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20. Beschichtungen & Schäden: Warum billig oft teuer kommt - mit Severin Werner
In dieser Folge von Concretely spricht Johannes Lohner mit Severin Werner, einem erfahrenen Chemiker und Gutachter bei LPM, über Beschichtungen im Bauwesen. Thematisch geht es um typische Schwachstellen bei der Applikation, Ursachen für Bauschäden, Messmethoden für Feuchte, und wie Qualitätssicherung besser umgesetzt werden kann.
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Willkommen bei Concretely. Ich bin euer Host, Johannes Lohner und ich unterhalte mich mit Experten aus unterschiedlichen Fachbereichen über den Erhalten unserer Bauwerke. In der heutigen Folge geht es um Beschichtungen. Wir reden dabei über die Zustandsuntersuchung, über Probleme bei der Feuchte oder was Feuchte angeht, über Messmethoden und was allgemein gemacht werden kann, um Schäden zu vermeiden. Im Podcast als Gast darf ich Severin Werner begrüßen. Severin ist diplomierter Chemiker und geprüfter Beschichtungsinspektor. Er ist Gutachter bei LPM seit 20 Jahren und seit 16 Jahren Vorstandsmittglied bei IGPP, das ist die Interessengemeinschaft Bauschädenprävention. Das Referent macht viele Weiterbildungen von Fachexperten. Sein Fokusbereich sind Beschichtungen und er hat mir letztens gesagt, sie haben nachgerechnet bei LPM, man muss schon über 1000 Bauschäden begutachtet haben. LPM selber ist ein akkreditiertes Prüfinstitut, wo Severin arbeitet seit 1968 vorhanden und sie machen Kontrollprüfungen und Zustandsuntersuchungen Bauwesen. Willkommen Severin. Ja gerne, ich bin gerne hier. Ich wundere, dass da alles auf mich zukommen wird. Ja, ich bin auch gespannt, wo das Gespräch hinführt. Vielleicht zum Einstieg einmal, wenn es um Beschichtungen geht in Bauwesen, also ich nehme an, ich sei sehr viel tätig in Parkhäusern, alles was im Außenbereich ist, exponierter Beton, auch Innenbereich. Kannst du da so ein paar Bau-Projekte, Bauwerke nennen, wo man Beschichtungen anwendet, nur bis hin um den zuhörenden Überblick zu geben? Ja gut, Beschichtungen, die kann man eigentlich überall anwenden. Die reichen von Nasszellen-Beschichtungen im Innenbereich, das sind so genannten fugenlosen Beschichtungen, bis hin eben das zum Beispiel, was du genannt hast. Die Beschichtungen sind sehr häufig Bestandteil von Parkhaus-Beschichtungssystemen, weil die entsprechenden Systeme eben den Beton, der darunter ist, sehr gut schützen vor den entsprechenden Immigrationen von bauschäligen Salzen. Aber das sind natürlich nicht überall, das kann auch in Firmenhallen, in Industrie eingesetzt werden, da kommen ganz, ganz unterschiedliche Systeme zum Einsatz. Kann man wahrscheinlich unterscheiden für Beschichtungen, die den Beton schützen sollen und für welche, die eher zu Ästhetik da sind oder um Bauwerkssitzung für Schönen? Ja, das vermischt sich immer mehr. Also ich war gerade eben wieder in so einem Schadenfall involviert, in dem zwar was ausgeschrieben war, dass rein technisch sich auf die reine Technik bezogen hat, aber schlussendlich der Bauherr eigentlich halt nur die Ästhetik beurteilen kann und dementsprechend sich auf das konzentriert und das dann auch bemängelt, auch wenn das nicht ausgeschrieben hat. Und von dem her, es wird auch immer mehr so, das kommt immer mehr so, dass halt die Beschichtung im Innenbereich, wie bei, ich muss sagen mal, Estrichen, die auch aus der Industrie einzugehalten haben in den Wohnbereich, dass bei den Beschichtungen auch der Fall ist. Und das vermischt sich immer mehr. Also von dem her kann man gar nicht mehr sagen, es ist nur in den Industrie, nur in einem speziellen Bereich, sondern es ist in verschiedensten Bereichen im Einsatz. Wobei natürlich die Industrie jetzt bei mir ein größer Anteil ausmacht, zum Beispiel jetzt auch Hotelküchen, Restaurantküchen in Parkhäuser und so weiter. Ja, ich finde auch in Bezug auf unseren Podcast konkret interessant, die Beschichtung einzusetzen für den Schutz von Beton in der Infrastruktur zum Beispiel, weil wir wissen, dass die Bewährungsübertägung oft nicht ausreichend ist, dass der durch den prorösen Beton Chloride eindringen über die Zeit zur Gammonatisierung kommt und irgendwann dieser Bewerbungsstahl beginnt zu korridieren. Und man geht ja von vielen Beschichtungen aus, sagen wir, dass sie 15, 20 Jahre halten. Also überall, wo man eine Beschichtung appliziert, verzögert oder verlängert man die Lebensdauer des Bauwerks um diese Zeit. Es ist natürlich auch ein sehr interessantes Thema, weil ich das Gefühl habe, dass bei Beschichtungen es sehr oft zum Mängel kommt bei der Ausführung, weil es natürlich sehr abhängig ist vom Untergrund von der Feuchte, von der Verarbeitung und so weiter. Vielleicht können wir da heute auch ein bisschen eingehen. Severin, was denkst du, sind die größten Ursachen für Schäden bei Beschichtungen im Bauwesen? Also aus Erfahrung, aus den Schadenfällen, die wir bearbeitet haben, würde ich jetzt mal so grob über den Daumen gepalt sagen, dass wahrscheinlich die Verarbeitung mitunter zu den größten Verursachern gehört. Wird natürlich immer schwieriger werden und ist auch zunehmend schwierig geworden, weil auch