
Vitalpin: "Be/r\gegnungen"
Wir laden euch ein, in die interessante Gedankenwelt unserer Podcast-Gäste rund um die Zukunft des alpinen Tourismus einzutauchen. Hört zu, diskutiert mit und lasst euch informieren und inspirieren.
Euer Vitalpin-Team
Vitalpin: "Be/r\gegnungen"
Herausforderung und Chance zugleich: Messen im Wandel der Zeit
„Tiefgehende Verbindungen entstehen dort, wo Menschen sich bewegen, sich begegnen und gemeinsam etwas erleben – genau das machen wir möglich.“ – Thomas Mur, Direktor Messe Bozen.
Zum Start der dritten Staffel sprechen wir über neue Strategien in der Messebranche und den BEAM-Summit: Wie sehr haben Digitalisierung und die Pandemie das Geschäft beeinflusst?
Ist dies auf der ganzen Welt ähnlich oder gibt es Unterschiede durch Kultur und Tradition?
Ist der Beam-Summit, der heuer im Zeichen der Kollaboration steht, der Messe Bozen der nächste Schritt um zukunftsfähig zu sein?
📌 Warum ihr reinhören solltet:
• Rekordjahre: Obwohl das Messegeschäft in manchen europäischen Ländern stagniert, gab es 2023 und 2024 neue Rekordjahre.
• Mehrwert: In Bozen hat sich die Messe zu einem lebendigen Zentrum entwickelt. Im vergangenen Jahr verzeichnete man 267 Belegungstage – ein Rekord, der auch einen positiven Mehrwert für die gesamte Wirtschaft in der Umgebung generiert.
• Ehrgeizig: Auf den Erfolgen ruht man sich nicht aus. Das neue Messeformat BEAM – kurz für „be ambitious“ (sei ehrgeizig) soll die echten Game-Changer der Hospitality-Branche gewinnen.
🎧 Jetzt reinhören!
Be/r\gegnungen Staffel 3, Folge 1 - Transkript
Manuel Lutz (00:47)
Willkommen beim VITALPIN-Podcast. Wir sind zurück mit der dritten Staffel und der ersten Episode. Mein Name ist Manuel Lutz. Ich bin der Geschäftsführer von VITALPIN seit Mai 2024, Und nun habe ich auch die Ehre euch hier mitzunehmen auf eine spannenden Reise mit tollen Persönlichkeiten. Zum ersten Mal hier heute in Bozen bei Thomas Muhr, dem Direktor der Messe Bozen. Hallo Thomas. Danke für die Einladung. Thomas du hast mir erzählt, du bist schon seit 10 Jahren Messedirektor. Dich kennen wahrscheinlich viele Leute in Bozen.
Thomas Mur (01:08)
Hallo.
Ja, sehr gerne.
Manuel Lutz (01:17)
Aber wie tickt denn der Thomas Mur am Wochenende? Hast du dich gut erholt am Wochenende?
Thomas Mur (01:21)
Ja, ich muss sagen, sehr gut. Es war nach einigen Wochenenden, wo ich immer auch teilweise beruflich unterwegs und eingebunden war, das erste Wochenende, wo ich mal zwei Tage genießen konnte. da habe ich mir, also zum einen bin ich im Südsternvorstand auch aktiv. Da hatten wir unsere Mitgliederversammlung am Samstag, weil das war sehr nett.
Und dann am Sonntag endlich bisschen mehr Zeit dann auch für das geliebte Rennrad. Das habe ich sehr genossen bei dem schönen Wetter. daher starte ich fit in diese Woche.
Manuel Lutz (01:54)
Ja
super, Rennrad ist ein gutes Stichwort. Rennrad Richtung Gardersee, flach oder bist du eher Rennrad Richtung Berg steigern?
Thomas Mur (02:01)
Ziel wäre es mehr Berg zu machen, aber im Frühjahr muss man mal die Basis legen. daher bin ich letzte Woche mal Richtung Gardasee gefahren und diese Woche die ersten leichten Anstiege, da bisschen reinzukommen. Aber es war ganz gut.
