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SportSprint - Superfoods unter der Lupe: Mythen, Wissenschaft und Alternativen

Tobias Kuhn, Lukas Pollmann Season 1 Episode 33

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In dieser Sportsprint-Folge geht es um das Thema Superfoods. Lukas und Tobias diskutieren die Wahrheit hinter den Behauptungen über die gesundheitsfördernden Eigenschaften bestimmter Lebensmittel. Sie stellen fest, dass viele Videos und Social-Media-Beiträge über Superfoods falsche oder halbwahre Informationen enthalten. Während bestimmte Lebensmittel wie Beeren, Quinoa und Avocados tatsächlich gesundheitsfördernde Eigenschaften haben, ist es wichtig, eine ausgewogene Ernährung zu haben und nicht nur auf ein einzelnes Lebensmittel zu setzen. Sie betonen auch die Bedeutung von heimischen Alternativen zu exotischen Superfoods und warnen vor möglichen Umweltschäden und Schadstoffbelastungen bei einigen Superfoods. Der Begriff Superfoods ist mehr ein Marketingbegriff als eine wissenschaftliche Klassifikation.

Takeaways

  • Superfoods sind normale Lebensmittel mit einem hohen Nährstoffgehalt.
  • Exotische Superfoods haben keinen Mehrwert im Vergleich zu heimischen Alternativen.
  • Superfoods ist ein Marketingbegriff und keine wissenschaftliche Klassifikation.
  • Eine ausgewogene Ernährung ist wichtig, und es sollte nicht nur auf ein einzelnes Lebensmittel gesetzt werden.
  • Es ist ratsam, skeptisch zu sein und nach Alternativen zu suchen, wenn Behauptungen über Superfoods zu gut klingen, um wahr zu sein.

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Speaker 1:

Bestimmte Lebensmittel sollen besonders gesundheitsfördernd sein. Gerade in den Social-Media-Kanälen kommt immer häufiger die Sprache auf sogenannte Superfoods. Verschiedene Beeren, getreidebedruckte Smoothies werden mit Wahnsinns-Auswirkungen auf unsere Gesundheit in den Hirn mitgelohnt. Doch was ist dran? Ist das alles wirklich so oder Quatsch? Darum geht es in dieser Sportsprint-Folge. Servus Lukas, hallo Tobias, sportsprint. Nochmal zum Thema Ernährung. Es wurde sich diese Folge ausdrücklich von einem treuen Zuhörer gewünscht.

Speaker 1:

Das Thema Superfood und wie ich finde, auch wirklich ein spannendes Thema. Ich habe mir da mal ein paar Instagram und YouTube Videos drüber angeschaut. Leider muss ich sagen, oh Mann. Also, was da an Videos und Unwahrheiten, halbwahrheiten, aber meistens Unwahrheiten erzählt wird, ist schon ein bisschen gruselig. Ich finde das auch immer spannend, weil zum einen, was alles angeblich super tolle Wirkung hat und Dinge heilen können soll, von verschiedensten Krankheiten bis hin zu Krebs, also sich das anzumachen, okay, bis hin zu ein super Schlangen, super Pit, super schnell machen soll, ist echt erstörend. Und was ich aber auch gesehen habe da gab es mal ein Video, wo dann jemand das mal gegenübergestellt hat All den Videos, wo dann auch Social Media wiederum gewarnt wird vor allen möglichen Sachen, wo dann sogar Leute gewarnt haben, wasser sei schädlich für uns.

Speaker 1:

Getreide ist schädlich, getreide ist super. Haferflocken es ging jetzt bei Arnold's Newsletter rum, dass Haferflocken ja oft jetzt so das Superfood auch sind, so das Porridge. Und dann kam jetzt wieder ja, haferflocken sind schlecht wegen dem und dem Grund, den und den Gründen, so. Und dann setzen wir dagegen mal die aktuelle Forschungssituation Eier Wie schaut es mit Eiern aus? Wie viel Cholesterin enthalten sie?

Speaker 1:

Sind sie jetzt schädlich oder nicht schädlich? Was sagt die Wissenschaft, was sagen die Leute auf Social Media? So, das machen wir auf jeden Fall mal. Da habe ich richtig Bock drauf. Heute zum Thema, um uns da mal einen Überblick zu verschaffen Superfoods Schieß mal los, lukas. Was sind denn angebliche Superfoods? Was haben wir herausgefunden?

