
Die Psychologinnen: Was ist los im Kopf?
Wir erklären wissenschaftliche Erkenntnisse, Theorien und Modelle der menschlichen Psyche. Und was diese für unser tägliches Leben und Miteinander bedeuten. Dadurch helfen wir euch, eure Gedanken, Gefühle und euer Verhalten besser zu verstehen und bei Bedarf Einfluss zu nehmen.
Wir zeigen auf, dass psychologische Theorien und Erkenntnisse nicht nur theoretisches Wissen, sondern konkrete Werkzeuge für den Alltag sind. Denn wir sind überzeugt: Selbstverständnis ist der Schlüssel zur Selbstwirksamkeit. Indem wir begreifen, warum wir denken, wie wir denken, schaffen wir nicht nur eine freundliche Beziehung zu uns selbst, sondern öffnen auch liebevoll die Türen für positive Veränderungen in unserem Leben.
Präsentiert von Julia Pouly und Katja Tressel.
Die Psychologinnen: Was ist los im Kopf?
Mini-Folge 10: Empathie. Mitfühlen und Verstehen im Alltag
Heute sprechen wir über Empathie – die Fähigkeit, die Gefühle und Perspektiven anderer Menschen zu verstehen. Wir beleuchten, warum Empathie so wichtig für gelungene Beziehungen ist und wie sie uns helfen kann, Konflikte zu lösen und einfühlsamer zu kommunizieren.
Hör rein und finde raus, wie du deine Empathie schulen kannst.
Hosts: Julia Pouly und Katja Tressel
Musik von ComaStudio
Coverphoto von Julia Pouly @lens_ofthemind
Willkommen beim Adventskalender von "Was ist los im Kopf".
Wir sind die Psychologinnen Katja Tressel und Julia Pouly, und heute öffnen wir das Türchen zur Empathie.
Was bedeutet Empathie?
Empathie ist mehr als Höflichkeit oder Mitgefühl. Es ist die Fähigkeit, sich in die Gedanken, Gefühle und Perspektiven anderer Menschen hineinzuversetzen. Sie ermöglicht es uns, die Welt aus den Augen eines anderen Menschen zu sehen, seine Emotionen zu verstehen und nachzuvollziehen, warum er oder sie so handelt, wie er oder sie es tut. Dabei geht es darum, die Perspektive des anderen einzunehmen, ohne die eigene Perspektive zu verlieren.
Zwei Formen der Empathie:
- Emotionale Empathie:
- Die Fähigkeit, die Gefühle eines anderen Menschen nachzuempfinden.
- Beispiel: Wenn jemand traurig ist, spüren wir selbst Traurigkeit.
- Kognitive Empathie:
- Die Fähigkeit, die Gedanken, Motive und Perspektiven des anderen zu verstehen.
- Beispiel: Nachvollziehen, warum jemand so handelt, wie er oder sie es tut, selbst wenn man anderer Meinung ist.
Beide Formen sind wichtig für ein gelingendes Miteinander. Emotionale Empathie fördert Mitgefühl und Beistand, während kognitive Empathie dabei hilft, Konflikte zu lösen und Kompromisse zu finden.
Empathie als Schlüssel zu besseren Beziehungen
Empathie stärkt nicht nur unsere zwischenmenschlichen Beziehungen, sondern auch unser Verständnis für die Welt. Sie ermöglicht es uns, die Komplexität von Situationen und Menschen besser zu begreifen und unsere Kommunikation zu verbessern.
Ein wichtiger Schritt zur Empathie ist das aktive Zuhören. Das bedeutet:
- Hinhören: Versuchen zu verstehen, was das Gegenüber wirklich sagen möchte.
- Rückfragen stellen: Um Missverständnisse zu klären.
- In eigenen Worten wiederholen: Um zu bestätigen, dass man die Botschaft richtig verstanden hat.
Empathie bedeutet auch, die Perspektive eines anderen bewusst einzunehmen. Eine kleine Übung könnte sein, sich in eine Person hineinzuversetzen, die man gut kennt, und zu überlegen:
- Was sind die Sorgen und Freuden dieser Person?
- Welche Herausforderungen meistert sie?
Empathie und kreative Berufe
Empathie ist nicht nur in persönlichen Beziehungen wichtig, sondern auch eine Schlüsselkompetenz für kreative Berufe. Schriftsteller:innen oder Schauspieler:innen müssen sich oft in völlig fremde Charaktere hineinversetzen. Auch das Lesen von Romanen kann die Empathiefähigkeit stärken, indem es uns erlaubt, die Welt aus der Perspektive einer Figur zu erleben.
Fazit:
Empathie ist eine Fähigkeit, die uns allen zugutekommt – sie macht uns zu besseren Zuhörer:innen, besseren Freund:innen und sogar zu besseren Kolleg:innen. Mit Übungen wie aktivem Zuhören und Perspektivenwechsel können wir unsere Empathie trainieren und unsere Beziehungen vertiefen.
Vielen Dank fürs Zuhören! Wir hören uns morgen wieder.