Corporate Therapy
Noch ein Business Podcast! Juhu! Wer braucht denn sowas?
Corporate Therapy ist ein kritischer Management Podcast – und der Name ist Programm: Wir legen darin „die Corporate” und gelegentlich auch uns selbst auf die sprichwörtliche Couch. Gemeinsam versuchen wir, Probleme und Phänomene rund um Arbeit und Organisation besser zu verstehen und vielleicht ab und an auch eine Lösungsstrategie zu entwickeln – jedoch ohne Garantie auf Genesung!
Wir sind Human Nagafi, Mary-Jane Bolten und Patrick Breitenbach.
Neben den Beiträgen unserer großartigen Gäste aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft freuen wir uns auch sehr über Fragen, Kritik und Anregungen von euch. Dazu könnt ihr uns entweder per Mail oder LinkedIn schreiben oder euch direkt zu einem unserer Live-Podcasts einschalten und mitdiskutieren. Viel Spaß und gute Erholung.
Corporate Therapy
Episode #139 // Social Entrepreneurship Ohne Illusionen // mit Agnesa Kolica
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Wie verändert man eine Stadt, ohne eine Fabrik zu bauen? Indem man Begegnungen baut. Gemeinsam mit Agnesa Kolica von Grow Together Germany tauchen wir tief in die Welt des Social Entrepreneurship ein: Integration als Standortvorteil, Zugehörigkeit als harte Währung und Wirkung als Maßstab, der über Rendite hinausgeht. Wir sprechen über Projekte, die Ankommen konkret machen – von Vielfaltsfreundinnen bis Welcome Buddy – und zeigen, wie solche Programme Fachkräftesicherung, Spracherwerb und mentale Gesundheit spürbar stärken.
Der rote Faden: Sozialunternehmen schließen Lücken, die Staat und Märkte offenlassen. Doch die Realität ist widersprüchlich: Projektförderung statt Strukturaufbau, kurze Laufzeiten statt Planungssicherheit, hohe Berichtspflichten bei geringem Overhead. Agnesa erklärt, wie hybride Finanzierung funktioniert, warum Gemeinnützigkeit juristisch anspruchsvoll ist und wie Wirkungsmessung jenseits von „Baumzählerei“ gelingt. Wir ordnen ein, was sich in Krisenzeiten verändert: Rückzüge bei Diversity-Budgets, wachsende Unsicherheit, aber auch neue Allianzen und Beratungsmodelle, die Unternehmen helfen, Integration wirksam und skalierbar zu gestalten.
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So dafür, dass man alles nach social profit organization miss or high non-social organization miss.
SPEAKER_01:I don't even know why.
SPEAKER_03:Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge Corporate Therapy. Für alle, die uns noch nicht kennen und jetzt zum ersten Mal irgendwie über den jeweiligen Podcast-Streamer zu uns gestoßen sind. Wir sind ein kritischer Management-Podcast und beschäftigen uns mit Themen rund um Arbeit, aber mit der Schnittstelle zu den diversen anderen Sphären, also Gesellschaft, Wirtschaft, Politik und auch manchmal dem persönlichen. Und heute haben wir ein Thema, das diese Schnittstelle ganz besonders bespielt. Wir wollen nämlich heute über Social Entrepreneurship sprechen. Und dazu habe ich zwei Leute hier, die ich vorab schon mal kurz begrüßen möchte, nämlich ganz wichtig, ich würde sagen, bei uns im Team der idealistischste und der am meisten zivilgesellschaftlich aktive Part von 1789. Hallo Patrick.
SPEAKER_00:Hallo Mary Jane.
SPEAKER_03:Freut mich, dass wir sprechen. Auch unser letztes Thema war tatsächlich, ein sehr Social Development Goal orientiertes Thema. Vielleicht ist das ja so ein Trend jetzt.
SPEAKER_00:Das stimmt und ich hoffe, heute haben wir Erfreulicheres zu berichten als beim letzten Mal, als es um die Klimakatastrophe geht oder ging. Deswegen, ich bin sehr gespannt auf das Thema, freue mich sehr und ja, schön, dass ich mit dabei sein kann.
SPEAKER_03:Sehr gut. Und bevor ich ins Thema einleite, begrüße ich auch ganz herzlich unseren Gast Agnesa Kulitza. Hi. Hey Mary Jane, hey Patrick, ich freue mich, heute dabei zu sein. Ja, wir freuen uns auch total, dass du hier bist, denn wir kennen dich schon sehr lange und wir haben auch schon mal zusammengearbeitet und wir haben schon ganz lange versucht, endlich mal einen Podcast zusammen zu machen. Ich glaube tatsächlich mehrere Jahre, wenn man darüber nachdenkt. Und jetzt haben wir es geschafft. Ende 2025 haben wir endlich den Termin gefunden, an dem wir uns austauschen wollen. Weil du eine ganz besondere Vertreterin von dem Thema heute bist. Ich sage noch mal kurz ein bisschen was zum Thema so als Einleitung. Wenn wir von sozialem Unternehmertum sprechen oder Social Entrepreneurship, dann sprechen wir quasi von Leuten und Unternehmen oder Organisationen, die gerne etwas Gutes in der Welt bewirken möchten mit dem, was sie tun. Und in Deutschland bedeutet das in der Regel, dass sie nicht for Profit sein dürfen. Also je nach Rechtsform quasi oder wie sehr sie das Gemeinnützige betonen bei sich. Und natürlich hat das auch ein paar Auswirkungen darauf, wie sich organisiert wird. Vielleicht ein paar Zahlen kurz vorab. Also wir sprechen in Deutschland so geschätzt von 70 bis 100.000 gemeinwohlorientierten Unternehmen, je nachdem, welche Zahl man dazu nimmt oder ob man Vereine dazu zählt oder nicht. Ich glaube, wenn man Vereine noch reinzählen würde, dann wären es wahrscheinlich noch viel mehr, aber sind ja auch nicht alle gemeinwohlorientiert. Und ungefähr 60 Prozent davon geben an, dass sie sich selbst unzureichend politisch unterstützt fühlen. Und ungefähr 40 Prozent geben an, dass sie signifikante Finanzierungslücken haben, strukturelle Finanzierungslücken haben, um ihre Tätigkeiten ausführen zu können. Und wir dachten, wenn wir uns schon an der Schnittstelle zwischen Arbeit und Wirtschaft und Gesellschaft und Politik befinden mit dem Podcast, dann lass uns doch mal hier mit jemandem sprechen, der diese Schnittstelle auch wirklich gut kennt. And Agnes, du kennst das sehr gut. Du bist Gründerin und Geschäftsführerin von Grow Together Germany. Darunter gibt es verschiedene Initiativen, die kannst du auch gleich gerne selber nochmal nennen, aber ich möchte betonen, dass für mich Grow Together Germany Frankfurt so eine Frankfurter Institution geworden ist und auch mir Frankfurt total zugänglich gemacht hat. Es gibt nämlich ein Programm, das heißt Vielfallsfreundinnen, in dem ihr zugezogene Frauen mit regionalen Frauen verbindet und da Veranstaltungen macht, dass man sich kennenlernt, dass man sich hier gut aufgehoben fühlt und in einer Community angekommen fühlt. Und da war ich auch Teil von und entsprechend kenne ich quasi die Arbeit, die ihr macht, auch vom Inneren ein bisschen. Das war mal ein Verein, mittlerweile ist es eine GmbH, also auch das ist quasi, glaube ich, ein ganz spannender Weg, von dem du gleich mal erzählen musst. Und du bist auch Regionalsprecherin von CENT Hessen. CENT ist eine Organisation, die sich überregional und politisch einsetzt für Sozialunternehmen. Also kennst du quasi aus eigener Erfahrung und dem eigenen Tun diese Branche, aber auch als Vertreterin davon das Ganze ganz gut. Und vielleicht starten wir am Anfang erstmal mit der Frage, oder vielleicht da muss ich ein bisschen rein spoilern, aber es ist ja vielleicht nicht der einfachste Berufsweg, den man wählen kann, für eine gute Sache zu kämpfen, mit, wie gerade schon gesagt, strukturellen Finanzierungslücken und so weiter und so fort. Wie bist du selbst dazu gekommen, dass du gesagt hast, ihr möchtest nicht unbedingt den klassischen Corporate Weg gehen, sondern selber gründen und dann auch noch ein gemeinnütziges Unternehmen gründen?
