten Leuten sein. Und ich muss zugeben, mein Notendurchschnitt hat sich auch genau nach dieser Zeit, obwohl es wirklich voll krass ist, aber nichtsdestotrotz hat sich total verbessert. Vorher war ich immer eine gute Dreier-Schülerin, aber Schule hat mich auch nicht besonders interessiert, also ohne was zu tun. Und dann hatte ich die totale Motivation mit 14, was ich echt schon bisschen krass finde, wollte, wie gesagt, ich habe gesehen, was da passiert und die Leute, wie die uns überleben, kämpfen. Und ich war in Sicherheit in Deutschland und ich wollte dieses Privileg. was ich damals, wie mich angefühlt habe, nutzen, etwas zurückgeben zu können. Und dann wurde ich Schulbeste und dann gab es dann noch einige Auf und Abs. Aber ab da ging meine Karriere mehr oder weniger, zwischendurch auch nicht. Aber ich hatte den Zugang, nicht nur, dass ich einigermaßen schlau war, sondern auch, ich hatte die totale Motivation. ja, also insofern, es hängt natürlich auch mit der Geschichte zusammen. Wie identifiziert man sich? Ich habe mich gar nicht als Opfer gesehen. Ich war in der deutschen Gesellschaft irgendwie ein Opfer. Mein Vater hat auch immer gesagt, als ich in der siebten Klasse war oder so, hatte ich mal eine gute Englischnote. Das war noch vor der Reise nach Eritrea. Und dann kam ich total stolz nach Hause und habe zu meinem Vater gezeigt, guck mal hier, ich habe eine 2 oder so. Und ich war richtig stolz, habe mir gesagt, ich habe mein Zeugnis fast auf Händen nach Hause getragen. Und dann guckt mein Vater da kurz drauf und sagt so, ja, die wollen dir doch nur das Gefühl geben, dass du einigermaßen gut bist, damit du jetzt nachlässt. Bäm! Das hat mich so getroffen, das hat mich so verletzt, ja, im Endeffekt hat das nichts bedeutet, diese Anstrengung. Und meine Lehrerin hat mich noch gelobt. Also was ich damit sagen will, das war schon auch hart. Es war auch ein hartes Umfeld. Wir wussten, wir sind ja auf uns alleine gestellt und man kriegt dir gar nichts geschenkt oder das war zumindest das, was mein Vater dachte und wie er mich erzogen hat. Gleichzeitig, also wie gesagt, ich finde es sehr hart. Jetzt bin ich ja Coach, mache auch innere Arbeit. finde es eigentlich sehr hart, seinem Kind sowas zu sagen, aber er konnte in dem Moment nicht anders. Was ich damit sagen will, ist, wir waren darauf vorbereitet, dass es auf irgendeine Art ein Kampf wird und ich habe mich in diesem Kampf nicht als Opfer gesehen, sondern als jemand, der in diesem Kampf tritt. Wie soll ich sagen? Ich will nicht sagen als Kriegerin, weil ich möchte diese Kampfsprache nicht benutzen, aber ich habe mich schon irgendwie als Gestalterin meines Lebens empfunden und ich wusste auch, Meine Eltern sind an meiner Seite, die wissen zwar nicht genau, was zu tun ist, aber sie wissen, was sie wollen. Und ich glaube, habe davon profitiert, muss ich ganz ehrlich sagen. Ich glaube. Und diese Ängste von deinem Vater war das der Aufenthaltsstatus. Also welchen Status habt ihr gehabt? Wie seid ihr nach Deutschland gekommen? Also meine Eltern sind als Kastarbeiter, ist mein Vater gekommen. Also mit Vertrag aus Deutschland. Wie war das bei euch, die Migration nach Deutschland? Wir waren einfach Geflüchtete. Wir sind hier in Deutschland angekommen. Vater, wir hatten das Glück, dass mein Vater zu dem Zeitpunkt total viel Geld hatte. Wir haben so eine komische Reise gemacht, wir wie Touristen wirken. Sobald wir in Deutschland angekommen sind, haben wir dann halt Asyl gefragt. Dann haben wir am Anfang auch zum Beispiel im Hotel gewohnt. Das waren wirklich