
4min Podcast (Deutsch)
Willkommen bei 4minDE – der deutschen Version eines Podcasts, der Sie in nur vier Minuten mit den spannendsten und aktuellsten globalen Themen vertraut macht. Ob Geschichte, Politik, Wissenschaft, Technologie oder Naturwunder – jede Folge bietet eine prägnante und informative Übersicht. Dank modernster KI-Technologie garantieren wir eine hohe Qualität und Genauigkeit. Dieser Podcast ist auch in anderen Sprachen verfügbar, darunter Tschechisch, Englisch, Französisch, Spanisch und viele mehr. Schließen Sie sich uns an und erkunden Sie die Welt – schnell und verständlich!
Folgen Sie uns in den sozialen Medien:
Facebook
https://www.facebook.com/profile.php?id=61567140774833
Instagram
https://www.instagram.com/4min_podcast/
WeChat
4min Podcast (Deutsch)
Putins Russland – Die Achse des Ostens: Wie sucht Moskau neue Verbündete jenseits des Westens?
Wie wurde ein unscheinbarer KGB-Offizier zu einem der mächtigsten und umstrittensten Führer der Welt? In dieser speziellen Serie des 4 Minuten-Podcasts verfolgen wir Wladimir Putins Aufstieg zur Macht – von seiner Kindheit im sowjetischen Leningrad über seine Geheimdienstkarriere bis zu den entscheidenden Momenten seiner Herrschaft, die Russland und die Welt veränderten. Welche Ereignisse haben seine Politik geprägt? Was sind die Wurzeln des aktuellen Konflikts? Und was hält die Zukunft für Russland bereit?
Begleiten Sie uns in dieser fesselnden Serie und verstehen Sie, wie Putins Russland entstand. 🎙️
In dieser Folge werfen wir einen genaueren Blick darauf, wie sich die russische Außenpolitik in den letzten Jahren von den traditionellen Beziehungen zum Westen entfernt hat und aktiv neue Partner in China, Indien, dem Iran, Afrika, Lateinamerika und weiteren Regionen des sogenannten Globalen Südens sucht. Nach dem Ausbruch des Kriegs in der Ukraine im Jahr 2022 und der darauf folgenden harten Reaktion des Westens mit Sanktionen und diplomatischer Isolation wurde es für Wladimir Putin entscheidend, neue Verbündete, Handelspartner und politische Unterstützer zu finden. Diese geopolitische Wende ist nicht nur taktisch, sondern strukturell – Russland versucht, sein weltweites Image und seine internationale Rolle neu zu definieren.
Die wichtigste Rolle in dieser neuen Ausrichtung spielt China. Die Beziehungen zwischen Peking und Moskau haben sich in den letzten Jahren deutlich vertieft. Obwohl beide Länder unterschiedliche historische und ideologische Grundlagen haben, verbindet sie ein gemeinsames Ziel: die Ablehnung der US-Dominanz und der Wunsch nach einer multipolaren Welt, in der es nicht nur eine Supermacht, sondern mehrere Machtzentren gibt. China ist nicht nur Russlands größter Abnehmer von Öl und Gas geworden, sondern auch ein wichtiger Partner in Technologie und Diplomatie. Während des Ukrainekriegs hat China offiziell eine neutrale Haltung eingenommen, in der Praxis aber die Handelsbeziehungen mit Russland aufrechterhalten und sich den westlichen Sanktionen verweigert. Peking unterstützt zudem einige russische Narrative, etwa in Bezug auf die NATO oder angebliche Provokationen des Westens.
Dabei ist jedoch klar, dass China in dieser Partnerschaft die stärkere Rolle einnimmt. Russland, das sich historisch stets als gleichberechtigte Großmacht verstand, befindet sich nun in der Rolle des schwächeren Partners – es verkauft seine Rohstoffe zu günstigen Preisen und erhält im Gegenzug grundlegende Industriekomponenten sowie politischen Rückhalt. In Bereichen wie der digitalen Infrastruktur und Überwachungstechnologien orientiert sich Russland inzwischen stark am chinesischen Modell.
Neben China baut Moskau auch seine Beziehungen zu anderen Staaten außerhalb des westlichen Blocks aus. Indien nimmt dabei eine besondere Position ein – es ist eine demokratische Nation, die mit den USA und Europa kooperiert, aber gleichzeitig langjährige militärische und energiepolitische Beziehungen zu Russland pflegt. Während des Ukrainekriegs hat Indien die Invasion nicht verurteilt, weiterhin russisches Öl gekauft und eine pragmatische, wirtschaftlich motivierte Haltung eingenommen. Für Putin ist es von strategischer Bedeutung, dass eine aufstrebende Großmacht wie Indien Russland weiterhin als wichtigen Partner sieht – wenn auch aus rein praktischen Gründen.
Ein weiterer Schwerpunkt der russischen Außenpolitik liegt im Nahen Osten, insbesondere im Iran. Beide Länder stehen unter westlichen Sanktionen, beide werden autoritär regiert und lehnen die globale Vorherrschaft der USA ab. Die Zusammenarbeit zwischen Moskau und Teheran hat konkrete Formen angenommen – vom Waffenaustausch bis hin zur militärischen Koordination in Syrien. Der Iran lieferte Russland Kampfdrohnen, die in der Ukraine eingesetzt wurden, während Russland militärisches Know-how und politischen Rückhalt bereitstellte. Diese Partnerschaft, geprägt von gemeinsamer Isolation und Feindseligkeit gegenüber dem Westen, stellt eine neue Form strategischer Allianz dar.
Russland versucht außerdem, seinen Einfluss in Afrika, Lateinamerika und Südostasien auszubauen. In Afrika setzt Moskau auf eine Kombination aus diplomatischen Initiativen, Rüstungsgeschäften und dem Einsatz privater Militärunternehmen wie der Wagner-Gruppe. In Ländern wie Mali, der Zentralafrikanischen Republik oder dem Sudan präsentiert sich Russland als alternativer Sicherheitsgarant – ohne westliche Bedingungen wie die Achtung der Menschenrechte. In Lateinamerika knüpft Moskau an frühere Beziehungen zu Ländern wie Venezuela, Kuba oder Nicaragua an und bietet wirtschaftliche und militärische Unterstützung im Austausch für diplomatische Loyalität, etwa in den Vereinten Nationen.
Der Westen unterschätzt oft die Tiefe und Reichweite dieser Beziehungen. Für viele Länder des Globalen Südens ist der Krieg in der Ukraine nicht ihr Krieg. Sie sehen darin einen Konflikt zwischen weißen Großmächten, der wenig mit ihren eigenen Interessen zu tun hat. Die russische Propaganda nutzt diese Sichtweise aktiv und stellt Moskau als Verteidiger der nationalen Souveränität gegen den kolonialen und moralisch scheinheiligen Westen dar. Diese Erzählung fällt in vielen Ländern auf fruchtbaren Boden – vor allem dort, wo historisches Misstrauen gegenüber westlicher Dominanz besteht.
Russland versucht somit, eine neue internationale Ordnung mitzugestalten – mit Raum für autoritäre Regime, alternative Handelswege und neue geopolitische Allianzen. Dieser Prozess ist nicht ohne Risiken – die Abhängigkeit von China wächst, viele Partnerschaften sind rein utilitaristisch und instabil. Dennoch ist es eine zentrale Strategie Russlands, um die Isolation zu überleben und seinen Großmachtstatus in einer sich rasant verändernden Welt zu bewahren.
Vielen Dank fürs Zuhören.