Future Weekly

#479 - Australiens Social Media Verbot, United States of Europe, Koralmtunnel

Daniel Cronin & Markus Raunig Episode 479
  • 🐛 Australiens Social Media Verbot tritt in Kraft
  • 🇪🇺 Jugend für United States of Europe
  • 🇦🇹 Aufschwung durch Koralmtunnel?
  • 🔥 Stiftung 2nd Closing
  • 🥊 OpenAI schlägt zurück?
  • 🦄 UK verliert Führung bei Startup Finanzierung

Musik (Intro/Outro): www.sebastianegger.com

Daniel:

Einen wunderschönen guten Morgen, guten Mittag, guten Abend und auch gute Nacht und herzlich willkommen zum Future Weekly, dem vorweihnachtlichsten Podcast, seitdem es Lebkuchenherzen gibt. Warum Lebkuchenherzen? Eigentlich müsste es ja Lebkuchenhäuschen heißen, oder? Wann hast du das letzte Mal Lebkuchenhaus gebaut?

Markus:

Ich glaube noch nie. Ich bin kein Fan.

Daniel:

Markus, du überrascht mich auch immer wieder. Ich kann mich noch genau erinnern, ich habe das letzte Mal 1989 gebaut. Es war wie gestern. Ich habe keine Ahnung wann. Aber egal, lass uns über andere. Das kommt jetzt bald wieder, oder? Ja, ich freue mich schon total drauf. Da wir haben schon Plätzchen gebacken. Richtig gut, richtig gut. Sehr, sehr, sehr aufregend. Wir reden über Australiens Social Media Verbot für Jugendliche. Darüber, dass andere Jugendliche durchaus an the United States of Europe glauben und dass der Choralmtunnel ihnen vielleicht helfen könnte, schneller von A zu B kommen und dass die Stiftung für Entrepreneurship natürlich auch wieder ein bisschen mehr Geld eingesammelt hat. Und das zeigt gleich OpenAI zuschlägt und UK die Führung in der Start-up-Finanzierung sukzessive verliert. In dem Sinne, auf los. Geht's los? So, News haben wir. Erstmal, ist es so, dass so diese Woche, oder? So diese Woche vor Weihnachten, wo irgendwie alle noch alles probieren, reinzuquetschen. Und last minute. Und irgendwie, finde ich, ist es so ein bisschen wie so die letzten Meter von einem langen Lauf, wo man nochmal richtig Gas gibt und die Ziellinie sieht. Aber andererseits auch, habe ich manchmal so das Gefühl, dass irgendwie noch so Mitte Oktober ist. Ich weiß nicht. Wie geht's dir jetzt gerade so in den Tagen?

Markus:

Also Mitte Oktober fühlt sich für mich nicht an. Es ist schon so dieses klassische Mitte, Ende Dezember. Da geht halt hier so lange die Welt unter und das gibt es zweimal mehr. Das andere Mal ist dann irgendwie so Juni vor dem Sommer noch irgendwie Dinge fertig bekommen. Aber das sorgt manchmal auch dafür, dass Dinge halt sich bewegen. Das ist auch gut, weil manchmal braucht es so Deadlines, damit sich etwas bewegt. Aber gleichzeitig ist es natürlich jedes Jahr auf neuen Themierstreifen.

Daniel:

Ja, bei mir ist noch ein erschwerender Faktor dazugekommen. Dieser stärker denn je. Ich weiß gar nicht, warum es letztes Jahr noch nicht so war. Aber dieses so, dass unser Sohn einen Nicolo-Kalender hat. So. Und ich weiß, es wird Jahre vergehen, bis er diesen Podcast hört. Also kann ich das ja jetzt auch so offen sagen. Der wird natürlich nicht vom Nicolo direkt befüllt, sondern von uns. Ja, ja, ich hoffe, dass er jetzt nicht zu schockiert ist, wenn er das hört, aber es ist halt so, ich weiß. Und das findet er aber so aufregend, dass er dann manchmal auch nachts einfach aufwacht, um zu schauen, ob der Nicolo dann schon da war oder der Weihnachtsmann. Und vor zwei, drei Tagen war es dann so. Ja, und das Lustige ist, musste ich gerade drüber nachdenken, weil im Winter sind die Nächte ja sehr lang und sehr dunkel und zwar zwei Uhr morgens. Und er war der Meinung, es ist halt morgens. Und ich muss gesagt, na schau, es ist zwei Uhr morgens. Ja, aber es ist morgens. Und dann kurz mit ihm zu diskutieren und dieses Innerliche, dies, man hat selber noch nicht geschlafen. Und der Große ist wach um zwei und denkt sich, fuck. Das ist nicht gut. Und jetzt groovt sich das auch wieder so ein bisschen ein, aber die ersten paar Tage, als das sozusagen losging mit diesem Kalender und dann der richtige Nicolo da war und dann halt jeden Tag so ein kleines Goodie da drin, also nichts Großes, aber irgendwie ein Matchbox-Auto oder Knetmasse oder sowas Kleines, womit man halt spielen kann. Das ist schon wild, wenn man das noch so on top hat. Ich finde das super. Habt ihr eigentlich schon einen Baum?

Markus:

Nein, wir haben noch keinen Baum. Wir sind auch grundsätzlich Menschen, die dann erst kurz vor Weihnachten einen Baum aufstellen. Gibt es ja unterschiedliche Rituale. Manche, wo das schon im November, glaube ich, kommt und dann den ganzen Advent.

Daniel:

Das sind wir. Das ist meine Frau. Die liebt das, die liebt das je früher, desto besser. Okay. Und ihr seid so Last Minute. So 24. mittags wird das Ding aufgebaut.

Markus:

Ja, schon 23. Eher Last Minute, ja.

Daniel:

Das ist noch das Erwachsenending. Wart ab, noch so, so. Ich würde sagen, so zwei Jahre wahrscheinlich. Und dann ist es.

Markus:

Was ist wieder dann bei euch?

Daniel:

As long as it goes. Hätte ich jetzt gesagt. Es ist ja auch irgendwie schön, weißt du, es gibt den ganzen Raum sowas Schönes und es hat einfach so was Beruhigendes. Und ich bin dann so der Typ, es gibt da so einen Onkel von mir hatte früher immer eine Dean Martin CD, die hat da ausgepackt und Raufen runtergespielt. Und das ist für mich so Weihnachten und das Ding läuft dann auch natürlich super. Und ja, das hat auch so was Besinnliches an sich irgendwie. Das ist gut so ein Baum, finde ich. Ja, und sonst weiß ich nicht, was ist noch so passiert? Das kann ich dir erzählen. Mein Sohn hat den weiß-gelben Gurt im Taekwondo. Jetzt ist er eine offizielle Kampfmaschine. Das ist ziemlich geil.

Markus:

Bist du dir sicher, dass es eine gute Idee war für dich sein?

