
Pistolen im Kopf: DER Podcast über das Leben mit Angst, Depressionen und ADHS.
Wie fühlt es sich an, wenn der Morgen wie ein schwerer Fels auf dir lastet, wenn die Nacht dich trotz Müdigkeit nicht zu Ruhe kommen lässt oder wenn dein Kopf vor lauter Gedankenchaos keinen klaren Moment findet?
Genau darüber sprechen wir.
Wir, Stefanie und Roman, teilen Geschichten aus dem Alltag: von den Kämpfen mit schlaflosen Nächten, dem Gefühl der Überforderung bei jeder kleinen Aufgabe, getrieben von Scham oder Selbstzweifeln – und den Momenten, in denen man doch einen Funken Hoffnung sieht. Stefanie, Angehörige, Coach und angehende Psychologin, beleuchtet die Perspektive derjenigen, die oft hilflos zusehen. Roman, Betroffener, nimmt dich mit in seinen Alltag zwischen Depression, ADHS und der ständigen Suche nach Balance.
Dieser Podcast ist für alle, die verstehen wollen, wie es sich wirklich anfühlt, mit psychischen Herausforderungen zu leben – und für diejenigen, die wissen möchten, dass sie nicht allein sind.
Wichtiger Hinweis: Falls du dich momentan in einer schwierigen Phase befindest, denke bitte daran, gut auf dich zu achten, während du unseren Podcast hörst. Es kann hilfreich sein, ihn gemeinsam mit einer vertrauten Person anzuhören.
Trigger-Warnung: Wir sprechen offen über psychische Belastungen wie Depressionen, Angstzustände, ADHS und alles, was damit einhergehen kann. Bitte achte auf dich und höre nur weiter, wenn du dich stabil fühlst.
Hinweis zur Audioqualität:
Wir wissen, dass der Ton in dieser Folge noch nicht perfekt ist – wir arbeiten daran! Aber das, was wirklich zählt, sind die Inhalte: echte Geschichten, ehrliche Einblicke und offene Gespräche über mentale Gesundheit.
Pistolen im Kopf: DER Podcast über das Leben mit Angst, Depressionen und ADHS.
Scham, Angst & echte Unterstützung – Warum es so schwer ist, über psychische Gesundheit zu sprechen
Folge 2: Scham, Angst & echte Unterstützung – Warum es so schwer ist, über psychische Gesundheit zu sprechen
Willkommen zur zweiten Folge von Pistolen im Kopf!
Warum ist es so schwer, über Angst, Depressionen und ADHS zu sprechen? Welche Rolle spielen Scham und Angstdabei? Und wie können Angehörige unterstützen, ohne Druck auszuüben?
In dieser Folge reflektieren wir das Feedback zur ersten Episode, sprechen über das Stimmungsbarometer als Werkzeug zur Selbstwahrnehmung und diskutieren, wie wichtig persönliche Kontakte in dunklen Zeiten sind.
🗣 Themen dieser Folge:
💬 Warum es so schwer ist, über psychische Belastungen zu sprechen
💡 Wie das Stimmungsbarometer helfen kann, sich selbst besser wahrzunehmen
😞 Scham & Angst – Die unsichtbaren Hürden im Umgang mit mentaler Gesundheit
🫂 Wie Angehörige unterstützen können, ohne Druck aufzubauen
🎶 Musik als Spiegel der Emotionen – Fluch oder Segen?
👥 Warum echte Freundschaften manchmal zerbrechen – und warum das okay ist
🎧 Hör jetzt rein:
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Trigger-Warnung: In dieser Folge sprechen wir offen über psychische Belastungen wie Angst, Depressionen und ADHS sowie alles, was damit verbunden sein kann. Bitte höre nur weiter, wenn du dich stabil fühlst.
📌 Wichtige Erkenntnisse aus dieser Folge:
💡 Psychische Gesundheit braucht Offenheit – doch Scham hält viele zurück.
💡 Das Stimmungsbarometer kann helfen, eigene Gefühle bewusster wahrzunehmen.
💡 Druck hilft nicht – Angehörige sollten eher Zuhören statt Lösungen anbieten.
💡 Persönliche Treffen sind oft wertvoller als digitale Nachrichten.
💡 Musik kann Emotionen verstärken, aber auch ein Heilungsweg sein.
💡 Freundschaften verändern sich durch mentale Herausforderungen – und das ist okay.
🕒 Kapitel & Timecodes:
⏱ 00:00 – Rückblick: Feedback zur ersten Episode
⏱ 07:42 – Das Stimmungsbarometer: Ein Tool zur Selbstreflexion
⏱ 15:18 – Warum es so schwer ist, über psychische Belastungen zu sprechen
⏱ 22:30 – Scham & Angst: Die unsichtbaren Hürden
⏱ 30:45 – Wie Angehörige helfen können – ohne Druck auszuüben
⏱ 38:12 – Persönliche Kontakte in dunklen Zeiten: Warum Nähe zählt
⏱ 46:05 – Der Einfluss von Musik auf Emotionen & Verarbeitung
⏱ 55:33 – Wenn Freundschaften sich verändern – und warum das dazugehört
⏱ 60:00 – Fazit & ein Ausblick auf kommende Themen
💬 Starke Zitate aus der Folge:
🎙 "Wir sprechen ganz ehrlich und ungefiltert."
🎙 "Achte bitte gut auf dich."
🎙 "Die Scham ist das Hauptthema."
🎙 "Druck führt zu einer Verstärkung des Problems."
🎙 "Ich stehe immer noch am Anfang der Erkenntnisse."
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Stefanie (00:00.0)
Wir sagen zum zweiten Mal herzlich willkommen bei Pistolen im Kopf, der Podcast über das Leben mit Angst, Depressionen und ADHS. Wir sprechen ganz ehrlich und ungefiltert über das, was oft unsichtbar bleibt, die Kämpfe, die Überforderung, aber auch die kleinen Schritte in Richtung Hoffnung. Ich bin Stefanie, angehörige Coach und angehende Psychologin und gemeinsam mit Roman, der selbst auch betroffener ist, nehmen wir euch mit in diese Höhen und Tiefen des Alltags mit psychischen Herausforderungen.
Stefanie (00:32.722)
Wichtiger Hinweis, falls du selbst gerade in einer schwierigen Phase bist und dich dort befindest, achte wirklich gut auf dich, während du unseren Podcast hörst und vielleicht möchtest du gemeinsam mit einer vertrauten Person einfach hören, dass jemand dabei ist. Denn Triggerwarnung, wir sprechen offen über psychische Belastung, nicht nur, aber dennoch gehen wir manchmal tiefer rein in Depression, Angstzustände und ADHS und alles, was damit verbunden sein kann. Also achte bitte gut auf dich und höre nur weiter, wenn du dich stabil genug.
Stefanie (01:02.366)
Ich habe gesagt zweite Runde, unsere zweite Episode. Wir haben uns in der letzten Woche vorgestellt. Wir haben uns eher mit dem Podcast vorgestellt. Wir haben noch nicht erklärt, warum er so heißt. Das werden wir heute auf jeden Fall aufgreifen und sind schon gut eine dreiviertel Stunde tief eingetaucht in Themen und wollen heute aufgreifen. Denn du hast ja so schön gesagt, lieber Roman, wir werden uns comitten, wir wollen uns comitten.
Stefanie (01:30.666)
dass wir uns wöchentlich sehen. Das war tatsächlich eines der ersten Sachen, dass Leute gesagt haben, herausfordernd, ihr macht das jede Woche. Respekt dafür. Aber wir werden ja gleich einsteigen, auch in Feedbacks und was uns so einfach begegnet ist in der letzten Woche. als allererstes herzlich willkommen, Roman. Ich freue mich sehr, dass wir uns hier wiedergefunden haben zu unserer zweiten Episode, zur zweiten Folge. Ich übergebe dir erst mal das Wort. Was magst du mitgeben? Wie möchtest du einsteigen für dich?
Roman (02:00.852)
Vielen Dank liebe Steffi, hallo hallo hallo auch von meiner Seite an euch da draußen, an die Zuhörer, an dich liebe Steffi, es ist schön dich zu sehen. Ich freue mich, dass wir uns der zweiten Runde wieder hier getroffen haben, eine Woche später. Wir als Podcast-Beginner und Starter
Roman (02:20.684)
haben uns auf die Fahne geschrieben. Ja, das ist richtig. Wir werden uns jede Woche einmal hier treffen, über die genannten Themen zu sprechen und vor allem das, was den Alltag aus meiner Sicht eines Betroffenen damit ausmacht. Erstmal die Frage an dich. Hattest du eine gute Woche? Ja?