lustige Geschichten. So oder so haben wir einen Aufenthaltsstatus bekommen, dass wir so eine uneingeschränkte, oder wie hieß das denn? Also wer hat eine Aufenthaltserlaubnis und auch eine Arbeitserlaubnis? Eine unbegrenzte. Aber ging das schneller? ich denke damals, wir sind ja 1979 nach Deutschland gekommen, ich glaube mein Vater hat dann gleich Arbeit gefunden. innerhalb der ersten sechs Monate. Mein Vater hat ja vorher in Saudi-Arabien gearbeitet und so bei John Deere und Mercedes-Benz und so weiter und er hatte, ich weiß nicht ob er gute Zeugnisse hatte oder so, aber ich glaube, er hatte so bisschen auch so Verbindung und irgendwie hat er dann gleich einen Job bei John Deere gefunden. Was macht er beruflich oder was hat er gemacht? Also in Deutschland würde man sagen, er war Kfz-Meschaniker. und in Eritrea war auch KZ-Mechanik Ja, in Erathrea war er auch Kfz-Mechaniker, aber er hat halt nicht nur so Autos gewartet, repariert und sondern er war auch wie so, wie würde man das denn sagen, so ein Vorarbeiter und eine Zeit lang war er auch Manager von der einen Niederlassung. Aber hier in Deutschland hat er als Kfz-Mechaniker gearbeitet. Ich finde es auch interessant, weil dieses Bild von geflüchteten Menschen ist ja immer auch gerade bei rassistisch denkenden Menschen, also dass es ja Armut ist sofort, dass sie praktisch aus armen Fällen kommen. Und wenn du gesagt hast, er hatte Geld gespart, dass sie einfach nicht verstehen, dass Menschen flüchten wegen fehlender Demokratie, Unterdrückung, Krieg. Und wenn ich jetzt heute flüchten müsste aus Deutschland, ich würde natürlich auch mein Geld mitnehmen und was ich hier geschafft habe, das ist mein Lebenswerk. Das ist bei den Menschen einfach das immer Bild, dass die Menschen immer nur Armutsflüchtlinge sind, sondern auch nicht schätzen, dass wegen der Demokratie auch Menschen kommen. Ja genau, und da kommen wir nochmal zurück zu dem, was du vorher gesagt hast. Also für mich ist es so, ich bin ja sozusagen durch den Krieg geflohen als Kind und jetzt, wo ich über 50 Jahre alt bin, bin ich dabei, diese Kriegstraumata zu integrieren und zu verarbeiten. Und das ist schon richtig, richtig heftig. Deshalb leide ich auch oder habe ich sehr viel Mitgefühl für alle Menschen, die heute in kriegsähnlichen Zuständen sind oder richtig im Krieg sind. Und ich bin nicht zufrieden mit der Menschheit, wo wir sind und was wir machen. Das ist nochmal ein anderes Thema. Aber was ich genaues wollte, ist, ich bin so jemand, vieler dieser Dinge, die ich erlebt habe, die mir passiert sind, haben psychologische Mechanismen ausgelöst, also einfach ganz normal Überlebensmechanismen. Und eines meiner Überlebensmechanismen aus dieser Zeit ist, dass ich schnell mir einen Überblick verschaffe und schnell nach Lösungen und Auswegen suche. Und deshalb bin ich auch eine prädestinierte Superunternehmerin. Weil das ist für mich das Leichteste, Lösungen zu finden. Ich guck da einmal kurz drauf und dann fallen mir sofort mindestens drei Lösungen auf. Und das ist eigentlich der wahre Schatz von geflüchteten Menschen oder eigentlich von jedem Menschen. Also sehr schwierige Lebensumstände können, wenn man die Möglichkeit hat, auch das aufzuarbeiten, mit Unterstützung natürlich, können das Superpower, Superkräfte sein. In meinem Fall ist es so, ich habe in der Zwischenzeit gelernt, Wenn ich zum Beispiel merke, ich entwickle wieder ganz viele Geschäftsideen, dann weiß ich, dass ich eigentlich gerade verhindere zu fühlen. Und jetzt, da ich erwachsen bin und wie gesagt, ich habe viel innere