der Zeitdruck natürlich immer extremer wird. Und im Zusammenhang mit dem Zeitdruck steht natürlich auch die Feuchte im Bauwerk drin. Und wenn man die Feuchte dann betrachtet, die muss irgendwie raus, das kann man nur schlecht beschleunigen oder handelt sich je nach den zusätzlichen Probleme ein. Und basierend auf dem kann es dann zu deutlichen Schadenfällen, größeren Schadenfällen kommen, wenn da eben das nicht genügend berücksichtigt wird. Und das hat dann mit der Verarbeitung zu tun, wobei das nicht die Verarbeitung selbst unbedingt betrifft, sondern halt auch die Unterkunftprüfung. Und denkst du bei der Verarbeitung, wenn es dazu schäden kommt, ist es also wie du gesagt hast, auf der Zeitdruck einfach, dass man in diesem Tag die Beschichtung applizieren muss, weil sonst die ganze Baustelle steht oder weil man Druck vom Bauheim bekommt und vielleicht da der ausführende Unternehmen nicht genug Druck macht und sagt, wir warten jetzt einen Tag und sicherzugehen, dass das richtig appliziert wird, weil es zum Beispiel regnet oder noch zu feucht ist. Also das ist sicher ein großer Faktor, wie du gesagt hast, ist auch oft einfach Unwissenheit, nicht genug Schulung. Auf das hätte ich jetzt auch noch gleich kommen wollen, weil es gibt natürlich nicht nur die Applikationsbedingungen, die da mit rein spielen oder ist da mal eine Untergrundbedingung, sondern auch die Applikation selbst. Also gewisse Produkte, die verlangen ein gewisses Einbauverhalten. Das kann jetzt sein, dass es ganz einfach ist, dass man einen vorgemischtes Produkt erhält, dass man nur noch applizieren muss. Oder es kann sein, dass es halt zum Beispiel ein Zwei-Komponentensystem ist, da muss man schon entsprechend Mischungen vornehmen. Wenn es einfach ist, sind die schon entsprechend in den richtigen Verhältnissen vorgemischt. Selbst dann ist es so, dass wir immer wieder Situationen antreffen, dass entsprechende Systeme noch angebrauchte Systeme verarbeitet werden und dann zum Teil in falschen Mischungsverhältnissen verarbeitet werden. Was dann dazu führt, dass das System falsch reagiert bzw. nicht rähkt, aushärten oder vernetzen kann. Also auch da spielt dann natürlich die entsprechende Ausbildung eines Mitarbeiters natürlich einen relevanten Einfluss. Hast du schon Fälle gehört, wo einfach das falsche Produkt appliziert wurde? Ja, ich habe schon von Fällen gehört, wo gewisse Produkte in andere Kessel umplatziert wurden, um am Objekt sozusagen ein Produkt zu verarbeiten, obwohl man das gar nicht gekauft hat. Aber ich muss dazu sagen, dass das sind äußerst seltene Fälle. Viel eher ist es dann so, dass Produkte eingesetzt werden, die gar nicht bestellt wurden. Also da gibt es Beispiele dafür, dass man ein bestimmtes spezifisches Produkt ausschreibt und an der Baustelle stellt man fest, dass gar nicht dieses Produkt auf die Baustelle geliefert wird bzw. wurde und dass die dann das falsche Produkt verarbeitet haben. Die können das durchaus korrekt verarbeiten, auch wenn es das falsche Produkt ist. Aber im System funktioniert es dann vielleicht nicht mehr. Es bringt mich dazu, bei der Ausschreibung steht ja oft ein gewisses Produkt oder ähnlich. Und der Farbe kann dann entscheiden, findet er ein ähnliches Produkt, das die Anforderung erfüllt und das dann einsetzen. Muss er das vor allem im Ingenieur genau abklären oder kann er, wenn er die Normen Anforderungen stehen, dass auch selber entscheiden, wie läuft das ab? Weißt du, das kann ich nicht hundertprozentig sagen. Was ich auf jeden Fall anmerken möchte, ist, dass auch die Ausschreibung entsprechend schon korrekt sein muss. Also das ist noch nicht lange her, habe ich eine Ausschreibung auf dem Tisch gehabt. Da wurde ein Produkt ausgeschrieben, das es auf dem Markt gar nicht gibt. Da wurden zwei Produkte miteinander vermischt. Zwei Produktnamen, glücklicherweise handelt es sich bei beiden um ein gleichartiges OS-System. Von dem her konnte man wenigstens da sagen, es müsste gleichwertig mit diesem OS-System sein. Aber nichtsdestotrotz, also auch die Ausschreibung, müssen natürlich stimmen. Man kann jetzt nicht pauschal immer nur den Verarbeiter verantwortlich machen. Okay, ja. Vielleicht ist jetzt ein guter Punkt, einen Überblick zu geben von ein paar Beispielen. Wir haben besprochen, ob du ein paar hättest, die du zuhören geben könntest. Ja, also um zurückzukommen auf das, was du vorhin gesagt hast, mit dem Schutz von Betonbauteilen vor eindringend Chloriden. Chloride alleine sind ja nicht nur, sind ja nicht die einzigen bauschädlichen Salze. In diesem Zusammenhang ist ein Schadenfall in Erinnerung. Da ging es um ein Wasser-Zwischenlagerbecken für eine Kläranlage. Und da wurde dieses Zwischenlagerbecken untersucht, aber nicht genügend tief. Das heißt, man hat dann basieren auf den relativ geringen Untersuchungen im oberflächenbereich gewisse Betonschichten abgetragen. Und dann hat man das semprofiliert und hat das beschichtet. Und nach einiger Zeit hat die Beschichtung dann massivste Blasen geworfen, hat sich abgelöst und unter den Blasen waren dann auch Kristallbildungen erkennbar. Und dann wurde ich dazu gerufen, um die Ursache zu klären, was da der Hintergrund war. Und