Concretely

18. UHFB - Innovationspreis für Mauderli AG

Johannes Season 1 Episode 22

In der dritten Folge von Concretely über den innovativen Einsatz von UHFB (Ultrahochfester Faserverbundbaustoff) sprechen wir mit Christoph Mauderli, Geschäftsführer der Mauderli AG. Das Unternehmen hat 2024 den Innovationspreis der Industrie- und Handelskammer Zentralschweiz (IHZ) gewonnen – ein Meilenstein für den Einsatz von UHFB im Infrastrukturbau. 

Sie erfahren, wie Mauderli von Kunststoffrohren zum Systemanbieter für UHFB-Bauteile wurde, welche Herausforderungen bei der Einführung von UHFB gemeistert wurden und warum diese Technologie besonders im Tunnelbau revolutionär ist. Christoph gibt Einblicke in spannende Projekte wie den Gotthard-Tunnel, den Brenner-Basistunnel und die Einhausung Schwamendingen – und erklärt, wie UHFB mit seinen einzigartigen Eigenschaften den Bau effizienter, langlebiger und nachhaltiger macht.

Links: 

🚀 Welche Rolle spielt Kundennähe bei Innovationen? Wie konnte sich Mauderli in einem konservativen Markt durchsetzen? Und wie sieht die Zukunft von UHFB aus? All das und mehr erfährst du in dieser Folge!

Willkommen bei Concretely. Ich bin euer Host, Johannes Lohner und ich unterhalte mich mit Experten aus unterschiedlichen Fachbereichen über den Erhalten unserer Bauwerke. Heute sprechen wir mit der Firma Mauderly. Wir dürfen heute auch Christoph Mauderly, den Geschäftsführer und Inhaber der Firma begrüßen. Es geht heute grob um UFP wieder, wie die letzten zwei Folgen. Mauderly hat 2024 den Innovationspreis von IHZ, das ist die Industrie und Handelskammer Zentralschweiz, gewonnen für den innovativen Einsatz von UFP und die haben sich da wirklich ein schönes Business aufgebaut. Deswegen bin ich sehr gespannt von Christoph zu hören, wie sie diesen UFP für sich eingeführt haben. Mauderly selber ist mittlerweile 53 Jahre alt, wird jetzt eben in zweiter Generation geführt von Christoph und seinem Bruder Philipp und sie produzieren und liefern individuelle Lösungen und Produkte für Rohre, Schächte, Schachtartdeckungen, Schlitzrinnen und so weiter. Es wird vielleicht Christoph noch besser beschreiben und sie sind in ganz Europa tätig, manchmal darüber hinaus und genau. Willkommen Christoph. Vielen Dank für die Einladung zum Podcast. Freut mich. Sehr gerne. Aber vielleicht noch mal kurz eine Einführung von dir, was Mauderly so macht, was ist euer Geschäftsfeld? Wie du es vorhin gesagt hast, wie fühlen jetzt das Mauderly und ich in zweiter Generation. Wir kommen ursprünglich als Hersteller von Kunst auf Rohren und Formteilen und haben aufgrund oder mit Inputs von Kunden, haben wir uns vor ungefähr sechs, sieben Jahren hingewiesen zum Systemlieferant, haben angefangen Schächte aus Kunsthofen herzustellen. Irgendwann haben wir gemerkt, dass in der Schweiz, je nach Region, je nach Kunde, je nach Ingenieur die Nachfrage oder die Skrepsis gegenüber Kunsthofsschächten größer ist, dann haben wir angefangen die Gerinne, die wir hatten, vom Kunsthofschach zu modifizieren, damit wir diese einbetonieren können, haben dann Schachtböden aus Betten mit einbetoniertem Kunsthofsgerinn hergestellt. Das war aber, sag ich jetzt mal, relativ einfach. Das war ein Standardschallungssystem mit Betten vom Bettenwerk bestellt und haben dann irgendwann angefangen, komplette Kontrollschächte, Kabel Schächte, Schlammsammel usw. aus Betten herzustellen, damit wir eigentlich mit Wessungs- und Kabel-Schutzsysteme komplett anbieten konnten, aus Rohren und Schächten. Das heißt, ihr macht die Kunststoffherstellung von diesen Rohren und dann macht sie aus Beton die Fassungen, grob gesagt, wo die Rohre dann eingebettet werden in verschiedenzen Formen. Zum Beispiel richtig, ja. Das wird vorbetoniert alles, diese Betonbauteile. Ja, wie gesagt, das waren eigentlich ganz einfache, normale Schachtsysteme aus Betten oder einem Mix aus Kunststoff und Betten, um eben diese