
Furminant - Der Hundepodcast mit Haselnusslikör.
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Körpersprachliche Kommunikation - Hundeharmony Rejana
In dieser Folge sprechen wir mit Rejana Hader-Schneidmann von "Hundeharmony" über die körpersprachliche Kommunkation mit Hunden.
Was genau bedeutet es "körpersprachlich" zu kommunizieren?
Welche Ziele verfolgt eine nonverbale Kommunikation und wie sieht eine solche im Alltag aus?
Unter anderem diesen Fragen sind wir in dieser Podcastepisode auf den Grund gegangen.
Rejana berichtet uns davon, was sie von und mit Pferden lernen durfte und wie diese Erfahrungen ihre Arbeit mit Hunden beeinflusst haben.
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Alex (00:20)
Wunderschön guten Morgen und herzlich willkommen zu einer neuen Folge von eurem Lieblingshunde podcast Feminand Mich grinsen hier zwei gesichter heute an nicht nur eins weil wir heute eine wunderbare Gästin haben und zwar die liebe reana von Wunderharmonie ein wunderschön guten morgen
Rejana - Hundeharmony (00:37)
Ja, guten Morgen, hallo!
Johanna Spahr (00:40)
Hallo?
Alex (00:41)
Und ja, genau, Johanna ist auch noch da.
Johanna Spahr (00:45)
Ich bin auch noch da. Ich bin auch noch da. Ja, wir haben uns die Reana hier ins Boot geholt, weil wir heute ein bisschen über das körpersprachliche Arbeiten mit Hunden bzw. die nonverbale Kommunikation sprechen möchten. Und da haben wir uns gedacht, wäre die Reana doch eine wunderbare Gästin. Bevor wir aber so richtig ins Thema einsteigen, Reana, stell dich doch den Leuten, die dich vielleicht noch nicht kennen, erst mal vor, erzähl was du so machst und...
Alex (00:47)
Du bist wohl auch noch da? Ja, wie ist es?
Johanna Spahr (01:15)
dann vielleicht auch wieder so zur nonverbalen Kommunikation gekommen bist.
Rejana - Hundeharmony (01:21)
Wunderbar, das mache ich sehr gerne und hole dazu auch direkt schon mal aus. Mein Name ist Rianna und ich habe 2018 das Unternehmen Hundeharmonie gegründet. Damals war ich aber noch gar keine Hundetrainerin, sondern in Anführungszeichen nur Sozialpädagogin mit dem Schwerpunkt Tiergestütze Pädagogik und habe
über das Unternehmen Events mit Hund gemacht, ja, also zum Beispiel Schauverführungen oder Kindergeburtstage. Und bin als Sozialpädagogin, habe ich vier Hunde ausgebildet, mit denen ich in soziale Einrichtungen gegangen bin. Und mir war immer wichtig, dass ich neben dieser Arbeit mit den Hunden einfach auch in die Hunde investieren kann, weshalb ich immer sehr viel Zeit auf dem Hundeplatz verbracht habe. Ich weiß nicht...
ob ihr auch aus so einer Generation, aus so einer Zeit stammt, wo ihr viel Zeit auf so klassischen Verein, Hundeplätzen verbracht habt. Ich stand damals teilweise bis zu zehn Stunden die Woche auf dem Hundeplatz, weil ich einfach sehr unterschiedliche Hunde auch hatte und die unterschiedliche Dinge gerne gemacht haben, von Agility über Zirkus, Obedience, Unterordnung, was auch immer. Und...
bin dann darüber tatsächlich auch ins Longieren gerutscht, mit meinem Border Collie Felix ins klassische Longieren. Und dieser Sport hat mich mega getouched einfach. Also die anderen Sportarten fand ich schon auch immer alle ziemlich cool. Aber das Longieren, ich hab richtig gemerkt, wie es auch meinen Hund berührt hat. Und auf der Suche war ich ja letztendlich beim Hundeplatz, dass ich wirklich auch etwas finde, was meinen Hunden in der Freizeit wirklich Spaß macht und was sie abholt.
Und da bin ich dann eben ins Longieren reingerutscht und habe aber gemerkt, dass das zu Hause voll blöd zum Nacharbeiten war. Ich hätte das am liebsten so jeden Tag mit meinen Hunden gemacht und fand das dann aber immer so aufwendig, bis ich mir dann einen Kreis aufgebaut habe. Das Ganze ist jetzt schon über zehn Jahre her, dass ich da meine ersten Berührungen gemacht habe und da hat das wirklich mit so einem aufwendig gesteckten Longierkreis gestartet. Und
Ich habe zu der Zeit als Sozialpädagogin in einem Therapiereitstall gearbeitet, weshalb ich immer Pferde trainiert habe und danach noch meine Hunde. Und gefühlt war mein ganzer Tag damit ausgefüllt, ein Setting auf und ab zu bauen. Und das hat mich massiv genervt, weil ich halt einfach nur mit Auf - und Abbau beschäftigt war, dass ich gedacht habe, das muss doch irgendwie auch ein bisschen einfacher gehen. Und habe dann dieses Longieren für mich so ein bisschen weiterentwickelt.
Johanna Spahr (03:57)
Mhm.
Rejana - Hundeharmony (04:10)
und das einfach mal ganz frech freies Longieren genannt, weil es frei von so einem Longierkreis eben war. Und hab dann angefangen, Hunde und Pferde auf ähnliche Weise zu longieren, damit ich mir diesen Settingwechsel halt einfach spar. Und dann hatte dieser Sport oder die Art und Weise, wie ich das gemacht habe, sehr schnell Anklang in meinem Umfeld gefunden. Also einmal auf dem Hundeplatz, auf dem ich eh war.
Und dann aber auch bei Freunden, Familie, dass die halt immer gesagt haben, boah, kannst du uns aufs Ball bringen? Und dann war ich ziemlich schnell so ehrenamtlich in diesem Hundesportverein als Trainerin für das Longieren eben mit dabei und hab mich dann, als ich mein Unternehmen gegründet hab, ein Jahr später entschieden, dass ich den Sport gern auf selbstständiger Basis anbieten möchte und hab...
beim Veterinäramt dann eben gefragt, ob sie mir eine Teilgenehmigung geben für diesen Sport, weil ich den so gerne mache. Und die haben aber gesagt, nee, also wenn, da brauchst du die komplette Zertifizierung zur Hundetrainerin. Und das hatte mich erst mal abgeschreckt, weil ich durch die Zusatzausbildung zu tiergestützten Pädagogen natürlich schon wusste, was das für ein Fass auch ist. Mit Lernverhalten, Stress, auch Tiermedizin und so. Da machst du ja alle Grundlagen da so ein bisschen mit durch.
Johanna Spahr (05:23)
Mhm.
Rejana - Hundeharmony (05:32)
Und hab dann zu meinem Mann gesagt, nee, dann lass ich das, dann mach ich das nicht. Und mein Mann hat aber gesagt, ja, also wenn du es nicht probierst, dann kannst du es halt auch nicht wissen. Jetzt knie dich halt rein, Und ihr wisst das ja selber mit Kindern. Du hast es vorher auch schon gesagt, Johanna, wie schön das ist, wenn man die Abend - und Nachtstunden zur Verfügung hat. Das heißt, ich hab von meinem Veterinär eine Literaturliste bekommen, die haben gesagt, hier, das, da drin steht, das wollen wir wissen. Wie du an das Wissen kommst, ist uns egal. Und danach ich sag, okay.
dann probiere ich das aus und ich habe mich wirklich ein Jahr lang da reingekniet und gelesen und mich da weitergebildet und dann eben auch die Zertifizierung gemacht und arbeite jetzt als Hundetrainerin und natürlich, es euch nicht wundern, ist es nicht beim Hundesport geblieben, weil die Leute kommen dann, die sind zufrieden, dann haben sie Fragen und jetzt
ist Hundeharmonie im Prinzip dreiteilig. Es gibt den Hundesport, es gibt die Hundeerziehung und es gibt die Erlebnispädagogik. Und die Erlebnispädagogik ist eben nach wie vor das, wo ich Menschen mit meinen Hunden in Verbindung bringe. Und alles andere ist dann eben mit Menschen und ihren Hunden. Und die Erlebnispädagogik, der es eigentlich gestartet hat, ist mittlerweile der kleinste Teil. Und...
Meine Schwerpunkte sind mittlerweile halt die Hundeerziehung und der Hundesport.
Johanna Spahr (06:57)
Ja, spannend. Ich kann mich noch so gut dran erinnern, als du für deine Zertifizierung geübt hast. Da standen wir auch schon im Kontakt. Ich weiß das noch ganz genau. ist schon... Also wie lange ist das jetzt schon her? Bestimmt vier Jahre.
Rejana - Hundeharmony (06:58)
Ja.
Ja, 2019 habe ich angefangen und dann eben ein Jahr. Ja, da hast du mir immer mit Rat und Tat zur Seite gestanden, auch wenn ich Fragen hatte. Da war ich auch sehr dankbar über diesen Kontakt und dass der sich jetzt so lange einfach auch gehalten hat. Verrückterweise auch erst jetzt, dass wir was zusammen machen, obwohl wir schon ungefähr 300 mal gesagt haben, wir müssen aber jetzt wirklich auch mal was zusammen machen.
Johanna Spahr (07:15)
Ja. Ja.
Ja.
Ja, wir...
Exakt. Exakt, aber ich freue mich so. Sehr schön. Okay. Du hast jetzt ja schon ein paar Mal so übers Longieren gesprochen. Vielleicht magst einfach für diejenigen, denen es gar nichts sagt, kurz anreißen, was mit Longieren gemeint ist. Das wäre einmal so ein kleines Bild vielleicht für die Menschen in ihren Köpfen haben, was mit Longieren überhaupt gemeint ist.
Rejana - Hundeharmony (07:58)
Ja, die Allermeisten kennen das wahrscheinlich aus dem Pferdesport, dass man ein Pferd an einer langen Leine bzw. Longe hat und das Pferd im Kreis einen drum herum läuft. Dieses Bild kennen die meisten und das ist auch etwas, was man in den Hundesport übertragen hat. Ja, so ein bisschen aus dieser Intention raus, eine Herde zu umkreisen, aus dem Hütehundgedanken und
Das ist es mal so auf ganz einfach gesagt. wir aber genauer hingucken, Long Xien viel mehr, weil das ein Teamsport ist, bei dem der Hund seinem Laufbedürfnis nachkommen kann. Das heißt, er darf in die Bewegung kommen, was den allermeisten Hunden sehr gut tut. Gleichzeitig soll er diese Bewegung aber nicht alleine ausführen. Das heißt, sonst in der Bewegung bespaßt sich der Hund sehr oft selber oder mit einem jagdbaren Objekt oder mit einem Artgenossen.
Und es findet nicht immer in Kommunikation oder im Austausch mit den Menschen statt. Und das stellen wir beim Longieren halt her. Und gleichzeitig sind wir in diesem Bereich, wer bewegt wen? Weil Longieren zwar für die meisten auf den ersten Blick dieses Bildes, naja, der Hund läuft halt im Kreis einen herum. Aber es passiert halt viel mehr, weil ich stelle mich natürlich nicht einfach nur in diese Mitte rein und lasse meinen Hund außen rumlaufen, sondern ich bewege den.
der soll mal stoppen, soll einen Richtungswechsel machen, im Freien Lungschieren dann auch richtige Choreografien laufen, die ich dem Hund dann halt vorgebe, weshalb er permanent mit mir im Austausch ist und wir hier nonverbale Kommunikation halt mega fließend machen können und für Menschen auch erfahrbar machen können, was kann ich überhaupt über meinen Körper transportieren, was kann ich vorgeben und Menschen kommen über diesen Sport ins Handeln und auch
ins Bewusstwerden von dem, was der Körper eigentlich alles ausdrucken kann. Und das finde ich halt mega wertvoll.
Johanna Spahr (10:02)
Ja, ich glaube so alleine dieses Körperbewusstsein, dass die Menschen für ihre eigenen Körper dabei entdecken können und merken, okay, was passiert, wenn ich mich so eindrehe und was passiert, wenn ich mich so eindrehe, was machen meine Blicke gegebenenfalls. Das ist sowas, das kann ich mir gut vorstellen oder das weiß ich auch, dass das im Longieren ein ganz fundamentaler Teil ist. Und deswegen passt das so gut zu dem, was irgendwie deine Arbeit ja auch ausmacht. Also so dieses
Diese kommunikative Ebene mit dem Hund deckt sich im Sportbereich total gut ab. Dementsprechend wundert es nicht, dass du vielleicht gerade für diesen Sport dein Herz hast für Schlagen sehen irgendwann mal.
Rejana - Hundeharmony (10:46)
Mhm.
Johanna Spahr (10:48)
Sehr, gut. Das heißt, du bist ursprünglich mal über den Hundesport so in das Thema reingerutscht, aber mittlerweile hat das Ganze für dich auch im Alltag ja an Gewicht erlangt, oder? Die nonverbale Kommunikation.
Rejana - Hundeharmony (11:02)
Tatsächlich bin ich nicht über den Hundesport in dieses Thema reingerutscht. das ist auch wirklich ein... Guck mal, fängt schon hier super an, dass ich meine Technik nicht im Griff habe. Und das ist jetzt auch wirklich ein Thema, was mir sehr wichtig ist, weil ich in den letzten Monaten sehr, sehr stark reflektiert habe und auch sehr gerne heute zum Anlass nehmen würde, mit euch da mal...
ein bisschen auf die Reise zu gehen, wenn ihr Lust habt. Und zwar habe ich ja eine Mitarbeiterin, die Melanie. Und die Melanie ist für mich so ein sehr großer Antreiber, was das Thema Reflexionen angeht. Also Reflexionen nach dem Motto, warum hast du das jetzt so gemacht, wie du das gemacht hast? Vielleicht kennt ihr das, das viele Dinge. Ich muss mal eben ganz kurz den Hund rausschmeißen. Der war die ganze Zeit ruhig. Kennt ihr das?
Johanna Spahr (11:44)
Mhm.
Rejana - Hundeharmony (11:58)
Und dann will man reden, dann fängt also unterm Tisch an, in die Füße zu knabbern und solche Geschichten. Ja, es ist schön, dass es allen so geht. Und den schmeiße ich mal kurz raus.
Johanna Spahr (12:03)
Okay, ich schütt.
Alex (12:03)
...
Das hatten wir genau in der letzten Folge auch noch, dass Sprotte da auch angefangen hat, mich zu nerven.
Johanna Spahr (12:11)
Ich sprottig, stimmt. Alex hat es aber sehr lange.
Rejana - Hundeharmony (12:15)
Das ist sehr gut.
Alex (12:17)
Erst hat sie das noch so passiv gemacht mit nur gucken und neben mir auf dem Rücken liegen und albern werden und irgendwann hat sie mich aber auch angestupst und so und dann musste ich sie auch wegpacken.
Rejana - Hundeharmony (12:26)
Ne, da hätten wir jetzt so unterm Tisch mal so in die Füße reingezwickt und ich hab immer so parallel versucht mit meinem Fuß, den so und hab, ja, ich hab's mir, hab gemerkt, er schafft es mich aus der Fassung zu bringen, dass zum Thema nonverbaler Kommunikation, die ist jetzt gerade bei mir und ihm ins Leere gelaufen, den muss ich jetzt gerade mal kurz aussperren. Genau, auf jeden Fall, ähm, die Melanie ist da einfach sehr aufmerksam, die beobachtet mich sehr genau, wie ich auftrete, was ich mache.
Alex (12:31)
sich zu konzentrieren so ja
Rejana - Hundeharmony (12:56)
und die möchte das Ganze verstehen. Und was uns beiden da einfach aufgefallen ist, ist wirklich dieser Punkt, wie viele innere Anteile bringt denn der jeweilige Mensch für dieses Thema mit? Und dieses Wort innere Anteile, das habe ich ihr jetzt, dieses Wort, dieses eine Wort, zwei Worte, habe ich ihr jetzt auch mal geklaut, weil ich die so schön finde und die auch so unglaublich wichtig finde.
dass es sehr entscheidend ist, welche Lernerfahrungen jeder Mensch mit dem Thema nonverbale Kommunikation gemacht hat, weil unsere Erziehung in der verbalen und digitalen Welt, in der wir leben, uns sehr weit von der nonverbalen Kommunikation weg erzieht. Wir werden sehr früh eigentlich schon in der Erziehung immer...
dazu aufgerufen, uns körperlich sehr im Griff zu haben. Wir sollen nicht so aus der Haut fahren. Wir sollen eigentlich viele Dinge verbal mit unserem Körper gar nicht so stark unterstreichen, weil das macht man ja nicht. So, das kannst du jetzt doch so nicht. Fahr dich doch mal runter. Und die Melanie und ich, wir haben da einfach mal so bisschen verglichen auch, woher kommen denn Unterschiede von unseren inneren Anteilen.
