
Bergrufe und Stadtgeflüster
Bergrufe und Stadtgeflüster - Der Podcast aus dem Herzen der Schweiz.
Komm mit auf Entdeckungsreise durch die Region Luzern-Vierwaldstättersee. Gemeinsam lernen wir spannende Persönlichkeiten, aussergewöhnliche Traditionen und versteckte Schätze kennen. Neue Folgen gibt’s jeden ersten Dienstag im Monat.
Bergrufe und Stadtgeflüster
#23 Das Löwendenkmal
Er ist eines der bekanntesten Wahrzeichen Luzerns: der sterbende Löwe. In Stein gemeisselt, erinnert er an die gefallenen Schweizer Soldaten des Tuileriensturms. In dieser Folge erfahren wir die Geschichte von Mut, Loyalität – und einer blutigen Tragödie.
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Links zur Folge:
- Alles über das Löwendenkmal: https://www.loewendenkmal-luzern.ch/
- Stadtführungen Luzern: https://www.luzern.com/de/stadt/erleben/stadtfuehrungen
Es ist das traurigste und bewegendste Stück Stein der Welt. So beschreibt der amerikanische Schriftsteller Mark Twain den Löwen von Luzern.
Eingehauen in eine steile Felswand liegt er da, der sterbende Löwe. Gross und mächtig, aber von tiefer Trauer gezeichnet. Seine Pranke ruht auf einem zerbrochenen Schild, der Kopf neigt sich langsam zur Seite, die Augen sind halb geschlossen. Ein Speer ragt aus seiner Flanke, während das Gewicht von zerbrochenen Waffen ihn niederdrückt.
Über ihm, in den Stein gemeisselt, stehen die Worte: "Der Treue und Tapferkeit der Schweizer."
Wir sprechen natürlich vom Löwendenkmal in Luzern. Das Denkmal gehört zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Jährlich bestaunen rund 1,4 Millionen Besucher dieses monumentale Stück Fels.
Doch hinter seiner imposanten Erscheinung verbirgt sich eine traurige Geschichte: Das Denkmal erinnert an die Schweizer Gardisten, die während der Französischen Revolution ihr Leben für den französischen König liessen.
Es ist eine Geschichte von Mut, Loyalität – und einer blutigen Tragödie.
Doch um diese Geschichte genau zu verstehen, müssen wir ein Stück zurückreisen. Wir befinden uns also im Jahr 1789, inmitten der Französischen Revolution, einer der blutigsten und turbulentesten Zeiten der europäischen Geschichte.
Die Revolution begann in Paris. Viele Franzosen waren unzufrieden. Sie fanden, dass der König, der Adel und die Kirche zu viel Macht hatten. Das Volk lebte hingegen in Armut. Besonders die Bauern und die städtische Bevölkerung litten unter den hohen Steuern und einer schlechten Ernte. Der Brotpreis hatte sich in den vergangenen Monaten verdoppelt, viele Menschen hungerten. Das Vertrauen in ihren Herrscher schwand. Sie interessierten sich nicht, was die Abgeordneten in Versailles debattieren. Sie wollen eine Verbesserung ihrer Situation, und das möglichst schnell.
Der König von Frankreich war damals Ludwig der Sechzehnte, ein Nachfahre des berühmten „Sonnenkönigs“ Ludwig des Vierzehnten. Der König herrschte absolutistisch. Also er allein bestimmte über die Regierung und die Gesetze.
Im Sommer 1789 erreichte die Unzufriedenheit vieler Menschen mit dem König einen Höhepunkt. Die Revolutionäre wollten jetzt ein modernes Frankreich, in dem die Menschenrechte geachtet werden und in dem jeder die gleichen Chancen hat. Sie träumten von einer Gesellschaft, in der Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit herrschen. Und das Volk sollte künftig die Macht besitzen, nicht mehr der König.
So kam es am 20. Juni 1789 zum sogenannten Ballhausschwur. Vertreter des Volkes erklärten sich zur Nationalversammlung. Sie schworen, nicht eher auseinanderzugehen, bis eine neue Verfassung beschlossen ist. Diese Verfassung sollte den Staat und die Rechte der Bürger neu regeln. Damit war der erste Schritt zur Revolution getan.
