Stadt Wien Podcast

Für andere da sein. Ehrenamt und freiwillige Arbeit in Wien.

Stadt Wien

In Wien engagieren sich unzählige Menschen in ihrer Freizeit für andere, ob in Einsatzorganisationen, Vereinen oder der Nachbarschaftshilfe. Sie schenken ihre Zeit, ihr Know-how und ihr Herz, um dort zu helfen, wo Unterstützung gebraucht wird. In dieser Folge sprechen wir über ehrenamtliches Engagement, darüber, wie man die richtige Organisation findet und welche erfüllenden Momente die freiwillige Arbeit mit sich bringt. Bernhard Ichner führt durch das Gespräch mit drei Menschen, die zeigen, wie bereichernd freiwilliges Engagement sein kann: 

  • Dominik Zeidler von den Helfern Wiens koordiniert ehrenamtliche Arbeit über die Plattform http://wien.gv.at/freiwillig
  • Peter Girrer ist seit vielen Jahren freiwillig bei den Maltesern im Einsatz
  • Uschi Spindler engagiert sich freiwilig beim Blinden- und Sehbehindertenverband

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-In Wien engagieren sich unzählige Menschen in ihrer Freizeit für andere, ob in Einsatzorganisationen, Vereinen oder der Nachbarschaftshilfe. Sie schenken ihre Zeit, ihr Know-how und ihr Herz, um dort zu helfen, wo Unterstützung gebraucht wird. In dieser Folge sprechen wir über ehrenamtliches Engagement, darüber, wie man die richtige Organisation findet und welche erfüllenden Momente die freiwillige Arbeit mit sich bringt. Durch das Gespräch führt Bernhard Ichner.-Herzlich Willkommen beim Podcast der Stadt Wien. Wir sprechen heute über das Thema Ehrenamt, freiwillige Arbeit für Wien und haben hier eingeladen den Dominik Zeidler von den Helfern Wiens, dann ist heute zu uns gekommen die Uschi Spindler, die sich für den Blinden- und Sehbehindertenverband freiwillig engagiert und dann haben wir den Peter Gierer von den Maltesern bei uns. Herzlich Willkommen. Herr Zeidler ich möchte mit Ihnen beginnen. Es gibt ja wahnsinnig viele Einsatzorganisationen in Wien, es gibt sehr viele soziale Vereine in Wien, die sich engagieren, das haben wir gesehen jetzt am letzten Wochenende beim Sicherheitsfest, das war ja wirklich eine ganz eine tolle Leistungsschau da am Rathausplatz, wo man gesehen hat, was es da alles gibt und bei jeder von diesen Organisationen arbeiten absolute Vollprofis. Also für den Laien erklärt, wozu braucht man dann eigentlich nur ehrenamtliche Arbeit?-Ehrenamtliche Arbeit ist vielseitig und es gibt zahlreiche Organisationen, die Ehrenamtliche suchen, beim Wiener Sicherheitsfest zeigen wir, dass es Profis gibt im beruflichen Bereich, aber natürlich auch im ehrenamtlichen Bereich und dass diese Profis natürlich zusammenarbeiten, vor allem sieht man das bei den Einsatzorganisationen, aber nicht nur Einsatzorganisationen suchen freiwillige Ehrenamtliche, sondern sicherlich auch viele Vereine, die vielleicht auch unbekannt sind oder nicht so bekannt sind, wie große Organisationen. Es gibt viele kleine Organisationen, die sich engagieren, die Freiwillige suchen, um eben soziale Arbeit zu leisten und das möchten wir unterstützen mit der Plattform Freiwillig für Wien.-Aber können Sie es ein bisschen konkretisieren, also welche Leistungen erbringen dann Freiwillige für diese Organisationen? Bleiben wir zum Beispiel jetzt, weiß ich nicht, für die Malteser, wir kommen dann natürlich noch im Detail darauf zu sprechen. Aber was? Welche Arbeiten leisten Freiwillige, die die Profis nicht erbringen können, weil sie zu wenig sind, weil ihnen die Zeit fehlt, ich weiß es nicht, können Sie es ein bisschen konkretisieren?