Johanna Spahr (14:00)
Mhm.
Rejana - Hundeharmony (14:14)
Und das finde ich für unsere Arbeit enorm wertvoll, dass wir das getan haben. Und da ist mir so bei den Überlegungen einfach bewusst geworden, die nonverbale Kommunikation ist bei mir absolut nicht aufgrund der Hunde entstanden, sondern aufgrund der Arbeit mit Pferden. Ich bin eigentlich so ein Pferdemädchen, weil meine Mama schon immer Pferde gehabt hat und auch einen Breiter als Freund hatte. Das heißt...
Wir waren wirklich früher eigentlich jeden Tag auf dem Hof. Also das war so unser zweites Zuhause. Und ich war immer schon mit Pferden in den Umgang integriert. Ob ich das jetzt irgendwie bewusst gemacht habe oder nicht, das hat halt zu unserem Leben dazugehört, dass ich mit am Pferd war. Und wenn man sich jetzt das Kräft der Ungleichgewicht anschaut, was zwischen Mensch und Pferd entstehen kann.
dann kommt man schnell zu dem Punkt, dass du in der Arbeit mit Pferden eine sehr hohe Notwendigkeit hast, körperlich Dinge klarstellen zu können. Weil wenn so eine halbe Tonne halt entscheidet, tschö, dann hast du halt wirklich ein Problem. Und mit Hunden ist es ja schon auch oft brenzlig und auch nicht schön, aber irgendwie kann man in der Regel ein Kräfte...
Johanna Spahr (15:26)
Ja.
Rejana - Hundeharmony (15:35)
Gleichgewicht herstellen. Ja, sei es, du machst da dir vielleicht auch mal unterstützenden Management oder so mit drauf. Und das, was meine inneren Anteile eben ausmachen, ist die Arbeit mit Pferden und dass ich sehr wahrscheinlich mit drei das erste Mal ein Pferd geführt habe und das für mich komplett dazugehört. Und da gibt es so ein paar Punkte. Das fände ich total spannend, wenn wir da zusammen so ein bisschen reinschauen und auch vielleicht ein bisschen ins Vergleichen kommen.
was die tatsächlich mit nonverbaler Kommunikation so zu tun haben. Und würde da einfach mal loslegen, es sei denn ihr sagt, ach, echt jetzt, das ist doch ein Hunde -Podcast, jetzt fängt die mit Fernen an.
Johanna Spahr (16:17)
Gib alles, gib alles. Ich bin ja gar nicht so into Pferde. Und es ist sehr witzig, weil wir uns schon so lange kennen und ich wusste bislang noch gar nicht, dass du, wie du es jetzt gerade selber gesagt hast, tendenziell eher so ein Pferdemädchen bist. Habe ich nie gewusst, aber ich finde es sehr spannend.
Alex (16:17)
Zielgruppenerweiterung hier, das ist doch gut.
Rejana - Hundeharmony (16:31)
Du!
Alex (16:33)
Du!
Rejana - Hundeharmony (16:34)
Hm.
Ja, weißt du, wo die Wendung kam? Die kam in der Schwangerschaft mit meinem ersten Kind. Da war ich mit einem recht jungen Pferd draußen unterwegs. Ich hatte da auch echt wenig Bedenken in dieser Schwangerschaft im Umgang mit den Pferden. Und ich bin einmal bei diesem Spaziergang in eine Situation gekommen, wo in meinen Kopf auf einmal der Schalter umgelegt worden ist und mein Kopf gesagt hat, das Pferd tritt dir gleich im Bauch. Also das so rückblickend war das
gar nicht, also mich hat noch nie ein Pferd in Bauch getreten oder so. Aber in der Situation war das für mich so und ich bin aus der Situation nicht rausgekommen. Also ich wäre nur rausgekommen aus der Situation, wenn ich das Pferd losgelassen hätte und alleine zurückgelaufen wäre. Aber das Pferd wäre irgendwo im Wald rumgelaufen. Das heißt, in der Situation war ich wirklich an dieses Pferd gebunden und an diese Panik, ich in dem Moment hatte, dass dieses Pferd mir in den Bauch tritt. Und das hat bei mir so nachhaltig
gewirkt, dass ich den Kontakt seit dem zu Pferden gemieden habe. Ich habe aber keine Angst jetzt vor Pferden oder so, aber das hat einen starken Beziehungsabbruch zwischen mir und dem Pferd bewirkt, weshalb ich da relativ wenig mache mittlerweile. Genau. Aber ich starte jetzt mal und zwar so dieser erste Punkt, der für mich sehr entscheidend ist für die nonverbale Kommunikation ist.
Johanna Spahr (17:53)
Okay...
Rejana - Hundeharmony (18:05)
eine Entschlossenheit und Zuversicht ausstrahlen zu können. Wenn du mit jungen Pferden oder auch allgemein mit Pferden in Kontakt bist, dann weißt du, das ist ein Fluchttier und es sind immer Situationen, wo dieses Tier sich aufbaut. Das denkt irgendwie, Gott, da sitzen jetzt Berglöwen in diesem Busch, ich muss mich jetzt hier kurz aufspielen. Und ein Pferd kann ja dann auch auf einmal drei Meter größer sein als du. Die bauen sich wirklich auf. Du merkst diese Oberkörperspannung.
oder die gesamte Körperspannung, wir erblähen, ihre Nüstern auf der Blick wird komplett unruhig, das Ohren spiel. Und du merkst einfach neben dir baut sich da jetzt so eine Ladung Kraft auf. Und du musst halt in der Arbeit mit Pferden wirklich lernen. Und wenn ich sage, wir gehen diesen Weg jetzt lang, dann gehen wir diesen Weg lang. Heißt, ich...
hab dann ein Pferd nicht an einem lockeren Strick in so einem Moment und lass mich da von A nach B ziehen, sondern ich hab den Strick wirklich kurz und mein ganzer Körper, ganze Fokussiertheit, meine ganze Anspannung geht in eine Richtung, die da heißt und jetzt dieser Weg und kein anderer. dann aber auch diese Zuversicht in sich selber zu tragen, sagen zu können und ich kann diesen Weg vorgeben.
Das ist etwas, ich weiß nicht, wie es euch da geht, was schon mal ein Punkt ist, der für mich in dieser nonverbalen Kommunikation so wichtig ist, das wirklich zu fühlen und auch danach handeln zu können. Weil wie oft ist man in einem Gespräch mit Menschen, die in diesem Prozess noch gar nicht so tief drin sind, die sich von rechts nach links ziehen lassen. Man hat immer so das Gefühl, man muss mit diesen Menschen mitwandern. Oder wenn man so das Gefühl hat, man sagt, wir gehen jetzt mal nur diesen Weg hier lang.
Und das ist so, dass der Mensch so von rechts nach links an einem vorbei fliegt die ganze Zeit, wo mein Körper sich schon anspannt, so unterbewusst und eigentlich sagt, boah, wenn ich diesen Hund jetzt an der Leine hätte, ich würde die Leine kurz nehmen und halt gerade laufen. Und das sind eben aber so wichtige Dinge, die man verstehen muss. Für meinen Körper war das immer normal, dass ich sage, und jetzt gehen wir da lang. Das heißt, diese Spannung, die ich aufgebracht habe und auch die Hand,
in dem Moment. Sie sind für mich komplett klar. Ich muss über viele Dinge da gar nicht mehr nachdenken. Und da fängt ja die nonverbale Kommunikation an, dass mein Gegenüber direkt merkt, boah krass, die hatten einen Plan von dem Weg, den sie gerne gehen möchte. Sie strahlt das mit einer Fokussiertheit, mit einer Zielgerichtettheit aus und ich merke auch so neben der, ich habe da nicht viel Spielraum, ich muss halt mit. Das macht meines Erachtens schon viel aus. Ich weiß nicht, ob ihr
direkt auch Bilder im Kopf hatte von diesen Geschichten, wenn Menschen rechts und links.
Johanna Spahr (21:02)
Absolut, absolut.
Alex (21:04)
Ich habe vor allen Dingen Bilder im Kopf von diesen Pferden, einen durch die Gegend weil ich auch...
Rejana - Hundeharmony (21:07)
Hm.
Alex (21:11)
habe ich mal angefangen zu reiten. das... Ja, gucken wir. Die Pferde, wir räumen auf mit unserer Pferdevergangenheit. Nee, ich habe mich irgendwie so gesehen als jemand, der halt so ausreitet mit Pferden, irgendwie mit Hund und so. Ja, und dann war ich aber, also ich habe dann einen Hund bekommen, der gar nicht dafür geeignet war. Und dann habe ich, war ich auf so einem Reiterhof, wir dann, nachdem wir die Pferde so...
Johanna Spahr (21:15)
Was ich hier heute über euch lerne, das ist ja...
Ja.
Rejana - Hundeharmony (21:29)
entspannt.
Alex (21:41)
Grund manövrieren konnten, angefangen haben, die jetzt so Tippelschritte laufen müssen und so, oder so diagonal und so und habe ich gesagt, auf gar keinen Fall. Da sehe ich mich jetzt nicht. Ja, so was. Aber es war so geil, weil ich war ja, also ich war mit 20 halt noch sehr verunsichert in vielen Bereichen. Gerade war es so, hey, du kommst in eine neue Gruppe, da sind überall Leute.
Rejana - Hundeharmony (21:47)
Mmh.
Johanna Spahr (21:50)
Alex hat sich eigentlich nur in den Sonnenuntergang reiten sehen.
Rejana - Hundeharmony (21:51)
Ja, in die Prärie mit so einem Hut auf dem Kopf.
Alex (22:08)
Du kennst dich nicht, was halten die von dir? Ich hatte immer so Themen mit, bist du cool genug für die Gruppe, mögen die dich, wollen die Zeit mit dir verbringen. Und das Geile war, ich war ja Reitanfänger und ich war halt auf so einem normalen Reiterhof, wo halt nur Kinder waren. Also ich war halt in meiner ersten Gruppe, ich weiß es noch wie heute, alle, also es kamen so, ja hier, das ist dein Pferd.
Und dann so, ja, okay. Dann waren die Steigbügel ein bisschen zu kurz, weil ich habe ja sehr lange Beine. Das heißt, das sah auch schon richtig scheiße aus. Und ich hatte ja gar keinen Plan. Und dann stand ich halt so, alle kommen jetzt mal hierhin. Und dann war so ein Kreis, fünf oder sechs andere waren noch da. Und das waren halt alles so achtjährige Mädels. Und die hatten alle so Ponys halt. Und ich war auf so einem großen Pferd. Es ist ein Bild für die Götter, wirklich.
Johanna Spahr (22:54)
Hahahaha
Alex (22:58)
Aber die wussten halt alle genau, was sie machen sollen, weil die wahrscheinlich auch alle seit sie drei sind, da mit den Pferden rumhantieren. Und die waren halt alle auch vollbestimmt mit den Pferden. Und mein Pferd hat mich erst mal schön da über den Hof gezogen und ich hing halt da so dran und habe so gedacht, das hat aber Kraft, so das Ding. Und also das, da kann ich mich sehr gut mit identifizieren, dass man da mal so durch die und so geht's, glaube ich, dann auch Hundehalter innen, die halt nicht genau wissen, ja, was muss ich denn machen? Die neu vielleicht
Johanna Spahr (23:10)
Ich lieb's.
Rejana - Hundeharmony (23:27)
Mhm.
Alex (23:27)
bei dem Thema Hund sind. Und da kann ich mich sehr gut hineinversetzen in dieses, ja, irgendwie zieht mich hier eine Kraft durch die Gegend und ich weiß gar nicht genau, was mache ich denn jetzt hier, was muss ich machen, wie muss ich hantieren. So.
Rejana - Hundeharmony (23:37)
Mhm. Ja. Ja.
Johanna Spahr (23:40)
Ich würde dazu ganz gerne Bezug nehmen, auf... Ich habe gestern gerade, gestern oder vorgestern eine Story gepostet, weil wir gerade so eine Junghündin hier haben, die noch gar nichts kann. So ein kleiner Silberlaby und die kann einfach nichts. Ist ein netter Hund, aber kann nichts. Und ich bin halt mit der gelaufen an der Leine und ich hatte auch einen Kinderwagen dabei. das ist so ein Fall, wenn Hund noch gar nichts kann.
Da kann ich auch erst mal noch nicht irgendwie eine planhafte Leinenführigkeit erwarten. Aber das bedeutet dann, ich gehe eben einfach. Und wenn ich sicher bin, die hat gerade alles gemacht, was sie machen muss, dann gibt es für mich auch keinen Grund, dass ich an jeder Ecke stehen bleibe. Oder links und rechts und kreuz und quer laufe. Und ich habe da so paar Grundregeln. Die bedeuten, renn mir nicht vor die Füße, wechsel nicht hinter meinem Rücken einfach die Seite und dreh mich dann einmal 180 Grad oder dergleichen. Das heißt, ich laufe einfach. Und ich hatte das in meiner Story geteilt.
Rejana - Hundeharmony (24:16)
Mhm.
Johanna Spahr (24:32)
Und da schrieben mir dann einige Leute, aber ob das nicht auch kontraproduktiv ist, wenn man den Hund halt eben so mitzieht, weil natürlich kommt es dann dazu, der Hund will rechts irgendwas schnuppern, ich gehe aber geradeaus weiter. Und ich finde, da geht es auch ganz viel darum, sich selbst so diese Erlaubnis zu geben, ja, ich darf aber laufen, ich darf dahin gehen, wo ich gerade hin will. Also der Hund fragt mich ja auch nicht, ob ich jetzt mit ihm rechts an den grünen Streifen gehen will, der geht auch einfach los. Und also ich finde, das ist auch so eine innere Einstellung, die man da
Rejana - Hundeharmony (24:46)
Mhm, Ja.
Johanna Spahr (25:02)
wahrscheinlich erst mal entwickeln muss, sich diese Erlaubnis zu geben, zu sagen, doch, ich darf das jetzt entscheiden, ich gehe einfach, ich muss es auch entscheiden, weil ich ja dafür verantwortlich bin, wie wir uns jetzt hier bewegen.
Rejana - Hundeharmony (25:10)
Ja, voll.
Und wie groß dieser Kreislauf am Ende von dem ist, was du jetzt gerade gesagt hast, das ist halt wirklich so wichtig zu verstehen. dieser Punkt, ja, ich gehe jetzt hier mit einem Welpen und dieser Welpe macht die Erfahrung, du ziehst mich jetzt nicht hier von A nach B. Das ist ja schon mal Punkt eins. Punkt zwei, aber ich mache das ja aus der Intention raus, weil ich genau weiß, dieser Welpe hat irgendwann ein paar Kilo mehr drauf.
Da soll der nicht diese Lernerfahrung haben. Das ist eine sinnvolle Option, meinen Menschen von A B zu zerren. Und Punkt 3 ist, ich mache das ja nicht, weil ich gerne Hunde quäle, sondern weil ich genau weiß, ich habe eine Verantwortung in dem gesellschaftlichen Kontext, wo dieser Hund verstehen muss, das, der Mensch sagt, das ist jetzt einfach mal gesetzt. Und zwar nicht, weil ich mich gerne über das hinwegsetze, was Hunde tun, sondern weil ich genau weiß, da können halt massive Probleme draus entstehen.
Johanna Spahr (25:42)
Mhm.
Rejana - Hundeharmony (26:10)
über die sich am Ende ja auch niemand freut. Ja. Ja, und der nächste Punkt, der auch so in dieses Thema mit den Fernen reinspielt, ist das Thema Abgrenzung. Man hört es ja sehr, sehr oft, aber was das wirklich macht, bedeutet ja, sich selber mit seiner Haltung verwurzeln zu können und sich auch wirklich an seiner Haltung festhalten zu können. Und das hast du halt auch.