Speaker 1:

Das ist ja immer so saisonell Wein-Dauer-Brenner seit vielen Jahren, und man saß ja dann auch in jedem Café gefühlt als Bowl oder Drink Kiasam, wobei ich die jetzt nicht so schlecht finde Goji-Beeren, acai ich glaube ich sehe es oft auch in Podcast-Werbung dann für so super wie Koro, wo du dann Acai kriegst, kiloweise ganz tolles Superfood, das sieht man jetzt immer gefroren, auch dann alle möglichen Öle. Avocado ist ja auch schon seit Jahren immer so gehypt, aber das sind so die, wo mir immer so häufig begegnet sind, so die letzten Jahre, und ich auch im Supermarkt öfter sehe Wie ist es bei dir? Also normale Lebensmittel am besten werden da noch ein bisschen exotische Früchte hergenommen, von denen man sich dann wahre Superkräfte, superauswirkungen verspricht. Die werden eben als sogenannte Superfoods verkauft oder vermarktet. Ja, klassischerweise so angefangen hat es mit diesen Smoothies gefühlt, für mich zumindest, wo es dann hieß okay, diese Green Smoothies wirken für oder gegen das und das, und die roten Smoothies sollen das und das bewirken, und jetzt wird es dann immer eher einzelnen Lebensmitteln zugeschrieben.

Speaker 1:

Die Avocado mit ihren gesunden Fettsäuren soll die und die positiven Auswirkungen haben, und diese spezielle Beere aus Brasilien muss man unbedingt nehmen. Am besten gibt es sie dann natürlich noch klein gemahlen zum Pulver und für einen richtigen Schnapperpreis. Als Nahrungsergänzungsmittel kann man sich die Beeren reinpfeifen und hat dann das Beste, was es gibt. Ich habe es auch oft gesehen, dass es dann zum Beispiel es gab dann es war für mich interessant in Restaurants, wo man es eher nicht vermutet, dass es dann statt dem Pudding gibt, es dann denamen. Wer die vielleicht kennt, kann ich in Wasser so ein bisschen einweichen, und dann wird das wie so ein Gelee-Pudding-artiges Ding Ist nicht ungesund, aber es ist halt sehr interessant, dass das dann auch so gedacht wird.

Speaker 1:

Naja, viel hilft viel, und ich dann auch oft sehe, dass dann in gewissen Restaurants, so diese Bowl-Restaurants zum Beispiel, gibt es dann Bowls, wo da so viel Superfoods drin ist, dass eigentlich, wenn ich die Bowl esse, dann muss ich ja superkräftig irgendwas kriegen. So ist dann mein Eindruck Natürlich auch ein super Preis. Also ich glaube, da hat man eine super Marge, zumindest als Verkäufer. Aber Was ich auch schwierig finde es gibt den Leuten also den Eindruck, es wird viel beworben, es ist in vielen Produkten. Ich sehe da Influencer das nehmen, ich sehe Sportler das auf einmal essen. Da muss doch was dran sein, oder ist das vielleicht sogar wissenschaftlich fundiert, dass das so super ist?

Speaker 1:

oder Blaubeeren, beeren allgemein sind natürlich bekannt für ihren hohen Gehalt an Antioxidantien Und Antioxidantien gerade für uns Sportler natürlich extrem wichtig, weil diese die freien Radikalen bekämpfen. Was sind freie Radikale? Die führen zu Zellschäden, die lassen unsere Zellen altern, freie Radikale, und die können wir bekämpfen durch Antioxidantien. Antioxidantien sind zum Beispiel einige Vitamine wie die Vitamine A, c und E. Die gehören zu den Antioxidantien, und klar, lebensmittel, die reich an diesen Vitaminen, sind sehr, sehr gut. Oder wenn wir jetzt Quinoa angesprochen haben, ist natürlich ein sehr nährstoffreiches Getreide und eine gute Proteinquelle.