Stefanie (02:43.182)
Ja, ich hatte
Stefanie (02:44.773)
eine gute Woche, wie du siehst. Man sieht es im Hintergrund. Du kennst ja sonst meine Wohnung. Bin ich noch auf Mallorca. Ich bin hier noch ein paar Tage. Das Meer, die Sonne, Freunde sind natürlich Themen und Dinge, die mir helfen, auch manchmal in schwierigeren Situationen, in der ich mich ja auch gerade ein bisschen befinde, dass es mir gut geht, dass ich gut bei mir ankomme. Ich habe viel Yoga gemacht.
Roman (02:46.52)
Ja.
Roman (02:52.764)
Genial!
Roman (03:05.56)
Ja.
Stefanie (03:11.576)
Ich spannende Leute getroffen, auch gerade auf dem Weg mit sich selbst, zu beschäftigen, zu heilen, aber auch einfach nur Freude zu haben. Ich habe Kinder mich. Das hilft mir auch ganz gut. Also letztlich ein Portrait der Dinge, die mir gut helfen, dass es mir gut geht. Und Sonne hat mir schon gut.
Roman (03:14.04)
und
Roman (03:17.976)
Ja, ich nicht.
Roman (03:26.008)
Hast du denn Feedback
Roman (03:29.171)
bekommen zu unserem ersten Treffen? Gibt es Menschen, die dich entweder digital angeschrieben haben oder dich sogar analog auf Mallorca, auf unser erstes Podcastgespräch angesprochen haben?
Stefanie (03:42.918)
Ich habe über verschiedene Medien eine Rückmeldung gekriegt. Ich habe da ganz viel Daumen hoch. Ich habe Menschen, die gesagt haben, Respekt der Thematik, aber auch, dass sie gesagt haben, super tolle Kombination, Betroffener, Angehöriger und all das einfließen zu lassen. Und was eine wichtige Rückmeldung war, dass genau die Thematik, die dir ja auch so wichtig war,
Stefanie (04:10.76)
über all das zu sprechen, einfach im Alltag passiert und nicht nur darüber zu sprechen, wie habe ich es geschafft, Schacker, ich motiviere dich, dass du es auch schaffst, sondern zu sagen, wir du unterstützen mit diesem Podcast auch in den Phasen, nicht so gut sind, weil du einfach, weil wir ehrlich drüber sprechen. Also es war ein ganz toller Rhythmus, ich habe mich riesig gefreut. Auch Menschen, die uns beide kennen, die sich einfach freuen, uns zu folgen, Woche für Woche.
Roman (04:35.101)
Ja genau,
Roman (04:35.782)
ja das geht mir auch so. Ähm, also ähnlich wie du beschreibst, sind die Rückmeldungen, die ich bekommen habe, ist äh...
Roman (04:43.204)
gerade auch von den Leuten, die man nicht alltäglich hier vor der Haustür in Berlin oder in seinem, in seiner Hut, in seinem Fädel, wie der Kölner sagt, trifft, die aber trotzdem die Chance haben, einen Teil unseres Alltags mit zu begleiten. Dazu kommen natürlich, von denen ich noch nicht gehört habe, aber alle neun Zuhörer, Zuhörerinnen, darüber freue ich mich natürlich auch und davon wird es einige geben. Mich würde noch interessieren, hast du auch Konstruktionen
Roman (05:13.018)
struktive Kritik bekommen, in Form von Verbesserungsvorschläge schon. Wie war das mit der Technik? Ja, wir sind ja wie gesagt beide nicht nicht podcast genug erfahren. Ton, Licht, Qualität, Rückkopplung. Also ich hatte das Gefühl, dass wir beim ersten Gespräch so ein bisschen technisch auch noch uns herantasten können an die Perfektion, sage ich mal.
Roman (05:39.356)
Also so wäre mein persönlicher Anspruch, wenn du nichts von außen gehört hast, du wirst es gleich sagen, dass wir uns da auch noch verbessern können, oder?
Stefanie (05:48.718)
Ich habe tatsächlich sehr wohlwollendes Feedback. Ich habe es auch ein Stück weit einfordern wollen und habe es angesprochen. wäre wirklich gerade der Ton, das war noch nicht optimal eingestellt, aber wenn wir Woche für Woche Zeit haben, haben wir ganz viel Raum uns nach oben zu bewegen. Aber es gab jetzt kein Feedback, wo irgendjemand gesagt hat, was wir jetzt könnten besser machen. Aber da ist natürlich der Ruf nach draußen, oder?
Roman (06:09.218)
Ja.
Roman (06:18.565)
Ja, Total. Also da sind wir mehr als offen und dankbar, wenn ihr uns...
Roman (06:24.322)
Im Laufe der nächsten Tage und sowohl über alles Social Media Kanäle oder YouTube, was auch immer es für Möglichkeiten gibt, uns zu sehen, uns Feedback gibt, was Ton und Bildqualität ausmacht, ob ihr uns gut verstehen könnt, ganz banal gefragt, nicht nur inhaltlich folgen könnt, sondern auch akustisch, das wäre mir sehr wichtig, wenn wir da irgendwie ein Feedback kriegen könnten. Ja, ansonsten kurz
Roman (06:54.072)
zu beginnen, weil wir beim letzten Mal auch im Gespräch über das Stimmungsbarometer sprachen, würde ich dich als erstes fragen, Mags, du auf einer Skala von 1 bis 10 kurz sagen, wo du dich jetzt, heute und hier einschätzt?
Stefanie (07:08.75)
Ja, bin glaube ich bei einer guten Acht. Ich war bei sieben und acht denke ich beim letzten Mal und würde sagen, ich habe aufgrund, dass ich im Meer baden war, trotz auch der kälteren Temperaturen hier und viele andere Dinge, nein auch innere Arbeit, ein bisschen Abstand zu Themen, doch mich auf einer guten Acht befinde.
Roman (07:12.349)
was?
Roman (07:30.264)
Das ist toll.
Stefanie (07:30.73)
Gib es an dich. Hast du noch mal
Stefanie (07:32.501)
auch Revue passieren lassen? Du ja gesagt 4,5. Dann hattest du kurz selbst überlegt, wo bin ich wirklich 4,5? Wie ist es jetzt und wie ist es rückblickend? Also es ist ja manchmal auch noch mal, wenn man sich da raus bewegt, auch noch mal rückblickend eine andere Tendenz. Also wie ist es bei dir und wie war es auch gerade nach dem Podcast?
Roman (07:49.049)
Roman (07:53.473)
Also aktuell würde ich tatsächlich eine 4-5 genau wie letzte Woche einstufen bei mir, was allerdings bedeutet, dass es in dieser Woche eine tatsächliche 4-5 ist. Im letzten Gespräch habe ich das ja noch am Ende revidiert und mich weiter nach unten gestuft.
Roman (08:15.384)
weil die Selbstwahrnehmung, gerade so auch im Gespräch mit anderen Personen, auch diese Scham und das schlechte Gewissen, was oft mit einher schwingt, nicht zu tief zu treiben, mich dazu bringt, es vielleicht etwas höher anzusetzen, als es eigentlich ist.
Roman (08:39.708)
In dieser Woche ist es eine 4-5, das mag für den ein oder anderen wenig klingen. Für mich ist es nicht wenig. Ich fühle mich in der Mitte meiner Kraft. Kann man das so sagen? Ja, ich glaube schon in der Mitte meiner Kraft. Die Woche ist gestartet, die Sonne scheint. Ich bin in Berlin nach wie vor. Ich habe ein gutes Wochenende gehabt.
Roman (09:06.336)
die Möglichkeit, die Stadt kurzweilig zu verlassen und in der Natur zu sein. Das war sehr schön. Es gibt hoffnungsvolle Zukunftsmomente, an die ich mich festhalte, also festhalte im Sinne von Klammern.
Roman (09:27.568)
Perspektiven an die ich gerne denke, die auf mich warten. Das ist nicht immer der Fall und deswegen würde ich sagen, vier bis fünf ist realistisch eingeschätzt. Ich hoffe, dass ich nach unserem Gespräch heute es auf mindestens eine Ziffer nach oben setze. Das war nämlich letzte Woche auch so, dass es tatsächlich immer der Fall ist, wenn ich die Chance habe, über meine
Stefanie (09:49.102)
Okay.
Roman (09:57.657)
meine Themen zu sprechen, am Ende doch ein Mehrwert ist. Und das ist wichtig, wichtig, wichtig für mich jeden Tag, wichtig, diese Erkenntnis. Je mehr in meinem Kopf passiert, und da knüpfe ich gleich an unseren Podcast-Namen an, und je weniger ich nach außen tragen kann oder mich öffne, umso komplizierter wird der Alltag.
Roman (10:25.636)
Ich möchte trotzdem zu dem Stimmungsbarometer noch eins sagen als Replik zur letzten Woche. Ich hatte nämlich da eine Rückmeldung, Grüße gehen raus, dass es für ein Stimmungsbarometer
Stefanie (10:29.646)
Vielen Dank.