Entwässungssysteme anbieten zu können. Ich glaube, der Große. Ich kenne nur, in der Schweiz gibt es zum Beispiel auch Kreabeton, die machen sehr viele solche Bauteile. Ist das an einem Konkurrent oder ist das ein anderes Segment? Nein, das glaube ich ist da sicher, eins zu eins. Konkurrent, Kreabeton ist in der Schweiz, in diesem Bereich ganz sicher. Nummer eins, wir versuchen da aufzuholen, wir versuchen da mit vielleicht ein bisschen innovativeren Produkten, die Kunden wünschen so zu befriedigen, dass der Kunden irgendwann Vorteil hat beim Einbauen oder sonst. Das ist eigentlich immer unsere Gedanke, nah am Kunden zu sein und irgendwo am Kunden seine Bedürfnisse zu befriedigen. Und du hast gesagt, das war auch mehr ein Skepsis in Bezug auf Kunststoff und bei solchen Bauteilen, die genormt sind auch viel, ist dann auch wahrscheinlich irgendwo ein Preisdruck, weil es verschiedene Hersteller gibt. Also der Markt vor der Innovation, über die wir heute reden, war kein Rosiger, oder wie kann man sagen? Ja, so was ist natürlich, ich glaube eben erst recht, Kunststoffrohrhersteller gibt es in der Schweiz überproportional, im Gegensatz sage ich jetzt zum Ausland, wenn wir von Deutschland oder Österreich reden. Der Preiskampf durch das ist natürlich sehr, sehr groß. Das Grundservor hat sicher auch den Nachteil, dass es total standardisiert ist. Durch das eben 1 zu 1 Austauschpaar, dann ist es ein alten Produkt, das kauft die Baufirma im Normalfall nicht für sich selber, sondern sucht die günstigste Lösung, die ausgeschrieben ist und mit diesen Eigenschaften oder Mindesteigenschaften welche ausgeschrieben ist, das günstigste Produkt zu finden. Wie gesagt, das ist sicher der Punkt, wo wir marschen mehr, so der Preistechnisch sicher unter sehr großem Konkurrenzkampf lagen, durch das haben wir, oder versuchen wir immer sehr, sehr nah beim Kunden zu sein, durch das auch dann auch eben... Kann man sich da differenzieren mit zum Beispiel Lieferzeit oder irgendwo Lagerbahn, was kann man... Wir haben eben irgendwann mal angefangen mit Lagercontainer, weil wir die direkt vor Ort auf die Baustelle gestellt haben. Wir hatten relativ früh schon, sage ich, eine Bestellapp, wo der Kunden online nur das oder bestellen konnte, was er auf seine Baustelle braucht, relativ einfach gefiltert, dass es auch schnell umsetzbar oder schnell bestellbar ist. Ich glaube, schon, dass wir immer versucht haben, irgendwelche Bedürfnisse oder Vorteile abzubilden, um eben vielleicht Vorteile bei Preisgleichheit zu erzielen. Und eben, ich glaube, das ist der Punkt, wo du rauf willst. Okay, ja genau, dann habt ihr jemanden begonnen mit dem UHFB, wo ihr jetzt auch den Innovationspreis gewonnen habt. Vielleicht können wir da am Anfang beginnen, wie kam es ihr dazu, wie kam es zu der Idee und dann zur ersten Umsetzung. Kannst du noch erinnern? Ja, die Idee, oder du kannst mich sehr, sehr gut erinnern. Da hast du es vor kurz angesprochen. Ich glaube, wir sind und waren immer sehr, sehr nahe bei unserem Kunden im Tunnelbau. Tunnelbau hat den Vorteil, dass eigentlich jeder Tunnel ein Prototyp ist. Durch das ist eigentlich jeder Tunnel auch wieder anders. Und haben da mit Kunden gesprochen und Kunden hatten und sind mir eigentlich so die Rückmeldung gegeben. Man bräuchte Elemente, wie für einen Autobahn-Tunnel Schlitzrinnen, Randsteine, Siferschächte, als Alternative zu Polymer-Better. Und der Gedanke hat mich dann irgendwann nicht mehr losgelassen und wir haben da recherchiert und sind dann irgendwann auf den UHFB gestoßen. Was ganz kurz aus war das Problem beim Polymer-Beton? Warum wollte der Kunde eine Alternative? Ja, ich glaube, ein Polymer-Better gibt es zwei Punkte. Es gibt auf der einen Seite vermutlich schade Konkurrenz, nie auf dem Markt. Da gab es in der Schweiz oder gibt es in der Schweiz einen großen Hersteller, der für Polymer-Better bekannt ist. Der Polymer-Better hat nach meiner