schlussendlich hat sich gezeigt, dass im Untergrund durch die zehntelange Nutzung ohne Beschichtung haben sich diverse bauschädliche Salze und einem auch Sulphate und derlei weiter in den Beton hinein versetzt. Ich habe den Beton gesättigt, weiter in die Tiefe, als das überhaupt untersucht wurde. Und nach denen das reprofiliert war und beschichtet, kam es zur sogenannten Osmose. Das heißt, das Wasser im Becken hat sich durch die Beschichtung durch. Die Beschichtung hat dann als sogenannte semipermeable Membran, also halbdurchlässige Membran gewirkt. Und das Wasser ging in den Untergrund, hat da entsprechend gewirkt, hat das ganze Gefüge zerstört und hat dann auch zu entsprechenden Ablösungen der Beschichtung geführt. Das ganze Gefüge des Betons im oberstechen Bereich, also konnte man zum Teil abschaben mit dem Finger. Also es ist schon so, dass entsprechende Zustandserfassungen in vornherein halt doch eine relativ große Relevanz haben können. Das ist nicht überall der Fall. Es kann durchaus sein, dass gewisse Prüfungen nicht überall gleich wichtig sind. Aber in gewissen Prüfsituationen oder gewissen Objektsituationen, je nach dem nach Nutzung, macht das doch Sinn, dass man da ein bisschen ausführlicher testet vorher. Das ist auch ein Sprichwort des Osmose. Das hast du jetzt gerade ganz gut erklärt. Jetzt nur vielleicht zu einem Verständnis, das Wasser kommt von außen durch als semipermeable Membran in der Beschichtung, teilweise durch die Beschichtung durch. Und unten, wo die Kristalle noch sind, das ist vom Salze, sagen wir. Dort reagiert das. Und das Gefüge wird dann in der Oberfläche vom Beton direkt unter der Beschichtung quasi zerstört. Nicht nur. Also es gibt verschiedene Arten von Osmose. Die Osmose ist, in dem Fall, was ich erklärt habe, in diesem Fall war es, dass die Osmose tatsächlich durch die Beschichtung hindurch funktioniert hat. Das heißt, es ist so physikalisch, dass die Natur strebt, eine gleichmäßige Verteilung aller Stoffe an, dem sagt man Entropie. Und jetzt ist es so, dass das Wasser eigentlich die Salze, die im Beton untergrund vorhanden sind, verdünnen will. Und weil die Salze nicht durch die Beschichtung ins Wasser gelangen können, weil die Beschichtung diese zurückhält, wandert das Wasser dann durch die Beschichtung zu den Salzen. Das führt einerseits zu Ablösungen der Beschichtung, weil die Beschichtung klebt ja, wenn man so will, auf dem Beton, kann aber eben auch zu entsprechenden Schadenbildern führen in Gefüge des Betons oder des Reprofilierungsmörtels, weil die entsprechenden Salze natürlich dann zum Beispiel zu Ätrinkittbildungen führen können, die das Betongefüge zerstören können. Aber das zweite, das haben wir auch schon gehabt, das waren dann erdberührte Bauteile, bei denen eigentlich die Bodenplatte selbst, die als semipermeable Membran funktioniert hat und da eigentlich die Feuchtigkeit aus dem Untergrund durch den Beton gewandert ist unter die Kunsthatzbeschichtung. Und da dann entsprechend zum Beispiel Lösungsmittel, die sich da angesammelt haben, noch von der Applikation, die nicht genügend abgetrocknet sind, dass die dann verdünnt werden sollten. Das kann man relativ gut auch nachweisen und messen. Und beim ersten Fall, da geht das Wasser, also die fundiert dann durch die Beschichtung durch, ist das bei allen Beschichtungen oder nur bei den Enttischreicheln? Also es gibt natürlich ganz unterschiedliche Beschichtungen, da gibt es natürlich auch die entsprechenden Sperrgrundierungen und so weiter. Also da kann ich jetzt nicht für alle Beschichtungssysteme auf der Welt sprechen, ja, aber die Schadenfälle, die wir hatten, da konnten wir das einfach zeigen. Aber das hängt natürlich auch immer mit dem Widerstand zusammen, der da vorliegt. In diesem Fall war die Beschichtung nicht wahnsinnig dick, das heißt, das begünstigt das Ganze natürlich so eine Wanderung, weil die entsprechend, je dicker ein System ist, desto größer ist der Widerstand grundsätzlich, ja? Ja, vielleicht ist es viel überraschend, dass sowohl eine Beschichtung das Wasser abhält in flüssiger Form, dass Glasfermeck das Wasser der Tochter diffundiert. Ja, aber das ist insofern nachvollziehbar, das ist auch messbar. Da gibt es ja die so genannte Wasserdampfdifusionsprüfung, da sieht man ja auch bei Fassadenputzen zum Beispiel, da gibt es die Silikatanstriche, das sind mineralische Aufbauten, die haben bei gleicher Schichtdicke eine x-fach höhere Dampfdifusionsfähigkeit als eine Dispersionsfarbe vom Baumarkt, ja, weil sie einfach eben offenporig sind. Und das ist natürlich je nach Schichtaufbau, Schichtdicke, etc., ist das bei verschiedenen Produkten unterschiedlich groß, diese Wierstände oder eben auch der Widerstand, der gegenüber Wasser entgegengebracht wird, das spielt ja dann zusammen auch. Weil der etwas offenporig ist gegen die Dampfdifusion, aber auch Wasser in flüssiger Form aufnehmen kann, dann macht das weniger, als wenn das offenporig ist, aber Wasser in flüssiger Form dann nicht mehr rauslassen kann. Ja, da merkt man, wie er vielleicht komplexer das Thema ist, als ich mal hier vorstelle. Bei Dorsmose, das ist ja ein sehr typisches Blasenbild, oder? Es sind oft viele kleinere