Roman (10:43.208)
bei den Betroffenen, wenn er das äußert, wie ich heute, den Betroffenen mit Depression, ADS und Angststörung auch tatsächlich zu einer Verschlechterung des aktuellen Zustandes führen kann. Immer kann, nicht muss. Weil eine Selbsteinschätzung letztendlich auch dazu führt, dass noch mehr innerer Zweifel an der eigentlichen
Stefanie (10:57.134)
Mh.
Roman (11:11.976)
gesellschaftlichen Akzeptanz, der persönlichen Akzeptanz und des Voranschreitens im Leben führen kann. Also ich würde es nicht nur als ein Hilfsmittel beschreiben, was
Roman (11:25.564)
für den Betroffenen, die Betroffene vorteilhaft sein kann. Aber, und darüber haben wir letzte Woche auch gesprochen, das finde ich extrem wichtig, da nochmal zu erwähnen, dass in einer Konstellation mit jemand anderem, mit Familie, mit Freunden, mit Partner, Partnerin es sehr hilfreich ist, dem anderen, nämlich dem Außen, dir, der betroffenen Person die Chance zu geben, auch ohne viele Worte, den Zustand
Roman (11:55.109)
zu beschreiben. das mit einer Ziffer. Das ist auf jeden Fall ein ganz wichtiges Tool, das man anwenden kann. Es kann allerdings auch den Betroffenen ein wenig zurückwerfen.
Stefanie (12:09.418)
Okay, wahrscheinlich ähnlich wie das, was du vorhin gesagt hast. Aus Scham vielleicht sogar höher anzusetzen, dann zu realisieren, ich stehe ja gar nicht so hoch, warum ist es so? Und dann natürlich der Strudel nach unten geht. Deswegen vielen Dank für den Hinweis, ganz, ganz wichtig. Und genau deswegen machen wir auch diesen Podcast, diese Infos auszugeben und uns mit den Themen ja auch zu beschäftigen. Wir sind natürlich hier, über den Alltag sprechen, aber dennoch...
Roman (12:16.696)
Total.
Roman (12:25.592)
Ja.
Roman (12:30.456)
Ja total.
Stefanie (12:33.658)
auch Mehrwert bieten oder immer wieder Tipps, Hinweise, die nicht das sein sollen, dass es für jeden das gleiche ist, dass es hilft, sondern dass wir Dinge einfach ausprobieren letzten Endes. Aber wir sind gerade nach dem, was du gesagt hast, ganz viele Fragen im Kopf. Ich versuche mal eine, die ich...
Roman (12:44.321)
Auf jeden Fall.
Roman (12:47.8)
Ja, das glaube ich dir, das glaube ich dir, bevor du
Roman (12:50.042)
aber all deine Fragen äußerst liebst, Steffi. Gibt es schon noch zu sagen, dass ich natürlich aus meiner Perspektive keinen wissenschaftlichen Podcast mache und keine wissenschaftlichen und fundierten Voralltipps herausgebe, sondern aus meiner persönlichen Erfahrung heraus die
Roman (13:15.972)
die Thematik Depression, ADRS und Angststörungen beschreibe. Wie es mir damit geht, wie mein Alltag aussieht, was mir hilft, was mich herunterzieht, was meine Vergangenheit, meine Gegenwart und meine Zukunft beeinflusst. Das ist sehr persönlich, das weiß ich, aber das ist auch gut so. Und ich möchte die Position nicht einnehmen, dass ...
Roman (13:41.321)
alle gleich zu benennen, sondern jeder zieht sich heraus, was ihm daran gefällt und vielleicht stimmt das eine oder andere für die eine Person halt nicht, dann ist das okay. Du natürlich bist auf deinem Weg ja auch als angehende Psychologin und hast da natürlich noch viel viel mehr Hintergrundwissen, was du einbringen kannst, was ich super finde, auch für mich als Mehrwert. So jetzt schließe ich ab. Danke.
Stefanie (13:46.382)
Ja.
Stefanie (14:05.134)
Stefanie (14:06.274)
Ja, wir lassen das ganz einfach mit einfließen, ohne dogmatisch zu sein, ohne einen Anspruch zu haben, dass das immer wirkt oder dass das ein Erheilmittel ist, weil es das einfach und das wäre für mich das Wichtigste, unabhängig von Erkrankungen, dass nichts für jeden gleich gilt. Wir sind so unterschiedliche Wesen, wir haben unterschiedliche Erfahrungen. Es ist bei jedem unterschiedlich, aber
Stefanie (14:30.262)
verschiedene Dinge auszuprobieren, die wir jetzt hier auch ein Podcast nennen, kann einfach helfen und vielleicht ist es eine neue Perspektive, die sich eröffnet. Eine Frage, und die passt tatsächlich dazu, was ich ganz spannend finde, Roman, du sagst, der in der ersten Folge und jetzt auch nochmal wiederholt, dass dir das jetzt hilft, dass du drüber sprichst, dass das manchmal mehr hilft, als Podcast hören, Sport machen, drüber zu sprechen. Jetzt kennen wir uns aber schon eine Weile und wird jetzt ein bisschen persönlicher. Was ist der Unterschied?
Roman (14:39.096)
Zeit.
Stefanie (14:59.654)
Zu dem, dass wir jetzt vielleicht hier sitzen, all die Themen sprichst in einem Podcast, in einem anderen Setting, als in Situationen, wenn wir privat aufeinandertreffen, nicht die Frage, wie geht es dir, und es dir vielleicht in diesen Momenten sehr schwer fällt, darüber zu sprechen. Auch mit dem Wissen und mit dem Gefühl, dass es dir ganz oft oder öfter geholfen hat, dass es Momente gibt, die auch ja nicht so selten sind, wo merkst, ich möchte nicht, ich kann nicht, es geht nicht.
Stefanie (15:27.274)
Das nochmal zu verstehen, die Momente, wenn es nicht geht und warum es nicht geht, ob es das Setting ist, die Situation, der Druck, kannst du das greifen? Und wenn ja, was ist es? Also magst du uns mal mitnehmen auf diese Reise?
Roman (15:41.913)
Ja, gute Frage. Gefällt mir. Der erste Gedanke, während du die Frage stelltest, natürlich der, dass ich mich an viele Situationen erinnere in der Vergangenheit, in der es eben nicht möglich ist, über die Themen zu sprechen. Über die, mit denen ich mich gerade täglich auseinandersetze. Mit meiner Traurigkeit, mit meiner...
Roman (16:07.832)
und die hatten wir häufig und die gibt es auch nach wie vor, unabhängig jetzt von dir und mir. weiß, dass es in zweier Situationen sehr schwer ist, das Gespräch zu öffnen. Allerdings fällt mir dazu auch ein und das ist meiner Sicht ein wichtiger Punkt, dass ich als Roman natürlich auch in ganz vielen unterschiedlichen Funktionen und Rollen mich bewege.
Roman (16:37.368)
Diese Position oder die Funktion, ich hier einnehme als Podcaster, ich meine wir führen ein Gespräch, du und ich, Steffi. Ich weiß aber auch, dass es kein zweier Gespräch bleiben wird oder wir viele, viele Zuhörer haben. Menschen, die uns herum sitzen und
Roman (16:59.128)
lauschen und eventuell uns kritisieren dafür, wir sagen, uns motivieren, davon partizipieren und da ist meine Funktion eine andere. Ich sehe mich zwar auf der einen Seite als Redner, der aus seiner Perspektive, aus seinem Leben berichtet, aber diese helfende Funktion, die ich damit einnehme.
Roman (17:25.432)
die Funktion eines Betroffenen, der seiner Motivation nachgeht, andere zu unterstützen. Daran teilhaben zu lassen, dass sie nicht alleine sind. Und dass auch Typen wie ich, wie Roman, unter einer psychischen Erkrankung leiden, bringt mich dazu die Funktion, die Rolle, die ich hier ausübe.
Roman (17:53.011)
mich verbal einfach ganz klar ausdrücken zu können. Dann gibt es die andere Ebene, wenn wir zu zweit sind, du und ich beispielsweise, wo eben meine Funktion als Roman eine ganz andere ist, dann ist es eine sehr tiefe freundschaftliche Ebene, in der wir uns begegnen, wo es mir schwer fällt, ob ich nur auf mich zurückgeworfen bin.
Roman (18:18.92)
mein Innerstes nach außen zu führen. Was dazu führt, dass all das, was ich tue, nur für mich wäre in diesem Moment mit dir zusammen. es wäre... Ich glaube, die größte Herausforderung für Depressionserkrankte wie mich ist es häufig, das Licht, das eigene Innere, Licht zu sehen.