SPEAKER_02:Zum Glück wusste ich von Anfang an, was mich da so erwartet. Ich finde es manchmal für mich ganz schwierig zu sagen, wann dieser Moment gekommen ist, denn eigentlich war der schon sehr früh da. Ich meine, bei so einem Sozialunternehmen wie Girl Together Germany geht es ja darum, also eine Mission zu haben, die auf die Gesellschaft einwirkt, positiv einwirkt. Und ich habe damals schon mit der Wahl meines Studienfachs, Politikwissenschaft, in this richtig gedacht. And so this from the other one. Als Geisteswissenschaftlerin war mir aber this word Unternehmertum. Or the VWL, with which I was anything. But I thought that between it, I've been as student in this direction to argue, also for a society. And then, as the Gelder had a social mission, namely mentioned to bring to this mic and a girlfriend and here in Deutschland to start, so that we have a stark democracy have, but I wanted to do it. Then I have the Social Impact Lab entdeckt, also a growth institution of the Social Impact GmbH here in Deutschland, who in many are in Deutschland sozial inkubatoren for soziale innovation. Dort have an Gründungsstipendium become. Das war das Besondere, die konnte ich mir dann als direkte Vorbilder nehmen. And habe dadurch auch den Mut bekommen, da in so eine Gründung reinzugehen. Und ja, die Frage ist: Wer kann mir ein Begriff sagen für Menschen, die zum Beispiel einen Verein gründen? Gibt es dafür einen Begriff? Es gibt einen Begriff Unternehmer, Unternehmerin. Jetzt etabliert sich natürlich der Begriff Sozialunternehmerin. Aber so richtig, wenn ich das so um die Menge frage, hat niemand diesen Begriff. Es gibt so Philantrophen, aber wer sind denn die Leute, die diese ganzen Umsätzen mit Impact gründen? Und so habe ich dann meinen Weg gefunden und habe dann vor drei Jahren noch die Geschäftsform geändert. Wir sehen eine GOG, das ist die Kleine Schwester der GmbH. Genau, aber von der Struktur her ist das ganz ähnlich. Und dann war die Frage einfach, ja, wie können wir mehr Menschen erreichen? Wir hatten am Anfang noch eine engere Zielgruppe mit Familien, die wir zusammengebracht haben, Familien mit Fluchtgeschichte und lokale Familien. We wollten aber einfach eine größere Zielgruppe erreichen, also auch nicht nur Familien, sondern we have zum Beispiel mit der Vielfaltsfreundin a Projekt für ein interkulturelles Frauennetzwerk, das sich gegenseitig empowered, that gegenseitig mit verschiedenen Perspektiven in Alltag and for another. Then we have a projekt wie Speak Buddy, da gets the Sprach in Alltag. And then we have yesterday here in Frankfurt Information Center the Project Welcome Buddy started. There were two gewanderte mentioned here in Frankfurt begleited from locals, um wirklich here anzukom. And da geht es aber auch ganz spezifisch um Fragen des Alltags. So I sure a wohnung. Wie komme ich da schnell dran? Und dann kommt das informelle Wissen. Naja, es gibt da bestimmte Seiten von Unternehmen, die kannst du dann anklicken und die funktioniert am besten, die funktioniert nicht. Und ja, oder auch hier, wie bekomme ich einen Termin bei einem Arzt oder bei einer Ärztin? Also ein großes Thema. Ich glaube auch für viele, die schon hier lange live or born are. Solche Themen werden da eingebracht. Und in gross and we have modern beginning formate to mention to bring that not. Actually, we can also know if one quite towandert, newcomer is or local. Many are at 20 years here and say, hey, I feel like I've been so in my early bubble, I can't even so many other men. The spray can't be. There are mentioned that three years and say, Hey, I've been totally local. Ich kenne alle Orte in Frankfurt besser als jeder hier, der hier geboren ist. And ich kann die Sprache und ich möchte jetzt jemanden anderen hier kennenlernen, der neu nach Frankfurt kommt. Oder halt, wir sind auch zum Beispiel in Darmstadt und haben auch nächstes Jahr das Ziel, uns auch in weitere Städte, in ganz Deutschland zu skalieren, denn wir sind ja auch Grow Together Germany.
SPEAKER_03:Aufregen.
SPEAKER_02:Und hoffen natürlich, dass wir auch uns irgendwann zu Grow Together Europe und natürlich world entwickeln können. Das ist unser großes Ziel. Und ja, um so einfach Menschen zu erreichen, Begegnung zu schaffen und zwar direkte persönliche Begegnung. Dafür nutzen wir auch eine App. Das ist einfach nur ein Hilfsmittel, um ein bisschen Effizienz reinzubringen und Organisation, damit wir auch zukünftig auch gut skalieren können in andere Orte und so möglichst viele Menschen mit möglichst wenigen Ressourcen erreichen können.
SPEAKER_00:Ich würde ja mal sagen, von eurer Mission her müsstet ihr ja voll und ganz in Schwarze treffen, das, was Deutschland ja gerade und viele andere Länder in Europa sicherlich auch, braucht eigentlich. Also es ist ja ein richtiges, vollumfängliches Integrationsprojekt, demokratiefördernd, definitiv und so weiter. Das heißt, ihr könnt doch eigentlich euch gar nicht retten vor Geldangeboten, sowohl aus Politik wie Gesellschaft. Oder anders gefragt, wie finanziert ihr euch aktuell?
SPEAKER_02:Ja, vor allem als wir das Digitale eingebracht haben, dachten wir, okay, jetzt geht es richtig ab, ja, mit Geldern. War leider nicht ganz so. Wir wollen ja auch diesen Vielfaltsektor da auch mehr Digitalität reinbringen, also digitalisieren und einfach um Prozesse zu vereinfachen, nicht um irgendwie das Zehntausende Rabbit Hole zu schaffen, sondern einfach, um Prozesse einfacher zu machen. Und ja, die Finanzierung ist für solche Unternehmen natürlich immer das große Thema, also auch für alle sozialen Unternehmen in ganz Deutschland. Es gibt da zum Beispiel den Social Entrepreneurship Monitor. Und da wird auch deutlich, dass das für die meisten, die da befragt wurden, auch ein großes Thema ist. Und ja, es gibt da natürlich je nach Produkt oder Dienstleistung, das man hat, gibt es verschiedene Wege und Mittel. Und dadurch, dass natürlich die Förderstruktur auf staatlicher Seite aktuell auch zurückgeht und natürlich immer auch ein schwieriges Feld ist, entwickelt sich dann aus sich heraus natürlich die Idee, wie kann man irgendwie anders noch Ressourcen schaffen, also finanzielle Mittel oder Ertragsmodelle, um die Idee umzusetzen, um diese Wirkung auch zu entfalten. Und das ist auch die Definition von Sozialunternehmertümern, die ist allgemein in der Literatur auch sehr weit gefasst. Deswegen, Mary, als du auch von meintest, Vereine oder nicht, du weißt ja nicht genau, das ist je nach Definition, fallen auch Vereine rein oder nicht. Es geht in erster Linie aber darum, dass Unternehmungen darunter gefasst werden, die mit verschiedenen Mitteln, auch mit unternehmerischen Mitteln eine soziale, ökologische Herausforderung lösen möchten. Und diese unternehmerischen Mittel können natürlich ganz unterschiedlich sein. Also das Geschäftsmodell kann auch ganz unterschiedlich sein. Wir sind aktuell noch sehr viel mit Fördermitteln auch unterwegs, also über die öffentliche Hand, über Stiftungen, aber auch über Unternehmen und entwickeln nebenher aber auch unser Geschäftsmodell in Richtung B2B, um da auch Angebote zu bringen, die uns auch unabhängiger machen von öffentlichen Mitteln. Und Sozialunternehmertum entsteht nämlich auch dann, also so in der Geschichte, wenn die staatliche Seite es eben nicht mehr ganz schafft, die Herausforderung, die ein Staat hat, von alleine zu lösen.
SPEAKER_03:Ja, also theoretisch auch anschließend an das, was Patrick angefangen hat, ist ja theoretisch müsste der Staat extrem daran interessiert sein, dass solche, ich nenne es jetzt zwar Initiativen, das ist ja nicht alles ein Unternehmen, aber solche Initiativen da sind und funktionieren, weil die Konzentration des Staates ja doch häufig auf dem rein administrativen Teil ist oder so quasi die Basisinfrastruktur und vieles darüber hinaus ja nicht mehr organisiert werden kann über den Staat, aber irgendwo her ja trotzdem organisiert werden muss. Und wenn zum Beispiel ihr das dann macht, ist das ja eigentlich eine gute Situation für den Staat, also in Theorie, um da quasi das ja in Anführungsstrichen extern zu machen über solche Player wie euch. Jetzt wissen wir aber auch, wie so eine Förderung in der Regel aussieht, ist relativ beschränkt. Also ich verstehe auf der einen Seite natürlich auch, dass der Staat gut prüfen muss, wo quasi Gelder hingehen, aber es gibt ein Bias in der Förderung und zwar von Projekten gegenüber Strukturen. Also es ist häufig eine Förderung, die einmalig ist oder für ein bestimmtes Projekt und dann hat die halt einen bestimmten Betrag oder bestimmten Zeitraum und dann läuft dieses Projekt halt irgendwann aus so und dann muss man wieder Gelder holen für das nächste Projekt. Und also das wird, glaube ich, sehr viel beklagt, wie viel Energie man eigentlich da reinstecken muss, nur um am Leben bleiben zu können, nur um wieder Projekte machen zu können und diese Arbeit aber ja überhaupt nicht vergütet ist. Also es ist, glaube ich, es braucht schon ganz schön viel Motivation, glaube ich, um solche Sachen am Laufen zu halten. Und es macht auch Sinn, was du sagst, dass man da mal zwischendurch die Geschäftsmodelle sich ein bisschen anguckt. Aber wie seid ihr mit sowas umgegangen?
SPEAKER_02:Also zunächst einmal ist es ein sehr, sehr, sehr guter und wichtiger Punkt, um da kurz mal allgemein drauf einzugehen. In der klassischen Wirtschaft ist es ja so selbstverständlich, dass es Start-ups braucht, Gründungen braucht. Und jede Person weiß, wie wichtig so ein junges Unternehmen ist, so ein Startup ist, welche Vorteile es bringt, so agiles Arbeiten, neue Ansätze, neue Innovationen. Man hat eine ganz andere Struktur. Dadurch, dass man ja am Anfang klein ist, kann man sich viel schneller bewegen als ein großes Unternehmen. Und da gibt es ja, also da haben ja Unternehmen selbst Innovationszentren innerhalb des Unternehmens für eigene Startups. Und in der, ich würde mal sagen, in dem Sozialmarkt gibt es da eigentlich kaum Förderung für soziale Innovationen, die da entstehen. Und im klassischen Bereich ist man ja rediteorientiert, das heißt it's a Gewinnausschüttung, da kommen zum Beispiel Business Angels, private Investoren in Frage, die dann dieses große Kapital for the Organisationsentwicklung geben. That fehlt aber bei sozialen Innovationen oder by Social Unternehmen. When you need an Ertragsmodell hast, that so funktioniert wie im classischen Bereich. Also es gibt auch Social Unternehmen, also es gibt ja verschiedene Rechtsform, je nach Rechtsform gibt es natürlich ganz andere Bedingungen and auch Unternehmen, zum Beispiel auch eine GmbH, can a social, can auch in Dite ausschütten. That is all in Ordnung. Es gibt aber auch Social Unternehmen, die auch als GmbH aufgestellt sind, die aber zum Beispiel all their Gelder reinvestieren. Oder es gibt dann GmbHs, die gar keine Gewinn aussieht. Und dann ist es natürlich schwierig, da irgendwelche Investors finden. And da müsste es meiner Meinung nach einfach ein Fonds gehen, der from the start event aufgestellt is. And that now in dieser Phase, but also in other Wachstumsphasen, yeah, this capital bieteted, what some investors anbieten. And so there are gedanken days, Stichwort nachrichtenlose Vermögenswerte and so weiter. That's how in Großbritannien. There is a Riesenfonds, that genau dafür genutzt wird. And in Deutschland is this grade. That is a growth ziel aus diesem Sector zu schaffen, dass wir aus diesen Geldern, die ich glaube, die Schätzung reicht von 3 bis 9 Milliarden Euro, da einen großen Fonds aufzubauen, so einen Impact Fonds, der dann genutzt werden kann für soziale Innovationen. And then aber auch das Thema, also wenn es zum Beispiel eine GmbH ist oder eine Gesellschaft, die Rendite erwirtschaften kann, die auch Rendite erwirtschaftet, ist es trotzdem oft so, dass natürlich, ja, das Thema oder die Menschen, die man anspricht, sind oft ja eher vulnerable groups, or es ist ein Thema, das einfach die Allgemeinheit betrifft. And it's vielleicht nicht so einen hohen Rendite-Wert, zumindest nicht zu beginnen wie bei einem classischen Unternehmen. Und da braucht es einfach Impact-Investoren, die so sensibiliziert, auch ein lange Atem einfach to have. Weil auch that the forging says that social media lessons, before they have a classical class, where they all process most half and social machen möchten. And when you zum Beispiel an App has and you have the thing datenschutz, the EU here pflegen, and you have to do a server in the EU have and not iron in other lines, then is it aktuell teurer and das schreckt Impact-Investoren einfach ab. Also nur so ein kleines Mini-Beispiel.