In Paris kochte dann die Wut der Bevölkerung über. Als der König versuchte, seine Macht mit Militärgewalt zu sichern, eskalierte die Lage. Am 14. Juli 1789 stürmten Tausende Pariser die Bastille, ein Gefängnis, das auch als Waffen lagerte. Mit diesen Waffen wollten sie sich gegen die Truppen des Königs verteidigen.
Die Wachen der Bastille eröffneten das Feuer auf die Eindringlinge, doch sie konnten den Ansturm nicht aufhalten. Die Revolutionäre mordeten, brandschatzten – und enthaupteten ihre Gegner, steckten deren Köpfe auf Spiesse und stellten sie in den Strassen aus.
Der Sturm auf die Bastille symbolisiert den Aufstand des Volkes gegen den König und seine Macht. Der 14. Juli wird heute als französischer Nationalfeiertag gefeiert.
Der König musste daraufhin seinen Wohnsitz nach Paris verlegen. Er zügelte also von seinem prunkvollen Schloss in Versailles in den Tuilerienpalast nach Paris, näher zu seinem Volk.
Doch dort wollte er nicht bleiben. Am 20. Juni 1791 unternahm Ludwig XVI. einen Fluchtversuch, wurde jedoch entdeckt und nach Paris zurückgebracht. Damit stand er endgültig unter Druck. Im September 1791 blieb ihm keine Wahl – er musste unter Eid die neue französische Verfassung anerkennen.
Doch die Revolution war noch nicht vorbei. Im Jahr darauf drohten Preussen und Österreich mit militärischem Eingreifen, um Ludwig XVI. wieder an die Macht zu bringen – und um in ihren eigenen Ländern eine Revolution zu verhindern. Die französische Nationalversammlung, also das Parlament der Bürger, wehrte sich aber. So begann der Krieg gegen Preussen und Österreich.
Und so kam es zum 10. August 1792. Nun sollte sich das Schicksal des Königs endgültig wenden.
An diesem Tag fiel die französische Monarchie – und mit ihr die Schweizergarde, die König Ludwig XVI. bis zum letzten Mann verteidigte. Sie liessen sich für einen König töten, dem sie zwar einen Eid als Söldner geschworen hatten, der sie aber sonst nichts anging und sie im Stich liess.
Die Schweizergarde, rund 1000 Mann stark, hatte die Aufgabe, den König vor dem aufgebrachten Volk zu schützen. Am frühen Morgen des 9. August erhielt das königliche Schweizer Regiment den Befehl, in die Tuilerien zu marschieren, um einen Angriff der Revolutionäre auf den König zu verhindern. Etwa 200 französische Edelleute und 2000 Nationalgardisten schlossen sich ihnen an. Doch während sich die Truppen in Stellung brachten, versammelten sich in Paris Tausende revolutionärer Bürger – entschlossen, die Monarchie endgültig zu stürzen.
Ludwig XVI. erkannte, dass er keine Kontrolle mehr hatte. Um sein Leben zu retten, entschied er sich, mit seiner Familie in den Schutz der Nationalversammlung zu fliehen – eskortiert von hundert Schweizern und fünfzig Nationalgardisten. Dort angekommen, wurde er verhaftet und eingesperrt.
Die Mehrheit der Schweizergarde blieb jedoch in den Tuilerien zurück. Als die revolutionären Massen das Schloss stürmten, kam es zum erbitterten Kampf. Die Gardisten verteidigten ihre Stellung mit aller Kraft – doch gegen die Übermacht der Revolutionäre hatten sie keine Chance. Dann folgte der entscheidende Moment: Ludwig XVI. befahl seinen Truppen, die Waffen niederzulegen. Für die Schweizergarde bedeutete dieser Befehl das Todesurteil. 450 Schweizer Gardisten wurden vor Ort niedergemetzelt, der Rest gefangen genommen.
Am 17. August 1792 setzte die Nationalversammlung ein Kriegsgericht ein. Die gefangene Schweizergarde wurden zum Tode durch die Guillotine verurteilt. Nur 17 Offiziere und 200 Soldaten konnten fliehen.