Roman (18:48.382)
und nicht die Dunkelheit abzulegen, die mein Leben eigentlich erfüllt. Und etwas Positives für mich zu tun in einem Zweiergespräch, mit dir beispielsweise, mit anderen Menschen, wäre ja diese Situation, dass ich die Dunkelheit kurzweilig ablege, etwas Positives für mich tue und über meine Probleme spreche. Das tue ich aber nicht, weil ich die Dunkelheit und die Schwere so viele Jahre, in meinem Fall,
Roman (19:18.328)
gewohnt bin. Das ist mein Milieu, in dem ich mich auskenne und ich möchte diese Destruktivität gerne ablegen. Kann ich aber nicht, weil es ein gewohntes Territorium ist. Also die unterschiedlichen Rollen, die wir ausfüllen als Menschen, jeder von uns, Vater, Mutter, Kind, Freund.
Roman (19:40.665)
Angestellter, Selbstständiger, Berufstätiger, welcher auch immer. Ich glaube, das bringt mich dazu, jetzt hier eine ganz andere Funktion auszufüllen. Als sitze ich mit dir, sagen wir mal, in einem Café irgendwo in Berlin und du weißt, es geht mir schlecht. Und ich kann es aber nicht umsetzen.
Roman (20:06.945)
die Qualität eines Gesprächs zu nutzen, damit es mir besser geht.
Roman (20:13.304)
Verständlich?
Stefanie (20:14.574)
Ja und ich würde es glaube ich ganz gerne also noch mit einer Frage aufgreifen und mit einer Zusammenfassung. Ich habe die Frage gestellt, weil es natürlich eine Thematik ist für viele Angehörige, glaube ich, also so ging es mir einfach, helfen zu wollen, zuzuhören, dieses, lass uns darüber reden, was für viele so wichtig ist und du ja auch gesagt hast, wenn du drüber sprichst wie jetzt, hilft es dir zum Beispiel auch, aber es ist
Stefanie (20:41.426)
häufig am Anfang so ein Unverständnis, aber sprich doch mit mir, ich bin doch da. ist einfordern, eines Gesprächs zu hoffen, dass man als Angehöriger, Freund, Partner, Partnerin, wie auch immer, helfen kann, was verändern kann. Und das einfach auch noch mal klarzustellen, dass du jetzt hier in einem anderen Kontext bist, aber wir das ja nutzen können, mal vielleicht für
Stefanie (21:04.406)
Menschen zu sprechen, denen das Sprechen in diesen Momenten einfach schwerfällt, aus verschiedenen Gründen. Ich ich erinnere mich, dass du auch zwischendurch gesagt hast, dass sie auch nicht zur Last fallen, wenn du darüber sprichst, ich komme an, ich bin fröhlich, mir geht es gut, diese Situation und dann treffe ich auf dich aus einer Situation heraus, die ich will dir was Schönes erzählen und wir gar nicht ins Gespräch kommen, weil es ja auch für dich belastend war, ist...
Stefanie (21:32.91)
Du kommst aus deiner Situation, aus dieser tiefen Phase, aus dieser Krankheitsphase gerade nicht raus, willst aber auch nicht belastend sein zum Beispiel für andere oder fühlst dich überhaupt nicht in dieser Kraft darüber zu sprechen. Es gibt ja so viele Aspekte. Würdest du so zwei, drei, vier, fünf Punkte aufzählen können, was es sein kann in diesem Moment einfach vielleicht als Verständnis oder als Raumöffner für diejenigen, die als Angehörige, als Nebenstehende, als begleitende Person
Stefanie (22:01.334)
vielleicht da sind, was das im Moment einfach nicht kann oder warum du es vielleicht nicht kannst und das sich vielleicht auch für andere Betroffene richtig anhört zu sagen, ja aber genau das ist es, deswegen kann ich manchmal darüber nicht sprechen. Gibt es so drei, vier, fünf Punkte, wo du sagst, das könnte das sein, einfach für ein Verständnis, für einen Zugang für diejenigen, die von außen manchmal wirklich einfach hilflos zuschauen müssen.
Roman (22:26.104)
Ja, also 3, 4, 5 Punkte ist nicht so wenig. Vielleicht sind es auch nur zwei, aber ich verstehe deine Frage und es ist total wichtig, darauf Bezug zu nehmen auf die Situation, wo eben eine schwere und tiefe Sprachlosigkeit eintritt. Und vielleicht kommt es ja auch dazu, dass wir in den nächsten Wochen, hier so eine Intimität erreichen, in dem
Stefanie (22:30.19)
Mhm. Ja.
Roman (22:55.256)
Zweiergespräch, dass auch diese Sprachlosigkeit meinerseits mal eintritt. Ich weiß es nicht. Wir haben ja über die Rollen gerade gesprochen oder ich habe davon geredet. Also, dass eine Sprachlosigkeit vorhanden ist bei der Situation einer schweren depressiven Phase, ist die größte Belastung meinerseits die Scham.
Roman (23:24.528)
Also Scham ist der Hauptgrund, warum ich mich nicht verbal öffnen mag. Warum auch Menschen, die mir nahe sind, die mich lieben, die mir nur das Beste wünschen, der Situation völlig hilflos vor der Tür stehen im wahrsten Sinne des Wortes und ich nicht in der Lage bin zu sprechen.
Roman (23:52.979)
die Scham diese Menschen zu verletzen, sie in Angst zu versetzen, Traurigkeit, also meine Traurigkeit, abzugeben quasi in diese Richtung, damit es mir besser geht und ich womöglich dem anderen damit schade, indem ich meine Schwere der Situation
Roman (24:19.736)
weitergebe, auch wenn der Gegenüber die Gegenüber das durchaus aushalten kann und die Durchlässigkeit auch hätte das nicht aufzunehmen. ist mir in der Theorie alles völlig klar. Aber ich niemandem zur Last fallen in diesem Moment. Das führt er auch in der Vergangenheit dazu.
Roman (24:44.764)
im weitesten Sinne auch in der Gegenwart, dass Rückzug oft ein Thema ist. Rückzug im Sinne von er ist nicht erreichbar, er nimmt nicht am Leben teil, er geht seinen Verpflichtungen absolut nur im Minimum nach, all die Verpflegungsdinge, zu tun sind, aber der soziale Kontakt bricht kurzweilig ab. Ich kann nicht vor die Tür gehen.
Roman (25:14.392)
kann kein Telefonat aufgreifen und das führt natürlich zur Verzweiflung für Außenstehende und zu großer Sorge, das ist mir völlig klar. Die Scham ist das Hauptthema. Ein zweites ist Angst. Angst vor Ablehnung. Angst davor ein Unverständnis.
Roman (25:41.041)
für die Situation entgegengebracht zu bekommen, was tatsächlich in der Realität noch nie eingetreten ist. Also dass ich mich im Zweifel öffne und sage, hey, ich kann mich nicht melden und es macht mir große Angst, dass du mich ablehnst, da gab es noch nie die Reaktion von, ja, du hast vollkommen recht, du bist ein Idiot, ich lehne dich hiermit komplett ab, weil du so bist wie du bist. Das gibt es nicht, das passiert nicht.
Roman (26:07.39)
Ich will gar nicht noch mehr Punkte aufzählen, sondern ich finde es viel wichtiger zu sagen, was Angehörige, Getroffene tun können. Ja, ja, vielleicht gehe ich zu viele Umwege, es tut mir leid, es gehört aber dazu.
Stefanie (26:17.45)
Das wäre meine Frage gewesen, was ja aus meiner Sicht… Ich fand das
Stefanie (26:25.983)
ganz spannend und ich glaube es ist ganz wichtig, einfach gefühlsmäßig da einfach mitzukommen für diesen Moment. Diese Momente und Angehörige kennen diese, dass der Betroffene der Depression krank ist und wahrscheinlich heute sehr stark bei der Depression, werden uns auch nochmal mit den anderen Themen beschäftigen.
Stefanie (26:44.878)
Zugang dazu zu bekommen. ist einfach noch mal leichter und ich kann mich immer daran erinnern an die Situation. sag das, na aber du kannst das nicht, du wirst es nicht fühlen, weil du nicht diese Krankheit hast, weil du da nicht drin steckst und es manchmal einfach vielleicht einen Raum jetzt öffnet mit den Dingen, die in dir sind, wenn es gerade in diesen Phasen tief drin steckt. Und ich glaube es ist auch wichtig für das Gegenüber vielleicht
Stefanie (27:15.694)
einen ganz minimalen Zugang vielleicht schon zu bekommen und jetzt natürlich und super, dass du es gleich aufgegriffen hast. Was kann gemacht werden? Weil es ist ja häufig so, es ist frustrierend, es ist die Hände gebunden. Ich weiß, ich bin hier und da mit Sicherheit in einige Fettnäpfchen reingetreten, Dinge gesagt, gemacht, die nicht hilfreich waren, aber natürlich aus einer Unwissenheit, einer Situation, der mir die Hände gebunden sind. Und von daher, was kannst du dir vorstellen, was
Stefanie (27:45.866)
hilft, was würde dir helfen? Wir können natürlich primär nur von dir sprechen und ich finde das ganz wichtig und ich finde diese Thematik unglaublich wichtig. glaube, da könnten wir zehn Podcast-Folgen draus machen. Letztlich werden wir es wahrscheinlich auch immer wieder aufgreifen. Vielleicht wird es Momente geben, wo wir uns eine Woche gar nicht hören und ich gar nicht weiß, sehen wir uns, sehen wir uns nicht, weil es vielleicht gerade so drin ist, wie auch immer. gesagt, vielleicht wird es die Momente geben, wo du vielleicht dich gerade nicht öffnest. Also wir werden es immer wieder aufgreifen, aber heute schon mal die ersten
Stefanie (28:12.622)
das erste Mal dieses Thema einfach schon aufzumachen. Also was glaubst du ist hilfreich, was würde dir helfen und was vielleicht wirklich auch Dinge, die kontraproduktiv sind.