Johanna Spahr (26:13)
Ja. Ja.
Rejana - Hundeharmony (26:38)
bei den Tieren, wenn die anfangen sich aufzubauen, wenn die nervös werden, wenn die eine Stimmung mitbringen, die diese Energie und die Hektik, die da aufsteigt, die schwappt ja gerne über. Du hast aber, wenn du mit Pferden unterwegs bist, realistisch gesehen keine andere Wahl. Du kannst nicht auf diese Stimmung mit aufschwingen. Wenn du damit aufschwingst, dann ist es ein Prozess, der sich ja immer weiter miteinander verstärkt und dann
geht dieses Pulver fast neben dir halt irgendwann hoch und du weißt genau das, dass du dann den Kürzeren ziehst. Und in der Arbeit mit Fern, ich weiß das ganz genau, wie sich das anfühlt, neben mir diese Energie und diese Wallung zu spüren und wirklich bei mir anzukommen und zu sagen, ja, du kannst das jetzt ja doof finden.
Ich habe das jetzt aber für mich bewertet und hier ist absolut kein Grund für Aufregung und ich komme wirklich, desto mehr sich dieses Tier aufregt, immer mehr bei mir an und sage, ich bleibe bei mir in der Fokussierung und ich lebe diesem Tier das vor, dass jetzt hier wirklich kein Grund ist, sich so reinzusteigern. Und das, dass man liest das immer so leicht, man liest das immer so leicht, aber das ist so unfassbar schwierig und ich sehe das auch bei
den Menschen, die zu mir ins Training kommen, wie groß diese Emotionalität und diese Welle ist, auf die Menschen mit aufspringen, wenn ein Thema ihrer Meinung nach aus den Rudern gerät. Und was das mit nonverbaler Kommunikation macht, das ist so unfassbar wichtig zu verstehen. Was macht es mit mir, wenn ich mitschwinge? Ich falle in mir zusammen. Mein Blick wird vielleicht nervös. Ich gucke immer wieder zum Hund. Ich gucke nach rechts und links. Ich gucke, wo sucht der was?
Ich werde in meinen Handlungen selber vielleicht hektisch, verliere den Fokus zum Hund, die Leine rutscht mir aus der Hand und ich verstärke ja dieses Empfinden vom Hund durch mein Handeln dadurch. Wenn ich in dem Moment aber sage, ja, mach doch mal deine Hektik und deine Energie nicht zu meiner Energie, sondern behalte die für dich, dann bin ich ja in dem Moment für dieses Lebewesen auch wieder ein Anker. Der sieht das ja ganz genau, ist mein Blick.
ist, wohin geht mein Blick? Geht er auch immer da zu der Situation, verstärke ich das, sagt mein Blick, aber ja, nee, interessiert mich nicht, ich gucke trotzdem auf meinen Weg, dann nimmt mein Hund das ja wahr. Nimmt der wahr, ob ich wirklich mit einer Oberkörperspannung sage, ja, mach halt keinen Fass auf oder ob ich sage, ja, es wäre jetzt eigentlich auch ganz nett, wenn du es nicht tun würdest und der merkt aber körperlich von dem, wie ich da stehe, ganz genau, ich bin jetzt überhaupt nicht bereit dazu.
einen anderen Weg einzuschlagen. heißt, Hundemenschen schlagen ja ganz oft emotional diesen Weg ein, den der Hund einschlägt. Und das ist halt etwas, wo ich ganz oft daneben stehe und Menschen diese Thematik so groß auch körperlich in sich werden lassen, auch nervös werden, schneller sprechen und sagen, Gott, und damit habe ich jetzt ja gar nicht gerechnet und bla. Und ich sage in dem Moment vielleicht einfach
Ja, jetzt haben uns gerade mal im Ton vergriffen. Wir sagen, ja wie jetzt, der Hund explodiert nach vorne und keine Ahnung was. Ich sag, ja, aber das muss ja jetzt mal nicht zu deinem Problem werden. Aber das wirklich zu fühlen, das ist halt ein Prozess, an den muss man hinkommen, weil, so wie du es vorher gesagt hast, wir sind ja dazu erzogen worden, andere zu schauen, rücksichtsvoll zu sein, empathisch zu sein, das Ganze.
einfach ein netter Mensch zu sein, sag ich jetzt mal. Und in solchen Situationen bei sich bleiben zu können, zu sagen, nee, mache ich jetzt aber nicht mit. Das ist enorm schwierig. Das macht aber so viel mit dem, was wir in dem Moment nonverbal kommunizieren und halt auch nonverbal bestätigen.
Johanna Spahr (30:38)
Ja.
Alex (30:38)
Ist das für dich ein Prozess gewesen, wo du sagen kannst, da erinnerst du dich dran, dass das früher mal anders war? Und dass das irgendwie bewusst war? du da Hilfen an die Hand bekommen oder dir selber geholfen? wie? Weil ich kann nur für mich sagen, ich weiß auch, dass das bei mir, als ich angefangen hab mit Hundetraining, so war, dass ich halt generell war ja alles neu und alles unbekannt. Und dann war ich auch immer nervös am Anfang.
Rejana - Hundeharmony (30:52)
Mm -mm.
Alex (31:08)
Und das jetzt erst über die Erfahrung und gefühlt hast du alles schon gesehen. Du bist fein damit zu sagen, weiß ich nicht, kann ich nicht, müssen wir mal gucken, kann ich jetzt noch nicht sagen. Und grad so mein größter Part, so Hunde managen in Sozialkontaktstunden ist ja häufig so, wo es auch mit körpersprachlichem Arbeiten irgendwie mal wegschicken oder sonst was, Präsenz auf den Platz, wo ich damit halt in Berührung komme und da gar keinen Stress mit habe.
nicht nervös bin, den Hunden quasi als Profi da auftreten kann. Aber ich erinnere mich auch noch genau, dass ich halt mal unsicher war in solchen Situationen. Und wie war das bei dir? Weil du hast ja jetzt sehr früh angefangen, damit diesen Pferden, diese Erfahrung zum Beispiel habe ich nicht. Wir hatten zwar auch immer Hunde, aber da habe ich mit der Erziehung nichts zu tun gehabt und da war auch nie die Notwendigkeit, jetzt irgendwie stark und abgegrenzt zu sein. Von daher so die Frage, wie war dein Prozess da?
Rejana - Hundeharmony (31:47)
Mhm.
Alex (32:06)
Und hast du vielleicht auch eine Hilfestellung für andere, die sich da schwer tun?
Rejana - Hundeharmony (32:12)
Also in Bezug mit Lebewesen, die jetzt nicht der deutschen Sprache mächtig sind, fällt mir, dass diese Abgrenzung tendenziell relativ leicht, oder die überhaupt verbal nicht so stark kommunizieren. Aber weißt du, was für mich wirklich ein Prozess war? Mich von Bewertungen von anderen abzugrenzen in dem Moment. Das heißt, in dem Moment klar aufzutreten und wirklich diese Klarheit zusammen und das
Alex (32:36)
Ja.
Rejana - Hundeharmony (32:40)
Lässt du jetzt sein? Das ist für mich das eine, das fühlt sich für mich immer natürlich an, auch wenn es sicher manchmal eine Aufregung mit sich bringt, weil du genau weißt, die Situation ist gefährlich. Also ich will jetzt nicht sagen, ich gehe da immer eiskalt in Situationen rein, stört mich alles gar nicht, das überhaupt nicht. Aber in dem Moment diese Klarheit behalten zu dürfen, zu sagen, und ihr macht jetzt mal das, was ihr mit euch ausmacht, nicht zu meinem Problem, dass
Alex (33:08)
Aber du meinst jetzt so in der Öffentlichkeit oder was? Also das dann da man nicht...
Rejana - Hundeharmony (33:10)
Nee, auch in Sozialkontaktstunden zum Beispiel ist ja für viele auch erstmal so, wenn du auf einmal eine Situation eskalierst, du musst deutlich da rein gehen. Ich nehme Dinge zwar immer gerne vorweg, aber es passieren halt auch Situationen, die kannst du nicht vorwegnehmen, da handelst du einfach. Und in dem Moment sind Menschen auch immer wieder überrascht. Ich hatte das zum Beispiel letztens in einem Coaching. Das war eigentlich zu Ende. Das Coaching war eigentlich zu Ende.
Alex (33:14)
Ja.
Rejana - Hundeharmony (33:39)
Und diejenigen waren aber noch kurz da und meine Mama hat mir den Schäferhund in die Hand gegeben, den ich jetzt gerade eben betreue. der mit... Das hat er nicht getan. Und er ist dann so maßregelnd sie angesprungen, weil sie mir die Leine in die Hand gedrückt hat. Und dann habe ich in dem Moment...
Alex (33:49)
der dir die Füße blutig gebissen hat.
Rejana - Hundeharmony (34:03)
direkt reagiert. Das heißt, ich da dazwischen geschossen, hab mir den gepackt und hab dem gesagt, und das lässt du sein. Und da hab ich auch in dem Moment gedacht, Gott, was denken die jetzt noch von dem Coaching? sind da jetzt, wir haben ja gerade ganz nett geredet und jetzt kommt die Reale hier angeschossen, so eine Furie. Und ich konnte das in dem Moment auch nicht aufklären, weil der Schäfer und immer noch davon überzeugt war, das gerne nochmal wiederholen zu wollen. Das heißt, ich war da in zwei, drei Wiederholungen drin, bis er verstanden hat, das lassen wir.
Und das ist schon so ein Punkt, der mir schwerfällt, weil ich weiß, dass es für viele nicht diese Natürlichkeit hat, dass man eben auch mal sehr präsent werden kann, einem Lebewesen zu sagen, und jetzt ist hier wirklich Feierabend, das habe ich auch als einen Punkt noch mir vorab überlegt, über den wir gerne sprechen kann, das ist der Punkt, tatsächlich bedrohlich sein zu können.
Alex (34:43)
Mh.
Rejana - Hundeharmony (35:03)
Und da leuchten jetzt wahrscheinlich bei vielen so gleich so die Alarmglocken auf. Bedrohlich, Gott, wer will denn bedrohlich sein? Aber in der Arbeit mit den Pferden hast du immer wieder Situationen, die wirklich gefährlich sein können. Und das sind vielleicht gar keine dramatischen Situationen, aber wir haben ganz oft Pferde im Freilauf gehabt. Das heißt, die sind in der Halle halt so umhergesprungen und die haben das manchmal auch sehr lustig gefunden, durchzustarten.
auszukeilen und so und wenn du halt da blöd stehst und dir fliegt halt ein Huf die Ohren, das kann sehr schnell sehr blöd werden. Das heißt, du musst in dieser Arbeit wirklich lernen etwas auszustrahlen, was heißt und jetzt hältst du Abstand und zwar sofort, weil du weißt, wenn du das nicht kannst, dann ist nicht ganz so schön und das was
diese Bedrohlichkeit dahinter aufbauen zu können, wirklich im Körper zu spüren, ich kann eine Präsenz aufbauen und ich weiß wo ich hingreifen muss in meinem Körper, dass diese Präsenz auch wirklich ziemlich schnell da ist. Es ist ja von Körperspannung aufbauen, wirklich link gerichtet, fokussierter Blick mit einer richtigen Spannung auch, mit so einem Feuer in den Augen.
Und auch mit Handgriffen, die in dem Moment nicht darauf bedacht sind, den Hund unbedingt streicheln zu wollen. Oder ein Pferd, sondern die da wirklich fordernd sind. Wo ich vielleicht auch mal klatsche, stampfe, mich groß mache und wirklich von jeder Faser eine Spannung habe. Die sagt, und jetzt kommst du mir und meinem Körper nicht zu weit und zu nah. Und das ist etwas, was wir leider in unserer menschlichen Welt mit unseren Hunden
brauchen wirklich aus dem tiefsten Inneren sagen zu können und das lässt du jetzt wirklich sein. Weil ganz oft ist es von Menschen.
Alex (37:00)
Warum darf ich kurz reingrätschen und fragen, warum du leider sagst? Also ist das für dich eine negative Form der Kommunikation?
Rejana - Hundeharmony (37:04)
Leider weil...
Das leider, weil wir Menschen in unserer Erziehung ganz andere Erfahrungen machen und jetzt im Hundetraining an diesen Punkt kommen, dass wir merken, mit dem, was wir vielleicht jahrelang gelernt haben, wie Kommunikation funktioniert, in diesem Fall halt nicht funktioniert. Und das ist für viele Menschen halt ein harter Prozess. Und ich sage leider dazu, weil es für manche Menschen auch ein Prozess ist, der
nicht leistbar ist, weil die inneren Anteile von diesen Menschen so laut nach Harmonie, nach Empathie, nach Ruhe schreien, dass die das kognitiv begreifen und sagen, boah, ich sehe, dass das wichtig wäre, da vielleicht mal aufzutreten, eine Präsenz aufzupacken, aber ich schaffe es einfach nicht. Alles in meinem Körper schreit dagegen und Menschen sich ganz oft in diesem Prozess auch saumäßig schlecht.
weil sie es nicht schaffen, weil sie vielleicht auch bewertet werden. Wenn sie unter Umständen in ein Training kommen, wo nicht sensibel mit dieser Thematik umgegangen wird, dann werden Menschen unter Umständen als etwas abgetan, denen gesagt wird, ja du bist halt zu schwach dafür, du kriegst das halt nicht hin. Und das ist in dem Moment wahrscheinlich auch so, aber der Fakt ist, der Mensch macht das ja sehr wahrscheinlich nicht, weil er keine Lust darauf hat.
sondern weil er eine Geschichte mit sich bringt und innere Anteile hat, die ihm das wirklich wirklich schwer machen. Und deshalb sage ich tatsächlich leider, ich selber finde diese Form der Kommunikation sehr bereichernd und jeder, der das Leben kann und fühlen kann und mit sich und seinem Körper im Klaren ist und weiß, wie er seinen Körper nutzen kann und sich darüber ausdrücken kann, ist das etwas sehr
Bereichern ist. Bei mir sagen zum Beispiel auch viele immer, wenn du schon in den Raum reinkommst, ja, also das soll jetzt nicht so, weiß nicht was klingen, aber schon allein wirklich diese Entschlossenheit und Zuversicht auftreten zu dürfen, da sein zu können, sich vielleicht darstellen zu dürfen, das ist etwas, was ja viele einfach nicht fühlen oder sich selbst verbieten und deshalb
habe ich da jetzt leider dazu gesagt und ich erlebe auch viele Menschen, im Hundetraining in diesem Prozess innerlich zerbrechen und das ist jetzt nicht übertrieben, weil manche Leute so in diesem Thema festhängen, weil sie der Meinung sind, sie müssen das leisten, sie müssen das umsetzen können, wenn sie das nicht machen, dann ist ihr Hund nicht unter Kontrolle und das ist etwas, was überhaupt nicht sein darf.
so einen enormen Stress, was ich dann einfach nicht gut finde.
Johanna Spahr (40:11)
Ja.
Alex (40:12)
Ich wollte nur einmal das nämlich klarstellen. Sehr, sehr schöne Ausführungen finde ich, hast du sehr schön gesagt. Aber dass es jetzt nicht missverstanden wird, dass du sagst, ja, das mache ich auch nicht gerne quasi, aber es muss ja sein, sondern dass halt dieser Prozess für die, also für viele Menschen halten, auch im wahrsten Sinne des Wortes, halt ein leidender Prozess halt ja sein kann. Oder wo sie halt Probleme mit haben.
Rejana - Hundeharmony (40:37)
Ja, ja gerade die taktilen Elemente, die wir nutzen, die sind für viele Menschen vielleicht tatsächlich schwierig. Ich habe auch ein super Beispiel dazu, wie da mit dem Schäferhund verrückt ist. Wir haben gestern im Training ging es ein bisschen Sitze und Bleibpositionen und es gab da einfach so einen Hund, der gemeint hat, nee, da habe ich jetzt auch gerade gar nicht so viel Lust drauf.
sehr kleinschrittig über Signale aufgebaut. Er kennt das auch, aber gestern hat er uns den Mittelfinger gezeigt und gesagt, nee. Und ich hab irgendwann an dem Punkt gesagt, wenn der das jetzt die ganze Zeit hinterfragt, dann bieten wir dem keinen Signal mehr an, dann darfst du dir den mal im Kragenspeck nehmen und mit einem leichten Druck nach oben führen, dass der sich dann mal hinsetzt.