Blasen verteilt. Ja, das ist unterschiedlich. Es kommt wirklich darauf an, also das ist nicht immer gleich. Okay. Viele kleine Blasen gibt es häufiger auch, also das ist von mir aus gesehen schon fast typischer, wenn zum Beispiel der Applikationsbedingungen mit der relativem Feuchte während des Applizierens nicht eingehalten wurden, zum Beispiel eine Taupunktannäherung. Wenn eine Taupunktannäherung wo oder während der Applikation stattfindet, dann wird ja eigentlich Kondenswasser eingeschlossen unter dem System und dieses Wasser, das führt dann zu entsprechenden Dampf und das führt dann zu vielen kleinen Bläschen. Also viele kleine Blasendeuten von häufig schon eher auf auch eine Taupunktannäherung hin. Größere Blasen sind dann schon eher auf Dorsmose zurückzuführen. Okay, also kleine Taupunkterdeblasen, die sind dann wirklich sehr klein wahrscheinlich. Ja, das sind von weniger Millimeter normalerweise. Ja, das können Nadelkopf förmig sein bis mehrere Millimeter und aber eben wie gesagt, also das ist natürlich nicht abschließend und das kann man nicht sagen, es ist nur so auftreten. Das kommt so viel darauf an, wie viel Wasser kommt darunter oder wie ist die Belastung und wie war das während der Applikation und so weiter. Siehst du eigentlich, die Bauwerke, die suchst du, dass immer weniger lösemittelhaltige Produkte eingesetzt werden? Ja, doch penenziell ist es so, dass weniger lösemittelhaltige Produkte eingesetzt werden, zumindest in den Fällen, die wir oder ich zumindest begutachte, kommt das weniger vor, ist ja auch gewünscht von der Politik. Dementsprechend ist es auch nachvollziehbar, es lässt sich aber nicht immer umgehen, dass entsprechende Produkte eingesetzt werden, je naches ist, Gegebenheiten, die ein Objekt erfordert. Okay, ich habe gehört von den Bauschaden, der manchmal passiert vom Lösemittel, das in den Untergrund eindringt und dann nachher auch wieder für Blasen sorgt. Ja, genau, das gibt es immer wieder, aber eben weniger als in der Vergangenheit, aber das kommt vor, das hat auch damit zu tun mit dem Ablüften, das hat auch mit der Sättigung von Lösemitteln in der Luft zu tun, in der Halle, die da beschichtet wird. Das ist eigentlich genau, gleich muss man sich das vorstellen wie im Dschungel, wenn die Luft mit Feuchtigkeit gesättigt ist, dann kann nicht mehr Befeuchtigkeit aufgenommen werden, genau das Gelbe gilt eigentlich für Lösemittel. Wenn die Lösemittelkonzentration in der Luft 100% beträgt für dieses Lösemittel, dann kann nicht mehr Lösemittel aufgenommen werden. Dementsprechend kann es sein, dass wenn keine gute Durchlüftung vorhanden ist, dass die Lösemittel partiell teilweise in Kunstharz drin verbleiben und wenn der Boden dann in Vernutzung besteht oder genutzt wird, dann wird er ja unter anderem auch gereinigt und das kann dann dazu führen, dass ganz viele kleine Bläschen aufgehen in diesem Kunstharz. Das waren dann früher, während der Nutzung wird ja immer mehr wieder gelüftet, das heißt die Lösemittel werden dann weggetragen, aber es hat ja schon eine entsprechende Hautbildung gegeben und der Kunstharz ist abgetrocknet und ausgehärtet, vernetzt, aber die Lösemittel waren ja noch drin und die haben sich in flüssiger Form als kleinste Tröpfchen, haben sich die noch im Kunstharz bewegt bzw. befunden und wenn das dann nachher genutzt wird, dann ist es häufig so, dass man ganz, ganz viele kleine Poren im Nachhinein in den Kunstharzbeschichtungen vorfindet, die zu Beginn bei der Abnahme noch nicht erkennbar waren, weil diese durch eine ganz, ganz feine Kunstharz-Haut verdeckt waren, abgedeckt waren und wenn die dann mit der Reinigungsmaschinen, mit den Pads unten dran drüber gehen, ein bisschen abrasiv sind, dann werden diese aufgerissen. In dem Moment sieht man noch nichts, aber diese kleinen Poren, die fühlen sich extrem schnell dann mit Schmutzpartikeln und fallen als schwarzliche Punkte auf. Meistens sind es tatsächlich am Anfang gar nicht als Punkte wahrnehmbar, sondern als Wolkenbildungen und meistens sind die Wolkenbildungen in der Form von Applikationsbewegungen, also die, wie der mit der Kelle hin und her gefahren ist, das sieht man dann am Boden relativ gut abgebildet und wenn man dann mit der Lupe oder wenn man Porkennau rausnimmt und das unter dem Mikroskop anschaut, dann sieht man dann relativ viele ganz, ganz kleine Poren, die das entsprechend zeigen. Das ist aber nicht zu verwechseln mit den Poren, die meistens etwas größer sind, bis zu zwei Millimeter meistens, die dann zum Beispiel aber eher entstehen durch ein ungenügendes Entlüften und oder eine nicht korrekte Sieblinie des eingesetzten Sandes, weil das kann dazu führen, dass Luft im Untergrund eingeschlossen wird, bevor der Deckkunstherz drauf kommt und der versucht sich dann auch zu entlüften, aber mit der Stachelwalze kriegt man das nicht raus und verspätet kommen die Luftblasen dann doch rauf und das verursacht sehr, sehr ein ähnliches Bild, aber meistens mit größeren Blasen. Okay, hast du euch auch öfter Schäden, wo es mit rückwärtiger Fäuchte zu tun hat, dass zum Beispiel Schlützmauer hinten nicht abgedichtet ist, von da hinten Fäuchte durchkommt und vorne eine zu dichte Beschichtung