
Nöding & Voges: Watt 'ne Law
Hier erfahren Sie nicht nur, wie Solarstrom die Welt verändert, sondern auch, wie Sie ganz vorne mit dabei sein können.
Wir sind Michael Nöding & Dirk Voges, Ihre Podcast-Hosts und begleiten Sie mit langjähriger Erfahrung in der Solarbranche durch die komplexe Welt der internationalen Beschaffung von Photovoltaik-Produkten. Unser Podcast „Watt ´ne Law“ ist mehr als nur ein Podcast; er soll Ihr Navigationsinstrument für einen effizienten und nachhaltigen Einkauf werden.
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Michael Nöding & Dirk Voges
Nöding & Voges: Watt 'ne Law
Tokenisierung von PV-Anlagen – Die Zukunft der Projektfinanzierung?
Die Blockchain-Techologie erreicht den Energiesektor: Wie die Tokenisierung von großen Solaranlagen traditionelle Finanzierungswege grundlegend verändern und neue Möglichkeiten für Investoren aller Größenordnungen schaffen kann.
Wolfgang Richter, Krypto- und Blockchain-Experte aus dem Hause gunnercook, eröffnet faszinierende Einblicke in eine Technologie, die bereits heute die Finanzierung von großen Energieprojekten revolutionieren kann. Die Tokenisierung von Assets – also die Repräsentation von Rechten an Vermögenswerten durch digitale Token auf einer Blockchain – ermöglicht einen völlig neuen Ansatz zur Kapitalbeschaffung für erneuerbare Energien. Statt komplizierter GmbH & Co KG-Konstruktionen können zum Beispiel Beteiligungen an Solarparks nun als Token ausgegeben werden, die mit minimalen Transaktionskosten weltweit gehandelt werden können.
Der entscheidende Vorteil liegt in der Einfachheit und Effizienz: Während klassische Anteilsübertragungen notarielle Beglaubigungen und Handelsregistereinträge erfordern, kann ein Token ähnlich einfach wie eine Banküberweisung vom Smartphone aus übertragen werden. Dies eröffnet völlig neue Perspektiven – für Bürgerenergiegenossenschaften bis hin zur institutionellen Projektfinanzierer. Auch regulatorisch sind die Rahmenbedingungen bereits klar definiert, da Asset-Token unter das bestehende Wertpapierrecht fallen.
Besonders spannend sind die entstehenden Handelsplattformen für solche Token, die eine Preisfindung nach Angebot und Nachfrage ermöglichen und Liquidität schaffen. Zudem können Token als Sicherheit für Darlehen hinterlegt werden – vergleichbar mit einem modernen digitalen Pfandleihhaus für Energieanlagen. Was heute bei Vorreitern wie dem chinesischen Unternehmen GCL Energy Technology bereits Realität ist, könnte bald zum Standardbestandteil für die Finanzierung erneuerbarer Energien weltweit werden.
Tauchen Sie ein in die faszinierende Welt der Asset-Tokenisierung und erfahren Sie, warum sowohl Kleinanleger als auch institutionelle Investoren zunehmend auf diese Technologie setzen. Abonnieren Sie unseren Podcast und bleiben Sie am Puls der Zeit, wenn es um innovative Finanzierungsmodelle für die Energiewende geht.
herzlich willkommen zu einer neuen folge von nöding und vogels batten lau heute mit unserem gast wolfgang richter, auch aus dem hause ganner cook, der kollege vom lieben durch ist. Und im heutigen podcast sprechen wir über die tokenisierungisierung von Pauanlagen. Und lieber Wolfgang, herzlich willkommen bei uns, herzlich willkommen, guten Morgen.
Speaker 2:Freut mich, dass ich bei euch dabei sein kann. Guten.
Speaker 1:Morgen Ja, und dann würde ich sagen steigen wir auch direkt mal in das Thema Eintokenisierung, digitale Währung und das Ganze im Zusammenhang mit PV-Anlagen, oder benutzen wir einfach mal das schöne Wort mit Assets.
