Einfach Projekte

KI rettet nichts ohne Führung

Jörg Tausendfreund

Blinkende Dashboards, perfekte Prognosen, saubere Risikoampeln – und trotzdem bewegt sich nichts. Wir nehmen dich mit in den Konferenzraum, in dem alle nicken, aber niemand entscheidet, und zeigen Schritt für Schritt, warum KI ohne Führungsreife Projekte nicht rettet, sondern bestehende Muster nur schneller und sichtbarer macht. Der entscheidende Perspektivwechsel: Projektmanagement ist ein soziales System, das Technik nutzt, nicht ein technisches System, das Menschen ersetzt.

Wir teilen eine klare Struktur, mit der Informationen verlässlich zu Entscheidungen werden: Entscheidungsgovernance. Konkret heißt das vier Dinge: Rollen klären, Zeitlogik definieren, Kriterien vereinbaren und Ownership sichern. Du erfährst, warum einheitliche Daten ohne gemeinsame Entscheidungskriterien zu endlosen Debatten führen, wieso Reversibilität und Timeboxing Stillstand verhindern und weshalb ohne echte Verantwortungsübernahme jede Entscheidung nur eine Meinung bleibt. Anhand eines realitätsnahen Mittelstandsbeispiels machen wir sichtbar, wie teure Implementierungen ohne Priorisierung, Eskalationspfade und Entscheidungsautorität scheitern – und wie du es anders machst.

Als Projektleiterin oder Projektleiter bekommst du präzise Hebel: Klarer kommunizieren, Entscheidungsbedarfe formulieren, Grenzen markieren, konsequent eskalieren und dabei ruhig bleiben. Als Führungskraft siehst du, wie Technologie Führung nicht ersetzt, sondern entlarvt – und welche Normen, Prioritäten und Entscheidungsräume du schaffen musst, damit KI-Features wie Ressourcenprognosen, Risikohinweise und Status-Assistenten Wirkung entfalten. Unser Ziel: weniger Tool-Glanz, mehr organisatorische Klarheit. So entstehen Tempo, Qualität und Verlässlichkeit, die auch messbar sind.

Wenn dich echte Wirkung mehr reizt als schöne Oberflächen, hör rein, abonniere den Podcast und teile die Folge mit jemandem, der gerade ein neues Tool einführen will. Deine Sicht zählt: Welche Führungs- oder Kommunikationsnorm fehlt bei euch gerade am meisten?

 

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SPEAKER_01:

Technologie kaufen und Projekte verlieren? Die Frage, die wir uns heute gemeinsam stellen, ist, warum KI nichts rettet, wenn Führung und Zusammenarbeit unreif sind. Oder man könnte einfach auch sagen, Technologie ist die vollkommen falsche Fährte, wenn du Projekte auf Spur halten willst. Und wie das jetzt ganz genau geht, darüber sprechen wir in dieser Folge. Also sei dabei. Herzlich willkommen bei Einfahrprojekten. Mein Name ist Jörg Tausendfreund und du kannst hier für deine Projektarbeit Strategien, Ansätze und Tipps bekommen. Vor allem immer im Klartext gesprochen. Und für dich, damit du direkt was damit anfangen kannst. Sei einfach dabei. Hey, schön, dass du wieder mit dabei bist. Lass uns doch zu Beginn einfach mal eine Geschichte erzählen. Stell dir folgende Szene vor. Ein Konferenzraum, großer Bildschirm, darauf ein modernes Projekt Dashboard. KI gestützt, Echtzeitdaten, Risikoampeln und Prognosen. Alles blinkt, alles ist state of the art. Im Raum sitzen Projektleiter, Führungskräfte, Stakeholder und alle schauen auf die Zahlen, alle nicken. Und dann passiert nichts. Niemand entscheidet, niemand priorisiert, niemand übernimmt Verantwortung. Die KI zeigt Risiken, aber niemand reagiert. Die KI zeigt Abweichungen, aber niemand fühlt sich zuständig. Die KI liefert Optionen, aber keiner sagt, das machen wir jetzt. Und übrigens, genau hier liegt das Problem. Nicht die Technologie, nicht die Daten und nicht die Tools, sondern das, was zwischen den Menschen fehlt. Und Unternehmen kaufen Technologie, aber