Manuel Lutz (02:19)
Sprich du hast privat, sportlich Ziele vor Augen, beruflich natürlich auch. Reden wir über Messen. Ich habe vor kurzem in der Süddeutschen Zeitung einen ganz großen Artikel gelesen, dass sich das Messengeschäft ja sehr verändert. Einer der ganz bekannten großen Messen ist die Industrie-Show in Hannover, die nach wie vor sehr gut funktioniert, aber das ist eine Ausnahme, sehr viele haben Probleme. Was ist denn das größte Problem von Messen weltweit? Warum hat sich das so verändert?
Thomas Mur (02:44)
Grundsätzlich muss man schon einmal sagen, dass wenn wir das Thema Messe weltweit sehen, da hatten wir 2019 ein absolutes Rekordjahr, dann den totalen Einbruch mit der Pandemie. Aber was viele nicht wissen, dass wir im Jahr 2024 und teilweise auch schon 2023 neue Rekordjahre hatten.
Das ist den wenigsten bewusst, man muss natürlich auch dazu sagen, dass das Geschäft international stark wächst, vor allem in den Wachstumsmärkten, in China, in Indien, teilweise in Südamerika und in den, sagen wir mal, entwickelteren Ländern. Ich würde nicht sagen, dass das dort stagniert, aber dass es sich weiterentwickelt, allerdings so bisschen auf gleichbleibendem
Niveau. Von dem her ist das internationale Messegeschäft sehr stark. Aber natürlich Europa mit den führenden Messeländern Deutschland, auch Italien, Frankreich, muss sich irgendwo auch neu erfinden. Stand heute sind die Weltleitmessen, auch nationale Leitmessen, die stehen nach wie vor gut da.
Wir merken das an unserem eigenen Geschäft, überall dort, wo wir gut positioniert sind, vor allem in den Fachmessen. Da läuft die Entwicklung auch ausgezeichnet. Aber ich glaube, die Aussteller überlegen immer länger, ob und an welchen Messen sie teilnehmen sollen. Und da steht außer Frage, dass sie bei den Leitmessen dabei sind. Das sind wichtige Momente für die ganze Industrie.
geht es ja nicht nur darum präsent zu sein, sondern zu verstehen, wo geht die Reise hin, wo geht der Markt hin, es geht da immer Innovation bei der Messe. Und diese Messen werden, wenn sie sich entsprechend dann auch anpassen, werden weiterhin gut funktionieren, davon bin ich total überzeugt.
Manuel Lutz (04:40)
Du hast gesagt Rekordjahre, Rekordjahre allegemein auf Messen bezogen Weltweit oder redest du auch hier ein bisschen von Südtirol, Bozen, dass ihr Rekordjahre hattet?
Thomas Mur (04:48)
Ja, haben weniger Rekordjahre, aber haben auch, was 2024 anbelangt, eines der besten Geschäftsjahre. Aber uns geht es gar nicht darum. Wir haben ja auch bisschen eine andere Philosophie und Funktion hier. Wir möchten ja die regionale Wirtschaft vor allem mitnehmen, stärken und das genau in den stärkeren Feldern der Südtiroler Wirtschaft. Wir haben ja messen im ...
Thema Landwirtschaft, mit der Interpoma auch eine weltweite Leitmesse. Wir haben das Thema nachhaltiges Bauen mit der Klimahaus auf nationaler Ebene sehr gut positioniert. Wir haben mit der Hotelmesse eine überregionale Messe, eine tolle Entwicklung hinter sich hat in den letzten Jahren. Wir haben mit der Pro-Winter ein wachsendes Format, wie der Wintersportthema als absolute Stärke auch unserer Region. Von dem her
sind wir jetzt vielleicht weniger aus wirtschaftlicher Sicht, obwohl das da auch gute Jahre waren, nicht wahr? Das letzte Jahr. Aber mehr von der Positionierung der Region, von dem, was wir für die Region machen können, absolut auch eine positive Entwicklung.