Meinung nach oder auch Kundenresonanz und Nachteile manchmal, dass er sehr sprüht ist, sprich, dass teilweise die Elemente beim Transport vom Insulationsplatz in den Tunnel schon beschädigt werden können, weil das Material als Sprüht ist. Es hat nachhaltigkeitsmäßig einen Nachteil, dass es nicht mehr in den Baustoffkreislauf zurückgeführt werden kann. Aber ich möchte jetzt eigentlich mehr über Vorteile sprechen, also über Nachteile vom UHFB. Also es kam dann, wie du gesagt hast, eigentlich ein bisschen auch die Anfrage von Kunden und durch den An-Kunden-Kontakt habt ihr das mitbekommen und so bist du auf UHFB gekommen. Das hast du irgendwo gehört in einer Zeitung oder einem Vortrag oder dieses Material? Das entstand aus Gesprächen mit Kunden, was es für Möglichkeiten für Materialien gibt. Ich meine, die Anforderungen für solche Elemente im Infrastrukturbau, die sind eigentlich gegeben. Sprich, wir brauchen eine hundertprozentige Dichtheit, wir brauchen eine chemische Beständigkeit, Abriebfestigkeit. Das war gegeben, das sind diese Anforderungen. Durch das kam ich eigentlich auf diesen UHFB und umso mehr ich mich da reingelesen habe, umso mehr war für mich eigentlich, hat sich immer nur die Frage gestellt, warum macht es noch keiner und dann hat mich eben der Weg irgendwann zu Eugen Brüweiler noch los angeführt, was du aus dem letzten Bock hast gesagt, das hat mir jeder gesagt, jeder redet auch von Papst und da kommt einer, der bis jetzt nur eine Ahnung hat von Kunststoff mit einer Idee und da habe ich mich wirklich auf dem Weg dahin oder schon vorher hinterfragt, bin ich auf dem Holzweg oder wo ist mein falscher Gedanken und bin dann mit dieser Idee zu Eugen und habe eigentlich Eugen gefragt, warum hat noch keiner versucht diesen Baustoff zu modifizieren, dass er am Schluss geistbar für Elemente für Infrastrukturbau ist und Eugen hat mir dann also gesagt, auf die Idee sei er bis her noch gar nicht gekommen und hat dann eigentlich gesagt, er hätte immer gesagt, es braucht jemand außerhalb vom Beton, der diesen Baustoff versteht, damals wusste ich nicht, was er meint, heute glaube ich, wenn mir jemand sagen würde, mit viel teuren Rohstoff kann man gute Kunststoffsysteme produzieren, dann würde ich vermutlich ihn auch hinterfragen. Ich habe mich damals dann bei diesem Meeting zugesichert, dass er mich da unterstützt und so sind wir dann mit Muster, da haben wir angefangen Muster zu machen, das sah am Anfang nicht sehr erfolgreich aus, weil es gab keine fertigen Schalungssysteme, das ist nicht ganz gleich zu verarbeiten wie Beton, wir hatten unsere Schwierigkeiten, haben dann nicht aufgehört, sondern haben da weitergemacht und irgendwann hatten wir die Schlitzrinne, wie sie sein sollten und dann sind wir zum Ast dran, Entschuldigung. Noch zu dem Punkt, weil du das vorher gesagt hast vom Eugen, dass es jemand braucht, der außerhalb vom Beton der Betonwirtschaft kommt, das war ja auch so, dass am Anfang UHFB ultra hochfester Faserverbund Beton genannt wurde und nicht Baustoff und dadurch haben viele Leute wahrscheinlich am Markt das Material mit einem Beton verglichen und im Vergleich zu Beton, wie du gesagt hast, ist es ja sehr viel teurer und der Vergleich ist schwierig, weil du ja ganz anders baust, viel dünner baust, andere Eigenschaften hast und wenn jemand an einem Beton denkt und das direkt vergleicht, dann sieht man natürlich nicht so schnell die Vorteile wie die Wasserdichtigkeit, weil die braucht der Beton oft nicht oder chemische Beständigkeit so eine Höhe und dann kam es ihr und ihr, wie ihr vom UHFB gehört habt, habt ihr es nicht direkt mit Beton, klassischem Zement, OPC verglichen, sondern mit eurer Kunststoffrohren und eurer Anwendung für schlechte Kanäle und so weiter und habt ihr durch schneller mal die Vorteile gesehen, wie du gesagt hast, die Wasserdichtigkeit, chemischen Widerstand, Abrübsfestigkeit und so weiter, wo der UHFB