So, jetzt ist mir in dem Prozess bewusst geworden, dass mit den Handgriffen war für diese Person in dem Moment gar nicht so klar. Deshalb ich mir den Schäferhund geholt habe, also aus dem Auto rausgeholt. Der wusste gar nichts von Huten und Blasen, der kam direkt raus, ich so, so, so machen wir das und der sagt, Gottes Willen, was ist jetzt passiert? Und der war erstmal komplett überfordert und hat sich da komplett reingesteigen. Das ist so super, mir wollte ich das jetzt letztendlich auch nicht vormachen.
Alex (41:46)
Kann ich wieder nach Hause?
Rejana - Hundeharmony (41:56)
Und das heißt, wir hingen da kurz in diesem Ding fest, dass der Schäfer und gesagt hat, du unfreundliches Ding, du holst mich aus dem Auto raus, nur so ein Scheißwort zu führen, mach das mit jemand anderem. Und ich musste da jetzt halt mal ganz kurz dranbleiben, dem zu sagen, Im Nachhinein tat mir das wirklich leid, weil ich dachte, boah, Riana, das war jetzt echt dem Hund gegenüber auch wirklich jetzt nicht ganz so fair. Und dann hatte ich wirklich auch so ein bisschen schlechtes Gewissen. Und dann bin ich nach Hause gegangen.
wollte meiner Mama ein Video schicken von ihrem Hund wie gut es ihm geht und dass er mit einem anderen Hund spielen durfte und gucke mir das Video an und sehe wie dieser Schäferhund diesen kleinen Aussie, das ist jetzt nicht das was heute in meiner Story war sondern ein anderes Video, immer wieder oben im Kragen packt und voll mit der Schulter bäm, umbämmt und dieser Aussie immer wieder immer wieder hinrangelt. Der Aussie hat es immer mit Geschwindigkeit gelöst, das hat den Schäferhund genervt, der wollte das gerne körperlich darstellen und
drei mal in dieser Situation wirklich oben gepackt und dann zack ins Wrangeln reingezogen sozusagen. Wo ich so sag, hey und mit dem hast du mitleid? Weil der, das ist ja sogar seine Spielstrategie, ja, immer in dieses Körperliche reinzugehen und ja, aber es ist für Menschen ein Thema und es sollte auch von uns Menschen immer wieder
bedacht reflektiert werden, eben solche Sachen wie jetzt diese Situation nicht so selbstverständlich auch genutzt werden. Weil das ist jetzt was, wo ich im Nachhinein für mich sage, Mirjana, das machst du nicht mehr, weil das war jetzt einfach auch in dem Setting nicht angebracht für den Hund. Ja, ich wollte den anderen diesen Handgriff zeigen, der Hund war in dem Moment aber mit der Situation komplett überfordert und dass man da halt trotzdem auch sensibel drüber nachdenkt, warum brauche ich solche Handgriffe.
Wann nutze ich die und ist das in dem Setting auch wirklich fair und angebracht?
Alex (43:52)
Ich habe noch eine Folge Frage, Johanna, dann darfst du wieder okay. Weil sie halt es ja. Okay. Nee, willst du? Okay, weil ich finde. Also wenn man gerade, wenn man wenn man ja irgendwie Runde auch mal im Training hat, die halt jetzt nicht bei jedem Menschen irgendwie sofort funktionieren. Und ich glaube tatsächlich, dass es auch immer noch.
Johanna Spahr (43:55)
Ja, wenn's dann noch passt.
Nein, frag bitte.
Alex (44:21)
leider auch wieder halt ein Frauenthema ist. Oftmals dieses bewertet werden, wie wirst du gedeckelt schon als Kind, wie ist die Rollenverteilung in der Gesellschaft, was erwartet man von dir, wie darfst du auftreten. Aber ich finde diesen Prozess, den du gerade so schön beschrieben hast, den ja viele Kundinnen durchlaufen, wo endet da für dich das Hundetraining?
Und wo beginnt vielleicht ein therapeutischer Ansatz oder eine Notwendigkeit, dass Menschen Therapie machen und ziehst du da auch manchmal eine Grenze und sagst, hier bin ich fachlich jetzt fertig, alles weitere bin ich nicht mehr die richtige Ansprechpartner.
Rejana - Hundeharmony (45:06)
Also ich stehe ja wirklich hinter diesem Satz, dass Hundererziehung auch Persönlichkeitsentwicklung ist, eben aus diesen nonverbalen Gedanken raus, weil wir die allermeisten Menschen einen enormen Entwicklungsbedarf im Bereich nonverbaler Kommunikation haben, wenn sie mit Hunden zusammenleben. Und das Ganze wird dann zu einer Thematik
Alex (45:15)
Mhm.
Rejana - Hundeharmony (45:36)
weitergegeben wird, wenn du merkst, das geht nicht mehr, das geht über dieses Thema, das kenne ich aber gar nicht so gut, da bin ich gar nicht so gut drin, darüber geht das hinaus. Das heißt, das sind dann nicht mehr nur noch non -ver-, also kommunikative Fähigkeiten, die da vielleicht fehlen, sondern das sind innere Anteile, die in dem Moment wirklich laut werden. Ich hatte das in meiner Zeit drei oder vier Mal. Ich möchte
Alex (46:03)
Mhm.
Rejana - Hundeharmony (46:06)
keine Beispiele in dem Punkt aufmachen, weil es was sehr Persönliches ist und ich auch weiß, wenn diejenigen sich die Felge anhören, dass sie wissen, dass ich ihnen spreche. Aber wo du genau merkst, das ist ein Thema, das muss der Mensch für sich selber lösen. Das ist auch ganz oft ein Punkt, wo ich sage, dieses Thema darf bei dir sein. Wir können mit diesem Thema aber die Problematik des Hundes nicht klären.
Alex (46:09)
Klar.
Rejana - Hundeharmony (46:34)
Und das verlässt aber eben die Arbeit, wir zusammen machen. Das heißt, ich kann dich jetzt nur darin unterstützen, dein Sicherheitsgefühl in dieser Situation zu stärken und auf Management zu greifen, das euch zumindest durch die Situation durchbringt, ohne den Konflikt zu lösen. Und dann spiele ich das Ganze eben dann ab. Ich finde, ist aber schwer jetzt, also gerade für mich in dem Moment schwer.
diese Grenze genau zu benennen. Also das ist jetzt so in dem Moment, wie ich das am besten wiedergeben kann.
Alex (47:05)
Mhm.
Johanna Spahr (47:11)
Ja, ich kann das.
Alex (47:11)
Also ist das in dem Moment halt so im Gefühl quasi, also wenn du dann, also du entscheidest das letztlich individuell dann, ne, also in dem Prozess irgendwann.
Rejana - Hundeharmony (47:19)
individuell und eben auch wie belastend manche Themen sind. Das hörst du ja aus Gesprächen raus, dass das vielleicht immer wieder kommt und du sagst, da kann ich jetzt an der Stelle nicht ganz so viel dazu sagen. Oder du auch körperlich merkst, diese Personen kommen ins Zittern oder wirklich ins Zögern, dass du merkst, das ist jetzt wirklich eine Hürde, die kannst du im Hundetraining nicht überwinden.
Alex (47:44)
Hmm.
Johanna Spahr (47:47)
Ja, das, was ich gerade sagen wollte, passt da ganz gut zu, weil dieses dem eigenen Hund vielleicht auch mal eine körpersprachliche Grenze setzen oder den Hund mal wegschicken und sagen, geh mal jetzt weg, ich möchte mal Abstand haben, finde ich, ist so eine Sache.
Da geht es ja eine gewisse Ernsthaftigkeit. Du hast das Wort Bedrohlichkeit auch ins Spiel gebracht. finde immer, geht so eine gewisse Ernsthaftigkeit, dass ich sage, ich möchte das jetzt wirklich, ich will das. Und da habe ich manchmal tatsächlich auch so dieses Gefühl, dass das Menschen so schwer fällt. Da weiß ich immer gar nicht, ist es jetzt, dass die innere Motivation gar nicht da ist oder dass man sich eben selbst nicht die Erlaubnis gibt.
Rejana - Hundeharmony (48:18)
Mhm.
Johanna Spahr (48:37)
diesen Anspruch mal durchzusetzen. Das kann ja beides durchaus sein, aber das gilt es dann manchmal herauszufinden. Und ich rate manchen Kundinnen ganz gerne dazu, wenn sie mal einkaufen gehen, sich mal zur Challenge zu machen, nicht auszuweichen, wenn ihnen jemand entgegenkommt. Sondern ich selber habe unfassbar viel Freude an diesem Spiel. Das heißt, ohne dass ich mit den Menschen irgendwie spreche, sondern...
Alex (49:03)
sag Hausverbot im Edeka, ey.
Johanna Spahr (49:05)
Nein, sondern einfach durch die Art Weise, wie zielstrebig ich zum Beispiel irgendwo hingehe, kann ich ganz, ganz viel damit machen, wie Menschen mir begegnen, die mir entgegenkommen. Und das fällt unfassbar vielen Leuten und da kann ich auch sagen, vorwiegend Frauen, unfassbar schwer. Das ist für die gar keine Option, einem Menschen gegebenenfalls nicht auszuweichen. Das heißt ja nicht, dass du in Menschen einfach reinrennst und respektlos wirst, sondern dass ich einfach sage, okay, ich gehe jetzt da vorne hin.
Rejana - Hundeharmony (49:11)
Mmh.
Johanna Spahr (49:34)
Und ich bin jetzt mal nicht die Person, die einen Meter Umweg geht, weil da jetzt gerade irgendwie mir ein Herrn entgegenkommt, der chillig irgendwie an seinem Handy rumschlavenzelt oder so.
Alex (49:43)
Das hast du ja schon, ich erinnere mich genau, dass wir das bei Canis hatten, dass das ein Dozent erzählt hat, dass er und seine Frau, wenn sie gemeinsam spazieren gehen, sich so eine Beziehungs -Challenge daraus machen, dass sie quasi sich selber versuchen, einfach während sie normal schlendern und sich unterhalten, quasi so biegen wir hier links ab oder gehen wir doch geradeaus. Und dass er das halt auch meinte.
Johanna Spahr (50:00)
Ich erinnere mich.
Alex (50:09)
dass man das halt auch, das ist und seitdem fällt mir das ganz krass auf, dass er nicht in Coachings, also im Ersttermin oder so, wenn er einfach mal eine halbe Stunde spazieren geht und mit den Leuten ins Gespräch kommt, hey, wer bist du denn, was für Hund ist das, was ist euer Problem, dass er nicht sagen muss, wo wir langgehen, sondern er das alles rein über, okay, guck mal, ich positioniere mich so an dieser Abbiegung oder so, dass ganz deutlich wird, ja, wir gehen hier geradeaus oder nee, wir biegen halt hier links ab.
Rejana - Hundeharmony (50:35)
Mh.
Johanna Spahr (50:36)
Ja, aber das ist so eine
Alex (50:37)
Und man kann ja sogar die Leute dazu bewegen, ihre Kacke aufzuheben von dem Hund, indem man einfach nur stehen bleibt und die Kacke mal anguckt. Das ist ja eigentlich Wahnsinn, was das alles kann, also auch im Zwischenmenschlichen.
Johanna Spahr (50:51)
Total. ich glaube, das sind so Dinge, da merke ich, also das, was mir Spaß macht, das einfach mal zu machen, fällt unfassbar vielen Menschen unfassbar schwer, weil es ihnen fürchterlich unangenehm ist. Und ich kann euch versichern, ich habe noch nie Probleme mit jemandem gehabt, mich hat noch nie jemandem angekackt. im Gegenteil. Also du bist dabei, ich bin ja nicht das vielleicht jetzt.
Alex (50:59)
im Supermarkt.
Rejana - Hundeharmony (51:15)
Die verneigen sich vor dir noch.
Alex (51:17)
Ja, du erzeugst Demut bei denen, ne? Entschuldigung, Frau Spahr.
Rejana - Hundeharmony (51:19)
Yes!
Johanna Spahr (51:20)
Das vielleicht jetzt auch nicht unbedingt, aber ich glaube, niemand nimmt mich in solchen Situationen als respektlos oder irgendwie dergleichen war, weil das bin ich auch nicht. Also ich würde natürlich, bevor ich jemanden reinlaufe, würde ich selbstverständlich auch Halt machen. ist ja gar keine Frage, aber es ist in aller Regel irgendwie nicht notwendig. Und ich glaube, diese Entschlossenheit und auch eine gewisse Ernsthaftigkeit in dem, was ich möchte und wie ich es durchsetze, das ist vielen Menschen gar nicht so...
beigebracht worden, weil, und das hast du auch schon jetzt mehrfach betont, Reana, dass eben nicht unbedingt das ist, wie man erzogen wird in unserer Gesellschaft. Das heißt, man soll höflich nach Dingen fragen, eigene Ansprüche vielleicht auch dann nicht erheben, wenn sie vielleicht bei dem anderen Unwohlsein auslösen könnten. Also dieses Nein zu etwas sagen, wie viele Menschen haben ein Problem damit wirklich Nein zu sagen und da ihre Grenzen zu wahren und
Auch zu gucken, was tut mir gut, was sind meine Bedürfnisse. Das ist lange Zeit nicht so Bestandteil von unserer höflichen Erziehung gewesen. Sondern es war so darauf ausgerichtet, dass man sich in gewisser Weise anpasst, sich unterordnet. Und da entstehen dann irgendwie so Konflikte. ich jetzt auf der einen Seite im Hundetraining mit Hunden, Erziehungsform, in denen wir irgendwie
ja, Großwerden völlig egal sind. ist, Hunde interessiert es ja überhaupt gar nicht, ob das jetzt höflich ist, dass man sich anpasst oder dergleichen. So leben die nicht, ne? Und ich glaube, das ist für viele Menschen tatsächlich wahnsinnig schwer, da jetzt wieder so umzudenken, ne? Wenn man es so lange anders gelernt hat. Und da ist dann dieses Wort leider, finde ich schon, sehr trefflich, ne? Weil es so ein bisschen blöd ist auch, ne? Man arbeitet so irgendwas wieder in eine andere Richtung, was
Rejana - Hundeharmony (53:10)
Ne.
Johanna Spahr (53:16)
vielleicht mühevoll in Menschen reingearbeitet wurde, als sie Kinder waren.
Rejana - Hundeharmony (53:19)
Ja, und man darf das ja auch echt nicht verteufeln. Das hat uns ja auch als Menschheit auch gar nicht so unweit gebracht, dass wir da eben auch so miteinander umgehen können. Und das ist ja auch eigentlich was, worauf wir auch stolz sein können. Nur das Blöde ist halt, dass das unseren Runden halt bisher niemand so erklärt hat, dass wir jetzt halt auf Höflichkeit und respektvoll und wir fragen den anderen vorher.
Johanna Spahr (53:31)
Ja.
Rejana - Hundeharmony (53:46)
dass wir darauf setzen, sondern dass die halt in ihrer Kommunikation halt überwiegend exzessiv kommunizieren. Und das ist ja auch schon so direkt das nächste, wo Menschen dann sagen, also mein Hund, der ist nicht aggressiv, der kommuniziert nicht aggressiv, doch aggressive Kommunikation ist halt einfach ein sehr wichtiges soziales Regulativ für unsere Hunde. Und das beißt sich ja für die Leute schon zu dieser Satz, da hört sich ja schon eigentlich an wie so ein
Zwiespalt, soziales Regulativ, Aggression, was wie soll das sein? Aber das ist halt nonverbaler Kommunikation und auch eine sehr interessante und wichtige Frage, wenn man an diesem Punkt steht. Das erlebe ich im Beschäftigungsbereich immer ganz oft, wenn Leute sich mal überhaupt bewusst nachnehmen. Du sagst auf einmal, ja jetzt gehen wir mal mit dem Hund ins Gespräch. Die stehen dann da und denken sich, was soll ich denn jetzt für ein Gespräch führen? Wir können ja
Alex (54:43)
Vorüber denn,
Rejana - Hundeharmony (54:44)
Worüber denn? Wir können ja über unsere digitale und verbale Kommunikation, wir können ja Geschichten noch und möchte ausschmücken, was wir alles erzählen können. Und jetzt sagst als Hundetrainer, jetzt führen wir ein Gespräch mit dem Hund und die Leute, für die Leute ist diese Kommunikation erst mal abstrakt. Über was rede ich denn mit so einem Hund? Also was geht es in dieser Kommunikation? Und da
überhaupt erst mal hinzuschauen, sind denn überhaupt die Inhalte davon. Und da sich erst mal bewusst zu machen oder klar darüber zu werden, das ist ja auch schon ein mega Prozess.