verlieren Projekte, weil sie Führung und Zusammenarbeit im selben Zug eben nicht auch neudenken. Und jetzt lass uns mal drauf gucken, warum das so wichtig ist. Wir erleben gerade einen ganz massiven Technologiesprung. Mal ganz ehrlich, wer hat in den letzten Wochen oder Monaten oder im letzten Jahr so sehr unter einem Stein geschlafen, dass er nicht mitbekommen hat, dass KI künstliche Intelligenz gerade ganz viele Industrien einmal auf links und dann wieder auf rechts dreht und Jobs megamäßig verändert. Und Überraschung, künstliche Intelligenz zieht in Projektmanagement-Tools mit ein. Hey, wir hier bei mir, wir bauen für Kunden eigene KI-Tools, eigene Anwendungen, mit denen sie Risikomanagement und so weiter und so fort generieren können. Überhaupt siehst du überall automatisierte Reports, du siehst Ressourcenprognosen, du siehst Risikoanalysen und Assistenten für Planung, Status und Kommunikation. Mega gut. Und eigentlich, warum sollte man das nicht machen? Gleichzeitig zeigen Umfragen, aber auch vielleicht die Realität ein ganz paradoxes Bild. Nur ein kleiner Teil der Projektmanager arbeitet heute wirklich mit KI. Aber fast alle Führungskräfte planen, KI in den nächsten Jahren massiv einzusetzen. Das heißt also, die Technologie ist schneller als die Organisation. Und das ist natürlich mega gefährlich. Denn die Technologie verstärkt immer das, was schon da ist. Wenn Klarheit da ist, dann wird es noch klarer. Wenn Unklarheit da ist, dann wird es eben einfach noch unklarer oder noch lauter oder noch chaotischer. Wenn Führung da ist, dann wird sie wirksamer. Und wenn Führung fehlt, ja, herzlich willkommen im Chaos. Denn dann wird das Chaos effizient. Mit dem haben wir natürlich auch nichts gewonnen, aber was soll's. Und genau darüber sollten wir einmal nachdenken. Als Projektprofis untereinander. Wenn du nochmal mit mir in diesen gedachten Raum kommst, über den ich gerade eben erzählt habe, dann ist es ein Maschinenbauunternehmen aus dem Mittelstand. Übrigens Maschinenbau gerade ganz schön unter Druck. Aus unterschiedlichsten Gründen. Aber vielleicht auch einfach deshalb, weil ganz, ganz viele Dinge in den letzten Jahren einfach verschlafen wurden. Und das betrifft nicht nur den Maschinenbau, das betrifft ganz, ganz viele Organisationen, die eben einfach auch nicht gelernt haben, Projekte zu machen. Wie oft erlebe ich das, dass eine Organisation zwar Projekte macht und Projektleiter hat, vielleicht sogar ganz viele Projekte und sogar irgend sowas, was sich PMO nennt, aber die grundlegenden, wirklich grundlegenden Überlegungen und grundlegenden Zusammenhänge der Projektarbeit irgendwie anscheinend nicht versteht. Weil dass ein Projekt natürlich auf Ressourcen zugreift, die ansonsten in der Linie gebraucht und übrigens verplant sind, das sollte eigentlich jedem klar sein. Und die meisten Ressourcen, Menschen, aber auch Maschinen, die kann ich ja nicht einfach irgendwie zweimal anwenden. Eine Maschine könnte ich zwar vielleicht 24 Stunden durchlaufen lassen, aber ich brauche ja trotzdem jemanden, der an der Maschine ist, der programmiert und so weiter und so fort. Und das ist ja nur die Sicht auf Maschine. Wenn wir nur auf Menschen gehen, dann wird das Chaos ja noch viel kompletter. Also zurück zu meinem Maschinenbauunternehmen im Mittelstand. Hoher Invest in neue Projektmanagement-Tools. KI-gestützte Prognosen. Wie gesagt, gibt es mittlerweile ja doch einige Anbieter auf dem Markt. Übrigens mit der Veröffentlichung dieses Podcasts ist es schon wieder obsolet, einen zu nennen. Deswegen nenne ich überhaupt keinen. Weil so schnell entwickelt sich gerade im Moment der Markt. Was heute richtig ist, ist in zwei Wochen schon