Daniel:

Nee, also das Geile war, das Teil hatte so zweistufige Prüfung, was erstaunlich war. Einmal am Dienstag, dann einmal samstags und verschiedenste Aufgaben. Und die letzte Aufgabe ist ein sogenannter Bruchtest. Da musst du so ein Holzstück durchtreten. Und er war bei der Übung dafür, dem ein, zwei Wochen vorher war, krank. Das heißt, er konnte nicht im Kurs sein. Ich frage noch die Trainerin, soll er das üben? Irgendwie? Und sie meinte, nee, nee, ich glaube, er ist schon der Typ, der das ganz gut hinkriegt. Und es war tatsächlich so, dann. Es waren, ich müsste Lügen wahrscheinlich 150 Kinder, die diese Prüfung parallel hatten, verschiedenste Gurte, irres gewuselt. Und er hat es gleich nach dem Probekick sofort durchlegt, durchgezogen. Das Lustige war einfach, wie er danach gleich angeboten hat, dass er auch andere Sachen kaputt machen könnte. Unter anderem in der U-Bahn. Auch gleich gesagt, should I break the underground? No, no, we're good, we're good. Sure. Yeah, no, no, we're good, we're good. Aber es macht ja auch in deinem Kopf, was wenn du vier bist und plötzlich ein 1 cm dickes Holzbrett durchbrichst, das ist schon solide. Und mir hatte vorher ein Trainer gesteckt, dass sie darauf achten, dass alle Kinder das schaffen. Es gibt halt normale Bretter und gibt es die etwas vorgebrochenen. Und im schlimmsten Fall kommt dann der Trainer und hilft so ein bisschen. Und ich habe dann aber darauf geachtet. Ich war neugierig, schafft er das, schafft er das so im ne, ne, gleich beim ersten Tritt. Also ich habe sowas noch nicht ausprobiert. Schon geil. Und wie alt glaubst du, ist die jüngste Taekwondo-Meisterin Österreichs? Also schwarzer Gurt. Acht. Sieben. Stell dir mal vor. Ich habe gleich da so Fantasien entwickelt. Stell dir vor, die wird von irgendjemandem dumm angemacht. Wie geil. Na Kleine? Wam! Das ist doch Sensation. Ich finde das so gut. Aber ich meine, abgesehen davon, ich finde es ja auch wichtig, dass einfach die Kinder sich schützen können. Und das ist irgendwie so, ich finde, auch für uns als Erwachsene so die wichtigste Prämisse. Also meine Tochter soll das dann auch lernen. Würdest ihr mit eurem Junior auch Kampfsport machen?

Markus:

Boah, haben wir noch gar nicht überlegt. Mal schauen. Ich sag mal ja.

Daniel:

Aber weißt du, ich sag mal ja. Ja, es ist geil und die lernen ja auch fallen. Das ist halt extrem gut. Die lernen halt sofort Kopf anziehen, nicht einfach auf den Hinterkopf fallen, was ja auch durchaus vorteilhaft ist. Und das Lustige ist, aber so sehr man da als Eltern auch drauf achtet, so wenig achtet man nicht auf die mentale Gesundheit und die seelische Gesundheit bei den Kindern und so sehr begrüße ich gerade das, was der jetzt ja letztlich in den letzten Tagen manifestiert hat. Thema Social Media Verbot. Die Überleitung hast du schon kommen gesehen oder war das jetzt eher überraschend?

Markus:

Das hätte ich jetzt nicht gesehen, aber es ist okay.

Daniel:

War doch solide aufgebaut, oder? Ich habe deinen Cursor beobachtet und ich habe gesehen, du warst dir jetzt nicht sicher, was kommt.

Markus:

So ist es.

Daniel:

Ja, aber ich finde das so interessant, es ist so, man macht sich als Eltern so viel Sorgen, Kantenschutz, Helm, bla bla bla, all die Dinge. Aber ich finde halt, der größte Schaden, der passiert ist, ist der Seelische. Und deswegen habe ich für mich auch so eine klare Meinung. Ich finde das super, dass das passiert. Ich bin aber gespannt, was das so mittel- bis langfristig betrifft. Wir haben es ja schon mal ein bisschen diskutiert, soweit ich mich erinnern kann. Ja.

Markus:

Ja, persönlich haben wir vor einem Dreivierteljahr schon ein Social Media Verbot gewünscht. Ich glaube, Australien hat es damals auch schon angekündigt gehabt. Also ich glaube, wir können jetzt nicht den Credit nähern, dass Australien deswegen uns macht. Aber jetzt ist es tatsächlich in place. Wie findest du das? Immer noch gut. Also das ist konkret jetzt bis für Kinder unter 16. Frage ist natürlich, wie gut kann man das dann auch exekutieren. Wie sehr kann man verhindern, dass Eltern dann halt ihren Kindern mit ihren Accounts Zugriff drauf geben. Also das ist schon der relevante Punkt. Aber insgesamt ist, wie gesagt, Social Media besonders bei jungen Menschen meines Erachtens sicher nicht negativ, was die soziale, die gesellschaftliche Auswirkung angeht. Das ist das Traurige und dementsprechend, sobald man halt auch Rauchen oder ähnliches oder Alkohol verbietet für Kinder, macht es meines Erachtens auch Sinn, dass man das mit Social Media macht. Das ist schon interessant, wenn man sich überlegt, auch wie wenn wir zu den Anfängen von Social Media zurückdenken, wie sich das entwickelt hat, wie am Anfang, glaube ich, die meisten Leute Angst hatten, dass das mal was kostet. Ich kann mich erinnern, wie Facebook Groß angekündigt hat, nein, das wird niemals was kosten und so weiter. Und rückblickend wäre es wahrscheinlich sehr gut gewesen, wenn es was kostet. Dann wäre es natürlich nicht zu groß geworden, aber das wäre vom Geschäftsmodell natürlich, der hätte deutlich bessere Anreize ergeben. Und dann glaube ich, dann war das große Privacy-Thema mit Cambridge Analytica und so weiter. Stimmt, ja. Auch das hat jetzt nicht in meiner Wahrnehmung jetzt nicht den größten gesellschaftlichen Schaden angerichtet. Da wurden natürlich unsere Daten verkauft, aber ich glaube, das, was es halt jetzt wirklich gesellschaftlich massiv Probleme bereitet, auch aus einer demokratiepolitischen Sicht, ist einfach diese hochalgorithmischen Feeds, die Polarisierungen begünstigen, die Content bevorzugen, der in irgendeiner Form auch Anger oder der halt starke Emotionen auslöst, dadurch süchtig machend auch ist, Instant Gratification, also das ist das, was wirklich Schaden angerichtet hat. Und wenn wir zurückgehen, wie Social Media angefangen hat, das hätte halt niemand kommen sehen.