-Also ein Freiwilliger unterstützt die jeweilige Organisation in den unterschiedlichsten Bereichen. Bei einer Rettungsorganisation wie bei den Maltesern unterstützt man zum Beispiel im Rettungsdienst, das ist bei anderen Organisationen auch so, aber es gibt auch viele, die im Hintergrund arbeiten, die in der Verwaltung unterstützen, die in der Öffentlichkeitsarbeit unterstützen und wichtig ist einfach, dass man hier Organisationen durch freiwilliges, ehrenamtliches Engagement unterstützt und warum tut man das? Weil man vielleicht der Gesellschaft etwas zurückgeben möchte, weil man auch das Gefühl hat gebraucht zu werden und es ist somit eine Win-win Situation. Die Organisation gibt die Möglichkeit, dass man sich ehrenamtlich freiwillig engagiert und die Person, die sich die ihre Freizeit, ihr Know-how zur Verfügung stellen, haben dann einfach die Freude natürlich daran, hier mitwirken zu können.-Das wollte ich gerade ansprechen, also es wird hier nicht nur, nicht nur unter Anführungszeichen alleine Arbeitszeit gebraucht, sondern da wird natürlich auch werden auch Kompetenzen, wird auch Know-how aus der Zivilgesellschaft abgerufen.-Deswegen ist uns ganz, ganz wichtig auch zu sagen, die Profis sind jetzt nicht nur die, die das hauptberuflich machen. Die Profis sind natürlich auch die, die das ehrenamtlich machen, weil so wie wir jetzt schon besprochen haben, viele bringen ihr Know-how ein, das sie vielleicht beruflich gelernt haben und stellen das eben auch in ihrer Freizeit ehrenamtlich zur Verfügung.-Kann man das ein bisschen quantifizieren, wie viele Freiwillige in Wien so aktiv sind? Und auch die Frage, gibt es da sozusagen so quasi Trends, was besonders beliebt ist?-Also es gibt unterschiedliche Statistiken und Berichte dazu. Dazu grundsätzlich, und das hat mich auch persönlich überrascht, kann man sagen, dass 50 Prozent der Wiener*innen ab 15 Jahren sich freiwillig ehrenamtlich engagieren. Wobei man hier sagen muss, man unterscheidet zwischen formeller Freiwilligenarbeit und informeller Freiwilligenarbeit. Das heißt, formell bedeutet, dass man in einer Organisation freiwillig tätig ist, dass man im Rahmen einer Organisation sich ehrenamtlich engagiert. Und die informelle ist schlichtweg die Nachbarschaftshilfe. Ja, und die wird oft unterschätzt, aber die findet tatsächlich statt.-Für den sozialen Zusammenhalt irrsinnig wichtig natürlich.-Absolut. Und das dürfte aufgrund dieser Befragung, der damaligen Befragung, ganz klar herausgekommen sein, dass das in Wien mehr die informelle ist, also mehr die Nachbarschaftshilfe als die formelle, wie vielleicht in den Bundesländern oder im ländlichen Gebiet.-Jetzt ist es so, jetzt gibt es die Helfer Wiens und die bringen über die Ehrenamtsplattform freiwillig für Wien. Interessierte Freiwillige mit den jeweiligen suchenden Organisationen zusammen. Dazu zwei Fragen. Erklären Sie uns bitte ganz kurz, was sind denn die Helfer Wiens überhaupt? Und zweitens, wie funktioniert diese Ehrenamtsplattform freiwillig für Wien?-Also wir, die Helfer Wiens, sind eigentlich der Wiener Zivilschutzverband. Wir wurden 1998 umbenannt auf die Helfer Wiens. Warum wurde das gemacht? Weil man in Wien sehr früh schon begonnen hat, Zivilschutzarbeit, Präventionsarbeit nicht alleine zu machen. Sondern in Zusammenarbeit mit den Wiener Hilfs- und Einsatzorganisationen und zahlreichen Abteilungen der Stadt Wien. Deswegen dieser Überbegriff, die Helfer Wiens. Und unsere Aufgabe ist es, die Wiener Bevölkerung auf Notsituationen, Krisensituationen entsprechend vorzubereiten. Eben unter dem Motto, vorbereitet sein, helfen können, auf Notfälle und Krisen entsprechend vorbereitet zu sein. Und seit dem Jahr 2011 haben wir das Thema Freiwilligkeit, Ehrenamtlichkeit dazu bekommen. Das war übrigens das Europäische Jahr der Freiwilligkeit. Und hier hatten wir uns gemeinsam mit der Stadt Wien überlegt, was braucht es in Wien, um Freiwilligkeit, Ehrenamtlichkeit sichtbarer zu machen? Und wie kann man Organisationen unterstützen, dass sie freiwillige Ehrenamtliche finden? Und so ist die Plattform Freiwillig für Wien entstanden.