wieder alt. Wenn dich das interessiert, dann schau, keine Ahnung, lass dich von Perplexity beraten oder wem auch immer. Kann auch dann, wenn du den Podcast hörst, sein, dass es was ganz anderes ist. Also wir machen KI-gestützte Prognosen und fahren eine monatelange Implementierung. Und damit verbunden, das ist ja so Führungs- und Management-typisch, natürlich eine große Erwartungshaltung. Und dann, was passiert? Und das passiert übrigens immer, die Projekte laufen schlechter als vorher. Die Frage ist warum. Und also grundsätzlich weißt du, dass jeder Change ja einfach mal bedeutet, dass es zuerst schlechter wird, bevor es besser wird. Neue Dinge müssen sich einspielen und so weiter und so fort. Also ein Warum könnte da schon liegen, dass eben einfach Change in einer Organisation nicht verstanden wird und dass es damit zusammenhängt. Aber unser spezielles KI-Warum ist natürlich, also jetzt hat plötzlich jede Abteilung dieselben KI-Daten, aber interpretiert sie anders. Und niemand hat geklärt, wer entscheidet, wenn Prognose A auf Risiko B trifft. Und weil Projektleiter zwar Daten bekommen, aber keine Entscheidungsautorität. Jetzt kannst du alles sehen und jetzt hast du quasi die KI-Unterstützung, aber darfst halt nach wie vor nicht entscheiden. Also die Projektleiter sagen dann halt, ja gut, also die KI sagt, wir sollten priorisieren. Die Führung sagt, ja, aber das können wir politisch gerade nicht. Da gibt es ja immer ganz viele Gründe, warum dann irgendwas nicht geht oder ein bestimmtes Projekt nicht nach vorne gezogen werden kann und so weiter und so fort. Übrigens, was sagen dann die Teams? Die Teams sagen, wir warten auf Klarheit. Und am Ende, was passiert? Weiterarbeiten wie bisher, nur mit schöneren Dashboards. Ist auch nett. Und das ist kein KI-Problem, sondern das ist ein Führungs- und Zusammenarbeitsproblem. Und wie so oft liegt halt der Fehler nicht in der Technologie, sondern der Fehler liegt in der Reife der Organisation oder im grundsätzlichen Verständnis der Organisation, was ist denn eigentlich Projektarbeit? Also was wir hier sehen, ist jetzt in unserem schönen Beispiel, ist natürlich der klassische Reifegrad-Fehler. Also eine Organisation investiert in Tools, in Software, in Automatisierung und in Daten, aber sie investieren nicht ausreichend in Rollenklärung, in Entscheidungslogik, in Verantwortungsübernahme, in Kommunikationsnormen und Führungskompetenz. Also man könnte auch sagen, das gesamte Spektrum, das es braucht, damit Projekte, falls es einen Prozess gibt, einigermaßen in einer Organisation sich bewegen und funktionieren können. Und übrigens, falls es keinen Prozess gibt, dann braucht es noch mehr Verantwortungsübernahme und noch mehr Kommunikations- und Führungskompetenz. Ein Tool kann also Informationen zusammenstellen, agregieren und ganz wunderbar auswerten. Das Tool kann, musste erkennen und es kann dir ganz, ganz tolle Prognosen erstellen. Was das Tool nicht kann, das ist Erwartungen klären. Also da muss man meistens mit den Menschen reden. Es sei denn, wir fangen jetzt an, irgendwie Interfaces zu bauen, in die die Stakeholder ihre Erwartungen eintipseln oder einsprechen oder was auch immer. Aber üblicherweise braucht das heute noch Kommunikation und manchmal sogar ein bisschen Einfühlungsvermögen. Das Tool kann übrigens auch nicht Konflikte austragen. Das Tool kann sagen, so könnte man es lösen, aber am Ende des Tages müssen es ja doch dann die Protagonisten, die Menschen, unter und miteinander lösen. Und da ist natürlich jeder auch teilweise in seinen eigenen Constraints, in seinen eigenen Limitierungen auch gefangen. Auch die Frage, also kann ich das so machen? Darf ich das von meiner