Roman (28:24.376)
Ja, das ist sehr komplex und das ist auch nicht immer gleich, also in den unterschiedlichen Phasen.
Roman (28:36.472)
Das wichtigste ist natürlich für mich, dass von außen kein Druck ausgeübt wird. Druck, der sich auf sozial-moralischer Ebene ausdrücken kann. So, bitte melde dich, ich habe Angst dich, es geht mir schlecht, wenn du dich nicht meldest. Das könnten zum Beispiel Sätze sein,
Roman (29:04.84)
die noch zu einer Verstärkung des Problems führen. Dass ich quasi genau das, was ich eben beschrieben habe, verantwortlich bin für das Problem meines Gegenüber. Und die Scham und die Verzweiflung größer wird. Und die Angst vor allem nicht zu öffnen, weil ich ja die Ursache des Problems Also nicht nur das...
Roman (29:31.129)
des Problems meiner selbst, sondern auch noch für meine Familie, meine Freunde, meine Partner und so weiter. Also da würde ich bei all der Kraft, die es bedarf für Angehörige, bestehen, diese moralische Instanz herauszunehmen. Auch wenn sie
Roman (29:52.845)
sich vielleicht fest setzt und vorhanden ist, was ja auch durchaus eine Berechtigung hat, eine Sorge den Partner, Freund, was auch immer. Aber es auszusprechen in die Richtung ist fatal. Da müsste sich der Angehörige, der Betroffene von außen anderweitig Unterstützung suchen, in wiederum seinem Umfeld. Weißt du?
Stefanie (30:19.496)
wo es ja Hilfegruppen gibt. da auch wirklich schon mal der Hinweis auch für Angehörige, das Gruppen, wo man sich zusammensetzen kann, wo man seine eigenen Sorgen loswerden kann, wo Dinge besprechen kann, sich Hilfe holen kann, mit anderen Angehörigen sprechen. Also da schon mal der Hinweis da einfach mal zu schauen. Ich weiß, ich habe das damals auch gemacht, einfach in Berlin geschaut. Es gibt Gruppen. Also wenn ihr Angehörige seid und merkt, ihr seid auch da, du musst doch jetzt aber in unsere Familie, was auch immer, du willst sozial
Roman (30:23.615)
Ja, ja, natürlich.
Stefanie (30:48.052)
psychischen Druck irgendwie ausüben und zu hoffen, dass es sich jetzt vielleicht verändert. Hier ist mal der Hinweis, dass es für Betroffene kontraproduktiv und noch tiefergehend häufig in dieses Scham-Schuld-Gefühl reindrückt und da sich Selbsthilfe zu holen, mit Freunden zu sprechen. Aber es gibt wirklich auch Selbsthilfegruppen, die sich dieser Thematik angenommen haben. Möchte ich einmal kurz einwerfen.
Roman (31:11.16)
jeden Fall ist das eine. Das andere ist, wie kann ich signalisieren, dass ein aufrichtiges Interesse und ein aufrichtiges Gefühl der Anteilnahme für den Betroffenen, in dem Fall für mich, gezeigt werden kann, ohne dass ich mich dabei selbst verliere. Ich glaube schon, dass
Roman (31:41.385)
Wenn ich mich an diese Momente zurück erinnere, gerade in der heutigen Zeit durch eine schnelle WhatsApp-Nachricht, die geschrieben ist oder eine E-Mail, dass das was Positives bringen kann. Ich befürchte aber, dass es an der Nachhaltigkeit mangelt. Ich will damit sagen, dass eine physische Anwesenheit
Roman (32:10.776)
mehr bewirkt als eine in der heutigen Zeit schnell verfasste kurze E-Mail oder WhatsApp-Nachricht. So, kurzes Beispiel. Ich bin für dich da, ich denke an dich, du kannst dich jederzeit melden, wir lieben dich, wir stehen an deiner Seite, alles Gute und ruf an.
Roman (32:35.704)
platt ausformuliert. Das ist gut und total wichtig, dem Betroffenen das mitzugeben, aber es ersetzt nicht die Möglichkeit, die eine physische Anwesenheit und das, was gerade in einer Nachricht formuliert wurde, auch auszusprechen. will damit sagen, der betroffene Ich wird nicht sagen
Roman (33:04.856)
Ja klar, mir geht's grad scheiße, komm nochmal vorbei, ich brauch deine Hilfe. Das würde er gerne sagen, weil es ist so. Aber er kann es nicht und ich kann es nicht, all die Dinge wieder einsetzen, die eben erwähnt waren, wie Scham, Angst, Verzweiflung und bloß nicht negativ auffallen und nicht weiterhin die Menschen in Angst oder in ...
Roman (33:29.752)
zu versetzen. Deswegen würde ich empfehlen, wenn die Möglichkeit da ist, setz dich ins Auto.
Roman (33:39.641)
in die Bahn, in den Bus und bewegt deinen süßen Arsch dahin, wo er hingehört. Du musst allerdings damit rechnen, dass du vor verschlossenen Türen stehst. Es geht nicht darum, aus meiner Erfahrung, wie soll ich sagen, diesen Weg
Roman (34:06.706)
diesen Weg der Verbesserung der Situation im Vorfeld schon ganz klar zu kennen. Das heißt, ich fahre jetzt zu Roman, stehe an seiner Tür, eröffnet mir, es geht ihm schlecht, ich komme rein, wir trinken einen Kaffee zusammen, wir gehen spazieren, wir reden und dann wird es besser. Das kann sein, das muss aber nicht sein. Aber ein Signal zu setzen,
Roman (34:25.81)
mit dem, hey, pass mal auf, du bist mir wichtig, ich stehe vor deiner Tür, also das jetzt entweder angekündigt oder nicht angekündigt, ist schon aus meiner Sicht ein ganz klarer Beweis und ein Beweis ist kein gutes Wort dafür, ein Zeichen, ein Signal, ich bin wichtig und ich hole dich, begleite dich aus dieser Situation heraus.
Roman (34:54.77)
Was daraus wird, bleibt offen. Ich kann nur aus meiner Erfahrung sagen, dass dann eine, wenn es auch ein Konfliktpotenzial natürlich birgt in erster Linie, so hey, du bist hier unangemeldet, aber es führt am schnellsten zu einer Veränderung der Situation.
Roman (35:14.004)
nämlich der persönliche Kontakt, dazu führt. Der persönliche Kontakt. Auch ein Telefonat, wenn es möglich ist, ist besser als eine WhatsApp-Nachricht oder eine E-Mail. Ich hatte in der Vergangenheit auch Situationen, wo ich das Gefühl habe, das Gefühl entwickelte, dass durch diese Möglichkeit, sich medial schnell mitzuteilen, eine gewisse Art von
Roman (35:43.928)
nennt man das
Roman (35:49.055)
fällt mir jetzt nicht das richtige Wort zu ein. Ich gebe es quasi erstmal ab, so hinaus geschrieben und ich bin es los und ich kann mein Leben besser gestalten, wenn ich quasi in der Form aktiv wurde.
Roman (36:08.768)
Der persönliche Kontakt ist der, der am meisten bringt. Natürlich sind Distanzen, Also, brauchen nicht darüber reden, du bist jetzt auf Mallorca, du lebst in Scherien, wo ist die Familie? Die wenigsten sind räumlich so eng miteinander, dass ein kurzer Weg zur Tür möglich ist und dann aha, er macht nicht auf, dann gehe ich wieder. So meine ich das nicht. Es kann durchaus auch die Ankündigung sein, Pass auf, Roman.
Stefanie (36:12.174)
Okay.
Roman (36:37.554)
es geht dir nicht gut. Ich würde dich sehr gerne sehen. Also die Formulierung in diese Richtung. Das macht ja etwas. Das kommt bei mir an. Das kommt bei dem Gegenüber an. Ich möchte dich gerne sehen. Ich möchte dich gerne zum Essen einladen. Ich möchte dich gerne mit dir spazieren gehen. Ich möchte zwei, drei Tage mit dir verbringen.
Roman (36:58.814)
Das öffnet das Herz, das gibt der Seele mir ein Gefühl von Bedeutung und in den seltensten Fällen wirst du damit auf Ablehnung stoßen.