-Und wie funktioniert die im Großen und Ganzen? Können Sie es nur so ein bisschen für die Leute, die zuhören, verdeutlichen, was ist das? Schreibe ich da einen Brief hin? Geht das online? Also wie funktioniert das?-Also es ist eine Online-Plattform, die findet man auf unserer Webseite, diehelferwiens.wien.gv.at. Unter ehrenamtlich mithelfen kann man dann hier auf diese Plattform gehen, kann seine Wünsche mal eingeben oder die Parameter eingeben. In welchem Gebiet möchte ich ehrenamtlich tätig sein? Wie viel Zeit möchte ich zur Verfügung stellen? An welchem Tag habe ich überhaupt Zeit? Und dann gibt man diese Sucheingabe ein und das System lotet das dann aus und man hat dann entsprechend viele Jobangebote von unterschiedlichen Organisationen.-Das heißt natürlich auch, dass eine ist die Freiwilligen oder potenziell Freiwilligen geben ein, was sie beitragen könnten und die Organisationen sagen, hallo, wir bräuchten jemanden und die bringt man dann zusammen. Kann man das ein bisschen in Zahlen gießen, wie viele Anfragen da über diese Webseite durchschnittlich im Monat verzeichnet werden?-Also im Monat haben wir im Schnitt 400 bis 500 Anfragen. Das heißt tatsächlich jetzt nicht nur, dass die Plattform verwendet wird, sondern tatsächlich, dass über das Bewerbungsformular eine Bewerbung an die Organisationen gerichtet wird.-Das wollte ich gerade ansprechen. Es ist ja diese Plattform Freiwillig für Wien ist ja einem Relaunch unterzogen gewesen. Kann man das nur jetzt in kurzen Worten umreißen? Was ist neu? Was ist da verbessert worden?-Der Relaunch von Freiwillig für Wien war einerseits notwendig. Jeder, der in der IT-Branche tätig ist, weiß, dass das Produkt ist 2011 entstanden. Jetzt quasi 14 Jahre später musste man einfach technisch einiges erneuern. Das heißt, wir haben einerseits die technische Sicherheit verbessert. Wir haben die Barrierefreiheit verbessert. Wir haben dem Ganzen ein bisschen ein frischeres Aussehen im Corporate Design der Stadt Wien umgesetzt. Und was uns auch wichtig war, dass es neue Interessensgebiete gibt, also mehr Möglichkeiten, auch eine verbessernde Suche dadurch. Und was uns ganz, ganz wichtig war, dass wir das Thema Social Days einbauen, einarbeiten, somit auch hier die Möglichkeit, es gibt das Betriebe, die jetzt vielleicht ihr Team für einen Tag zur Verfügung stellen möchten, hier auch Jobs, ehrenamtliche, freiwillige Jobs finden.-Dann würde ich gleich mal überleiten. Frau Spindler, Sie engagieren sich eben für den Blinden- und Sehbehindertenverband. Wieso machen Sie das überhaupt? Und wie sind Sie da dazu gekommen?-Ja, ich habe mich entschlossen, nachdem ich von meinem Bürojob, der sehr anspruchsvoll war, der mich sehr ausgelastet hat und dann jetzt eine Dienstfreistellung erhalten habe, mich irgendwie sozial zu engagieren und habe halt überlegt, was könnte ich machen und habe mich mit Freundinnen unterhalten. Und eine sehr gute Freundin hat zu mir gesagt, geh doch im Oktober auf die Freiwilligenmesse ins Rathaus. Da sind alle Organisationen, da findest du sicher irgendwas, was dir Spaß macht.-Wie lange ist das her?