Arbeit gemacht, ich biete auch innere Arbeit an, jetzt weiß ich, okay, das passiert, ich habe Bewusstheit darüber und dann kann ich wählen, brauche ich jetzt gerade eine Geschäftsidee oder will ich eigentlich fühlen, was gerade in mir ist und so weiter. Wichtig ist natürlich, dass man auch Bewusstheit darüber hat. Weil sonst kann einem dieses Überlebensmechanismus, was eine Superkraft ist, kann einen auch total überfahren. Man kann sich auch selbst total überfahren und sich selbst überfordern. Und ich finde, da hast du vollkommen recht, geflüchtete Menschen oder alle Menschen, die... Also jeder Mensch, unabhängig auch von der Flucht, aber jeder Mensch hat ja sozusagen Ressourcen und Genialität in sich. Aber diese Lebenswege, die können auch total große Superkräfte... Ja, und gute Aspekte, die sowohl für den Einzelnen als auch für die Gemeinschaft super nützlich sein können. Und das ist das Reichtum. Genau, und das hat bei mir lange gedauert. Ich hab's als Schwäche gesehen und es hat lange gedauert, bis ich gemerkt habe, warte mal ganz kurz, das ist gar keine Schwäche, sondern das ist eine Stärke. ja, also wenn heute jemand zuhört, dann möchte ich, dass sie oder er weiß, dass er halt da hinschaut, wo sind eigentlich meine Stärken. dass die Zuhörerinnen die Bewusstheit entwickeln, darauf schauen, eine Liste von Stärken zu erstellen und jeden Tag zu ergänzen. Ja, also individuell ist es auf jeden Fall so, wie du es sagst, gesellschaftlich ist es wirklich sehr schwer. Weil es ist immer so diese Identitätsbildung. ist ja so, wie ich mich selber sehe und wie ich von außen gesehen werde. Und je stärker das äußere ist, also je stärker die Gruppe, die dir eine Identität gibt, desto mehr wird die Identität angenommen. Das heißt, du jetzt irgendwie ich jetzt Also ich merke, dass wenn ich jetzt in einem Gebiet wohne, wo ein Gemischter ist, dann habe ich eine andere Identität. Als wenn ich jetzt irgendwo aufwuchs. Ich bin in Bayern aufgewachsen, da war praktisch die Mehrheitsgesellschaft 90 Prozent und da haben sie mir schon mich das gesehen und ich übernehme das irgendwann mal, weil das auch viel machtvoll ist. Deswegen ist das halt in der Gesellschaft, ob das jetzt wie über Frauen gedacht wird oder wie über Migration, über geflüchtete Menschen gedacht wird. Das wird dann auch die Identität zugewiesen. Das zu durchbrechen, umso schwieriger, umso größer die andere Gesellschaft ist. Und individuell, einige Menschen schaffen das. Es ist aber sehr, schwer, dass man das jetzt ... Also, ich würde es auch gerne vielen Menschen mitgeben. Ich hab auch mit 30 noch mal angefangen zu studieren und vieles geschafft. Ich hab auch oft später gedacht, das war gar nicht so schwer. Alle haben gesagt, du musst dir Tag und Nacht gelernt haben. habe ich einfach nicht. Das war wirklich nicht so schwer. eigentlich eher, das Mental ist schwer. Sachen zu verarbeiten ist schwer. Wenn man das mal geschafft hat, wenn man diese Annahmen von außen durchbrochen hat und wirklich eine eigene Identität entwickelt hat, dann ist das andere eigentlich auch gar nicht so besonders. Und deswegen ist es auch bei Gründen oder bei vielen Sachen im Leben das Schwierigste sind wirklich gesagt die Zugänge, die Vorurteile, die man begegnet, dass man sich dadurch nicht schafft, es ist sehr viel mental, aber auch natürlich strukturell auch, dass eben zum Beispiel keine Förderung für Frauen speziell gibt, weil es einfach spezielle Ursachen hat, auch wenn es andere Voraussetzungen hat oder eben dass Menschen, die geflüchtet sind oder Migrationsgeschichte