Manuel Lutz (06:04)
Du hast vorhin sehr viel von Leitmessen gesprochen. Ich habe mit Deutschland angefangen. In Deutschland hört man, dass einige Messen sich verändern mussten, wie die Automobilmesse oder auch die Technikmesse der CeBIT, glaube ich, hat sie geheißen. Die was nur noch in Amerika eine Rolle spielt, ist das auch ein Thema, dass sich einfach sowas verändert, verschiebt ein bisschen, dass man merkt, wo sind die wichtigen Märkte für die Aussteller, dass die dort eher hingehen oder haben die Deutschen das einfach bisschen verschlafen.
Thomas Mur (06:14)
Genau.
Man muss sehr stark unterscheiden. Vor allem wenn es auch Branchen geht, wenn sich die Branchen stark ändern und die Messe es nicht schafft, sich auch mitzuverändern. Das ist oft wirklich nicht die Schuld der Messe selbst oder des Messeveranstalters. Dann kann es eben zu Verschiebungen kommen oder die Messe verliert total die Relevanz. Wie hier im Fall der Automobilmessen.
also der IT- Computermesse CeBIT war, da haben die Veranstalter nichts richtig falsch gemacht. Aber der Sektor hat sich so stark verändert und die Logiken, die dahinterstehen, dass es dann einfach nicht mehr diese große Messe gebraucht hat. Aber klar muss man als Veranstalter im Austausch bleiben, vor allem mit den Ausstellern, aber auch mit den Besuchern, zu verstehen, wo geht die Branche hin.
versuchen das auch mitzuantizipieren, in diesem Partnerschaftsdenken immer verhaftet bleiben, damit man da eben früh genug die Weichen stellen kann für die Zukunft. Aber es ist immer eine gemeinsame Arbeit, weil sind ja nicht wir irgendwo so als Veranstalter dann alleine und treffen irgendwelche Entscheidungen, sondern ganz wichtig ist das Zusammenspiel zwischen Partnern, und es sind dann wichtige Branchenverbände zum Beispiel zwischen Ausstellern.
Was man nie vergessen darf, die Bedürfnisse der Besucher. Denn ohne Besucher funktioniert das ganze Modell nicht.
Manuel Lutz (07:59)
Ein ganz
gutes Stichwort Besucher, merkt man auch, dass die Leute etwas fauler werden. Digitalisierung, man kann sich im Internet alles anschauen. Es gibt Webinare, kommen Menschen wirklich noch so weit her oder ist es auch für Messebetreiber schwierig geworden durch Digitalisierung so größere Messen wirklich zu veranstalten, die Leute herzubekommen?
Thomas Mur (08:18)
Ja,
wir sehen das ein bisschen auch hier differenzierter. Wir sagen halt zum ersten, weil wir früher vielleicht mehr diesen Besucherrekorden dann immer nachgehechelt sind und gesagt haben, wie können wir hier noch ein paar Besucher dazugewinnen. Das hat uns die Pandemie auch gelehrt, dass es oft gar nicht die Menge an Besuchern ist, sondern die Qualität an Besuchern. Und da haben wir unser Denken geändert und sagen, auch wenn wir ein paar tausend Besucher weniger bei einer Fachmesse haben, aber die richtigen Leute kommen.
die dann zufrieden sind, dann bringt das eigentlich viel mehr. Man kann sich mehr Zeit für Gespräche nehmen, die Gespräche sind von höherer Qualität und das bringt eigentlich viel mehr. Was richtig ist, ist, dass man immer mehr tun muss, um die Besucher auch zufrieden zu stellen. Das fängt beim Informations-Kongressprogramm zum Beispiel an, geht weiter zum Thema Erlebnis,
Neuigkeiten, dass man Start-ups mit dabei hat, dass man richtige Dinge auch entdeckt auf der Messe. Also die Besucher wollen inspiriert werden, die wollen ja Neuigkeiten in allererster Linie sehen und die muss man halt schauen, dass man die auf der Messe hat. Genau, die Ansprüche sind hier sicher höher geworden und auch unsere Anstrengungen. Ich meine, dass man auch im eigenen Team mehr Leute braucht, dann so
Manuel Lutz (09:29)
Sonst ist es langweilig
Thomas Mur (09:43)
diese ganzen Interessen des Besuchers auch entsprechend befriedigen zu können. Da muss ja wirklich viel geleistet werden, ein tolles Programm und man muss sich jedes Jahr etwas Neues überlegen. Das ist schon richtig, dass es mehr braucht, aber wenn man das dann anbieten kann, dann kommen die Leute auch und sie sind zufrieden.