Führungskraft aus so machen und so weiter und so fort. Ein Tool kann auf gar keinen Fall Mut ersetzen. Also den Mut, auch mal zu sagen, hey, ich mach das jetzt. Oder wie einer meiner Chefs immer so schön gesagt hat, wir fragen lieber um Entschuldigung als um Erlaubnis. Aber den Mut braucht es natürlich auch erstmal. Und genauso wichtig, ein Tool kann natürlich auf gar keinen Fall Verantwortung übernehmen. Die Verantwortung liegt am Ende des Tages immer und das ist auch ziemlich gut beim Menschen. Übrigens, du solltest dir Sorgen machen, wenn alle diese Dinge nicht mehr bei dir landen als Projektleitung oder Projektverantwortliche oder Führungskraft. Weil, kurzer Hinweis an der Stelle, dann brauchst du dich nicht mehr. Und genau das ist der Grund, also dass das eben nicht passiert, dass Erwartungen nicht geklärt werden, Konflikte nicht ausgetragen werden, Mut nicht da ist und Verantwortung nicht übernommen wird. Das ist genau der Grund, warum hier Projekte dann ins Kippen kommen und auch ganz umkippen. Denn Projektmanagement ist halt kein technisches System. Es ist ein soziales System, das mit Technik unterstützt wird oder eben auch nicht. Das ist der entscheidende Punkt. Und das vergessen die ganzen Technokraten auf dieser Welt immer wieder. So nach dem Motto, ich lege da jetzt ein Projektmanagement-System drauf oder ich lege eine Software drauf. Wie oft habe ich die Frage, was für eine Software sollen wir nehmen? Wenn ihr ein Projekt so nicht hinkriegt, dann wird eine Software es nur noch grütziger machen. Also schon die Software allein, da brauchst du doch gar keine KI dafür. Und deswegen ist es ganz, ganz wichtig, dass wir uns in dem Zusammenhang ein zentrales Werkzeug sozusagen anschauen oder darüber sprechen: ein Werkzeug, das im weitesten Sinne alles zusammenhält. Und du könntest dem erstmal den Aufkleber draufpapsen, Entscheidungsgovernance. Wir gucken uns jetzt mal gleich ganz genau an, was das eigentlich sein soll. Weil das ist natürlich kein Buzzword. Hört sich so an, aber ist keins. Es ist die Antwort auf die Frage, wie sorgen wir dafür, dass Informationen zu Entscheidungen werden. Und Entscheidungsgovernance bedeutet aus dieser Perspektive erstmal vier Dinge. Erstens, klare Entscheidungsrollen. Also was wird da beantwortet bei dieser Frage? Also die Frage ist dann, wer entscheidet was? Also nicht im Organigramm, sondern im Projekt. Warum ist das wichtig? Das kann manchmal, wenn wir in der Projektarbeit sind, dann auch ein bisschen unterschiedlich sein. Projektleiter brauchen Klarheit. Die müssen nämlich wissen, was dürfen sie entscheiden, was müssen sie vorbereiten und was wird eskaliert und wohin. Und ohne diese Klarheit wird jede KI-Empfehlung natürlich zur Fasst. Übrigens kurzer Hinweis an der Stelle. Normalerweise, normalerweise ist es natürlich wieder so ein Wort, kannst du als Projektleitung das aus deinem Projektauftrag ablesen, was darfst du entscheiden. Weil in deinem Projektauftrag sollte geregelt sein, was du entscheiden darfst. Und alles, was nicht Teil deines Projektauftrags is, musst du im Regelfall vorbereiten, damit es dir entschieden wird. Und immer dann, wenn du nicht weiterkommst, musst du eskalieren und übrigens sollte festgelegt sein, wohin. Also eigentlich, dieses aus der Perspektive Entscheidungsgovernance, diese klare Entscheidungsrolle, das ist Basics Projektmanagement. Ist also kein Buzzword, sondern das ist Grundlagen Projektmanagement für jede Organisation. Zweiter Aspekt in dieser Governance ist natürlich die zeitliche Entscheidungslogik. Das heißt also, nicht jede Entscheidung braucht Konsens. Und nicht jede Entscheidung braucht ein Gremium. Überraschung. Da sind wir wieder