Und auch der einst mächtige König wurde am 21. Januar 1793 hingerichtet. Dies war der Auftakt für beispiellose Grausamkeiten. Wer auch nur verdächtigt wurde, ein Feind der Revolution zu sein, wurde vor ein Gericht gestellt – aber oft ohne grosses Verfahren und ohne Hoffnung auf Gnade. Zehntausende fielen diesem Terrorregime zum Opfer.
Fünf Jahre nach Beginn der Revolution war Frankreich von Unruhen und Kriegen gezeichnet. Doch inmitten dieses Chaos erhob sich ein neuer Anführer: Napoleon Bonaparte. Im Jahr 1804 krönte er sich selbst zum Kaiser und beendete damit die Erste Französische Republik nach nur 15 Jahren.
Doch obwohl die Revolution brutal war, hatte sie eine neue Ära eingeläutet. Die Ideen von Freiheit, Demokratie und Menschenrechten verbreiteten sich über Europa hinaus und prägen die politischen Werte der Welt bis heute.
Aber warum kämpften eigentlich Schweizer Soldaten in Frankreich? Schon seit dem 13. Jahrhundert verdienten viele Schweizer Männer ihren Lebensunterhalt als Krieger für fremde Länder. Dieses sogenannte Söldnerwesen war für viele Jahrhunderte der zweitwichtigste Wirtschaftszweig der Schweiz – direkt nach der Landwirtschaft.
Die Schweiz war lange Zeit ein armes, landwirtschaftlich geprägtes Land. Für viele junge Männer bot der Kriegsdienst im Ausland eine der wenigen Möglichkeiten, Geld zu verdienen und ihre Familien zu unterstützen. Schweizer Söldner genossen europaweit einen ausgezeichneten Ruf, insbesondere wegen ihrer Disziplin, Kampfkraft und Kriegskunst. Ihre Erfolge in den Burgunderkriegen machten sie zu begehrten Kämpfern auf den Schlachtfeldern Europas. Da die Schweiz im Mittelalter und in der frühen Neuzeit keine eigene nationale Armee hatte, kämpften viele Eidgenossen als Söldner für fremde Mächte.
Zeitweise diente jeder zehnte Schweizer in einer ausländischen Armee. Der Söldnerdienst versprach nicht nur finanziellen Gewinn, sondern auch gesellschaftlichen Aufstieg. Schweizer Offiziere erlangten oft hohes Ansehen und erhielten Adelstitel oder Generalsränge, die ihnen in ihrer Heimat nicht möglich waren. Während sie sich in den Anfängen noch auf eigene Faust ins Ausland begaben, entwickelten sich später professionelle Rekrutierungsunternehmen, die gezielt Männer für den Krieg anwarben – nicht selten mit fragwürdigen Methoden und Tricks. Und immer wieder kam es vor, dass Schweizer Söldner auf beiden Seiten eines Krieges kämpften und einander töteten. Das Söldnerwesen war deshalb in der Schweiz durchaus umstritten.
Seit Mitte des 16. Jahrhundert kämpften Schweizer Söldner für Frankreichs Könige. Doch sie waren nicht nur Söldner, sondern betrachteten sich auch als Verbündete, denn ihr Dienst ruhte auf Allianzen. Staatsverträge regelten Rechte und Pflichten beider Seiten und garantierten den Schweizern besondere Privilegien: Sie erhielten den höchsten Sold aller Infanterietruppen und unterstanden einer eigenen Gerichtsbarkeit – kein französisches Gericht durfte über einen Schweizer Soldaten richten, selbst bei schweren Vergehen.
Doch diese militärische Zusammenarbeit endete dann mit dem Sturm auf die Tuilerien. Danach wurden die Schweizer Truppen aus französischen Diensten entlassen. Das über 300 Jahre währende Bündnis zwischen Frankreich und der Eidgenossenschaft wurde aufgelöst.
Endgültig verboten wurde der Söldnerdienst im Jahr 1859 also nach der Gründung der heutigen Schweiz. Doch eine Ausnahme gibt es bis heute: Die Schweizer Garde im Vatikan. Seit dem 16. Jahrhundert schützt sie den Papst und ist bis heute die einzige bewaffnete Militäreinheit des Kirchenstaates.
