Bernd Bender, angeleitete Meditation am 14. April 2025 im Akazienzendo Berlin
In dieser von Bernd angeleiteten Meditation liegt der Fokus auf verkörpertem Gewahrsein. Indem wir in unsere direkte Erfahrung von Moment zu Moment hineinspüren und Bewertungen, Pläne oder Kommentare loslassen, üben wir, in Präsenz zu ruhen. Können wir uns dem Jetzt ganz anvertrauen, uns unserem gespürten Körper vollständig überlassen?
Bernd Bender, Dharma-Vortrag am 19. Januar 2025, Zen-Tag im Akazienzendo Berlin
„Leer ist die Welt, oh Herr, sagt man. Inwiefern aber wird gesagt, die Welt sei leer?“ In seinem Dharma-Vortrag am vergangenen Zen-Tag, der zugleich so etwas wie der Auftakt zum kommenden Herz-Sutra-Workshop war, bietet Bernd eine Vertiefung in den zentralen Satz dieses kurzen, kryptischen Sutras an: „Form ist Leerheit, Leerheit ist Form.“ Auf die vorangestellte Frage Anandas, inwiefern die sogenannte Leerheit (oder shunyata) der Welt zu verstehen sei, soll der historische Buddha geantwortet haben: „Was da, Ananda, leer von Ich und zum Ich gehörigen ist, zu dem, Ananda, wird gesagt, leer ist die Welt.“
Unter Rückgriff auf diesen Wortwechsel aus dem Pali-Kanon entwickelt Bernd einen konzeptuellen Rahmen, mit dem wir uns den Inhalten des Herz-Sutras als Anleitung zur Achtsamkeitspraxis nähern können. Dieser Rahmen besteht aus einem Selbst 1 und einem Selbst 2. Während Selbst 1 das vom Buddha angesprochene „Ich“ meint, also jenes, das sich irrtümlicherweise als autonom, sich selbst gleichbleibend und abgetrennt begreift, ist das Selbst 2 ein fließendes, ein Selbst, das in wechselseitiger Abhängigkeit mit anderen entstehenden und vergehenden Selbsten entsteht und vergeht. Achtsamkeitspraxis bedeutet, diese Formen von Selbst zu unterscheiden und zu lernen, dass einerseits das vermeintlich autonome, abgetrennte Selbst nicht an sich, sondern lediglich als Konsequenz unseres Glaubens und Festhaltens daran existiert, und dass andererseits das Selbst 2 wahrhaft existiert
Bernd Bender, Dharma-Vortrag am 16. März 2025, Zen-Tag im Akazienzendo Berlin
In Zen-Praxis können wir zu der Einsicht kommen, dass unser Bewusstsein die Welt aktiv miterschafft, indem es durch Wahrnehmungen und Begriffe die Realität konstruiert. Anhand des Koans von Mazus Pfingstrose und dem Konzept der wechselseitigen Abhängigkeit versucht Bernd diese kreative Aktivität zu verdeutlichen.
Von der Basis unserer Aufmerksamkeits-Praxis aus nähern wir uns unserer eigenen Erfahrung, und erproben das Wort „Gleichmut.“ Inwiefern korrespondiert es mit unserem Erleben, mit dem bestimmten Gefühl unseres „Aufmerksamkeit-Felds?“ Als Praktizierende wird unsere Erfahrung unser Wörterbuch.Baker Roshi fand zwei Wörter, die Kriterien beschreiben, mit denen wir überprüfen können, ob sich ein bestimmtes Wort, wie etwa „Gleichmut“, zur Beschreibung unserer Erfahrung eignet: Genährt-Sein und Vollständigkeit. Er erklärt beide durch Beispiele aus seiner Praxis mit Suzuki Roshi.Anstatt das Wort „Gleichmut“ einfach für uns zu übernehmen, schlägt Baker Roshi vor, neue, andere Wörter zu erproben und zu überprüfen, ob sie unsere Erfahrung nähren und vervollständigen. Er erfand das Wort „inner stationality“, oder innere Stationalität. Dabei denkt er an eine Bahnstation, die unbekümmert ist von dem Kommen und Gehen der Züge. Ebenso geht es ihm mit dem Kommen und Gehen der Erfahrungen. So fand er nach 50 Jahren der Praxis seine Übersetzung des Wortes „equanimity“ oder Gleichmut.Im weiteren Verlauf seines Vortrags legt Baker Roshi diese innere Stationalität des Aufmerksamkeits-Felds weiter aus und macht sie konkret.