Alex (55:24)
Ich hab das gestern noch gedacht, als ich mit meinen Hunden im Garten war. Und dann mit Sprotte und Louis jeweils so fünf Minuten lang halt gezockt hab. Aber ich halt, also der andere Hund war jeweils geparkt und ich hab halt alleine mit denen gespielt. Einfach so bisschen fangen, bisschen raufen, bisschen so zwicken und beißen und so. Und ich find auch das ist so Thema, was, also weil wir jetzt ja viel über auch wer bewegt wen und Grenzen setzen und sonst was, aber auch beim Spiel
Und den sozio -positiven Verhaltensweisen ist es ja auch so, dass super viele Menschen irgendwie ein Hilfsmittel brauchen. Ich brauche einen Kau, also einen Tau oder so oder einen Ball oder ein Stöckchen und ich kann halt nicht, ich kann nicht mit meinem Hund spielen, so als Person einfach. Und das finde ich jetzt auch schon voll die krasse Challenge für viele Leute. So versuch dich mal nett mit deinem Hund zu beschäftigen.
Rejana - Hundeharmony (56:17)
Mmh.
Alex (56:21)
Ohne aber Futter und ohne irgendwie ein Spielzeug.
Johanna Spahr (56:24)
Ja, aber dann hast du häufig dieses Problem. Ja, dann fängt er aber eben an, in die Arme zu beißen. Das tut dann weh. Da kann so ein Tau dann behilflich sein. Und da kommt man dann ja wieder zu dem Punkt, dass man sagen kann, ja, pass auf, guck mal, wir können Spaß miteinander haben. Wir können miteinander spielen und lustig sein. Aber auch innerhalb dieses Spiels gibt es Regeln und Grenzen. Und dann kommt man wieder so bisschen dahin, dass man sagen muss, okay, man muss gewisse Dinge mit dem Hund eben diskutieren. Man kann nicht drum herum.
Tüdeln und da können einem so etwaige Hilfsmittel im Spiel die Sache natürlich bisschen leichter machen unter Umständen.
Alex (56:57)
Klar, da musst du dann nicht diskutieren, ne? Im Zweifelsfall tauschst du dann das Tau noch gegen ein Leckerchen oder holst die Sitzdose raus, damit der Hund...
Johanna Spahr (57:00)
Ja.
Rejana - Hundeharmony (57:01)
Mensch, man tut's nicht.
den Klicker.
Johanna Spahr (57:09)
Die Sitzdose, die wird uns für immer nachhängen.
Okay.
Rejana - Hundeharmony (57:14)
So, jetzt sind, jetzt sind, nein, überhaupt, ja, ich habe sogar fünf, ich glaube wir sind, wir waren bei drei, Entschlossenheit, Abgrenzung und Bedrohung, so piepst das denn hier jetzt immer noch. Es gibt noch zwei, das ist sehr spannend, dass wir uns wirklich jetzt schon fast eine Stunde darüber unterhalten können. Aber ihr seid ja auch noch voll mit dabei, ne, also ihr habt jetzt nicht das Gefühl, dass es jetzt hier irgendwie überflüssig
Alex (57:16)
Waren wir eigentlich, Reanna, hast du nicht gesagt, du hast drei Punkte? Ich glaube, wir waren bei zwei, oder?
Johanna Spahr (57:20)
Stimmt!
Absolut.
Rejana - Hundeharmony (57:44)
Der nächste Punkt, den ich mega spannend finde, ist der Punkt, dass du über deinen Körper zwei Zustände ausdrücken kannst. wir sind da in dem Punkt überzeugend und zu bewandt, gleichzeitig sein zu können. Das auch ein sehr wichtiger Punkt, wir uns Pferde gelehrt haben. Jetzt mache ich da mal ein Bild auf, und zwar in der Stallung, in der wir die Pferde untergebracht hatten.
Da es einen Waschplatz, dann den Putzplatz, dann die Halle. Die Pferde mussten immer durch verschiedene Gebäude durchlaufen. Also Stallungen durchlaufen. Wenn Pferde neu gekommen sind, haben die sich schwergetan, diese Schwellen zu laufen. Das ist für Pferde manchmal gruselig. Wo lassen wir jetzt rein? Das heißt, die hauen vor einer Schwelle unter Umständen den Stopp rein und sagen, nee, ich bin ganz sicher nicht drüber. Das bedeutet, du musst
nach hinten eine treibende Kraft werden, die sagen kann, doch hier hinter dir ist definitiv keine Option, lauf bitte vorwärts. Und du musst aber nach vorne zum Fahrt ausgerichtet zugewandt bleiben. Das heißt eigentlich was Weiches ausstreiten und dann guck mal, hier ist alles gut, aber hier hinten, da gehst du jetzt nicht hin. Und du musst sehr schnell zwischen diesen Dingen switchen können oder sie tatsächlich gleichzeitig darstellen können. Und das ist auch etwas.
worüber wir im Hundetraining arbeiten, was wir auch verstehen müssen. Was bedeutet es, einen Druck aufzubauen, einen gegenüber zu bewegen? Und wie reagiere ich dann direkt auf Bestätigen, nämlich über einen Druck nachlassen und sich da eben auch bewusst sein zu können, dass ich über meinen Körper unterschiedlich arbeiten kann. Ich kann im Gesicht weich sein und hier hinten Druck machen, aber sagen, komm hier nach vorne.
Und das sind halt schon so innere Anteile, wenn das für dich immer normal war, das darstellen zu müssen. Dann kann dein Körper das abrufen. Da denkst du nicht mehr drüber nach. Das sind ja jetzt im Nachhinein im Prinzip erst Prozesse, wo ich drüber nachdenke, wieso mache ich das eigentlich so? Woher kommt das, dass ich das so benennen kann? Vorher habe ich das halt einfach so gemacht. Aber das ist natürlich auch für die Menschen, denen wir arbeiten, total wertvoll.
das nachvollziehen zu können oder auch zu reflektieren zu bekommen, dass man das Ganze eben auch lernen kann, wenn man dafür offen ist. Und das Wichtige dort ist ja vorher auch mal gesagt, wie motiviert Leute dafür sind, das zu lernen und dass sie einfach auf verschiedene Faktoren hemmend auf Menschen wirken können.
Und wir als Hunderttrainerinnen und ja eigentlich nur die Möglichkeit über den Verstand und über immer wieder erklären, warum das wichtig ist und auch zeigen, dass das funktioniert, die Möglichkeit, intrinsische Motivation aufzubauen, wirklich eine Faszination für dieses Thema auch entwickeln zu wollen und zu sagen, boah, da hab ich eigentlich echt Bock drauf, das noch tiefer zu verstehen und mich da auch auszuprobieren. Und vor allem auch einen Rahmen zu schaffen, in dem wir als Hunderttrainer
Ich habe das ganz oft vergessen, wo ich hier so rede. Wo wir auch eine Fehlerkultur vorleben und sagen, das muss jetzt gar nicht von Anfang an klappen. Im Gegenteil, es muss sich ja am Anfang chaotisch anfühlen. Wenn Menschen anfangen, Dinge neu zu lernen, dann fühlt sich das erst mal chaotisch an, weil du dich erst mal ausprobieren musst und überlegen musst, was mache ich hier überhaupt.
unter Umständen auch sehr technisch, weil der Verstand halt eben noch somit dabei ist. Aber mit jedem Mal, ich einen Fehler mache und merke, das funktioniert irgendwie gar nicht so gut, kann ich Schlüsse daraus ziehen für mich. Und das ist dann der Prozess, eben Lernen in Gang setzt. Wo ich für mich sage, boah, beim nächsten Mal möchte ich aber, dass das besser klappt. Wie könnte ich das besser machen? Und dann fängst du immer mehr damit an, Verhaltensweisen zu zeigen, die sich dann eben auch zum Erfolg bringen. Dafür musst du aber
am Anfang des Chaos überwinden und durch auch Freuden in dieses Chaos reinzuspringen. Also nicht zu sagen, ich habe das jetzt zweimal ausprobiert, ich merke immer, das ist ja gar nichts für mich, sondern zu sagen, ja, das darf sich jetzt auch so anfühlen, das muss jetzt gar nicht perfekt sein, aber ich habe einfach Lust, das noch mal zu verstehen und ich probiere das wieder und dann noch mal und beim fünften Mal ist es schon gar nicht mehr so chaotisch.
Johanna Spahr (1:02:16)
Ja, ja. Ich glaube so dieses dranbleiben und am Anfang ist es vielleicht erstmal nicht so schön und sieht nicht so perfekt aus. Ich denke, das ist normal. Also das ist ja so ein, ich würde beinahe sagen, dass das bei den meisten Menschen ja genauso ist und das darf ja so sein. Das gehört einfach irgendwie mit dazu im Hundetraining.
Also es ist ja, wir erwarten immer, dass, denke ich, auch gerade bei so Dingen wie Leidführigkeit oder wenn es wirklich technische Dinge auch irgendwann geht, wir erwarten ja immer, dass unsere Hunde was lernen und dass die Dinge irgendwie verstehen. Ganz, ganz häufig sind es aber nicht nur die Hunde, sondern vor allem ja eben auch die Menschen. Und genauso wie ich Hunden ein bisschen Zeit gebe, Dinge zu verstehen, Abläufe zu verstehen, ihre Schlüsse daraus ziehen zu können aus den Verhaltensweisen.
müssen ja auch Menschen Zeit haben, sich an Dinge zu gewöhnen, da besser drin zu werden, zu verstehen, welche Wirkung habe ich wann, was sagt mein Körper dann aus und wie kann ich das vielleicht noch anders und besser machen. Dieser Prozess ist ja wahnsinnig wichtig.
Rejana - Hundeharmony (1:03:21)
Wie oft habe ich das?
Alex (1:03:22)
Ich hab gerade so dabei an also tatsächlich an Hunde gedacht, weil das ich hatte jetzt, bitte nicht an Ferne. Ja, ich habe jetzt an Hunde gedacht. Ausnahmsweise. Ne, ich hatte gerade so einen einen Dobermann in der sozusagen Deutschstunde, der irgendwie 13 Monate war oder 15 Monate oder so.
Rejana - Hundeharmony (1:03:28)
Echt an Hunde? Hast du gedacht? Du hast jetzt mal an Hunde gedacht?
Johanna Spahr (1:03:32)
Die haben es alle.
Alex (1:03:46)
Und der war halt unheimlich ambivalent. Der war auch, ich, noch so. Das hat sich für den auch chaotisch angefühlt. Imponierverhalten zu zeigen. Drohverhalten zu zeigen. Ich glaube, das war für den auch ganz komisch. Wie Leute, das Mal versuchen, den Hund körpersparelich zu stoppen oder so. Und ganz komisch mit ihrem Körper rumzappeln und hektisch werden, weil sie denken, jetzt hab ich zu viel. Nee, doch nicht. atmen. Und dass man auch
Also diese Fehlerkultur sich selber gegenüber, finde ich aber auch voll aus der Sicht der Kundinnen den Trainerinnen gegenüber. Weil also letztlich wir sind ja auch nicht allwissend und wenn du ins Training kommst, dann machen wir halt die Dinge aufgrund einer Erfahrung und eines Wissensschatzes, die wir erstmal für sinnvoll halten. Aber das heißt ja nicht, dass diese Prozesse immer gleich treffen, sondern dass man auch mal links und rechts vielleicht gucken muss.
sich selber gegenüber, aber auch den Hunden gegenüber, dass die halt auch lernen müssen. Und ich habe halt immer dieses Thema mit Aggressionsverhalten, Sozialverhalten, Konfliktverhalten von Hunden und dass ich denke, ja auch da müssen die, wie soll ein Hund, der dann mit diesem chaotischen Gefühl plötzlich immer nur noch an die Leine kommt und nie mehr in dieser Situation ist, wie soll der irgendwann mal souverän und sicher werden mit diesem Verhalten, so wie würden wir ja dann auch nicht. Das ist ja...
Also wenn ich jetzt einmal bei Canis so zehn Minuten gefühlt longiert, also so ein Anfangsstritt, so den Hund mal eingeladen, mit den Kreis da zu laufen. Ich wäre ja jetzt nicht souverän, das irgendwie mit meinem Hund zu machen. Und genauso fühlt sich wahrscheinlich dann so ein Dobermann, der dann nach vier Jahren an der Leine und Pöbeln plötzlich wieder Hundekontakt ohne Leiner irgendwo hat. Das ist ja irgendwie spannender Gedanke.
Rejana - Hundeharmony (1:05:32)
Mhm.
Ja, wir sind alle Lernende in diesem Prozess. Aber ich höre das auch, dass es bestimmt bei jedem zweiten, der bei mir auch im Training ist, dass dieser... Boah, ich hätte nicht gedacht, dass ich im Untertraining so viel über mich selber lerne. Wirklich. Und man interessiert das ja jetzt nicht, Also man sollte gar nicht daran sagen, so jetzt wird's noch nicht, nein, und studieren mal, keine Lebensbeschränkungen. Aber das finde ich enorm spannend, was das eben auch...
Alex (1:05:40)
Po.
Johanna Spahr (1:05:51)
Mhm.
Rejana - Hundeharmony (1:06:05)
in Menschen anregt und auslöst und auch was für eine Faszination das für auch angeboten kommt.
Johanna Spahr (1:06:15)
Ich finde, ist so eine Sicherheit. Also das ist, was ich glaube ich am häufigsten erlebe, wenn Kundinnen bei mir waren, die lange Zeit sehr oder vermeintlich ausschließlich positiv mit ihren Hunden trainiert haben und ich eben mit denen über gewisse Grenzsetzungen spreche, über diese Für -Ansprüche, dass ich gewisse Ansprüche auch geltend machen darf meinem Hund gegenüber.
dass die nach einiger Zeit tatsächlich sagen, das gibt ihm auch eine gewisse Sicherheit einfach wieder. Also die fühlen sich jetzt wieder sicherer, besser ihrem Hund gegenüber, sich auch selbst gegenüber. Und das finde ich so tragisch irgendwie, dass man Menschen teilweise verbietet mit dem Hintergedanken.
Der Hund soll sich bestens nur wohlfühlen und muss an allem immer Spaß haben. Damit verbietet man Menschen teilweise, sich selbst auch ernst zu nehmen und auf sich zu achten. Und das finde ich so wahnsinnig wertvoll daran, weil man ganz ganz vielen Menschen, die diesen Weg mal gegangen sind, so viel für sich selber auch zurückgeben kann.
so eine gewisse Sicherheit in gewissen Situationen, gewisses Selbstbewusstsein auch für sich. Und das finde ich eigentlich an dieser... Es ist ja... Da geht es jetzt ja fast nicht nur diese nonverbale Kommunikation, aber es geht ganz, ganz viel ja dieses körpersprachliche Auftreten. Wie bewege ich mich? Wie darf ich mich bewegen? Das finde ich unfassbar wertvoll an dieser Arbeit, definitiv. Und da kommt man dazu...
Rejana - Hundeharmony (1:08:03)
Mhm.
Johanna Spahr (1:08:07)
dass Hundetraining durchaus Persönlichkeitsentwicklung sein kann. Nicht muss, aber kann und in vielen Fällen halt eben einfach ist.
Rejana - Hundeharmony (1:08:15)
Mhm.