-Das war letztes Jahr im Oktober, also 2024. Und ich muss ehrlich sagen, ich war eigentlich sehr überwältigt, wie viele Organisationen es eigentlich gibt, die sich dort präsentieren.-Und wieso ist es dann der Blinden- und Sehbehindertenverband geworden? -Ja, also ich bin bei einigen Stationen stehen geblieben und habe mich entinformiert und hatte dann ein Erstgespräch mit der Dame vom Blinden- und Sehbehindertenverband. Und nachdem mein Mann. Auch schwer sehbehindert ist, habe ich mir gedacht, das ist genau das Richtige für mich. Da kenne ich mich ein bisschen aus und da kann ich bestimmt gut helfen.-Das heißt, Sie bringen da schon ein gewisses Gespür mit und auch ein bisschen ein Vorwissen.-Ja, für Probleme, die es halt einfach in der Stadt gibt, wenn man unterwegs ist, wenn man schlecht sieht oder sogar blind ist, ja.-Herr Gierer, dieselbe Frage an Sie. Was machen Sie beruflich? Was hat Sie dazu ermächtigt oder was hat Ihnen die Möglichkeit gegeben, sich so zu engagieren und warum sind Sie ausgerechnet in Malteser geworden?-Bei mir war es der klassische Weg über den Freundeskreis während des Studiums. Die sind halt engagiert worden, angesprochen worden auf der Uni als Medizinstudenten. Und auf einmal waren meine Freunde am Wochenende nicht mehr verfügbar, weil sie sich für den Malteser engagiert haben. Und dann bin ich halt dann auch dazu gekommen. Das war jetzt bald vor 30 Jahren. Und seitdem eigentlich immer bis auf eine kurze Zeit immer aktiv gewesen. Und ja, es macht halt irrsinnig viel Spaß. Und beruflich geht es sich deswegen auch aus, ich bin ja auch in einer Bank im Risikomanagement. Und da geht es sich halt aus. Und die Dienste sind halt so für uns gelegt, dass wir meistens am Abend oder am Wochenende was machen können. Und das geht sich mit den Bürozeiten ganz gut aus.-Unterstützen die Firmen das, wenn man sich freiwillig engagiert? Kann man da auf Verständnis hoffen von Seiten der Arbeitgeber?-Es überschneidet sich zum Glück nicht. Also in nur ganz, ganz wenigen Fällen, wo man dann sagt, okay, man kommt ein bisschen spät in die Arbeit oder man muss ein bisschen früher weg. Unsere Nachtdienste, wenn wir Krankenstransport oder Rettung fahren, beginnen um 18 Uhr. Und das geht sich schon aus, dass man da rechtzeitig vom Büro wegkommt. Und sie dauern nicht so lange, dass man dann übernachtig ins Büro kommt.-Wollte ich gerade fragen, wie viel Zeit wenden Sie dann auf für Ihr Ehrenamtsengagement?-Also bei mir ist es momentan recht viel. Es sind circa 500 Stunden im Jahr, 600 Stunden. Bei manchen, nachdem die Malteser ganz ehrenamtlich sind und wir uns das ganz gut einteilen können, ist die Bandbreite von 30, 40 Stunden im Jahr bis hin zu, wir haben sehr aktive Studenten und der Hauptteil unserer Mitglieder sind Studenten. Die haben halt dann doch ein bisschen mehr Zeit neben dem Studium oder zwischen den Vorlesungen. Und da kommen dann auch 800, 900 Dienststunden zusammen im Jahr.-Das ist beachtlich. Frau Spindler, wie viel Zeit wenden Sie denn auf für Ihr Engagement?-Also ich besuche meine Klientin circa alle zwei Wochen. Und bin dann so gegen 10 Uhr bei ihr. Und ja, das dauert so fünf, sechs, sieben Stunden, je nachdem, was wir halt vorhaben.-Da könnten Sie uns gleich ein bisschen im Detail erzählen, was Sie im Zuge Ihres Engagements konkret machen.