Stefanie (37:12.398)
Also Präsenz zu zeigen, egal ob derjenige jetzt antwortet oder nicht, sich wirklich auf der einen Seite erkundigen, aber wirklich direkt in die Hand zu nehmen. hast ja gesagt, sich anzukündigen, das das, was dir hilft. Gab es, gibt es Momente, wo das
Stefanie (37:29.582)
Wo du so tief auch in deiner Krankheit, wir reden ja von verschiedenen Stufen auch, wie tief du drin bist in der Depression, wo du wirklich auch jeglichsten Kontakt vermieden hast, wo du auch wirklich mehrmals das Gefühl hast, du kannst, du willst nicht, es geht nicht, also gibt es das?
Roman (37:54.857)
Ja, du hast ein bisschen abgehakt. Ich habe die Frage nicht ganz verstanden. Machst es nochmal wiederholen?
Stefanie (38:02.686)
Genau, ob du Momente kennst, wo die Krankheit so tief, also du so tief drin bist in einer sehr tiefen Phase der Depression, wo du das Gefühl hast, du kannst und willst wirklich niemanden sehen. Also wo auch mehrmalige Versuche, mit dir in Kontakt zu treten, dich zu besuchen, wo du wirklich gemerkt hast, es geht einfach nicht. Und wenn ja, wenn es diese Situation Momente gab,
Stefanie (38:31.039)
Wie bist du rausgekommen? Was sind Schritte gewesen? Was waren Möglichkeiten, da vielleicht rauszukommen? Oder ist das einfach die Zeit, die es dann gebracht hat?
Roman (38:44.03)
Ja natürlich, auch da gibt es sehr viel unterschiedliche Phasen der Erkrankungen, die ich durchlebt habe. wenn ich in letzten Folge gesagt habe, ich stehe immer noch am Anfang der Erkenntnisse oder der Selbstbehandlung, der Therapie und so weiter, so bin ich natürlich schon ein deutliches Stück vorangeschritten als noch vor 20 Jahren. Und ich mit solchen Situationen, wie du sie beschreibst,
Roman (39:14.104)
eigentlich gar nicht umgehen konnte. Das kann ich aus der Vergangenheit sagen, aber das ist schon viele Jahre her, dass es Situationen gab, dass ich einfach die meine vier Wände nicht mehr verlassen habe. Und das über mehrere Tage bis Wochen Smartphones gab es auch noch nicht, kein WhatsApp.
Roman (39:41.247)
Und dann sind natürlich durch die Prokrastinationsphase, die dann entsteht, also alles komplett zu verdrängen, was für dich an Bedeutung und vor allem lebensexistent ist, nicht nur Nahhausaufnahme, sondern Verpflichtung jeglicher Art, die dazu führten, dass dann Menschen vor der Tür stehen und damit drohen, die Tür aufzubrechen, zu gucken, ob...
Roman (40:09.08)
ob du noch existierst überhaupt oder am Leben bist. Und da gingen die Phasen dann auch so weit, dass je lauter die Stimmen draußen, und das meine ich tatsächlich bildlich, je lauter die Stimmen draußen wurden, umso stiller wurde ich im Inneren und zog die Decke noch mehr über den Kopf, auch wenn ich wusste, dass vier Meter von mir entfernt hinter der Tür Menschen stehen, die es gut mit mir meinen, und sich darüber erkundigen.
Roman (40:38.28)
ob ich überhaupt noch im Leben bin. Allerdings ist das lange her, aber trotzdem mag es diese Phasen geben bei all den Betroffenen da draußen und bei mir nicht mehr, weil ich natürlich gelernt habe zu kommunizieren und auch die Situationen, die höchstbelastend mit der Erkrankung mir zu tun haben, dann doch irgendwie
Roman (41:04.536)
in die Richtung der Freunde, Familie ein Zeichen zu senden, dass es jetzt nicht geht. Ich aber am Leben bin und mich zurückmelde, wenn ich kann. Und das dann auch für die Betroffenen im Außen anzunehmen und sagen, vielen Dank, dass du dich gemeldet hast. Dann ist ein Besuch oder eine Dramatik in der Situation nicht notwendig, weil wenn du hörst von dem
Roman (41:33.144)
Betroffenen und er signalisiert, sie signalisiert, dass du gelesen hast, gehört hast, dass Menschen sich Sorgen machen, aber du deine Zeit halt jetzt brauchst, die du brauchst, dann ist das schon mal sehr, sehr viel wert und würde ich dann so auch belassen und in vielleicht sehr individuell regelmäßigen Abständen weiter nachfragen.
Stefanie (41:58.766)
Ja.
Roman (42:00.089)
Also die Art und Weise
Roman (42:01.7)
zu kommunizieren ist natürlich ein wichtiger Bestandteil der ganzen Entwicklung in den letzten Jahren. Natürlich gibt es, und das kennt jeder, Phasen, wo man einfach mal zwei Tage nicht erreichbar ist und sich dann aber natürlich am dritten, vierten Tag irgendwann wieder zurückmeldet, wenn der Höhlengang quasi beendet ist. Und diese pathologische
Roman (42:28.372)
Situationen, die dann mit der Erkrankung zusammenhängen, die versuche ich natürlich zu vermeiden, am Leben teilnehmen zu können und den Betroffenen auch die Möglichkeit zu geben, mich zu akzeptieren, so wie ich bin.
Stefanie (42:46.126)
Auch noch mal ganz schön zu hören, dass du zwar gesagt hast, du bist noch relativ am Anfang deines Prozesses, aber manchmal merken wir gar nicht diese kleinen Dinge, die sich verändert haben. Wenn du jetzt sagst, das war früher mal anders und ich kenne auch Phasen. Das ist jetzt auch im Verhältnis zu der Lebensspanne, die du schon da bist, nicht ganz so lange her.
Stefanie (43:13.492)
sich das verändert hat, wirklich wertzuschätzen und zu sagen, okay, das sind ja auch Schritte, die gegangen wurden, sind, die du geschafft hast, dass du das dann anders managet, unabhängig davon, dass die Krankheit da ist und dass es diese tiefen Phasen gibt, wo es dir gar nicht gut geht, dennoch ist anders zu
Stefanie (43:34.336)
zu managen, vielleicht damit umzugehen, in diesen kleinen Momenten einen anderen Zugang dazu zu bekommen, ist ja der Prozess, dich damit zu beschäftigen, die Wege, die du gegangen bist, in was sich verändert hat, oder?
Roman (43:47.123)
Natürlich sind die Ansprüche einfach an das eigene Leben, die Zeitspanne des eigenen Lebens bei mir, wie bei jedem anderen wahrscheinlich auch, sehr individuell zu betrachten. Und ich empfinde die Fortschritte und die Erfolge, die ich erzielt habe, keinster Maße oft angemessen zu der Lebenszeit, mit der ich auf dieser Erde existiere.
Roman (44:15.232)
Letztendlich ist es aber jeder Fortschritt, den ich erkenne, den kann ich aber auch erst dann erkennen, wenn ich ihn so wie jetzt gerade mit dir versuche zu kommunizieren, auszusprechen, zu verbalisieren. Der Kopf schafft es häufig nicht, die eigenen Erfolge transparent darstellen zu lassen.
Roman (44:44.44)
Das Feedback, was du mir gibst, was Freunde dir geben, was Angehörige und so weiter aussprechen ist schön. Fühlt sich an wie so eine weiche Creme, die auf deine Haut aufgetragen wird, aber sie nie einzieht. Die kommt einfach nicht an. Das heißt, ich habe eigentlich nur die eine Möglichkeit,
Stefanie (45:02.894)
Okay.
Roman (45:12.344)
Ich muss mich kurz revidieren, das ist nicht ganz korrekt, weil ich habe Kinder und das Feedback meiner Kinder ist tatsächlich etwas, durchdringender ist als jede Creme, die nicht einzieht. Das funktioniert schon in meinem Fall. Kinder ziehen ein.
Stefanie (45:30.558)
Also Kindercreme funktioniert, die andere Creme bleibt.
Roman (45:43.801)
Aber dann ist es tatsächlich nur die eine Möglichkeit, es in einem Dialog wie diesem selbst auszusprechen. Es gibt ja auch die Möglichkeiten, die auch therapeutisch angeboten werden, die ich auch gemacht habe.
Roman (46:01.976)
Dinge aufzuschreiben, also für sich selbst zu notieren in Form eines Tagebuchs. Dazu gehört aber auch eine sehr, sehr hohe Disziplin, das im regelmäßigen Abstand für sich selbst alleine zu tun. Ich weiß nicht, ob ich in der Lage wäre, mit meinem Krankheitsbild und der ADHS-Thematik auch
Roman (46:25.112)
regelmäßig durchzuziehen, umzusetzen, weil dann, wenn es nicht stattfindet, wenn ich mal zwei, drei Tage nichts geschrieben habe, auch der der Ketzer wieder auf meiner Schulter sitzt und sagt du Miete, du Pfeife, du hast es nicht geschafft zu schreiben, so ist das Aussprechen in regelmäßigen Abständen, so wie wir es gerade tun.