Speaker 1:

Avocados, haben wir schon gesagt, enthalten gesunde Fette und sind zum sehr viele Ballaststoffe zu uns nehmen. Nüsse, samen sind reicher, und Omega-3-Fettsäuren enthalten auch sehr viel Protein. Das sind alles wirklich sehr, sehr positive Geschichten, die diese Lebensmittel enthalten, nicht sagen wenn ich jeden Tag nur noch Avocados esse oder jeden Tag drei Avocados esse, dann bin ich Superman, und dann wird durch diese Superfood Superman aus mir oder was auch immer hier alles versprochen wird. Natürlich ist es wichtig, sich gesund und ein ganz wichtiger Punkt ausgewogen zu ernähren. Also, es gibt kein Lebensmittel, das uns mit allem Notwendigen versorgt, sondern wir brauchen wirklich eine ausgewogene, gesunde Ernährung. Und es ist absolut zu befürworten, zu sagen, ich nehme gesunde Beeren zu mir, ich schaue, dass ich viel Obst und Gemüse zu mir nehme Und möglichst wenig industriell verarbeitete Lebensmittel zu mir nehme, oder wenig industriell verarbeitete Lebensmittel zu mir nehme, oder mal eine Hand Nüsse, oder dass ich sage, ich esse keine Nudeln, einfach nur, sondern erst mal Quinoa oder Vollkornnudeln, genau.

Speaker 1:

Also bin ich voll dafür. Alles wunderbar. Nur eben zu sagen, ihr müsst dieses eine Lebensmittel essen, unbedingt, und dann bekommt ihr Wunderkräfte und passiert weiß Gott was. Das ist halt wirklich Quatsch. Und umgekehrt ist es genauso, ein vermeintlich gesundes Lebensmittel vollkommen zu verteufeln, nur weil es halt Klicks auf Instagram oder TikTok bringt. Da kann ich echt nur die Hände vors Gesicht schlagen und mir denken Alter, was geht denn durch? Ich finde, vor allem, das Problem ist ja auch, dass man den Leuten das Essen einfach noch schwieriger macht.

Speaker 1:

Wir alle wollen uns gesund ernähren, und eine gute Regel, die ich zum Beispiel auch gehört habe von den Ernährungswissenschaftlern, war, möglichst bunt zu essen, in dem Sinne, man soll mal versuchen, zum Beispiel 50 verschiedene Lebensmittel über die Woche zu essen, weil durch diese Vielfalt ich dann sehr wahrscheinlich auch ein sehr ausgewogenes Bild bekomme an verschiedenen Nährstoffen, die mir eben helfen.

Speaker 1:

Auf einer Mikro-, auf einer Makro-Ebene Hatten wir auch schon in unserer Ernährungsfolge. Aber was ich halt schwierig finde, ist durch diese Verteufelung, dass man den Leuten auch Angst macht, dass ich dann vielleicht das Gefühl habe, wenn ich jetzt was Bestimmtes esse, dann ist das, wie wenn ich Gift esse, muss man sagen, es kommt natürlich immer auf die Menge an. Es gibt auch Lebensmittel. Wenn ich da zu viel von esse, ist das schädlich. Das sollten wir mal beim Thema Zucker machen. Das sollten wir sagen okay, wenn ich so und so viel Spezi oder Cola trinke ein Schluck reicht übrigens schon aus ist das schädlich, wenn ich meine Süßigkeiten, toffifee, hanuta, snickers, was weiß ich, das ist alles schädlich. Aber wenn du jetzt mal eine Schlüssel Haferflocken isst, dann wirst du nicht deswegen Krebs kriegen. Oder auch dann dieses, wenn ich jetzt ein Steak esse, dass ich dann davon Krebs kriege. Es gibt halt oft Studien, auch die machen so Langzeitbetrachtungen.

Speaker 1:

Das große Problem das haben wir auch schon gesagt ist bei Ernährungsstudien du kannst die nicht unbedingt so perfekt gestalten, weil A es ist auch ein moralisches Thema, ob ich Leuten gesunde oder nicht gesunde Dinge gebe. Das Zweite ist dieses Doppelblind, was man will, dass der Teilnehmer wirklich auch nicht weiß, was er da isst, auch über einen gewissen Zeitraum. Das kann ich teilweise nur schwierig umsetzen, gerade bei Themen wie Diäten auch. Und ich habe halt auch das Problem, dass es ja andere Faktoren mit reinspielt. Ich kann das ja nicht isolieren. Ich kann jetzt nicht sagen liebe Leute, für diese Ernährungsstudie müsste jetzt mal zwei Monate in einen leeren Raum eingesperrt werdene Alkoholmengen, und man hat auf der anderen Seite auch gewisse Faktorenkte.