Alex (1:08:15)
Es ist, glaube ich, für viele Menschen auch die erste, also gerade so in unserer Generation, die erste oder die älteren sogar noch. Also wenn du halt so Leute hast, die noch mal zehn Jahre älter sind, 15 Jahre älter sind. Die erste Situation, Lebensphase, gerade wenn du vielleicht einen schwierigen Hund hast oder so und dich damit auseinandersetzen musst, wo du dich mit dir selber halt auseinandersetzen musst irgendwie. Weil wir haben ja gerade schon angefangen.
Rejana - Hundeharmony (1:08:41)
Mmh.
Alex (1:08:46)
mit, das beginnt in der Kindheit, dass du halt gewisse Dinge aufgestülpt bekommst. Das geht ja dann in der Schule und in unserem ganzen gesellschaftlichen Leben und von wegen auch noch wie unsere, wenn man mal guckt, wie unsere Eltern erzogen wurden, wie die LehrerInnen, die in der Schule unsere Kinder prägen oder uns geprägt haben, was die für Geburtsjahre hatten und wie die quasi gelernt haben und wie die ausgebildet wurden.
Das spielt da ja alles mit rein, dass du halt da weniger irgendwie auf dich selber mal guckst, weniger Grenzen setzen kannst, weniger vielleicht auch hinterfragst, weniger für dich einstehst, für deine Gefühle und eigenen Grenzen, dass du vielleicht auch nicht der Norm, in Anführungsstrichen, was jetzt irgendjemand vorgibt, als Norm zu sein, irgendwie dazugehörst. Und ich fände es super spannend, wie dann quasi unsere Kinder irgendwann, also jetzt nicht unsere, ich denke mal unsere...
Kinder werden alle einen ganz natürlichen Umgang mit Hunden haben, so wie Rihanna mit Pferden groß geworden ist. Aber die Generation unserer Kinder, wo ja so was wie Therapie machen vielleicht ein bisschen mehr zum Normalitäts oder zur Normalität irgendwie gehört, wie das dann in der Generation halt sein wird. So ob da auch noch so viele Baustellen sein werden.
Rejana - Hundeharmony (1:10:05)
Mmh.
Johanna Spahr (1:10:09)
Ja, super spannend. Ich hoffe nicht.
Rejana - Hundeharmony (1:10:12)
Hm. Hm. Hm.
Alex (1:10:13)
Ich glaube, er ist ein Blasending. Das ist ja... Also, glaube, so die akademisierten... Die Biomarktkinder nicht. Aber doch, die haben andere Probleme dann. Ja, aber... Ja, wenn man Glück hat, wird man irgendwie damit konfrontiert und darf sich damit sich selber beschäftigen. Aber ich glaube nicht, dass das bei allen unbedingt so ist. Aber ich war so stolz... Ich finde, ich bin noch so stolz, weil ich gestern beobachtet habe...
wie mein größeres Kind, der ist halt vier, wie der halt eine Grenze gesetzt hat, dem kleinen Kind gegenüber. Und ich dachte, boah, das find ich so cool, weil das ist so wichtig, auch im Kindergarten und so, und dann auch in der Schule, wenn ich daran denke, wie das auch zu meiner Schulzeit war, wie man da halt auch mal in was für Situationen man gekommen ist, da dann für sich selber einstehen zu können und sagen zu können, ich möchte das gerade nicht, mit einer Bestimmtheit auch, die ich so cool fand.
Rejana - Hundeharmony (1:11:06)
Mmh.
Mhm.
Alex (1:11:12)
Da war ich richtig, da war ich richtig, äh,
Johanna Spahr (1:11:16)
Ich finde, es ist doch schon so dieses Spielzeugteilen im Sandkasten. Ich war vor ein paar Tagen mit meinem Kind auf dem Spielplatz und da spielten ein paar größere Kinder tatsächlich und hatten so Kram und das eine Kind spielte mit so einem Bagger. Und dann kam ein anderer Junge und wollte diesen Bagger eben auch haben. Und da war der Vater von dem anderen Jungen mit dabei.
Alex (1:11:31)
Kippen.
Rejana - Hundeharmony (1:11:33)
Katzen.
Johanna Spahr (1:11:45)
der dann halt eben auch protestierte, der wollte seinen Bagger gerade nicht teilen. Und dann sagte der Papa, ach, spielt doch damit zusammen, ne? Ihr könnt den doch teilen. Und ich denke, warum? Also, muss doch jetzt nicht sein. Das ist ja jetzt, klar, geht's irgendwie auch darum zu sagen, okay, man kann gewisse Dinge mal teilen, aber wenn ich jetzt gerade etwas habe, dann muss doch nicht jemand kommen und es mir wegnehmen, sozusagen.
Und da diese Besitzansprüche mal stellen zu dürfen und zu sagen, nein, jetzt gerade habe ich das. Diese Erlaubnis wird Kindern ja, finde ich, schon oft nicht gegeben. Ich glaube, das hat sich ein bisschen geändert mit der Zeit. So wie ich das zumindest wahrnehme in meinem Bekannten - und Freundeskreis, müssen Kinder nicht immer alles teilen, was sie gerade haben. Aber das war, glaube ich, lange Zeit.
Alex (1:12:34)
Ich glaube, das ist aber auf dem Spielplatz halt so ein Ding. Weil auf dem Spielplatz wirst du wieder beobachtet von allen anderen. Und dann denkst du über die Bewertung der anderen Eltern nach. Und ja, ich will jetzt nicht so ein Arschlochkind haben, was dann da alleine spielt. Und ich will auch nicht so ein Arschlochmensch sein, der nicht seine Kinder da ... da ist so ein Egoistenkind und so. Ich glaub, das ist auch voll so drin.
Johanna Spahr (1:12:50)
Hahaha!
Ja gut, dann bin ich vielleicht mit meinen Fünfe und Nis bei mir hoffentlich mal als Verlore, was die Außenwirkung angeht.
Rejana - Hundeharmony (1:12:59)
Hui.
Alex (1:12:59)
Ja und wenn du da Rambo -mäßig aus dem Supermarkt kommst und dann auf den Spielplatz, ist ja klar, was da passiert. F*** hier, hier komm ich!
Rejana - Hundeharmony (1:13:07)
Gott, das ist... ...deng.
Johanna Spahr (1:13:10)
Ich mache es mir jetzt so Challenge auf den Spielplatz zu gehen und dafür zu sorgen, dass alle anderen gehen.
Alex (1:13:16)
Wir brauchen auf jeden Fall jetzt ein GoPro -Video vom Einkaufswagen, wie du da Leute weg machst.
Johanna Spahr (1:13:21)
Witzig!
Rejana - Hundeharmony (1:13:23)
Also bevor das jetzt noch tiefer sinkt oder mit Arschlochkindern und Wakebomben im Supermarkt, würde ich vielleicht, sollen wir nochmal zurückkommen? Ja, sollen wir nochmal? Zum Pferd hätte ich gesagt, das ist gerade so bisschen harmonisierender Ausgleich vielleicht. Aber man merkt ja auch, ich bin schon auch so ein bisschen auch so erzogen. Mir ist das schon auch wichtig.
Johanna Spahr (1:13:35)
Ich bitte drum. Ich bitte drum.
Alex (1:13:36)
Zum Pferd. Nochmal.
Rejana - Hundeharmony (1:13:49)
diese Harmonie. Woher der Name wohl kommt? Hundeharmonie. Woher das eigentlich das? fand genau der letzte Punkt, dass es Schnelligkeit und auf Distanz bewegen können. Das Bild dazu ist, wer schon mal versucht hat, ein Pferd von so einer riesigen Koppel zu holen, der weiß, dass er unter Umständen Kilometer damit beschäftigt ist, dieses Pferd einzufangen. Bei Pferde auch nicht doof sind. Das heißt, man eignet sich da an
Johanna Spahr (1:13:50)
Stimmt, du hast es ja auch im Titel.
Alex (1:13:53)
Mhm.
Rejana - Hundeharmony (1:14:17)
auf Distanz schon erkennen zu können, was hat dieses Tier vor und wie kann ich es geschickt lenken, damit ich keine Kilometer mache. Und das ist tatsächlich auch so ein Punkt, ich immer wieder merke, jetzt gestern erst wieder, wo es darum ging, einen Welpen anzusprechen, der aber in dem Moment gesagt hat, la la la, ich kann dich nicht hören, wo mein Körper schon so direkt den Impuls hat, so loszusprinden und zu sagen, doch, du kannst uns hören. Und ich dann so immer so da stehe und sage
Willst du vielleicht mal loslaufen? Willst du dich vielleicht mal aufmerksam machen? Willst du, ne? Wo ich einfach so merke, das ist auch so ein innerer Anteil von mir. Direkt so dieses, ich hab dann dieses Zucken und würde am liebsten dann so gleich lospringen. Und das funktioniert tatsächlich auch mit Hunden. Das finde ich mega spannend, wenn du Hunde in einer Selbstsicherheit wegschickst. Dass du es ja schaffst, den Hund eigentlich komplett an dich dran zu binden, egal wie weit der weg ist.
Wenn du auf Meter diese Ausstrahlung hast, dann verschwinde halt, aber komm auf mich zurück. Dass der Hund dann sagt ach nee, nee, nee, eigentlich wollte ich, das war jetzt doch nicht so gemeint. Und den darüber echt über eine Distanz wirklich bewegen kannst und über eine Distanz mitteilen kannst, dass du mit etwas gerade nicht wirklich einverstanden bist. Das ist eben auch noch so ein innerer Anteil, auf den ich...
heute zu sprechen kommen wollte. Aber das gehört für mich dann auch wirklich zu hohen Kunst, so was zu machen, weil da darf ja kein einziges Mal dieser Funke sein. Und wenn er jetzt doch abhaut.
Johanna Spahr (1:15:58)
Hahaha
Alex (1:15:58)
Ich glaube, das haben viele Leute, dass sie es halt können. So Rückruf funktioniert oder auch mal Nein oder so was, was die Leute wirklich ernsthaft meinen, wenn der Hund an der Schleppleine ist. dann so ich habe diese Sicherheit, es klappt oder diese Sicherheit vom Kontext spezifischen Lernen, vom Training, so vom Hundeblech. ist alles eingezäunt oder so. Ich bin hier sicher, da kann ich es plötzlich durchsetzen und im Alltag halt nicht.
Rejana - Hundeharmony (1:16:11)
Ja.
Alex (1:16:27)
So, und da hab ich auch eigene Erfahrungen. Also mein Hund Baloo, ist halt, da war es genauso, zitternde Stimme. Und dann war es Schleppleine Bombe. Ohne Schleppleine, der Hund guckte einmal kurz, mhm, ciao. Und dann ist er halt einen anderen Hund angreifen gegangen. Und dann hab ich mir irgendwann gedacht, okay, dann muss ich halt die Pfeife nehmen. Weil die Pfeife spiegelt ja nicht meine Emotionen wieder. Und das war auch nicht so richtig.
Johanna Spahr (1:16:54)
Natürlich, natürlich. Ich weiß, bist...
Alex (1:16:55)
Das war mein naiver Gedanke halt mit 22.
Rejana - Hundeharmony (1:16:55)
Damit kann ich das alles ausblenden. Dann funktioniert das.
Alex (1:17:02)
Ja, genau. Aber tatsächlich habe ich es auch bis zuletzt, obwohl wir, glaube ich, sehr viel ausdiskutiert haben, ist Ballou ein Hund geblieben, der auf Distanz nicht erreichbar ist. Also wenn der halt mehr als drei, vier Meter von mir weg ist und er wirklich ein Ziel hat, da geht es also 98 Prozent der Zeit super.
Johanna Spahr (1:17:02)
Ja, genau.
Alex (1:17:27)
Aber wenn der jetzt wirklich jagen gehen will, wenn der wirklich eine Person angreifen will, dann ist der für mich außerhalb meiner Armreichweite nicht, also habe ich keine Chance, kann ich nicht darauf einwirken.
Rejana - Hundeharmony (1:17:39)
Ja, und da ist ja dann aber auch wieder dieser nächste Punkt. Das ist ja auch nicht immer alles nur Kommunikation, sondern auch was hat denn diese Erfahrung, die der früher da mit dir gemacht hat, einfach auch mit dieser Gesetzmäßigkeit in eurer Beziehungsstruktur zu tun, dass der halt genau weiß, es gibt da diesen einen Punkt und wenn ich den überwunden habe, dann hat der keine Chance. Das ist ja was, das ist ja was,
Alex (1:18:00)
Der hat halt ein... ja, sorry, erzähl.
Rejana - Hundeharmony (1:18:03)
Das ist ja verankert in denen, das haben ja auch Menschen so ganz auf die Erwartung, jetzt üben wir da mal drei, vier Wochen dran und dann, dann wird da das wahrscheinlich nicht mehr zeigen, aber dass Hunde Gesetzmäßigkeiten entwickeln, auf denen sie ihr Weltbild aufbauen, die wir nicht einfach mal kurz rauslöschen können, sondern die da halt sind, das ist halt leider auch Fakt.
Johanna Spahr (1:18:28)
Ja.
Alex (1:18:29)
Ja, Baloo hat halt, also ich hab, als ich meine erste, also er ist ja voll oft abgehauen und ich hatte den immer frei, weil ich immer gedacht hab, ich muss ja den Hund frei laufen lassen, weil sonst bin ich ja kein guter, sonst hab ich den ja nicht im Griff. Ich hatte ihn ja gar nicht im Griff, aber hab ich trotzdem gemacht. Und dann hab ich irgendwann mir eine Schleppleine genommen und meine Mutter meinte so, nee, da haben wir noch eine, da haben wir noch eine. Und dann war das halt aber nicht so biotane, sondern so Baumwolle. Und die lag halt 20 Jahre lang im Keller meiner Eltern.
und er hat sieht halt ein Reh und rennt los und ich so hm hm hm und dann puff ist sie einfach durchgeknallt. Dann hab ich einen Knoten rein gemacht und dann haben wir auf dem selben Schwarzgegang noch irgendeine Situation gemacht. Puff. die ist halt also er lief so rein und es hielt halt kurz und dann hat er noch mal so so gezogen und dann puff. Und das hat er auch das hat er so lange gemacht, weil ich hab dann sofort eine stabile Leine gekauft. Das ist nie wieder passiert.
Johanna Spahr (1:19:03)
Hahahaha
Rejana - Hundeharmony (1:19:10)
Restele.
Johanna Spahr (1:19:11)
Scheiße.
Alex (1:19:24)
Aber er hat auch so lange drin gehabt, ja, ich muss halt nur doll genug ziehen, weil dann reißt es irgendwann. Das ist schon krass, was das bei dem, also der war Junghund noch, der war noch kein Jahr alt. Was das bei dem gemacht hat, so hier oben im Schädel und in der Erinnerung und Lernverhalten, das ist echt Wahnsinn.
Rejana - Hundeharmony (1:19:29)
Hm.
Johanna Spahr (1:19:42)
Ich hab das Beispiel in die andere Richtung. Als Quest, ich weiß nicht wie alt war Quest, da knapp ein Jahr alt. Die war ja wirklich, bis sie so zehn Monate alt war, einfach nur ein Streber. Die war immer schnell und hatte immer viel Tempo, aber hat alles wirklich strebermäßig gemacht. Im Freilauf war immer ansprechbar, ist nicht einfach zu anderen Hunden hingelaufen. Und dann war ich mit ihr auf Hundewiese und sie sah, ich würde mal so sagen, in 40 Metern Entfernung.
30, 40 Meter, eine Frau mit ihrem Hund und lief neben mir und startete auf einmal los. Ich bin dahinterher gerannt, wenn ich von einer Tarantel gestochen wurde, wie eine völlig geisteskranke, diesem Hund hinterher. Die Frau muss gedacht haben, was passiert jetzt? Also erst läuft nicht nur der Hund, auch die Frau. Ich bin halt dieses ganze Stück da mit hingerannt, bis ich vor der stand, hab mir Quest von dem Hund runtergepflückt und hab die so angeschissen und weggescheucht.
Alex (1:20:27)
Sie attackieren mir beide. Sie attackieren mich beide.
Rejana - Hundeharmony (1:20:30)
Auf sie!