Speaker 3:Ja, vielleicht als Einstieg dazu. Es ist bei vielen, wie ich mitbekommen habe, untergegangen, etwas, das lag an der Zeit, nämlich 23. September 2024. Und die wenigen, die es gelesen haben und wahrgenommen haben, habe ich gesehen, zeigen durchaus Interesse daran. Um was geht es? Es geht um eine Mitteilung, eine Pressemitteilung, die die GCL Energy Technology aus China am 23.12. Veröffentlicht hat, mit Hilfe der Technologie und Blockchain tokenisiert haben und mit diesem Handel, der Token weitere 23 Millionen US-Dollar am Kapitalmarkt eingenommen haben, in denen bei der Projektfinanzierung die gestiegenen Zinsen einen wesentlichen Punkt ausmachen und Finanzierung erschweren, taucht natürlich sofort die Frage auf erstens, was ist eigentlich diese Asset-Tokenisierung, was muss man sich darunter allgemein vorstellen Und inwieweit kann möglicherweise eine solche Finanzierungsform dazu helfen, auch bei uns in Europa Solarparks zu finanzieren, vielleicht sogar eigenständig zu finanzieren? Und Wolfgang deswegen, du als Experte, der seit vielen Jahren in diesem Bereich Tokenisierung, kryptowährung unterwegs ist, kannst uns und unseren Hörern vielleicht einfach mal in einfachen und verständlichen Worten erklären, was es eigentlich bedeutet, was es heißt, wenn ein Asset, wenn ein Solarpark tokenisiert wird.
Speaker 2:Grundsätzlich werden ja bei Assets immer Inhaberpositionen vergeben. Wem gehört das Asset, wer hat die Rechte an dem Asset? Und das ist eine Vertragsbeziehung, die je nach Jurisdiktion eine Eigentumsbeziehung sein kann. Es kann sein, dass man die Cashflows aus den Erträgen bekommt. Also, verschiedenste Positionen, die mit einem Asset, mit einem Gegenstand zu tun haben, können ja in der Welt, in der Landschaft verteilt werden. Und das, was der Token und Tokenisierung macht, ist, dass sie dieses Recht, das man entschieden hat zu machen sagen wir mal ein Eigentumsrecht an der Solaranlage da schafft es ein Stellvertreter und sagt dieses Eigentumsrecht, das eben in einem Papier oder in einer schuldrechtlichen Vereinbarung festgelegt ist, das lasse ich repräsentieren durch einen Token, und derjenige, der den Token hat, der kann die Hand heben und sagen hier ist mein Token.
Speaker 2:Ich habe dieses Recht, das an diese PV-Anlage geknüpft ist, dieses Eigentumsrecht. Und warum ist das spannend? Weil nämlich ich dieses Recht einfach übertragen kann. Das heißt, ich habe einen ganz einfachen Übertragungsweg, das jemand anders zu geben, während, wenn ich sonst das Eigentumsrecht habe da habe ich einen 20-seitigen Vertrag dann muss ich den über die Straße tragen, und der Käufer muss es unterschreiben, muss es per E-Mail verschicken. Ich habe eine aufwendige Konstellation, in der ich ein solches Recht übertragen kann, und das wird durch die Tokenisierung vereinfacht, weil der Token eben dieses Recht einfach repräsentiert, und deswegen kann ich es eben auch ganz einfach cross-border, wie man auf Neudeutsch sagt, übertragen. Ich kann es eben einfach an das andere Land rüberbringen, und ich kann es eben auch auf einer Informationsplattform hinterlegen, bei der ich sage hier hoppla, guck mal her, ich habe dieses Eigentumsrecht repräsentiert durch den Token, und das ist der Wert, dem ich den gebe.
Speaker 2:Gibt es jemanden, der den kaufen möchte? Gibt es jemanden, der das als Sicherheit gegennimmt und mir einen Darlehen darauf gibt? Das ist das, was man mit der Tokenisierung der Assets erreichen möchte. Man schafft nicht eine neue Rechtsgrundlage, sondern man schafft eine neue Repräsentanz des zugrunde liegenden Rechtes. Und hier konkret schafft es eben die Konstellation, dass ein Eigentumsrecht an dem Solarpark in China in einer bestimmten Form, also wenn man so will, die Teilnahme an dem Erfolg dieser Solaranlage, die wird eben jetzt repräsentiert durch diesen Token. Und diesen Token kann ich, wie es auf Neudeutsch heißt, otc, also über den Counter von mir zu jemand anders übertragen, direkt. Oder ich kann es auf einer Börse, wenn es denn dort gelistet ist, hinterlegen und sagen hier ist mein Token. Möchte den irgendjemand in dem Kontext kaufen oder verkaufen?