-Nachdem die Dame, die ich betreue fast blind ist. Also sie sieht ein bisschen hell und dunkel, aber das war es dann auch schon. Das heißt, wenn ich komme, hat sie immer ein Mapperl gesammelt mit ihrer ganzen Post, die wir halt dann durchgehen, die ich ihr dann vorlese. Irgendwas dann vielleicht, irgendein Schriftstück irgendwo anders hinschicken muss, weiterleiten muss. Wir waren gemeinsam auch schon bei Arztbesuchen, wo wir dann auch teilweise Rechnungen zum Beispiel bei der ÖGK einreichen müssen. Das ist für Blinde ein Riesenthema. Die Dame hat natürlich kein Smartphone. Das heißt, die ganze Technologie, ID Austria und so, ist für sie einfach eine Unmöglichkeit. Das heißt, wir müssen alles über Post abwickeln. Ja, und dann gehen wir halt, wenn das Wetter passt, so wie heute, wo es strahlend blau ist, wunderschön, gehen wir spazieren. Wir gehen shoppen, nehme ich Shoppen mit. Wir gehen irgendein schönes Kleidungsstück kaufen oder wir gehen irgendwie ein schönes, ein neues Cremchen kaufen, das sie sich selber aussuchen kann. Weil das ist genau das, ihre Helfer, die sie hat, Heimhilfe und so, die gehen ihr natürlich ihre Lebensmittel besorgen. Aber dieses selbst was tun und das rauskommen einfach auf die Straße ist für sie einfach. Ich glaube, ein sehr schönes Gefühl, ja.-Herr Gieler, und was machen Sie? Was ist Ihr Aufgabenbereich bei den Maltesern?-Also, ich versuche mich möglichst breit einzubringen, weil mir doch die Malteser sind aufgestellt in den ganzen Krankentransport und Rettungsdienst. Da haben wir die Malteser ermöglicht, den Notfallsanitärkurs zu machen, bis zur Kommandantstufe NKV, also Veneser Zugang. Aber wir haben auch einen sehr großen Sozialbereich. Das heißt, da machen wir auch eine Betreutenkartei mit Personen, die jetzt auch im Alltag gehandicapt sind. Das heißt, dass sie schon eher älter sind oder im Rollstuhl sitzen. Und mit denen versuchen wir auch, Ausflüge zu machen, sie rauszubringen. Und da haben die Malteser halt das Glück, auch dadurch, dass es eben nicht in einem. Also, wir können viele Sachen einfach machen und aus Lust und Laune. Und sei es in den Zoo gehen oder auch spazieren gehen oder irgendwelche Ausflüge machen, auf Ausstellungen schauen, versuchen wir möglichst eine gute Bandbreite abzubieten. Oder auch in einem Konzert, wo die Betreuten sonst nicht hinkommen würden, weil eben auch sie entweder im Rolli sitzen und sich nicht selbst arrangieren können. Und da helfen wir mit oder haben auch schon Fixe, wo die Betreuten zu uns kommen und wir dann einfach gemütliche Sachen machen, basteln, Filme schauen, Blödsinn machen. Also, sie aus dem Alltag herausreißen.-Ganz prinzipiell, wenn ich das so richtig zusammenfasse, es bleibt dem jeweiligen Freiwilligen, dem Interessierten überlassen, wie viel Zeit er quasi zur Verfügung stellt. Aber gibt es, frage ich an Sie wieder, Herr Zeidler, gibt es sonstige Grundvoraussetzungen, die man für freiwillige Arbeit in Wien erfüllen muss? Also, weiß ich nicht, gibt es zum Beispiel jetzt ein Mindestalter? Muss man österreichischer Staatsbürger sein? Muss man einfach einen freien Leumund haben? Gesund sein, mobil sein, ein Auto haben oder sonstige Skills mitbringen?-Das kommt immer auf den ehrenamtlichen Job an und auf die ehrenamtliche Organisation. die das anbietet. Selbstverständlich gibt es Organisationen oder ehrenamtliche Tätigkeiten, die einfach gewisse Voraussetzungen mit sich bringen. Und auch das kann man hier sich ansehen, freiwillig für Wien. Es steht auch genau dabei, was man mitbringen muss. Es gibt Jobs, wie zum Beispiel natürlich Essensabholung. Ist wahrscheinlich meistens hier ein B-Führerschein so notwendig. Es gibt Jobs, wo man sagt, okay, da wäre es toll, wenn du die und die Sprache vielleicht kannst. Oder handwerkliches Geschick vorhanden ist. Also es kommt absolut auf die Tätigkeit an. Und dementsprechend dann natürlich die Bedingungen, was man mitbringen muss.