drauf ist? Ja, das gibt es, ich habe, muss hier sagen, häufig, da geht es dann eher um dünnere Anstriche, um die werden dann häufig abgedrückt, meistens sind dann deutlich die Salze, Kalkausblühungen erkennbar, die zum Teil auch andere Strukturen, die aber die Beschichtung grundsätzlich meistens abdrücken und dann kommen da entsprechend, ja, einfach der Beton kommt dann zum Vorschein. Was grundsätzlich noch nicht ein Problem ist, das ist vor allem ein ästhetisches Problem, also technisches der Beton wegen dem noch nicht schlimmer dran, ist einfach feucht. Aber das kann natürlich je nach Bereich, wo das passiert, kann das schon zu Problemen weiter führen und Problemen führen. Wir haben oftmals das Problem, vor allem im Südterrain Bereich, das heißt im Kellerräumen, Tiefgaragenräumen, Hobbyräumen, die sagen wir mal ungenutzt werden und da haben wir dann plötzlich ein anderes Klima, wird genutzt, das wird gewärmt, das wird geheizt, dann kommt es halt schon vor, dass der Beton teilweise der ursprünglich gebaut wurde, der war nicht vorgesehen für diese Nutzung und die Bauern dann weiß, was da rein und dann kann es schon sein, dass das auch zu Schimmel und so weiter führen kann. Wobei das dann nicht nur mit Hinterfeuchtung zu tun haben muss, sondern auch mit der entsprechenden Nutzung und der der relativen Luftfeuchte, die dann sich an kalten Wänden niederschlagen kann. Okay, verstehe. Ja, danke. Es war schon ein guter Diskurs. Vielleicht begonnen haben wir ja mit einem Beispiel und zwar mit dem Abwasser, dem Zwischenspeicher. Hast du sonst noch Beispiele von Bauschäden in letzter Zeit? Ja, ich habe viele. Jetzt muss ich kurz mir Gedanken machen, was ich da alles habe. Ja, also problematisch, wir haben natürlich immer wieder die Thematik mit den Feuchtermessungen. Wir haben vielfach das Problem, dass Feuchtermessungen an Objekten nicht normgemäß ausgeführt werden. Das will heißen an vielen Stellen, sagt die Norm, ein sogenanntes Absolut-Messverfahren vor. Das heißt, ich muss die Feuchte, die vorliegt, mit einem Messmethode untersuchen oder bestimmen, die einen absoluten Wert ergibt, also die nicht auf was anderes verweist, auf einen Kalibrationskurve oder sowas. Und das gibt es eigentlich nur zwei Methoden. Das wäre die eine, die sogenannte CM-Methode und die andere wäre die sogenannte Dar- oder Eigenfeuchte-Methode. Die CM-Methode, das ist eine Messung, bei welcher man Material aus dem Untergrund entnimmt, abwägt und dann mit entsprechend einem Kalziumkabit Behälter in einen Druckgefäß gibt, mit Kugeln zusammen, dann kommt ein Manometer oben drauf, man verschließt das Druckfest oder Druckdicht und dann wird das gemischt. Dabei reagiert die Feuchte mit dem Kalziumkabit und es führt zu Ethin oder auch bekannt als Acetylene Gas und das ist eine chemische Reaktion, die Reaktionsgleichgewicht wahnsinnig stark auf der Seite der Produkte hat, also auf dem Acetylene Gas. Dementsprechend kann man davon ausgehen, dass eine annähernd hundertprozentige Umsetzung dieser Feuchtigkeit erfolgt und daher, dass das Proportional ist, kann man die Feuchtigkeit so bestimmen. Die zweite Methode wäre die sogenannte Dar-Methode, dabei wird auch Material aus dem Untergrund entnommen, das wird dann gesammelt, luftdicht verschlossen, mit ins Labor genommen und da, je nach Material, das man hat bei verschiedenen Temperaturen bis gewichtskonstant getrocknet und der Masseverlust, den man hat, das ist dann entsprechend die Feuchtigkeit, die in diesem Baumaterial vorhanden war. Jetzt ist es so, warum ich das so spezifische Wähne zwischen absolut und Relativmethoden ist, dass an den Objekten normalerweise von den Unternehmen hauptsächlich Relativmessgeräte verwendet werden. Ein Beispiel, das ich sehr, sehr häufig antreffe, das ist das Tramexmessgerät oder auch zum Teil die Geräte, die Kapazitivmessgeräte mit entsprechendem Metallkugeln vorn und dran. Das kommt eigentlich nicht so drauf an. Wichtig ist zu wissen, dass diese Geräte erstens nur im Oberflächenbereich messen, also 20 Millimeter sowas und zweitens vielleicht noch eben sie beziehen sich auf eine, also Kalibration, die hinterlegt ist, zum Beispiel Tramex, das gibt dann an so und so viel Cm-Prozent-Ciders oder der Peton sei so und so feucht. Jetzt wissen wir aber alle insbesondere die Zuhörer hier, dass Peton nicht gleich Peton ist und gewisse Einflüsse kommen auch noch von den Gesteinskörnungen dazu. Zum Beispiel gibt es Gesteinskörnungen, die eisenhaltig sind, die beeinflussen zum Beispiel die kapazitiven Messgeräte, die geben dann plötzlich feucht an. Auch werden zum Beispiel Bewährungseisen mitgemessen, also ein Tramex. Wir haben hier bei uns im Büro Betonstützen, die sind seit 30 Jahren in Trocknen. Wenn ich da mit einem Tramex-Gerät draufgehe, dann zeigen wir mir einen absolut feuchten Beton an, obwohl da absolut nie Wasser dran war. Aber da ist halt entsprechend Bewährung drin und das wird mitgemessen. Das muss man sich bewusst sein. Ich will, dass Tramex-Geräte oder auch die anderen Geräte nicht schlecht reden, wenn man weiß, für was man sie einsetzt und was man misst, dann haben die absolut ihre Berechtigung. Weshalb das aber relevant ist, ist, weil in den