Daniel:

Ja. Das Irre ist, ich bin immer wieder so gespannt, so wenn man ganz weit nach vorne blickt, wenn man da mal irgendwann alles weiß. Weißt du, was ich meine? Damit meine ich mit 30, 40 Jahren Abstand, wenn alles de klassifiziert ist, was dann so die volle Wahrheit ist, die dann rauskommt. Also damit meine ich, schönes Beispiel, kennst du die Geschichte von, oh mein Gott, jetzt fällt mir der Name natürlich nicht ein. Oh, den Codebreakers, wie heißt das? Von Enigma, der deutschen D-Gifrier-Maschine. Und dass die Alliierten ja im Prinzip den Code mitlesen konnten. Und das ist ja aber erst, ich weiß nicht was, 20, 30 Jahre nach dem Krieg deklassifiziert worden. Und es wäre für mich so spannend, also Kontext ist, die U-Boote haben da ihre Positionsangaben durchgefunkt, die Alliierten ja mitgelesen, aber bewusst nicht jedes U-Boot angegriffen, sondern gesagt, wir werden aufpassen, dass die nicht merken, dass wir alles mitlesen können und haben deswegen auch viele tatsächlich auch Angriffe fahren lassen, um aber alles zu wissen und dann nur sozusagen pünktchenförmig einzugreifen. Sehr krasse, sehr, sehr, sehr, sehr weitsichtige Entscheidung. Hätte wahrscheinlich Verschwörungstheoretiker 1941 gesagt, die lesen mit, aber die greifen nicht alle an. Hätten wahrscheinlich viele gesagt, ja, du bist doch ein Idiot, das machen die nicht. Und ich wäre neugierig, wie stark Social Media tatsächlich in Wahlen, in Bewegungen und Co. von außen gesteuert die Gesellschaft gespalten und geprägt hat. Also wie stark das war, ob das ein russischer, ein chinesischer Einfluss war, in diversesten Bewegungen, die so auf Social Media aufgebrannt sind, wie stark Wahlen de facto beeinflusst wurden. Ich meine, wir wissen, dass es wohl so ist. Aber du weißt was, ich meine, so die wirkliche nackte, pure Wahrheit, das wäre schon aufregend. Ich glaube, die ist schlimmer, als wir uns vorstellen.

Markus:

Ja, ich meine, bei TikTok ist es, glaube ich, sehr klar, dass das Chinesisch auch durchaus bewusst so gemacht wurde. Das ist ja auch TikTok in China gibt es das gar nicht. Das ist ja explizit nur für das westliche Ausland. Und sonst liegt es halt, glaube ich, schon auch in der Natur der Sache. Da weiß ich jetzt gar nicht, ob so viel tatsächlich strategisch geplant wurde, sondern das ist halt einfach, das Geschäftsmodell Werbung erfordert möglichst viel Aufmerksamkeit, möglichst viel Screentime, möglichst viel Eyeballs. Und natürlich, wenn man das am Ende einfach durchdekliniert, so wie der Kapitalismus halt eine brutal effiziente Maschine ist, führt das halt dazu, dass am Ende einfach so lange rumgetestet wird, so lange A B getestet wird, bis die Form des Algorithmus gefunden wird, der Menschen, der dazu führt, dass Menschen möglichst lange dieses Tool, dieses Social Media, diese Social Media Plattform nutzen. Und dem Kontext, glaube ich, braucht es dann vielleicht auch gar nicht den Akteur, der das bewusst dann in die Richtung schlagt, sondern es ist halt dann einfach möglichst polarisierend und möglichst polarisierend ist halt etwas, was eher den politischen Rändern zugutekommt.

Daniel:

Aber man könne ja schon auch sagen, dass man es ganz bewusst nutzen kann, um Nationen zu spalten, Kampfkraft zu reduzieren, Wirtschaft zu schwächen und ich könnte mir schon vorstellen, dass es da den einen oder anderen Akteur gibt, die das vielleicht doch ganz strategisch angesetzt haben.

Markus:

Also ich glaube, ich weiß nicht, ob es das, man kann schon sein, dass es auch bei den westlichen Social Media Plattformen dann Spione gab von anderen Mächten, die dann explizit halt auch gewisse Themen oder gewisse Aspekte des Algorithmus gepusht haben. Aber was es, da bin ich mir nicht sicher, aber ich glaube, was es jedenfalls natürlich gab, ist, dass diese Situation mit den Algorithmen, die polarisierenden Content, in irgendeiner Form halt auch bevorzugen, dass das natürlich von politischen Akteuren genutzt wurde, um dann halt spezifische Storys auch in diesen Feeds zu platzieren und wahrscheinlich auch mit Bots zu pushen. Also da hast du sicher recht, da habe ich überhaupt keine Zweifel, dass das passiert und passiert ist.

Daniel:

Und das ist das, da bin ich halt so gespannt, wie das dann mal tatsächlich ist, was da die volle Geschichte sein wird. Und das ist, glaube ich, einfach aufregend. Wie gesagt, einfach, oder wie die MK-Ultra-Geschichten. So ein bisschen Verschwörung wäre ja schon ganz geil. Und im Nachhinein hört man es und denkt sich, wirklich, das habt ihr so gemacht, krass. MK Ultra ist, man hat ja durch verschiedene psychologische Spielchen an Studenten und Studenten, hat die CIA probiert, irgendwelche Dinge zu machen. Ich finde das immer aufregend. Vielleicht kommt auch raus, es war absolut nix. Aber nochmal zurück zu Australien. Finde ich cool, konkret betroffen sind Facebook, Instagram, Snap, Snap, Chat, Threads, TikTok, X, YouTube, Reddit, Kick und Kick Twitch. Reddit fand ich ein bisschen habe mich im ersten Moment ein bisschen überrascht. Also Reddit und YouTube finde ich insofern interessant, weil die auch sehr, sehr viel positiven Benefit haben können. Ich glaube, da könnte auch sich sehr negativ auswirken. Was viele, viele, du bist ein Coder und du möchtest weiterkommen, du möchtest irgendwie ein Tutorial schauen, weil du irgendwas probierst. Let's see. Ich weiß, YouTube Kids und Google Classroom und so sind ausgenommen, aber trotzdem spannend. Ich bin halt gespannt, wie sich auswirkt, so mittel- bis langfristig, auf die Jugend.

Markus:

Ja. Du hast schon recht. Natürlich gibt es positive Use Cases. Und da die Linie zu ziehen, das ist natürlich die große Herausforderung für den Gesetzgeber. Auch natürlich jetzt im Hinblick darauf, es entsteht natürlich jetzt ein Vakuum. Das heißt, ich könnte mir vorstellen, dass da auch neue Companies entstehen, die dann vielleicht dieses Vakuum erst erstmal füllen. Das kann sehr schnell dann, glaube ich, auch zu einem Hype in der Jugend führen, wenn dann ein neues Tool aufpoppt, was noch nicht reguliert ist. Also wie man das legislativ durchbringt, dass es dann nicht dann Underground Tools gibt, das bin ich gespannt.

Daniel:

Haben die Australier eigentlich eine Notariatskammer?

Markus:

Ich glaube nicht. Die australischen Gesellschaften sieht echt nicht so gut aus, muss ich das sagen.

Daniel:

Die müssten das dann bestimmt besiegeln. Die müssten es dann so mit Amt und Siegel und einen Kängurumus draufpinkeln, sonst ist das nichts. Aber ja, das ist ja australische Gesetzgebung, genauso wie sie funktioniert. Hast du echt sowas? Schau. Das ist das ultimative Dead Tool. Das wirst du dann noch brauchen.