Speaker 3:Wolfgang, daran anschließend gleich eigentlich mehrere Fragen, aber eins nach dem anderen. Erste Frage du sprichst von einem Eigentumsrecht, welches den Repräsentanten in einem Token bekommt. Bezieht sich das nur auf Eigentumsrechte? Denn wenn ich das speziell auf Solarparks sehe, dann werden diese Solarparks häufig tatsächlich von demjenigen, dem Investor, der den Park errichtet, der hier einen nicht unerheblichen Betrag an Eigenkapital einbringt bei europäischen Parks in der Regel in einer Größenordnung zwischen 20 und 30 Prozent wo der natürlich sagt ich will das Eigentum daran behalten, Mich interessiert eine Finanzierungsform, die den Rest des notwendigen Fremdkapital abdeckt. Damit taucht die Frage auf ist der Token nur auf das Eigentumsrecht beschränkt, oder kann ich jedes Recht, wie zum Beispiel einen Vorabgewinn, ein Genussrecht, wie wir es in Deutschland kennen, ein Pfandrecht, in einem solchen Token repräsentieren? Oder gibt es da irgendwelche Einschränkungen von Rechten, von denen du sagst, das ist eigentlich vollkommen tokenfremd respektive das ist token ganz spezifisch, und deswegen gibt es nur diese Rechte, die wir hier tokenisieren können, an?
Speaker 2:einem Solarpark, was man tokenisiert, also was das zugrunde liegende Recht ist. Allerdings muss man ja Folgendes im Auge behalten Wenn man etwa an Grundstücksrechte denkt, dann wissen wir alle, dass diese ja im Grundbuch niedergelegt sein müssen. Also, ein Grundstücksrecht kann ich nicht einfach durch ein Stück Papier übertragen, und ich kann deswegen es auch nicht einfach nur durch einen Token übertragen. Deswegen in der Praxis der Asset-Tokenisierungspraxis gibt es deswegen zwei Varianten. Die eine Variante ist, wenn ich ein echtes Grundstücksrecht zum Beispiel verkaufen möchte, oder ich möchte ein Auto tokenisieren, das irgendwo steht, dann brauche ich einen Treuhänder, der dieses Recht hält, und der Treuhänder wiederum sagt okay, ich gebe euch ein Teil an dem ab.
Speaker 2:Über eine Tokenisierung gebe ich ab an dem zugrunde liegenden Eigentumsrecht, das ich als Treuhänder halte. Ich halte das Eigentum an einer Solaranlage, ich halte das Eigentum an einem Auto, ich halte das Eigentum an einem Auto, ich halte das Eigentum an ein Gold, das bei mir am Treuhänder liegt oder was immer es ist. Das heißt, die eine Variante ist ein Token, ist ein Vertrag mit dem Treuhänder, der das für einen hält, und die zweite Variante ist, wenn das nicht erforderlich ist, zum Beispiel ein Genussrecht, da brauche ich keinen Treuhänder, das kann ich direkt mit einem einfachen schuldrechtlichen Vertrag übertragen, und deswegen kann ich es auch einfach direkt durch einen Token repräsentieren lassen.
Speaker 1:Das heißt also, wenn ich das jetzt mal auf einen Bürgerenergiepark übertrage, ist eigentlich ein Token im Bürgerenergiepark, wo ja die kleinen Anteile verkauft werden, eine super bequeme, einfache, effiziente Variante, die ja auch kostengünstiger erscheint, um das zu tun.
Speaker 2:Und das ist jetzt das große Bild. Wir sind knapp davor mit wir meine ich die Community, die sich jetzt hier mit Blockchain-Strukturen, mit Token-Strukturen beschäftigt dass die Übertragung und das Halten eines Tokens genauso einfach ist wie die Führung eines eigenen Bankkontos. Das heißt, da habe ich dann auf meinem Smartphone habe ich dann eben den Zugang zu meinem Bankkonto, und ich habe auch den Zugang zu dem Wallet, also zu dem in Anführungszeichen Blockchain-Bankkonto, auf dem dann mein Bürger-Token liegt. Und wenn ich dem Nachbarn oder vielleicht auch dem Ausländer, der sagt, da möchte ich gerne beteiligt sein, übertragen möchte, dann kann ich das genauso einfach machen, wie ich eine Übertragung mache von meinem Bankkonto zu wem auch immer, mache ich eine einfache Überweisung. Wir sind also jetzt ganz knapp davor, dass das auch für den sogenannten Retail-Kunden, also für den einfachen Konsumenten in so einer einfachen Form durchgeführt werden kann. Und auch völlig richtig, michael, es ist eben extrem kostengünstig, weil eben die Übertragung von einem Talk auf den anderen absolut zu vernachlässigende Kosten verursacht.