Normen ist vorgeschrieben, welche Messmethoden eingesetzt werden müssen und die Grenzwerte, die da erwähnt werden, die beziehen sich auf diese Messmethoden und nicht auf eine Tramex-Messung und nicht auf eine kapazitive sonstige Messung. Und da wird dann das Problem, oder da kann das Problem entstehen. Und das ist ein Fall, den ich sehr, sehr häufig antreffe, dass halt Objekt mit einem elektronischen Messgerät gemessen wird. Man bezieht sich dann aber auf den Grenzwert aus der Norm, der mit einer anderen Methode bestimmt wird. Und des Weiteren gibt es mit neuen Betonen auch immer mehr Betone, die nicht so schnell austrocknen. Gehen wir mal von einem RC-Beton aus. Der trocknet nicht gleich schnell aus. Es gibt auch Zusatzmittel, die entsprechende Einflüsse haben können. Das ist ja euch wunderbar bekannt. Und das spielt damit rein. Wir haben da einen Schadenfall gehabt, im Schulhaus. Die haben Feuchtigkeit elektronisch gemessen und dann haben sie da Grundputz appliziert, haben Metallbleche reingelegt und nach einem halben Jahr haben sich die Metallbleche durchgebogen. Das angestellt und festgestellt, dass die Haftgrundierung aufgrund der Feuchtigkeit, die tatsächlich im Kern des Betons noch vorhanden war, wieder weich geworden ist. Und man konnte das in der Gefügeanalyse wunderbar zeigen, weil sich das Winn-Winn-Kau-Gummi auseinandergezogen hat, diese Haftgrundierung. Also die Wien-Kau-Gummi war keine Zementöse, nämlich an. Ne, es war keine organische Haftgrundierung, genau. Und die hat sich wirklich Wien-Kau-Gummi wieder auseinandergezogen, weil die Feuchtigkeit halt hinter den Metallblechen, die da eingelegt waren, gestaut hat. Die hat entsprechend die Feuchtigkeit, hatte Zeit auf diese Haftgrundierung einzuwirken. Und durch das Schwind des Betons kam es zu einer Staukung im Bereich dieser Wand. Die Metallbleche haben sich nicht gestaucht, die haben die Länge beibehalten. Und das Problem wurde nachher sichtlich, dass der Grundputz abgezogen wurde vom Untergrundbereich der Haftgrundierung. Und das hätte man jetzt da mit einer entsprechenden Messung absolut mit Toten die Feuchte bestimmt, hätte man gegebenenfalls eine andere Entscheidung getroffen bezüglich Bautermin. Ja, verstehe. Ich finde es auch interessant, als mich gerade darauf gebracht, wegen einer Stütze in eurem Büro, die eigentlich immer trocken ist, Beton wird natürlich mit Anmachwasser eingebaut und hydriert. Und über die Zeit habe ich gedacht, dieses Anmachwasser bindet sich dann. Aber ich habe jetzt gesehen, es sei so, je nachdem, wo dieses Bauteil steht, wenn es in der Wand ist, wo die Sonne hinkommt, dann kann es sein, dass die eigentlich nie wirklich austrocknet. Oder dass da immer drinnen irgendwo Feuchte ist, auch vielleicht eine höhere Luftfeuchtigkeit in der Umgebung. Andererseits, wenn eine Betonwander Richtung Süden zeigt, wo meistens die Sonne hinkommt, die wird wahrscheinlich dann eher austrocknen. Aber es ist eigentlich schwierig zu sagen, dann wirklich vor Ort, weil außen schauen die ja oft alle trocken aus, wenn es jetzt nicht geregnet hat die letzten Tage. Aber es ist dann schwierig zu beurteilen, auch je nach Dicke wahrscheinlich, ob da jetzt viel Feuchte drin ist oder nicht. Ja, genau, bezüglich Dicke kann ich noch ein Beispiel bringen. Also wir waren, das ist auch schon wie eine Weile her, waren mit einem Fitnesscenter und die hatten da PVC-Bodenbeläge verlegt und die haben alle Wellen geworfen. Und da war eben genau auch das Problem, wir hatten unterschiedliche Bauteiligten, wir hatten da, das waren Industriegebäuden altes und die hatten teilweise neu gebaut und angebaut und hatten, weil das war jetzt einfach Zufall, dass ein Fitnesscenter reinkam, aber das war so ein Multius-Gebäude, das dann für verschiedenste Nutzung zur Verfügung stehen sollte später. Die haben Beckenplatten zwischen 20 und 40 Zentimeter gehabt. Und jetzt haben sie bei 40 Zentimetern, geht das austrocknen natürlich, das ist nicht linear, also das hat irgendwie genau mit Diffusion zu tun. Ja, Beton oder Feuchtigkeit, das diffundiert langsam raus. Und die Feuchtigkeit, ja, da wird ein Teil über die Hydratation des Betons, des Zementes, wird ein Teil des Wassers gebumpen. Aber alles, was darüber hinausgeht, muss ja irgendwie physikalisch austrocknen. Und das ist ein diffusionsgesteuerter Prozess und da geht es nicht linear, sondern da geht es exponentiell. Das heißt, pro Zentimeter, wenn man da, ich sag mal, grob, früher haben wir gesagt, eine Woche pro Zentimeter, da geht es nicht zwei Zentimeter, zwei Wochen, das ist dann noch linear, haben wir das Gefühl. Bei drei Zentimetern sind es nicht drei Wochen, sondern es sind eben exponentiell mehr. Das ist wirklich eine Kurve, die steil ansteigt. Und in dem vorliegenden Fall war es so, dass in den Flächen, die eben 40 Zentimeter dicken Beton drunter hatten, dass da so viel Feuchte drin war, dass das unter die PVC-Beläge gewandert ist. Und da, wo so eine draufgeschieden hat, hat es dann die PVC-Beläge abgehoben, also weggedrückt. Okay, vielleicht können wir Richtung Abschluss kommen langsam, aber vielleicht noch ein wichtiges Thema davor. Was können Bauherren, Planer oder auch ausführende