Manuel Lutz (10:02)
Ich glaube, ihr seid auf einem sehr guten Weg. Kannst mir vielleicht paar Zahlen, Daten und Fakten geben zur Messe? Wie viele Aussteller habt ihr hier bei einer Durchschnittsmesse? Wie viele Messen veranstaltet ihr? Wie viele Besucher habt ihr? So ein bisschen, gerade in zwei, drei Sätzen ein Gefühl bekommen für den Zuhörer.
Thomas Mur (10:19)
Ja, das verändert sich, sagen wir mal, ein bisschen von Jahr zu Jahr, weil wir ja auch Messen haben, die alle zwei Jahre zum Beispiel stattfinden. Aber man kann so sagen, dass wir ca. 2000 bis 2500 Aussteller pro Jahr hier in der Messe begrüßen, über alle Messen hinweg. Die größten ziehen ca. 350 bis 400 Aussteller an pro Messe. Wir haben über 200.000 Besucher.
Das kann dann in einem besseren Jahr auch Richtung 250.000 mal gehen. Wir veranstalten auch Messen außerhalb Bozen. Das ist auch nicht allen bekannt. In China die Alpitec, wo es das Thema Wintersportinfrastruktur geht. Mit Interpo waren wir auch schon in China. Wir organisieren jetzt im November die Klimahaus in Deutschland erstmals.
bewegen uns nicht nur in Bozen, sondern eben auch außerhalb. Und da natürlich haben wir auch wieder Aussteller und Besucher.
Manuel Lutz (11:23)
zusätzliche Besucher oder? Nicht zu den genannten sollen noch zusätzliche kommen da.
Thomas Mur (11:27)
Genau. was vielleicht für uns auch in den letzten Jahren wichtiger geworden ist, über unser Messen hinaus, wollten wir ja so ein lebendiges Zentrum sein hier im Bozen Süden. Und Bozen Süden wächst ja auch noch der Tech Park, die Uni, Ingenieursuni, die jetzt dazugekommen ist. Also das wird immer lebendiger und deswegen wollten wir...
auch abseits der Messen ein lebendiges Zentrum sein. Wir haben viel in die Infrastruktur investiert, dass wir auch immer mehr Veranstaltungen wie am letzten Freitag das Südtiroler Wirtschaftsforum zum Beispiel bei uns zu Gast haben. Und da konnten wir im letzten Jahr ein Rekord verzeichnen mit 267 Belegungstagen. Also das ist für uns auch ein wichtiger KPI und da sind wir auch stolz darauf, dass wir an 267 Tagen hier in der Messe Bewegung ist.
Manuel Lutz (12:18)
Und das ist ja auch für die Stadt Bozen ein wichtiger Faktor. Es gibt viele Nächtigungen, es kommen viele Menschen her und bringen auch was, oder?
Thomas Mur (12:25)
Genau, in dem Sinn, sage ich immer, die Messe kostet der südtiroler Bevölkerung nichts und wir generieren eigentlich nur einen positiven Mehrwert für die Wirtschaft, aber auch für das ganze System rundherum.
Manuel Lutz (12:41)
und ihr geht auf den nächsten Schritt. Ich glaube, man muss sich immer wieder verändern, sonst ist es irgendwann einmal gefährlich zum Überleben. Und ihr habt letztes Jahr in Bozen den Beam Summit ins Leben gerufen. Was war so die Idee dahinter? War das einfach das Thema, man muss was Neues bringen, man braucht ein neues Format, man muss mit anderen Zielgruppen erreichen können als Messe oder?
Thomas Mur (13:01)
Ja, das war sicher eine Serie von Ideen und wir waren ja eigentlich schon bereit für das Jahr 2020. Wir haben 2018, 2019 und so angefangen, erste Gedanken zu machen, weil wir eben gesagt haben, wir müssen neben den klassischen messen, auch unser Geschäft da irgendwo zu differenzieren und breiter aufzustellen, wollen wir in ...