haben, ganz andere Zugänge haben und dass man halt proaktiv auf die zugeht. das meine ich jetzt beim Investment oder sowas überlegt. Wie könnte man Gründe suchen? Also andere Wege als jetzt nur über Netzwerke oder sowas. Das ist tatsächlich auch sonst sehr schwer, das zu durchbrechen. Das ist, ich, die größte Herausforderung. Wenn man das mal geschafft hat, dann ist es eigentlich eine Stärke. Das heißt, alles, was man durchlebt hat und survivalmäßig praktisch geschafft hat, das macht einen mehr stark. Das ist ja auch bei Gründen ja auch so. Das heißt, Menschen, die ein paar Mal gescheitert sind, noch mal aufgestanden sind, die sind natürlich beim dritten, vierten Mal viel erfahrener als beim ersten Mal und das eigentlich erwünscht. Und wir müssen das im Leben öfter das ja auch durchmachen. Wie alt warst du, wie du nach Deutschland gekommen bist? Das heißt, im Krieg hast du kannst du noch erinnern, warst du in dem Alter, du auch Erinnerungen hast? Ja, ich war fünf, als ich nach Deutschland gekommen bin. Ja, also ich war ein Neun. Ich kann mir auch natürlich ein vieles sehr gut erinnern. Ja, der Punkt ist ja auch, dass man psychologisch gesehen ja auch bestimmte Aspekte einfach abspaltet. Und in diesen abgespalten Aspekten, da sitzt aber sehr viel Kraft, sehr viel Verspieltheit, sehr viel Kreativität. Ich würde sogar sagen Genialität. Also das ist natürlich eine Arbeit, das kann eine Arbeit sein, die man machen kann für sich individuell, um sozusagen diese Aspekte mehr Bewusstheit zu haben über diese Aspekte. wieder Zugänge zu haben zu diesen kreativen Potenzialen. Und ansonsten, hast natürlich recht, also deshalb habe ich als Disclaimer gesagt, ich glaube, dass meine Eltern mich unterstützt haben durch ihre Art irgendwie und gleichzeitig habe ich aber auch schon früh mich für Persönlichkeitsentwicklung interessiert. Also ich habe schon mit 15 Jahren, das war nachdem ich sozusagen halt aus diesem Kriegsurlaub wieder zurückgekommen bin, da habe ich so, ich weiß gar nicht mehr genau, wie der Autor heißt. Aber irgendwie, das Buch ist auf jeden Fall die Macht des positiven Denkens. Und für mich ist es so, es gibt natürlich die Gesellschaft, die einen verurteilt, abwertet, die einem nichts zutraut, lauter solche Dinge. Das gibt es total. Gar keine Frage. Und ich weiß auch, dass das wirklich ein großer Kampf ist. Und gleichzeitig, für mich ist es aber so, ich wollte mich noch nie von außen definieren lassen. Noch nie. Also es hat seine Vor- Nachteile. Ich bin zum Beispiel unverheiratet. Ich das hängt auch damit zusammen. Aber trotzdem wollte ich mich noch nie von außen definieren lassen, sondern es war mir wichtig, schon als Jugendliche selbst zu definieren, wer ich sein möchte. Und das hat mich überhaupt nicht interessiert, ob die Leute mir das zutrauen oder nicht. Ob die in der Fachschule gesagt haben, also ich spreche aber gut Deutsch oder was auch immer. Was auch immer die Leute gemacht und gesagt haben, ich hatte ein Ziel und einen Plan und ich wusste zumindest, dass ich gut lernen konnte. Ich wusste zumindest, dass mir Schule und Studium und sowas leicht fällt. Und ich habe mich einfach darauf ausgerichtet. meine Definition von mir selbst hatte damit zu tun, nicht unbedingt was ich kann, sondern wo ich hin wollte. Und ob die anderen Leute das auch wollten, ob die mich darin unterstützt haben oder nicht, das war für mich überhaupt nicht wesentlich. Und gleichzeitig ist auch so, ich habe die Erfahrung gemacht, natürlich gab es viele Lehrer, die wollten verhindern, dass ich an dieser Schule Abitur