Diesen Vortrag hielt Baker Roshi am 30. August 2024, veranstaltet durch Akazienzendo und Dharma Sangha, Dharma Mati Berlin
Baker Roshi betrachtet die lange Entfaltung seiner Zen-Praxis in Bezug auf ihre Grundlage, den ursprünglichen Geist („original mind“). Dabei beschreibt er einen Weg, auf dem die Fähigkeit wächst, zwischen den Inhalten des Geistes und dem Geist selbst zu unterscheiden. Dieser reine oder ursprüngliche Geist erlaubt es uns, lediglich zu bemerken, ohne gedanklich-konzeptuell zu erfassen („hishiryō“). Mit zunehmender Reife unserer Praxis können wir in der bemerkenden Aktivität des Geistes, dem Gewahrsein, verweilen, und unsere Identifikation mit den Inhalten und Affekten des Geistes ablegen. Baker Roshis Vortrag wird von Tatsudo Nicole Baden Roshi live übersetzt.
Diesen Vortrag hielt Baker Roshi am 24. Juli 2023, veranstaltet durch Akazienzendo und Dharma Sangha, Kühlaus Berlin
Bernd Bender, Dharma-Vortrag am 04. August 2024, Zen-Tag im Akazienzendo Berlin
In seinem Dharma-Vortrag nimmt Bernd „Nenne mich bei meinem wahren Namen,“ ein Gedicht Thich Nhat Hanhs, zum Ausgangspunkt, um über Identität aus Zen-Buddhistischer Sicht zu sprechen. Das über Jahrtausende aufgehäufte Leiden bis hin zu Kriegen und Genoziden lässt sich unter dem Blickwinkel der Identität verständlicher machen. So zeigt sich Gewalt als etwas, das immer dann auftritt, wenn es zu einer Krise der Zuschreibungspraxis von Identität und dem Ausschluss aus derselben kommt.Jedoch können wir Identität nicht einfach überwinden. Wir brauchen Identitäten, und die unglaubliche Entfaltung, Differenzierung und Erprobung von Identitäten, die insbesondere über die letzten Jahrzehnte stattfand, ist eine enorme Errungenschaft. Mit Texten von Emily Dickinson und Arthur Rimbaud nähert sich Bernd modernen literarischen Beschreibungen von Identitätskrisen und setzt sie in Beziehung zu den Versen Thich Nhat Hanhs und Zen-Texten von Dongshan Liangjie, Dogen Zenji sowie dem Vimalakirti Sutra. Die Lehre von der Leerheit verweist darauf, dass es einen Wesenskern in uns und damit eine unveränderliche Identität nicht gibt. Dadurch gibt uns der buddhistische Pfad die Möglichkeit unsere Identitätskonzepte zu dekonstruieren und uns so mehr und mehr zu öffnen in die Fähigkeit frei in Identitäten zu sein.
