Eva's Geständnisse

Eva spielt die Sünde und hat etwas gelernt

Eva Ihnenfeldt

Systemische Aufstellungen sind ja das, was die (auch kassenärztlich anerkannte) systemische Psychotherapiemethode mit begründet hat. Man glaubt, dass jeder Mensch Teil verschiedener Systeme ist. Dass diese Systeme (Familie, Beruf, Schule...) so ähnlich funktionieren wie das Verhalten anziehender und abstoßender Elemente in der Naturwissenschaft. In systemischen (Familien-)Aufstellungen wählt der Proband, der diese Therapieform gewählt hat, um aus seinem Leid zu kommen, von den anwesenden Gästen Einzelne aus, die dann als Stellvertreter für Familienmitglieder wie Puppen auf einem Schachfeld aufgestellt werden vom Probanden. Sie wissen normalerweise kaum, worum es geht. Lassen sich aufstellen und horchen in sich hinein. Dann erzählen sie, wie sie sich fühlen. Manchmal agieren sie auch, zeigen Schmerz, Freude, Anziehung oder Abwehr. In der Aufstellung, bei der ich heute als Stellvertreter mitmachen durfte, geht es nicht um psychologische Probleme, sondern um die Kunst, das Johannesevangelium besser zu ergründen, indem man Szenen aus der Bibel so genau wie möglich aufstellt. Und von diesem wunderbaren Erlebnis heute möchte ich Euch erzählen: Eva schlüpft als Stellvertreter in die "Sünde" - beziehungsweise - die Sünde selbst schlüpft in Eva...