bei Mut und so weiter und so fort. Die Frage ist also, welche Entscheidungen müssen sofort getroffen werden, welche dürfen warten und welche sind reversibel. Das sind ganz, ganz wichtige Fragestellungen. Weil ohne diese Zeitlogik wird natürlich aus Daten Stillstand. Also welche Entscheidungen müssen sofort getroffen werden. Es gibt ja Entscheidungen, die triffst du entweder jetzt oder wenn du sie nicht direkt triffst, eine Woche später oder einen Tag später, kann es eben einfach schon sein, dass das Kind in den Brunnen gefallen ist, dass sich die Entscheidung erübrigt oder dass du dann eben auch vielleicht die Entscheidungslogik nochmal ganz neu aufbauen musst, weil sich die Rahmenbedingungen dementsprechend signifikant verändert haben. Also, was muss sofort entschieden werden, was darf warten? Und eine ganz, ganz andere wichtige Frage, das kennen wir natürlich aus der Risikobearbeitung, ist, welche Entscheidung ist dann auch reversibel oder im Gegenzug natürlich dann irreversibel. Da muss man natürlich nochmal ganz genau drauf schauen. Es könnte ja sein, dass wir eine Entscheidung treffen und wir merken, das war tatsächlich keine gute Idee. Also immer auch gucken, kann ich eine Entscheidung oder kann ich was, was wir dann angeleiert, angestoßen oder begonnen haben umzusetzen, kann ich das auch wieder zurücknehmen. Wie gesagt, sollte eigentlich aus der Perspektive der Risikobearbeitung im Projekt relativ klar sein. Das war der zweite Aspekt, also die zeitliche Entscheidungslogik. Der dritte Aspekt, das sind die inhaltlichen Kriterien. KI liefert ja Optionen, aber nach welchen Kriterien entscheidet? Manchmal wird es sogar sein, dass KI dir auch bestimmte Vorschläge macht. Aber am Ende des Tages ist doch die Frage: nach was entscheiden wir dann wirklich? Entscheiden wir nach Kosten, entscheiden wir nach Risiko, nach strategischem Wert, nach Kundenwirkung oder oder oder was auch immer bei dir in der Organisation relevant ist. Und wenn diese Kriterien vorher nicht geklärt sind, dann diskutieren Teams eben endlos trotz bester Daten. Übrigens, auch hier wieder Projektmanagement einmal eins, eine einfache Projektkategorisierung oder eben die übliche Vorgehensweise der Projektkategorisierung kann hier schon zumindest erste Hinweise geben aus der Perspektive, wenn es jetzt auch darum geht, also Vorfahrten im Projekt oder oder was ist uns am wichtigsten, da bestimmte Hilfen auch zu geben? Manchmal ist es ja auch unübersichtlich, ein Projekt ist ja doch was sehr Komplexes. Also die Frage ist erlaubt und sollte auch vorher geklärt werden. Im Zweifelsfall, was sind für uns wichtige Kriterien? Sind es die Kosten? Ist es das Risiko, dass wir entweder tragen oder nicht tragen? Oder ist es die Kundenwirkung nach außen? Oder was ist es denn überhaupt? Und der vierte Aspekt ist natürlich die Verantwortung nach der Entscheidung. Also Entscheidung ist getroffen, wer hat jetzt die Verantwortung? Also wer steht dafür gerade? Wer trägt die Konsequenz und wer kommuniziert? Entscheidungen ohne Verantwortungsübernahme sind ja keine Entscheidungen, sondern das sind lediglich Meinungen. Beiner Entscheidung muss natürlich auch jemand sagen, okay, also um das mal Englisch auszudrücken, if the shit hits the fan, also wenn es dann schief geht, wer stellt sich dann jetzt hin und sagt, okay, also ich hab's halt gemacht, und wer trägt die Konsequenzen, wer muss es ausbaden? Und damit geht es doch gar nicht um das Thema Fehlerkultur und wir müssen jetzt jemanden aufhängen oder sonst irgendwas sinnbildlich im Projekt, sondern es geht eben einfach darum, dass nachher auch Klarheit da ist. Ich weiß nicht, ich auch nicht. Und ich habe gedacht, du machst