Bernd Bender, Dharma-Vortrag vom 07. Juli 2024 im Akazienzendo BerlinNachdem wir uns im vergangenen Monat dem Ausspruch Keizan Zenjis vor allem unter dem Blickwinkel der alltäglichen Praxis genähert haben, macht Bernd einen neuen Anfang mit der Metapher vom Schoß des Lichts. Ausgangspunkt ist diesmal der tiefe Wunsch, noch einmal geboren zu werden in die konkrete Erfahrung, dass Kosmos und wir nicht zwei sind; dass wir in Praxis hineingeboren werden können in die Einsicht, dass diese Abtrennung, die sich für einige von uns in Isolation, Einsamkeit und Mangel ausdrückt, nicht fundamental real ist. Im Schoß sind wir nicht eins, aber auch nicht zwei. In der Praxis des Sitzens findet eine für unsere spirituelle Entwicklung nährende Aktivität statt. Diese Praxis ist unser Leben, genau jetzt.https://www.akazienzendo.de/de/spenden
Bernd Bender, Dharma-Vortrag vom 02. Juni 2024 im Akazienzendo BerlinIm Japan des 13. Jahrhunderts lebte Keizan Zenji, ein Zeitgenosse Dogen Zenjis und eine wichtige historische Persönlichkeit des Soto-Zen. In einer patriarchalen Zeit vertraute Keizan stark auf die Weisheit von Frauen. Keizan übertrug zum ersten Mal einer Frau, Konto Ekyu, den Dharma. In dem Ausspruch „Zazen zu sitzen bedeutet, im Schoß des Lichts zu ruhen.“ erhält diese Wertschätzung auch metaphorisch ihren Ausdruck. Bernd legt Keizans Satz in seinem Vortrag aus, und erweitert ihn zugleich: Zazen zu sitzen bedeutet, im Schoß unseres Geistes zu ruhen. Wie wird die Formulierung vom „Schoß des Lichts“ für unsere Praxis greifbar? Und was kann es bedeuten, in diesem Schoß zu ruhen? Welche Qualitäten zeichnen diese Ruhe aus? Wie Bernd zeigt, kann Keizans Metapher uns einen Geschmack von Praxis vermitteln, die uns ohne Verdrängung, sondern in tiefer Annahme auch leidvoller Erfahrungen, im Alltag tragen kann.https://www.akazienzendo.de/de/spenden
Anfang 5. Mai 2024 war Anne Voigt zu Gast, um uns durch einen natur-orientierten Zen-Tag unter dem Titel “Touching the Earth” zu leiten. Zu hören ist der gemeinsame Vortrag von Anne und Bernd.
Zuerst berichtet Anne vom Buddhist Eco-Chaplaincy-Training und von der grundlegenden Veränderung ihres Verhältnisses zur Natur, die sie in den Wäldern Kaliforniens erfahren hat. Gemeinhin setzen wir Natur als etwas Selbstverständliches voraus, das außerhalb von uns existiert und uns umgibt. Natur steht uns dann als von uns getrennt und fremd gegenüber. Doch wenn wir in ein wechselseitiges Verhältnis mit der Erde treten, indem wir auf innige Weise mit ihr in all ihrer Großzügigkeit vertraut werden, dann können wir auch erkennen, dass wir selbst, unsere Körper, integraler Bestandteil der Erde sind. Dann bedürfen wir keiner moralischen Appelle mehr. Wir spüren in uns unmittelbar den Wunsch, diese Erde, die wir sind, zu schützen.Im Anschluss spricht Bernd über den evolutionären Sprung, der notwendig ist, um dieses wechselseitige Verhältnis zur Erde zu kultivieren, und darüber, wie buddhistisch Praktizierende seit 2500 Jahren als die Avantgarde der Transformation des dualistischen, objektifizierenden Denkens angesehen werden können. Dass etwas an diesem Denken falsch ist, sagt uns unsere Erde in ihrer Freundlichkeit heute. Wie lernen wir, sie zu hören?
Anne Voigt ist Zen- und Vipassana-Übende. Neben ihrer Praxis im Akazienzendo Berlin hat sie jeweils für längere Zeit am San Francisco Zen Center und Insight Retreat Center geübt. Seit 2022 ist sie Teil des Buddhist Eco-Chaplaincy-Trainings am Sati Center for Buddhist Studies. Anne ist Journalistin, Yogalehrerin und absolviert momentan ein Masterstudium in Psychologie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena.
Die Klärung der Frage nach Leben und Tod spielt in der buddhistischen Tradition eine kaum zu überschätzende Rolle. Schauen wir in der Tradition zurück, so merken wir, dass schon für unsere Vorfahr:innen diese Frage im Zentrum ihrer Praxis stand. Bernd Bender nimmt die Erinnerung an unsere kürzlich verstorbene Dharma-Schwester Caroline zum Anlass, tief in die Geschichte des Zen einzutauchen. Dabei erzählt er von der Dharma-Nachfolgerin Hakuins, die beim Begräbnis ihrer Nichte in Tränen ausbricht, er erörtert das Herz-Sutra unter dem Blickwinkel von Leben und Tod. Vergänglichkeit und Vitalität gehen Hand in Hand.