SPEAKER_00:Ich würde an der Stelle auf jeden Fall auch nochmal unterstreichen und festhalten wollen. Es ist ja vor einigen Jahren, mittlerweile höre ich gar nicht mehr so viel darüber, das größte Purpose-Thema, was wir ja bei regulären Unternehmen ja immer wieder so durch LinkedIn und andere Medien geistern haben hören. Und hier ist es ja wirklich Purpose-Pur. Und der Mythos, der uns ja lange Zeit verkauft wurde, war ja, ja, nee, also kommerzielle Unternehmen, die haben ja auch einen Purpose, die haben ja einen Wert für die Gesellschaft und die tun ja was Gutes und so weiter. Und Geld, das ist ja eher so zweitragig. Hier muss man wirklich nochmal ganz klarstellen, dass sozusagen Rendite und Profit sozusagen die allererste Systemlogik immer ist an der Stelle. Weil du sagst gerade selber, das ist ja sozusagen der Beleg dafür, weil das, was ihr macht oder viele andere Sozialunternehmungen eben auch, das hat ja einen Wert für die Gesellschaft, das hat den Purpose und sie werden, wie du sagst, eigentlich drittklassig behandelt, weil ich würde sagen, wir haben so eine Dreistufigkeit, ganz oben sind die etablierten Unternehmen und ganz, ganz oben die großen Konzerne, die sehr viel Lobbyarbeit machen können, die sich ganze Abteilungen leisten können, um wiederum verhandeln. Fördergelder zu akquirieren. Man denke nur an so eine Fabrik in Grünheide. Grüße gehen raus an Elon Musk und Brandenburg und so weiter. Und dann haben wir aber auch die Ebene der Startups, die ja in Deutschland genauso stiefmütterlich schon wieder behandelt werden. Also die sind für mich auch nochmal eine Ebene unter den großen etablierten Unternehmen oder Konzernen. Und dann kommt ja eigentlich ihr am Ende dieser Unternehmenskette. Das ist doch ganz schön bitter eigentlich, wenn gleichzeitig vor allen Dingen Politik ja eigentlich die Aufgabe hat, oder anders formuliert, sie hat ja nicht nur die Aufgabe an Daseinsfürsorge, Demokratieerhalt etc., sondern sie lagert ja eigentlich in dem sogenannten dritten Sektor ja das aus, was ja der Staat selber machen sollte, aber selber ja nicht Akteur ist. Ja, wie frustrierend ist das? Und wie agiert ihr sozusagen, um das vielleicht auch ein Stück weit zu verändern? Und was kann man da draußen alles tun, um da was anderes zu machen?
SPEAKER_02:Ja, man könnte meinen, der dritte Sektor badet das dann alles wieder aus. Und deswegen sollte man das tatsächlich aus dieser Perspektive vielleicht auch sehen. Und da rauskommen aus dieser sturen BWL-Perspektive, die quasi nur in eine Richtung schaut, and nach oben, wie weit wir maximal auch gewinnen erwirtschaften und wachsen, wachsen, sondern auch to schauen, dass man das als Kreis sieht, also als ein großer Kreis. Denn at the darum, what man with these eigenen Dienstleistungen und Produkten, was man Mehrwert man der Gesellschaft bietet. Und der misst sich eben nicht nur in dieser unmittelbaren direkten Rendite, sondern in der langfristigen gesellschaften Rendite. Also da geht es aber tatsächlich auch um Zahlen. Es geht um Zahlen, es geht um wirtschaftliche Ersparnisse auch, die der Staat ja am Ende hat oder die Unternehmen dann am Ende auch haben, wenn sie, ja, wenn sie sich sozial ausrichtet. Und mit Sozialen meine ich es natürlich auf allen Ebenen. In Deutschland ist das Sozial ja sehr oft nur das Soziale Unmittelbare verankert. Im Englischen ist es Social, das meint auch das ökologische, nachhaltige, alle Themen, die irgendwie eine gesellschaftliche Wirkung haben. Und ja, ich denke, generell, denke ich, gibt es in jedem Sektor bestimmte Frustrationsmomente, die man hat. Merke ich auch in Gesprächen mit Freunden, mit anderen Menschen aus anderen Sektoren und so weiter. Ja, aber natürlich, wenn man irgendwie so denkt, okay, wir machen etwas für alle, das allen zugutekommt, und trotzdem wird man da ein bisschen stiefmütterlich behandelt, kann es natürlich schon auch Frustration erzeugen. Aber das versuche ich einfach reinzubringen in Sphären, in denen ich unmittelbar einwirken kann. Deswegen bin ich zum Beispiel auch Regionalsprecherin von Cent Hessen, um da einfach entgegenzuwirken und einfach meine Learnings weiterzugeben und auch die Learnings und die Sichtbarkeit und alles von allen Sozialunternehmen hier aus der Region quasi gebündelt an Politik, an die Politik weiterzuleiten, aber auch andere Akteure, die für uns relevant sind, um quasi bessere Rahmenbedingungen zu schaffen. Und bessere Rahmenbedingungen für uns bedeutet natürlich bessere Bedingungen für alle.
SPEAKER_00:Ich wollte nur nochmal unterstreichen das, was du gesagt hast, mit denen es wirkt sich ja positiv aus. Und vor allen Dingen, selbst Unternehmen profitieren ja wiederum. Also selbst die Wirtschaft profitiert jetzt speziell, zumindest ja auch aus eurer Arbeit, weil gute Integration bedeutet ja wiederum bessere Integration in den Arbeitsmarkt, wir haben gleichzeitig Fachkräftemangel etc. pp. Also am Ende schöpft ja auch die Wirtschaft wiederum aus eurer Arbeit oder auch aus anderen Arbeiten der Sozialunternehmer und Unternehmerinnen. Und was ja noch das Bittere zusätzlich daran ist, oder das, wo uns ein Licht aufgehen sollte, viele Unternehmen tragen ja auch zu Schäden bei, die dann Sozialunternehmertum wieder ausgleichen muss. Also gerade im ökologischen Aspekt und so weiter. Also wir sind hier wirklich einer Sache auf der Spur, die man nicht deutlich genug benennen kann und in den Diskurs bringen muss.
SPEAKER_02:Ja, und deswegen ist es auch so wichtig, diese Schäden auch einfach in Zahlen monetär zu fassen und das alles gegenzurechnen. Mit dem, was dann die Sozialunternehmen quasi wieder wegmachen und sogar noch Schritte weiter gehen. Und dann macht es natürlich auch Sinn, hier auch viel, viel Geld einzubringen in Sozialunternehmen, die von vornherein natürlich schauen, dass sie alle Prozesse nachhaltig aufbauen.
SPEAKER_00:Hey, Patrick hier. Patrick Breitenbach von 1789 Consulting. Sorry, dass ich diesen Podcast hier unterbreche, aber ich wollte nur sagen, wenn du diesen Podcast wirklich, wirklich liebst, dann wirst du ganz sicher auf Spotify oder Apple Podcast eine Fünf-Sterne-Bewertung hinterlassen und das Ganze noch mit einem positiven Kommentar garnieren. Und wenn du dich dafür interessierst, was wir als Unternehmensberatung so machen, dann schau doch mal auf unserer Website vorbei: www.1780-consulting.de oder sprech uns direkt bei LinkedIn an. Wir freuen uns und jetzt geht's weiter mit den Erkenntnissen. Viel Spaß!