es. Das ist doch Quatsch im Projekt. Also, das ist wie: einer muss halt steuern, einer muss halt Captain sein. Und darüber braucht es dann halt eben auch wieder Klarheit. Übrigens, natürlich kann auch das Steering Committee der Captain sein, aber dann muss uns das halt einfach auch klar sein. So, und was bedeutet das jetzt übrigens für Projektleiter? Also, ich möchte mal den Fokus jetzt ganz bewusst auf dich als Projektleiterin, Projektleiter oder Führungskraft, je nachdem, wie du deine Rolle siehst, legen. Und wenn eines ganz klar ist, dann zeigen alle meine Erfahrungen und auch die Auswertungen oder die Rückblicke, die ich immer wieder aus Workshops gewinnen darf oder aus Trainings mitnehmen darf, die zeigen eins ganz genau. Projektleiter ruinieren sich oft nicht, weil sie unfähig sind, sondern weil sie zu lange versuchen, ein unmögliches System auszugleichen. Also du machst dich im Prinzip kaputt in einer Aufgabe, die du gar nicht lösen kannst. Also, wenn du in einem Umfeld arbeitest, in dem 30 Projekte parallel laufen, Prioritäten täglich wechseln, Entscheidungen ausbleiben und Verantwortung diffus ist, dann ist es kein Zeichen von Schwäche, wenn du an deine Grenzen kommst. Oder wenn du einfach sagst, ey, also hier muss ich die Segel strecken und alle Vierer von mir. Und wenn das vielleicht auch noch andere Auswirkungen hat, die es auf gar keinen Fall haben soll, sondern es ist ein Zeichen von Realitätssinn. Und trotzdem hast du mehr Einfluss als du denkst. Und zwar, das ist ganz, ganz wichtig, nicht durch Kampf, nicht durch Lautstärke, sondern durch Klarheit. Also eine Projektleitung, ein Projektleiter, eine Projektleiterin, die rebelliert in diesem Sinne nicht gegen das System oder die brüllt nicht rum oder meckert wie ein kleines Kind, sondern also im Sturm geht es quasi darum, dass die Projektleitung noch ruhiger, Klammer auf, noch klarer Klammer zuwirkt. Und zwar Klarheit in deiner Rolle, in deinen Erwartungen, in deiner Kommunikation und in deinen Grenzen. Projektleiter sind eben nicht die Opfer der Organisation, sie sind oft die Einzigen, die noch sehen, dass etwas nicht stimmt. Und das ist doch das Interessante dabei. Also, das sind alle Führungskräfte, die vielleicht bis hierher zugehört haben, wenn die Projektleiter unklar sind in ihrer Rolle oder die Erwartungen, die an sie gesetzt werden, nicht verstehen. Übrigens, das sind zwei Punkte, die höre ich in fast jedem Training. Wir sollten mal darüber sprechen, was ist eigentlich unsere Rolle, und wir sollten darüber sprechen, was sind unsere Erwartungen. Kurzer Hinweis an der Stelle: das ist im Training komplett falsch aufgehoben. Weil wir können uns da im Kreis drehen. Das ist eine Antwort, die muss aus der Organisation kommen. Wir können über Kommunikation sprechen, wir können über die Kompetenz sprechen, Methoden umzusetzen. Aber das System selber, das kann weder im Workshop, wo nicht die Top-Führungskräfte mit dabei sind, noch im Training beeinflusst werden. Da kann ich teilweise tatsächlich einfach nur ein bisschen quasi Mitfühlarbeit machen und bestärken. Also, Projektleiter sind die einzigen, die noch sehen, dass etwas nicht stimmt. Und das ist Unternehmensberatung. Und darauf sollte man hören, wenn man schon jemanden zum Projektleiter macht oder zur Projektleiterin macht, dann ist es ja eine verantwortungsvolle Position. And that is eine riesige Stärke, wenn die dir sagen, übrigens, da anders nicht. Das ist nicht weil die keinen Bock haben, sondern die sehen, weil die look im System identifiziert. And that is doch, what the Führungskraft hören sollte. When you also als Führungskraft hier zuhörst, dann nimm bitte eines mit. Technologie ersetzt keine