großen Vorteil bringt, aber im Vergleich eben wie gesagt mit Beton, mit dem hohen Preis und in Anwendungen, wo das nicht verlangt ist, denken wahrscheinlich viele aus der Betonmaterie, dass das ein Humbug ist oder keine direkten Vorteile bringt und so kann das wahrscheinlich zustande, da kann man das so zusammenfassen. Ich glaube, der ganz große Vorteil war sicher, wir haben ganz sicher die Vorteile und die Möglichkeiten gesehen, welche durch UHFB machbar sind. Das sind die klassischen Sachen, was du jetzt gesagt hast, wir sind aber auch in der Lage heute sehr, sehr dünnwandige Elemente zu machen. Wir können Bau-Elemente, vorverbezierte Elemente mit Wandschnecken 2 cm machen. Es macht so leichter, oder? Viel leichter, oder wie so? Es spielt vieles, es ist am Schluss dann auch sehr nachhaltig, was heute sicher auch ein riesen, riesen Thema ist in dieser Branche. Was länger hebt, oder? Ja, wenn du das so zusammenfassst, will ich sage ich mal, durch das wir abends zwar ein Baustoff mit sehr hohen Zementanteilen haben, es ist aber ein spezieller Zement, wir haben aber durch das, dass wir die Bauteile sehr dünnwandig machen können, brauchen wir im Verhältnis natürlich viel weniger an Mengen, sprich wir reduzieren eigentlich fürs gleiche Element in den Zementanteilen. Wir haben viel weniger Gewicht, sprich wir können unser Transport oder die Logistik ist natürlich, ich kriege das beste Beispiel, ist ein grosser Kabelschacht, wo ich gehen über normalen Kabelschichten aus normalen Betten, bin ich vier bis fünfmal leichter, einfach in Rechnung, durch das bringe ich fünfmal mehr Elemente auf den Lkw. Der Kunde kann auf der Baustelle normalen Baumaschinen verwenden, im Parkbedien er sowieso dort hat, braucht kein Lkw dran oder ein Spezialmaschinen. Durch das Versetzen ist viel einfacher, wir können teilweise mit dem Lkw direkt die Elemente mit dem Lkw Kran versetzen, das ganze und dann ein paar Zeit, ein paar Volumen, ein paar Baumaschinen und dann haben wir natürlich eine Lebensdauer, welche um ein x-faches höher ist als gegenüber normalen Betten. Wir haben einen WZ Wert und von 0,15 haben wir letztens im Podcast gelernt, UFB ist Abriebfest analog wie Steinzeug, also wir haben eigentlich wirklich alle Eigenschaften in einem Materialfeind, welche entscheidend sind im Infrastruktur oder für langlebige Infrastruktur Bauteile. Vielleicht Steinzeug müsste man kurz erklären, das ist bei begehbaren Kanälen auf dem Boden, sind das eigentlich Fliesen, die sehr Abriebfest sind gegen Erosion und so, also das wird wirklich nur dort eingesetzt, wo es wirklich viel Abrieb hat und Belastung und wenn du jetzt sagst, UFB ist genauso hart, ist natürlich auch noch eine neue Anwendung. Dann vielleicht noch mal zurück, ich habe dich voll unterbrochen, bis was zum Weg zum Eugen und hast mit ihm gesprochen, das war ungefähr, war das 2018? Das war 2018, richtig, ja. Wo gerade die Norm die erste Richtlinie rausgekommen ist für das Material. Richtig, oder da sind wir natürlich in der Schweiz weiter als viele anderen, wir haben ein Merkblatt in der Schweiz, wo die Eigenschaften, die Prüfungen definiert, was UFB können muss, das ist sicher ein Riesenvorteil und der Eugen hat mir damals wie gesagt versprochen, dass er uns unterstützt und dann sind wir mit unserer Idee, mit unseren Mustern, sind wir zum Astra, das ist in der Schweiz das Bundesamt für Straßen, weil eigentlich mit Fachanbühren die Bibel für den Infrastrukturbau auf Autobahnen und in Autobahntunnels herausgibt und das war für uns der große Vorteil, die haben diese Vorteile genauso gesehen wie wir und haben dann diesen UFB in das Fachanbuch geschrieben und eigentlich alle Elemente, welche vorher ausschließlich als Polymerbeter hergestellt wurden, konnten, jetzt auch als UFB hergestellt werden oder eben UFB konnte als Variante zu Normalbeter verwendet werden. Das hat uns die Möglichkeit gegeben, Autobahn-Baustellen v.a. Tunnels