SPEAKER_03:Jetzt sprichst du, glaube ich, einen wichtigen Punkt an, bei dem ich auch immer so ein bisschen gestolpert bin über mich selbst. Und du hast vorher schon mal das Wort Impact benutzt. Und die Frage ist ja auch häufig so: wie misst man eigentlich Impact? Also wie kann man das eigentlich gut angehen? Weil, also ich würde mal sagen, anders als bei der destruktiven Seite, wo man, wo ich messen kann, irgendwie so viel Öl ist ins Meer geflossen, das war schlecht. Es ist, glaube ich, andersrum viel schwieriger zu messen und es ist eher ein mittelbarer Impact, den man halt macht. Also wenn ich jetzt zum Beispiel denke, in meiner Kohorte, jetzt bei da, wo wir mitgemacht haben, waren 50 Frauen und ja, also Wahnsinn, wir haben uns super geköngelernt, wir haben uns vernetzt. Es ist, also für mich und ich war ja eine von denen von denen von hier, also ich weiß nicht mehr die Wörter, die ihr benutzt habt, aber quasi, also ich habe mich selber eingetragen, als ich bin von hier. Und für mich war das wahnsinnig erstens, also motivierend, integrierend, also das hat mein ganzes Ankommen in Frankfurt, also weil ich auch selbst noch relativ neu war, total stark verbessert. Wenn ich das jetzt aber übertragen müsste, auf wie Deutschland diese Verbesserung quasi beziffern sollte, dann würde ich schon ein bisschen ins Straucheln kommen. Und ich glaube, das ist ja wahrscheinlich auch eine große Schwierigkeit von diesem ganzen Sektor, dachte ich zumindest. So, weil ich habe dann mal gegoogelt, was sind so riesige soziale Unternehmen zum Beispiel. Gibt es das überhaupt? Oder sind soziale Unternehmen immer relativ klein, wo man dann sagt, wir versuchen irgendwie durch coole Projekte die Welt zu verbessern? Oder gibt es überhaupt welche, die so groß skalieren konnten, dass man wirklich da irgendwie auch so von der Corporate zum Beispiel sprechen kann? Und ja, na klar, gibt es. Also ganz viele, zum Beispiel, sowas wie die Caritas oder große Krankenhäuser sind ganz häufig auch gemeinnützig aufgestellt und reinvestieren ihre Sachen, haben aber ja einen anscheinend bezifferten Wert. Weil, was ist das Geschäftsmodell? Natürlich, die Krankenkassen bezahlen Behandlungen. Also da gibt es ja einen richtigen Mechanismus und da gibt es eine Umlage und so weiter und so fort. Also ich glaube schon, wenn man möchte, dann kann man vieles beziffern. Und ich finde das, fand es dann irgendwie interessant, dass ich mir das angeguckt habe. Ah ja, weil bei Krankheit, da gibt es zumindest den Versuch, das aufzustellen. Aber ich glaube, in vielen anderen Bereichen, oder anders, ich weiß es nicht, in vielen anderen Bereichen, vielleicht mehr.
SPEAKER_02:Genau, das Thema Wirkung ist auf jeden Fall ein sehr großes Thema. Also Wirkungsmessung, auch Wirkungsmanagement, dass den ganzen Prozess dann sich anschaut. Ja, da gibt es natürlich, es gibt Wirkungsmodelle, die man anwenden kann. Aber das, was du auch ansprechen hast, so these growers outcome, so auf der obersten Stufe. Es gibt ja so eine Wirkungstreppe, die da auch zum Beispiel entwickelt, unter anderem Punp Vinio, and this outcome, the gesellschaft wirkung. And this is the irgendwie auch messbar zu machen. Es gibt zum Beispiel große Social Unternehmen wie zum Beispiel Ecosia, kennen wir. Nachhaltige Suchmaschine, die Gewinne für Aufforstung verwendet. Und da kann man auch ganz genau sehen, wie viele Bäume Ecosia mit welchen Mitteln gepflanzt hat. Und dann ist natürlich die nächste Ebene, das ist dann so auf einer Treppe des Inputs, was hat man gemacht und so weiter. Und dann kommt natürlich die Outcome-Ebene, da muss man natürlich schauen, okay, wie viele Bäume braucht man und wie viel CO2 irgendwie wieder abzubauen oder einfach unsere Luft besser zu machen. Und so ist dann eben diese Logik, die man da einfach weiterdenkt. Und die versucht man dann halt für alle verschiedenen Themen zu entwickeln und möglichst irgendwie auch messbar zu machen.
SPEAKER_03:Wenn wir bei dem Thema der Messbarkeit sind, müssen wir das, glaube ich, auch einmal nochmal umdrehen in die andere Seite. Und ich weiß gar nicht, wie Ecosia, läuft Ecosia auch über Werbung? Also finanzieren die sich auch über Werbung?
SPEAKER_02:Weiß ich nicht, egal. Weiß ich gerade nicht.
SPEAKER_03:Ich bleibe mal beim Beispiel von vielleicht der Caritas oder vielleicht noch besser beim Krankenhaus. Also, da haben wir jetzt quasi einen Schlüssel, mit dem man weiß auch, wie viel, also mit dem man auch planen kann, wie viel Geld reinkommt. Das ist ja zum Beispiel anders, wenn man sich jedes Mal neu auf ein Projekt bewerben muss und dann weiß man nicht, ob man es kriegt oder nicht kriegt. Ich denke mir manchmal, wenn man bepreisen müsste, was das in einem nicht gemeinnützigen Kontext kosten würde, das wären richtig teure Produkte. Also das wäre klar, dass das teuer wäre. Also ich mache jetzt mal der Vergleich, der mir als erstes in den Kopf kommt, wenn wir zum Beispiel sowas wie Vielfaltfreundinnen nehmen, dann würde ich jetzt mal sagen, okay, angenommen, man hätte eine Eventagentur, die das organisiert. Die sagt, wir machen Marketing dafür, wir bringen die Leute zusammen, wir überlegen uns ein cooles Programm, wir betreuen das, wie du gesagt hast, auch noch digital, das Ganze abzubilden und so weiter und so fort. Ja, dann ist man da ja schnell bei hohen Beträgen allein schon, was den Aufwand anbelangt. Also sagen wir mal, das ist ein Konzert und da wird noch eine Community drum oder egal. So, und dann kann man mal sich überlegen quasi, wie teuer das eigentlich ist, solche, in Anführungsstrichen, Produkte herzustellen. Und wenn wir jetzt wissen, irgendwie, okay, im Gesundheitssektor XY-Geld kommt für XY-Behandlungen rein und da es wird eingepreist, OP-Leute und noch Pflegeleute und so weiter und so fort. Das ist ja bei vielen anderen Sachen eben nicht der Fall, weil das nicht so klar beziffert wird. Und dann muss man sich ja immer die Frage stellen, oder eigentlich steht ihr immer vor der Herausforderung, wir haben zu wenig Ressourcen für zu viel zu tun. Weil es gibt ja, es gibt ja auch unendlich viel zu tun. Also es ist ja nicht nur, dass man für X und Y bezahlungswillige Kunden etwas macht, sondern ja für die Gesellschaft. Also es ist ja auch irgendwie schon was Übergeordnetes, Großes. Und wenn man sich dann anguckt, quasi, wie die Strukturen sind, wer da mitmacht und wer da unterstützt und Arbeitskraft reinbringt, dann ist es einerseits schön und andererseits schockierend und vielleicht auch nicht überraschend zu sehen, dass im Vergleich zu anderen Sektoren hier deutlich mehr Frauen engagiert sind, auch deutlich mehr Frauen in Führungspositionen engagiert sind. Und natürlich viel Arbeit auch nicht immer und ich glaube auch nur zum, ne, es ist nur in manchen Formen irgendwie sinnvoll möglich, aber eben auch sehr viel durch Ehrenamt passiert, dass man sagt, Leute werden überhaupt nicht bezahlt dafür, was sie machen. Also bei uns in der Stadt gibt es einen Mauritiusladen und da werden Dinge verkauft für Bedürftige. Und alle Leute, die da arbeiten, die die Sachen abholen von Supermärkten, die das organisieren, die verkaufen, die da stehen, die sauber machen und so weiter und so fort, sind alle ehrenamtlich da. Und auch alles Frauen. Ich weiß nicht, ist das bei euch ähnlich? Was sagt das, ist das ein ganze Industrie? Bisschen suggestiv gefragt.
SPEAKER_02:Also zunächst einmal ist natürlich Ehrenamt etwas sehr Wertvolles. Und wir haben in Deutschland auch eine große Ehrenamtstradition, was auch was Schönes ist. Es gibt Menschen außerhalb ihrer Tätigkeit, die sie sonst haben, einfach die Möglichkeit, sich zu engagieren, sich an der Gesellschaft zu beteiligen, Gemeinschaft zu kreieren, Orte zu finden, an denen sie mitwirken können. Und ich glaube, das ist auf jeden Fall etwas, was die Gesellschaft ja auch so zusammenhält. Und da muss man aber ganz genau schauen, was Ehrenamt eigentlich genau bedeutet. Und da auch nach Machtverhältnissen oder Strukturen zu schauen. Und zum Beispiel, naja, wenn jemand sich, keine Ahnung, zwei Jahre lang 100% ehrenamtlich für etwas engagiert, da frage ich dann schon, ja, welche Ressourcen hast du dafür? Also, keine Ahnung, hast du viel geerbt und musst dir deswegen keine Sorgen um deine Rente oder deine Miete machen. Voll schön, dass du dich da, dass du das nutzt und dich dafür engagierst, ja. Also toll, dass du das so nutzt. Oder, keine Ahnung, oder was sind die Ressourcen? Oder ist es so, dass du einfach so gerne was zur Gesellschaft geben möchtest und dafür aber total prekär lebst und irgendwann halt dir aber auch keine Rente auszahlen kannst, dann ist es halt eine Art Ausbeutung, ja. Also ich möchte nicht sagen Selbstausbeutung, aber irgendwie läufst du dann darüber da hinaus. Und Ehrenamt ist eigentlich auch gesetzlich beschränkt in gewissen Maße. Es gibt da Grauzonen. Also als ehrenamtliche Person, dürftest du, also wenn ich zum Beispiel Ehrenamtliche bei uns reinhole, dann darf ich eigentlich per Gesetz nicht sagen, wann sie auftauchen müssen, welche festen Arbeit, also ich darf keine festen Arbeitszeiten geben und so weiter. Beruht ja alles auf Freiwilligkeit, was ja gut ist. Aber wenn man sich langfristig aufstellen möchte, professionalisieren möchte, und wenn man dann auch natürlich Gelder hat und dem Fiskus auch Rechenschaft schuldet, dann braucht man auch einfach Leute, die vertraglich daran eingebunden sind, mit festen Zeiten und mit festen Aufgaben. Ja, damit du das auch bewerkstelligen kannst, natürlich in der Form. Und das habe ich einfach bei uns so gemerkt, dass wir so für die Organisationsentwicklung, dass wir da so ein Kernteam brauchen, das auf jeden Fall hauptamtlich aktiv ist, auch für die Projekte, die durchgeführt