Führung. Sie entlarvt Führung. Oder das, was man halt für Führung hält. Wenn deine Projektleiter mit KI arbeiten sollen, dann brauchst du vorab klare Rollen, Entscheidungsräume, Priorisierung statt Projektinflation und Vertrauen in die Führung vor Ort. Also Vertrauen in die Führung, die die Projektleitungen dementsprechend umsetzen. Also auch mit der Übergabe von allen Kompetenzen, die es da dazu braucht, und so weiter und so fort. Und wenn das nicht möglich ist, dann wird jede Investition in Technologie verpuffen. Nicht weil die Tools schlecht sind, sondern weil das System unreif ist. Die Tools machen eben einfach nur transparent und klar, was nicht stimmt. Weil die Tools gehen ja, das ist ja das Wichtige, die Tools gehen ja davon aus, dass eure Projektarbeit funktioniert. So sind die Tools aufgebaut. Die Tools gehen davon aus, dass das System, in dem sie eingesetzt werden, funktioniert. Das ist genauso wie Planung. Du brauchst nicht anfangen, ein Projekt zu planen, wenn der Rest der Organisation nicht mit dieser Planung mitdenken und mitarbeiten kann. Das ist doch kompletter Quatsch. Also schon allein da. Und da brauche ich noch nicht mal ein Hightech-Tool einsetzen. Denn grundsätzliche Planung im Sinne von Ressourcenallokation zu einer bestimmten Zeit in der Organisation nicht funktioniert, dann brauche ich da keine Software dafür oder da brauche ich nicht sonst irgendwas dafür, sondern dann passiert es halt, wenn es passiert. Mit der kompletten Auswirkung auf Zeitverlässlichkeiten und Kosten und so weiter, die es dann halt in jedem Projekt hat. Also auch wieder nur ein Zeichen dafür, dass das System unreif ist. Und übrigens, dass wir uns da nochmal einig sind, ich meckere hier nicht rum. Ich sage nicht ja, alles schlecht, alles schlimm, alles böse, sondern auch da wieder, wenn es nicht erlaubt ist, das auszusprechen und wenn das nicht der Anreger ist dafür, dass man dann sagt, hey, okay, da müssen wir mal drauf schauen, das mag ja sein, dass wir hier noch ein ganz kleines bisschen Hausaufgaben zu machen haben. Ja, dann weiß ich es auch nicht. Also, um da auch wieder eine positive Kurve zu kriegen, möchte ich mit zwei Fragen enden. Und zwar, die erste ist mehr oder weniger an Organisationen und Führungskräfte gerichtet. Also wollt ihr technische Effizienz oder organisatorische Klarheit? Und warum sollte beides nicht dasselbe sein? Also nochmal, wollt ihr technische Effizienz oder organisatorische Klarheit? Und warum sollte beides nicht dasselbe sein? Das wäre meine Frage an Organisationen und Führungskräfte. Und die zweite ist an dich, wenn du Projektleitung bist, persönlich gerichtet. Welche Führungs- und Kommunikationsnormen fehlen bei euch gerade, sodass eure Tools eher verwirren als Steuern? Nochmal, welche Führungs- und Kommunikationsnormen fehlen bei euch gerade, sodass eure Tools eher verwirren als Steuern? Also im Prinzip, wo ist die Schwäche gerade im System. Und wenn du ihr diese beiden Fragen ehrlich beantwortet, dann bist du weiter als viele Organisationen mit perfekter Software. Und zwar meilen weiter. Denn am Ende gilt, und das ist ganz klar, Technologie kann viel. Aber sie kann nichts reparieren, was Menschen nicht gestalten wollen. Das heißt, bleib klar, bleib menschlich und denk Führung neue, bevor du das nächste Tool kaufst. Und übrigens. Weil wir jetzt schon am Ende dieser Folge sind, würde ich mich natürlich freuen, wenn du beim nächsten Mal wieder mit dabei bist. Wenn es heißt, einfach Projekte. Und bis dahin wünsche ich dir natürlich allzeit erfolgreiche Projekte. Bis dann! Vielen Dank, dass du heute mit dabei warst und schalte einfach das nächste Mal wieder ein, wenn das heißt einfach Projekte.