mache. Die haben das vor der ganzen Klasse gesagt. Es gab Lehrer, die mich schikaniert und gemobbt haben. Das gab es auf jeden Fall. Und gleichzeitig gab es auch immer Lehrer, die mich mochten, die mich unterstützt haben und gefördert haben. Und ich habe mich einfach auf die Leute fokussiert, die mich gesehen haben und mich unterstützen wollten. Und die anderen habe ich ignoriert. Also heute noch, weil mein Gott, es gibt so viele Leute, die, weißt du, was was, die für ein Problem haben. Das hat gar nichts mit mir zu tun. Wenn jemand fremdenfeindlich ist oder mir irgendwas nicht gönnt oder was verhindern möchte, das hat eigentlich nichts mit mir zu tun. Das ist einfach die Person. Und warum soll ich mich jetzt mit der beschäftigen? Also das hat mir einfach geholfen, dass ich wie gesagt, mich mit Persönlichkeitsentwicklung auseinandergesetzt habe und dass ich mich darüber definieren wollte, wo ich hin will. Natürlich gab es trotzdem auch dann Krisen und so weiter in Leben, aber ja, die Gesellschaft ist so und es ist vollkommen richtig von der Gesellschaft das zu fordern oder beziehungsweise politische Dinge zu fordern. Da bin ich auch total dafür und das unterstütze ich auch und das möchte ich auch. Und ich wähle auch zum Beispiel entsprechend. Und gleichzeitig gibt es aber die Dinge, die ich selbst für mich machen kann und die mache ich aber auch. Auf jeden Fall ist das Einzige, man auch in der Hand hat. Weil die Gesellschaft kann man nicht verändern. Man kann da hin arbeiten, aber leider muss man das auch ... Also, ich denke genauso. Es gibt natürlich, wie gesagt, also rein technische Sachen, bei Gründen vielfältiger ist, dass man überhaupt sichtbar macht. ist das auch gar nicht bewusst, dass man Probleme anspricht, dass es eben nicht so leicht ist, so ein Darlehen zu bekommen. dass man als staatliche Fördermittel noch mehr haben kann, dass der Staat schon was dafür machen kann. Es geht ja nicht nur andere Herkunft oder Rassismus. gesagt, junge Leute haben Schwierigkeiten, was sie bekommen. Sehr alte Menschen haben Schwierigkeiten, dahin zu kommen, damit das eben nicht so homogene Masse ist, die gründet. Weil es ist ja auch nicht nur, dass man das machen sollte, ein guter Mensch sein, sondern es fällt an Innovation. wenn immer Männer zwischen 25 und 35 gründen alle die gleichen Hintergründe haben. Die werden nicht so unterschiedlich denken, bestimmt, aber es kommen immer die gleichen Ideen. Aber je vielfältiger, desto mehr Ideen kommen, auch mehr Innovation kommt auch. deine Gründungsgeschichte wäre mir nicht eingefallen, weil wir komplett andere Hintergründe haben, andere Erfahrungen haben und durch deine Reise in Eritrea und so weiter. Deswegen finde ich das alleine für unsere Wirtschaft wäre es schon besser, wenn man diese Förderung auch vielseitig gestalten würde. Ja, absolut. Für mich ist es ja so wie du genau, was wir gerade schon besprochen haben. Also ich habe ja BWL studiert und da habe ich auch mal Referat gehalten zum Thema Diversity. Das war damals ganz neu, also vor 25, 30 Jahren, ich studiert habe. Und das stimmt. Und an meiner Geschichte sieht man das ja total gut. Nicht, dass ich jetzt in einer Organisation war oder so, aber innerhalb der Filmbranche war es doch für die Filmbranche und für alle Menschen mit visueller oder auditiver Beeinträchtigung war es doch total gut, dass ich da war und dass ich das gemacht habe. Weil ich hatte diese Perspektive, sozusagen, dieses andere Denken und ich habe, weil mir Teilhabe wichtig ist, weil ich selbst auch immer dazu gehören wollte, weil ich