Markus:

Also das ist ein Bips für ein Schraubenzieher, oder was ist das?

Daniel:

Korrekt. Und zwar aber nicht normale Schraubenzieher, sondern die ganzen, ganz, ganz, ganz kleinen, um Kinderspielzeug zu reparieren.

Markus:

Achso.

Daniel:

Batteriefächer zu öffnen.

Markus:

Alles was kleinteilig ist, ist es natürlich aktuell gefährlich.

Daniel:

Und das Wichtigste ist dann dieses ultimative Tool, alles, was irgendwo drin in Versenkung gerät, um es rauszufischen. Das ist Gold wert. Absolut Gold wert. Zurzeit mache ich so viele Batterieslots auf und so weiter und so fort. Aber ja. Nein, ich bin halt gespannt. Ich glaube, es ist positiv und ich glaube, man muss es auch genauso machen. Weil ich muss halt echt bei mir merken, ich merke das immer mal wieder, wenn ich auf X zum Beispiel schaue, ich habe noch immer die Angewohnheit, wie früher, wenn irgendwas in der Welt passiert, schaue ich da mal schnell drauf, ob da nicht irgendwo gute Infos sind und man wird so schnell in so ein widerliches Rattenloch reingezogen, wo man einfach nur, also echt, nur noch, echt, nur, also echt nur noch Scheiß sieht, muss ich so wirklich sagen. Und Dinge, die man gar nicht sehen will und wo ich mir denke, wow, das kommun. konsumieren Millionen Menschen jeden Tag und werden da einfach komplett zerrüttet davon. Das ist einfach gar nicht so geil. Spannender Move. Ich hoffe, das kommt. Ich hoffe, das kommt bald. Ich hoffe, es kommt, bevor unsere Kinder Zugang zu diesem Dreck haben. Ja. Glaubst du passiert das schnell genug in Europa?

Markus:

Ich kann mir schon vorstellen, dass Europa danach ziehen wird, ja.

Daniel:

Ja, gut, ich meine, gut, Ding braucht Weile, oder? Also insofern.

Markus:

Naja, und es werden sich jetzt alle anschauen, wie das in Australien funktioniert. Das muss man halt schon sagen. Also das Ganze ist nicht drin. In der Umsetzung, wie besprochen, sowohl was potenzielle neue Alternativen, die eher underground-mäßig mal unterwegs sind, angeht, als auch was die tatsächliche Durchsetzbarkeit angeht. Die arbeiten wir in Australien jetzt halt mit hohen Strafen für die Gesetzgeber, aber ja.

Daniel:

Wie misst man da eigentlich den Erfolg? Wie viele draußen sind, wie weniger Depressive es gibt, Selbstmordraten. Also ich meine, weil die Auswirkungen sind ja logisch, aber.

Markus:

Ja, ich glaube, das werden schon Punkte sein, die man sich genau anschaut. Das ist genau das, was du erwähnt hast. Wenn diese Punkte sich in die richtige Richtung oder diese Metriken in die richtige Richtung entwickeln, dann wird man das sicher auch auf den Social Media Bannen zurückverfolgen und dann kann ich mir vorstellen, dass dann europäische Player auch sehr schnell sich daran ein Beispiel nehmen.

Daniel:

Mehr ungeplante Jugendschwangerschaften. So das, was man halt macht, wenn man mal draußen ist, oder? Naja, ich meine, man weiß es nicht. Was ist denn so der Stand der Dinge eigentlich der europäischen Jugend, wenn man den so in die Köpfe schaut? Ich meine, man sagt ja immer hier, die kriegen ja nichts hin und bla bla bla und die sind ja nur am Handy. Haben wir gesagt, die sind ja eigentlich nicht nur am Handy, die drücken nur auf dem Screen und wenn das nicht funktioniert, sind sie völlig überfordert. Sind aber sehr, sehr, sehr so. Steht mir aber zu, dass das Ding funktioniert, ja, dann reparierst du. Näh, mach du. Vielleicht ist aber alles nicht ganz so schlimm. Mir fallen jetzt so viele gemeine Witze ein, aber ich muss mich so zusammenreißen.

Markus:

Jetzt ist auf die Frage, woher hast du dieses Bild? Kommt das auch von Social Media, oder?

Daniel:

Selbstverständlich. Nein, das kommt von öffentlichen Verkehrsmitteln, wenn ich diesen Lappen dann immer zuhöre, wenn sie reden. Das ist halt echt schlimm. Diesen absoluten Lappen.

Markus:

Daniel und die Wiener Öfis, das ist ein Schwert.

Daniel:

Du, man lernt da viel. Gestern habe ich da einen spannenden Dialog gehört. Sagt er eine, voila, hab ich Anwalt? Hat gesagt, hast du noch einmal ein G, hast du Gefängnis? Voila. Wie alt? Ich nehme an, ein Gramm Drogen.

Markus:

Ach so, okay.

Daniel:

Und der Typ, der das von sich gegeben hat, war zarte zwölf. Und hat das mit seinen anderen Homies besprochen, die auch alle so ungefähr zwölf waren, wobei ich mir gedacht habe, okay, ja gut, läuft bei dir, mein Freund. Das wirst du sicherlich positiv zur Gesellschaft beitragen. Aber das ist ja nicht alles so. Spaß. Also ich muss ganz ehrlich sagen, tatsächlich ist es auch sehr positiv, wenn ich an den Unis bin, da sind schon Leute dabei, die halt richtig ballern und längst wieder auf der Uni meine Vorlesung am Entrepreneurship-Institut, das ist natürlich die andere Seite der Medaille und da sind einfach Kids, die sowas von was drauf haben und so jung sind. Sensationell.

Markus:

Ja, man muss schon auch sagen, also ich glaube, wenn du dir anschaffst, viele erfolgreiche Menschen hatten auch Jugendzeiten, wo sie vielleicht ein bisschen falsch abgebogen sind oder nicht geradlinig unterwegs waren.

Daniel:

Aber Markus, wenn ich zwölf bin und ich bin gerade im Bus und erkläre mal an anderen Homies, dass ich gerade von meinem Anwalt komme, der mir sagt, wenn ich noch einmal mit Drogen erwischt werde, komme ich ins Gefängnis. Wahrscheinlich habe ich jetzt nicht so die scheinende, schillernde Zukunft.

Markus:

Also zuerst einmal muss man hinterfragen, ob das überhaupt weiß oder ob das vielleicht nur eine Geschichte ist, um seine Freunde zu beeindrucken. Mit Sicherheit. Also ein halbes K. Schauen auch genau die Cases, wo Leute sehr schwierige Jugend hatten und dann durch einen guten oder eine gute Lehrerin oder durch einen Aha-Moment oder irgendeinen Mentor, Mentorin das dann geschafft haben, sich trotzdem ein produktives Leben aufzubauen. Also ich glaube, darf man nicht zu früh abschleifen.

Daniel:

Fünf Euro drauf, der Typ nicht. Aber ja, generell gibt es das, ja. 10 Euro drauf, der hört den Podcast auch nicht. 15 Euro drauf, wenn er es tut, dann wartet er morgen auf mich. So ist es. Markus, rette das Gespräch. Erzähl mir.