Doch zurück zur Französischen Revolution. Während der Revolution entstand in Frankreich eine Bürgerheer, eine besondere Art einer Armee. In dieser arbeitet sich dann eben Napoleon Bonaparte hoch bim zum Kommandanten. Ab dem Jahr 1799 riss er die Macht an sich und wurde zum Kaiser Frankreichs.
Kur vorher besetzten französische Truppen die alte Schweizer Eidgenossenschaft. Die Schweiz war nun also unter französischer Herrschaft. Napoleon führte in der Schweiz tiefgreifende Veränderungen durch. Er schaffte die föderale Struktur der Schweiz ab und errichtete stattdessen den Helvetischen Staat.
Im Jahr 1814 nach Napoleons Niederlage wurde die Schweiz dann wieder unabhängig.
Und genau hier beginnt die eigentliche Geschichte des Löwendenkmal. Und zwar durch den Luzerner Karl Pfyffer von Altishofen. Er war früh Waise geworden und absolvierte die Militärschule in Paris. Hier wurde er zum Leutnant und Teil der Schweizergarde. Im Sommer 1792 weilte er gerade auf Urlaub in seiner Heimat, als sich das blutige Drama in Paris ereignete. Er selbst war also nicht dabei beim Kampf in den Tuilerien, verlor aber seine Kameraden.
Deshalb wollte Karl Pfyffer den gefallenen Soldaten ein Denkmal setzen. Aber solange die Schweiz unter französischer Herrschaft stand, war dies nicht möglich. Denn ein Denkmal, das sich gegen die Revolutionäre richtet, wäre von Napoleon sicher nicht gnädig aufgenommen worden. Erst als die Schweiz 1814 also wieder frei war, konnte Pfyffer seine Idee umsetzen.
Vier Jahre später veröffentliche Pfyffer dann seine Pläne und sammelte Geld zur Umsetzung. Und auch den Standort hatte er schon gefunden. Den Steinbruch unterhalb des Wesmelins dessen Grundstück ihm bereits gehörte. Das Grundstück lag damals noch ausserhalb der Stadt Luzern in einem Sumpfland, mit Felswänden, Bäumen und kleinen Teichen. Durch diese romantische Landschaft war das Gebiet schon vor dem Bau des Löwendenkmals das Ziel von vielen Touristen.
Pfyffer fragte mehrere Schweizer Künstler, im das Denkmal zu entwerfen. Aber alle ihre Arbeiten erwiese sich als unbefriedigend. Sie entsprachen nicht dem Charakter und der Grösse der Aufgabe. Deshalb wandte Pfyffer sich an den berühmtesten Bildhauer seiner Zeit: Der dänischen Künstler Bertel Thorvaldsen.
Pfyffer bat also einen guten Freund, Vinzenz Rüttimann, einen Luzerner Staatsmann um Hilfe. Er soll bei seinem nächsten Aufenthaltes in Rom mit Thorvaldsen sprechen und ihn für den Auftrag gewinnen. Thorvaldsen sollte nur eine Skizze und ein Modells für das Denkmal erstellen. Denn man war sich bewusst, dass man es sich nicht leisten könne, dass der Meister das Denkmal selbst baute.
Und Rüttimanns Mission hatte Erfolg. Es gelang ihm im April 1818, Thorvaldsen für den Plan zu gewinnen. Einige Monate später war sein Entwurf fertig.
Der in Rom arbeitende Künstler entwarf zwei verschiedene Gipsmodelle für den Löwen von Luzern. Ein grösseres mit dem Löwen allein und ein kleineres, bei dem der Löwe in einer Grotte liegt. Beim Transport nach Luzern wurden beide Modelle jedoch schlecht verpackt und kamen stark beschädigt an.
Schlussendlich setzt sich Pfyffers ursprüngliche Idee eins Löwen ohne Grotte durch. Der Bildhauer überzeugte ihn aber, dass der Löwe nicht wie in seiner ursprünglichen Idee tot sein sollte, sondern ruhend sterben sollte. So interpretierte der Künstler die Begebenheiten des Tuiliersturms, denn die Schweizer stellten ja auf Befehl des Königs den Kampf ein. Sie ruhten also quasi.