Johanna Spahr (1:20:40)
In dem Moment, ich hab mir gar nicht so richtig Gedanken drüber gemacht, ich war mit einer Freundin unterwegs, die auch sagte, das war wild. Ich dachte, ja. Aber es ist ja genau so dieses, Hunde lernen uns ja irgendwie kennen und sagen, was passiert denn dann, wenn ich es einmal geschafft hab? Und das ist so, was ich häufig habe mit Kunden in Terminen, wenn es dann irgendwie nicht funktioniert. Ja, siehst du? Und jetzt hört er wieder nicht. Also so diese ...
Rejana - Hundeharmony (1:20:58)
Mh.
Alex (1:21:05)
Ja, ja, ja, ja.
Johanna Spahr (1:21:07)
Hilflosigkeit, die dann irgendwie so kommt. Man hat jetzt das probiert, was man kannte und dann funktioniert es halt eben nicht. Und das Lernhunde ja mit uns, so dieses an einem gewissen Punkt hat die Person dann jetzt auch keinen Plan mehr. Dann hat sie keine Möglichkeiten mehr. Was will sie denn dann machen? Und Quest war irre schnell. Ja, es war dann halt unangenehm, aber es war maximal zielführend tatsächlich, weil Quest irgendwie doch gecheckt hat, okay.
Lohnt sich tatsächlich auch nicht, wenn ich loslaufe, weil die kommt dann einfach hinterher geschossen und danach ist gar nicht mehr witzig. Aber ja, so dieses... Es ist ja eine gewisse... Eigentlich hat das ganz, ganz viel, finde ich, mit intuitivem Handeln zu tun, weil jeder Mensch würde seinem Hund hinterher rennen, wenn der wirklich Gefahr laufen würde, zum Beispiel verletzt zu werden oder dergleichen. Also wenn...
Rejana - Hundeharmony (1:21:39)
Ja.
Johanna Spahr (1:22:01)
wirklich eine Notsituation eintreffen würde oder da ist eine große Straße, würde jeder Mensch bereit sein, mehr zu machen. In so Situationen, die dann aber so ein Trainingsetting haben oder dergleichen, sind so diese Möglichkeiten im Kopf der Menschen dann eben begrenzt. Und ja, das ist dann gerade auf die Distanz und mit der Schnelligkeit kann es dann tatsächlich schwierig werden.
da noch eine Ansprechbarkeit herzustellen.
Alex (1:22:34)
Ich hab noch einen Punkt, ich gerne mit dir besprechen würde. Oder mit euch. Johanna darf auch was dazu sagen.
Rejana - Hundeharmony (1:22:42)
Das hört sich ja wie so ein Spannungsbogen. Jetzt kommt der Punkt.
Johanna Spahr (1:22:44)
Ja voll.
Alex (1:22:46)
Ja, ja auch das ist... Ne, ich hab da... Also ich denk da schon ganz lange drüber nach.
Weil ich glaube, dass... Also manchmal tun wir uns, glaube ich, auch selber nicht immer einen Gefallen damit oder wenn wir jetzt so über solche Themen sprechen. Wir haben jetzt sehr viel über konkrete Situationen gesprochen über dann muss man irgendwie präsent sein oder ich hole mein Pferd von der Koppel oder ich muss irgendwas stoppen oder irgendwas. Und die Unterbrechung auf Distanz.
Ich habe aber gemerkt, wenn ich mich selber im Alltag aus einer Vogelperspektive beobachte, außen, wenn ich... Und das ist so schade, weil man kann es halt nicht wiedergeben. Also ich kann es niemandem zeigen, wie das ist in meinem Alltag. A, habe ich keinen Bock, zu viel aus meinem Alltag zu zeigen. B, ist alles, was irgendwo hochgeladen wird an Videos, immer künstlich. Es ist immer selektiert, was hochgeladen wird.
wenn ich wüsste, okay, jetzt fliegt eine Drohne hinter mir her oder irgendjemand filmt mich, dann wär ich irgendwie anders und ich kann diese Natürlichkeit, den natürlichen Umgang mit meinen Hunden nicht auf Video abbilden, habe ich zumindest das Gefühl. Aber ich glaube und möchte noch mal dieses Thema, weil das finde ich auch zur nonverbalen Kommunikation, dazu gehört, ich...
spreche sehr wenig mit meinen Hunden, wenn ich spazieren bin. Ich bin einfach da, ich bin präsent. Ich mache aber ganz oft gar nichts mit meinen Hunden, sondern mache einfach Krams für mich. Ich gucke mir den Wald an, ich gucke mir die Landschaft an, ich gucke auf den See. Und trotzdem bin ich da irgendwie für die Also ich bin abgegrenzt, aber ich bin jederzeit, kann nicht die Hunde erreichen. Und ich bin auch irgendwie im Kontakt mit den Hunden im Sinne von, dass die halt
bei mir bleiben, dass die nicht irgendwelche Krams machen, der verboten ist, ohne dass ich jetzt aber permanent darüber nachdenken muss, was mache ich, oder dass ich irgendwie strafen muss oder sonst was. Und ich glaube, manchmal erscheint der Eindruck, so wie man hemmt ja die Hunde permanent, man deckelt sie permanent und sie machen das Ganze nur, weil wir jetzt gerade körpersprachlich super präsent sind, gehen sie halt neben uns spazieren, aber dass man einfach so diese Natürlichkeit
und diese Energie ausstrahlt, diese Präsenz hat. Ich finde, ist noch mal ein wichtiger Punkt, darüber zu sprechen, weil ich dann so nämlich gedacht habe, eigentlich ist es ein schönes Thema, wie oft strafe ich denn meine Hunde im Alltag und gemerkt habe, ja eigentlich nie. Also gefühlt gar nicht. Vielleicht einmal die Woche oder so muss ich wirklich auch meinen Hund bestrafen, weil der Rest einfach geklärt ist und im Alltag so funktioniert.
Rejana - Hundeharmony (1:25:48)
Ich finde den Bogen, den du gerade spannen möchtest, total gut und auch total wichtig, weil wir tatsächlich jetzt sehr lange tendenziell in diesem Präsenzthema unterwegs waren. Wenn wir uns nonverbale Kommunikation im Alltag aber anschauen, dann ist nonverbale Kommunikation total bunt. sage immer, nonverbale Kommunikation ist das, was die Kommunikation zwischen mir und meinem Hund möglich ist.
Alex (1:25:49)
Habt ihr da Gedanken zu?
Rejana - Hundeharmony (1:26:16)
in Farbe packt und das Farbspektrum dazwischen ist mega mega vielfältig. heißt es gibt definitiv nicht nur schwarz und weiß in dieser Kommunikation. Und wenn ich das so beschreiben müsste, dann gibt es eigentlich zwei Situationen in der nonverbalen Kommunikation. Wir haben einmal so alltägliche Aufforderungen und soziale Beziehungsmomente.
Und einmal haben wir das formulieren können von Konsequenzen. Und das, wir so im Alltag eigentlich machen, dieses, wie oft laden wir unseren Hund einfach auch zu uns ein? Komm mal her zu mir, komm mal ganz nah, du darfst hier sein. Wie oft sind wir taktil, liebevoll, wie oft sind wir aufbauend, wie oft sind wir bestätigend auch? Und dass es uns einfach klar sein muss.
Sämtliche Möglichkeiten, die wir über unseren Körper haben, unseren Hunden in die Kommunikation zu treten, die haben die Möglichkeit, ein positives Feedback und ein negatives Feedback zu geben. Und manuelle Kommunikation ist nur dann rund, wenn ich diese komplette Palette verstanden habe. ein Hund, den ich nur strafend behandle, der fühlt sich in der Kommunikation von mir zurückgedrängt. Der Hund muss auch die Erfahrung haben, dass
dass es da eine andere Seite gibt, die Kommunikation Sinn macht, für die es Sinn macht, sich einzubringen. Und das können wir über Mimik -Körperhaltung, über taktile Berührungen können wir immer beides darstellen. Und es ist so wichtig, das auch verstanden zu haben, weil in der Regel sind, würde ich sagen, 80 Prozent im Alltag diese weiche Seite.
was uns im Alltag ausmacht. Weich ist auch, wenn ich jetzt staubsauge und ich sag mit meiner Haltung mit meinem Hund, mal ganz weich, zeige ich von mir weg und sag, geh mal kurz darüber. Bin dabei aber trotzdem auffordernd, bestätigend oder mein Hund guckt mich an und ich signalisier dann, ja ja, du bist gemeint. Das heißt mit ner weichem Gesicht, mit nem Lächeln, mit nem weichen Blick und dass man sich solche Sachen wirklich bewusst macht.
Es geht in der nonverbalen Kommunikation ist das Ziel nicht, nur draufhauen zu können, sage ich jetzt mal. Draufhauen jetzt im übertragenen Sinne, weil es geht in der nonverbalen Kommunikation sowieso nicht Flagen, Beißen, Kratzen. Es geht nur gegebenenfalls darum, auch eine Gesprächsregel leben zu können. Weil wenn ich mit meinem Gegenüber nonverbalen Kontakt sein möchte, dann muss für beide Seiten klar sein.
gibt eine Säbel und die ist unumstößlich und die heißt, wir sind aufmerksam füreinander. Und das ist das, du jetzt gerade beschrieben hast, Alex. Wenn ich im Alltag mit meinen Hunden unterwegs bin, dann ist diese Aufmerksamkeit, diese Verbundenheit da, weil wir wissen, dass wir immer wieder miteinander im Gespräch sind, weil wir immer wieder den Blick füreinander suchen, weil ein Ohr bei mir ist, weil diese Regel vielleicht geklärt ist. Und dann
reiche dir am Alltag vielleicht auch, ich sehe da kommt mir jemand beim Spazieren entgegen. Ich schnipps mal in die Finger. Mein Hund ist direkt da, ich mach eine weiche Zeigegürste in meinen Nahbereich. Der Hund kommt zu mir. Das alles ist Kommunikation. Das was am Ende wichtig ist, ist, dass mein Hund verstanden hat. Die könnte da auf den Punkt hintersetzen. Wenn das aber geklärt ist, ist das ja auch ein Thema, was aus psychologischer Ebene dann einfach abgehakt ist. Mein Hund weiß im Notfall, zieh die das durch.
Wenn ein Hund das verstanden hat, will er diesen Notfall in der Regel nicht erproben. Jeden Tag. Und das wieder wissen und wieder wissen. Und das ist ja einfach dafür, dass wir uns bewusst sein müssen. Und wir werden es auch so schön reflektieren können. mal, was macht das mit meiner Mimik, wenn ich zu meinem Hund sage, boah, das war so prima, trau dich, na los? Oder was macht das mit meiner Mimik, wenn ich sage, hör jetzt sofort auf damit?
und dass man sich im Alltag eigentlich traut, Gedanken, Aufforderungen oder Beziehungsmomente durch seinen Körper fließen zu lassen. Es hört nicht damit auf, dass ich sage, komm mal her, sondern ich lasse das fließen, komm mal her. Ich lasse das durch meinen Körper fließen, ich werde weich, ich gehe vielleicht ein bisschen zurück, ich schaue vor mich, meine Hände zeigen in meine Richtung und ich mache wirklich über meinen Körper alles, was in dem Moment auch schön und einladend für den Hund ist.
Und dann wird diese Kommunikation so bunt. Und dann bin ich mir auch wirklich im Klaren, alles, jede Anspannung muss eines Gegenspieler weich werden haben. Wohin dränge ich denn jemanden, wenn ich in meiner Kommunikation nur eine Anspannung aufbringe? Wohin geht der? Der weiß ja überhaupt gar nicht, wie er dann aus so einer Sache wieder rauskommen soll. Das heißt, es muss ganz klar sein, so wie wir verstanden haben, wenn Keks
geben, ist Bestätigung für meinen Hund, den Keks nicht geben, ist keine Bestätigung für meinen Hund, ist in der non -verbalen Kommunikation das Weichwerden, die Bestätigung und das Formulieren von Konsequenzen eine Anspannung. Und das ist das, wie dann auch Gesprächsregeln gelebt werden und eine gegenseitige Aufmerksamkeit eben verhalten werden.
Alex (1:31:47)
Sehr schön gesagt.
Johanna Spahr (1:31:49)
Absolut, ja. Man kann, ich kann das mal sagen, man kann so Marker setzen hier bei Textstellen, damit man sie wiederfindet. Ich habe gerade drei Marker gesetzt, weil du viele schöne Dinge gesagt hast.
Rejana - Hundeharmony (1:31:49)
Wow, das ist alles.
Schreibt das Programm denn mit oder schreibt es? Ja, ja, Danach schreiben wir ein Buch.
Johanna Spahr (1:32:07)
Nein, aber dann finde ich... Obwohl ja, stimmt, er schreibt sogar mit.
Alex (1:32:07)
Ja.
Ja, doch, das ist gleich, ist direkt ein Transkript. ist, ey, es wäre so geil, wenn so Buch schreiben wäre, ne? Einfach nur so sammeln und dann sich ein bisschen Gedanken machen und dann ist das Buch fertig. Ja, morgen in der Buchhandlung, so ein kleines Heftchen. Die Ausgabe, Ausgabe zum Podcast. Nee, aber man kann so, also natürlich für Menschen, die hörgeschädigt sind, gibt es halt bei Podcasts die Möglichkeit,
Johanna Spahr (1:32:14)
Ja.
Leider nein.
Rejana - Hundeharmony (1:32:26)
Überraschung!
Johanna Spahr (1:32:31)
Ja.
Alex (1:32:40)
einen Transkript hochzuladen, damit sie das halt lesen können oder sich vorlesen lassen, macht bei Hörschädigungen nicht so Sinn, aber dass sie es lesen können und das gibt das Programm dann automatisch aus.
Johanna Spahr (1:32:56)
Was sagst du denn dazu, liebe Riana, dass so körpersprachliches Arbeiten mit Hunden ganz häufig mit Gewaltgleich gesetzt wird?
Rejana - Hundeharmony (1:33:06)
Also ich hoffe, dass das jetzt durch die vorherigen Antworten sowieso ein bisschen auch rausgekommen ist, dass es das eben nicht nur für mich ist. Nicht nur, eigentlich gar nicht. Aber was ich euch ehrlich sagen muss, ich kann verstehen, dass Menschen an diesen Punkt kommen oder der Eindruck erweckt werden kann. Ich erlebe das
Johanna Spahr (1:33:28)
Mhm.
Rejana - Hundeharmony (1:33:33)
Insbesondere dann, wenn Trainingsphilosophien vielleicht sehr einseitig aus dieser Richtung entstehen, dass der Hund sich Freiheiten erarbeiten muss. Und ich finde den Gedanken dahinter gar nicht komplett falsch. Ein Hund darf schon auch verstehen, dass ihm nicht alles zur freien Verfügung steht und dass ich das Ganze verwalte. Ich mache oft die Erfahrung, dass
Ich kann nicht sagen, woher es kommt. Sind es die TrainerInnen, die es anleiten oder ist es das, was Menschen daraus machen, dass es zu einer Geschichte wird, in der sich auf zwei, drei Aspekte im Leben mit dem Hund versteift wird und das durchgezogen wird, dass der Hund da sich eigentlich keinen Fehltritt erlauben darf. Und was da bei uns dann oft ankommt, ist eben genau das, was ich vorher schon mal versucht habe aufzumachen, dieser Punkt.
dass Menschen das Gefühl bekommen, ihren Hund in sämtlichen Lebens lang kontrollieren zu müssen. Ihn darf die Kontrolle nicht aus der Hand geraten. Sobald sie vor die Tür gehen, muss der neben bleiben. Sobald sie im Haus sind, soll er ruhig auf der Decke liegen. Und dann werden diese Themen sehr isoliert behandelt. Wenn... Ihr habt ja die schöne Folge mit der Ines gedreht, das große Ganze.