Speaker 1:

Aber was es halt wiederum führt, ist, dass man solche Studien hat, ist es nicht klar, was die für Verzerrungen haben? dann gibt es wieder einen Artikel in den Medien, der sagt Rotweinstudie ist super gesund, und dann esse ich das oder trinke ich das mehr, oder Avocado ist super gesund, ist super toll, und dann esse ich das auf einmal mehr, weil ich denke, naja, die Wissenschaft hat ja da recht. Ja, und dann eine Studie zu machen, jeder isst dann einmal in der Woche eine Avocado mehr. Was passiert dadurch? Richtig, ja, das ist halt wirklich sinnlos. Also, grundsätzlich kann man schon wirklich sagen jawohl, diese Lebensmittel, die wir gerade aufgeführt haben, super gut, sehr gesund. Aber ein Lebensmittel alleine macht auch keine schlechte Ernährung wieder wett.

Speaker 1:

Also, wenn ich mir sonst nur Quatsch reinpfeife, und dann halt ein vermeintliches Superfood oder zwei am Tag, wird auch nicht den gewünschten Effekt bringen, total. Und von diesen ganzen Nahrungsergänzungsmitteln irgendwelche klein geriebenen exotischen Früchte könnt ihr auch getrost vergessen. Übrigens, das Thema exotische Früchte ist ja auch so ein Thema, wenn ich jetzt dann vermehrt mir irgendwelche Beeren aus Brasilien liefern lasse, mit langen Transportwegen, auch nicht so cool, allein schon umwelttechnisch. Avocado ist ja auch so ein Beispiel, wo es ja ich glaube, es war in Chile und auch in Spanien wir wirklich Umweltschäden haben, weil eben in Regionen Avocado braucht ein Vieh Wasser wo es wenig Wasser gibt, man Avocados anbaut, weil die jetzt halt so lukrativ sind. Das ist halt auch die Frage wenn ich jetzt jeden Tag Avocado esse, was tue ich da möglicherweise auch für Dinge befördern, die der Umwelt schaden?

Speaker 1:

Also nicht nur durch den Transport, auch durch solche Effekte. Und deswegen ist es, glaube ich, auch wichtig, sich zu vergewissern es gibt auch heimische Lebensmittel, es gibt auch, sag ich mal, langweilige Lebensmittel, die mindestens genauso den Titel Superfood verdient hätten. Und ich glaube, tobi, der ist ja nicht mehr definiert. Also, es gibt ja keine wissenschaftliche Definition irgendwelcher Superfoods. Das ist ein Marketingbegriff und keine wissenschaftliche fundierte Klassifikation. Und weil du gesagt hast, ja, es gibt für die sogenannten Superfoods ja auch heimische Lebensmittel, wir verlinken es in den Shownotes no-transcript.

Speaker 1:

Heidelbeeren nehmen, esse ich immer sehr gerne, und die kriegt man auch im Supermarkt. Und ich glaube, das Wichtige ist auch, es gab auch so Fälle wie diese Goji-Beeren, die ja sehr gehypt waren, und da kann es auch zu Problemen kommen mit der Gesundheit, weil Goji-Beeren gibt es nur in China beispielsweise vorrangig, und da hat man dann Studien gemacht, eben bei Stiftung Wartest, wo man die mal auf Schadstoffe getestet hat, und rauskam, die meisten waren verschimmelt, waren stark mit Schwermetallen belastet. Das heißt, dieses vermeintliche Superfood kann mir eher sogar noch schaden. Und ich glaube, der letzte Punkt ist auch esst dann auch lieber heimische Alternativen, esst lieber diese Foods auch direkt, weil was man auch oft sieht, dass wenn ich jetzt dasselbe Lebensmittel als Pulverchen zu mir nehme oder irgendwie als Nahrungsergänzungsmittel, es oft nicht mehr dieselbe Wirkung hat, wie wenn ich es tatsächlich als Frucht zu mir nehme. Sehr gut, dann kommen wir zur Take-Home-Message.

Speaker 1:

Also, superfoods sind normale Lebensmittel, die einen hohen Nährstoffgehalt haben. Exotische Superfoods haben aber keinen Mehrwert im Vergleich zur heimischen Alternative, und Superfoods ist mehr ein Marketingbegriff als eine wissenschaftliche Klassifikation. Genau. Also unser Tipp generell wenn ihr solche Versprechen bekommt, die zu gut klingen, um wahr zu sein, dann seid lieber skeptisch und überlegt euch erstmal, was könnte eine Alternative sein, die a preisgünstiger ist und b wo ich vielleicht auch mehr Daten zu habe? So viel zum Thema Superfoods für heute. Danke fürs Zuhören.

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