Matthias Zehnders Wochenkommentar

«Poor Things» als Spiegel unserer Gesellschaft

February 16, 2024 Matthias Zehnder Season 4 Episode 7
«Poor Things» als Spiegel unserer Gesellschaft
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Matthias Zehnders Wochenkommentar
«Poor Things» als Spiegel unserer Gesellschaft
Feb 16, 2024 Season 4 Episode 7
Matthias Zehnder

Emma Stone begeistert gerade in der Rolle der Bella Baxter in «Poor Things», dem neuen Film von Yorgos Lanthimos. Sie spielt darin eine weibliche Frankenstein-Figur, eine Frau, die kurz nach ihrem Tod im Labor eines Arztes mit dem Gehirn ihres eigenen, ungeborenen Babys ausgestattet wird. Der Film erzählt, wie diese Bella als erwachsene Frau mit dem Gehirn eines Kleinkindes die Welt entdeckt. Weil dabei ihre Sexualität eine grosse Rolle spielt, wird der Film auch scharf kritisiert. Doch Bella Baxter kombiniert als Figur zwei Archetypen der Kulturgeschichte: das zum Leben erwachte Experiment (oder Kunstwerk) und das mit dem Leben konfrontierte naive Wesen. Beide, das erwachte Kunstwerk und die Naive, haben immer schon als Kunstgriff zur Gesellschaftskritik gedient. Als Wesen ohne Scham und Moral spiegeln sie nämlich unverstellt, wie die Gesellschaft funktioniert. Ich glaube deshalb, «Poor Things» kritisiert genau das, was dem Film vorgeworfen wird. In meinem Wochenkommentar tauche ich diese Woche ein in den Film. Ich zeige Ihnen die Urtypen der Bella-Figur und den Bezug zu unserem Alltag. Zu unserer heutigen Gesellschaft. 

Matthias Zehnder ist Autor und Medienwissenschaftler in Basel. Er ist bekannt für inspirierende Texte, Vorträge und Seminare über Medien, die Digitalisierung und KI.
Website: https://www.matthiaszehnder.ch/
Newsletter abonnieren: https://www.matthiaszehnder.ch/abo/
Unterstützen: https://www.matthiaszehnder.ch/unterstuetzen/
Biografie und Publikationen: https://www.matthiaszehnder.ch/about/

Show Notes

Emma Stone begeistert gerade in der Rolle der Bella Baxter in «Poor Things», dem neuen Film von Yorgos Lanthimos. Sie spielt darin eine weibliche Frankenstein-Figur, eine Frau, die kurz nach ihrem Tod im Labor eines Arztes mit dem Gehirn ihres eigenen, ungeborenen Babys ausgestattet wird. Der Film erzählt, wie diese Bella als erwachsene Frau mit dem Gehirn eines Kleinkindes die Welt entdeckt. Weil dabei ihre Sexualität eine grosse Rolle spielt, wird der Film auch scharf kritisiert. Doch Bella Baxter kombiniert als Figur zwei Archetypen der Kulturgeschichte: das zum Leben erwachte Experiment (oder Kunstwerk) und das mit dem Leben konfrontierte naive Wesen. Beide, das erwachte Kunstwerk und die Naive, haben immer schon als Kunstgriff zur Gesellschaftskritik gedient. Als Wesen ohne Scham und Moral spiegeln sie nämlich unverstellt, wie die Gesellschaft funktioniert. Ich glaube deshalb, «Poor Things» kritisiert genau das, was dem Film vorgeworfen wird. In meinem Wochenkommentar tauche ich diese Woche ein in den Film. Ich zeige Ihnen die Urtypen der Bella-Figur und den Bezug zu unserem Alltag. Zu unserer heutigen Gesellschaft. 

Matthias Zehnder ist Autor und Medienwissenschaftler in Basel. Er ist bekannt für inspirierende Texte, Vorträge und Seminare über Medien, die Digitalisierung und KI.
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