
Ecoutez! – 30 Werkgeschichten aus dem Aargauer Kunsthaus
Herzlich willkommen zu unserer Podcastreihe «Ecoutez! – 30 Werkgeschichten aus dem Aargauer Kunsthaus». Wie Sie vielleicht wissen, ist das Aargauer Kunsthaus bekannt für seine herausragende Sammlung an Schweizer Kunst. Rund 20'000 Werke vom 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart finden sich mittlerweile in unseren Depots und haben in verschiedenen Ausstellungen ihren Auftritt. Jedes dieser Werke birgt seine eigene Biografie und Charakteristik. Auf unserer Sammlung Online machen wir diese Geschichten mittels Werkbeschreibungen zugänglich.
Ecoutez! – 30 Werkgeschichten aus dem Aargauer Kunsthaus
Ecoutez! Hermann Scherer, Mutter, 1924 (D)
Hermann Scherer (1893–1927) gilt als einer der wichtigsten Vertreter des Schweizer Expressionismus. Im Schwarzwald aufgewachsen, macht er eine Lehre als Steinmetz und begibt sich anschliessend auf Wanderschaft – u.a. in die Schweiz. Um 1923 befreundet er sich mit dem expressionistischen Maler Ernst Ludwig Kirchner, von dem er die Grundlagen der Malerei erlernt und den er mehrfach in Davos besucht. In Davos schafft er denn auch die Skulptur "Mutter": Sichtbare Spuren des Meissels graben sich ins Holz und schälen eine von Angst und Entsetzen gezeichnete Frauengestalt heraus, an deren Bein sich ein hilfesuchendes Kind klammert. Die Nacktheit der Figuren unterstreicht den Ausdruck von Verletzlichkeit und Ausgesetzt-Sein – Gefühle, die in vielen von Scherers Holzarbeiten aufscheinen.
Mehr zum Werk erfahren Sie in unserem Katalog Online.
Stimmen: Marion Weik (Intro); Laura Lienhard-Caltagirone (Text)