Speaker 3:Im Hinblick auf die von Michael angesprochenen Energiegenossenschaften, die ja speziell im EEG erwähnt werden und dementsprechend eine besondere Position hat, bringt mich das natürlich auf der anderen Seite viel eher zu dem Vergleich mit den klassischen Anlageformen der GmbH und ProKG, wo an Investoren, die auch nur mit kleinen Geldern sich beteiligen wollen, wo an Investoren, die auch nur mit kleinen Geldern sich beteiligen wollen, KG-Anteile ausgegeben werden, Bei denen wir ja bei den KG-Anteilen immer das Thema haben. sie müssen zum Handelsregister eingemeldet werden und dort eingetragen werden, sofern ich nicht mit einer Konstruktion eines treueren Kommunitisten arbeite.
Speaker 2:Wenn ich deine Worte richtig interpretiere, dann ist die Ausgabe eines Tokens in einer solchen Struktur statt einer GmbH und CoKaG tatsächlich viel einfacher, weil ich allein die Halter des Tokens, auch tatsächlich derjenige bin, der das hält hier im Register als KG-Anteilseigner. Das brauche ich eben nicht, weil ich über diese unveränderbare Informationsstruktur in der Blockchain die Sicherheit habe, dass ich tatsächlich auch diese Rechtsposition halte.
Speaker 3:Das bringt mich zu einer weiteren Frage, zu einem Punkt, den du gerade schon mal angesprochen hast. Du hast vorhin davon gesprochen, dass ich mit einem Token dazu in der Lage bin, diesen weltweit zu handeln, weil es dort entsprechende Marktplätze gibt. Du hast gerade davon gesprochen, dass ich einen solchen Token auf meinem Smartphone, in meinem Electronic Wallet habe und ihn von dort dann verkaufen kann. Wie sieht so etwas tatsächlich praktisch aus? Gibt es da draußen bereits Handelsplattformen? Gibt es bereits so etwas wie Börsen, bei denen ich einen Token notieren kann, so wie wir es heute von Aktien oder sonstigen Wertpapieren her kennen, die an konkreten Börsenplätzen gehandelt werden? Wie muss ich mir das tatsächlich vorstellen, wenn es darum geht, einen Token an einer Börse zu handeln, beziehungsweise den Token, der bei mir auf dem Smartphone liegt, wenn ich den an dich oder an Michael übertragen will? Was passiert dort praktisch?
Speaker 2:Wenn es okay ist, hole ich da ein ganz klein bisschen aus, um das in das große Bild einzusortieren, wo wir eigentlich heute stehen. Als Hintergrund nochmal wir haben drei Typen von Token. Wir haben den sogenannten Currency Token, ein Währungstoken wie Bitcoin, die keine Funktion hat, sondern nur eine Währung ist. In dem Kontext diese Token werden schon seit langer Zeit auf großen globalen Börsen gehandelt, bei denen ich hier kaufen und verkaufen kann, kurs gesetzt. Das ist also vergleichbar mit einer Apple-Aktie oder Ähnlichem. Da habe ich einen riesigen globalen Markt über viele, viele Milliarden.
Speaker 2:Die zweite Kategorie sind die sogenannten Utility-Token. Das ist der Mediamarkt-Gutschein. Das heißt, ich gehe da hin und sage hier, mit dem Token kann ich mir irgendwelche Dienstleistungen einkaufen. Sehr häufig, eben diese Dienstleistungen sind dann Strukturen in einer Plattform, bei der ich sagen kann damit kaufe ich mir Leistungen auf der Plattform. Im Prinzip muss man sich das so vorstellen. Es ist wie so ein Discount, den ich eben vorzeige, häufig heute mit einem QR-Code gemacht in dem Bereich.
Speaker 2:Der wird in Zukunft eben im Wesentlichen dann über solche Utility-Token, über solche sogenannten Web3-Blockchain-Strukturen durchgeführt werden. Und worüber wir jetzt reden, das sind die sogenannten Asset-Token, und das ist per heute noch der kleinste globale Bereich. Morgen wird er bei weitem der größte Bereich sein, der da ist, weil nämlich praktisch alle Assets, die es gibt, werden in eine solche Tokenisierungsstruktur kommen, und weil das aber bei heute jetzt noch nicht so weit ist, haben wir noch nicht so große globale Tokenbörsen zur Verfügung, wie es etwa bei den Cryptocurrencies, wie Bitcoin der Fall ist. Aber es gibt schon eine ganze Reihe von diesen Börsen, bei denen ich meinen Token listen kann und bei der ich auch ich sage es jetzt mal so in diesem Kontext bei der ich einfach poste meinen, ich packe es auf das schwarze Brett dieser Veranstaltung, hier ist mein Energietoken, und den biete ich jetzt an zu dem Preis X, ob ihn hier jemand kaufen möchte. In dem Kontext Das gibt es schon, da gibt es schon eine ganze Reihe von Optionen, wie man in einem solchen Kontext umgehen kann und wie man sich da bewegen kann dies in ganz großem Stile gemacht wird.