werden. Ich meine, da braucht man auch Kenntnisse. Das sind ja auch Menschen, die Expertise haben, die so ein ganzes Projekt aufbauen über drei Jahre, um auch selbst Begegnungsformate aufzustellen, die viel Erfahrung brauchen im Projektmanagement und so weiter und so fort. Und wir müssen auch Berichte schreiben für Abschlussberichte, für Ministerien und so weiter und so fort. Das muss man lernen. Das ist so, es gibt auch Studiengänge dafür. Das darf man auch nicht unterschätzen, weil oft auch Leute kommen und sagen, ja, ja, ich bin aus dem Corporate-Bereich, ich weiß, wie der Hase überall läuft. Und dann kommen sie her und wundern sich dann doch, okay, Geschäftsmodellentwicklung, naja, ich dachte man, da stoßen sie sehr, sehr, sehr schnell an ihre Grenzen. Also eigentlich schon im ersten Gespräch nach einer halben Stunde kommen dann die ersten A, okay, ich dachte, das wäre ein bisschen einfacher. Ah, okay, naja, das ist halt doch richtige Arbeit, ne? Mit Expertise und mit richtigen Ausbildungen und so weiter und so fort. Genau, was aber nicht heißt, also wir haben uns trotzdem ganz viel über Pro Bono aufbauen können. Also Menschen, die uns mit ihrer Expertise specifisch in bestimmten Felder unterstützt und die einfach noch in der Organisationsentwicklung, so Beratungen, eine Teamführung, Teamstruktur, solche themen, das war für uns zum Beispiel sehr, sehr hilfreich. Genau, and then aber auch eine Agentur, die uns unterstützt hat, unser Corporate Design zu machen, die die Kapazitäten auch tatsächlich auch haben, yeah, and then aktiv auch, also wenn wir dann irgendwie ein Event haben, das auch mal vor Ort stattfindet, dann freuen wir uns auch, wenn Leute kommen, das ehrenamtlich unterstützen, dieses Event aufzubauen, vor Ort und so weiter. Fokussieren uns aber natürlich im Sinne der nachhaltigen Entwicklung auch darauf, dass wir uns hauptamtlich aufstellen, damit wir uns auch professionalisieren können und niemanden auch irgendwie ausbeuten. Genau. Und unser Board, wir haben noch drei Mitgesellschafterinnen, die sind zum Beispiel auch ehrenamtlich aktiv. Die haben ihren Vollzeitjob und bringen sich mit ihrer Expertise dann quasi ein. Und Vorstände von klassischen Unternehmen bekommen natürlich große Gehälter und bei uns gibt es da halt kein Gehalt, aber ja, maximale Wirkung gewirkt. Genau, aber da muss man auch gucken, es gibt überall einfach Grenzen und es ist wichtig, auch diese Grenzen zu achten. Und auch weil du gesagt hast, es sind noch sehr viele Frauen. Tatsächlich ist die Quote bei Gründungen oder Mitgründungen in Sozialunternehmen laut dem Social Entrepreneurship Monitor 2024 liegt dabei 50-50, was ja erstmal ganz gut ist, aber es ist halt trotzdem irgendwie ein Bereich, in dem es auch viele prekäre Situationen gibt. Auch wenn man die ganze Förderstruktur anschaut, die Stellen sind immer begrenzt auf ein Jahr, zwei oder drei Jahren und es ist schwierig, da eine Gehaltsstruktur, eine Erhöhung auch gut einzubringen. Und also das braucht schon echt, das ist echt ein großer Kraftakt, das alles aufzubauen, sodass es auch funktioniert. Und man möchte natürlich auch gute Leute bekommen, ja, gut ausgebildete Leute. Und natürlich ist da immer die Konkurrenz auch mit anderen, ja, mit anderen Unternehmen, die es natürlich gibt in der Welt. Und ja.
SPEAKER_00:Du hast ja jetzt gerade gesagt, 50-50, ich will das nur ergänzen und kontrastieren mit einer anderen Zahl, nämlich im Bereich der normalen Start-ups sind es 20 Prozent. Also das heißt, im Bereich Sozialunternehmertum sind doppelt so viele Frauen im Staat wie sozusagen in regulären Startups. Also um das auch nochmal sozusagen zu zeigen, weil es hört sich ja erstmal an, Geschlechterparität, super. Aber natürlich im Vergleich zu den kommerziellen Aktivitäten ist das signifikant. Wir haben ja jetzt gerade davon gesprochen, es gibt wenig Förderung vom Staat und so weiter, aber dann gehe ich doch mal schwer davon aus, bei so wichtigen Themen und ihr seid sozusagen der dritte Sektor und ihr müsst alles ausbaden oder ihr, was heißt ausbaden, ihr schafft ja den Mehrwert erst für Gesellschaft. Dann kann ich ja davon ausgehen, dass zumindest der Staat alles Erdenkliche dafür tut, dass ihr Florierenden wachsen könnt. Also euch nicht noch zusätzlich Steine in den Weg legt. Gehe ich da richtig in der Annahme.
SPEAKER_03:Du hast auch letztens den Kanzler getroffen, oder nicht? So habe ich das zumindest von LinkedIn vernommen. Was hat er denn da zu sagen gehabt? Vielleicht kurz für die Zuhörenden. Agneser hat vor kurzem den Talisman-Preis für Integration vergeben. Und dabei stand sie mit Friedrich Merz auf der Bühne, deswegen musste ich das jetzt einmal so cheeky anfragen, was er dazu zu sagen hat.
SPEAKER_02:Bei dieser Preisverleihung ging es um den Talisman-Preis und ich hatte die Ehre, den an eine Olympiasiegerin, Weltmeisterin und Europameisterin Malaika Mehambo zu verleihen, die im Weitsprung ganz vorne an der Spitze ist und die sich auch sehr engagiert für verschiedene Gesellschaft-Themen. Genau beim Talisman-Preis geht es auch darum, Menschen auch zu würdigen, die für den gesellschaften Zusammenhalt einstehen. Und da habe ich mich natürlich sehr gefreut, einfach zu betonen, dass sowohl die Projekte, die dort ausgezeichnet werden, also die Menschen mit ihren Projekten, als auch für das, was diese Stiftung steht, und wie was ich stehe, nämlich für eine Gesellschaft, in der jeder Mensch sich freienfalten kann und zu Hause fühlen darf, dass wir alle diese Gesellschaft uns wünschen. Und Menschen der Politik, die das auch mit uns tragen und alle Menschen sehen.
SPEAKER_03:And jetzt machen wir nochmal die Klover zurück zu was Patrick eigentlich gefragt hatte. Patrick, ich glaube, du musst es noch mal kurz formulieren.
SPEAKER_00:So, meine Frage war ja Wir haben jetzt festgestellt, es gibt wenig Förderung, Subvention, aktiv oder es wird immer weniger gefühlt orden. Und dann bedeutet es ja umgekehrt, ich nehme an, es gibt dann auch gar keine Hürden und so weiter für Sozialunternehmer, sondern man versucht es ja, denen so einfach wie möglich zu machen. Wie ist denn da dein Blick darauf? Und man merkt den leicht ironischen Unterton.
SPEAKER_02:Ich wünsche natürlich, es wäre so. Aber da das nicht ganz so ist, gibt es zum Beispiel auch den Social Entrepreneurship Verband bzw. das Netzwerk Deutschlands, bei dem auch über 800 Sozialunternehmen Mitglied sind und dass sich genau dafür einsetzt, dass wir a stimmen, dass we sichtbar sind anders in the political. And it's not that these are from not heard. Also many that it's a network or that it's society. And there should be quite one of the sites and six, to say, hey, here we have this, here gives us, yeah. And it's for us until 950,000 in Deutschland. You know what the study we want and how much and the definition. We have Umsatz in a million, also in a million bereich, 70,000. And that is a summer, and that we see not wish that there's a quite that. Yeah, the reality says we have not more six. Yeah, and all this was what in political in the last year is over these initiatives entstanden. Also Scent, and other Social Unternehmer who Lobby gemacht haben, auf Bundesebene, aber auch auf Landesebene, bis irgendwann auch in die einzelnen Koalitionsverträge, Sozialunternehmertum mitgedacht wird, mitgeschrieben wird. Und das ist auch das Ziel.
SPEAKER_00:Und in Richtung nur die Ergänzung noch, weil das hat mich eigentlich nochmal interessiert, von den strukturellen Voraussetzungen. Also ist es genauso einfach, ein Sozialunternehmen zu gründen in Deutschland oder genauso schwer wie ein normales, profitorientiertes Unternehmen? Oder habt ihr nochmal on top irgendwelche Dinge?
SPEAKER_02:Dazu fällt mir folgendes ein. Und zwar is es for sozialunternehmers in dem Sinne, gibt es da mehr Hürden, but this workings aspect. The last purpose that in Deutschland of the Gemeinnützigkeitsrecht felt. And the Gemeindutrecht, when man, the GmbH, must be in these Gemeinnützigkeck, can manage Zack and merk then, nah, okay, what would this last thing then described for a year? And the problematic and the race that we have, they deck so up. And then zusammensetzen and then with demand in Gespräche gehen and fragen, yeah, wo passen wir denn da ganz genau rein? Also wo sind wir auch sicher? Weil es geht ja auch um Gemeinschaftskeitsrecht und es geht ja auch darum, dass man auch daran gemessen wird. Das braucht auf jeden Fall eine Neuerung. Das ganze Gemeinnützigkeitsrecht, das muss angepasst werden an aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen, die wir haben. Ja, und darüber hinaus ist es natürlich genau, es sind es auch so Themen wie, okay, wenn man wirkungsorientiert ist und nicht so Profit-Rendite-orientiert ist, dass Profi natürlich halt nur so ein nur Geldorientiert ist, weil Profit, das kann ja auch ein Social Profit geben. Also ich bin ja sowieso dafür, dass man alles nach Social Profit Organisationen misst oder halt non-social Organisationen misst. Das finde ich sollten die neuen Maßstab sein. Statt dieses Non-Profit oder ja, dass alles immer nur an der finanziellen Rendite gemessen wird. Und da ist eben auch die Herausforderung, es gibt einfach viele Fonds, die es gibt, oder viele Unterstützungsprogramme, viele Inkubatoren und so weiter. Berücksichtigen diese ganzen Strukturen, die die sozialen Unternehmen mitbringen, gar nicht. Und es ist manchmal auch schwierig, dann da reinzukommen aufgrund der eigenen Struktur und aufgrund der anderen Orientierung an sozialer Rendite und fällt da natürlich schnell aus dem Raster. Und kann auch nicht so gut klassische Investoren oder Investorinnen heranziehen, um diese ganze Entwicklung sich auch aufbauen zu können.