Wir haben das genannten "Business Festival"s investieren, weil wir gesehen haben, da passiert Da wird viel von jungen Menschen geschaffen an neuen Formaten, die mehr einen stärkeren Erlebnisanteil hatten, wo es auch mal abends mit einer Party weiterging, wo ein cooles Ambiente vorherrscht. Dann haben wir uns diese Formate angeschaut. Die haben auch eine ganz andere ...
Businesslogik, die dahinter ist und haben dann entschieden, weil wir ja immer in den Stärkefeldern der Südtoler Wirtschaft unterwegs sind, dass wir uns da aufs Thema Hospitality konzentrieren wollen, dann muss man sagen, waren bei uns die Pandemiejahre sehr schwierig, sodass wir erst dann wieder 2022 richtig einsteigen konnten in dieses Thema. da haben wir dann das Konzept zu Beam entwickelt.
Beam nennt sich ja, ist ja die Abkürzung für be ambitious, also sei ehrgeizig und dieses Format haben wir dann gemeinsam dann auch mit Partnern und mit ganz ganz vielen Leuten, wir haben einfach ganz ganz viele Gespräche geführt, entwickelt und das ist jetzt unser eben erlebnisorientiertes, bisschen anderes, neues, frisches Format.
Manuel Lutz (14:51)
super.
Wenn ich jetzt daraus schaue zum großen Eingangsbereich für euch, der ist ja richtig lässig geworden, ihr habt es da groß umgebaut ist, dass zieht ja auch junge Menschen an denke ich mir, oder? Da kann man ganz gut Veranstaltungen abwickeln, ein bisschen get together haben. Netzwerken noch, eine Party vielleicht feiern. Wie war das letztes Jahr? Wie ist die Veranstaltung angekommen? Kamen viele Leute, war das so wie ihr euch gewünscht habt oder war das letztes Jahr noch ein bisschen der Probelauf?
Thomas Mur (15:16)
Ja, war, ich glaube gerade in den ersten Jahren ist jedes Jahr irgendwo auch ein Probelauf. Man muss ja das Konzept auch laufend anpassen. Aber ich muss sagen, wir haben eigentlich zu 80 Prozent unsere Ziele erreicht. Es ging uns ja auch nicht darum, dass wir jetzt sofort 500 Leute haben. uns ging es darum, die richtigen Leute hier zu haben. Wir sagen ja, wir sprechen ja von den Game-Changern der Hospitality-Branche.
Da denkt man sofort an junge Leute, aber bei uns zählt weder das Alter noch die Brieftasche. Wir wollen einfach Leute, die wissen, dass die Hospitality sich verändern muss in den nächsten Jahren und zwar übergreifen. Wir sehen, dass das von der Landwirtschaft über Gastronomie und Hotellerie weiter zum Destination Management, zu allen Akteuren.
der Hospitality, die wollen wir alle ansprechen. Und darin insbesondere die, die sagen, ja, okay, wir müssen uns verändern. Das kann nicht mehr so weitergehen, wie es weitergeht. Und Veränderung, wissen wir, das tut auch manchmal weh. Aber es funktioniert eigentlich nur, wenn man dann wirklich auch in neuen Ansätzen denkt. Da geht es natürlich auch um Nachhaltigkeit. Es geht darum, wie wir
die neuen Generationen auch einbinden und deren Ideen. Das geht natürlich auch um das zu zammen Spiel zwischen Mensch und Maschine. Da wird sich ja durch AI, in nächsten Jahren auch viel bewegen. Aber vor allem geht es darum, dass diese, richtigen Leute, und da stellen wir uns auch eine internationale Community dann vor, dass die eben zusammengebracht werden.
Manuel Lutz (17:12)
Sprich, man möchte Leute anziehen aus dem Alpenraum, aber auch von großen Städten und Ballungszentren klarerweise.