Speaker 2:Und das wird deswegen gemacht werden, weil es eine ganz besondere Form von Token gibt, die eine Bewertung des Tokens erlauben. Und diese besondere Form der Bewertung ergibt sich aus einer Exchange-Plattform, also einer Börsenplattform, die nennt sich Automatic Market Maker. Und was da automatisiert als Marktmacher gemacht wird, ist da gebe ich meinen Energietoken rein und sage den bewerte ich jetzt. Ich mache das mal einfach, und dann stellen wir mal, wir haben 100.000 Energietoken, und die haben wir alle mit einem Euro bewertet.
Speaker 2:Und dann habe ich einen Liquiditätspool. Da habe ich die 100.000 Energietoken drin, und dann packe ich dazu 100.000 Euro in tokenisierter Form. Ein Euro-Token packe ich da rein, und damit habe ich eine Bewertung von dem Energietoken von einem Euro erreicht, und das ist jetzt öffentlich sichtbar, da kann jeder hingehen, kann gucken. Aha, jetzt gehe ich mal hin, das finde ich klasse. Ich kaufe jetzt den Energietoken, der kostet ein Euro, dann kaufe ich mal 10 Stück von denen, und danach sind dann eben nicht mehr 100.000 von den Energietoken drin, sondern 100.000 minus 10 und 100.000 plus 10 und ein bisschen mehr noch. Und warum ein bisschen mehr?
Speaker 2:Weil sich der Preis in diesen Exchanges, in diesen Börsen bestimmt sich nach dem Verhältnis der beiden Werte, die da drin stecken, und das heißt, weil jetzt ein bisschen weniger Energietalken drin sind, sind die ein bisschen teurer geworden.
Speaker 2:Das heißt, der Preis verändert sich damit nach Angebot und Nachfrage. Er ist vor allem sichtbar, und was das bedeutet, ist, dass ich diese Werte, also gerade wenn wir jetzt an Energie denken, an Photovoltaik, langfristige Werte, da habe ich wirklich eine Bewertung meines Energietokens, und wenn ich will, kann ich zu der Browser gehen und sagen okay, den verkaufe ich jetzt, ich brauche gerade Geld. Oder ich kann hingegen sagen tolles Investment, ich glaube, das geht weiter, das kaufe ich jetzt, das ist gerade zu einem günstigen Preis unterwegs. Und die Tatsache, dass ich das jetzt machen kann mit einem solchen Asset-Token, beginnt jetzt, in die Köpfe einzudringen, und zwar in die verschiedensten Köpfe, die sich mit den unterschiedlichsten Assets befassen, ob das jetzt Immobilien sind, ob das Minen sind in Australien, ob das Wein ist, ob das Gold ist, ob das Rechte sind, also IP-Rechte. In so einem Kontext Überall kann ich jetzt hingehen und kann mir, wenn man so will, eine solche Notierung beschaffen no-transcript.
Speaker 1:Du sprichst jetzt ja von ganz, ganz vielen Möglichkeiten. Also, was mir jetzt so im Kopf mal direkt aufpoppt, dazu ist eigentlich, wo ja so viele Möglichkeiten sind, da sind ja ich sag mal, eure Kollegen Juristen ja nicht weit weg und sagen Regulierung, regulierung, regulierung. Gibt es da schon einiges, oder ist das auch noch ein sehr offenes Feld?
Speaker 2:geklärt, und es sind nur so Randfragen von Behörden, warum. Wir sprechen hier von einem sogenannten Security Token, und das ist ein schlichtes Wertpapier Wir haben vorher über KG-Anteile gesprochen das ich in den Markt bringe. Das wird nicht anders behandelt, und regulatorisch heißt das schlichtweg wenn ich es öffentlich anbiete, dann muss ich schauen, muss ich einen Prospekt dafür machen in Europa, oder muss ich eine Prospektausnahme in Anspruch nehmen können? Das ist regulatorisch seit vielen Jahren klar und kann auch in der Form einfach durchgeführt werden. Es ist ein Punkt, den wir ständig betreiben, wo wir ständig beraten, und auch dort gibt es Formen, wie man effektiv damit umgehen kann. Wenn man zum Beispiel multiple Angebote machen will, also wenn man sagt, ich habe hier verschiedene Solaranlagen, die ich tokenisieren möchte, dann muss ich nicht jedes Mal einen neuen Prospekt machen.