SPEAKER_03:Also ich möchte das nochmal betonen, was du gerade gesagt hast, weil mir war das vorher nicht so klar, deswegen sage ich es jetzt einfach nochmal, damit alle das wirklich, wirklich checken. Man möchte gemeinnützig sein, damit man A, also wichtig, vom Finanzamt, damit man quasi steuerlich als gemeinnützig auch eingestuft wird, weil das hat natürlich auch steuerliche Konsequenzen. Und das bedeutet natürlich auch, wie viel Geld ihr zur Verfügung habt, ist daraus eine Konsequenz. Und die zweite, auch extrem wichtige Konsequenz ist, wie bekommt ihr Gelder? Also weil Unternehmen mit Gemeinnützigkeit, die werden natürlich eher gefördert als welche ohne. Das heißt, es ist essentiell natürlich, diesen Stempel irgendwie behalten zu können. Aber wie du gerade eben schon gesagt hast, es gibt eine sehr klare Liste, das sind gemeinnützige Zwecke, andere Zwecke sind es nicht. Und es ist dann nochmal rechtlich quasi, gibt es so drei Gebote sozusagen der Gemeinnützigkeit. Und das ist Selbstlosigkeit, also man muss die Profiter reinvestieren, entsprechendes Zweckes. Ausschließlichkeit, man darf nur die satzungsmäßigen steuerbegünstigen Zwecke verfolgen. Also man kann sich auch nicht nebenbei quasi mit einem zweiten Standbein, das nichts damit zu tun hat, also das gar nichts damit zu tun hat, irgendwie da Geld reinholen und das dann, also es ist schon sehr beschränkt, auch was man dann tatsächlich umsetzen kann. Und es ist unmittelbar. Also man muss diese gemeinnützigen Zwecke auch selbst verfolgen. Also man kann den nicht einfach anders wie verfolgen. Das ist ein bisschen anders, als zum Beispiel eine Stiftung, die sich in Zweck halt selber setzen kann, was ja auch viele Stiftungen machen ja sehr soziale Sachen, aber sie muss halt nicht sozial sein. Aber ich meine, da gehen wir eher über die Rechtsform. Aber wenn wir uns das jetzt so anschauen, dann haben wir ja, also ich weiß nicht, ich finde das so krass, also vor allem auch nochmal mit diesem Frauenaspekt da drin, was ich jetzt ja vorher quasi gelernt habe schon, aber jetzt wird mir das nochmal bewusster, wie wir darüber sprechen. Es ist ja schon viel chaotischer, so, also es ist schon eine viel chaotischere Landschaft, in der man sich zurechtfinden muss, weil eben nicht einfach über Einzahlung, Auszahlung Gelder reinkommen, sondern über Antrag, Warten, Hoffen, bewerben, wie auch immer, Report schreiben und so weiter und so fort. Also es ist schon sehr bürokratisch, es ist sehr unsicher. Und dann das, was du auch vorhin nochmal gemeint hattest mit dem Ehrenamt, also wenn man anfängt, gerade etwas zu machen und man hat vielleicht noch keine Gelder zur Verfügung, die man überhaupt in Strukturen gießen kann, und jetzt hast du das vorher gesagt, dass Ehrenamtliche nicht, also du hast kein Weisungsrecht Ehrenamtlichen gegenüber. Das heißt, du kannst ganz, dann kannst du ja überhaupt viel schwieriger organisieren. Und man muss ja organisieren für einen gewissen Impact. Also klar, jeder von uns kann selber auch Gutes tun, total toll, aber viele Dinge müssen eben organisiert werden, deswegen seid ihr ja Organisationen. Aber euch fehlt ja dann vor allem im Aufbau ein großes Stück einer normalen organisationalen Durchschlagkraft, nämlich formale Mitgliedschaft, bei der man dann eintreten, austreten quasi sagen kann, das musst du tun, sonst bist du nicht mehr dabei. Also es ist ja viel schwieriger, auch sowas zu managen, will ich damit sagen. Das ist meine Erkenntnis jetzt hier gerade.
SPEAKER_02:Einerseits ja, auf jeden Fall. Andererseits hat man natürlich, dadurch, dass man gesellschaftsorientiert ist, gemeinwohlorientiert, kann man auch natürlich Menschen ins Boot holen, ja, die vielleicht auch anfangen zu Bono oder ehrenamtlich dabei sind. Das können andere, die vielleicht irgendwie eine Idee haben, einfach ein Unicorn zu werden, ein Exit zu machen, viel Geld zu machen, eher vielleicht nicht behaupten. Außer sie bekommen halt früher Geld rein in Form von Investments und so weiter oder haben einfach Kapazitäten, um da selber was zu investieren und können dann Leute direkt monetär quasi auch an sich binden. Also es hat so, es hat viele verschiedene Seiten. Aber ja, es ist schon eine andere Struktur und man muss auch sehr flexibel bleiben, weil man einfach verschiedene Menschen hat, die in ganz unterschiedlichen Formen an die Organisation gebunden sind und die Motivationsstruktur da vielleicht auch ein bisschen anders sein kann. Wobei ich glaube, das Gute ist auch, dass auch alle Mitarbeiter, die wir hier hatten, auch diese intrinsische Motivation haben, wirklich auch was ändern zu möchten und was zur Gesellschaft beitragen zu möchten. Das heißt, für mich ist natürlich eine Person, die wir hier einstellen können, wirklich was Tolles, weil dann hat man diese Weisungsbefugnis und man hat aber auch eine intrinsisch motivierte Person und das macht das Ganze schon einfacher. Also ich war schon sehr erleichtert, als wir dann anfangen konnten, auch Mitarbeiter einzustellen. Und ich habe mir so, wow, okay. Ich darf jetzt auch mal sagen, okay, wir starten zu diesem Zeitpunkt und diese Ziele müssen bis nächste Woche erledigt werden oder keine Ahnung. Dass man da einfach gut strukturiert planen und aufbauen kann. Und das braucht man, um eine nachhaltige Organisationsstruktur zu schaffen. Du brauchst Leute, die fest dabei sind, die mit ihrer ganzen Zeit fest da sein können. Und ja, so kann man zumindest langfristig planen. Es gibt natürlich auch Organisationen, die ein bisschen in ihrer Grundstruktur auch ehrenamtlich aufgebaut sind. Da habe ich jetzt auch nicht die Einblicke, aber wenn die das so schaffen, nur mit Ehrenamt da Landkrüste bestehen, ja, also eigentlich steht hinter jedem Ehrenamt muss ja auch eine Organisation dahinter steckt. Jemand, der das macht. Und das wird einfach so viel Arbeit, das kann man eigentlich mit einem Ehrenamt ganz mehr so richtig machen. Außer es gibt halt andere Ressourcen, die irgendwie im Hintergrund noch mitschwingen.
SPEAKER_03:Ja, also wir müssen unbedingt mal eine Folge zu Verbindlichkeit machen, weil du brauchst ja eine andere Form von Verbindlichkeit, wenn du es nicht über die Organisation, über die formale Mitgliedschaft der Organisation gelöst bekommst. Also wir haben ja verschiedene Wege, Leute dazu zu bringen, in Organisationen Dinge zu tun. Wir können entweder alle vom Gleichen überzeugt sein, dann super cool. Oder wir können ein Verfahren aufsetzen, in dem sie quasi in Rollen verfangen werden und so weiter. Oder am Schluss gibt es eben auch noch Zwang, also jetzt in unterschiedlichen Stufungen natürlich, aber das schwingt ja in Organisationen schon immer nochmal so ein bisschen im ganz weit hinten im Hinterkopf mit. So, ja, meine Chefin hat aber gesagt, also musste ich, weil sonst gegebenenfalls Konsequenzen. Während bei euch ja dann alles eben über Konsens laufen muss. Also man, also oder musste jetzt nicht mehr, aber es fehlen schon ein paar Werkzeuge, weil alle quasi davon überzeugt sein müssen, dass es jetzt richtig und wichtig ist und es dann auch noch zu tun. Also man muss sich quasi verabreden und es muss so auf diesem Interpersonellen funktionieren, dass man sagt, nee, ich kann mich auf dich verlassen. Und dann nicht jemand sagt, naja, aber du kannst mir ja nichts, wenn ich es nicht tue, sondern denkt, nee, das ist jetzt aber blöd, wenn ich da nicht auftauche, weil man verlässt sich ja auf mich. Okay, alles klar. Aber es ist ja ein ganz anderes Level, es ist ja viel weniger organisiert, es ist viel mehr interpersonell.
SPEAKER_02:Ja, ja.
SPEAKER_00:Eine Frage noch, beziehungsweise was mir auffiel oder in diesem ganzen Themengebiet, es gibt ja so ein gewisses Paradox, nämlich dass, und da wollte ich fragen, welche Auswirkungen das auf euch hat, wir befinden uns ja gerade wieder in so Krisenzeiten und heftigen Krisenzeiten und auch mit wirtschaftlichen Auswirkungen. Und das bedeutet ja gleichzeitig, wenn Krisen sind und auch Wirtschaftskrisen, also alles wird teurer und so weiter und wir haben eine ungleiche Gesellschaft, bedeutet das, dass Leute, denen es nicht so gut geht, ihnen noch schlechter geht. Und damit steigt ja eigentlich automatisch der Bedarf an Sozialunternehmen, wie ihr es seid, weil der Staat offenbar mit der Daseinsvorsorge nicht so hinterherkommt oder es bewusst an den dritten Sektor auslagert. Und das bedeutet auf der anderen Seite aber wieder, es sind vielleicht dann weniger Mittel da, weil auch Unternehmen natürlich an der Stelle, die ja über CSR-Programme, also Corporate Social Responsibility Programme, wenn es ihnen sehr gut geht, wahrscheinlich auch großzügiger unterwegs sind. Und der Aspekt dazu, wir hatten in der Folge über Klima und Nachhaltigkeit, stellen wir auch fest, dass es sozusagen immer weniger gesetzliche Regularien gibt oder die immer weiter aufgeweicht werden, also Berichtspflicht beispielsweise, die ja dann dafür gesorgt haben, dass Unternehmen aktiver werden müssen im Nachhaltigkeitsbereich, um es dann wieder in Berichte zu dokumentieren, damit sie sozusagen ihren eigenen Wert auch steigern oder keine Nachteile erhalten? Wie beobachtet ihr das als Verband, du persönlich, gerade die aktuellen Krisenzeiten, hat das wirklich spürbare Auswirkungen auch für euch? Weil das geht ja bis runter auf die Kleinspende der Leute. Also je weniger ich persönlich zur Verfügung habe, desto schwieriger wird es vielleicht auch dann, was wiederum abzugeben. Wie ist da dein Blick darauf?