Roman (46:47.288)
oder jeder Betroffene es tun kann, mit Freunden, Bekannten, also nicht das Umschiffen des Themas, sondern darüber reden. Der hilfreichste und sinnvollste Beitrag, den du für dich selber tun kannst.
Stefanie (47:08.564)
Auf jeden Fall eine Thematik, die wir im Laufe des Podcastes der nächsten Wochen auf jeden Fall aufgreifen sollten, ist wirklich nochmal das Thema der Creme. auch für Angehörige, für Außenstehende zu begreifen, dass dieses, du bist doch toll, schau doch mal, was du alles hast, ich geb dir das mal mit, ich lobe dich, ich wertschätze dich. Das einfach zu verstehen, dass das wie eine Creme ist, die dich einzieht, vielleicht in Nuancen, aber nicht das.
Roman (47:35.596)
Schlafen.
Stefanie (47:37.406)
Was wir häufig hoffen, wenn du auch in einer Phase bist, wo es dir gut geht, ganz andere Thematik anzudocken, aber auch die Thematik ADS Angststörung, dass wir das auf jeden Fall noch mal aufgreifen. Weil wir würden jetzt wahrscheinlich wieder eine gute dreiviertel Stunde sprechen über diese Thematik. Deswegen die würde ich super gerne nach hinten schieben. Bin aber total gespannt, weil ich sie sehr, sehr wichtig finde.
Roman (47:49.484)
competent.
Roman (47:59.001)
Ja, ja.
Roman (48:02.488)
Klar, haben ja Zeit. Liebe Steffi. Ja, nee, da bitte du erst.
Stefanie (48:04.727)
Ja, jede Woche einmal. Ich hab zu der Thematik... Ja?
Stefanie (48:10.83)
Ich habe noch eine Frage und die bezieht sich jetzt noch auf genau die Thematik, bei der wir heute einfach so gelandet sind. Dieses, wie geht der Umgang miteinander, was hilft, was hilft nicht. Ich habe noch eine Frage und das auch für die Außenstehenden, für alle Zuhörer mal. Öffentlich zu machen, hast du im Laufe deiner Zeit, jetzt haben wir viel darüber gesprochen, ob man sich meldet, nicht meldet, wie ist die Rückmeldung, gibt es Zeiten, dass das
Stefanie (48:37.876)
wo einfach überhaupt keine Kommunikation stattfindet, ob jetzt damals ohne Smartphone jetzt mit. Die Frage, ich an dich habe, hast du Freunde verloren? Sind Menschen aus deinem Leben gegangen, wo du das Gefühl hast oder wo du es engst rückblickend, dass das damit zu tun hat, ob sie jetzt beleidigt waren, ob sie damit nicht umgehen konnten, was auch immer. Das können wir natürlich nicht aufgreifen, weil das ist die Thematik der Person. Aber sind Menschen aus deinem Leben verschwunden? Und wenn ja, wie war das für dich?
Roman (49:08.408)
Ja, das ist passiert, das stimmt. Menschen haben sich distanziert von mir mit der Bekanntmachung oder mit der Diagnose Depression, mit dem ersten oder den ersten stationären Aufenthalten in einer Klinik.
Roman (49:37.849)
mit dem Verlust von Arbeit, Arbeitsplatz, mit dem Eingeständnis, dass ich der Gesellschaft nicht so funktional gegenüberstehe, wie ich das vielleicht die Jahre zuvor versucht habe zu erreichen. Dass es Rückzug gab, führte dazu, dass Menschen sich
Roman (50:06.84)
meinem Umfeld verabschiedet haben. Ja, ja, das ist tatsächlich auch eine ganz natürliche Auslese, will ich fast behaupten, die aus der heutigen Sicht sich gar nicht so sehr als etwas Negatives zeigt, sondern viel mehr als... Ich meine, das Beispiel mag banal klingen, aber wenn wir in unserem Kleiderschrank nicht irgendwann einmal ausmisten...
Roman (50:37.342)
und die alten T-Shirts, in die wir sowieso nicht mehr reinpassen mit unserer fetten Plaute, wenn wir die immer noch drin lassen, der Hoffnung, dass wir sie irgendwann vielleicht doch mal wieder anziehen, weil wir diese 20 Kilo abgenommen haben oder vielleicht auch nur drei, völlig egal, dann platzt er und ich verliere den Überblick und werde auch immer wieder mit der Frustration...
Roman (51:00.528)
Toleranz konfrontiert, wenn ich dieses T-Shirt in die Hand nehme, in das ich sowieso nicht hereinpasse. Und es ist auch völlig in Ordnung, ich das... Aber ich muss mich davon trennen. Und es gibt andere, die dieses T-Shirt wirklicherweise sehr gut tragen können. Also ich muss es nicht in den Müll werfen und das metaphorisch, symbolisch als eine Beziehung zu einem Menschen, sondern es gibt andere, die dieses T-Shirt wunderbar tragen können. Ich will damit sagen...
Roman (51:29.528)
Die natürliche Auslese von Freunden, vielleicht auch Familie, ist ein ganz wichtiger Prozess, der dazu führt, diese Energiefresser, die sich quasi in deinem Leben, und das meine ich gar nicht destruktiv, den Menschen bezogen, nur aus meiner Haltung heraus.
Roman (51:53.017)
sich breit gemacht haben, da auch entweder aktiv selbst loszulassen oder auch dankbar dafür zu sein, dass sie dich loslassen. Aber auch, das ist dieser Prozess, der schmerzhaft war, letztendlich aber notwendig, soweit auch für dich in deinem klar zu werden, wer
Roman (52:18.684)
passt zu dir. Also erstmal, wer bin ich natürlich? Also das ist eine wichtige Erkenntnis während der ersten Phasen der Diagnostik. Wer bin ich überhaupt und was sind meine, was bedeutet überhaupt das Leben eines Romans zu führen? Also all das, was ich die Jahre zuvor gemacht habe, war viele Jahre nicht authentisch.
Roman (52:46.008)
Die Resozialisierung, sag ich mal, meiner eigenen Persönlichkeit war der Hauptbestandteil der Therapie und dazu gehört halt auch zu gucken, wer begleitet mich in meinem Leben. Und das kann dazu führen, dass Freunde und Familie sich dann vielleicht trennen müssen.
Stefanie (53:07.643)
wahrscheinlich auch aufgrund dessen einige Menschen daneben gekommen sind, dafür dann Raum gemacht wurde.
Roman (53:12.144)
Ja, ja, wichtig, genau, natürlich.
Roman (53:17.085)
Weil die T-Shirts, die ausgemistet wurden, finden jetzt einen anderen Besitzer und ich habe mir jetzt doch tatsächlich passender gekauft.
Stefanie (53:26.606)
Sehr schön. Wir haben noch ganz viel Zeit. haben uns committed.
Roman (53:27.576)
Okay.
Roman (53:31.7)
Darf ich dir was vorlesen,
Roman (53:32.879)
liebe Steffi?
Stefanie (53:35.207)
Ja, sehr gerne. Ich bin bereit.
Roman (53:37.204)
Ja, ich würde dir gerne
Roman (53:38.904)
etwas vorlesen und dementsprechend auch unseren Zuhörern mitgeben. Und vielleicht hast du zu diesem kurzen Text eine Idee. Vielleicht aber auch nicht und dann werde ich es dir aufklären.
Roman (53:55.767)
Ich habe heute Nacht in die Sterne geschaut und ich denke, wie ich diese strahlenden Sterne vermisse.
Roman (54:05.548)
Ich werde ein Träumer sein bis zu dem Tag an dem ich sterbe. Und sie sagen, wie sterben die guten Jungen.
Roman (54:18.538)
Aber wir sind alle seltsam und vielleicht wollen wir uns nicht verändern.
Roman (54:27.55)
Ich verbringe viele Nächte auf der Flucht und ich denke, als wäre ich verloren, ich kann nicht gefunden werden. Ich warte nur darauf, dass mein Tag kommt und ich denke, ich will dich nicht im Stich lassen. Weil sich etwas im Inneren verändert hat und vielleicht wollen wir nicht gleich bleiben.
Roman (54:52.114)
Ja, das ist ein Text. Sagt dir der Text etwas? Kommst du damit?
Stefanie (54:58.858)
hatte
Stefanie (54:59.109)
eine Tendenz zum kleinen Krimsen.
Roman (55:02.124)
Okay, Nein, nein, das ist nicht... Ich
Roman (55:05.015)
will dich gar nicht auflaufen lassen oder euch da draußen. Das ist tatsächlich der Songtext von den Strumbellers, die das Lied The Spirits singen und der Refrain bedeutet I got guns in my head and they won't go. Also ich habe Pistolen im Kopf und sie wollen nicht gehen. Spirits in my head and they won't go.