Markus:

Wird gerettet. Es gibt nämlich eine positive, also zumindest schreibt das Politiker, es gibt gerade einen positiven Trend auf Social Media von der europäischen Jugend. Zumindest finde ich, ist es ein positiver Trend, nämlich trendet da gerade die, trennt denn da gerade die United States of Europe. Also ein gemeinsamer europäischer Bundesstaat, den die Jugend jetzt sich wünscht.

Daniel:

Das finde ich toll. Also, wie soll ich sagen, finde ich super. Begründen die das eigentlich auch mit einer Intention? Also was ist der Wunsch, der darunter liegt?

Markus:

Naja, also ich glaube, wie immer bei Social Media Trends kann so ein Trend nicht sprechen. Und ist wahrscheinlich in erster Linie jetzt mal ein Gefühl. Verstanden. Aber das ist ja auch das, was es eigentlich braucht, meines Erachtens. Weil genau dieses Gefühl der kulturellen Identität, dass es aktuell nationalstaatlich gibt und dadurch uns als Europa auch schwächt, weil es halt dadurch viele unterschiedliche Identitäten sind, die oftmals auch miteinander clashen. Und wir dadurch halt im Weltgeschehen auch einfach nur mal sehr wenig mitzureden haben, weil wir halt einfach nicht das Gewicht haben. Das könnte man schon ändern, wenn es einen gemeinsamen kulturellen Schirm gibt, in dem wir alle gemeinsam auftreten, indem wir halt auch gemeinsame Werte verteidigen. Und dem, sag ich mal, ein Gefühl, ein Movement zu geben, das wäre doch sehr wünschenswert.

Daniel:

Ja, und du sagst es so schön, eigentlich das Gemeinsame, das ist das, was tatsächlich so fehlt. Weil bis auf die Internationale, die früher immer im Fernsehen lief, vorwetten das, haben wir eigentlich relativ wenige so wirkliche gemeinsam verbindende Dinge. Und das wäre aber so einfach zu schaffen. Also ein Team Europe, die irgendwo Fußball spielen, Skifahren, I don't know what. Und gemeinsame Geschichten, die dadurch entstehen, die man sich gemeinsam erzählt, die gemeinsam einen hinter etwas stellen. So macht man das. Und das ist das echt, was ziemlich fies fehlt, muss ich sagen. Das ist echt schade. Und ohne das funktioniert es nicht. Wäre aber cool. Wäre aber cool. Stell dir vor, es gäbe dann die WM und dann gibt es noch eine Europa-Auswahl, die mitfährt. Das wäre auch ganz geil, oder? Ich meine nicht, dass ich davon was ver...

Markus:

Im Fußball wäre das natürlich. Eine Katastrophe. Aber ich möchte dich auch noch kurz ausbessern, glaube ich jetzt. Ich bin ja auch kein Experte, aber ich glaube, die internationale, das kommunistische Kampf und die Missgelesen.

Daniel:

Du hast komplett.

Markus:

Du meinst die Freude schöner Götter vom Kommunikation.

Daniel:

Ja, die internationale, also die Kommis, das stimmt. Ja, danke. Das ist aber auch da für unsere Zuhörerinnen und Zuhörer unter 18, all die drei, die dazuhören. Man kann ja auch dazulernen oder sich auch korrigieren. Sonst hätte ich dir jetzt gedroht. Nein, stimmt. Die Internationale sind natürlich genau die anderen, aber die mag ich sowieso nicht. Internationale, ja, Freude schöner Götterfunken. Ja, das ist jetzt einfach die europäische Hymne, habe ich jetzt so entschlossen, beschlossen. Aber ist gut. Nein, aber in United Europe ist, glaube ich, der einzige Weg, wo es hingeht, muss man ganz einfach so sagen. Und ich glaube, es dauert auch noch viel länger, als wir uns das vorstellen können, ist aber der einzige Rettungsanker, wenn wir nicht alle wieder zerspalten werden wollen. Also ich glaube, die EU ist auch nicht haltbar. Wenn das nicht ein Brücken, also ein Stepping Stone zu einem United Europe ist, dann wird die EU relativ schnell wieder zerfallen. Und wie wir auch gehört haben, es gibt ja Akteure, die das ganz proaktiv wollen. Haben wir, glaube ich, am Wochenende gehört, dass selbst der US-Präsident da sich überlegt, dass das ja ganz fein wäre und sich Österreich da auch durchaus anbieten würde.

Markus:

Ja, wenn man die eigene Verhandlungsposition der Amerikaner im Fokus hat, dann wäre es natürlich besser. Er hat da 27 oder noch mehr einzelne Akteure, die man gegeneinander ausspielen kann, die alleine weit weniger Verhandlungsmacht haben. Das ist halt das beste Beispiel, warum es das bräuchte, ist das. Man natürlich dann viel stärker auftreten könnte in jeglichen Beziehungen, die man nach außen fliegt, sowohl was die Verteidigung angeht, als auch was Handelsbeziehungen angehen. In einer Welt, die halt jetzt auch weniger kooperativ und mehr wettbewerbsgetrieben ist. Das ist die Realität, die geopolitische Realität der letzten Jahre und wohl auch der nächsten Jahre. Also das wird sich so schnell nicht mehr drehen. Und ich finde, man merkt auch, dass es langsam sickert. Im letzten Jahr hat sich jetzt schon länger abgezeichnet. Aber ich hatte das Gefühl, dass besonders in Österreich alle noch so waren, naja, das wird schon wieder und wir sind ja eh neutral und wir schaffen es trotzdem da mit allen, ein bisschen gute Beziehungen zu erhalten und deswegen kriegen wir gute Deals. Aber der Zug ist abgefahren. Das ist einfach nicht mehr die geopolitische Realität. Und still und langsam kommen wir jetzt dahin, dass das bei allen ankommt, ja, wir müssen uns auch irgendwie neu erfinden und diese Neuerfindung kann nur europäisch sein, weil sonst haben wir kein Leib in Österreich.

Daniel:

Man muss sich auch vorstellen, wie unangenehm es wäre, mit einem Donald Trump zu tun zu haben als kleines Land. Das ist sicherlich in keinster Weise angenehm. Und es ist so, aber so offensichtlich, was da passiert, wie das passiert. Ja. Und im Übrigen verfolgst du so ein bisschen da was, was in Venezuela passiert. Das ist, ähm, also da ist Social Media ja ganz interessant, da folge ich verschiedensten Kanälen. Und da wurden dann vor zwei, drei Tagen bestimmte Flugzeuge in Puerto Rico entdeckt, die nur benutzt werden, um Radaranlagen auszuschalten und einen Tag später, also die dort angefangen wurden aufzustellen. Und einen Tag später hat man begonnen, Hubschrauber dort zu positionieren, die nur darauf spezialisiert sind, Piloten einzusammeln, die abgeschossen werden. Und so beginnt man halt überall um Venezuela herum, Sachen aufzustellen, natürlich rein zufällig, die man genau braucht, wenn man dort zuschlagen will. Und das ist natürlich das Krasse an Social Media bei all der Kritik. Das wäre etwas, was vor 50, 60 Jahren, weißt du, jemand mit einem Fernglas und irgendeinem Telegrafen unter größten Risiko. Und jetzt ist es so, ja, das wissen die Leute eh und hier Foto und KI sagt, oh, das ist genau das Modell und bang ist es dort draußen. Krass.