Speaker 2:Da kann man auch über Varianten gehen, bei denen man einen sogenannten Basis-Prospekt macht, bei dem man dann jeweils für das einzelne Projekt eine besondere Notifizierung macht. Da wird das Ganze sehr viel einfacher. Das ist der eine regulatorische Teil. Und der zweite regulatorische Teil ist wenn der Token mal in der Welt ist, was kann eigentlich dann damit korrekt gemacht werden? Darf ich den auf meiner Plattform einfach verwenden? Darf ich den verwahren für Kunden? Darf ich da als Makler dienen für so einen Kontext. Da muss man hinschauen, muss sehen, habe ich die entsprechende Genehmigung? Hat man in der Regel nicht, sondern man tut das, was man auch im sonstigen Leben macht. Man geht eben zu jemand, der diese entsprechende Genehmigungen hat, und arbeitet mit dem zusammen und wickelt das dann alles compliant ab. Mit langer Rede kurzer Sinn. Diese ganzen Asset-Organisierungen hier können mühelos durchgeführt werden. Das ist vergleichbar mit einem öffentlichen Angebot eines normalen Wertpapiers und bedarf also keiner besonderen regulatorischen Problematik in dem Zusammenhang.
Speaker 3:Wenn ich das richtig verstehe, dann ist die Tokenisierung eines Solarparks insbesondere für diejenigen von Interesse, die bereits heute über Fondskonstruktionen im rechtlichen Konstrukt einer GmbH und Co KG da draußen Investoren einsammeln, weil auch die müssen heute einen Prospekt schreiben. Das müssen sie beim Token auch. Sie haben auf der anderen Seite aber die Möglichkeit, erstens den Token weltweit zu handeln, was natürlich bei einem Prospekt, wenn ich KG-Anteile ausgebe, in Deutschland selbst ein relativ kleiner Kreis ist, der davon Kenntnis erhält. Mit Tokens kann ich das über die Grenze wie du vorhin gesagt hast, cross-border viel einfacher machen als mit einem normalen KG-Anteil, zumal ich ja auch diese Handelsplattformen im Zweifelsfalle habe, über die ich dann diesen Token handeln kann und einer viel größeren Community zum Kauf anbieten kann.
Speaker 3:Und zum Zweiten spare ich mir die Kosten für jeden Einzelnen, der sagt jawohl, ich kaufe so einen Token, ich beteilige mich mit daran, weil ich einfach nicht die KG-Anteile eintragen muss, ich muss nicht zum Notar hingehen. Dieses ganze Prozedere wird vereinfacht, etwas, wie ich nochmal betonen möchte, was bereits heute für Player am Markt von Interesse sein kann und in ihrem Prozess abläufen und auf ihrer Kostenseite erheblich günstiger läuft als eine Fondskonstruktion mittels einer GmbH und Co KG nicht mal entweder oder gehen, sondern in einer Phase jetzt, wo der Markt langsam beginnt zu verstehen, wie das geht.
Speaker 2:da kann ich auch durchaus beide Strukturen parallel anbieten. Das haben wir auch in verschiedenen Fällen schon gemacht. Und warum ist das jetzt nicht prohibitiv teuer? Weil die Tokenisierung wirklich ein sehr, sehr preisgünstiger Weg ist. Also die Technologie, die Token zu produzieren, kostet praktisch nichts, Und an sich ist der Aufwand dann immer, die rechtliche Struktur darum zu bauen. Aber die rechtliche Struktur habe ich ja sowieso schon gebaut, denn ich habe ja so ein passives Investmentstruktur dabei. Das heißt, faktisch bewegen wir uns gerade historisch gesehen in einer Phase, in der diese Instrumente, die so ein bisschen unhandlich sind, jetzt Schritt für Schritt überführt werden in handliche Token-Strukturen, bei denen aber noch nicht das Verständnis da ist des Marktes, wie das geht, und bei der eben zum einen oder anderen Punkt wir erst jetzt auch technologisch in der Lage sind, ganz einfach über das Smartphone meinen eigenen KG-Anteil dann in tokenisierter Form zu verwalten.