Unternehmer machen oder Maßnahmen ergreifen, um solche Schäden zu verhindern? Also grundsätzlich stellen wir einfach immer wieder fest, dass die Qualitätssicherung am Bau ziemlich stark vernachlässigt wird. Häufig ist es so aus meiner Sicht, dass dies geschieht, weil die QS-Maßnahmen dem Unternehmer übertragen werden. Und der Unternehmer, der steht erfahrungsgemäß massiv unter Kostendruck und entsprechend versucht er da überall Kosten einzusparen, was nachvollziehbar ist. Basierend darauf kann es dann dazu kommen, dass entweder nur geringfügigste oder gar keine Prüfungen ausgeführt werden, hatten wir schon mehrfach. Sinnvoller wäre aus Sicht der Qualitätssicherung, wenn die Qualitätssicherung nicht direkt durch den Unternehmer ausgeführt werden müsste oder über seine Kasse läuft, sondern wenn das von Seiten des Bauherren direkt und an eine unabhängige Stelle oder eine von ihm gewünschte Stelle weitergegeben wird, dann würde er den Unternehmer besser kontrollieren können. Weil wenn der Unternehmer sich selber kontrollieren muss, ist das halt immer so ein bisschen heikern, dass jemand seine eigene Arbeit kontrollieren muss. Und da gibt es natürlich viele Möglichkeiten, was man da prüfen könnte und sinnvollerweise je nach Beschichtungssystem auch soll. Was sind der Beispiele? Feuchtermessung? Ja sicherlich Feuchtermessung, das kommt darauf an. Also wenn es kein Neubau ist, dann sind Feuchtermessungen wahrscheinlich nicht so relevant im Neubaubereich, doch da macht das Sinn, aber eben werden ja auch viele alte Hallen neu beschichtet und da macht es dann weniger Sinn. Aber was sicherlich und auf jeden Fall zielführend ist, ist zum Beispiel die Oberflächenzugfestigkeit zu prüfen, weil gerade Kunsthaltsbeschichtung massive Spannungen in den Untergrund reinbringen können. Als Beispiel bringe ich immer wieder, das ist ein Fall, der es noch nicht so lange her, da habe ich ein Kunsthaltsbeschichtungssystem aus einer Nasszelle rausgenommen, das war eine gerade Wand, einem 1,5 mm dicken Kunsthaltsystem. Ich habe nur gerade ein Stück rausgenommen, knapp ein bisschen mehr als 40 cm lang, das hat sich jetzt innerhalb von drei, vier Monaten, hat sich das um 3,5 cm durchgebogen und das nur wegen der Eigenspannung des Kunsthaltssystems, einfach nur um zu zeigen, was für Spannungen da entstehen. Dementsprechend ist es sehr, sehr wichtig, dass der Untergrund eine gute Oberfläche Eigenfestigkeit hat, dass das Kunsthaltssystem, das da drauf kommen soll, entsprechend auch genügend gut haften kann, sich gut verkrallen kann. Das gilt jetzt nicht für alles, dass man da muss ausführliche Haftzugprüfungen machen muss, aber so grundsätzliche Prüfungen je nach System, das verbaut wird, werden schon empfehlenswert und die sind ja dann auch in den Normen festgeschrieben. Aber wie gesagt, ich würde empfehlen, dass es nicht direkt über ein Unternehmer läuft, weil der Unternehmer sich selber zu kontrollieren, das ist immer heikel. Aber der Zeitdruck, der ist einfach schon ein Faktor. Je mehr, dass man die Zeit zusammenkürzt, desto größer sind die Problematiken auch wegen den Schnittstellen. Wenn der eine Unternehmer was sagt oder was macht und der andere weiß nichts davon, dann ist ein großes Risiko, dass dann Schaden entstehen kann. Aber der Unternehmer muss jetzt schon, wenn er verarbeitet, Temperatur aufnehmen, vielleicht Verbrauchschicht, dicke, das ist glaube ich, ist das irgendwo verlangt in den Normen, oder? Gerade die Applikationsbedingungen theoretisch muss er das nicht zwingend kontrollieren, aber ich empfehle ihn das sehr, weil es auch für ihn selbst sehr wichtig ist, dass er innerhalb der Applikationsbedingungen arbeitet, weil wenn er das nicht macht, sagen wir mal eben in technischen Merkbleitern wird häufig die maximalen Temperaturen, die maximalen, relativ feuchten festgehalten, gegebenenfalls andere Vorgaben, wie eben die Tragfähigkeit, die Haftzugfestigkeit des Untergrunds oder die Oberflächenzugfestigkeit des Untergrunds, dass er tragfähig sein muss, dass er keine Ölrückstände haben soll. Da geht es ja zum Beispiel auch schon darum, dass er eine visuelle Kontrolle des Untergrunds vornehmen soll, sonst kann er das ja gar nicht beurteilen. Und das wird doch Risse vorher noch ausgebessert werden? Richtig, ja, je nachdem ist das auch relevant, ja, gerade bei Unterlagsböden, dass das Fugenbild stimmt, da ist er sicher auch gefragt. Aber eben, je nach Bau ist das unterschiedlich, was genau zu prüfen wäre. Da geht es um eine Wandbeschichtung, geht es um ein Anstrich, ein dünneres System, geht es um ein Dick-Schicht-System. Je nachdem, von was wir jetzt genau reden, ist nicht zwingend überall genau das Gleiche gefordert. Okay, also heißt es, der Bauherr sollte mehr darauf schauen, dass diese Qualitätssicherung gemacht wird auf Bauwerken, Baustellen und zwar nicht vom Unternehmer, sondern vielleicht dann vom Ingenieur oder von externen noch zulzigen Firmen. Genau, also zumindest, dass er das so handhabt, wenn er es schon durch den Unternehmer machen lässt, dass er wenigstens, dass er schaut und dafür sorgt, dass diese Prüfungen auch tatsächlich ausgeführt werden, dass er das einfordert. Auch das ist häufig nicht