Markus:

Absolut. Also es war auch die Welt vorher nicht perfekt und da hatten natürlich Medien eine unglaubliche Macht, was sie ausstrahlen und was nicht. Und natürlich auch weit weniger Eyes on the ground. Also deswegen war ja Social Media auch für eine Weile sensationell gut und glaube ich auch nicht positiv. Es ist halt dann, wie es da zu uns dann zu diesem ultraalgorithmischen Feed gegangen ist, da sind sie halt falsch abgebogen, aber basierend auf für ihr Geschäftsmodell sind sie richtig abgebogen. Das ist halt die Trip dahinter auch.

Daniel:

Ich meine, ich erinnere an unsere frühen Podcast-Folgen, als da das ganze Kurve-Thema aufgekommen ist, da war damals Twitter noch sensationell. Das darf man halt nie vergessen. Es war perfekt und es waren Journalistinnen und Journalisten, die sich darüber austauschen, man konnte mitlesen, es waren die informierten Menschen drauf und man konnte sich so seine eigene Meldung halbwegs brauchbar bilden. Man musste halt auch wissen, wonach man sucht. Und dann hat man das relativ neutral und nicht wertend gefunden. Das war schon ziemlich cool. Ja, aber gut, ich meine, im Übrigen, vielleicht ist es ja auch Trump. Vielleicht will er ja auch was anderes. Vielleicht ist er sich der strategischen Wichtigkeit des Choralmtunnels bewusst geworden. Es ist aufgefallen, dass diese zwei Sachen sehr nahe beieinander liegen. Hat er lange vorbereitet und hat sich gedacht, ja, so ein Tunnel. Braucht er auch, weil dann kann er mit Elon sagen, schau mal hier Tunnel, Warring Company, das habe ich jetzt auch. Meinst du nicht, dass es das ist?

Markus:

Das ist eine Tech-Päpste. Die Aristokraten rund um ihn rum. Die finden das Projekt sicher cool. Glaube ich auch.

Daniel:

Die bräuchten auch so einen Fluchttunnel für sich, dass sie da möglicherweise von irgendeiner Insel schnell wegkommen. Nee, Spaß. Aber Erkuralmtunnel, das ist ja. Wie alt warst du, als man damit begonnen hat? Ich glaube 10 oder so. Ich glaube sogar noch jünger. Ich glaube, man hat 27 Jahre dran gebaut, wenn ich das irgendwo richtig gesehen habe. Ja, genau, genau. Das ist so krass, was das eigentlich ist. 130 Kilometer Strecke, 50 Tunnelkilometer, 23 Bahnhöfe, mehr als 100 Brücken und das in 27 Jahren. Das Ganze hat 5,9 Milliarden Euro gekostet. Das ist schon krass. Was heißt denn das jetzt eigentlich, dass es jetzt diesen Tunnel gibt?

Markus:

Ja, ich meine, es gibt eine wirklich bemerkenswerte Verbesserung, dass mit der Bahn man jetzt von Graz nach Klagenfurt 45 Minuten statt drei Stunden fahrt. Die Alternative sind wahrscheinlich so eineinhalb Stunden mit dem Auto oder zwei Stunden mit dem Bus, die es bisher gab. Aber das ist schon, also 45 Minuten ist schon richtig flott. Das ist eine Strecke, die man auch recht gut pendeln kann. Manche Leute fahren von einem Ende zum anderen in Wien 45 Minuten. Locker. Also das ist schon etwas, was auch für den Wirtschaftsraum zwischen Graz und Klagenfurt kann das Vegionenaufschwung bedeuten. Das ist auch für die Stationen, die halt dann dazwischen liegen. Also einerseits der Bereich rund um Völkermarkt Klopeiner See und andererseits die Weststeiermark. Das kann ich mir vorstellen, dass sich da rundherum jetzt halt auch sowohl was Wohnraum als auch was Arbeitsraum angeht, sich Dinge entwickeln werden, so wie das halt im Tulnerfeld basiert ist, auch als die Westbahn unter dem Wiener Feld den Tunnel bekommen hat. Also dass so ein Infrastrukturprojekt ist schon, das kann man jetzt über die wirtschaftliche Kostenrechnung, kann man, glaube ich, viel diskutieren. Das ist unglaublich schwierig, auch im Vorhinein zu sagen, was sind denn wirklich die Auswirkungen. Das Ding ist unfassbar teuer gewesen. Gleichzeitig kann Infrastruktur wirklich auch etwas bewegen. Es ist nicht von ungefähr, dass man, dass es heißt, dass die Lebensadern des Kapitalismus die Autobahnen sind. Ich glaube, das gleiche gilt halt für guten Bahnausbau. Und ich glaube, auch kulturell sind solche Projekte wichtig, weil dadurch Leute irgendwie auch das Gefühl haben, es tut sich was in Richtung einer Verbesserung. Man sieht, was Technologie machen kann. Das einzige Problem ist, dass es halt so ewig dauert. Also das ist schon etwas, wo, wenn man sich überlegt, wie das früher, wie schnell das gegangen ist, Infrastrukturprojekte auch teilweise halt aus den falschen Gründen, weil viele Menschen gestorben sind beim Bau und es ist schon gut, dass es gewisse Rahmenwerke gibt, die das verhindern, aber gleichzeitig gibt es sicher eine Überregulierung in manchen anderen Bereichen und das macht so ein Projekt halt auch viel schwieriger umzusetzen.

Daniel:

Ich meine, man muss sich auch vorstellen, nur mal so beobachtet, man stelle sich vor, also 27 Jahre hat das Ding gedauert, das ist 1998, allein die Planung zu sagen, man baut das Ding für eine Welt, die in 27 Jahren davon etwas haben wird, das ist schon, ich glaube, rein psychologisch auch etwas, was sehr spannend ist. Stell dir vor, du würdest jetzt einen Auftrag kriegen, wo du jetzt die nächsten 27 Jahre an etwas arbeitest. Ich mir bewusst dir wahrscheinlich nicht gesagt 27 Jahre, sondern wahrscheinlich 20 und das ist ein bisschen länger gelaufen, aber weiß ich jetzt aber nicht. Darum geht es mir aber gar nicht, sondern einfach diese weitreichende Planung nimmt wahrscheinlich auch so ein bisschen den Sense of Urgency. Und andererseits, aber auch, dass man, dass man etwas plant, das so weit, so weit entfernt ist, das ist schon beeindruckend auf der anderen Seite. Muss ich ganz ehrlich sagen.