Speaker 1:Das finde ich ja mit tatsächlich eigentlich den spannendsten Part, dass ich ja super einfach mit den Tokens handeln kann. Und die von dir angesprochenen Utility-Token, sprich also ein Stromguthaben, jemanden zu verkaufen, ist ja auch für PPAs oder Anlagen, die mit PPAs teilweise arbeiten, ja auch eine super interessante Thematik. Wenn irgendwann mal der PPA ausläuft oder einfach Überkapazitäten da sind, dann kann ich ja relativ einfach sagen komm zack, token draus gemacht, den verkaufe ich und muss nicht erst über die Strombörse gehen.
Speaker 2:Genau. Also, man muss sich das letztlich so vorstellen man schafft darüber das Format, wie der Wert, der da drunter liegt, einfach einer Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden kann, sodass es eben also heute wird eben Chat-GPT, wenn ich das eingebe, und irgendjemand würde eingeben, ich suche nach Token in der und der Form, dann wird eben Chat-GPT oder DeepSeek, oder irgendeiner von den Gemini wird eben ausgeben und sagen ah, da und da ist das. Das heißt für denjenigen, der das sucht, der wird mein Angebot finden, und der kann dann mit mir eine Transaktion machen, etwas, was bis heute eigentlich völlig undenkbar ist in der bisherigen Konstellation, weil ich ja nur einen ganz schmalen Bereich habe, den ich informativ über eine solche Konstellation informieren kann. Wie soll das sonst gehen für heute in den klassischen Strukturen? Und da befinden wir uns eben in einem wirklich extremen Veränderungsprozess, in dem diese Assets wie auch andere Assets dann in ganz anderer Weise einer Öffentlichkeit und damit einem Markt, einer Finanzierungsmöglichkeit zugeführt werden.
Speaker 2:Dazu vielleicht nochmal ein Wort Wir reden immer über einen Verkauf, aber in vielen Konzeptionen muss ich es gar nicht verkaufen, wenn ich Geld brauche, sondern ich gebe es in ein sogenanntes Lending-Protokoll hinein, bei dem ich sage ich mache jetzt meinen Energietoken, den gebe ich da rein. Ich brauche mal 5.000 Euro oder je nachdem, wie viel es ist 50.000, 500.000, je nachdem, wie viel ich habe die gebe ich da rein Und dannhen für drei Monate für was weiß ich, 2%, 5%, 10%, was immer es ist. Und das heißt, ich habe die Möglichkeit, dass dies für mich eine Sicherheit sein kann, um mein eigenes Liquiditätsmanagement zu optimieren.
Speaker 1:Also ein ganz modernes man möge es mir verzeihen im Begriff, aber ein ganz modernes Pfandleihaus kann man damit betreiben auch.
Speaker 2:Ja, so ist es, und die Wahrheit ist ja, dass die Bank auch ein Pfandleihaus ist. Also, die Hypothekenbank ist ein Pfandleihaus, das heißt halt Hypothekenbank, aber in Wahrheit ist es eine Pfandleihe, sonst nichts. Und was wir hier damit tun, ist, können wir darauf an, wie der Begriff besetzt ist. Wenn man Hypothekenbank sagt, dann denkt man alle ganz seriös und Pfandlei, denkt alle hoppla, hoppla. Aber Hypothekenbank, wir machen das, wir machen Hypothekenbanken eben aus den eigenen Assets. Ich kann mal so einen Schritt weiter, wenn man mal dran denkt, wenn ich mein Haus habe, und ich möchte jetzt eine zweitrangige Hypothek haben, mein Gott, was für ein Theater In der Zukunft. Das ist noch ein bisschen hin.
Speaker 1:Da habe ich dann meinen Host tokenisiert, und wenn ich dann mal 10.000 Euro brauche, dann kriege ich die sofort, weil ich die einfach in so einem Kommentar, da brauche ich nicht zu einer Bank gehen, und habe dann nach vier Monaten vielleicht irgendwie eine zweitrangige Grundschuld eingetragen und kriege dann eine ganz andere Geschwindigkeit da rein. Ich kann ja theoretisch an einem Tag diesen Token verkaufen, der verkauft ihn auch weiter, der verkauft ihn auch weiter, der eine verleiht ihn, dann wird er weiterverkauft, und so weiter.