-Aber zum Beispiel Staatsbürgerschaft ist keine Voraussetzung?-Ich muss ehrlich sagen, mir fällt jetzt auf die Schnelle kein einziger Job ein, wo das eine Voraussetzung ist.-Okay. Jetzt haben wir die ganze Zeit über Freiwillige gesprochen, die bei irgendwelchen Einsatzorganisationen oder Vereinen angedockt sind. Aber gibt es auch ein Angebot für Leute, die sich aufgrund von aktuellen Ereignissen spontan sozial engagieren wollen? Das hatten wir in der Vergangenheit bei der Flüchtlingskrise, das hatten wir bei der Ukraine-Hilfe. Also für solche punktuellen Einsätze, gibt es da auch ein Angebot?-Ja, also das ist unsere sogenannte Soforthilfe. Und die wird in nächster Zeit dann auch wieder online gehen. Also wir sind ja gerade in der Phase des Relaunch des Produktes Freiwillig für Wien und somit auch der Soforthilfe. Und das ist schlichtweg ein Angebot für alle Wiener und Wienerinnen, die spontan helfen möchten. Das heißt, wir haben als Beispiel damals die Flüchtlingskrise gehabt, 2015, wo viele spontan zum Westbahnhof gefahren sind, um zu helfen. Und es waren einfach dann zu viele Helferinnen vor Ort. Und dann ist der Frust gestiegen in der Zivilbevölkerung. Na ja, jetzt bin ich da, will helfen und ich werde nicht gebraucht. Und das haben wir dann erkannt und haben gemeinsam mit vielen Kolleg*innen da was entwickelt, dass man gesagt hat, wenn wieder sowas eintritt, dann braucht es einfach eine Möglichkeit, die Leute zu informieren. Es sind so und so viele Helfer*innen werden benötigt. Und jetzt haben sie schon genügend gemeldet. Vielen Dank für ihr Engagement, für ihre Bereitschaft. Aber sie werden vor Ort derzeit nicht gebraucht.-Da kann man auch wirklich ablesen, was der aktuelle Bedarf ist.-Genau. Also die Idee dahinter ist, man registriert sich, man gibt an, was würde man gerne in so einem Fall machen. Vielleicht eine administrative Tätigkeit oder eine leichte körperliche Tätigkeit oder eine schwere körperliche Tätigkeit. Das kann man alles eingeben. Und im Anlassfall wird man dann per SMS verständigt. Hier sieht man, wann und wo man gebraucht wird. Man kann dann Details via Link, wenn man den Link anklickt, bekommen. Und da kann man sich dann auch anmelden oder einfach die Tätigkeit ablehnen. Was ist das Ziel dahinter? Das Ziel ist dahinter, dass wenn ich sage, wir brauchen 100 Leute, es geht eine SMS an die ersten 100 Leute, wir warten ein paar Minuten, was da für Rückmeldung ist und dann gehen die nächsten SMS raus, solange bis wir den Grundstock von 100 Personen erreicht haben. Und 100 Personen zugesagt haben.-Super System. Es ist ja so mutmaßlich, wenn man sich freiwillig engagiert, dass man ja nicht nur anderen was gibt und hilft und unterstützt, sondern dass man ja auch selber was zurückbekommt. Können Sie uns da ein bisschen was aus der Praxis erzählen? Frau Spindler, was war denn Ihr bester Moment als Freiwillige?-Eigentlich jedes Mal, wenn ich bei meiner Klientin bin und wir halt etwas unternehmen und gemeinsam kochen, gemeinsam lachen und wenn ich dann wieder nach Hause gehe, dieses Gefühl, ihr ein bisschen Lebensfreude gegeben zu haben und einfach für sie da gewesen zu sein, das gibt auch mir viel und ich glaube, das lässt mich auch selber als Person einfach weiter wachsen.-Und bei Ihnen, Herr Gierer?