Da man sich eben nicht leisten konnte, dass Thorvaldsen den Löwen selber aushaute, beauftrage man den Schweizer Bildhauer Urs Eggenschwyler. Er war ein Freund von Thorvaldsens. Eggenschwyler stürzte leider bereits kurz nach Beginn der Arbeiten vom Gerüst und starb an den erlittenen Verletzungen. Nun wurde der Konstanzer Bildhauer Lukas Ahorn engagiert. Er meisselte den Löwen innerhalb von 14 Monaten aus dem Fels.
Da das Denkmal eben damals ausserhalb der Stadt lag, musste man die Besucher irgendwie dahinführen. Der Zugang wurde also inszeniert: Hans Conrad Stadler legte einen Park an, der den Englischen Gärten ähnelte. Man sollte nicht direkt auf das Löwendenkmal sehen können, sondern man dürfte es erst sehen, wenn man fast davorsteht. Eine Pappelallee führte deshalb die Besucher von an der alten Landstrasse, die nach Zürich führte, ab und führte sie zum Denkmal. Erst im letzten Moment bog die Strasse in einem 45-Grad Winkel in den eigentlichen Park ein. So gelangte man auf die Besucherplattform vor dem Teich und dahinter das Löwendenkmal.
Am 10. August 1821, also genau am 29. Jahrestag seit dem Tuilerien-Sturm wurde das Löwendenkmal dann feierlich eröffnet. Anwesend waren unter anderem auch Veteranen der ehemaligen Schweizer Garde. Und sogar der damalige dänische Kronprinz wohnte der Enthüllung bei.
Thorvaldsen selbst war aber nicht dabei. Der Kronprinz berichtete ihm aber in einem persönlichen Schreiben über den grossartigen Festakt und über die Lobreden, mit denen das Denkmal aufgenommen worden sei. Der Künstler bekam den Löwen erst zwanzig Jahre später zu sehen.
Bereits damals stand in Reiseführern, dass das Löwendenkmal zu den grossen touristisch Attraktionen Luzerns gehörte.
Damals war der Teich vor dem Denkmal allerdings viel grösser und tiefer als heute. Auf alten Zeichnungen sieht man sogar ein Boot, mit dem Besucher übers Wasser direkt zum Denkmal fahren konnten.
Schon während der Bauarbeiten gab es übrigens Zweifel, ob der Luzerner Sandstein überhaupt geeignet ist für das Denkmal. Und tatsächlich: Schon kurz nach der Eröffnung zeigten sich Schäden im weichen Gestein – durch Wasser und Frost. Über die Jahre musste das Denkmal immer wieder restauriert werden, zuletzt im Jahr 2023.
Und auch der Park rund um das Denkmal wurden über die Jahrzehnte immer wieder umgebaut und verkleinert. Grund dafür war vor allem die wachsende Stadt. Ab 1834 wurde der Schweizerhofquai gebaut, ab 1870 die Löwenstrasse – und das ganze Weyquartier entwickelte sich rasant. Rund um das Denkmal entstanden viele weitere Attraktionen für Touristen: wie der Gletschergarten mit Museum und Spiegelkabinett, das Bourbaki-Panorama und das Alpineum.
Zum 150-Jahr-Jubiläum des Tuileriensturms im Jahr 1942 wurde die gesamte Anlage neugestaltet und erhielt schlussendlich ihr heutiges Aussehen.
Zwei Jahre später fanden dann die ersten Konzerte der Internationalen Musikfestwochen, dem heutigen Lucerne Festival beim Denkmal statt. Die Bühne war ein extra dafür gebauten Floss im Teich vor dem Löwendenkmal.
Seither ist das Denkmal nicht nur ein historischer Ort, sondern auch eine besondere Kulisse für Veranstaltungen. 1982 fand hier sogar ein Open-Air-Rockkonzert statt.
Heute über 200 Jahre nach Errichtung gehört das Löwendenkmal zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Schweiz. Und eben jährlich rund 1.4 Besucher bestaunen das Stück Fels im Stein.
Und damit endet die heutige Folge von Bergrufe und Stadtgeflüster, dem Podcast von Luzern Tourismus. Ich bin Tamara und danke fürs Zuhören.