Speaker 2:Das kann ja zigfach an einem Tag passieren, ohne dass ich ja zum Notar rennen muss auch sehr viel effektiver letztlich, als es so eine Börsennotierung erlauben würde, denn wenn ich die Aktie an der Börse erhandle, dann muss ja auch dann immer noch ein Broker dazwischen sein und das machen. Also, wir sind da tatsächlich in einer viel kostengünstiger und viel schneller und viel effektiveren Struktur der Behandlung von Eigentumspositionen.
Speaker 1:Das eröffnet ganz neue Möglichkeiten no-transcript klassischen Projektfinanzierungen.
Speaker 2:Wenn ich hier Gelder einsammle, mich jeweils an eine bestimmte Kapitalmarkt-Teilnehmergruppe wende, wie zum Beispiel Venture-Fonds, pensionsfonds eben diejenigen, die wirklich große, dicke Portemonnaies haben und investieren bereit sind habe ich hier mit dem Token letztendlich die Möglichkeit, die gesamte Breite der Teilnehmer am Kapitalmarkt zu erreichen und diese gleichzeitig gleichberechtigt hier mit einzubinden, berühmten Internet of Things, weil ich eben das abhängig machen kann von den Daten, die eingespielt werden, über den, wenn man so will, minütlichen Erfolg dessen, was da passiert, und ich kann dann wiederum das kann dann wieder bestimmte Konditionen davon abhängig machen. Je nachdem, wie das aussieht, können sich die Konditionen verändern. Das heißt, ich habe da plötzlich Möglichkeiten einer, wenn man so will, finanzierung, auch Finanzierungssicherheit, wie sie in dem klassischen System so gar nicht abgebildet werden kann.
Speaker 1:Also, das ist zusammengefasst dann tatsächlich wirklich auf ein paar ganz wenige Worte.
Speaker 3:Das ist die Zukunft der Investition bei Assets, und vor allem nicht nur die Zukunft, was irgendwann in der Zukunft eben beginnen wird, sondern etwas, was bereits heute möglich ist und wir heute diese Zukunft bereits umsetzen können, wenn ich dich richtig verstanden habe, weil allein Infrastrukturen langsam im Aufbau da sind, keine Regulierungen uns von dieser Umsetzung heute bereits abhalten, sondern was die rechtliche Regulierung angeht. Du hast das angesprochen Wertpapiere, wertpapier, kapitalmarktrecht, alles diese Regularien sind bereits heute da, sodass man tatsächlich ohne großartige Vorbereitung, ohne Abwarten weiterer Entwicklung, mit ein bisschen unternehmerischem Mut eigentlich heute bereits dieses Neuland betreten kann und dieses Instrument für seine Projektfinanzierung nutzen kann.
Speaker 2:Absolut, und ich kann aus dem institutionellen Bereich, liquiditätsbereich eben nur anfügen, dass jetzt institutionelle Liquiditätsprovider interessiert sind, genau in den Markt einzusteigen. Also, nicht nur der kleine Mann, sondern auch das große institutionelle Geld möchte jetzt diese Technologie nutzen, um attraktive Finanzierungskonstellationen anbieten zu können.
Speaker 1:Das ist ein sehr schönes Schlusswort Und meine Einladung an unsere Hörerinnen und Hörer wenn ihr weiteres Interesse habt, kommt auf uns zu, sprecht uns an mit den Themen, mit weiteren Fragen. Es wird eine zweite Episode zu diesem Thema geben, weil das ist die Zukunft. da wird es hingehen. Lieber Wolfgang, ganz, ganz herzlichen Dank für deine Einblicke, die du uns gegeben hast.
Speaker 3:Auch von meiner Seite aus. das war eine spannende Informationsrunde. Ich glaube, wir haben nicht nur selbst bei mir persönlich, kann ich sagen manches Fragezeichen beseitigt, sondern auch bei unseren Hörern mindestens Interesse geweckt, mehr zu erfahren, auf jeden Fall.
Speaker 2:Herzlichen Dank. Danke Michael, danke Dirk für die Gelegenheit, hier dabei zu sein.
Speaker 3:Schönen Tag, danke, Danke tschüss ciao. Bleiben Sie stets auf dem Laufenden und abonnieren Sie Button Law. Werden Sie Teil unserer Community, die seit vielen Jahren Bestandteil der erneuerbaren Energien in Europa ist.
Speaker 1:Wattenloh finden Sie überall dort, wo es Postkarten gibt, halt, micha, ja, wo es Podcasts gibt, richtig. Wir freuen uns auf Sie. Bleiben Sie neugierig und engagiert. Michael Nöding und Dirk Voges.