anzubieten, das sind namentlich Tunnelslitz-Rinnen, das sind eigentlich Entwässerungs-Rinnen, welche aber auch auf die Brandabschottung im Tunnel herstellen, Randsteine, Sivorschächte, das sind diese klassischen Entwässerungssysteme, welche du im Schweizer Autobahntunnel brauchst und dünnwandige Kabelschächte konnten wir damit herstellen. Die Freigabe ist, dass es im Schweizer Autobahnbau zugelassen ist und konnten dann an Gebote erstellen für Autobahnbaustellen. Wie lange hat das gedauert beim Aster, dass dieses Fachanbuch anpassen mit dem neuen Material? Das ist heute für mich noch so ein Wunder, dass das sehr schnell machbar war. Wir waren irgendwann im Ende Frühling, Anfang Juni und im Juli, in Aktualisierung vom Sommer im Fachanbuch haben sie den UFB reingeschrieben und das war eben für uns der große Vorteil, dass wir konnten alle Projekte, welche im Herbst zur Vergabe waren, als Gesamthaftsystem als eine Hand. Das muss man Ihnen auch loben. Ich weiß nicht, ob man das bei der Deutschen Bahn zum Beispiel erwarten könnte, dass sie die Gerichtlinien zu schnell rausbringen. Das bringt natürlich sehr viel nach einem Markt für Innovation. Ich glaube, der Bauherr hat selber gemerkt, dass er Vorteile bekommt. Auf der anderen Seite würde ich als Bauherr genauso versuchen, meinen oder so optimieren, damit ich die besten Materialien mit den Eigenschaften, die ich mir wünsche oder die ich fordere, bekomme. Die haben sich auch profitiert, aber ich muss ganz sicher sagen, dass das ein sehr schneller Prozess war. Aber ich muss ganz ehrlich sagen, ich glaube, diese Präsentation, welche wir hier gehalten haben mit Fachleuten, das war natürlich schon eine geballte Kompetenz, wo wir da aufgetreten sind. Und da haben eigentlich jede Frage, konnten wir schlüssig beantworten. Das hat sicher zu Beruhigung oder eben dem Bauherrn sicher geholfen, dass er seine offenen Fragen beantwortet bekommen hat. Es ist natürlich wahrscheinlich auch ein Vorteil. Im Tunnelbau ist er relativ effizienzgetrieben oder diese Gmete sind wiederholend. Da kann man solche Wirtschaftlichkeitsrechnungen auch schneller machen. Ich glaube, das fehlt zum Teil noch bei anderen Anwendungen. Brückenbau ist immer sehr einzigartig, aber generell auch woanders Tiefbau, Hochbau, dass man so etwas berechnen kann oder dass Eigentümer das versteht, wie das langfristig einen Vorteil bringt, gewisse neue Materialien. Ja sicher, die Effizienz ist das eine. Man muss aber sagen, es hat natürlich jetzt durch die Eigenschaften, welche UFB mit sich bringt, entstehen natürlich neuartige Ideen, welche bisher nicht möglich waren. Vielleicht finden in Laien etwas zusammengefasst, kann man das eigentlich sagen, so UFB ist eigentlich ein Baustoff so better mit Eigenschaften wie Stahl. Wir können auf der einen Seite eben neue Sachen probieren, sei es im Tunnel an anderen Orten, die zur Effizienzsteigung hintragen. Man kann aber durch die Möglichkeit von sehr dünnwandigen oder plötzlich wieder transportierbaren Elementen auch abläufen machen, welche vorher gar nicht machbar waren. Wenn ich jetzt zum Beispiel dann an unseren ersten Auftrag denke, konnten wir sehr dünnwandige Kabelschächte in der Einhausung Schwammding, das ist die Autobahn, die sie überdacht haben von Zürich an Flughafen. Das beste Beispiel für schlauen Autobahnbau in der Schweiz, die haben die Autobahn zugedeckt und oben drüber entsteht, oder ist jetzt ein Park entstanden als Naherholungsgebiet, so eigentlich prädestiniert. Und wir konnten da eben sehr dünnwandige Kabelschächte herstellen, durch das mussten... Was heisst tunwendig? Ja, das sind vier bis fünf Zentimeter Wandstärken. Ich sag heute würden wir das vermutlich noch dünner hinbekommen. Das war aber der erste Auftrag, vielleicht kommen wir nachher noch schnell dazu. Der große Vorteil war aber, dass ich wusste, den Bestand nicht angreifen, sprich die Kabelschächte hat durch die dünnen