Roman (55:31.679)
Geister in meinem Kopf, die nicht gehen wollen. Das ist ein Auszug aus diesem Songtext, den wir uns, also dein Impuls war es ja ganz am Anfang, den wir uns ausgesucht haben, diesen Podcast dementsprechend zu benennen. Pistolen im Kopf. Es fühlte sich nämlich oft so an, als hätte ich Pistolen in meinem Kopf, die geladen
Roman (56:00.841)
mit der Hand am Abzug und das meine ich jetzt nicht suizidal, ganz im Gegenteil, sich im Kopf herumtreiben und ich nicht einschätzen kann, wann fällt der erste Schuss im Kopf. Und wenn er denn vollzogen ist, der erste Schuss, dann ist quasi kein Aufhalten mehr und gibt es kein Aufhalten mehr. Deswegen wollte ich das aufklären, warum wir unseren Podcast Pistole im Kopf genannt haben.
Stefanie (56:23.9)
Captain!
Roman (56:29.752)
Ich Waffen in der Kopf und sie gehen
Roman (56:39.976)
Ja, du hängst ein wenig, aber das macht nichts.
Stefanie (56:41.454)
Ich habe
Stefanie (56:42.028)
dich zwischen mir gerade gar nicht so gut.
Roman (56:45.72)
Du hast mich nicht verstanden?
Stefanie (56:48.724)
Du warst gerade kurz bei mir weg, aber den Text habe ich gehört und ich kannte die Passage tatsächlich nicht. Also zumindest nicht so, dass sie mir so bewusst war, aber sie ist so schön, was natürlich auch noch mal bestärkend ist, dass der Song einfach so viel in mir, ich kann ja nur von mir sprechen, ausgelöst hat mit dem Ganz und My Head.
Roman (56:51.635)
Okay.
Roman (56:58.742)
Nein, nein.
Roman (57:02.68)
Ja.
Stefanie (57:12.786)
bin gerade zu dieser Thematik und ich hatte eine super schöne Zeit. ich den Songs das erste Mal gehört habe, war ich in Kalifornien auf einem Roadtrip und dennoch war es etwas, was mich so bewegt hat und auch diesen Zugang zu dem, wie gut es mir geht und manchmal auch dieser Dankbarkeit für das, was ich erleben kann, mit absoluter Freude. Und ich glaube kurz danach, als ich zurückgekommen bin, haben wir uns kennengelernt. Also das ist auch tatsächlich eine ähnliche Zeit.
Stefanie (57:40.564)
Und deswegen konnte ich diesen Song auch mit an diese Thematik mit reinnehmen, als es dann erst das erste Mal klarer wurde, die Thematik der Depression, die Angstzustände. Und da war dieser Song für mich noch sehr präsent, aber auch mit einem Gefühl, mit dem ich zurückgekommen bin, von diesem Motive mit einer Freundin, richtig gut drauf. Es war eine tolle Zeit und dann sehr schnell konfrontiert wurde. Und dass es Menschen einfach gibt und es war mir
Stefanie (58:08.334)
Ich bin Coach und habe mich mit vielen Themen beschäftigt. wenn es so nah dran ist, die Thematik, Depressionerkrankung, Angstzustände, ADHS kam ja später erst noch die Diagnose dazu, sprechen wir auch noch drüber, hat das ganz viel mit mir gemacht, weil es noch nie so nah war. Und es ist einfach ein Riesenunterschied oder er war es für mich, darüber zu wissen, darüber zu hören, darüber zu lesen, auch von anderen Menschen davon zu erfahren.
Stefanie (58:36.776)
als es so nah dran zu erleben, in einer Freundschaft, in einer tieferen Verbindung, in einem Alltag, in dem gerade Depression mir dann begegnet ist und deswegen hat sich Song auch ganz lange für mich so oder hat ganz lange so einen Platz gehalten und mit dem Podcast und das ist ja jetzt dann schon alles auch ein paar Jahre her kam er wieder zurück und für dich auch glaube ich, dass du relativ schnell diesen Text oder diesen
Stefanie (59:06.922)
Podcasttitel zustimmen konntest, weil es sich auch ein bisschen so anfühlt, wie sie es auch singen in dem Song.
Roman (59:13.528)
Ja genau, die Pistolen im Kopf, mit geladenen, die geladenen Pistolen im Kopf, die mit den Fingern abzugt, zu einer sehr
Roman (59:30.464)
verändernden existenziellen Situationen führen können. Und ich würde es nochmal sagen, falls es nicht im Aufnahmemodus eben war. Ich meine das nicht suizidal, sondern ich meine das einzigste allein aus dem Grund, dass eine kleine Veränderung im Kopf dazu führen kann, dass sich die Dinge aus dem Kontext heraus komplett verändern, von jetzt auf gleich, ohne dass es dafür einen Auslöser geben muss.
Stefanie (59:58.67)
Dann auch nicht gehen. They won't go. Also diese Situation, dass da Dinge sind im Kopf, die sich von jetzt auf gleich sich verändern können und Menschen aus ihrem sozialen Leben heraus schießen können. Nicht suicidal, nicht, dass es nicht darum geht, dass diese Waffen, diese Pistolen, die da sind, mit einmal alles verändern können. Und das ist ja
Roman (01:00:02.729)
Ja.
Roman (01:00:18.192)
Genau.
Stefanie (01:00:27.262)
wirklich immer wieder Menschen sagen von jetzt auf gleich waren sie in dieser Situation, dass sie, dass diese Krankheit ausgebrochen ist und dann wie gesagt ich glaube dieser Hauptthematik ist, dass es sich oft so anfühlt, die gehen einfach nicht. Es ist da, ich kann nichts tun, ich habe keine Handhabe and they won't go und sie bleiben einfach und aber ich bin gespannt. Vielleicht lassen wir nach hier und da ein paar Aspekte dieses Songs einfließen. Vielen Dank dafür.
Roman (01:00:32.056)
Ja.
Roman (01:00:46.04)
Genau.
Roman (01:00:53.74)
Genau, dann können wir ja, ich weiß gar nicht, ob wir die Möglichkeit haben oder ob du die Möglichkeit hast, ihn zu verlinken, vielleicht, dass du, also ich dir den Link zu dem Songtext zuschicke und du das mit in den Text des Podcasts nimmst. Weil es passt gut. Okay. Ich denke, wir haben über sehr viel und sehr viel auch die
Stefanie (01:01:07.662)
Ja, machen wir es wieder.
Roman (01:01:20.289)
Talk betrieben, wichtige Sachen angesprochen. Bleibt noch was für dich offen für heute.
Stefanie (01:01:28.142)
Nein, ich finde es wirklich spannend, wir wirklich eine Stunde über Themen sprechen und es sich für mich auch nicht annahrend so anfühlt, als würden wir jetzt am Stopp machen, aber dafür umso mehr sich so anfühlt, ja, wir machen diesen Podcast weiter, weil es einfach wirklich viel zu besprechen gibt und ich finde es großartig, wie du offen über die Thematik mir sprechen kannst und ich glaube wirklich, und das war das
Stefanie (01:01:56.11)
intensivste Feedback von einigen Menschen, die auch gar nicht so nah dran sind, die sagten, wie viel das hilft, dem zu lauschen, zuzuhören, zuzusehen. Wir sind ja auch bei YouTube. Wenn jemand betroffen, aber auch angehörig darüber spricht und es aussprechen kann und Worte findet für etwas, was für viele Menschen so sie stumm macht auf vielen Ebenen.
Roman (01:02:23.613)
Ja,
Roman (01:02:24.215)
schön, okay.
Stefanie (01:02:26.638)
Ich bin hiermit für Episode 2 erstmal seelig berührt der Thematik und bin ganz offen und wirklich in Vorfreude der nächsten Wochen Themen zu besprechen.
Roman (01:02:41.906)
Okay, das klingt
Roman (01:02:43.527)
gut, geht mir ähnlich. Ich freue mich, wenn ihr uns folgt, uns wieder zuhört und auch gerne den Podcast weiter empfehlt. Teilt es mit euren Freunden. Auch da, wo es vielleicht sich noch nicht so richtig anfühlt, den Podcast zu teilen, genau da ist der richtige Weg. Einfach raus damit. Wir hoffen, viele von euch zu erreichen.
Roman (01:03:10.942)
möchte mich bedanken für dein offenes Ohr, für deine Fragen, deine Zeit, Steffi und wünsche dir noch schöne Tage auf der Sonneninsel, auf den Balearen und dann beim nächsten Mal wahrscheinlich aus Deutschland.
Stefanie (01:03:23.726)
Danke schön.
Roman (01:03:34.776)
Na, na, na.
Roman (01:03:38.494)
Danke schön.
Stefanie (01:03:40.494)
Tschüss, bis zum nächsten Mal!
Roman (01:03:45.44)
Cheers!