Markus:

Ich finde das tatsächlich sehr reizvoll. Ja, ja, ja. Gut, mit unserer Stiftungsarbeit ist wahrscheinlich ein ähnlicher Zeitraum, bis wir da wirklich unsere Ziele erreichen. Aber das Problem dabei ist natürlich, die Entscheidungsträger in dem Bereich sind politische. Und die haben Legislaturperioden als Zeitraum. Das heißt, für die lohnt sich das natürlich nicht.

Daniel:

Also hier steht 1995 war die Planungsübertragung und der Planungsbeginn. 1995. Da war ich 14. Weißt du, das ist schon krass. Und jetzt bin ich 44 Jahre alt und rede gerade darüber. Das ist schon so eine Sache. Und du hast es gerade so schön gesagt, das ist wie eine Stiftung. Nur das Interessante ist, und da müssen wir auch gleich drüber sprechen, aber so ein Tunnel ist ja auch, du fängst ja irgendwann an zu graben. Und dann gräbst du und gräbst du und gräbst du und gräbst und gräpst einfach richtig den Tag. Und das Interessante ist aber auch wahrscheinlich für Menschen, wenn man sagt, wir bauen jetzt diesen Tunnel und wir wollen, dass deine Firma das macht. Und plötzlich sagt man, ja gut, und so, wie lange machen wir das? Und dann sagt man, das machen wir jetzt die nächsten 27 Jahre. Das gibt natürlich auch sehr viel Stabilität. Schon ganz interessant. Auch wenn so ein Projekt dann abgeschlossen ist. Jetzt sind die Leute so, und machen wir jetzt? Weiß ich nicht. Auf jeden Fall sehr begrüßenswert. Ich freue mich, das Ding mal zu sehen, da durchzufahren. Und ich glaube, da wird halt auch ein ganz, ganzer Wirtschaftsraum zusammengeschlossen. Wir wissen ja gerade, dieser ganze Alpen-Adria-Bereich, da ist viel, da ist im Halbleiterbereich viel. Und wenn die alle so ein Stückchen zusammenrücken, ich weiß, wie in den Diskussionen über die Jahre immer wieder von diesem Tunnel gesprochen wurde. Und man denkt sich innerlich, ja, ja, der kommt dann auch irgendwann. Da ist er. Das ist cool. Du hast die Stiftung erwähnt, da gab es auch News, habe ich gesehen. Da haben ein paar andere auch noch gesagt, ja, ich habe da noch was gefunden.

Markus:

Ja, wir haben eine Drei-Monatsbilanz gezogen. Und wie du richtig gesagt hast, sind weitere zehn Stifter in den letzten Monaten dazugekommen. Haben knapp 300.000 Euro nochmal zusätzlich committet, auch ein paar, die wirklich substanziell Geld in die Hand genommen haben. Also sehr coole Signalwirkung auch für die Zukunft. Und andererseits haben wir natürlich auch die letzten Monate schon genutzt, um eben mit unseren Projekten Programmen zu skalieren, wo wir jetzt zum Beispiel in 70 Schulen schon seit September waren mit der Entrepreneurship-Woche, wo wir gemeinsam tiefte und mit viel Support auch von öffentlicher Hand, also Wirtschaftsministerium, Bildungsministerium, WKO, Unternehmertum in die Schulen bringen. Und ja, es ist ein langer Weg, wie gesagt. Ich glaube, das ist schon, bis wir wirklich das Ziel, wenn wir das Ziel haben, dass es einen nachhaltigen Kulturwandel zu mehr Unternehmertum gibt, wo jedes Kind das in Österreich oder eigentlich am besten sogar in Europa aufwächst, einfach das Gefühl hat, man ist Pilot im eigenen Leben, man kann unternehmerisch was bewegen, das wird nicht von heute auf morgen gehen, das wird auch eher Jahrzehnte dauern.

Daniel:

Ja, aber das Witzige ist, finde ich, also ich finde, die Stiftung ist schon ein guter Vergleich zu unserem Choralmtunnel. Das wird ja auch gebaut dafür, dass es eine lange überdauert, idealerweise, weil wenn das halt so richtig langfristig Wirkung zeigt, sprich wie in dem Tunnel die ersten durchfahren und der Wirtschaftsraum beginnt zu blühen, deswegen bei der Stiftung wird es ja auch so sein, erst wenn das Ding so richtig, ja, werden wahrscheinlich ein paar Jahre lang gelaufen sein, vielleicht ein paar der Stifter und Stifterinnen, vielleicht gar nicht mehr da sein in der Form. Oder es ist ja genau die Intention einer Stiftung. Das ist schon aufregend, das ist schon echt aufregend, wie das so passiert. Ja, finde ich gut. Was wollen wir denn noch machen?

Markus:

Ja, jetzt müssen wir schon kurz noch über OpenAI sprechen, die ja den Cold Red ausgerufen haben und jetzt letzte Woche GPT 5.2 veröffentlicht haben, um jetzt mal, glaube ich, so die Abfluss an Leuten in Richtung Gemini zu stoppen. Also ein Modell.

Daniel:

Welches Tool nutzt du am predominantly?

Markus:

ChatGPT immer noch, ja.

Daniel:

Ja, same. Weil ich war nur so neugierig, weil es ist ja immer so an, der eine übertrumpft den anderen, der eine übertrumpf den anderen, der eine übertrumpft den anderen. Und bei mir ist so, ja, ich schaue ab und zu meinem Gemini rein. Sie haben ein, zwei ganz coole Tools und sozusagen berufsbedingt schaue ich es mir immer mal wieder an. Gerade gerade in dem, wo ich da bastle meinem kleinen Stealth-Thema. Ah, Chat-GPT, der ist nach wie vor. Und deswegen, ich finde das immer so witzig, ich erlebe das aber selber gar nicht so stark. Kennst du Leute, die halt dann immer wieder auch switchen und das so benutzen? Ich kenne zwei, drei, aber die sind halt wirklich Full-Time-AI-Wizards, die ja.

Markus:

Ja, die halt wirklich tief drin sind. Für mich ist schon so, also das, was ChetGeviti natürlich stark macht, ist das ganze Kontext-Knowledge, das er schon hat. Also dem muss ich halt viel weniger Kontext geben, damit es mir gute Antworten liefert, weil ich schon so viel gefragt habe, weil es mich schon so gut kennt. Bei Gemini ist das halt einfach noch nicht so. Das heißt, es muss viel mehr nachfragen, ich muss viel mehr von Anfang an überlegen, was muss ich mitliefern. Gleichzeitig habe schon in den letzten Wochen ein paar Dinge gehabt, wo ich ja, besonders in Richtung Bildgenerierung zum Beispiel, wo Gemini besser war. Und wo ich dann halt auch wirklich das Ergebnis von Gemini genutzt habe. Und das, man hat das ja auch, es wurden ein paar Zahlen veröffentlicht, es waren jetzt nur Traffic-Zahlen zu ChatGVT oder zu Open AI. Und da hat man schon jetzt eben tatsächlich seit dem Launch von Gemini 3 hat man einen Abfluss gesehen. Also schon so eine leichte Verschiebung. Jetzt bewegt sich immer noch, glaube ich, von 80 auf 77. Gefühlte Zahlen ist nicht genau, aber so irgendwo 3-4% weniger. Aber das tut ChatGPT insofern weh, weil die leben vom Narrativ. Und die haben ja unfassbare Finanzierungszusagen gemacht an diverse Infrastrukturplayer. Und das funktioniert nur. Die kriegen halt auch ihr eigene Finanzierung, nur wenn Leute an die Wette glauben, dass ChatGPT der dominante Player in dem Bereich ist und auch bleiben wird. Und solange Google daran sägt und zumindest zweifelt sieht, dass das so ist, das tut ihnen sofort weh. Und deshalb jetzt auch die schnelle Reaktion GPT 5.2 als ein Tool, was man jetzt in den ersten Benchmarks zumindest, wo man zumindest sieht, dass es on par ist mit Gemini 3, in ein paar Bereichen auch ein bisschen besser, in ein paar noch nicht besser, aber zumindestens nicht mehr der große Grund, wenn man den ersten Benchmarks glaubt, dass man jetzt wechselt. Mal schauen, was das jetzt auch mit der Company gemacht hat, dass man jetzt darauf fokussiert hat, also dieser berühmte Code Red, ob das andere Entwicklungen dann dadurch langsamer gemacht hat, ob es dafür sorgt, dass Gemini dann beim nächsten Modell nochmal mehr einen Quantensprung machen kann. All das wird sich zeigen.

Daniel:

Ich habe mir gerade so, so wie ich so zugehört habe, gedacht, vielleicht ist es so mit den Plattformen auch ein bisschen so wie iOS und Android, dass man sich sehr früh für ein Thema aus so emotionalen Sachen beschäftigt. Und dann bleibt man da einfach drauf und dann wechselt man nicht hin und her. Weißt du, wie ich das meine, dass man so Team Chat-GPT oder Team nicht-Chat-GPT aus ganz vielen Gründen ist. Und dann macht man das halt.

Markus:

Ja, also ich glaube, Android, Apple ist halt schon ein ganz starker Login, weil einfach Hardware so viele Investitionskosten auch hat. Ja, genau, was ich vorher angesprochen habe, im AI-Bereich ist natürlich Context Knowledge, das ist schon auch etwas, was viel wert ist, aber ich könnte mir auch vorstellen, dass man das vielleicht, wie sehr das dann abbildbar ist, wie sehr man halt nicht jetzt einfach ChatGPT sagen kann, hey, bitte gib mir eine Übersicht über all das, was du, wie du mich kennengelernt hast und das führtest du deine neue AI. Also da gibt es sicher auch Möglichkeiten, wie man diesen Umstieg erleichtern kann. Ich glaube, das ist auch der Grund, warum jetzt zum Beispiel OpenAI an einem Hardware-Tool mit John Ive arbeitet, weil sie wissen, die Hardware ist der echte Login.

Daniel:

Ja, ja, das auf jeden Fall. Nein, aber ich meine trotzdem, ich glaube, wenn man da mal drin ist, ist man da mal relativ drin. So meinte ich das eher. Aber to be scene, ich glaube mit dem Thema Hardware, dann ist es sowieso so eine Sache. Ich bin ja nach wie vor irgendwie noch sehr, sehr verlockt, was die Meta-Brille betrifft. Das muss ich früher oder später mal ausprobieren. Curious. Was dabei rauskommt. Haben wir da noch irgendwas, worüber wir reden, bevor wir von dann laufen?

Markus:

Lass uns noch über einen Fakt sprechen, den ich vielleicht zum Ab-Sheet ganz spannend finde. Sehr gern. Es ist nämlich, diese Woche sind neue VC-Fundraising-Zahlen rausgekommen und da ist erstmal rausgekommen, das schaut so aus, dass das europäische VC-Fundraising komplett abfallen würde. Tatsächlich ist das aber besonders eine britische Story, weil bisher war ja besonders London der Hub für VC in Europa. Das ist halt da, wo man halt wirklich Geld aufstellen konnte. Und das dreht sich jetzt. Es ist erstmals Großbritannien da nicht mehr führend. Es sind da andere Länder, die jetzt überholt haben. Es ist besonders Frankreich ist Searching, hat dieses Jahr 5,1 Milliarden aufgestellt versus UK mit 3,7 Uhr. Und ja, es ist schon etwas, wo man sieht, dass Brexit sicher jetzt halt auch dazu geführt hat, dass einfach diese Interoperabilität im europäischen Wirtschaftsraum mit Großbritannien nicht mehr so gegeben ist und dass das am Ende natürlich auch der Textszene schadet. Das ist genau eine Szene, die man natürlich in Großbritannien eigentlich bräuchte, um auch dort die Wirtschaft neu aufzustellen. Also das zeigt schon, wir brauchen mehr Europa, nicht weniger.

Daniel:

Ja, wer hätte das wissen können, oder?

Markus:

Ja, fair enough.

Daniel:

Was eigentlich als Boris Johnson geworden? Also am Shibd.

Markus:

Ist weiter, tritt weiter in diversen Shows auf und ich glaube, die Leute, die ihn damals oder viele der Leute, die ihn damals gewählt haben, werden wahrscheinlich weiter daran glauben, dass das der richtige Schritt war. Es gibt sicher schon ein paar, die erkannt haben, dass das wahrscheinlich die falsche Wahl war. Aber das ist halt das Problem unserer Welt aktuell, dass du in diesen polarisierten Echo Chambers lebst, wo du halt die Gegenseite gar nicht mitbekommst. Und ich bin mir sicher, es gibt 20 Excuses, warum Brexit eigentlich positiv war und mit ohne Brexit wäre alles noch viel schlimmer in Großbritannien.

Daniel:

Und ich möchte daran erinnern, wie das war, als die Wahl gewonnen war für sie, war dann der meist gegoogelste Begriff in den folgenden Tagen, was heißt das jetzt eigentlich? Das heißt, die Leute wollten es, ohne sich über die Konsequenzen bewusst zu sein und haben erst dann im Nachhinein mal so nachgefragt, was das denn jetzt eigentlich so wirklich bedeutet. Und das ist fast ein mahnendes Beispiel der Gesellschaft. Es gibt übrigens ein lustiges Video von Boris Johnson, wie er begeistert über ChatGPT spricht und es ist viral gegangen, weil er Chat-GPT so lustig betont. Weil er wird kindlicher von Chat-GPT, Chat-GPT, Chat-GPT spricht. Und es klingt fast wie ein Vogel, der es probiert zu zwitschern. Und ja, there we go. Es gäbe noch viel zu plaudern, aber die Zeit ist natürlich auch immer da. Aber nächste Woche wollen wir es nochmal wagen und unser Weihnachtspecial machen. Uns gemeinsam unter den Baum setzen. Genau. Und darüber reflektieren, was das Jahr so in petto hatte. Verrücktes Jahr. Krasses Jahr. Mach mal das, oder? In dem Sinne. Jawohl. Bis dahin würde ich sagen. War uns eine Freude, take care, stay safe und bis zum nächsten Mal. Dankeschön und bye bye.