Wandstärken so viel Platz eigentlich eben, dass der Bestand nicht angefasst werden musste, durch das war die Absichtung und so weiter. Kein großes Problem oder musste nicht neu hergestellt werden. Okay, also du sagst, wir können gerne noch genauer darauf eingehen auf das Projekt Schwammdingen. Wie kam es dazu, zu dem Einsatz? War das jetzt eines der ersten Projekte? Schwammdingen war unser allererstes Projekt und das muss ich wirklich heute noch sagen, das hat unglaublich viel Spaß gemacht, war auch sehr sehr lehrreich. Das war eben so der Vorteil, wo wir uns sicher hatten, wir hatten all diese Anfragen für diese Großprojekte bekommen, wie halt durch die jahrelange Erfahrung, wo wir haben oder mit Grundabends der Herstellung von Kunststoffrohren, wo wir da logischerweise jedes Mal die Preisanfragen bekommen und konnten da halt plötzlich diese neuen Bauteile zusätzlich anbieten. Und wir konnten dann bei den Rohrsystemen eine Lösung entwickeln gemeinsam mit der Baustelle, damit sie die Rohre im Tunnel nicht schweißen mussten, sondern stecken konnten. Das war eigentlich die Herausforderung, weil da so viele Rohre in den Tunnel mussten, wo die eigentlich gar keinen Platz hatten mit normalen Verbindungsmuffen und haben da eben wie gesagt unser Angebot für diese UFB Bauteile abgegeben und Tag X hat mich der Projektleiter dort angerufen und mich zu einer Sitzung einbestellt und an dieser Sitzung hat er mir gesagt, ich könne den Auftrag für diese Siphoschechte haben, wenn wir als Firma in der Lage sind, innerhalb von vier Wochen vier Siphoschechte herzustellen. Diese Sitzung habe ich dann gesagt, das wäre überhaupt kein Problem, da kommen wir hin. Ich bin dann ehrlich gesagt aus der Sitzung ins Auto gestiegen und zu diesem Zeitpunkt hatten wir weder eine Betonmischandlage, noch Mitarbeiter, noch Schalungen, noch Produktionsmitarbeiter, die jemals was mit Beton gemacht haben. Es war eigentlich ein Versprechen, wer es sich abgegeben hat, wo ich nicht wusste damals, wie wir das lösen sollen. Ich muss ja ganz ehrlich sagen, irgendwie haben wir es dann hinbekommen und konnten pünktlich diese vier Siphoschechte ausliefern. Ich muss dazu sagen, es hat damals aber auch niemand gegeben, welchen Schalungen schon hatten, wo so dünnwandige Elemente möglich sind, die dünnflüssig sind und so weiter. So gleichzeitig zur Herstellung mussten wir auch noch Schalungssystemen entwickeln. Das waren sicher sehr interessante Vierwochen. Also gehört schon Mut dazu, auch so was anzubieten und was waren noch Hindernisse bei der Einführung am Anfang? Also es braucht neue Schalungssysteme, Betonmischandlage, also da ist sich auch Investition verbunden, muss man Kredit aufnehmen vielleicht, wo man nicht weiß, ob man denn so schnell zurück sein kann. Was gehört dir noch dazu? Gut, ich muss natürlich sagen, das macht es als Familienfirma einfacher, vermutlich als in einem Konzern, solche Entscheidungen kurzfristig zu tätigen. Ich weiss noch, wo ich nach Hause gefahren bin und meinen Bruder davon erzählt habe, dass wir jetzt UFP-Elemente für die grösste Infrastruktur-Bausstelle der Schweiz herstellen. Ich glaube, es gibt andere, die die Hände über den Kopf zerschlagen. Er hat mich gefragt, ob ich da sicher bin, ob das eine gute Idee ist und dann haben wir gesagt, wir tun das. Es braucht sicher Mut dazu, das hast du vorhin gesagt. Ich muss aber sagen, vielleicht war das auch ein Foto, dass wir uns nicht zu viele Gedanken über Risiken gemacht haben, sondern die Fotoelle gesehen haben. Durch das, was vielleicht am Anfang weniger Mut, wenn du uns gesagt hättest, was alles auf uns zukommt, dann hättest du vermutlich sehr, sehr viel Mut gebraucht. Ja, der Foto war sicher, wir waren immer wieder so an Point of No Return, du konntest gar nicht zurück. Das war sicher die Herausforderung, Mitarbeiter zu finden. Das waren aber ganz viele andere Herausforderungen, die du überhaupt nicht gedacht