Podcast des Literarischen Salons

»Fremde Verwandtschaft. Eine Kulturpoetik der Bäume«

Literarischer Salon

LEIDER GAB ES BEI DER AUFZEICHNUNG TECHNISCHE PROBLEME. 
Am Anfang und am Ende fehlen ein paar Minuten. Ansonsten ist aber alles zu hören. Wir bitten, diese kleine Panne zu entschuldigen.


»Fremde Verwandtschaft. Eine Kulturpoetik der Bäume«
Bäume als kunstvolle Konstruktionen aus Erzählen und Erleben

Solvejg Nitzke (Literaturwissenschaftlerin)

Im Lauf der Geschichte haben wir Menschen vielfältige Beziehungen zu Bäumen entwickelt, die besonders in poetischen Texten fixiert sind. Darin sind Bäume Orte der Zuflucht und des Gedächtnisses; unter Bäumen findet sich Liebe und die Hoffnung auf Selbstbestimmung ebenso wie das Geschehen von Recht und Unrecht. Bäume werden, so zeigt Solvejg Nitzke in ihrer Studie Fremde Verwandtschaft, sentimental überhöht und gehören zum Arsenal des Unheimlichen. Neben emotionaler Aufladung und Mystifizierung steht ein brutaler Utilitarismus: Bäume sind nichts als Ressource, ein Ding, kein Lebewesen. Gerade vor dem Hintergrund des Anthropozäns wird die Mensch-Baum-Beziehung also deutlich krisenhaft, die Versuche einer Rettung dramatisch. Salon-Moderator Matthias Vogel bespricht mit Solvejg Nitzke arboreales Erzählen und fragt, ob Literatur am Ende Bäume retten kann.

Foto: Hannah Aders