4min Podcast (Deutsch)

Die dunkle Seite der KI: 5 erschreckende Einsatzgebiete weltweit

4min Episode 102

 Künstliche Intelligenz hilft nicht nur – wir zeigen 5 beunruhigende Beispiele für Überwachung, Manipulation und Krieg. 

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Künstliche Intelligenz – kurz KI – gehört inzwischen zu den meistdiskutierten Themen unserer Zeit. Und das mit gutem Grund. Was früher nur in Science-Fiction-Filmen vorkam, ist heute längst Teil unseres Alltags. KI empfiehlt uns Musik, bearbeitet Fotos, hilft beim Online-Shopping und unterstützt sogar die moderne Medizin. Doch das ist nur die eine Seite der Medaille. In dieser Folge werfen wir einen Blick auf die andere – die dunkle. Wir zeigen euch fünf konkrete Beispiele, wie Regierungen weltweit Künstliche Intelligenz einsetzen, um ihre Bürger zu überwachen, Informationen zu manipulieren oder sogar Kriege zu führen. Es geht um Technologien, die Chancen bieten – aber auch beängstigende Risiken mit sich bringen.

Fangen wir in China an – einem der technologisch fortschrittlichsten Länder der Welt. Gleichzeitig ist es auch eines, in dem KI besonders intensiv zur Massenüberwachung eingesetzt wird. Im ganzen Land sind über eine halbe Milliarde Überwachungskameras installiert, viele davon mit Gesichtserkennung ausgestattet. Diese Kameras verfolgen Menschen auf Schritt und Tritt – in U-Bahnen, auf Straßen, in Geschäften oder sogar in Schulen. Das System vergibt jedem Bürger einen sogenannten „Sozialen Score“. Wer etwa bei Rot über die Straße geht, dessen Punktestand sinkt. Wer sich vorbildlich verhält, bekommt Pluspunkte. Dieser Score kann darüber entscheiden, ob man einen Kredit bekommt, eine gute Stelle findet oder überhaupt reisen darf. KI beobachtet hier also nicht nur – sie bewertet.

Das zweite Beispiel zeigt, wie KI Meinungen beeinflussen kann – etwa bei Wahlen oder durch gezielte Desinformation. Mit Hilfe sogenannter Deepfake-Technologie lassen sich heute realistische Videos erzeugen, in denen Politiker Dinge sagen, die sie nie gesagt haben. Textgeneratoren können innerhalb von Sekunden gefälschte Nachrichten erstellen. Solche Tools werden von staatlichen und nicht-staatlichen Akteuren genutzt, um Wahlen im Ausland zu beeinflussen, Panik zu verbreiten oder das Vertrauen in Medien zu untergraben. Untersuchungen zeigen, dass solche Manipulationsversuche in den letzten Jahren bei Wahlen in Europa und den USA stattgefunden haben – mit Hilfe von KI. Oft war die Täuschung so perfekt, dass man sie kaum erkennen konnte.

Das dritte Beispiel betrifft den militärischen Einsatz von KI. Länder wie die USA, Israel oder auch Russland testen bereits Systeme, bei denen Künstliche Intelligenz hilft, Ziele zu identifizieren, Missionen zu planen oder Daten vom Schlachtfeld auszuwerten. Einige Drohnen sind schon teilautonom – sie können selbstständig Ziele erkennen und Angriffe vorschlagen. Zwar trifft am Ende noch der Mensch die finale Entscheidung, doch der Trend geht zu sogenannten autonomen Waffensystemen. Die zentrale Frage lautet: Wollen wir wirklich, dass Maschinen darüber entscheiden, wer leben darf und wer nicht? Und wer trägt die Verantwortung, wenn ein Fehler passiert?

Das vierte Beispiel kommt aus Russland. Dort setzen Behörden KI ein, um das Internet und soziale Netzwerke zu überwachen. Spezielle Programme analysieren Beiträge, suchen nach „verdächtigen“ Begriffen und verknüpfen diese mit Nutzerprofilen. Wird jemand als potenzieller „Staatsfeind“ eingestuft, landen die Daten bei den Sicherheitsbehörden. Berichten zufolge wurden auf diese Weise bereits Hunderte Menschen identifiziert und später verhaftet. Ähnliche Systeme werden auch im Iran und in Nordkorea getestet. Ziel ist es, Kontrolle über Menschen zu erlangen – noch bevor sie überhaupt etwas getan haben. Der Gedanke, dass eine Maschine unser Denken oder unsere Absichten überwacht, ist beunruhigend.

Der fünfte Punkt betrifft uns alle – direkt. Denn KI entscheidet längst mit, welche Beiträge wir in sozialen Netzwerken sehen, welche Nachrichten uns angezeigt werden und welche Werbung uns erreicht. Die Algorithmen sind darauf ausgelegt, unsere Aufmerksamkeit zu fesseln – und somit den Profit der Plattformen zu maximieren. Das Ergebnis: Filterblasen. Jeder von uns lebt in seiner eigenen digitalen Welt, geprägt von dem, was er ohnehin schon mag oder glaubt. Die Folge ist eine zunehmende Spaltung der Gesellschaft, mehr Falschinformationen und immer mehr Konflikte zwischen Menschen mit unterschiedlichen Ansichten. Diese stille Form der Beeinflussung ist vielleicht die gefährlichste von allen.

Künstliche Intelligenz ist an sich weder gut noch böse – sie ist ein Werkzeug. Doch wie bei jedem mächtigen Werkzeug kommt es darauf an, wer es benutzt – und wofür. In einer Welt, in der Technologie oft schneller ist als Gesetze und Ethik, ist es wichtiger denn je, Fragen zu stellen: Wo liegen die Grenzen? Wer entscheidet? Und wie können wir unsere Freiheit und unsere Privatsphäre schützen – in einer Zeit, in der uns nicht nur Menschen beobachten, sondern auch Maschinen?

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Und in der nächsten Folge geht es um fünf Erfindungen, die die Welt verändern sollten – doch ihre Erfinder bezahlten dafür mit dem Leben. Nicht verpassen!

Vielen Dank fürs Zuhören!