Am 12. und 13. April 2024 war Lama Rod Owens beim Akazienzendo zu Gast. Veranstaltungsort war das Lotos Vihara in Berlin. Unter dem Titel „Gebrochene Herzen heilen und den Bodhisattva-Weg gehen“ gab er erst einen Abendvortrag und am Folgetag einen praxis-orientierten Workshop, von dem wir Auszüge hier zur Verfügung stellen. On April 12 and 13, 2024, Lama Rod Owens was a guest at Akazienzendo. The venue was the Lotos Vihara in Berlin. Under the title "Healing Broken Hearts and Walking the Bodhisattva Path", he first gave an evening lecture and on the following day a practice-oriented workshop, excerpts of which we provide here. Lama Rod Owens guides us through several practices. Starting with grounding ourselves in the intention of our practice, we continued on a meditative path that led through offering gratitude to the land, acknowledging our suffering and the suffering of others. Together we reaffirmed our aspiration: May we all get free from suffering.
Am 12. und 13. April 2024 war Lama Rod Owens beim Akazienzendo zu Gast. Veranstaltungsort war das Lotos Vihara in Berlin. Unter dem Titel „Gebrochene Herzen heilen und den Bodhisattva-Weg gehen“ gab er erst einen Abendvortrag und am Folgetag einen praxis-orientierten Workshop, von dem wir Auszüge hier zur Verfügung stellen.On April 12 and 13, 2024, Lama Rod Owens was a guest at Akazienzendo. The venue was the Lotos Vihara in Berlin. Under the title "Healing Broken Hearts and Walking the Bodhisattva Path", he first gave an evening lecture and on the following day a practice-oriented workshop, excerpts of which we provide here. Upon his visit to Akazienzendo, Lama Rod Owens explored the meaning of liberatory practice. Remembrance, beauty, opulence, and love are key ingredients to the struggle for freedom that does not resolve suffering, but that gives the space to respond to it. Practice therefore is about creating and holding the space to give a shit. Lama Rod shares his personal history with Buddhist practice, the painful and revelatory initial experiences of meditation and the disruption of a three-year retreat that would bring profound transformation.
Bernd Bender, Dharma-Vortrag vom 11. Februar 2024 im Akazienzendo Berlin
Die Frage „Woher kommst du?“ steht im Zentrum zweier Geschichten, anhand derer Bernd in diesem Vortrag zeitgenössische Beschreibungsweisen des Leidens wie systemischen Rassismus, weißes Privileg oder die Geschichte europäischer Kolonisierung mit der Zen-Praxis in Beziehung setzt. Während sich die eine Geschichte kürzlich an einem Praxis-Ort in Mitteleuropa zugetragen hat, ist die andere uralt: Die Begegnung des 5. Buddha-Vorfahren Hongren mit dem jungen Huineng. In beiden Geschichten wird die Frage „Woher kommst du?“ gestellt. In beiden Geschichten geschieht "Othering", also die „Verfremdung“ des Gegenübers. Wie gehen die „verfremdeten“ Personen mit dieser leidvollen Erfahrung um, wie praktizieren sie damit? Und wie wird dieses Leiden beendet?
Herzlich Willkommen beim Akazienzendo Podcast, hier werden wir für euch Dharma-Vorträge von Bernd Bender und unseren Gästen übertragen. Akazienzendo ist eine Berliner Sangha mit einer internationalen Community. Wir sind ein gemeinnütziger Verein und mit dem San Francisco Zen Center verbunden.
Akazienzendo versteht sich als ein Ort der Stille. Wo wir die Menschlichkeit, die wir alle teilen und die uns im Innersten verbindet, erfahren können. In ein paar Wochen ist es soweit, dann wird der erste Vortrag online gehen.
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