Wer dieses große Ganze verstanden hat und sieht, dass ein Hund ein soziales Lebewesen ist, der natürlich Regeln einhalten muss, der aber auch oder das Bedürfnisse hat, der sich bewegen möchte, der vielleicht Neues lernen möchte und der vor allem sich auch austauschen möchte, der versteht halt in seiner Philosophie einfach, dass nonverbale Kommunikation diese ganzen Bereiche einrahmt.
und bunt macht. Und wenn wir in sehr einseitigen Trainingsphilosophien arbeiten oder daraus so etwas machen, dann wird dieser Bereich unter Umständen tatsächlich zur Gewalt, wenn Menschen das Gefühl haben, nicht gut genug zu sein, doller werden zu müssen, vom Hund permanent verarscht zu werden. Und was dann passiert ist, dass
Hunde eigentlich nur Selbstwirksamkeitserfahrungen machen, indem sie gegen ihre Menschen halten oder in Situationen durch Pöbelverhalten auffallen. Das heißt, diese Erfahrung machen, hier habe ich eine Chance, selbstwirksam zu sein, gegenzuhalten und gerade in diesen Pöbelsituationen auch ist das eine Situation.
die mir sehr viel Freude dann bringt. Also die sich dann in dem Moment für mich auch wirklich mal gut anfühlt, weil sie hormonell eben auch befeuert wird in diesem Moment. Und sich dieser Kreislauf immer weiter verstärkt. Das heißt eigentlich, dass Verhalten des Hundes immer doller wird. Der Gedanke aber ist, ich löse es damit, den Hund immer mehr einzuschränken, immer strenger zu sein und sich dann diese ganze Thematik so groß sind, manchen macht es so negativ, dass dieser Hund auch nur noch
darüber definiert wird und darüber meines Erachtens tatsächlich auch gewaltvolle Gedanken entstehen, ja vielleicht auch gewaltvolle Handlungsweisen entstehen können. Aber die Frage ist halt, sind wir dann in diesem Bereich tatsächlich noch in einem Kommunikationsbereich oder eben nicht? Also was geht es uns, wenn wir an diesem Punkt sind? Da wollen wir ja eigentlich erreichen, dass der Hund die Klappe hält, blöd gesagt. Da soll keine Kommunikation stattfinden.
Johanna Spahr (1:37:15)
Ja.
Rejana - Hundeharmony (1:37:18)
und ich kann verstehen, dass der Eindruck erweckt wird. Wir haben das selber jetzt eben auch gemerkt, als wir angefangen haben zu sprechen, dass man sehr schnell an diesen Punkt Präsenz kommt und sich da auch aufhängen kann. Wenn wir im Alltag gucken, ist aber dieser Punkt Präsenz gar nicht der Punkt, der am dominantesten ist. Man kommt halt schnell dahin, weil das die ganze Geschichte natürlich rund macht.
Menschen, das Gefühl haben, es vielleicht das Ausschlaggebende ist und das, worüber ich alles kläre, können unter Umständen in sowas reinrutschen.
Johanna Spahr (1:37:55)
Ja, mega wichtig, weil es ist, also ich kann das glaube ich auch ganz gut nachvollziehen, warum Menschen vorgeworfen wird, gerade von Menschen, die vielleicht wirklich gar keine Ahnung haben, wie deine oder unsere Arbeit tatsächlich aussieht, dass eben das alles mit Gewalt zu tun haben müsste, weil ich
ganz sicherlich genauso wie ihr ja auch Dinge sehe, wo ich denke, ja, kann ich verstehen, dass sich das nicht schön anfühlt. Und auch für die Menschen fühlt sich das meistens auch nicht schön an, so mit ihrem Hund zu sein, wie du es jetzt gerade beschrieben hast.
Und eben in so einer Welt von Grenzen und Regeln und Sanktionen ja dann irgendwie mit dem Hund nur noch unterwegs zu sein, ohne eben diese andere Seite zu eröffnen, die du eben gerade noch angesprochen hattest. Das heißt, dass man auch einfach einladend ist, vor allem zugewandt ist dem Hund gegenüber, was man ja bestenfalls immer sein sollte und was mir bei diesem Thema Gewalt im Bezug auf Körpersprachlichkeit sofort irgendwie auch noch so in den Kopf kommt, ist...
dass so dieses Blocken in Bezug auf Leinführigkeit oft gleichgesetzt wird mit nonverbaler Kommunikation. Ich kenne Videos, ich habe es auch schon von Kundinnen gezeigt bekommen, wie es teilweise gelehrt wird, dass man wirklich mit dem Körper in den Hund reinrempelt und quasi eine physische Barriere darstellt.
ist bei mir irgendwie auch so ein Moment, ich irgendwie denke, hm, weiß nicht, ne? Das ist eigentlich ja nicht, wovon wir jetzt hier gerade in dieser Podcast -Aufnahme sprechen, oder?
Rejana - Hundeharmony (1:39:49)
Tatsächlich könnte es sein, dass ich dir sogar ein bisschen widerspreche. Wenn wir uns dieses Blocken kommunikativ anschauen, ja, was passiert da eigentlich? Dann sehen wir das auch unter Hunden. Wenn ein Hund dem anderen sagen will, übrigens, das ist meins. Wenn wir in die Leidenswürdigkeit reingucken, dann habe ich diesen Gedanken, dieser Raum nach vorne, diese Freizeit, diese Freiheit nach vorne, das ist jetzt gerade erstmal meins, die geht dich nichts an, ich möchte nicht, dass du nach vorne gehst.
Johanna Spahr (1:40:11)
Mhm.
Rejana - Hundeharmony (1:40:17)
Das heißt, dieses in dem Moment blocken und diesen Bereich zumachen für meinen Hund, auch optisch oder wie du es gesagt hast, physisch, ist für mich schon auch eine Form, eine Konsequenz zu formulieren und zu sagen, hallo, mal kurz, ich bin jetzt gerade hier und das geht dich gerade mal alles nichts an, sondern nur dieser Bereich hier daneben. Die Frage ist nur, mit welcher Haltung vertrete ich das Ganze? Trete ich da vor den Hund, den einzuprigen und sagen, und du verdammter blöder...
Johanna Spahr (1:40:34)
Mhm.
Mhm.
Rejana - Hundeharmony (1:40:44)
Wenn du diese Grenze hier überschreitest, dann passiert sonst was. Oder habe ich diese Haltung zu sagen, Schätzlein, da vorne geht dich jetzt gerade mal nichts an, du bist hier. Wenn ich diese Haltung habe, mache ich gleichzeitig kommunikativ den Bereich auch wieder auf und bin in dem Moment auch wieder bestätigend, wenn der Hund das tut, was ich möchte. Das heißt...
der bekommt zwar in dem Moment ein negatives Feedback, vielleicht auch über einen Blocken, vielleicht schicke ich den mir tatsächlich auch mal rückwärts und nervt den, sagt dem, ey, da vorne das geht dich jetzt einfach mal nix an. Aber sobald er dann zeigt, was er will, bin ich gleichzeitig auch direkt wieder weich und warte nicht nur auf diesen Fehler, den er nach vorne macht, sondern bin halt in meiner Kommunikation fair und sage, das finde ich doof, das hier finde ich aber ziemlich gut und bin mir dann auch nicht zu fein, darauf eine Antwort zu geben und ich...
glaube, dass das wirklich sehr, viel macht. Welche Haltung habe ich dahinter? Geht es mir Kommunikation oder geht es mir nach hinten bügeln? Wisst ihr, ich meine?
Johanna Spahr (1:41:45)
Ja, das ist ...
Alex (1:41:46)
Ja, und wie geübt bist du auch, ne? Weil ich finde, das ist halt... Ich hab das Gefühl, das wird vielen Leuten übergestülpt. So macht man's halt, ohne dass die Menschen Gefühl dafür haben, was ihr eigener Körper eigentlich anrichtet und bewirkt. Und man schnell in so einem... Ich fühl's nicht selber, sondern ich mache es nach. ...irgendwie Gefangene ist. Und das ist halt, glaub ich... Also in allen Bereichen des Hundertrainings ist das ja natürlich...
Rejana - Hundeharmony (1:42:08)
Ja, ja.
Alex (1:42:15)
in Anführungsstrichen eine Gefahr oder wird häufig so praktiziert. Und ich glaube, da ist auch voll der krasse Schlüssel, dass die Leute von sich aus das spüren müssen, dass sie wissen müssen, was mache ich mit meinem Körper, was für Auswirkungen hat das, damit man das halt vernünftig machen kann.
Rejana - Hundeharmony (1:42:32)
Ja, es ist halt oft etwas Technisches, Methodisches, was Menschen versuchen nachzumachen. Und die Frage, die ich mir als Trainer oder Trainerin immer stellen muss, ist die Frage, erkennt dieser Mensch den Antworten? Erkennt der Mensch das Auswuchsverhalten des Hundes und weiß der, wann der Hund sagt, ach ja, alles klar, und gibt er dann seinem Hund darauf auch wieder eine Antwort oder kann er das nicht?
Und das ist ja eben auch wieder dieser nächste riesige Punkt, über den wir könnten ja, also es ist ja der Wahnsinn, wir haben ja letztendlich zwei, drei Fragen jetzt in dieser Zeit hier geklärt, aber das ist ja auch wieder dieser nächste Punkt, den wir aufmachen müssen, die Fähigkeiten dann verbal kommunizieren zu können, die endet ja nicht damit, dass ich meinen Körper verstanden habe und den Griff habe, die
Die umfasst ja so vieles, die umfasst ja auch zu verstehen, was antwortet mir denn mein Hund. Das ist ja dann schon wieder das nächste. Wir haben jetzt hier eineinhalb Stunden über uns gesprochen und diese Fähigkeiten, die wir dafür brauchen, die sind so vielfältig und so groß und das darf man einfach nicht unterschätzen. Und das ist so schade, wenn es als das abgetan wird und wenn Menschen auch das Gefühl haben, dass das Kommunikation ist.
Johanna Spahr (1:43:27)
Absolut, ja.
Rejana - Hundeharmony (1:43:51)
Weil das ist halt fernab von Kommunikation.
Johanna Spahr (1:43:54)
Ja, ich glaube, ist dieses, was du gesagt hast, Eben gerade auch, das ist ein Unterschied, ob ich jetzt eben da in einem Gespräch tatsächlich bin und auch jemanden habe, der auf der anderen Seite zuhört, also den Hund, oder ob ich da eben einfach weiter poltere und poltere. Und ich glaube, dieses Bild wirst du wahrscheinlich auch kennen von so einem Hund, der einfach irgendwo anders hinguckt, gar nicht da ist, während die Menschen immer weiter zurückschicken und zurückschicken. Und ich glaube, da...
Rejana - Hundeharmony (1:44:20)
Mhm.
Johanna Spahr (1:44:22)
entsteht dann eben oft so dieses Bild von, ist irgendwie Gewalt und da... Du hattest vorhin gesagt, du musst mir vielleicht widersprechen. Hast du, glaube ich, gar nicht, weil alles, was du dann gesagt hast, da würde ich absolut so mitgehen. Aber genau dieses Bild, was ich jetzt gerade einmal so skizziert habe, das ist auch für mich so ein Moment, das wäre wahrscheinlich in einem Training so Moment, wo ich sagen würde, stopp.
Wir müssen überhaupt erst mal ins Gespräch reinkommen, dass man überhaupt eine kommunikative Ebene findet. Und da kommt man so bisschen dazu, ja, was antwortet denn mein Gegenüber? Weil es bringt nichts, wenn ich immer sage und sage und sage und der andere macht einfach dicht und sagt, juckt mich nicht. Dann können wir da ja nicht in sinnvolles Gespräch kommen. Und ich glaube, da ist so dieses
Rejana - Hundeharmony (1:44:52)
Mmh.
Mmh.
Johanna Spahr (1:45:10)
Ja, wie reagiert mein Hund überhaupt auf das, was ich mache? Wie kriege ich meinen Hund gegebenenfalls angesprochen, wenn ihm gerade etwas anderes auch wichtiger ist? So ein Punkt. Ja, es ist ein riesengroßes Thema. Wir könnten zweifelsfrei noch ein, zwei Stunden weitersprechen. Ich bin sehr sicher. Aber also, ja, wir können, glaube ich, abschließend festhalten, dass...
Rejana - Hundeharmony (1:45:27)
Das wird es.
Johanna Spahr (1:45:38)
So diese nonverbale Kommunikation mit Hunden sehr, sehr, sehr vielschichtig ist und einen guten Blick, glaube ich, im Bezug auf viele verschiedene Dinge braucht. Da geht es da nicht nur darum, was macht der Mensch, sondern auch darum, wie reagiert der Hund darauf. Und dann kann das aber sowohl im Beschäftigungsbereich, aber vor allem auch im Alltag wahnsinnig, wahnsinnig hilfreich und sinnvoll und
wichtig auch sein für ein gutes Miteinander, oder?
Rejana - Hundeharmony (1:46:12)
Ja, definitiv. Und gerade dafür breche ich jetzt auch noch einmal ganz kurz eine Lanze. Schade, dass wir natürlich jetzt nicht komplett eintauchen können, weil es natürlich mein Herzenthema ist, der Beschäftigungsbereich, das Longieren. Wird ja oftmals auch von Kolleginnen so bisschen abgetan. So Beschäftigung braucht der Hund nicht. Also das reicht, wenn der im Alltag mit dabei ist und so.
Johanna Spahr (1:46:33)
Mhm.
Rejana - Hundeharmony (1:46:36)
Aber was wir im Beschäftigungsbereich eben aufmachen, das sind diese Erfahrungen, die ich eingangs mit Pferden gemacht habe. Du wirst in Situationen gestellt, für die du eine Lösung finden musst. Das heißt, du bekommst Aufgaben gestellt, du musst dich mit neuen Sachverhalten konfrontieren, denen du dich mit deinem Hund weiterentwickelst und auch aufeinander zubewegst. Und das finde ich eine super Chance für nonverbale Kommunikation, egal eigentlich, was man macht.
Egal was man macht, man lernt sich besser kennen, man lernt sich besser aufeinander abzustimmen, man lernt feiner miteinander zu werden und gleichzeitig hat man meistens Spaß daran, was die Beziehung halt unheimlich stärkt. Aber vielleicht können wir dazu ja irgendwann nochmal mehr quatschen.
Johanna Spahr (1:47:21)
Ich würd's lieben. Ja. Okay. Rihanna, im Hinblick auf die Zeit müssen wir, glaub ich, an dieser Stelle jetzt leider ein Ende finden. Es hat mir auf jeden Fall wahnsinnig große Freude bereitet, dir über dieses riesengroße Thema zu sprechen. Ich muss ehrlich gestehen, ich hab's ein bisschen unterschätzt in dieser Podcastaufnahme. Ich kann dazu mal sagen, Rihanna wohlgemerkt nicht.
Rejana - Hundeharmony (1:47:41)
Ja.
Johanna Spahr (1:47:49)
Reana hat von uns im Vorwege Fragen bekommen und hat schon die Hälfte der Fragen quasi ausgeklammert sozusagen, weil ich glaube, du konntest wahrscheinlich schon ein bisschen vorhersehen, in welche Richtung das so gehen könnte. Es ist ein Herzensthema, du wirst schon häufiger mit Menschen darüber gesprochen haben. Das merkt man dann auch daran, dass du im Vorwege das, glaube ich, ganz gut betrachten konntest. Aber ja, ich würde mich wahnsinnig freuen.
und das an anderer Stelle noch mal zu vertiefen. Und möchte dir aber jetzt erst mal ganz, ganz herzlichen Dank für deine Zeit und diese schöne Podcast -Folge ausrichten und sagen.
Rejana - Hundeharmony (1:48:25)
Ja, vielen Dank euch. Weil tatsächlich war es für mich auch ein Bewegen aus meiner Komfortzone heraus. Ich habe es euch im Vorfeld gesagt, während mir die nonverbale Kommunikation sehr liegt und ich das mag, hatte ich vor dieser verbalen digitalen Kommunikation ein bisschen Sorge und möchte mich aber bedanken für diesen unfassbar wertschätzenden und schönen Austausch mit euch. Und ja, bin sehr gespannt, ob
für Menschen etwas Bereicherndes dabei war und etwas, damit sie auch etwas anfangen können für sich.
Alex (1:48:59)
bestimmt bestimmt Ja, vielen lieben dank euch vielen dank fürs zuhören und da machen wir zu hören uns nächste woche wieder wie gewohnt am freitag und Da bleibt nur zu sagen auf wiedersehen bleibt gesund und bis dann tschüss
Johanna Spahr (1:48:59)
Das denke ich ganz sicher. Okay.
dann tschüss!
Rejana - Hundeharmony (1:49:18)
Tschüss!