immer mitgestalten wollte, genau aus meiner Biografie hat sich das im Endeffekt entwickelt und da hast du vollkommen recht. Und das, ich eingangs ja auch gesagt habe, die Begegnung mit einer blinden Person hat zu einer Innovation geführt. Und wenn wir uns viel mehr begegnen und uns viel mehr austauschen in der Diversität, die wir halt nun mal leben in Deutschland, ich bin total davon überzeugt, dass es ein totaler Wirtschaftsfaktor ist. Für Deutschland. Wir sind fast schon Ende. Was würdest du zum Schluss jungen Leuten, allen Menschen, die gründen wollen und sich nicht trauen, für Tipps geben? Das ist eine gute Frage. Im Endeffekt ist es so, also was ich gelernt habe, ist es eigentlich egal, was man für Fehler macht. Man wird sowieso Fehler machen. Natürlich ist es gut, Plan zu haben. Aber es ist auch einfach gut zu wissen, dass Misserfolg zu haben, eine falsche Entscheidung zu treffen. Also es gibt viele, viele Situationen Unternehmeralltag, die unangenehm sind, sage ich jetzt mal, oder die schwierig sind. Und wenn das passiert, dann hat das nichts mit dir zu tun, sondern das ist vollkommen normal. Das ist nicht, weil du gescheitert bist, weil deine Idee nicht gut genug war, sondern das ist vollkommen normal. Also es ist gut zu wissen, so ein Unternehmerweg gehören auch wirklich wirklich wirklich schwierige Situationen und sich einfach der Situation stellen und dann mit der Kreativität, die man hat, weitermachen. Für mich war es total nützlich zu wissen, da und da ist nicht die Tür zu wegen mir und wegen der Gesellschaft oder das alles auch. Und gleichzeitig zu wissen, das ist vollkommen normal. Das passiert allen. Das fand ich total gut. Vielen, vielen Dank und auch alle, uns zugehört haben. Falls ihr Fragen habt, also in dem Podcast Beschreibung habt ihr auch Kontaktdaten, Link im Profil von Senaid. Könnt ihr direkt auch Fragen stellen. Auch meine Kontaktdaten, auch die Webseite von Gründen ohne Grenzen zur Initiative. Das sind auch viele Informationen, die ihr euch abholen könnt. Vielen Dank Senaid. Es war sehr gut, mit dir sich austauschen. Ich habe wirklich sehr viel gelernt und also. Ich finde die Idee nach voll genial und ich frage mich auch, ich das also man nimmt das einfach so hin, dass es so ist und kommt nicht auf die Idee, dass es auch eine App gibt und dass man auch mit Menschen, die aus irgendwelchen Gründen noch verhindert sind, einfach trotzdem das machen kann und bei der er entbrechen kann, habe ich wieder was Neues gelernt. Vielen Dank dir, Senait und vielen Dank an alle, die zugehört haben. Ich wünsche euch einen schönen Tag. Ich danke dir auch, Erdal, auch dafür, dass du mich inspiriert hast, genauer in das Thema zu schauen. Weil ich möchte mich wirklich noch mehr damit auf einer Seite und auch noch mehr überlegen, was kann ich beitragen, was kann ich teilen, um die Dinge, die für mich schwer waren, wo ich keine Unterstützung hatte, diese Unterstützung anbieten zu können, die vielleicht junge GründerInnen brauchen könnten. Und ja, ich fühle mich total motiviert, genauer zu schauen, noch mehr zu überlegen, mich auch mehr zu vernetzen mit dir und mit anderen. Und dafür bin ich, das ist sehr wertvoll für mich und dafür bin ich auch sehr dankbar. Vielen Dank. Deswegen machen wir jetzt einen Podcast. Ich hoffe, dass da wirklich viele Leute auch aufmerksam werden und von deinen Erfahrungen profitieren können. Und ich freue mich auch jedes Mal, profitiere ich auch von anderen Erfahrungen. Deswegen wäre es schön, wenn wir uns alle vernetzen könnten. Danke und tschüss. Dankeschön.