SPEAKER_02:Ja, es hat Auswirkungen, auf jeden Fall auf staatlicher Seite. Da ist es ganz klar, dass es da auch Kürzungen gibt und auch in Gesprächen mit vielen anderen Unternehmen, Sozialunternehmen zeigt sich auch deutlich auch für etablierte Sozialunternehmen, die es vielleicht auch schon seit 30 Jahren gibt, die auch 60 Mitarbeitende oder so haben, ist es auch ein Thema, weil viele auch natürlich an Mitteln von der öffentlichen Hand auch gebunden sind. Und gleichzeitig ist es aber auch so, dass auch auf der Seite der Unternehmen, da wird auch ein Rückgang festgestellt, vor allem im Bereich Diversity. Ich kann auch aus eigener Erfahrung sagen, so mit dem Januar kamen da auch bestimmte Mails mit, naja, wir haben unseren Fokus jetzt ein bisschen geändert auf Kinder und Jugendliche. Da gibt es so ein paar Floskeln, habe ich das Gefühl mittlerweile, die man so ein bisschen einordnen kann. Oder auch Rückmeldungen wie das ist uns zu politisch. Also die Förderung von einem Programm, einem interkulturellen Frauenprogramm, bei dem sich einfach Frauen treffen mit verschiedenen Hintergründen, verschiedenen kulturellen Hintergründen, um sich einfach gegenseitig zu bereichern. Das ist zu politisch. Das muss man sich auch mal auf der Zunge zergehen lassen. And we hatten auch eigentlich die Richtung unserer Strategie aufgesetzt, auch mit Unternehmen mehr Projekte auch zu machen, aber auch wirklich als Dienstleistung, weil du hast das Thema schon vorhin auch erwähnt, Patrick. Ich meine, das, was wir machen, is that we the social uncle, the social relocation quasi, dass wir das hier gewährleisten und möglich machen. Und das kann man natürlich nicht nur auf dieser menschlichen Ebene sehen, okay, this is was schönes and was good, was it jacked, sondern it is doing etwas, was the staat gerade auch braucht. Wir brauchen jährlich ja ungefähr 400.000 neue Fachkräfte und gleichzeitig sagen Expert-Studien, dass Deutschland auf dem letzten Platz ist, wenn es darum geht, hier zu bleiben. Und zwar aus dem Grund, ich zitiere, ich finde hier keine Freunde. Das liegt aber nicht daran, dass es hier keine netten Menschen gibt, weil wir, ich würde sagen, ihr beide habt auch sicher tolle, großartige Freundschaften hier, sondern vielleicht einfach diese erste Schritt-Mentalität. Und das machen wir. Wir vermitteln so diesen ersten Schritt in other communities oder in Communities, der hier vielleicht ein bisschen schwieriger ist. Genau. Und deswegen, ja, als dann hier die ganze Wende kam, ja, unter anderem mit Trumps Politik auch, haben viele Unternehmen sich da auch zurückgezogen, vor allem die natürlich, die in den USA verankert sind, mit ihren ganzen gesellschaftlichen Bereichen. Manche haben ja auch ihre ganzen Geschlechtergleichheitsziele direkt gecancelt. Manchmal hatte ich auch ein bisschen Eindruck, okay, manche freuen sich auch, dass die sich da wohl nicht mehr kümmern müssen. Ja, generell gibt es aber auch natürlich viele Unternehmen und ich merke da auch gerade so wieder so eine Richtung, dass sich das so langsam wieder etabliert. Unternehmen zeigen Haltung und so weiter. Da gibt es natürlich auch welche, die da erst recht jetzt auch dafür einstehen wollen. Und es gibt ja auch die Charter der Vielfalt, da sind auch viele Unternehmen darunter organisiert. Und hier hängt es aber wirklich auch von den einzelnen Personen ab, die in einem Unternehmen arbeiten. Da müssen jetzt wirklich Leute Haltung zeigen und sagen, hey, nein, da machen wir nichts mit. Und ja, man muss natürlich auch gucken, dass man sich das irgendwie leisten kann. Aber man kann es sich hier schon noch leisten. Und was aber auch herumschwingt, ist auch der Gedanke, den ich da auch bemerkt habe, also mit Sicht auf aktuelle Wahlumfragen, ist dann natürlich auch ein bisschen die Angst, zu sehr vom Staat abhängig zu sein. Wer wird diesen Staat in ein paar Jahren regieren? Was wird dann passieren? Also man schaut sich, wenn man in die USA schaut, sieht man ja auch, wie viele Gelder da gekürzt wurden. Und da kommt natürlich auch ein bisschen die Angst und dann kommt dieses sozialunternehmerische, okay, wir müssen irgendwie schaffen, mit unseren Mitteln, unternehmerischen Mitteln irgendwie zu entwickeln, andere Ertragsmodelle, andere Geschäftsmodelle zu entwickeln, mit denen wir es vielleicht auch möglichst bereit aufstellen, dass wir nicht abhängig sind zu sehr von einer bestimmten Institution oder einer bestimmten Gruppe. Ja, und viele Sozialunternehmen sind tatsächlich auch sehr hybrid aufgestellt, auch in ihrer Finanzierungsstrategie. Und das sind wir bei Grow Together auch. Also wir haben auch verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten oder Partner oder Institutionen. Wir versuchen da auch uns selber unabhängiger aufzustellen. Also wir machen zum Beispiel auch schon dann auch Beratungen für andere Träger im Bereich, Begegnungen zu schaffen und so weiter. So kann man sich natürlich auch, das ist natürlich auch eine Dienstleistung. Genau, und ich glaube, es ist einfach wichtig, dass man sich da einfach divers aufstellt, weil es einfach nicht so absehbar ist, von welcher Richtung was kommt in den nächsten Jahren. Um da möglichst dann vielleicht auch in der kleinen Flamme erstmal überstehen zu können und gemeinsam die Kräfte zu bündeln. Und ich glaube, es ist jetzt auch wichtig, dass alle Akteure wirklich zusammenrücken und versuchen, miteinander auch zu kooperieren, Netzwerke zu bauen und gemeinsam einfach auch Haltung zu zeigen und Möglichkeiten zu schaffen.
SPEAKER_00:Und ich glaube, man muss an der Stelle auch wirklich nochmal verstehen, das ist auch ein Wirtschaftsfaktor. Also selbst wenn man sagt, wir brauchen Wirtschaftswachstum ohne Ende etc. pp, geht es halt nicht ohne das, was dort geleistet wird. Also Stichwort Vielfalt. Jeder jammert herum, Deutschland ist nicht mehr innovativ und so weiter. Ja, woran liegt es denn, wenn man Vielfalt gleichzeitig abbaut und gleichzeitig beschränkt? Also wir leben ja jetzt in den USA gibt es einen Braindrain wahrscheinlich aufgrund dieser ganzen Sachen. Also A greift man ja Wissenschaft per se dort an, zumindest sehr viele Bereiche der Wissenschaft. Viele wandern ab oder kommen gar nicht mehr ins Land. Und Europa hätte jetzt eigentlich die große Chance und auch Deutschland zu sagen, hey, kommt alle zu uns. Wir wollen ein vielfältiges Power-Innovation-Land und Wissenschaft for the Win werden und eine Art kulturelle Hegemonie bilden, das, was die USA ja lange Jahre auch hatte. Aber stattdessen habe ich das Gefühl, springt man mit auf diesen US-Zug ein Stück weit mit auf. Und es muss uns einfach klar sein, dass eben dieser Pfad sozusagen eine Negativspirale ist. Also je mehr wir das abbauen, desto schlechter wird es auch am Ende der Wirtschaft gehen und so mehr Bedarf werden wir wieder haben an sozialen Sachen und so weiter und so fort. Deswegen auch wirklich nochmal doppelt und dreifach unterstrichen der Appell, das ist super wunderbar. Wichtig, was ihr da macht und leistet. Und deswegen mehr Haltung, ja, definitiv.
SPEAKER_02:Ja, Sozialunternehmen sind auch in allen Branchen vertreten und vor allem auch im Bildungsbereich. Top-Thema. Gesundheits- und im Sozialwesen. Also, das sind wirklich wichtige gesellschaftliche Bereiche. Wenn da nicht genug Ressourcen da sind, das sind auch Zukunftsthemen. Bildungsbereich, das ist ein Zukunftsthema, also ein relevantes Zukunftsthema. Aber auch im Gesundheitsbereich muss dann natürlich auch geschaut werden, wo da die Bedarfe sind. Und auch zum Beispiel mentale Gesundheit und so weiter, Thema Einsamkeit. Das sind alles super große Themen, die es da anzugehen gilt. Und die uns wirklich einfach al betreffen. Und selbst ja, auch natürlich ist es auch klar, dass wir Fachkräfte brauchen. Ja, und es ist wichtig, dass wir eine Struktur haben, in der Menschen ankommen können und sich hier eingliedern können und sich einbringen können. Und gleichzeitig ist es aber immer auch wichtig, unabhängig von diesen Leistungsgedanken, immer auch sich klarzumachen. Es ist auch ein Thema der Werte, ne? Wie will man als Gesellschaft sein? Wie möchte man als Gesellschaft sein? Wie gut möchte man sein oder nicht gut? Das ist eigentlich ziemlich, ziemlich einfach. Das ist einem wichtig, was ist einem persönlich wichtig? Was für ein Mensch möchte man einfach sein?