Thomas Mur (17:17)
Klar geht es darum, auch gerade internationale Leute anzuziehen. Das war etwas, woran wir noch arbeiten müssen, aber ich glaube, das braucht auch eine gewisse Zeit. Im letzten Jahr waren noch 80 Prozent der Leute aus Südtirol und dem näheren Raum, hier Trentino. Wir möchten das auf 50-50 bringen. wissen aber auch, dass das zwei Jahre brauchen wird. Aber es geht uns eben darum, dass wir
nicht immer die gleichdenkenden Menschen zusammenbringen. Dadurch entsteht eigentlich nicht Innovation, dass wir diese Internationalität drin haben, aber eben auch, dass die Leute aus den unterschiedlichen Teilen oder Branchen der Hospitalität kommen, weil es ist auch ein Fakt, dass die meisten Events in dem Sektor so mono
thematisch zugestimmt sind. treffen sich nur die Hoteliers oder treffen sich nur die, sagen wir mal, auch Seilbahnbetreiber oder dann treffen sich nur die Destinationsmanager und wir wollen die alle zusammenbringen, denn nur dadurch entsteht echte Transformation.
Manuel Lutz (18:31)
Das so bisschen die gleiche Idee wie unser Verein Vitalpin hat.
Thomas Mur (18:34)
Ja, da gibt sicher Ähnlichkeiten, aber ich glaube, ist einfach auch ein genereller Trend, dass die Leute erkannt haben, wenn wir uns zu viel in einer Blase befinden, dann kann eigentlich nichts mehr Neues entstehen. Und von daher sind alle Initiativen in dieser Richtung zu begrüßen.
Manuel Lutz (18:56)
Aber prinzipiell ist es ja toll, wenn man sagt, man braucht Veränderung, man muss den nächsten Schritt gehen. Aber wenn man dadurch von überall her Menschen gewinnen möchte, die nehmen ja auch ihre Findings mit nach Hause. Sprich ist es auch ganz gut, dass da Konkurrenzkampf, Konkurrenz belebt den Markt, dass auch überall anders die Leute Umdenken anfangen oder soll das schon eher eigentlich der Fokus sein, Alpenraum, Bozen und Südtirol, dass man hier was verändern kann für die Zukunft.
Thomas Mur (19:19)
Uns geht es schon darum, eine zumindest europaweite Veränderung mit voranzutreiben. Wir sehen ja Beam über diesem Event hinaus einfach als Bewegung und weniger als nur ein Event, als Bewegung von Menschen, die sagen, es muss auch anders gehen. Und da zeigen wir ja immer wieder Beispiele von Leuten, die es geschafft haben.
Und wir merken halt, wir die, gerade 2024 haben wir halt gemerkt, dass wir die richtigen Leute zusammengebracht haben. Und da geht es ja gar nicht um Wettbewerb. Da geht es dann eher um Kooperation. Was ja übrigens auch das Hauptthema von 2025 ist. sagen wir, gerade wenn es dann auch übergreifend ist, wir reden ja auch von einem ganzen Thema Lebensmittelproduktion oder Getränke oder so, dann hat...
Es hat bereits so viele Kooperationen gegeben, die bei 24 entstanden sind, wo ein Start-up mit alkoholfreien Getränken, mit der richtig coolen, dann nach Berlin geht und dort in einem hippen Kontext sein Getränk präsentiert. Solche kleine Dinge können bei Beam entstehen und wir wollen das vorantreiben.
Manuel Lutz (20:41)
Heuer ist Jahresthema Kooperation hast du gerade gesagt. Auf was freust du dich denn besonders bei dem heurigen Beam Summit? Was wird das Highlight für dich sein?