hast. Du hast einen Kabelschacht in Kanzel, 3 cm dick betonieren, dann hast du aber Einlageteile, die sind alle ausgelegt, auf Wann stärken 20, 25 cm. Das sind so ganz kleine Sachen eigentlich, die du überhaupt nicht auf dem Radar hast, wo du dann immer damit lösen musst. Ganz anderen Punkt war, wir hatten diesen Auftrag für Schwammding, das waren 6 km Schlitzrinnen, Randsteinen, Siferschächte, Kabelschächte. Das war schon eine große Hausnummer, dann haben wir den Auftrag bekommen, noch zusätzlich für die Sanierung der Tunnels entlang des Priens zu sehen. Dann kam Corona. Das war sicher eine riesige Challenge für uns, weil all diese Aufträge abzuwickeln, gleichzeitig mit diesen ganzen Corona-Maßnahmen zu Recht zu kommen oder jedes Mal Angst zu haben, wenn du zu viel Corona-Fälle hast, dass sie dir die Produktion schliessen und gleichzeitig arbeitet ein Kunde Vollgas auf der Beistelle. Es gab ganz sicher viele Nächte, wo du da überlegt hast, was wir uns hier angetan haben. Wenn ich heute zurückblicke, muss ich immer sagen, in der Schweiz ist das wie so Militär. Wenn du da bist, verfluchst du aus und im Nachhinein, wenn du zurück schaust, siehst du die schönen Momente. Im Nachhinein muss ich sagen, es war extrem anspruchsvoll. Es war auch für meine Mitarbeiter sicher anspruchsvoll, weil die Anforderung war da, die PACE war vorgegeben und wir mussten das erfüllen, wir hatten keine Wahl. Wenn wir heute zurückblicken auf das Ganze, muss ich sagen, diese Erfahrung, die wir in dieser Zeit gemacht haben, ist unbezahlbar. Das ist sicher das, was wir heute davon leben und was uns sicher ein Vorsprung im Markt gibt oder Ideen gibt, die wir vor fünf Jahren sicher nicht gehabt ohne diese Erfahrungen, die wir gemacht haben. Und jetzt habt ihr auch schon viele andere Aufträge bekommen, oder? Ich habe gehört zum Brenner, oder? Ja, so lange haben wir Zeit. Ich muss ehrlich sagen, wenn mir natürlich jemand vor fünf Jahren erzählt hätte, dass wir diese Aufträge bekommen, dann hätte ich ihn sicher für verrückt erklärt. Wir haben heute, wie du gesagt hast, den Brenner-Basis-Tunnel erhalten für alle Entwestungsschachter-Schächte. Eigentlich unmöglich für mich, oder? Das war sicher ein Traum, das eine Füllung ging. Wir haben den Gottentunnel erhalten mit Entwestungsrinnen, Randsteinen, Schächte, Schachtabdeckungen. Wir haben aber auch die Sanierung des Furkartunnels erhalten. Das ist für mich so ein Projekt, das ich vorgesagt habe. Du kannst Sachen machen, die waren vorher gar nicht möglich. Die Sanierung vom Furkartunnel kann immer nur in der Nacht gearbeitet werden. Die müssen neue Kabelrohrblöcke stellen, die müssen neue Fahrbahnen stellen. Wie gesagt, die können immer nur in der Nacht in den Tunnel. Dort stellen wir vorfabrizierte Kabelrohrblöcke als verlorene Schalung her, eben mit Wandstecke 2 cm, damit diese mit Normalbetter auf der Baustelle nur noch gefüllt werden müssen. Geschwindigkeit. Das ist eigentlich die ganz grosse Befriedigung, wenn du mit deinen Kunden etwas entwickeln kannst, wo alle sagen, das ist für alle eine riesige Vorteil, die Möglichkeiten ergibt, welche damals noch gar nicht möglich waren. Wir haben größere Autobahnprojekte bekommen, wo wir Kabelschächte herstellen. Wir haben aber auch einen Auftrag bekommen, z.B. Treppeltritte für die ETH, für den Neubau des ETH-Gebäudes. Wir haben so breite Aufträge, wo so viel Spaß machen, das herzustellen. Wie gesagt, wenn mir das jemand vor fünf Jahren gesagt hat, dass das als Nobody möglich ist in dieser kurzen Zeit, und man muss natürlich schon dazu sagen, die Baubrosche ist immer noch sehr konservativ in vielen Sachen. Ich hätte persönlich nicht dran geglaubt, dass das alles miteinander machbar ist. Ich habe zwar immer die Vorteile gesehen vom Material, die verschiedenen Eigenschaften, aber in einem Business Case das klar wiederzugeben, in welchen Baustellen, welcher Vorteil jetzt wirklich dazu