SPEAKER_03:Ja, ich möchte dazu kurz zwei Sachen noch teilen. Ich habe einen Post von Mata Dudinski gelesen und sie hat, ich weiß gar nicht, ich glaube in der Studie zitiert, aber ich bin mir nicht sicher, welche genau, aber sie meinte, es gibt ganz viele Sachen, die man versucht abzuhaken, aber wenn man dann quasi misst, was ist es eigentlich, was einen nachhaltig auch glücklich macht, also auch als Individuum glücklich macht, dann ist es häufig, quasi anderen geholfen zu haben. Das ist quasi eine nachhaltige Strategie, sich selber auch glücklicher zu machen. Also nur mal so, um das in den Äther zu schreien. Und dann, weil du gerade noch Bildung gesagt hast, ich habe letztens, das ist jetzt auch ein bisschen der Railing, aber ich muss es teilen, weil es schon ein bisschen thematisch erfasst. Ich war vor kurzem bei einer Stiftung, bei einer Veranstaltung, die also zum Teil Kunstförderung machen, aber eben der große Teil ist Bildung, Bildungsarbeit, auch ganz viel in Erwachsenenbildung und zweiter, dritter Bildungsweg. Und das ist eine Stiftung, und natürlich ist man als Stiftung in einer, ich sag mal, häufig privilegierten Situation, dass die Finanzen geklärt sind. Also man hat halt bestimmte Gelder zur Verfügung, mit denen man Dinge machen kann. Und die Stifterin ist vor einigen Monaten wohl gestorben, hat dann ihr restliches Vermögen der Stiftung vermacht. Dadurch ist dieses Stiftungsvermögen schlagartig angewachsen. Das heißt auf einmal viel mehr Geld zur Verfügung, was ja erstmal schön ist. Aber die haben entsprechend des Erbes eine Bedingung gestellt, nämlich die Stiftung hat ein Enddatum. Und es ist eine sogenannte Verbrauchsstiftung. Das heißt, sie muss ihr Geld aufbrauchen. Und es ist die einzige oder eine von zwei Stiftungen in Deutschland, die dieses Modell haben. Was ich aus einer Organisationsperspektive so spannend finde. Man weiß, also man hat noch, ich weiß nicht, 10 oder 15 Jahre, besteht das noch und es ist ja auch zweckgebunden. Das heißt also, die wissen, wir müssen jetzt gucken, dass wir dieses Geld so effektiv wie möglich einsetzen und haben jetzt auch ihr Geschäftsmodell geändert und fördern nicht mehr die einzelnen Projekte, sondern fördern jetzt Initiativen, die, also versuchen andere Initiativen so aufzustellen, dass sie langfristig dann quasi Projekte machen können. Was ich super cool finde. Also einfach diese, diese, wie lustig muss es sein als Organisation, quasi nicht das Überleben aufrechtzuerhalten, sondern dem Ende entgegenzuarbeiten und jetzt wirklich nur noch die Wirkung vollziehungswesen. Also ein ganz, ganz lustiges anderes Modell.
SPEAKER_02:Ja, ich finde es auch ziemlich smart, wenn dann eben die Ausrichtung dann auch so geändert wurde, dass mehr in die Organisationsentwicklung gesteckt wird. Weil das finde ich dann auch, vor allem für eine Stiftung, die dann auch das Ziel hat, alles jetzt in den nächsten Jahren auszugeben, er möglichst wirksam, ja, wenn man das in die Projekte stecken würde, als Projektförderung, dann würde man ja diese, no, dann müssen die Organisationen natürlich ein paar Jahren schauen, okay, wo bekommen sie denn diese Gelder statt dieser Stiftung? Und so kann man aber viel nachhaltiger wirken, wenn wirklich diese Organisationsentwicklung auch Gelder gesteckt werden. Weil da kann man natürlich ein gutes Team aufbauen, gute Ressourcen, dass zum Beispiel auch ein richtig gutes Fundraising gemacht wird, mit einer Strategie, von mir ist eine Fünf-Jahres-Strategie. Und selbst wenn man sich nur über Fördermittel quasi finanzieren würde, könnte man das Ziel haben, okay, keine Ahnung, in fünf Jahren haben wir eine Million Euro eingenommen und durch die Verwaltungskostenpauschale von 100.000 kann dann dadurch die Geschäftsstelle gedeckt werden oder so. Das ist ziemlich smart. Und das ist auch das, was jetzt bei Organisationen, die in dem Fördermittelsystem drin sind, finde ich, auch fehlt am Anfang. Also es gibt eigentlich für Start-ups, die sich gründen, die sich mit dem Gemeinnützigkeitsstatus gründen und keine Rendite erzielen können, ist es, oder über Fördermittel quasi sich finanzieren, ist es super schwierig, in diese Position zu kommen. Es ist super schwierig, freie Mittel zu finden, die man einsetzen kann, einfach auch für die Geschäftsstelle, für die Organisationsentwicklung, für das Fundraising, auch für das Marketing. Das ist alles sehr projektgebunden. Und da ist es natürlich, aber wir wissen ja, wir brauchen eine Organisationsstruktur, wir brauchen Organisationsentwicklung. Und da braucht es einfach viel mehr Förderung. Und es gibt auch andere Stiftungen, die das schon länger verstanden haben, aber die kann man halt alle an einer Hand abzielen. Und dann muss man noch Glück haben, dass sie den eigenen Bereich natürlich fördern und natürlich die Netzwerke und so weiter und so fort. Natürlich muss man auch super gut sein. Aber es gibt da echt nicht viele Stiftungen, die das erkannt haben. Und ich finde, diese Stiftungen sollten wirklich als großes, großes Vorbild genommen werden. Auch für staatliche Fonds in dem Bereich, staatliche Förderung und auch als Anreiz für viele andere Stiftungen, das einfach mitzubedenken. Das würde langfristig einfach so viel für alle ermöglichen und ändern. Weil es geht auch nicht darum, dass man langfristig dann diese Finanzierung braucht, sondern es geht einfach darum, man braucht genau wie bei einer Investition durch ein Business Angel, das ist ja eine vorübergehende Finanzierung. Das ist so eine Staatshilfe. Es ist eine Starthilfe, dass man erstmal die Ressourcen bekommt, einfach professionell eine Organisation mit allen Strukturen aufbauen zu können und dann sich am Ende dann eben selbst tragen kann, unabhängig vom Geschäftsmodell. Und das braucht es einfach mehr.
SPEAKER_03:Also auch total nachvollziehbar. Bei allen Accelerators oder sonstigen Labs oder so wird das ja auch immer gemacht. Da geht das Ganze ins Team, da guckt man, hey, wie macht man eigentlich Geschäftsmodelle? Weil häufig sind es ja dann irgendwie Leute, die eine Produktidee haben, aber von der Organisation wenig Ahnung. Und so ist es natürlich bei den sozialen Sachen auch oder bei den gemeinwohlorientierten Sachen auch. Es gibt halt ein Thema, das man quasi wahrscheinlich besetzt, aber das Organisationsthema ist ja ein zweites. Das ist ja, das kommt ja nicht automatisch mit. Also ja, ich stimme dir voll zu. Wo siehst du denn jetzt, also, wenn du so ins nächste Jahr schaust, wir sind ja jetzt am Ende von 2025, vielleicht darf man schon einen Ausblick wagen. Was glaubst du, sind so die großen Themen für dich 2026? Also entweder Grow Together oder Send oder politisch oder wo auch immer. Was glaubst du, wird das Jahr prägen?
SPEAKER_02:Mit Grow Together Germany möchten wir im nächsten Jahr skalieren, auch in andere Städte, also einfach unsere Wirkung verbreiten mit unseren großartigen Modellprojekten, die wir hier in der Region in Hessen schon erfolgreich umgesetzt haben anders hunderte Menschen erreicht. Und für Cent, für allgemein den Sektor, für Sozialunternehmerinnen, für Sozialunternehmertum, da wünsche ich mir, dass wir in allen relevanten Orten gesehen werden, sichtbar werden, weil wir hier einfach die Lösungen have, die da draußen gesucht werden. And it's so simple. We are there. And deswegen werden wir hier auch in der Region Roundtables veranstalten mit Politikerinnen und allen relevanten Stakeholdern. Wir bringen sie zusammen mit sozialen Unternehmerinnen und zeigen einfach that we da sind und dass wir gemeinsam diese ganzen Herausforderungen anpacken können.
SPEAKER_00:Und da ja bald Weihnachten ist, dann noch die Zusatzfrage, Bonusfrage. Wenn ihr euch was wünschen könntet von Leuten, die gerade zuhören. Und sei es aus den verschiedenen Bereichen, also angenommen, es hören Politiker, Politikerinnen zu, UnternehmerInnen oder ganz normale Leute. Die sind ja auch normal. Was wäre das, was du dir wünschen würdest von den jeweiligen Sektoren, damit das gelingt, was du gerade gesagt hast?
SPEAKER_02:Zeigt Haltung. Bleibt bei euch und zeigt einfach Haltung für eine Gesellschaft, die zusammensteht, um die Herausforderung unserer Zeit zu lösen. Das ist auch die einzige Möglichkeit, diese ganzen Herausforderungen anzugehen, wenn wir zusammenarbeiten, wenn wir uns zusammentun in Kooperation und so hat die Menschheitsgeschichte eigentlich auch überlebt in Kooperation.
SPEAKER_03:Sehr gut. Agneser, vielen, vielen lieben Dank, dass du da warst. Ich hoffe, ganz viele Leute haben zugehört und nehmen sich das zu Herzen. Ich würde einmal ganz kurz unsere Plattform nutzen, um auch noch einen kleinen Wunsch zu äußern. Der Wunsch betrifft quasi meine Vielfaltfreundinnen. Falls jemand, eine voll ausgebildete Bauingenieurin mit Projektmanagement-Effarung in Großprojekten wie zum Beispiel Schulen und Krankenhäusern sucht, bitte meldet euch bei mir. Ich hätte da jemanden. Ansonsten, Agnes, dir eine ganz, ganz tolle Zeit. Vielen Dank, dass du da warst. War sehr schön.
SPEAKER_02:Vielen Dank auch on euch und eine schöne Zeit noch.
SPEAKER_01:Money, money, I want more money. I want more. I don't even know why.
unknown:Why, why?