Thomas Mur (20:49)
Das, man eigentlich nur versteht, wenn man dann bei Beam wirklich auch teilnimmt, es geht die Gesamtexperience. Wir versuchen das immer wieder zu erklären, weil einen Speaker, wenn wir ganz ehrlich sind, den kann ich mir heute auch irgendwo im Internet anschauen oder auch nachlesen, was der denkt oder fühlt oder was auch immer. Den live zu erleben, ist natürlich nochmal was anderes, aber das ist nur ein Teil dieser Experience. Wir reden ja immer von diesen
Meaningful Connections, tiefgehende Verbindungen, die werden dann in den Teilen geschaffen, in denen es ums Netzwerken geht. Da gehen wir auch über die klassische Kaffeepause hinaus, wo man meistens nur mit den Leuten redet, die man schon kennt. Wir versuchen proaktiv Verbindungen zu schaffen durch unterschiedliche Formate, durch
dem, dass man nicht immer im gleichen Saal sitzt, sondern dass man sich bewegt und dann in die Laps reingeht und dann wieder zurück in den gemeinsamen Raum. Die Abendveranstaltung ist sicher ein Highlight. Da geht es auch kulinarisch sehr interessant weiter. Und im letzten Jahr sind wir zum Beispiel dann alle mit den Fahrrädern nach Schloss Sigmundskron
Es ist sehr abwechslungsreich, dynamisch, damit sich viele Menschen treffen und diese Verbindungen schaffen. Das ist das einzigartige von Beam.
Manuel Lutz (22:12)
Man muss sich Beam nicht anschauen, man muss Beam fühlen.
Thomas Mur (22:15)
Genau, das ist es.
Manuel Lutz (22:17)
Ja super. Vielleicht ganz kurz das letzte Stichwort zum Beam selbst. Geht über zwei Tage die Veranstaltung. Es wird Vorträge geben, es gibt Zeit zum Netzwerken, gibt Gala-Abende mit gutem Essen und es gibt auch Expeditionen demnach, oder? Oder ist das heuer nicht geplant?
Thomas Mur (22:32)
Ja, die eine oder andere Überraschung haben wir schon noch im Ärmel. Aber wir denken für die Zukunft. Und dann muss ja natürlich dieses Hauptevent im Jahr erstmal richtig gut funktionieren. Aber für die Zukunft wünschen wir uns schon. Und da gibt es erste Verbindungen, dass wir so kleine Beam-Satelliten haben. Also es wird ein großes Treffen mit dem Bozen geben und so kleinere Satelliten.
Das haben wir mal im erweiterten Alpenraum. Da reden wir bereits über Berlin oder über Florenz. Also es geht eigentlich über den Alpenraum schon hinaus. Dadurch soll die Community irgendwo immer wieder zusammenfinden und ihre kleinen Momente finden, dann im Bozen zum Jahres-Event sozusagen dann wieder alle zusammenzukommen.
Manuel Lutz (23:27)
als Usul wächst.
Vielen Dank, Thomas. Sehr spannend, alles zu hören. Jetzt habe noch zum Abschluss einen kleinen Alpenrap vorbereitet. Das ist eigentlich ein Word-Rap, was wir Alpenrap nennen. Der ist ein bisschen auf dich, auf dieses Gespräch zugeschnitten und auch ein bisschen allgemein. Bist du bereit dafür? Bei Veranstaltungen bevorzugst du Diskussionsrunden oder eine Keynote?
Thomas Mur (23:45)
bin bereit.
Gute Diskussionsrunden!
Manuel Lutz (23:54)
Zur Arbeit fährst du mit Öffis und Rad oder dem Bezahlen. Bezahlst noch mit Bargeld oder bezahlst du lieber mit Karte oder Handy?
Thomas Mur (23:58)
dem Elektroauto.
Na, ich würde sagen 90 % Karte.
Manuel Lutz (24:07)
Urlaub, lieber kurze Anreise oder Hauptsache weit weg.
Thomas Mur (24:13)
kurze Anreise.
Manuel Lutz (24:14)
Kulinarik, Eine Bowl oder lieber ein Südtiroler Brettlijause?
Thomas Mur (24:19)
Das ist schwierig. Muss ich fast Südtiroler Brettlijause so sagen.
Manuel Lutz (24:24)
Proteste gegen Tourismus? Nachvollziehbar oder überzogen?
Thomas Mur (24:30)
Nachvollziehbar?
Manuel Lutz (24:33)
Das war ein bisschen zögerlich, aber das ist in Ordnung. Thomas, sage vielen Dank fürs gute Gespräch.
Thomas Mur (24:40)
Danke sehr.