der Fall. Aber eben wie gesagt, jemand, der seine eigene Arbeit kontrollieren muss, der sieht dann häufig nicht alles, was auch den Bauherren interessieren kann. Und deshalb ist es schon empfehlenswert, dass da eine unabhängige Position Bauherren berater, was auch immer, einen Blick drauf wirft. Die Waltenteilung quasi. Ja, genau, richtig, ja. Okay. Ja, natürlich, also für Unternehmer selber ist natürlich auch gut, die Applikationsbildung aufzunehmen, Temperatur auch, um sich dann rechtlich abzusichern, falls ein Lämmen kommt. Genau, also genau das rechtliche Absichern ist ganz wichtig, weil in Schadenfall, das ist ja eben, das kann ich aus Erfahrung sagen, das ist eines zum Ersten, das man macht. Man kann überall die Klimabedingungen heutzutage einfordern. Man kann sie auch von externen zuholen, über Meteor Schweiz, was auch immer. Aber wenn er das schon gar nicht macht, dann zeigt das einfach auch ein bisschen den Blick auf die Unternehmen, auf die Ausführung des Unternehmens, wie die arbeiten. Wenn die nicht kontrollieren, wann sie arbeiten. Also, wir hatten schon Fälle, da wurde bei Unternull verarbeitet. Und das kann man dann auch noch schön nachweisen, weil zum Beispiel in Anstrichen oder Beschichtungen kann es dann sein, dass sich so Kristallbildungen einprägen und die dann verewigt werden. Also, da wirkt sich Wasserkristalle, Eiskristalle, sich abzeichnen und die dann bleiben langfristig. Okay, hättest du sonst noch ein Tipp für Plan- und Ausführende, um Bauschäns vermeiden? Also, mein Haupttipp ist, auch wenn Zeitgeld ist, nicht so die Zeit auf die Zeit drücken. Also, Zeit ist Geld, aber es ist auch Geld, wenn Schaden entsteht. Und viele, viele Schäden lassen sich aus meiner Erfahrung einfach auf die sehr, sehr hohen Zeitdrücke zurückführen. Ja, schlussendlich lässt sich die Physik halt einfach nicht überlisten. Das geht nicht. Solange etwas gesteuert wird durch die physikalische Prozesse, dann wird das schwierig, das zu beschleunigen. Manchmal lässt sich es beschleunigen, aber halt nicht unbegrenzt. Und von dem her sollte man sich da schon überlegen, einerseits die Zeit nicht zu extrem zusammen zu kürzen, und andererseits auch manchmal, und nicht nur manchmal, sondern häufig sollte man vielleicht auch auf die Qualität der Unternehmer achten. Also, gewisse, immer, immer nur, der günstigste ist der Beste, das sehe ich nicht so. Die entsprechende Qualität, die hat seinen Preis. Und wenn man den Preis nicht gewillt ist, zu zahlen, dann muss man entsprechend mit dem Risiko leben. Da gibt es im Übrigen ein schönes Sprichwort von John Ruskin, das ist ein englischer Sozialforscher, und der hat genau das gesagt. Wenn man den günstigsten nimmt, es gibt immer einen, der ist günstiger Macht, aber wenn man das macht, da muss man auch Geld auf die Seite legen, für das, wenn es da nicht funktioniert. Und wenn man das hat, dann geht man ja das Risiko, dass ein Bauteil seinen Zweck gar nicht erfüllen kann. Man geht da so ein Totalverlustrisiko ein, und dann ist es doch manchmal sinnvoller, wenn man halt nicht den billigsten nimmt, dafür, dass Geld von Anfang an für jemanden ausgibt, der ein bisschen mehr in Qualität investiert. Das kann ich jedem empfehlen, er sollte den Spruch von diesem John Ruskin, das Ruskinsches Gesetz, mal sicher noch zu Gemüte führen. Ja, das macht Sinn. Ich denke, also einerseits muss das Verständnis erhöht werden, noch immer mehr vom Bauherrn und vom Planer, dass man mehr auf die Qualität setzt bei der Ausscheibung und nicht den billigsten nimmt, aber auch nicht den schnellsten, wie du sagst. Ja, genau. Ich habe noch eine kleine Anmerkung, und zwar ich mache immer wieder Weiterbildung in den Dresden, und es kam mal einer zu mir und habe gesagt, ihr habt es ja schön in der Schweiz, ihr habt immer fünf Offerten und ihr nehmt den in der Mitte, und da habt ihr immer die schlechtesten und die teuersten weg. Und habe ich gesagt, genau so wäre es schön. Schön wäre es hätten wir so, weil dann hätten, ich muss allerdings sagen, wahrscheinlich hätten wir dann nicht mehr ganz so viel Arbeit im Moment, aber tatsächlich wäre das wahrscheinlich ein großer, großer Faktor, um viele, viele Schadenfälle zu verhindern. Wenn man dann irgendwie noch schafft, politische Nachhaltigkeit reinzuspielen, dann war es natürlich ein Traum. Aber ich verstehe, dass Unternehmer, Ausführer dann natürlich eine Zwickmühle sind, weil wenn sie immer nur auf Qualität setzen und das teuerste, dann ist es auch schwierig, obwohl sie es vielleicht gerne machen würden, zu bestehen. Ja, hoffen wir das Beste. Danke, Severin, schön, dass du da warst. Super Insights, das war sehr interessant auch für mich. Ich hoffe, wir sind nicht zu sehr ins Detail gegangen, man kann es immer noch mehr informieren. Wo würde ich sagen, können Zuhörer noch was nachlesen oder mehr erfahren über Grauschäden, Präventionen. Aber mit Wagen können Sie sich ja melden, das ist kein Problem. Okay, ich werde deine Kontaktarten die Shownotes geben. Danke schön. Ich hoffe, es zu nicht wegfeiern. Gut, ja, danke sehr. Dann hoffentlich vielleicht bald mal wieder und bis bald. Danke, im Fass. Schönen Tag noch. Tschüss. Danke sehr fürs Zuhören.