führt, dass man genommen wird. Das kann man sich natürlich nicht ausdenken vorher, aber man glaubt einfach daran, dass sich das ergeben wird und dass man individuelle Lösungen entwickeln kann für die einzelnen Kunden, oder? Ja, also das glaube ich, im Nachhinein oder zurückblickend ist das sicher eigentlich der größte Nutzen vermutlich für alle. Wir sind heute in der Lage, individuelle Systemlösungen herzustellen, das Ingeniering zu machen für individuelle Systemlösungen gemeinsam mit dem Kunden, gemeinsam auch mit dem Bauherrn. Und wie gesagt, dass wir sind heute in der Lage eigentlich so nach dem Baukastenprinzip das richtige Material für den richtigen Einsatz zu nehmen. Und einmal ist es Kunststoff, einmal ist es UFP, einmal ist es der Komposite, da gibt es verschiedene. Und du kannst am Schluss eben mit deinem Baukastensystem das so zusammenstellen, wie es für den Kunden am sinnvollsten ist. Ja, ich würde gerne langsam zum Ende kommen, eine sehr schöne Einführung. Vielleicht eine Frage nach Konkurrenz, zieht die langsam nach. Ich meine, ihr seid natürlich jetzt mit einem Wissen weit voraus, aber wie ist da die Marktsituation? Du hast es vorher gesagt, ich glaube, was heute sehr befriedigend ist, ist, dass wir dem Kunden nicht nur ein Produkt anbieten, sondern eben eine Lösung anbieten. Dadurch bist du vielleicht weniger im Preiskampf. Ich muss dir einfach ganz ehrlich sagen, wir haben ganz am Anfang davon gesprochen, wer dieser Druck beim Kunstervor nicht da gewesen oder werden sich nicht, ob wir da wären mit UFP. Ich glaube ganz sicher, Konkurrenz fördert Innovation und wir haben keine Angst vor Mitbewerben. Ich glaube, es hat Platz, auch für andere soll es haben. Am Schluss soll der bessere gewinnen. Ich sehe das ähnlich wie Sport und wir haben den Vorteil, wir haben vermutlich jetzt einen Vorsprung. Mit diesem Vorsprung arbeiten wir und aus dem, was wir gelernt haben, arbeiten wir weiter und es wird Nachahmer mit Bewerbern geben, gehe ich später davon aus, aber wie gesagt, der bessere soll gewinnen und da haben wir keine Angst. Das soll ich sagen, aber wir haben diesen Herbst für diese ganze Entwicklung, für die Herstellung, für die Umsetzung haben wir diesen Innovationspreis noch gewonnen von der Industrie- und Handelskammer. Du hast es gesagt am Anfang. Das war für uns eine Bestätigung, vor allem für meine Mitarbeiter war das die Bestätigung. Sie haben auch etwas geglaubt und sind mit dem durch Dick und Dünn gegangen und ich glaube schon, dass wir auf dem Weg sind, wo wir mehr richtig als falsch gemacht haben. Ja, ich finde, da kann man euch nur gratulieren. Ich habe die Woche gesehen einen Fall, wo UFP für eine Fußgängerbrücke verwendet wurde und diese jetzt ausgehoben wurde und woanders wieder eingesetzt wurde. Also das ganze, das Bauteil, ich finde, das spielt auch für diesen Nachhaltigkeitsgedanken, der jetzt immer mehr kommt oder kommen sollte im Bauwesen. Auch eine große Rolle, euer Projekt. Deswegen hoffe ich, dass ihr weiter viel Erfolg habt damit, also nicht nur deswegen, auch für ihren Einsatz und die Innovation und die Ideen. Ich finde das ganz großartig. Also herzliche Gratulation und danke, Christoph, dass du heute da warst und diese Geschichte geteilt hast. Danke dir vielmals und eben ist es für uns auch so. Und am Schluss, wenn wir einen kleinen Teil dazu beitragen können, dass wir nachhaltige bauen oder schlaue bauen, dann tun wir unseren Dienst an der Gesellschaft. Schön gesagt. Danke. Danke dir. Danke sehr fürs Zuhören. Bitte teile deine Meinung zu der Folge auf meiner Homepage unter www.concretely.com mit Binnestrich zwischen concrete und lie. Sehr gerne könnt ihr auch persönliche Erfahrungen oder Beschwerden hinterlassen. Bitte like und teile den Podcast mit deinen Freunden und Kollegen auch über Spotify oder Apple Music und erfindet übrigens auch eine Englische Übersetzung der Folge auf meiner Homepage. Bis bald.