-Da gibt es immer wieder so nette Momente. Wir waren dieses Jahr im Sommer auf einem Lager mit unseren Betreuten und auch da sind wir bis spät in die Nacht um das Lagerfeuer herum gesessen, haben noch jede Menge Austro-Pop-Schlager gesungen und es war einfach eine extrem nette Stimmung und alle haben sich gefreut. Und das waren halt die Leute, die mit waren. Ich war auch aus meinem Alltag heraus endlich und so ist es den anderen auch gegangen und da einfach einmal abschalten können und sich einfach miteinander freuen. Oder wenn wir auf Wallfahrten sind, auch den Leuten zu ermöglichen, Sachen zu machen, die sie sonst nicht schaffen und dann auch vielleicht pflegenden Angehörigen einmal die Last wegzunehmen und dann sieht man sie auf einmal in einen Kaffee trinken gehen und haben einfach Zeit, die sie sonst eben nicht haben und da dieses helfen können und aber auch dieses Lächeln zurückzubekommen und diesen Spaß zurückzubekommen, das hilft sehr viel und bringt sehr viel.-Das kommt jetzt in beiden Antworten schon durch, das Lächeln, das Lachen, das Glücklichsein, also dass man diese positiven Momente beim Gegenüber wahrnimmt. Es ist ja so, ihr beide seid da sehr engagiert, das wissen auch eure Bekanntenkreis, eure Freunde, eure Familie, vielleicht auch Nachbarn. Seid ihr schon darauf, euer ehrenamtliches Engagement angeredet worden? Und wenn ja, was ratet ihr jemandem, der sich vielleicht sogar selber sozial engagieren möchte? Frau Spindler, fangen wir mit Ihnen an.-Also ich wurde schon oft darauf angesprochen. Viele haben dann gesagt, na ja, klar, Blindenverband ist für dich das Richtige. Aber was wäre für mich das Richtige? Und meine Antwort ist immer, schau einfach rundherum und versuch es einfach, weil es gibt so viel, wo man helfen kann, da ist für jeden das Richtige dabei.-Und hat sich schon dann jemand sozial engagiert?-Ja, also ich habe schon zwei Freundinnen, die heuer auf der Freiwilligen Messe waren und jetzt gerade noch ein bisschen beim Sondieren sind, wo sie sich jetzt wiederfinden. Aber das ist wirklich eine ganz tolle Einrichtung im Rathaus. Also auch das kann ich jedem wirklich empfehlen. Wenn er die Plattform vielleicht online nicht nützen möchte, einfach persönlich dorthin gehen, Gespräche führen mit jeder Organisation. Erzählt ganz viel, was sie kann, was sie tut, wie sie helfen möchte. Und da ist sie sicher für jeden das Richtige dabei.-Also vielleicht auch für Leute, die jetzt nicht so internetaffin sind.-Ja, genau. Vielleicht auch Ältere. Die trotzdem mit jemand anderem spazieren gehen möchten, sich einfach hinsetzen möchten, ein Buch gemeinsam lesen oder vorlesen. Es gibt ganz viel, was man tun kann.-Also Sie sind schon, Sie haben den Schneeball-Effekt schon angesetzt.-Ja, versuche ich.-Herr Gierer, machen Sie Werbung sozusagen, beziehungsweise sind Sie schon angesprochen worden? Was sagen Sie?-Ja, im Freundeskreis und Bekanntenkreis. Wird man immer wieder darauf angesprochen und ich kann es auch nur raten, dass die Leute, wenn sie die Zeit haben, einfach diese Zeit schenken können. Und ja, manche sind halt nicht für den Rettungsdienst geschafft, weil das durchaus auch anstrengend ist. Und im Sozialdienst ist es teilweise auch, wenn man die Sorgen der Menschen dann sieht, vielleicht nicht so einfach. Aber wie gesagt, das Angebot in Wien ist groß und wenn die Plattform da ist, das ist eine tolle Möglichkeit, die Freiwilligenmesse da einfach zu schauen und seine Zeit auch, wirklich die Zeit zu schenken. Und das ist das Schönste, was man schenken kann.-Also der Bedarf in Wien ist da und das Angebot ist auch da. Man muss es nur miteinander verbinden. In dem Sinne, vielen Dank fürs Gespräch.-Danke sehr. Danke.-Wir hörten einen Podcast der Stadt Wien. Vielen Dank fürs Zuhören.

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